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Dienstag, 21. Juli 2015

Der Kampf wird immer im Kleinen geführt

Von einem interessanten Fall berichtet Birgit Kelle in der Jungen Freiheit. An der TU Berlin hat sich nämlich ein Student geweigert, seine Seminararbeit in "gendersensibler Sprache" abzufassen. Was auf Widerspruch durch die Prüfenden stieß.

Angeblich sei dies laut Richtlinie „BMFSFJ 2012“ eine Vorgabe seitens der Universität. Zidek widersprach. Selbst die latente Drohung, er bekomme eine schlechtere Note und „alles Diskutieren“ werde ihm nicht helfen, ließ er nicht auf sich sitzen und wandte sich an die Rechtsabteilung der TU. Und siehe da, die ominöse Richtlinie „BMFSFJ 2012“ mit der angeblichen Verpflichtung zu unsinniger gendersensibler Sprache existiert gar nicht. Wissenschaftliches Arbeiten ist das einzige Kriterium, das für die Benotung zählt.

Als der VdZ vor 20 Jahren bereits in der Diözese St. Pölten als Diözesansekretär (Referent) für die Kath. Männerbewegung* erlebte, daß - was die meisten vergessen haben, oder gerne heute mal vergessen: die Kirche war die ERSTE offizielle Institution, die Gendering einführte! und bis heute zu einer Kollektivneurose ausgebaut hat! auch und gerade in Diözesen, deren Bischöfe gerne mal GEGEN das Gendering auftreten ... - die Kirche überall begann, "gendersensibel" vorzugehen, wehrte er sich ebenfalls. DIE KIRCHE WAR VORREITER DES GENDERING in unseren Gesellschaften!

Es war aber nur ein Nebengeräusch der damaligen Tätigkeit des VdZ, in der schon nur seine (pflichtgemäß je erfüllte) Anwesenheit als "ständiger Anlaß für Querelen" galt, der schließlich zur Kündigung führte. Aber er sandte Konferenzprotokolle, die nun in Inklusivsprache abgefaßt wurden, mit dem Vermerk zurück: "Protokolle in Inklusivsprache werden prinzipiell nicht gelesen". Und bestellte Zeitschriften ab, gleichfalls im kirchlichen Raum, die auf Inklusivsprache umstellten, was zu aufgeregten Hintergrunddiskussionen führte, und zu öffentlichen Verhöhnungen. 

Was für ein Querulant, stimmte Bischof Krenn zu. Der Mann ist ungehorsam, meinte er. Er sei sowieso nicht mehr lange da, raunten andere hinter vorgehaltener Hand, um Redakteure linker Postillen zu beschwichtigen - wie könne man, das sei doch so christlich? Und Schönborn atmete auf, als man ihm dasselbe erzählte. Tatsächlich passiert. Nur ein winziges Detail unter vielen, das der VdZ nie auf die große Glocke gehängt hat, wozu auch. Es war ja selbstverständlich. Erwähnt soll freilich auch sein, daß Bischof Küng dieses unrecht noch elegant weiterführte. Was will man vom Opus Dei eben. Die Moral, Ethik mit Kleinbürgertum verwechseln. Das ist halt so absehbar und sicher, das weiß man immer, was gut ist ... Dieselbe pharisäische Drecksbande.

Was glauben aber auch all die Hosenpruntzer, die heute meinen, den großen Glaubenskampf zu führen ... und jede Generation fühlt sich wieder neu zum Kreuzzug der edelen Pfadfinder berufen, es ist verblüffend. Manchmal sind die großenb Kämpfer gar dieselben, die dann den VdZ damals gar noch verhöhnten - um DAS gehe es doch nicht!? Es gehe doch um die Rettung der Kirche und der Welt?! Mit Posaunenklang der apokalyptischen Orchester, und Engelszügen von morgends bis abends.

Aber die wirklichen Kämpfe, die im Kleinen, in zäher Nervenanspannung in den Winzigkeiten der Vernunft spielen, die sich eben im Alltag zeigt, führen sie eben alle nicht, und haben sie alle nie geführt. Damit warten sie, bis die Generalstimmung ihnen den Rücken stärkt, und der Engel herniedersteigt und die scharlachrote Scherpe des Sieges sich von den Himmeln herabneigt, und eine mächtige Stimme ruft: Jetzt ist sie da, die Zeit!

Die werden aber geführt, so wie ihn der Berliner Student führte. Konsequent im Kleinen. Weil es genau hier, im kleinen subjektiven Handlungshoritzont, um den Kampf ums Prinzip geht. Die großen Kämpfe der Schlachreihen gibt es nicht. Das glauben nur Leute, die noch nie Kontakt mit der Wirklichkeit hatten. Der VdZ weiß, was er da sagt.

Warum nicht auch einmal davon sprechen. Freilich, ein wenig Bitterkeit ist da auch dabei. Aber das ändert nichts daß der Leser dieses Blog damit wissen soll und kann, daß der VdZ weiß, wovon er spricht, er hatte enorm viel Einblick, wenn er die Kirche bzw. deren Funktionsträger oft so angiftet. Unter rein menschlichen, welterfahren-realitätsgeerdeten Gesichtspunkten sind 90 Prozent der Kirchenfunktionäre Dreckspack, das Religiosität nur vorheuchelt.

Umso mehr muß man die Kirche begreifen lernen - als Wirkwille Gottes mit der Welt, dem wir täglich neu dankbar und bedürftig begegnen müssen. Den nur Sühne trägt.




*Die damals (und österreichweit) ganz auf "Neuer Mann" umzuschwenken versuchte, was der VdZ (wiewohl der Irrsinn schon sehr weit fortgeschritten war) mit kleinkleiner, konsequenter Arbeit zu verhindern suchte, soweit es in seiner Kompetenz lag. Auch hier - Subversionsarbeit im Geiste des Gendering, die JEDER Bischof Österreichs, ausnahmslos, guthieß. Und heute treten diese Weichwutzler als große Kämpfer für die Polarität der Geschlechter auf? Jetzt ist's am VdZ, höhnisch zu lachen. Schert Euch doch zum ... Almdudler. Schaufel in die Hand gedrückt, und endlich Sinnvolles gemacht, ein anderes Rezept gibt es nicht. Witz dabei: Die Männerbewegung in Oberösterreich gab das Leitthema und daran anknüpfende Umerziehungsprogramm bald auf, obwohl sie es ursprünglich so forciert hatten. Aber "es interessierte die Männer in den Pfarren nicht genug".




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