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Dienstag, 7. Juli 2015

Ex factis, non ex dictis amici pensandi (2)


Teil 2) Auf daß die Herdfeuer erlöschen




Oder will auch nur irgendjemand behaupten, daß ein Mensch, der bereit ist, die Welt in einem Ausmaß zu zernichten, das mit enormem finanziellem Einsatz, der jede Volkswirtschaft austrocknen MUSZ, weil er ökonomisch völlig sinnlos ist, die Lebenskraft von Völkern schwächt und irgendwann vernichtet, daß so eine Mensch Natur, Welt und Schöpfung (die immer mit menschlicher Kultur verbunden ist) LIEBT? Sind nicht Techniker, Technizisten - auch diese Behauptung unterschreibt der VdZ aus Beobachtungen jederzeit - immer besonders muttergebundene, mutterbeherrschte, wie väterkastrierte Wesen? Ist nicht gerade die Technik (und die heutige Ökologie in ihrer dogmatischen Verweisung auf "Wisssenschaft als Handlungsimperativ" ist pure Technik, purer Technizismus) der einzige Weg des Schwächeren, die - leibliche! Leib als Medium des Weltseins! - Stärke des Stärkeren zu überbieten?*

Könnte nicht die Stoßrichtung "carbonfree" auch aussagen, daß sie sich gegen das "nie verlöschende Herdfeuer" wendet, das die Frau zu hüten hat - ihre seit Menschengedenken eigentliche Aufgabe, in alle Dimensionen des Weltseins umfassende Realsymbolik für das einzig Lebensspendende, die Liebe? Sie finden das übertrieben, werter Leser? Der VdZ nicht. Denn man muß die Welt so denken. Nur so ist sie human, nur so ist sie in der Vorsehung - dem Wissen, der Vernunft - des personalen Gottes geborgene Schöpfung. Nur so ist sie schöpferisch.

Es wird also tatsächlich Zeit, meint der VdZ, anders zu denken, gerade in Schöpfungsfragen. Sonst kommt man nicht weiter. Die bloße Gegnerschaft gegen die Sprechfiguren des Ökologismus führt zu nichts, im Gegenteil, sie erhält einen Wahn am Leben, der die Welt in nie gewesenem Ausmaß beschädigen möchte, und sich dabei "Umweltschutz" oder gar "Liebe zur Schöpfung" nennt. Das ist seine Charakteristik: Fanatismus, Zerstörungswut mit Ersatzcharakter. Darin wird das Offensichtlichste nicht mehr gesehen.

Viktor Frankl schlägt in solch einem Fall deshalb vor, dem von solchem Wahn Befallenen nicht zu opponieren, sondern im Gegenteil: darin zu bestärken. Nur so erhält diese Denkfigur das Gewicht eines Gedankens, einer Gestalt, die Gravitation entwickelt, zur Erde zurückwill. Denn es ist zuvor diese Opposition, die seine Haltung am Leben hält, und ihm damit selber den Weg versperrt, aus Gründen des Erhaltens im Sein, dessen Verlust er fürchtet, das auch nominell zu wollen, was er sowieso will. Die Opposition ist es also, die ihn in in einer Haltung befestigt, die ihn nicht sehen läßt, was er in Wahrheit tut.










*Ist nicht das, genau das auch der tiefere Grund, warum selbst die Kirche - die Mutter der Welt selbst! - dabei ist, eine eigentümliche Verschwisterung mit dem Ökologismus einzugehen, denn das ist der größte Effekt, den die jüngst veröffentliche Enzyklika Laudato Si haben wird? Denn wenn diese in manchen Ansätzen freilich ganz anderes aufreißt - ihre Verwertbarkeit, ihr Umbrechen in Nutzen, das was als Funktion übrigbleibt, liegt woanders. Sie stärkt ganz real nicht die, denen die Schöfung als Gottesgabe heilig ist - sie stärkt die, die von Schöpfung (und Gott) gar nichts wissen wollen, denen dieser Begriff bestenfalls fromme, nützliche Metapher ist. 

Die wirkliche Botschaft, einen Schellnhuber in den päpstlichen Rat der Wissenschaften einzuladen, liegt dort: In einer Entheiligung durch (moralistischen) Technizismus. Mit einem Papst, der sich fast offen (wie immer ist er auch hier zurückgezuckt, jede Festmachungsmöglichkeit ist ihm ja feind) gegen die Vernunft (aber dafür für eine rationalistische, auf Denkzwänge umgebrochene Wissenschaft) ausspricht - und das heißt: Gegen den Vater, dafür pausenlos Verhaltensmaßregeln für kleinste Alltäglichkeiten in die Welt schießt. Die eigentümlichen Berichte über das bis heute nicht ganz geklärte Verhalten Bergoglio's während der argentinischen totalitären Militärdiktatur könnte hier eine weitere erhellende Note zufügen. Sucht er prinzipiell, in wirrem Instinkt, die Nähe zur - faktischen, als Moral starken - Macht, um von ihrem Schatten zu profitieren, wie Frauen es eben tun?




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