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Donnerstag, 31. Oktober 2019

Heidentum an Heiligem Ort

Aus einer Beichte bei einem glühenden Verehrer von Papst Franziskus ging der VdZ jüngst mit dem seltsamen Eindruck, daß hier bereits ein neuer Glaube verkündet wird. Der nicht nur das Gewissen abdrängt und verwirren und durch ein neues, irrationales, letztlich heidnisches Gewissen ersetzen will, sondern einen völlig anderen Zugang zur Gnade "lehrt" - der diese Gnade gar nicht mehr aktualisiert. Weil der Geist Gottes durch subjektives, geistig-logisch gar nicht mehr einordnenbares Erleben ersetzt wird. Was sich da offenbarte war eine völlig andere Anthropologie, aus der heraus der "alte" Glaube gar nicht mehr verständlich wird und der zu großen Teilen auf der sinnlosen, lediglich zersetzenden Sophistik der "Psychologie" seit Siegmund Freud aufruht. Also muß ein neuer Glaube aufgesetzt werden.

Die Gegenrede des VdZ wurde zwangsläufig mit einem Maß an Verachtung quittiert - dem mit großen Buchstaben angeschrieben war, daß der VdZ eben als einer mit "alten Neurosen verhaftet" gesehen wurde, die ihn unfrei machten - das das Dauerlächeln des Priesters im Hinausgehen wie eine Teufelsfratze erscheinen ließ. Denn dieser neue Glaube beruht auf einer inneren Haltung, nicht auf klarem Denken, nicht auf logos, nicht auf Vernunft. Sondern auf deren neuer Form, in der Vernunft zu einem ganz anders konnotierten "vernünftig" umgedeutet wird, in dem Ausbrüche aus der Vernunft als vernunftimmanent angesehen werden.

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Neulich, in den Gärten des Vatikans, geschah das, in Anwesenheit des Papstes, der rechts gleich neben dieser Zeremonie saß. Als die Aufnahmen an die Öffentlichkeit kamen, die als Film auch zeigen, daß er diese Statue später "segnet", bestritt er, daß es zu einer Anbetung der Götzenstatue gekommen wäre. Man nennt das einerseits "gaslighting", als hartnäckiges Behaupten, daß was man sieht, nicht das ist, was man sieht. Anderseits wird eine manichäische Spaltung des Leibes von einer "virtuellen Intention" dahinter offenbar, wo also der Leib etwas tut (beziehungsweise tun könne), das aber nicht das gesamte Schicksal des Menschen (als Hypostase von Geist und Leiblichkeit) betrifft. Damit wird um der Lüge willen das Wesen der Welt verleumdet.




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Dieses Gebet wurde am 25. Oktober 2019 öffentlich in einer Kirche in Verona gebetet, die Zettel verteilt. Die Übersetzung folgt unten. Es ist blankes Heidentum, es ist Greuel an Heiliger Stätte.



Pachamama dieser Orte
trinke und esse dieses Opfer, das ich Dir bereitwillig gebe
damit dieses Land fruchtbar werde.
Sei uns gnädig! Sei uns günstig gestimmt!
Laß unsere Ochsen kräftig schreiten
und laß sie nicht müde werden.
Laß unsere Samen gut aufgehen,
damit ihnen nichts Übles zustoße,
damit ihnen der Frost keine Zerstörung anhabe,
die dann so viel gute Nahrung bedeuten.
Wir bitten Dich: Gib und das alles!
Sei uns gnädig! Sei uns günstig gestimmt!





Amerika ist eine Pseudo-Nation (4)

Teil 4) Die Herren der Welt



So wurde Amerika wirklich und endgültig zum Herren der Welt. Was war es aber in Wahrheit? Es war die Herrschaft von privaten Kapitalinteressen. Die nach und nach sogar die staatlichen Ebenen verdrängt haben und verdrängen. Die social media-Plattformen sind nur ein Symptom dafür! Die wirkliche Macht liegt heute nicht mehr bei den Völkern, bei den Staaten, sie liegt bei privaten amerikanischen Firmen und Kapitalbesitzern. Der amerikanische Liberalismus, der über den Amerikanismus verbreitet wurde, hat nunmehr weltweit den Weg für privates amerikanisches Kapital bereitet. 

Man will die Kirche nicht zerstören. Man will sie nur übernehmen. Und da ist man sehr weit schon gekommen. Mittlerweile verkündet der Papst sogar höchstpersönlich die Ideen des Liberalismus und verkündet, daß es keinen konfessionellen Staat geben könne, die Kirche dem säkulären Staat zu dienen habe, sich der materialistischen Wissenschaft zu unterwerfen habe, und so weiter.  Das steht alles völlig im Widerspruch zur katholischen Doktrin. Also kritisiert niemand mehr Amerika. Es geht nur noch um die besten Orte für Amazon (und so weiter), die die amerikanische Idee der Entwurzelung perfekt verkörpert. 

Während sich die katholischen Kritiker auf Verschwörungstheorien à la Dan Brown oder Taylor Marshall (einem "besonders katholischen" Bestsellerautor) werfen, wo Kommunisten und jahrhundertelang operierende Geheimgesellschaften die Wurzel allen Übels sind. Hat sich noch niemand gewundert, daß Hollywood das so tapfer mitträgt, und solche Filme mit Handkuß finanziert? Man verkennt völlig die realen Probleme. Der Kommunismus ist die Gefahr? China? Chinas Kommunismus ist Nationalismus, sonst nichts. Es ist der amerikanische Liberalismus als ideologische Waffe, der alles was etwas ist auflöst, und damit in die Hand privater Interessen gibt. Das Internet, die social media selbst sind ja eine solche Auflösung von Realem - ins Virtuelle.

Wem dienen denn all die Ideen der Geheimgesellschaften, die es natürlich gibt, die natürlich ihre Pläne verfolgen? Letztlich dem amerikanischen Liberalismus. Man soll doch nicht vergessen, daß es eine Tatsache ist, daß eindeutig die Amerikaner den Zweiten Weltkrieg gewannen, und nachher alle Macht hatten, die Welt zu bestimmen. Selbst wenn die Russen mehr Opfer hatten, sie waren viel zu geschwächt, einerseits, und anderseits waren sie in Wahrheit Instrument der Amerikaner. Selbst die Idee des Kalten Krieges war nur ein Hebel für Amerika, sich umso mehr in die Köpfe der Welt als "die Guten" einzubringen, denen zu widersprechen die Welt in den Abgrund eines Atomkrieges stürzt. Es gibt ganz klare Profiteure dabei - es sind einige reiche, einflußreiche Leute, und dabei vor allem Amerikaner! Und die benützen die "Idee Amerika", die von allem Anfang an Glück mit Wohlstand identifiziert hat. Amerika war von Anfang an nur ein Instrument für einige, um mehr Wohlstand akkumulieren zu können. Und nur darum ging es in der Rebellion gegen England.

Es ist kein Zufall, daß nach wie vor die "amerikanische Idee" nichts anderes ist als die Karotte vor der Nase von Millionen und Milliarden (bis nach Afrika), denen man vorgemacht hat, daß allen möglich sei, reich, berühmt, mächtig zu werden. "Vom Tellerwäscher zum Millionär!" Was für ein Schwachsinn! Und dennoch ist das Kitt genug, der dieses Ideal "Reichtum" den Amerikanismus nach wie vor als die GUTE Idee bestehen läßt. Reichtum! Nur darum geht es.

Denkt niemand darüber nach, daß nur wenige Menschen die Fähigkeit haben, Unternehmer zu werden? Die Allermeisten haben die Fähigkeiten nicht, und auch das Motiv dazu nicht. Sie wollen einfach Jobs, sie wollen einfach normal leben. Aber damit kommt man unter die Räder im Liberalismus, der so zynisch jedem Motive zuschreibt, die dann heilig gestellt werden, damit ein paar Skrupellose und Gierige sich ungehindert austoben können. Zu niedrige Löhne, um eine Familie zu ernähren? Selber schuld.

Deshalb hält Wemhoff auch Persönlichkeiten wie Bischof Fulton Sheen für fragwürdig. Der genau in diesen Anti-Kommunismus einstimmte und damit ungeheure Popularität übers TV errungen hat. Denn diese "richtige Haltung eines Amerikaners" hat ihn in den Augen der Menschen ins Unermeßliche gehoben. Es war aber doch immer so, daß hinter allen Kommunisten die Reichen gestanden sind. Selbst die Geschichte der 1917er Revolution in Rußland ist eine solche Geschichte: Die Kommunisten waren und sind immer von amerikanischen Reichen finanziert. Die von der Idee eines "Boogie-Man", eines "schwarzen Mannes" als Droh- und Angstfigur direkt profitieren, weil ihre eigenen Machenschaften damit unsichtbar werden.


Morgen Teil 5) Amerika ist ein Instrument der Reichen. Kein Staat.




Mittwoch, 30. Oktober 2019

Zwischenwurf zum Linksruck

Es ist fast amüsant, und bildet über Thüringen hinaus auch die Situation in Österreich ab. Und ist ein rhetorisch zu nennendes Problem. Denn die etablierte Parteienlandschaft hat sich die Lösung des Problems aus eigener Schuld verbaut. Die Signale, daß die Bevölkerung eine bestimmte Art von Politik wünscht beziehungsweise satt hat, sind durch den zunehmenden Mut, auch diese Forderung an der Wahlurne zu erheben weit größer als es selbst dieses Wahlergebnis vom vergangenen Wochenende zeigt. Die Bevölkerung will einen Ruck zur Vernunft! Der nur ein "Rechts-"ruck ist, weil die etablierten Parteien sämtlich nach links abgedriftet sind, ohne es zu merken.  

Wenn es also nun heißt, Thüringen zeige, daß es "keine Mitte" mehr gebe, sondern sich die Bevölkerung radikalisiere, in zwei Lager spalte, stark links und stark rechts, so ist das nur ein Wahrnehmungsproblem, aber keines der Wirklichkeit. Die AfD ist nicht die rechte Alternative, das ist sie nur relativ, weil alle anderen links stehen. Und für den, der links steht, ist alles rechter als sein Standpunkt. Sie ist die EINZIGE Alternative (und als solche ein fast undifferenzierbares Sammelbecken) für die Mitte geworden, die ist was sie immer war: Die Vernunftschichte.

Weil das nicht gesehen wird, versagen auch sämtliche soziologischen Analysen der AfD.

Mitte-Rechts wählen und links regiert werden ist ein Schema der Diktatur

Wo immer diese Vernunft, die über weite Bereiche tatsächlich als "christlich-fundierte Vernunft" bezeichnet werden kann, sich noch in Parteien wie einer CDU hält, ist es nur ein Rest von Kadavergehorsam und pragmatischer Treue, aber die Vernünftigen auch in der CDU/CSU nehmen diese Treue längst mit einem tragischen Achselzucken als kleineres Übel auf sich. Aus Überzeugung sind sie sehr weitgehend nicht mehr treu. Das läßt sich sogar daran erkennen, daß heute von der AfD eingenommene Positionen noch vor zwanzig, dreißig Jahren offizielle Positionen der Christdemokraten/-sozialen waren, ja sogar der SPD.

