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Freitag, 17. November 2017

Hatte Hitler in allem Recht? - Die Versuchung des Funktionierens (5)

Teil 5)





Bei den hier dargestellten Texten handelt es sich im Wesentlichen um eine freie Übertragung des Kommentars, der dem am Ende der Ausführungen folgenden Film unterlegt ist. Er ist eine Darstellung - oder eine angebliche Darstellung - der Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches, wie sie ab 1933 implementiert wurde. Wir werden immer wieder im Text, aber vor allem am Ende einen Kommentar geben, der zeigt, daß es sich hier um eine verblüffende Vorwegnahme vieler auch heute üblicher oder für gut geheißener Maßnahmen ist, die aber als prinzipiell falsch gelten müssen. Warum? Eben NICHT, weil einzelne Maßnahmen falsch sind. Sondern weil sie von einem Staatsverständnis ausgehen, in dem der Staat sich seine Volkswirtschaft MACHT. Dieses Problem heutiger Politik ist also keineswegs neuesten Datums, es hat sich seit der Renaissance mehr und mehr aufgebaut. Wo die Sichtweise eines Volkes, eines Staates ALS MECHANISMUS, ALS MASCHINE entwickelt wurde. Und hier widerspricht auch die Politik radikal der katholischen Soziallehre, wird zur Äquivokation: Man verwendet (auch heute) oft deckungsgeliche inhaltliche Aussagen, sieht aber jedes Mittel als gerechtfertigt, um den Effekt zu erreichen. Es ist also eine totalitäre Utopie. Und die lehnt der Katholizismus radikal ab.

Der Handel mit dem Ausland hatte freilich wenig zur Prosperität beitragen können. Der Verlust der Kolonien hatte die Einfuhr von Rohstoffen und Lebensmitteln schwer in Mitleidenschaft gezogen. die im Ausland liegenden Goldreserven waren bald aufgebraucht, und es gab nur noch die Alternative, auf die Kaufkraft der Währung zu setzen. Hjalmar Schacht zog deshalb die Währung aus dem internationalen Goldstandard heraus. Bislang war freilich der internationale Handel in Gold abgewickelt worden. Über die Jahrhunderte war Gold aber auch eine Handelsware geworden. Vor allem aber war Gold ein Spekulationsobjekt der internationalen Finanzwelt.

Nun richtete Deutschland ein Clearingsystem ein, in dem der internationale Warenaustausch miteinander gegenverrechnet wurde. Damit wurde die deutsche Währung zum Maßstab für Produktivität. Mehr und mehr wurde die deutsche Währung damit auf Arbeit und dem damit geschaffenen Wert umgemünzt. Auf lange Frist wäre nicht mehr ein für sich stehendes Geld der Maßstab gewesen, sondern menschliche Arbeit.

Spätestens dies war der Moment, an dem Hitler für die internationale Finanzwelt zur Gefahr wurde. Hitler besaß kein Gold, also konnte er es nicht zur Basis der Währung machen. Das einzige, was die deutsche Währung "decken" konnte war deshalb die deutsche Produktivität. Arbeit und Intelligenz waren das deutsche Gold geworden.

Deutschland zog sich somit aus dem goldbasierten internationalen Geldsystem zurück. Und gefährdete ein Geldsystem, das wesentlich daraus bestand, Geld an Staaten zu verleihen. Darüber wurde wiederum Einfluß auf die Politik genommen. Deutschland wiederum brauchte nun keine Kredite mehr, um wirtschaftlich international tätig zu werden. Gleichzeitig wirkte sich der internationale Handel direkt auf den deutschen Arbeitsmarkt aus, erhöhte die Nachfrage nach Arbeitskräften.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Hitler gelang es binnen weniger Jahre, in Deutschland ein wahres Wirtschaftswunder zu entfachen, das im Wesentlichen auf der deutschen Arbeitskraft beruhte. Gleichzeitig wurde das Land aus internationalen Abhängigkeiten (vor allem durch den Finanzmarkt) herausgelöst.

Deshalb war auch das Kriegsziel der Alliierten klar: Ihre Kriegsführung richtete sich darauf aus, genau diese Stärken zu vernichten. Durch Demoralisierung, durch Zerstörung der Produktivität, durch einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen eines ganzen Staates. Um diesen von seinem Eigenweg zu drücken, und wieder in die internationale Finanzwelt einzugliedern. 


Morgen Teil 6) Um ein Fazit zu ziehen - Ein Kommentar






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