Wahrscheinlich ist es heute nur bei Schiffen des Westens so, daß die Besatzungen schwimmen können. Weil es nur dort zu den Üblichkeiten eines Aufwachsens gehört, schwimmen zu lernen. Weil nur dort Kindheit und Jugend als eigene Lebenswelten gesehen werden.
Der Weg des Menschen ist also im Westen nicht primär der, in die Welt - die eine Welt der Erwachsenen, ja der Männer ist - hineinzuwachsen, und unter gewissem Druck von Notwendigkeit die Fähigkeiten zu entwickeln, die auf einen Platz in der Welt ausgerichtet sind. Der im Grunde von der Geburt und der Herkunftsfamilie als erster Raum des Gebrauchtwerdens bestimmt wird. Im Westen wird die Kindheit seit zwei-, dreihundert Jahren (allerhöchstens, wobei in manchen sozialen Grüppchen auch bis heute kaum)
Aber nach wie vor ist es in große Teilen der Welt so, daß - wie früher auch bei uns - Seeleute WEIL DIE KINDER NICHT schwimmen können.
Ja, nicht nur das. Sie SOLLEN es auch gar nicht können.
Deshalb würde kaum ein Hilfeprogramm der berufenen Weltretter Europas überhaupt erst angenommen werden. Wer immer nämlich darüber reflektiert - und die Seeleute sind es, die das wohl zuerst und am tiefsten tun - wird an so einem Programm nicht teilnehmen, es überdies sogar als kontraproduktiv ansehen.