Eben diese Vernunftpositionen wurden nun aber als rechtsradikal punziert. Damit hat sich das Establishment (in Thüringen, ja in Deutschland noch mehr als in Österreich) jeden Rückzugsweg abgeschnitten beziehungsweise kann nur noch unter Gesichtsverlust zurückrudern, um dem Volkswillen zu entsprechen, der angeblich ja Richtmaß ihres Handelns ist.

Dieses Verkennen der Wirklichkeit, das ausschließlich ein Problem der Linken und der verlinksten ehemaligen Mitte ist, hat weitreichende Auswirkungen. Sowohl in Thüringen (wie in Österreich) scheint innerhalb der bestehenden Rhetorik und Begriffsumdeutung eine weit mehrheitlich NICHT LINKE BEVÖLKERUNG (und die Bevölkerung war mehrheitlich NIE links) eine immer weiter linksdriftende Regierung zu erwarten.

Das wird auch bei einer in Österreich sich abzeichnenden ÖVP-Grüne-Koalition nicht besser, im Gegenteil. Es wird deshalb einen Linksruck bedeuten, weil die Grünen - selbst wenn man sie unter dem pragmatischen Einlenken auf eine angeblich notwendige "Klimapolitik" beschränken wollte - unter dem Mantel von vorgeblichen Umweltproblemen ganz klar einen sozialistischen Gesellschaftsumbau im Blick haben. Denn längst hat sich Klimapolitik offen - bislang nur unter der Oberfläche, seit den "Protestbewegungen" ist das für alle sichtbar - zu einer solchen bekannt. Und die Karten auf den Tisch gelegt, die belegen, daß Linke und Finanzoligarchie in ein und demselben Boot sitzen, an ein und demselben Strang ziehen.

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Womit erklärt sich übrigens der Zugewinn der Linken (nicht der Grünen!) in Thüringen? Ganz einfach. Die Linke, die immer eine Minderheit war und immer bleiben wird, hat sich stets "Massen" dadurch "errungen", in dem es auf bestehende Unzufriedenheiten gewartet hat. Um dann, wenn diese sich formiert, aus den Büschen zu springen und dem amorphen, nur selten in ein klares Gesamtbild gemünzten Unzufriedenheitsgefühl, plötzlich rote Fahnen voranzutragen. Um dann den Gesamtstrom in ihre Keller zu führen, noch ehe die Einzelnen merken, wie ihnen da geschieht. Denn die Linke hat die Lüge perfektioniert, die mit Teilwahrheiten agiert, aber den Gesamthorizont, in den alles gelenkt wird, verschleiert.*

Damit haben wir aber den Rest der Sache erklärt, wo die "Vernunft" noch ein Restchen an Erklärungsnotstand für Wahlergebnisse der "Rechten" (wie gesagt: ein Sammelbecken)** wie in Thüringen übrig läßt. Denn die Menschen, die Mehrheiten, die nicht links sind (aber auch nicht rechts), wählen (!) auch durchaus rechts, weil sie eines nicht sein wollen: Links. Sie wählen rechts, weil sie die Linken aber ernstnehmen, weil sie ihnen genauer zuhören als dezidierte Linkswähler. Und dazu wählen sie pragmatisch. Das heißt, auch jene Rechte, die im Ganzen ideologisch ist, aber im Einzelnen Eckpunkte der Vernunft, eigentlich Muränen aus dem realen Leben, nach oben getriebene Steine die im Schuh drücken, ansprechen. In dieser Kategorie fallen sie in dieselbe Kerbe wie die Linke: Auch hier springen Fahnenträger aus den Gebüschen.

Wobei diese Taktik ohnehin viel häufiger ist als man meinen könnte. Auch im alltäglichen Leben. Aber man nehme größeres wie die Reaktion der Klimafaschisten zum Vergleich - nach drei heißen Tagen im Sommer. Oder einem ganz ordinären Warmlufteinbruch im November. Die die Medien schier übergehen lassen von Beiträgen, die diese singulären Wettereignisse in ein ganzes Szenario bedrohlicher Erderwärmung hin ausdeuten. Wechselt das Wetter, verschwinden diese Berichte sofort wieder, als wären sie nie mehr als ein Spuk gewesen.

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Social Engineering. Wieviel an den wirklichen Problemen der Gegenwart, wieviel an der normalen Befindlichkeit der Menschen, wieviel vor allem an ihrer Vernebeltheit, aus der sie sich so mühsam freikämpfen müssen, sind Ergebnis des social engineering, also des gezielten und handfesten Versuches am lebenden Fleisch, die Lebenspraxis der Menschen zu "ändern", umzuerziehen. Durch Veränderung ihrer normalen Lebensumstände, durch Zwang, durch Zertrümmern ihrer Beheimatungen. Was in den 1970ern unter den Sozialisten massiv und in ganz Europa begann, aber aus Scham noch verschwiegen oder umgetauft, moralisch schön geredet wurde, wird heute offen diskutiert und als Handwerkszeug der alltäglichen Politik angesehen. Hier eine aktuelle Notiz aus der Zeit, dem vormal liberalen Flaggschiff.



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Deshalb ist es zum Teil ein Ahnen der Hintergründe (Verteilung von unten nach oben), wenn die Bevölkerungen weltweit, sobald sich die "Klimapolitik" austoben will und die angeblich notwendigen Maßnahmen setzt, zu rebellieren beginnen. Chile ist nach Frankreich (wobei auch die Bauernproteste in den Niederlanden oder anfanghaft in Norddeutschland in dieselbe Kategorie gehören) das nächste Beispiel, was da blühen könnte. Chile hat seit 2014 eine CO2-Steuer.

Darin zeigt sich sogar der wahre Grund für dieses Unbehagen, das sich anstaut und irgendwann durch Rebellion - also zivilen Ungehorsam - entlädt. Denn das, was als Klimarettungspolitik daherkommt, ist in höchstem Grad unvernünftig, ja grotesk widersprüchlich und pervers kontraproduktiv.

Keine gesunde Gesellschaft kann sich diesen extremen Produktivitätsverlust, diese absurde Zusatzmaschinerie, die "Klimarettung" ist, leisten. Und im Geldbeutel wird Unvernunft als erstes sichtbar. Denn die Klimarettung" ersetzt nichts, macht nichts anders oder besser. Sie ist eine reine Zusatzbürde, die lediglich so lange und so weit funktioniert, solange der normale Lebensbereich dieses Produkt des Luxus gelangweilter, lebensuntüchtiger Möchtegerneliten finanzieren und tragen kann. Wenn hier die Grenze erreicht ist, ab der man es substantiell "spürt", fliegt der Politik der Druckkessel um die Ohren.




*Daran zeigt sich am deutlichsten, daß die Liberalen seit je eine Vorfeldorganisation des Sozialismus waren und sind. Das sich noch dazu auf Unzufriedenheit beschränkt, ohne ihren Gesamthorizont je anzutasten. Wozu sie den Freiheitsbegriff völlig in die Nebel drängt. Gerade Zeiten der Unzufriedenheit sind deshalb Hochzeiten des Liberalismus, denn Unzufriedenheit - egal, aus welcher Ecke er kommt - ist das Einzige, worin er sich dem Menschenverstand annähern kann.

**Aber ist nicht jede Partei ein Sammelbecken? Wo sich nur mehr oder weniger von den Leitlinien der Programme überzeugte Menschen einfinden, mit mehr oder weniger divergierenden Teilmeinungen und -sichtweisen? Das ist sogar die wahre Crux der Parteien-Demokratie. Die diese Ambivalenzen auf die Geradheit eines Steckens bringt, die mit vielem Einzelnen in den Köpfen und Herzen der Menschen, die sie wählen, gar nicht mehr übereinstimmt. Die Formel von der Kompromißfähigkeit als Grundeigenschaft in einer Demokratie ist ja im Grunde eine einzige Lüge. Denn gerade dort, wo es ernst wird, sind Kompromisse gar nicht möglich, weil Verrat. Diese Formel ist also etwas anders: Der Wagen, auf dem eine ganze Gesellschaft in den Liberalismus - also in die Linke! - geschoben werden soll, ohne es zu merken.




Amerika ist eine Pseudo-Nation (3)

Teil 3) Aber die Kirche will niemand zerstören. 
Das war noch nie der Fall!



Wemhoff wäre nicht Wemhoff, wenn er nicht etwas Originelles, etwas Überraschendes, ja Verblüffendes sagen würde: Es widerspricht nämlich einer häufig anzutreffenden Sicht. Es geht gar nicht darum, die Kirche zu zerstören! Daran hat niemand Interesse. Keine Freimaurer, keine Kommunisten, niemand in der ganzen Geschichte. Viel interessanter ist doch eine hierarchisch völlig intakte Kirche, deren LEHRE, deren autoritativ verbreitete Sichtweise von Welt und Moral man bestimmen kann, sodaß sie selbst neue Sichtweisen verkündet! Man sieht deshalb auch die Kirchengeschichte oft falsch.

Denn genau DAS hat man immer, aber auch ab Mitte des 20. Jahrhunderts gemacht. Man hat die Kirche infiltriert, um sie von innen her zu ändern, nicht um sie von außen zu zerstören. Das haben die Sowjets nicht anders gemacht wie die amerikanischen Interessensgruppen, die Juden, die Protestanten. Die Institution Kirche ist ein viel zu wertvolles, globales Instrument, das alle übrigen Organisationen der Welt bei weitem übertrifft. Sie in die Hand zu bekommen, darum geht es! Und es ist gelungen. Man hat sie zum Verkündigungs- und Missionssender für den Amerikanismus genau so gemacht wie zum Sprachrohr des Marxismus (wobei beide Sichtweisen so eng zusammenhängen, daß man von einer einzigen Weltanschauung sprechen muß, wo nur zum Schein gegeneinander gekämpft wird. Daß die Bauten der Stalin-Ära - bis hin zu Autodesigns - mit denen des Kapitalismus so ähnlich sind ist doch kein Zufall!).

Und eine Milliarde Katholiken haben das brav geschluckt, haben je braver umso leichter aufgenommen, was man ihnen gesagt hat, und sich brav so geändert, wie die Mächtigen es wollten. Samt Verhütungsmentalität. Samt Amerikanismus. Samt Liberalismus. Samt Homosex-Ideologie (Genderismus). Samt Evolutionismus. Samt Materialismus und Wissenschaftshörigkeit. Hört man nicht bis in den letzten Winkel der Erde das erleichterte Aufstöhnen der Katholiken, daß es DOCH geht, den eigenen Glauben, die eigenen Überzeugungen mit der Welt zu versöhnen?! War nicht das (so wurde kolportiert!) die Absicht des Zweiten Vatikanums? Geht nicht alles nun so wunderbar ineinander, man muß nur ein paar "veraltete" Sichtweisen entsorgen, deren "Falschheit" nachzuweisen plötzlich alle Medien unisono versuchten?

