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Sonntag, 6. August 2017

Rassismus ist ein Konzept der Heimatlosigkeit

Es kann kein Zweifel bestehen, daß Christentum und "Weiß (oder Schwarz) sein" ein Widerspruch sind. Genetik ist kein christliches Konzept. ABER sehr wohl ist KULTUR und VOLK ein christliches Konzept. Ja, es ist DAS christliche Konzept. Denn nur als Kultur kann das Christentum gelebt werden, das aus sich heraus deshalb einen kulturbildenden, -erhaltenden und zur Kultur treibenden Grund hat, WEIL der Ort des gelebten Christentums im Entfalten des Lebens und des Lebensraumes (und nur insofern hat "Umwelt" eine Bedeutung) als die dem Menschen kraft Geburt (als Zuweisung eines Ortes, als DES Ortes, an dem man zu leben und christlich zu leben hat) zugewiesene Welt. Dieser ist er verpflichtet, verbunden. Denn es gibt kein Christentum, das heißt: Keinen Katholizismus, der NICHT auf einen Ort bezogen ist. Gelebter Katholizismus bedeutet also an sich Kultur, und beides ist nicht zu trennen.

Der Versuch, den Katholizismus zu einer neutralen Wertereligion zu machen, in der das Konkrete keine Bedeutung hat, ist deshalb derselbe Universalismus, der auch das Konzept "Weiß" oder "Schwarz" trägt. Dieses genuin protestantische Motiv (denn um sich von der Katholischen Kirche lossagen zu können mußte die Bedeutung des Ortes aufgelöst, die Erlösung "abstrahiert", in rein seelisch-geistige, ja sogar psychisch-subjektive Dimension verlagert werden) ist der wahre Grund für das, was wir als Rassismus bezeichnen.  

Wird deshalb ein protestantischer Lebensraum von seinen völkischen, kulturellen Gerüsten befreit, daraus herausgelöst, fallen die Menschen automatisch auf die nächste, nunmehr aber dem Verstande nach unfleischlicher - und weil es das nicht gibt: rassischer, genetisch bedingter, weil im Äußeren als erkennbar gesuchter - Identitätsebene zurück, und diese ist dann eine rein psychologisch zu haltende. Das ist dann Nationalismus, das ist dann, auf der Suche nach Identitätsmerkmalen, also nach Halt in der Welt, das rassische, genetische Konzept. Das natürlich genau so umgekehrt funktioniert: Als Anti-Weiß-Ideologie, als Anti-Kultur-Impuls, als Impuls gegen das Eigene, aus der Tradition Überkommene.

Deshalb ist der Versuch, die Katholiken auf eine gewissermaßen abgehobene, universalistische Moral zu heben, in der Volk und Kultur keine Rolle mehr spielen, eindeutig Anti-Katholizismus und gegen das Heil der Menschen gerichtet, hat insofern sogar gnostischen Charakter. Katholik sein heißt deshalb auf jeden Fall Teil einer Gemeinschaft zu sein, der man verpflichtet ist, und deren Integrität und Lebensweise man nicht nur zu vertreten, sondern auch zu bewahren und zu beschützen hat.  

Deshalb funktioniert es auch nicht, und ist als deutliches Indiz für die Wahrheit des hier Gesagten zu werden, wenn in der an sich berechtigten Gegenwehr gegen eine Auflösung unserer Kultur(en) durch unkontrollierte Grenzen und zugewanderte Fremdkulturen das "Deutsch-sein" als Waffe geführt wird. Denn dieses Deutschsein, dieses Deutschland, ist ebenfalls eine Auflösungserscheinung, heute wie in seinem ursprünglichen Impuls. Es bedeutet bereits die Herauslösung der Menschen aus ihren jeweiligen Kleinräumen und Kulturen (die in hohem Maß ja aus der Religion bestimmt sind, ja wie oben darzustellen versucht: dort anheben, und aus sich zu einem geschlossenen Lebensraum werden müssen) durch ein intellektives, voluntatives, also willentlich-psychologisches Hineinheben in einen unkonkreten Universalismus. 

Was unsere Gesetze noch in einem letzten Rest anzeigen, wenn wie in Österreich die Frage nach der Staatszugehörigkeit rechtlich gesehen eine Angelegenheit des jeweiligen Bezirkes, also eines kleinen regionalen Raumes und Verwaltungsraumes ist. Daß der Staat dies willkürlich außer Kraft gesetzt hat (ohne dass Gesamtkonzept dazu freilich zu ändern, es soll nur nicht mehr wirksam sein) ist deshalb staatlich geförderter Rassismus, auch wenn offiziell das genaue Gegenteil behauptet wird. Es hebt die Identitätsfrage nämlich auf eine Ebene der Entwurzelung, und verschärft deshalb die Frage nach Religionszugehörigkeit und "Moral". Nicht zufällig wird in so einer geistigen, entkulturalisierten Landschaft dann auch die Frage nach der Umwelt zu einer des "weltweiten, abstrakten Ökologismus", der da unter der lächerlichen Flagge angeblicher "neutraler Wissenschaft" daherkommt. 

Auch das zeigt die Verfehltheit heutiger "Integrationskonzepte", die eine Menschlichkeit als Motiv vorlügen, die in Wahrheit genau gegen das Menschsein gerichtete Mittel verlangt. Übrig bleibt das, was unausbleiblich ist: In solche einem Unkultur-Konzept wird die Aggression auf eine psychische Ebene gehoben, in der sie dann Ersatzkriege bewirkt. Kriege, in denen man für bestimmte Ideen aufeinander losschlägt, die ein "gutes Leben" bewirken sollen. 

Aber die Idee, die wirkliche Idee eines geglückten Lebens liegt im Stein, der vor eines Füßen liegt, im Baum, der vor dem Haus wächst, in den Kindern, die man zeugt, und in den Nachbarn, die man zufällig hat.  Sie liegt in deren ganzer Konkretheit, in der Sache selbst also, nicht in einer höheren Moral, die diese vernachlässigenswert macht. Sie liebt in der Liebe und Treue zum Allernächsten und vor allem damit: Eigenen. Und dieses Eigene ist eben - ganz konkret. Bis hin zur Essensordnung, den Lebensmitteln, die seit je dort wachsen, kultiviert und verzehrt werden. In diesem ganz Konkreten wird es auch bedeutend, wie sich jemand benimmt, wie er seine Kinder erzieht, und wie er zu seiner Frau und seinen Nachbarn steht. 

Hier wird bedeutend, daß diese eigene Geprägtheit auch bestimmendes, selbstverständliches Maß der ganz alltäglichen Lebensführung wird, über die niemand nachdenken muß, die aber alle ... ja, man muß es so sagen ... ALS kultureller Rahmen zum Heil führt, weil die dafür notwendigen Haltungen und Taten auch als Wertegerüst prägt. Das katholische, damit das europäische Kulturkonzept ist also immer eines der Hingabe ans ganz Konkrete. Verliert Europa, verlieren wir den Bezug dazu, schätzen wir es als unbedeutend ein, verachten wir es gar, schießen wir uns definitiv ins Nichts und werden ganz automatisch von den Wertelandschaften einer anderen Kultur - in Kulturen gibt es keine Leerräume, sie werden immer gefüllt, weil eben der Mensch ohne Kultur nicht leben kann - überwältigt und zukünftig geformt.

Was deshalb heute passiert, ist aus Unverstand die Saat eines Aggressionspotentials, das die Menschen aus aller Identität hinauskatapultiert und damit das Selbstsein zu einer Frage der Durchsetzung universalistischer moralischer Ideen macht. Aber das ist nicht katholisch.







*120717*