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Mittwoch, 3. Mai 2017

Sonst wäre es ein Sozialporno

Wieder Volkswagen. Diese Werbung funktioniert freilich nicht mehr bei uns. Sie funktioniert nur, wenn eine Gesellschaft die Ehe noch sehr hoch stellt und achtet, wenn sie noch selbstverständlich ist. Bei uns hingegen wird so eine Werbung zum Sozialporno, und greift eine schauderliche Realistik auf. Bei uns ist jemand, der bei der Hochzeit seiner Tochter nur daran denkt, daß er für das hier verpulverte Geld (als Vater hat er für die Hochzeit seiner Tochter zu sorgen) auch ein Auto bekommen hätte, Teil einer Alltäglichkeit die banal und primitiv geworden ist. Der VdZ kennt Menschen, die sich lieber jedes Jahr Mobiliar der Normalitätssimulation - Auto, Haus, Wintergarten, Reise ... - anschaffen, als zu heiraten, und die Unverheiratetheit damit begründen, daß eine Hochzeit zu teuer sei.

Umso komplexer ist die Aussage, die das Filmchen über VW selbst trifft. Denn gerade in diesem Spiel mit einem Lebensbestandteil, der hierzulande nur noch aus der Erinnerung an ein nicht mehr existentes, vergangenes Kulturgerüst überhaupt verständlich ist, zeigt sich ganz sicher unbewußt etwas, das man fast als großartig bezeichnen müßte. Kein Wunder, daß VW die klimawahnbeschüsselten Abgastests auf die leichte Schulter nahm. Wer nimmt Wahn ernst, wenn er die Profunda des Lebens weiß?








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