Und man sehe nach Hollywood, das jüdisch dominierte Hollywood. Die in den 1950er, 1960er Jahren die extrem teuren Monumentalproduktionen wie "Quo Vadis", "Ben Hur", oder "In den Schuhen des Fischers" herausgestoßen haben wie Fließbandsemmeln. Weil sie so katholisch wurden? Das glauben immer noch viele, tatsächlich. Das Gegenteil ist der Fall. Man sehe diese Filme einmal genauer an, die die Kirche regelrecht verherrlichen, und dann sieht man, daß dort eine völlig neue, eine "moderne" Lehre verkündet und verherrlicht wird. 

Die wahre Kirche, darum geht es da überall, ist die, die genau die modernen Werte und Sichtweisen verkündet! Die ihre alte Lehre über Bord wirft, wie ganz explizit bei "In den Schuhen des Fischers", die antihierarchisch ist, und sich der Zeit und den modernen Sichtweisen, ja sogar der modernen Sichtweise der Liebe anpaßt, die dann der sexuellen Revolution von innen her jedes Tor aufgerissen hat, dem effektivsten Hebel, um die reale Welt in die Hand zu bekommen.

Nicht unerwähnt soll dabei bleiben, daß die konkrete Strategie sehr komplex und klug war. So hat man den Katholiken jahrzehntelang eingeredet, es gehe um die institutionelle Existenz. Weshalb sie zu einem Papolatrismus verführt wurden, der die Gläubigen nicht mehr auf das blicken ließ, was ein Papst verkündet, sondern diesen weil in seiner Existenz gefährdet per se für "heilig" erklärte. Wo wir damit hingekommen sind, sieht man unter Papst Franziskus, der ersten Vollfrucht des Amerikanismus und der dahinterstehenden Ideologie.

Man schaue aber zur Anschaulichkeit auch, wie es China heute macht (und es eigentlich alle kommunistischen Staaten machten). Die Kirche verbieten? Mitnichten. Man hat sogar eine eigene, nationale Kirche (wie die Orthodoxie), die halt nur unter dem Staat steht. Aber nach außen eine schöne Kirche ist, die sogar im chinesischen Vollparlament sitzt, oder? Die scheinbar genauso ist wie die römische, mit Bischöfen, Priestern, Sakramenten und so weiter. Es geht nur um ein paar leichte Anpassungen, nicht mehr, die den Gläubigen bei uns nicht einmal begreiflich oder überhaupt bekannt sind.

Der Witz ist nur, daß wer aus dem Katholizismus auch nur das kleinste Steinchen herausnimmt, das Ganze zum Einsturz bringt. Weil alles miteinander und streng logisch zusammenhängt. Kommt eine noch so kleine Widersprüchlichkeit hinein, eine noch so kleine A-Logik, fällt alles in sich zusammen. Das ist auch der Knackpunkt in der Zölibatsdiskussion. Bloß eine Diskussion um die Disziplin? Eben nicht. Erstens ist die Disziplin das Blut des Organismus Kirche, und zweitens ist deshalb die Disziplin immer nur eine der Weisen, wie Lehrinhalte ausgedrückt werden, nur auf anderer Ebene. Sie ist aber keine weniger bedeutende Form der Dogmatik, wie es oft gesehen wird. Man erkennt es an den Leuten, die am lautesten gegen das Zölibat auftreten. Sie zielen auf den Sack, meinen aber den Esel, also die Lehre der Kirche selbst.


Morgen Teil 4) Die Herren der Welt




Dienstag, 29. Oktober 2019

Amerika ist eine Pseudo-Nation (2)

Teil 2) Der heilige Stammtisch




Nun hat der VdZ so seine eigenen Gedanken zur "Rede- und Meinungsfreiheit". Ja, jeder Mensch muß frei sein selbst zu denken und seine eigene Meinung zu haben. Das heißt aber nicht, daß jeder Mensch gleichermaßen die Möglichkeit braucht, sich über eine abstrahierte Plattform wie die social media auf eine Ebene mit einer gesamten Öffentlichkeit zu stellen. Ja, es braucht Räume, in denen absolute Ungeregeltheit nötig ist, wie die Parlamente auf allen politischen Ebenen, wie die Universitäten, wie "Hyde-Park-Corners". 

Und nicht zuletzt das so bedeutende "Wirtshaus", das nicht zufällig in alten Rathäusern sogar baulich jeder Ratsherrenversammlung angeschlossen war und Raum der Redefreiheit auch für den größten Simpel war und sein muß. Noch in den 1950er Jahren war das Wirtshaus die wichtigste Stätte der Meinungsbildung und offenen Diskussion, der VdZ hat es in Spuren sogar in den 1960ern (ja sogar bis heute in manchen richtigen Wirtshäusern) noch so erlebt. Das verächtliche Geschrei um die angeblich so bösen "Stammtische" ist deshalb eine ganz böse Tat, die gerade den einfachen Menschen die Redefreiheit nehmen will, weil sie den Ort nehmen will, an dem diese angebracht und richtig ist, den Stammtisch. (Auch die Wirtshäuser aber sterben heute, dieselbe Ursache, dieselbe Wirkung ...)

Aber hinter der Forderung nach Meinungsfreiheit, die oft mit Redefreiheit als Recht "verwechselt" wird, steckt nicht weniger als die Mächtigen gemacht haben: Sie fordern sie, um ein System aufzubrechen, und es dann neu und ihren Interessen nach zu ordnen. Das macht auch die Rechte (nicht bös sein) über weite Strecken zu einer Veranstaltung von Heuchlern, und die Reaktion der Ablehnung ist oft berechtigt, weil man mehr spürt als weiß, daß diese Forderung nur ein Vorwand ist, daß vieles aber gar nicht gesagt wird. 

Auch das, daß eine Gesellschaft diesen Wirrwarr an veröffentlichten Meinungen nicht braucht, weil die Menschen darin nur ihre Orientierung verlieren und verwirrt werden. Weil die Autoritäten im Internet nicht den Hierarchien entsprechen, die der verwurzelte Mensch noch sehr gut kennenlernt. Es ist ein Unterschied, ob in solchen sozialen Gefügen der Pfarrer etwas sagt, oder der Huberbauer, weil ihm grad danach ist. Meinung ohne Bildung ist ein leider heute sehr häufiges Phänomen. Und wir sehen es am klarsten bei der Groteske, die sich um Kinder abspielt, die als "Meinungsträger" aufgebaut werden und auftreten.

Auch hier gilt also, daß die Bedeutung dieser social media in direktem Zusammenhang mit der Entwurzelung des heutigen Menschen stehen. Wer kein dichtes, reiches soziales Umfeld mehr hat, ist auf diese Plattformen mehr und mehr angewiesen, die ihm ein soziales Netz ersetzen sollen, das er nicht mehr hat. Die Pseudo-Identität des heutigen Menschen braucht die Pseudo-Informiertheit einer social media Plattform, die oft genug reines Dauergeräusch hirnlosen Dauergequatsches ist. 

Dies als Ideal hochzuschreien baut auf einem völlig falschen Verständnis der Natur des Menschen und seiner sozialen Dimension auf, die als "Demokratismus" und "Gleichmacherei" bezeichnet werden muß. In Wahrheit fordern auch Rechte (nennen wir sie der Einfachheit halber so, auch Linke sind damit gemeint, alles was halt "kritisch" durchs Netz schreit) diese Gleichmacherei, diese "Graswurzel-Sicht" des Menschen, wo sich alles von unten nach oben aufbaut. Was für ein geistloser, irrtumsbehafteter Schwachsinn!

Aber eines ist klar. Daß rein faktisch die social media heute, eben weil es die kleinen sozialen Strukturen nicht mehr gibt, in denen jeder in angemessenem Rahmen (und ohne jede Konsequenzen fürchten zu müssen) alles sagen kann, wonach ihm ist, ersetzen "müssen" (ohne das freilich je zu können). Deshalb ist vielen die völlige Freiheit in social media so wichtig, egal wie wichtig sie wirklich sein mag. 


Morgen Teil 3) Aber die Kirche will niemand zerstören. 
Das war auch noch nie der Fall!





Man sieht Schöpfung, man glaubt sie nicht (2)

Teil 2)



Wenn es also so gewesen ist, wenn es so gewesen sein soll, daß das Universum aus sich selbst entstanden ist, dann ist völlig unklar, wie das geschehen sein soll. Somit helfen nur noch literarische Phantasien. Und vor allem populärwissenschaftliche Bücher sind auch zu Märchenbüchern geworden, die einfach eine neue, irrationale Mythologie etablieren wollen. Stephen Hawkings "Kleine Geschichte der Zeit" (die der VdZ nach hundert Seiten wütend in die Ecke schleuderte, weil er sich verarscht sah) ist ein reines Mythenbuch, als Vorstellung, wie "es hätte sein können, wenn es so gewesen wäre."

Was ist das anderes als an ein Wunder zu glauben? Was ist das anderes als sich in einem Zirkelschluß zu verfangen? "Wir wissen, daß die mechanistischen Mythen mit vielen Schubladen (black boxes) für Wunder wahr sind, weil die Big Bang-Theorie wahr ist."

Jawohl, Hawking, dieser (medial) vielbeachtete und -geachtete Astrophysiker, hat die Astrophysik vor allem kraft seiner Autorität zu einer irrationalen Jedi-Sagengeschichte gemacht, die jede Mathematik entgründet und zum Scheinbeweis (Beleg "für", nicht Argument gegen jedes "gegen") mißbraucht.

Sogar - ja gerade! - buchstäblich genommen, liefert die Bibel (AT) in der Genesis mehr wissenschaftliche Relevanz als alle diese Theorien. Der große Abfall vom Glauben begann nicht aus irgendwelchen philosophischen, ideologischen Gründen. Er begann, weil die Menschen glaubten "zu wissen", daß die Bibel falsch liegt. Oder bestenfalls eine fromme, metaphorische Geschichte ist. Gerade Katholiken sollten sich dessen sehr gewahr werden!

Können aber so viele Physiker, so viele Wissenschaftler irren? Herrschaften - ja. Eindeutig: Ja. Die Wissenschaftsgeschichte (siehe Ludwig Fleck, siehe Thomas S. Kuhn) ist nachweislich voll von oft jahrhundertelang etablierten "Tatsachen", die sich dann als falsch herausstellten. Ja, die Wissenschaftsgeschichte ist als "Geschichte der Massenpsychosen" und Gruppendynamik besser beschrieben, denn als Geschichte eines sich weiterentwickelnden Wissens. Die Geschichte der Wissenschaft (vor allem seit sie begonnen hat, sich in relativ unabhängige Einzeldisziplinen zu entwickeln) ist die Geschichte der Charakterdispositionen von Einzelnen, nicht die von Wahrheit. (Ach ja, darum wurde ja so großer Wert darauf gelegt, die Möglichkeit einer Wahrheit - außer der eigenen - zu bestreiten.)

