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Samstag, 8. April 2017

DAS hätte auch Hillary Clinton so gemacht (1)

Es hat sich bereits abgezeichnet, hier wurde darüber berichtet: Donald Trump war noch gar nicht offiziell im Amt, hat er bzw. hat seine designierte Regierung bereits eine Nahostpolitik eingeleitet, die das vielleicht einzige, was Obama richtig gemacht hat - die Loslösung der Nahostpolitik von den Interessen Israels und Saudi Arabiens - um 180 Grad gewendet hat. Plötzlich war der Iran wieder der Böse, plötzlich hat die neue Regierung schon im Ansatz dem widersprochen, was Trump selbst so vollmundig verkündet hat: Eine Befriedung des Verhältnisses mit Rußland. 

Nun folgt also der nächste Streich: Indem Trump seine Wahlversprechen bricht - "Don't attack Syria," hat er gerufen! -, hat die USA gestern Syrien militärisch direkt angegriffen.

Als Nebeneffekt hat sich sofort der IS gemeldet und - mit neuem Rückenwind ausgestattet - eine Offensive bei Palmyra mit (ganz sicher nicht amerikanischen ...) Raketen gestartet. IS - Terror - USA - 9/11 - Arabien ... - war da nicht etwas? Sieht also so eine konsequente Politik aus? Oder ist sie einfach zu kompliziert für einen Doofschnösel wie den VdZ, um sie noch zu durchschauen? Oder zeigt sich in der Realität einfach, was WIRKLICH die Ziele der US-Außenpolitik sind, die aber auszusprechen keiner wagt? Oder tut hier die rechte Hand etwas anderes als die linke, und umgekehrt? Wer steuert das, wo ist der Kopf? Oder hat die USA zwei Köpfe, und mehr? Oder ist alles in Wirklichkeit gar nicht so kompliziert, sondern soll nur so wirken, um die wirklichen Interessen zu verschleiern?

Damit hat Trump ja sogar eine Auseinandersetzung mit Rußland riskiert, so wie allen Berichten nach ohnehin bereits in ganz Europa gegen Rußland gerichtete und großangelegte militärische Vorbereitungen laufen, die für die nächste Zukunft nichts Gutes erwarten lassen. Der Syrien-Krieg steht damit unmittelbar davor, wieder zum Ersatzkrieg zu werden, der gegen Rußland gerichtet ist. (Wir werden dazu noch im folgenden 2. Teil etwas für manche Leser vielleicht Überraschendes sagen.)

Die Amerikaner sind ja Meister darin, Staaten so lange und möglichst verdeckt zu provozieren, bis diesen kaum eine andere Wahl haben als "zuerst" anzugreifen, weil man einer anwachsenden ernsten Bedrohung nicht einfach zuschauen kann. Siehe Deutschland 1917, siehe Japan 1942, siehe Vietnam 1963, siehe Rußland in Afghanistan 1981 (welche Invasion ja auch eine amerikanische Vorgeschichte hat), siehe Georgien/Kaukasus, oder wie beim Irak oder wie bei Jugoslawien oder wie bei Libyen - kein Anspruch auf Vollständigkeit! - eine Bedrohung einfach herbeizulügen.

Und Trump hat es genau so gemacht, wie seine Vorgänger: Er hat dazu die amerikanischen (und wiederholt auch internationalen, völkerrechtlich verankerten) Gesetze gebrochen, die vorschreiben, daß der Präsident eine Militärattacke nur nach Konsultation und Zustimmung des Kongresses befehlen darf. Was auch immer Asad zuvor getan oder veranlaßt haben mag.

Man mag darüber spekulieren, ob es nur ein Hinweis darauf ist, welchen Einfluß Establishment und Neo-Conservatives nach wie vor in Washington haben, man kann darüber spekulieren, wie beinhart die Kämpfe Trumps mit dem "deep state" - also diesem Filz aus CIA etc. etc., die eine ganz eigene Politik fahren - ablaufen mögen. Man mag darüber spekulieren, ob Trump deren Macht nicht in den Griff bekommt, die vielleicht ihre eigene Politik brutal durchziehen. Tatsache bleibt, daß Trump nun ganz offen ein Wahlversprechen bricht und wenig Hoffnung macht, daß sich unter ihm wirklich etwas in der amerikanischen Außenpolitik ändern wird, wie er es angekündigt hat. DAS hätte auch Hillary Clinton so gemacht, und damit ein Wahlversprechen erfüllt. 

Weil es in Wahrheit nur ums Öl geht, wie manche meinen? Nein, das glaubt der VdZ nicht. Da stecken andere Strategien und Interesssen dahinter. Ob das auch die wirklichen Interessen der USA sind darf bezweifelt werden.


Morgen Teil 2) Warum diese Politik wirklich perspektivlos ist





*070417*