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Freitag, 1. August 2008

Nicht mal das leistet sie

"Ein kaum weniger fragwürdiger geistiger Bundesgenosse der Demokratie war die fortschrittliche Sozialwissenschaft, so wie sie in einigen Universitäten gelehrt wurde. In der Nachfolge Max Webers, der die Wertfreiheit oder reine Sachlichkeit der Soziologie gefordert hatte, aber kaum mit dessen menschlicher Größe. Auch in der Nachfolge von Marl Marx.
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In einfachem Deutsch: es kam Ideen und Werten keine Wahrheit zu; man mußte zeigen, welche Interessen sie maskierten, woher sie kamen und warum sie zu vergehen verurteilt waren.
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Wie konnte man helfen, die geistige Krise zu überwinden, von der man so gerne sprach, wenn alle Glaubensinhalte nur als vergängliche gesellschaftliche Erscheinungen galten?
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... unfähig, die Dinge zu verstehen, was doch gerade ihr Beruf gewesen wäre, geschweige denn, zu einem Hort des Widerstands zu werden? Um wie viel hilfreicher waren hier die alten Zentren des Glaubens und der Tradition, die christlichen Kirchen."

Golo Mann in "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" über das Versagen der marxistischen Sozialwissenschaften, auch dem Nationalsozialismus gegenüber.





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Die Leistung der Kunst

"Schöne Gedichte helfen immer, bringen immer etwas in Ordnung, tun der Seele immer gut." 

Golo Mann, wie in einem beschwörenden Appell an die Reinheit der Kunst, inmitten seiner Betrachtungen über die Dämonien der Zwischenkriegszeit in Deutschland, und enttäuscht über die Unverantwortlichkeiten und "sensationsheischenden Arrangements" von Tucholsky oder Brecht.





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