Gerade die irrationale Klimapanik beweist, wie sich Wissenschaftler (es sind immer Personen) in einen pseudo-religiösen Wahn versteigen können, aufgehangen an ein paar Erlöserfiguren, der nur noch mit den Wiedertäuferbewegungen und Sekten des 15. und 16. Jahrhunderts, wenn nicht mit dem Katharerwahn des 13. Jahrhunderts vergleichbar ist.

An ein junges, an ein geschaffenes Universum zu glauben ist keine stupide Glaubenstatsache, sondern der einzig sinnvolle Interpretationshorizont für die Beobachtungen. Noch Galileo, noch Descartes, sogar noch (in Grenzen) Newton waren der Meinung, daß die Wissenschaft nur den Glauben bestätigen könne. Und das hat überhaupt die Wissenschaft im Abendland begründet (die im islamischen Raum ruiniert): Das Wissen aus dem Glauben heraus, daß die Welt eine Selbstoffenbarung des Schöpfers ist. Deshalb ist jedes "Wissen" über ihre Dinge ein Weg zu Gott hin. Der Katholik muß deshalb wahre Wissenschaft lieben. Aber er muß sie (endlich) wieder (wieder!) von falscher Märchen-Erzählung unterscheiden lernen.

Betrachtet man das beobachtbare Universum nach den derzeit für wahr gehaltenen physikalischen Gesetzen, ist die Wahrscheinlichkeit dermaßen gering, daß es der unglaublich präzise ablaufende Prozeß ist, der es ist, daß sich die Erde und die Möglichkeit für Leben gebildet hat, als Ergebnis mechanistischer Prozesse anzunehmen einfach nur noch grotesk ist. Der einzig einleuchtende Schluß aller Tatsachen ist, daß das Universum wie die Bibel es sagt, auf die Erde und den Menschen zugeschnitten ist. Die Evidenz ist überwältigend.

Aber genau deshalb nimmt die Kosmologie der atheistischen Astrophysik solche absurden Formen an, daß sie gar nicht bemerkt, wie herbeigeholt, wie "erfunden" ihre Theorien sind. Nicht die Evidenz spricht gegen die Tatsache der Schöpfung, sondern weil die Evidenz so erdrückend ist, wird ein Kosmos ohne Schöpfung von dermaßen verschwurbelten, alles andere als wissenschaftlich haltbaren Theorien abgeleitet, in denen logische Widersprüche keine Rolle mehr spielen dürfen.







Montag, 28. Oktober 2019

Amerika ist eine Pseudo-Nation (1)

Wir bringen ihn immer wieder gerne, denn David Wemhoff ist nicht nur ein scharfer, er ist ein origineller Denker und Buchautor. Und originelles Denken kann nur dort entstehen, wo der Denker immer wieder zu den wirklichen Wurzeln der Wirklichkeit zurückkehrt, um von dort aus, neu belebt und inspiriert, sich wieder der Welt zuzuwenden.

Sein besonderes Forschungsgebiet ist bekanntlich die Ideologie des Amerikanismus, wir haben ihn schon häufig hier besprochen. Der noch von Papst Pius XI. offiziell als Ideologie erkannt, abgelehnt und als mit dem Katholischen unvereinbar verurteilt. Wer Amerikanist ist, kann nicht katholisch sein, weil er es nicht ist. Eine prophetische Sichtweise!

Weil er nicht nur die Lebensweise der im Rahmen der USA lebenden ethnischen Gruppierungen durch Entwurzelung und Verschiebung der Identität in einen Willensakt bewirkt hat, sondern auch auf dramatische Weide den Katholizismus entgründet hat. Und dies ist bewußtem social engineering zu verdanken, das vom CIA speziell nach 1945 gezielt auf Amerika angewandt wurde.

Wemhoff ist auf diese Tatsche gestoßen, als er die Geschichte von John Curtney Murray näher studierte. Er war ein amerikanischer Jesuit, der gezielt vom CIA (und weiteren Kräften, die im speziellen durch Medienmacht eingriffen) zu einer "Autorität" aufgebaut wurde, um die Strukturen der katholischen Universitäten und Lehrhierarchie in seine Hände zu bekommen. Und in der Folge zu verändern. Seither ist die Kirche privaten Macht- und Geschäftsinteressen untergeordnet, und hat Autorität und Stimme als Korrektiv der Gesellschaft eingebüßt. Das gelang nicht zuletzt über den größten Sieg von Murray, seinem Beitrag dazu, daß das Zweite Vatikanum die Erklärung über die Religionsfreiheit veröffentlichte. Damit war auch der Katholizismus relativiert.

Aber Wemhoff sieht das alles eben nicht als unglückliche Sammlung von Einzelereignissen. Sondern es wurzelt in einer Fehlkonstruktion der USA selbst, war also von Anfang an angelegt. Denn wenn auch viele meinen, die USA wäre auf Religion gegründet, so ist das exakte Gegenteil der Fall. Die Verfassung der USA schreibt die Entmachtung der Religion fest, das ist die Wahrheit, und stellt sie unter die Macht des Staates. Zwar blieb das lange unter der Oberfläche, zwar hat es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch harte Kämpfe um die moralische Macht und Stellung speziell der katholischen Kirche gegeben, die bis 1950, 1960 noch viel Einfluß hatte. Aber sie ist schließlich unterlegen. Und zwar weil sie eigentlich von Anfang an unterlegen war, denn die USA war so angelegt. 

Wenn man aber die Menschen ihrer ersten, ihrer einzigen wirklichen Wurzeln beraubt - der "ethnic neighbourhoods", der religiös-ethnisch-kulturell homogen getragenen (oft kleinen, auf Straßenzüge oder Stadtviertel sich erstreckenden) Lebensumwelt (was alles heute als Rassismus verleumdet wird) - dann beraubt man sie ihrer Identität. Das ist geschehen. Darauf wurde dann eine künstliche Identität, die des "Amerikaners" gesetzt. Amerika ist heute eine "Pseudo-Nation", sagt Wemhoff deshalb. Sie "tut nur so", als wäre sie eine Nation, und muß deshalb umso gewaltsamer reagieren, wenn diese Behauptung angegriffen wird.

Von wem? Von jenen, die mit dieser Behauptung (die auf einer Entwurzelung der Menschen basiert, sonst hätte sie sich nie so entwickeln können) konkrete Interessen verfolgen. Denn ein Mensch ohne reale Identität ist leicht zu manipulieren. Er hat nichts, das ihn über die öffentlichen Behauptungen hinaus noch an eine unveränderliche, meinetwegen ewige Wertelandschaft bindet.

Wer meint, daß das nach einem Rachefeldzug protestantischer Richtungen aussieht, hat nicht ganz Unrecht. Denn das ist die immanente Notwendigkeit des Protestantismus selbst, der per se eine Entwurzelung war (und ist), sonst wäre das Auseinanderreißen von Glaube und Kirche gar nicht möglich gewesen. Man mußte die Dinge selbst entwerten, und sie durch ein rein virtuelles (psychogenes) Ding ersetzen. Die neue, protestantische Kirche war eine Pseudo-Kirche, ein rein virtuelles Ding, das nur einen Aspekt des Katholischen herausgriff und verabsolutierte. Die Fürsten haben es ihr gedankt, denn damit war das Kirchengut problemlos zu konfiszieren, um die Finanzen zu sanieren. Die im 16. Jahrhundert bei allen Fürsten, deren Ehrgeiz ihre Möglichkeiten weit überstiegen hatte, außer Rand und Band waren. 

Wemhoff geht in diesem Gespräch speziell auf den Umstand ein, daß die Medien in die Hand privater Interessen gelangt und enorm mächtig geworden sind (was mit der Auflösung ethnisch-religiöser Identitäten alleine schon zu tun hat). Die ihren Einfluß als "Meinungs- und Redefreiheit" sakrosankt stellten. Die freilich das Problem hat, daß diese Redefreiheit nur Instrument, Hebel ist, um die gesollte Sichtweise durchzusetzen. Denn wo immer Meinungen und Rede auftraten und auftreten, die dieser Sichtweise widersprechen, wird genau diese Medienmacht dazu benutzt, um sie zu bekämpfen, ja sogar die Forderung zu erheben, genau diese Redefreiheit, die "eine Gefahr für ein höheres Gut" sei, zu beschränken. 

Die Medienmacht der privaten Interessen setzt eben genau darauf - auf höhere moralische Güter. Das ist ihre Totschlagkeule, mit der die Vernunft des Bürgers bekämpft wird. Er muß sich den Gedankenwegen und der Denkcharakteristik der Mächtigen unterwerfen, sonst wird er zum Störfaktor, den man im Namen eines gesellschaftlichen Konsenses eliminieren muß. Man muß deshalb diese Entwicklungen auch in Zusammenhang mit dem Selbsterleben der Amerikaner in und nach dem Zweiten Weltkrieg sehen, wo ihr "Amerikaner-Sein" von einer nachgerade göttlichen Sendung beflügelt wurde, der Welt das Gute zu bringen, und das Böse zu bekämpfen.

Auch dieses Sendungsbewußtsein, übrigens, hat fatale Analogie zum Selbstverständnis der Protestanten und ... der Juden. Und diese beiden Religionen haben nach 1945 auch gezielt zusammengearbeitet, denn beide verstanden sich in einer Situation der Bedrohung durch eine schon rein demographisch bedingt entstehende Überlegenheit der Katholiken. Während die Fertilitätsraten der Juden und der Protestanten schon sehr niedrig waren, galt es immer als Teil des Katholischen, keine Empfängnisverhütung zu betreiben. Deshalb war der Kampf gegen Humanae Vitae so massiv geführt, und so massiv von den Medien unterstützt worden.

Wir erleben Ähnliches gerade in jüngster Zeit auf Plattformen, die natürlich allesamt privat gegründet und unterhalten wurden. Die Sperrorgien auf Youtube und Twitter können kaum noch übersehen werden. Und sie wenden sich gegen jeden und alles, was der gesollten Ideologie (die in sich eine Kampfideologie gegen den Katholizismus ist, auch wenn das viele nicht glauben wollen weil nicht sehen, und es auch weite Kreise der Kirche nicht mehr wissen) widerspricht. Wer immer eine nicht genehme Meinung äußert, wird verbannt. Und das in einer Situation, in der diese Plattformen quasi öffentliches Gut geworden sind! Zumindest hat man das der Welt vorgetäuscht, um so das Vertrauen von Milliarden Menschen zu erschleichen. Jetzt zeigt sich, welcher Natur das aber wirklich war. Die social media sind mittlerweile zu einem Instrument geworden, mit dem Menschen regelrecht und ganz real in unerwünscht und erwünscht (weil konform) unterteilt werden.


