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Mittwoch, 4. Februar 2015

Auf dem Weg zur Hölle auf Erden (1)

Versuch über die kulturzerstörerischen Auswirkungen des Sprach-Gendering



Wie erst jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert wird, wurde spätestens letzten Herbst an allen Grundschulen Österreichs die gendergerechte Sprache eingeführt. Da liest man dann etwa Folgendes, schreibt die Presse:

„Arbeitet zu zweit“, heißt es in einem Deutschbuch: „Eine/r ist Zuhörer/in, der/die andere ist Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen.“

Nun geht es bei dieser Angelegenheit ja nicht um Absurditäten der Praktikabilität. Die sind nur noch (wenn auch vielsagender) Ausdruck, und eigentlich sekundär. Es geht um viel mehr.

Wer die Sprache anfaßt, faßt den geistigen Raum eines Volkes, das sich dieser Sprache bedient, an. Weil die Sprache direkt das Denken - und damit das Wesentlichere: Das Denken HINTER dem Denken, die Sprache HINTER der Sprache - anfaßt. Wird wie in diesem Fall die Begrifflichkeit aufgelöst, weil unbestimmt (und das Gemeinte unbestimmbar, also im Denken weil in der Sprache nicht vorhanden), nimmt man dem Denken jeden Boden. Gendersprache greift also direkt das Denken an, und es zerstört es, weil es seine Begriffe zerstört hat.

Dahinter muß direkte böse Absicht - in schizoider Infamie als "Gute Tat" maskiert - vermutet werden, und der VdZ hat auch stets die Erfahrung gemacht, daß Anhänger des Gendering nicht nur unfähig zum Denken sind, sondern auch böse.

Bereits die sogenannte Rechtschreibreform hat ja längst gezeigt, was diese Art der Sprachwillkür bewirkt, die den Kern jeder Grammatik auflöst: der nämlich in der geistigen Struktur liegt. Grammatik ist keine willkürliche Erfindung, oder pragmatische Einführung, sondern Ausdrück der Wirklichkeit, die jeder Sprache zugrunde liegt, und der Stellung der Menschen dazu. Aus der sich groteskerweise auch jener theoretische Unterbau, unter anderem, ergab, der Gendersprache überhaupt erst denkbar machte. 

Die Verwirrung, die mittlerweile angerichtet wurde, und zwar in direktem Zusammenhang, ist ohnehin längst manifest: Das Vermögen der Schulabgänger, sich auch nur halbwegs in der deutschen Sprache auszudrücken, spottet jeder Beschreibung. Samt einem enormen Anteil an funktionalen Analphabeten, die zwar formell Buchstaben "kennen", also "lesen" können, aber den Sinn eines Textes nicht mehr verstehen.

Nun aber geht man noch einen Schritt weiter. Denn dieser Schritt greift direkt die Wahrheitsfähigkeit des Menschen an. Das ist auch die Absicht jener Minderheit, die zu den schlimmsten Methoden des Totalitarismus greift.

Und niemand bietet Gegenwehr. Denn das vom einfachen Volk zu verlangen, das die Unrichtigkeit zwar spürt, aber nicht benennen kann (Sprache! Denken!), ist nicht möglich.* Vielmehr müßten sich sämtliche Geistesarbeiter, Künstler und Kirchen vehement dagegen auflehnen, denn hier geht es um ihre eigene Basis.

Wäre ihnen allen die Wahrheit nicht ohnehin bereits längst gleichgültig. Weil sie zu beschäftigt damit sind, "gut" zu sein.

Als Kind nimmt der Mensch Hörbild (Symbol) und Ding in eins. Es kann sich dazu noch nicht verhalten. Darauf baut dann sein späteres Entwickeln des Geistigen auf, die Vernunft. Allmählich lernt das Kind, sich zu diesen Symbolen zu verhalten, und sie zu gebrauchen. Die Sprache stammt also aus einem ursprünglichen Ineinssetzen von Wort und Ding. Ist dieses Wort unklar, weil es genau das verweigert, auf das sich der Begriff bezieht (DER ARZT = der/die Ärzt/in usw. usf.) wird ihm eine Unbestimmtheit vermittelt, die ihm kein Weiterbauen seines Denkens ermöglicht. Bestenfalls ein "weiterfühlen", das aber diffus und vor allem situationsrelativ ist, und nie Boden eines Persönlichkeit sein kann. Die Welt zerfließt solchem Menschen regelrecht.

Der Erwachsene also kann sich gegen Gendersprache noch irgendwie wehren, wenn auch nicht auf Dauer, nicht wenn sie lückenlos ist. Sie wird dann auch ihn neurotisieren. Denn er kann sich dazu verhalten. Das Kind, der Jugendliche aber können sich noch nicht dazu verhalten. Weshalb bisher mit jedem Geburtenjahrgang neu das "alte" Mann-Frau-Polarität neu auflebte. Die ist den Genderirren aber ein Dorn im Auge. Denn beim Erwachsenen können sie kaum noch wirken. Der Erwachsene hat ein entwickeltes Abstraktionsvermögen, er kann zwichen zeichen und Ausdruck bereits unterscheiden, auch wenn es form (hier greifen auch die Praktischen Einwände gegen das Sprach-Gendering) wie inhaltlich (auf Dauer) schwierig ist. Das kann das Kind aber noch nicht, und auch noch nicht der Jugendliche. Also greifen Genderideologen so weit wie möglich in die Kindheit.

Es ist überhaupt kein Zufall, daß einer der bösesten und geistlosesten Menschen, die in Österreich jemals in hohen politischen Funktionen tätig war, die Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, an der Schwelle solcher Eingriffe steht.

Die sich ganz konkret auf eines richten: Auf die Idee. Denn "der Arzt" ist die Idee, die die Materia formiert, die sich im konkreten Menschen dann zur weiter spezifizierten Individualform baut.²

Hinter der Gendersprachen-Ideologie steckt also eine konkrete, substantielle, aktualistische Anti-Metaphysik, und keineswegs eine "gute" Absicht. Die das von jedem erfahrene, erfahrbare Weltgefüge nicht mehr kennt. Denn dieses ist ein Verhältnis von Idee zu Vereinzeltheit. Letztere bezieht aber ihr Sein aus dem Ersteren, nicht umgekehrt. Der Erkenntnis stehen nur Allgemeinbilder bzw. -ideen zur Verfügung, sonst kann sie auch Einzelnes gar nicht erkennen.


Morgen Teil 2) Gendersprache löst das Denken auf  & Anmerkungen




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