Morgen Teil 2) Der heilige Stammtisch




Man sieht Schöpfung, man glaubt sie nicht (1)

Ein Student der Astrophysik (später sub auspiciis promoviert) hat es dem VdZ einmal so ausgedrückt: "Das Studium wurde mir immer klarer als Versuch, eine Voraussetzung zu begründen. Zunehmend haben wir uns nur noch damit befaßt, wie es hätte sein können. Wir haben alle möglichen Theorien gehört, entwickelt, diskutiert, unter der Anleitung der Professoren, wie es denn geschehen hätte sein können, daß das Universum aus rein materialistischen, mechanistischen Bedingungen heraus entstehen HÄTTE KÖNNEN."

Eine gesamte Kosmologie wurde zur mythologischen Erzählung, wie der Kosmos entstanden "ist". All die vielen Lücken in der Theorie wurden weggewischt. Denn das Ergebnis war klar: Das Universum MUSZ aus sich selbst so entstanden sein. Mehr und mehr war all sein Studieren, so der mittlerweile zum Doktor evolvierte Physiker, nur noch eine Suche nach möglichen Begründungen für eine Prämisse. Und all die Lücken wurden mit "irgendwann werden wir das noch wissen" weggedeutet. Dabei war es so einfach ...

Der Vortrag von Spike Psarris nimmt genau das aufs Korn. Der Kosmologe war ursprünglich ebenfalls ein Anhänger der Big Bang-Theorie, also einer Theorie, die zu erklären versucht, wie alles aus nichts entstanden sein könnte. Je näher er sich aber damit befaßte, desto mehr wurde er überzeugt, daß es rein logisch nicht anders gewesen sein kann, alles weist darauf hin: Der Kosmos, das Universum ist geschaffen worden. Ohne externe Ursache, also ohne einen Ursprung von allem, also ohne einen Ursprung von Sein, KANN das Universum nicht entstanden sein. Erst diese logischen Unvereinbarkeiten einer rein mechanistischen Kosmologie also haben den promovierten Astrologen zur Frage um Gott geführt. Und er, der ursprünglich von sich als Atheisten ausging, hat sich bekehrt.

Es würde viele Tage und Artikel füllen, die physikalischen, wissenschaftlich, aus der Evidenz (also dem Beobachteten) begründeten Argumente von Psarris hier anzuführen. Dem Leser muß also einiges zugemutet werden, wenn er diesen Vortrag hören und verstehen will. (Mit der Funktion "Untertitel" und "Automatisch übersetzten" geht es etwas leichter.) 

Aber es lohnt die Mühe, soviel vorweg. Psarris zeigt die verzweifelten Versuche, ein unhaltbares Theorem, eine unhaltbare (und schon gar nicht beweisbare) Theorie eines aus sich selbst entstandenen Universums zu halten. Und kommt natürlich auf die unlösbare, nahezu lächerlich "begründete" Theorie, daß alles aus "nichts" entstanden sein könnte. Wo es nichts gab, gab es auch keine physikalischen Gesetze. Etwas kann sich nicht aus sich selbst ins Sein bringen.

Wissenschaft und Glaube sind nicht nur vereinbar, sagt Psarris, sondern der Weg zueinander ist nahezu umgekehrt, als oft behauptet wird. Man glaubt nicht an eine Schöpfung, weil man glaubt, und sucht dann irgendwelche (windigen) "Beweise". Diese Vorgangsweise ist zum einen nur ein Teil der Wissenschaft, zum anderen ohne den zweiten Teil sinnlos: Dieser zweite Teil verlangt, daß die Theorie falsifizierbar sein muß. Das heißt, daß sie in dem Moment fällt, in dem sie einem Gegenargument nicht standhält. Die Widersprüche, in die sich die "moderne" Kosmologie verstrickt, sind verblüffend.

Und die landläufige Meinung heute zur Entstehung des Kosmos ist wissenschaftlich derart lückenhaft, derart phantasievoll zugeschmiert, daß man mit dem besten Willen nicht von einer "bewiesenen" Theorie reden kann. Man will, daß es so ist, das ist das ganze Geheimnis. Man will, daß es einen Kosmos ohne Gott, ohne Schöpfung gibt, das ist alles. Weil man die Wissenschaft auf diesen Aspekt eingegrenzt hat: Sie soll ausschließen, daß es eine übernatürliche Erklärung gibt. Aber das ist in sich nicht wissenschaftlich.

Die heutige Kosmologie akzeptiert sogar, daß die Entstehung des Universums mit Bedingungen und Vorgängen erklärt wird, die sich später nie mehr finden, die allen als für das gesamte Universum gültig gelten, denen sie aber "damals", vor (angeblich) 14,6 Milliarden Jahren, widersprechen. Es müssen bei der Entstehung der Erde Bedingungen geherrscht haben, die jenseits der heute geltenden Physik stehen.

Zumal es mittlerweile hinreichend Beobachtungstatsachen gibt (etwa die gemessene Hintergrundstrahlung, die Temperaturlandschaft des Kosmos, quasi), die jeder dieser Theorien eines aus sich selbst entstanden sein sollenden Universums eklatant widersprechen. Die vor etlichen Jahren erstmals technisch mögliche und erfolgte Messung der kosmischen Hintergrundstrahlung widerspricht sämtlichen (sic!) gängigen Kosmologien der Astrophysik. Es könnte sie so nicht geben, wie sie gemessen wurde.

Morgen Teil 2)






Sonntag, 27. Oktober 2019

Samsons Schicksal

Samson erlag der Versuchung durch Delilah. Und sie beraubte ihn seiner Kraft. Wehrlos, wurde er von seinen Feinden gefangen und geblendet. Und eingespannt in ein Mühlenrad, um es zu drehen.

Eine Metapher auf das Geschehen in der sexuellen Befreiung. In der wir der Verführung erliegen, geblendet, und ins Mühlenrad eines System eingespannt werden, das die letzte Kraft aus uns herauspreßt.



Copyright by Culture Wars Magazin, Cover of
in Feb. of ‘97. Artwork by Robert McGovern (R.I.P.), colorized by
.


Wurzel des Genderismus

Der Genderismus ist Ausdruck der geistigen Nichtung des Körperlichen. Eine Haltung, die allen Völkern und Kulturen und Gruppen eignet, die mit der Welt nicht fertig werden. Manche Religionen (wie der Buddhismus) beschäftigen sich nur damit, das, was nicht beherrscht werden kann, zu eliminieren, und seiner Berechtigung im Absoluten zu entheben. Der Buddhismus ist völlig symbollos.

Der Genderismus ist gleichermaßen Ausdruck des Verlusts der Weltbeherrschung. Das mag in einem Zeitalter der Technik als seltsame Aussage wirken, aber Technik ist eben nur eine der Illusionen, mit denen der Weltverlust kompensiert werden sollte.

Nur der Verwurzelte beherrscht die Welt. Denn er besitzt sie.

Deshalb tritt, historisch belegbar, die Technik (mit ihrer Zwillingsschwester Magie, sie sind kaum unterscheidbar) immer in kulturellen Zeiten als dominant auf, in denen das Menschsein verdämmert. Denn Menschsein und Verwurzelung sind Synonyme.

Technik (als mechanistische Sichtweise einer Welt, die sich nicht der Gnade, als dem Geschenkhaften verdankt) ist nie Fortschritt. Sie ist immer Krücke für längst Verlorenes. Denn Verwurzelung heißt, der Ordnung der Welt beizutreten, im Gehorsam, die ein Mosaik der Orte ist, die alle umfaßt, die ihm beitreten. "Täter" und "Tat" werden zu einer einzigen Bewegung der Bewegtheit.





Samstag, 26. Oktober 2019

Da steht ein Coup bevor

Apropos Südamerika: Ein nächstes Beispiel einer gezielten Angstkampagne der Medien, die die Menschen unserer Länder für die Klimapanik weiter weichmachen sollte, war die Berichterstattung über Brände in Südamerika. Die den Eindruck erwecken sollten, daß der halbe Kontinent - nein, die ganze Erde! - in Flammen stünde. Und das alles wegen dem Klimawandel.  

Aber die Wahrheit ist ganz anders. Es gibt und gab heuer in Südamerika nicht mehr und nicht weniger Brände als jedes Jahr. Die NASA bestätigt das. Alles bewegt sich im Durchschnitt, ja darunter. 

Ein deutschsprachiges Ehepaar aus Paraguay hat sich sogar extra mit einem Video gemeldet, das beweist, daß es dort sogar überhaupt nicht (nennenswert) brennt. Aber auch die kleineren-größeren Brände, die es im Norden gibt, sind etwas völlig Normales, jährlich Auftretendes. 

Von den jährlichen Bränden in Afrika, die ein VIELfaches der brasilianischen Brände ausmachen, hat man bisher nicht einmal berichtet. Die dort (wie in Südamerika) fast immer durch Selbstentzündung, manchmal durch Kontrollverlust bei Rodungs- oder Nachernte-Abbrennungen (wie man es bei uns seit je gemacht hat) jahreszeitgemäß ausbrechen. Sogar die New York Times hat berichtet, daß in Brasilien vorwiegend Felder brennen, die von Bauern nach der Ernte und so wie jedes Jahr angezündet werden. Natürlich NEBEN den üblichen Brandrodungen, in denen längst von Bäumen befreite Flächen (sic!) auch von Gestrüpp und Niedriggehölz befreit werden. Und wie jedes Jahr sind etliche dieser Feuer außer Kontrolle geraten.

Auch in der russischen und kanadischen Tundra, übrigens, sind Flächenbrände völlig normale, ja notwendige Ereignisse. Die Fichten und Föhren dort können sich ohne diese Brände nicht einmal fortpflanzen.

Aber unsere Medien beharren darauf, daß die Welt heuer besonders zu einer Feuerhölle wird. Wegen des erschröcklichen Klimawandels, welch Drohgespenst seit einem halben Jahr in einer nie gesehenen, akkordierten Gewaltaktion aufgerichtet wurde. Was anzeigt, daß da etwas bevorsteht, irgendein wichtiger Coup, der die Macht endgültig in die Hand der Klimawindler übergehen lassen soll. 

Übrigens, rein sachlich und so nebenbei gesagt: Sie wußten ja, werter Leser, daß der Regenwald keineswegs CO2-neutal oder gar eine CO2-Senke ist. Im Gegenteil, durch Verrottungsprozesse steht er im Verdacht, ein übler CO2-Verschmutzer zu sein. CO2-Fresser und ist hingeben Grasland! Wie es nach solchen Bränden Jahr für Jahr wieder aufsprießt, weil die Konkurrenzpflanzen (die sich in seinem Schatten aber wieder entwickeln werden) vernichtet sind. Wußte in diesem Zusammenhang der Leser, daß die Größe der ausgewachsenen Pflanzen oft in diametralem Gegensatz zur Größe der Samenkörner steht?

Der große Zapfenstreich

Der Geist eines Volkes, also auch seine Schöpfungs- und Innovationskraft, wie man es heute so banausisch nennt, weil man keine Ahnung von nichts mehr hat, nur noch versucht, irgendwie in der Vergangenheit einfach so Dagewesenes zu beleben, lebt aus seiner Poesie. Also aus seinen poetischen Werken, aus seinen Mythen und Sagen, und damit auch den Traditionen, die so unberührt bleiben müssen wie Kinder im Wiegenbette. Denn nur aus ihrem seligen Schlaf, aus ihrem Land der Träume, kann Lebenskraft aufsteigen.

In derselben Richtigkeit liegt deshalb auch die Aussage, daß der Geist eines Volkes in seiner originären Musik liegt. Dieser Vorformung der Poesie, diesem Geburtskanal der Kultur. Und mit demselben Recht kann gesagt werden, daß die Lebenskraft eines Volkes sich in seinem Selbstbehauptungswillen ausdrückt, und dieser zeigt sich in seinem Selbstkult, und darin vor allem in seinem Militärkult.

Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten, diesen Geist in Österreichs Gegenwart aufzufinden. Ein klein wenig aber lebt er in diesem "Großen Zapfenstreich", der in einer Aufnahme aus 2015 aus Tirol (wo sonst als in einem Volk, das sich noch als Volk begreift) hier abgebildet und nachvollziehbar ist. Der Österreicher genieße diese zwanzig Minuten, freue sich daran. Der Fremdländer aber staune, denn die Größe der Menschen dieses Landes ist nicht aus nostalgischen, sondern aus realen, gegenwärtigen Kräften in seinen Traditionen erkennbar, die tausend Jahre europäischer Geschichte so maßgeblich gestaltet haben. Er wird darin also auch sich besser verstehen. Das einzig wirklich Störende daran ist, daß der Vizeleutnant dieses Geschehen zuvor "erklären" zu müssen meint.

Die Bedeutung der Militärmusik ist heute kaum noch bekannt. Aber sie war enorm entscheidend, weil sie den Geist bestimmte, den die Soldaten aufnahmen und wiedergaben, wenn sie direkt in der Schlacht auf den Gegner losmarschierten. Allein bei Austerlitz sind fünfhundert Militärmusiker gefallen. Gegen die französisch-aufklärerische Barbarei war keine Kultur mehr gewachsen. Dieser Geist begann leider dann, Europa zu bestimmen, durch eine aufgezwungene Effizienz. Das war der eigentliche Tod Europas. Wer die Aufklärung also - wie es heute so oft passiert, vor allem bei den Liberalen - zum "guten Geist Europas" hochjubelt, ist ein satanisches, im Geiste krankes Schwein, sonst nichts.

Der österreichische Militär-Paradeschritt ist übrigens tatsächlich fünfhundert Jahre und mehr alt. Er wurde weitgehend bis heute beibehalten, ist dezent, gemessen, beherrscht, ohne Größenwahn und Imperialismusattitüde. Damit wirklich schön.

Faszinierend, hier wie in der Architektur der Vergangenheit, die liebevolle Ehe, die sich zwischen Größe und versöhnlichem, geduldigem Charme gebildet hat, erkennbar ist. Selbst der "martialistischste" Militärmarsch Österreichs hat noch diese spielerische Übernote, die begeistern kann. Selbst das monarchische Kriegsministerium hat eine Lieblichkeit, die einnimmt. Wer all das etwa mit preußischen Einrichtungen vergleicht, die die deutschen Völker so vergewaltigt haben, wird sofort begreifen, worum es geht.*

Und besonders der Prinz Eugen-Marsch zeigt, wie hervorragend die traditionelle Militärmusik zu den Menschen dieser Völker paßt. Die hier ihre Verwurzelung suchten und begründeten, um Europa vor den Begierden der asiatischen Steppenvölker zu beschützen. Gedankt wird es den Österreichern bis heute nicht. Die da tausend Jahre lang gelernt haben, größte kulturelle Gefälle und Differenzen mit einer kaum faßbaren Fähigkeit der ausgleichenden Scheinambivalenz - und dabei einer so großen Geistesklarheit - zu bewältigen.

Man beachte ab etwa Min. 14' den Übergang zum Wissen um die Tragik des Spiels, inmitten einer barbarischen Welt. Wenn die Österreicher nicht begreifen (und hier bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit), daß sie aus den Quellen der in ihnen angelegten Quellen trinken, werden sie als das enden, als das sie sich darstellen lassen (sic!) - zum dumpfen, blöden Konsumismusdreck, der sich als Welt aufspielt.**

Endgültig Gänsehaut ist ab Min. 16:30' beim eigentlichen Zapfenstreich garantiert, der dann ins Gebet übergeht. "Ehrenformation, zummm Gebeth!" Es folgt die Ehrensalve der Schützen. 20:28' dann der bekannte Trompeten-Zapfenstreich, auf den die Zeremonie meist reduziert wird. Um dann in der Nationalhymne auszuklingen.







*Man vergleiche mit dem Großen Zapfenstreich in Berlin zur Verabschiedung von Bundespräsident Gauck.

**Österreich, das Vaterland, das alle Österreicher gerne hätten, wenn sie es noch hätten. Wes Geistes Kind muß also eine Politik sein, die allen Ernstes überlegt, an der Militärmusik zu sparen, ja sie sogar ganz einzusparen. Ausgerechnet dort also, wo überhaupt das Militär eines Volkes, eines Staates beginnt!




Freitag, 25. Oktober 2019

Langfristige Weichenstellungen (2)

Teil 2) Die Anmerkungen



Der Preis für Südamerika (das im Mercosur praktisch vollständig versammelt ist) ist also sehr sehr hoch.² Denn mit diesem Abkommen wird eine nächste Vorentscheidung über die Entwicklung der Volkswirtschaften getroffen: Hin zu noch mehr Landwirtschaft, weg von Handwerk und Industrie (als arbeitsteiligem Handwerk.) Südamerika wird als Rohstofflieferant weiter einzementiert. Das wird dem Aufbau von Wohlstand nicht gerade förderlich sein, denn Wohlstand hängt mit dem Schaffen von Werten zusammen. Und Werte werden dort gesteigert, wo es gelingt, auf demselben Boden, mit derselben Arbeit höherwertige Produkte zu schaffen. Also Rohstoffe in Halbfertig- und Fertigprodukte umzuwandeln.

Dieses Filmchen, das deutsche Auswanderer nach Paraguay hergestellt haben, zeigt in einfachen und deshalb sehr einprägsamen Schlagworten, worum es im Mercosur-EU-Abkommen geht, und was es für Konsequenzen haben wird.






*Die Bauern in der EU sind ohnehin längst eine Quantité négligeable. Die EU hält sie sich nur noch so, wie man früher Krüppel oder Zwergwüchsige hielt, um sich an ihrer Kuriosität zu erfreuen und der Welt die eigene Gutheit zu beweisen, weil man diese nutzlosen Geschöpfe durchfütterte. "Kauf regional" oder "Fair trade" sind doch pure Feigenblätter! Wenn es der Politik um regionale Streichelzoomentalität und Produktion geht, warum macht man dann Abkommen, die dem diametral widersprechen? Kann es sein, daß das Zielpublikum dieser tollen Bio-/Lokal-/Fair-Produkte zufällig dasselbe ist, das diese Abkommen abschließt und als Establishment gilt? Denn der einfache Arbeiter, die Mehrheit, wird mehr denn je zu "billig" - also: Südamerika - greifen müssen. Er wird auf seine zukünftige Lage ohnehin schon lange vorbereitet, in der er, weil er moralisch sein und die Welt retten muß, Insekten aus dem Kanal und Hirse vom Wegrand fressen muß.

**"IT-Experten" gehören übrigens nicht zu dieser besserverdienenden Gruppe in Südamerika. Sie verdienen denselben Nasenrammel wie der große Rest der Bevölkerung. Das (falsche) Gerücht, daß die Beschäftigung mit Computern zu höherqualifizierten Tätigkeiten gehört, richtet ja auch bei uns Kahlschlag in der geistigen Landschaft der jungen Leute an. Es wurde ihnen aber lange genug von Politikern eingeredet, die im dichten, geistigen Nebel wandeln und Ausreden suchten, um ihre fatale Politik des Kahlschlags unter angestammten Berufen und Branchen (durch Freihandel!) zu vertuschen. Und Jugendarbeitslosigkeit durch Massen"ausbildung" in sinnlosen Bereichen zu verbergen.

²Diesmal aber ging es bei den G7 um Druck auf den "rechten" Präsidenten von Brasilien beim, Bolsonaro, beim G7-Treffen im August in Biarritz (Frankreich), damit dieser nicht auf falsche Gedanken kommt und Brasilien schützen könnte. Bolsonaro, dieser furchtbare Nazi (hoffentlich gibt das Gutpunkte bei Google), den die Brasilianer 2018 mit überzeugender Mehrheit gewählt haben, hat das Mercosur-Abkommen von seinem linken Vorgänger geerbt. Und er hat schon mehrmals geäußert, daß die riesigen Schutzflächen im Amazonas-Becken die Entwicklung Brasiliens behindern. Ein Volk muß das Recht haben, sein Land so zu bestellen, wie es das für richtig hält und benötigt, will es sich Wohlstand schaffen. Auch der Regenwald gehört nicht "der Welt", sondern Brasilien, sagte Bolsonaro.

Was glatt der Absicht des Mercosur-EU-Abkommens entspricht, das die Rolle Brasiliens als Agrarland einzementiert. Daß sich also Macron so aufgespielt hat, der das Brasilien Bolsonaros aus der G7 auszuschließen verlangt hat, wenn es seinen Urwald nicht besser schützt ("um das Weltklima zu retten", wobei das hinzuzufügen mittlerweile wirklich nicht mehr notwendig ist, es ist die Generalaussage selbst bei kleinesten Fürzen) ist nur als französisches Gockelgehabe verstehbar.

Hier zeigt sich ein wesentliches Merkmal der Klimapanik. Sie ist ausschließlich ein politisches, psychologisches Druckmittel, das vielfach einsetzbar ist, aber immer den anderen wehrlos machen soll.

Das erinnert an den hier kürzlich besprochenen, überraschend guten Film "La Cordillera - Das Komplott". Der fast prophetisch wirkt: Auch dort hat sich der Präsident Brasiliens als einziger gegen die Unterzeichnung eines Handelsabkommens ausgesprochen, das ausländischen Mächten mehr Einfluß im Land eröffnet. Er bezahlt es (im Film) mit einem Komplott des CIA.

Noch weiter nebenbei: Der Regenwald in Brasilien wie im Kongo ist keineswegs ein "urwüchsiger Wald", sondern ein Verfallsprodukt. Archäologische Funde machen die These wahrscheinlich, daß sowohl Amazonas- wie Kongobecken vor tausenden von Jahren gut besiedelt und landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet waren. Das dann verfiel, warum auch immer. Die Völker, die sich dort heute finden, sind meist offensichtlich in Degenerationsstadien, und haben sich vor den stärkeren Steppenvölkern zurückgezogen und geflüchtet. Die laut Wilhelm Schmidt und Paul Schebesta, diesen beiden Giganten der Völkerkunde, eine Urform der Sprache der Steppenvölker bewahrt haben. Das ist der Grund für ihren häufigen Kleinwuchs. Aus demselben Grund sind die meisten Böden beider Regionen wenig fruchtbare, naßerstickte "Faulböden", keineswegs luftiger, guter Humus.





*2808019*

Wohlstand zum Preis des Selbstverlusts

Es wird gerne argumentiert, daß der kapitalistische Westen es immerhin geschafft hat, die Armut in der Welt am effektivsten zu bekämpfen. Sogar mit Landkarten wird "bewiesen", daß die Armut überall dort am geringsten ist, wo die Märkte "am freiesten" sind. Und damit ist die Öffnung sämtlicher Märkte hin zu globalen Vernetzungen gemeint. Es wird argumentiert, daß also die Beseitigung von Schranken für die Wirtschaft das wirkungsvollste Armutsbekämpfungsmittel ist. Was also könnte gegen den Kapitalismus sprechen?

Wie schon so oft gesagt: Man verwechselt hier "freier Markt" mit "globalem Kapitalismus". Und sieht die Zusammenhänge falsch. Wie schon so oft gesagt: Korrelationen sind noch keine Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge.

Tatsache ist, daß ein globalisierter "schrankenloser" Markt dem mit Kapitalismus gleichgesetzten Westen am meisten, ja eigentlich nur diesem dient. Das stimmt. So wie stimmt, daß die Wirtschaftszahlen für Länder, die mit dem Westen Wirtschaftsbeziehungen auf der Basis schrankenloser Märkte unterhalten, ebenfalls "nach oben weisen".

Tatsache ist aber auch, daß diese Wirtschaftsdaten als Wohlstandsausweise nur ein Drehen an den Schrauben der Wohlstandssimulation sind. Die nicht zuletzt die Bedingungen der Armut voraussetzen, also verlangen, daß sie sich gar nicht wesentlich ändern, um "wohlstandsfördernd" zu wirken. Ohne Niedriglöhne in Pakistan oder Bangladesch oder Kenia wird es keine für diese Länder "wohlstandsfördernde" Wirtschaftsaktivitäten geben. Indien ist ein gutes Beispiel dafür, von wo sich westliche Investoren bereits zurückzuziehen begonnen haben, weil die Produktivität am sittlichen Zustand der Menschen hängt, und der ist miserabel. Mittlerweile ist es so, schreibt E. Michael Jones als Fazit eines Studienaufenthalts im Land, daß trotz der Niedriglöhne die Produktivität niedriger ist als in Ländern mit höheren Löhnen, weil die Arbeitshaltung der Inder, deren Art Arbeiten zu erledigen, so unproduktiv ist.

Nur ein Faktor kann Wohlstand erhöhen, und das ist Arbeit einerseits, und sittliches (kulturelles) Wachstum anderseits. Das ist die Grundlage allen Wohlstands. Länder mit Geld vollzupumpen heißt also noch lange nicht, daß Wohlstand geschaffen wird, der den Menschen eines Landes und einer Kultur wirklich dient. Sondern nur, daß dort bestimmte Erscheinungen des Kapitalismus beziehungsweise des von diesem geprägten Westens möglich werden.

Die unterschiedslose Beseitigung von Handelsbeschränkungen dient nur dem Stärkeren, und das ist der Westen. Nicht "noch", sondern immer. Denn er beherrscht die inneren Strukturen dieser schwächeren Länder. Während diese nur in bestimmten Aspekten an diesem Kuchen mitnaschen können, langfristig aber ihre eigentliche Wohlstandsbasis entscheidend schwächen. Das wird dann eintreten, wenn die momentanen vom Westen als günstig angesehenen Bedingungen wegfallen. Wenn die Rohstoffe ausgebeutet oder aus technischen Änderungen heraus wertlos wurden, wenn die Menschen als maschinengleiche Handgriffe-Erlediger und Absatzmärkte für westliche Produkte ausgebrannt sind. Wenn die Staatsbudgets überschuldet und die Zukunft der Völker so schwer belastet ist, daß sie zu Kapitalsklaven werden, weil auch die demographischen Voraussetzungen zerstört sind.

Sein eigentliches Gut aber kann kein Land schützen, das seine Grenzen bedingungslos öffnet und seine Staatsmacht den Kapitalinteressen unterwirft. Denn der Preis dafür ist die Aufgabe der lokalen Eigenheiten, auf denen alleine dauerhaft Wohlstand und Kultur errichtet werden können. Die im günstigsten Fall zynisch zu Disney-Welten werden, die man in der Freizeit konsumiert. Weil sie deren individuelle, spezifische Art von Kultur bedeuten, ohne die nur Entfremdung folgt, die die seelische Basis eines Landes verdunsten läßt. Und im Endeffekt eine Schichte von Menschen mit Wohlstand hinterläßt, als "Establishment", das im Grunde auch gleich in den Westen fortziehen kann, um dort zu "leben".

Der Rest der Bevölkerung aber wird in das seelische Dunkel einer Selbstentfremdung gestürzt, aus dem ein Entrinnen kaum noch möglich ist. Der schließlich wie im Westen für den Großteil der Bevölkerung nur noch in der Dumpfheit von "Brot und Spiele" endet. Beschwichtigungsdrogen, um das Treiben der Starken zu verbergen, die alles an sich reißen. War Rom in der Kaiserzeit im Wohlstand, weil hunderte Jahre lang die Bevölkerung mehr und mehr von den Reichen ausgehalten und bei Laune gehalten wurde? Nein. Es bezahlte dies sogar mit dem Untergang.

Nicht die Marktwirtschaft hat dem Westen den Wohlstand gebracht! Das ist eine glatte Lüge und ein Mythos, den der liberalistische Kapitalismus in die Welt setzte, um jede Gegenrede gegen das Prinzip des Stärkeren, Skrupelloseren auszuschalten. Es war der christliche Arbeitsethos! Und aus diesem folgte alles weitere.

Die liberalen, völlig freien "Märkte" des Kapitalismus des Westens auf die Welt auszudehnen, heißt nicht mehr und nicht weniger als die Welt dem Treiben immer weniger Kapitalbeweger auszuliefern. Die den Rest der Weltbevölkerung lediglich dafür brauchen, ihre Geld- und Machtmaschinerien zu füttern. Gerade die vielleicht noch akzeptabelste Form des Liberalismus, die österreichische Schule der Volkswirtschaft, weiß am besten, daß dauerhafter, ja substantieller Wohlstand nur aus der einzig wertschaffenden Kraft kommt: Der schöpferischen Arbeit und dem Ethos, der ihr unterliegt. Nur an den statistischen Wohlstandsdaten herumzumanipulieren bringt aber gar nichts.

Es ist doch zynisch, Bangladesch Wohlstandswachstum zu bescheinigen, weil es nun Millionen von Frauen (und oft genug Kinder) gibt, die billig Leiterplatten löten, T-Shirts oder Fußballschuhe nähen und damit nominell "Einkommen" lukrieren. Was nur heißt, daß Wert nur noch hat, was in Geld meßbar ist, also im Wesentlichen nur das Wertgefüge verändert weil umlagert. Es hätte mit Sicherheit auch andere Lösungen gegeben, etwa den Hunger zu bekämpfen. Auch wir werden bald feststellen, wie sehr das stimmt, die wir Produktion um Produktion in Billiglohnländer auslagern und das dann "freier Markt" nennen.

Was man nur erreichte, in dem man tiefe Eingriffe in die psycho-sozialen Strukturen vornahm, wie es gerade im Fall Bangladesch so deutlich erkennbar ist. Wo man es schaffte, über "Aufklärung" vor allem Frauen dazu zu bringen, zu verhüten, sich sterilisieren zu lassen (dafür gab es sogar Prämien), oder Abtreibung als völlig problemlose Post-Verhütung zu sehen, um sich als billige Arbeitskräfte in einen Fabrikationsprozeß in vom Westen gebauten Fabriken ("Auslandsinvestitionen") eingliedern zu können. Heute ist die Fertilität in Bangladesch bereits unter zwei gesunken, vermutlich ein Rekord bei der "Wohlstandsherstellung". Mit den Spätfolgen (wie der demographischen Katastrophe, die unweigerlich folgt!) müssen sie dann eben selber fertigwerden. Sollen Kuchen fressen. Oder sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Was diese Devastierung der traditionellen sozialen Strukturen langfristig für Bangladesch und seine Menschen heißt, fällt unter den Tisch. Ein Preis, der extrem hoch, der viel zu hoch ist. Dessen "Vorteile" (Hungerbekämpfung ...) nun aber als "Sieg des freien Marktes im Kapitalismus" vorgelogen werden. Längst wird das als "Konzept der Wohlstandsförderung" gesehen und weltweit "angewandt", von der UNO "empfohlen", und von der Weltbank/dem IWF als Bedingung für Staatsfinanzierung durch Kredite gestellt. Denn der "freie Markt" des Kapitalismus braucht identitätslose, beliebig manipulierbare Konsum- und Arbeitssklaven.

Nur Mission, nur der Ethos der Arbeit, wie er das Abendland über "ora et labora" aufgebaut hat und eine grundlegende Umkehr des Sinnes und Wertes von Arbeit brachte, die plötzlich mehr war als Last, deren man sich lieber entledigen würde (und die man deshalb den Dummen oder den Sklaven überläßt), kann auf lange Frist deshalb auch den armen Völkern Wohlstand bringen. Dann aber ist es ein Wohlstand, der dauerhaft ist, und eine Entfaltung zuläßt, die ein Land erst "nach oben" bringt weil das Leben erfüllter und selbstbestimmter, freier macht.




*270819*

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Ein kleines Wunderwerk

Eines der für Evolutionisten nicht lösbaren Probleme ist das der irreduziblen Komplexität. Das heißt, daß ein Organ (das Auge ist ein gutes Beispiel dafür) - sogar die Zelle selber ist so ein System - nur als Ganzes möglich, weil im Sinne einer zufälligen Entwicklung sinnvoll ist. Die Systemteile setzen jeweils einander voraus, um Sinn zu ergeben. Das gilt interessanterweise für kleine Systeme noch mehr als für große. Gerade bei Zellen zeigt sich eine Komplexität der Ganzheitlichkeit, die überwältigend ist.

Die jeweiligen Teile als Zwischenschritte zu denken, wo einer nach dem anderen kommt, jeweils aber auf den Nachkommenden angewiesen und ausgerichtet ist, ist nicht möglich. Es wären allesamt gravierende Entwicklungsnachteile auf unbestimmte Zeit (weil von Zufallsmutation abhängig). Es ist darüber hinaus kein Organ oder System bei Lebewesen bekannt, das sinnlos weil noch unentwickelt und Zwischenschritt wäre. In den meisten Fällen wäre eine posthoc Entwicklung, also eine Entwicklung als Reaktion auf Umweltbedingungen, tödlich, sodaß jeweils die Lebewesen mit ersten Anpassungsschritten sterben würden, ehe sie sich "weiter entwickeln" können. 

Es sind also die Organe, die einen Lebensraum als behausbar anzeigen, nicht umgekehrt. Ist es einmal umgekehrt (das berühmte Beispiel des Grottenmolchs ist bekannt, dessen Augen zwar vorhanden, aber verschlossen bleiben, weil er in ständig lichtloser Umgebung lebt) so bilden sich - und das ist der einzige Anpassungsvorgang - Organe, die in einem Lebensraum nicht gebraucht werden, allerbestenfalls zurück. Aber es bilden sich keine neuen. Die einzige beobachtbare, diesbezüglich positive Entwicklung (z. B. die Dichte des Fells bei Eisbären) ist eine Verstärkung vorhandener Anlagen, aber keine Neubildung, die dem Sommer- und Winterfell von Katze oder Hund vergleichbar ist.

Ein gutes Demonstrationsbeispiel für so eine irreduzible Komplexität sind die Augen der Mantis Krabbe. Sie sind vermutlich die komplexesten Augen im gesamten Tierreich, wo man mindestens siebzehn voneinander völlig verschiedene, immer sehr komplexe Sehsysteme kennt. Diese Augen sind auf Stielen angebracht und unabhängig voneinander bewegbar. Sie weisen fünfzehn unterschiedliche Lichtrezeptorenzellen auf. (Beim Menschen sind es nur drei.) Damit kann die Mantis Krabbe die Wellenlänge, auf die ihr Sehen anspricht, verändern und so ihrer Umgebung anpassen. Das korrespondiert mit der Fähigkeit, sich mit der Geschwindigkeit einer Pistolenkugel abzuschnellen, womit sich binnen Sekunden die Sehverhältnisse verändern können. Auch hier sind also sämtliche Fähigkeiten aufeinander und auf einen Lebensraum abgestimmt.






Langfristige Weichenstellungen (1)

Wie wird sich das Freihandelsabkommen zwischen EU und Südamerikas Mercado del Sur (Mercosur) Staaten auswirken? Die derzeit sehr schwach entwickelte Industrie Südamerikas wird sich kaum entwickeln können, sie werden der europäischen Industrie, dem Hauptgewinner des Abkommens, hoffnungslos unterlegen bleiben. Weil mit dem Wegfall der Zölle auch die Einnahmen der Staaten fallen, wird auch wenig Geld zur Verfügung stehen, um die heimische südamerikanische Industrie zu stützen.

Man muß hier nicht gleich an Autos und Computer denken (die die EU ohnehin kaum noch herstellt), sondern das betrifft den gesamten Bereich von Halbfertig- und Fertigprodukten, sogar in der Landwirtschaft (Schokolade, Weine). Und die Textilbranche. Letzteres ist ein schwerer Fehler, der aber nur noch weiter verstärkt wird, denn schon bisher hat China diesen Markt in Südamerika überrannt.

Scheinbarer Gewinner ist aber auch die südamerikanische Landwirtschaft. Sie wird zukünftig noch mehr exportieren können (am Beispiel Paraguay Fleisch und Soja). Während die EU-Landwirte unter noch mehr Druck leiden werden. Ganze Lebensmittelbereiche wird es hier bald nicht mehr geben. Jetzt schon ist die Zuckerindustrie praktisch verdrängt, und wird es durch (brasilianischen) Rohrzucker noch mehr. Das EU-Verbot von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat im Rübenanbau hat das ohnehin schon seit Jahren vorbereitet.


Die Natur solcher Freihandelsabkommen

Mit dem Abkommen hat die EU den Wesensunterschied und Abstand der beiden Wirtschaftsräume auf lange Frist einbetoniert, hält sie auf Distanz und an jenem Platz, an dem sie gerade nützlich sind. Sie ist somit der klare Gewinner. Weil sie eben stärker ist. Südamerika braucht sie mehr als umgekehrt, glaubt das zumindest, weil sein Lebensideal durch Medienkolonialismus längst auf den "Westen" ausgerichtet ist. Und die EU hat all die Vorarbeit genützt, und ein weiteres Tor der Volkswirtschaften Südamerikas aufgebrochen.*

Die Folgen sind langfristig und verheerend. Sie gleichen sich darin aber ohnehin weltweit. Die Entwicklungs- und Schwellenländer werden entweder zu geistlosen Werkbänken, die nur von niedrigen Löhnen profitieren (der unterste Monatslohn eines südamerikanischen Arbeiters, einschließlich Mexico, das aber nicht im Mercosur ist, liegt bei 200 bis 300 Euro), oder sie als Rohstofflieferanten festgenageln. Aber gut, das entspricht ja der weitverbreiteten Mentalität in Südamerika oder Afrika - nicht an die Zukunft, nicht abstrakt denken, sondern nur im Hier und Jetzt leben. Wie überall in diesen Ländern ist somit auch in Südamerika die Kluft zu Berufen, die hohe Qualifikation oder Studium verlangen, oder zu Berufen, die Produkte handeln, die aufgrund der niedrigen Löhne schwer an den Mann zu bringen sind (Beispiel: Neuwagen), sehr groß.** Neben - wo sonst!? - den Verdienstmöglichkeiten bei staatlichen Betrieben.

Wobei die Völker austauschbar und im Grunde verachtet sind, weil sie ohnehin "klimaschädliche Überbevölkerung" produzieren, sodaß wir ihnen zynisch auch gleich vorschreiben, wieviel Urwald sie roden dürfen. Schon lange sind alle diese Länder aus eben diesen Gründen von menschenverachtenden UN-Maßnahmen betroffen. Verhütung (pardon: sexuelle Aufklärung und Reproduktions-Gesundheitsmaßnahmen), Abtreibung, Frauensklaverei (pardon, "Gleichberechtigung" und "Frauenrechte"), sexuelle Befreiung (pardon, "Meinungsfreiheit" durch Zugang zu Pornographie), LGBTxxx-Rechte (als "Menschenrecht", mit dem die Vernunftbasis zerstört wird, um Arbeits- und Konsumsklaven zu bekommen, die nur noch in vorübergehenden, sterilen Beziehungen leben.


Morgen Teil 2) Die Anmerkungen




*2808019*

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Vorzeichen? Selbsterfüllende Hysterie? Oder ganz etwas anderes.

Man kann Krisen natürlich auch herbeischreiben. Denn Geld ist ein sensibles Gut, und es baut vor allem auf einer Eigenschaft auf: Vertrauen. Und man muß auch das Verhalten führender Industriemanager nicht unbedingt als maßgeblich ansehen. Viele darunter sind Nachhüpfer, denen es an schöpferischer Kraft fehlt, die also nur so tun, als handelten sie, während sie bestenfalls reagieren.

Dennoch ist es interessant, daß im August 2019 die größte Menge an Aktien seit den Jahren 2006 und 2007 gehandelt (also verkauft und gekauft) wurde, bei relativ stabilen Kursen. So war es auch in den Jahren VOR der letzten großen Krise, Sie erinnern sich. Und darunter fallen die zehn Milliarden Dollar (täglich 600 Millionen) am meisten auf, die führende Manager an der Wall Street verkauft - man kann sagen: abgestoßen - haben.

Eine amerikanische Wirtschaftsseite sieht dies als stichhaltigstes Indiz für einen in nicht allzu ferner Zukunft bevorstehenden nächsten Crash. Vor dem diese Wirtschaftslenker und -leiter noch rasch ihre Aktien zu Geld machen wollen. Es wirkt, schreibt hedgefond, als würden sie sich auf einen nächsten Zusammenbruch vorbereiten.

Noch kriegen sie ja gutes Geld dafür, so könnte man denken. So denkt der liberale hedgefond. Aber haben Liberale - nur unbedeutende Menschen glauben an ihre eigene Propaganda, also an Liberalismus - schon je Entwicklungen richtig vorhergesehen? Sie jammern nur nachträglich, und erklären, warum sich etwas nicht so und so entwickelt habe.

Also, da sagen die Liberalen: Diesem Verhalten der Top-Manager muß aufgrund der Tatsache, daß die Aktien nicht abstürzen, ein ganz anderes gegenüber stehen. Ein gegenläufiges Verhalten, das mit Trump zu tun hat. Denn gerade unter Arbeitern und Angestellten, den Trump-Wählern, ist ein sehr hohes Vertrauen in die Fähigkeit des US-Präsidenten festzustellen, mit den Herausforderungen (China-Handelskrieg etwa) nicht nur fertig zu werden, sondern die USA wieder zu stärken. Also kaufen sie Aktien, weil sie sich eine gute Zukunft erhoffen.

Börsenkurse sind eben für eine Volkswirtschaft von tragender Bedeutung. Die Bilanzen stehen und fallen mit ihnen. Und wie viele weitere Risikobewertungen hängen an ihnen.

Aber erklärt sich damit schon alles? Nein. Es gibt Studien die behaupten, daß die FED intensiv an der Börse mitmischt. Um die Kurse, die für die Realwirtschaft und die Stimmung im Land so wichtig sind, ja von denen die Finanzierungspyramiden abhängen, um also 93 Prozent der Börsenkurse nicht nur zu beeinflussen, sondern über Geldmengenveränderung (über Banken) direkt zu steuern. Um sie je nach Wunsch und Interesse in die gewünschte Richtung zu manipulieren.

Es sieht also so aus, daß zwar die democrats, die für den Großteil der Führungskräfte die richtige Richtung sind, eine Abwahl von Trump wünschen, und da kommen dann Katastrophenbotschaften von der Börse sehr gelegen. Sie also streiten gegen die republicans, die Trump zur Wiederwahl tragen wollen. Aber nicht die Trump-Anhänger, sondern die Fed hält dagegen.

Was herauskommen, was passieren wird? Wir wissen es nicht. Von freier Börse zu faseln, die ein Fieberthermometer einer freien Wirtschaft sei, tut freilich nur das Fußvolk der Liberalen, die am Märchen von freien Märkten unbedingt festhalten wollen, weil sonst ihr gesamtes Weltbild zusammenbricht. Demgemäß sich alles von selbst zum Guten regelt. (Im übrigen ist das primitiver Rousseauismus.) Wenn aber etwas so wichtig ist, wie Börsenkurse, dann können wir mit Sicherheit davon ausgehen, daß das von den wirklich bedeutenden Mitspielern nicht "dem freien Spiel des Marktes" überlassen wird. Welcher Narr glaubt das?

Wo ist also noch Verläßliches? In dieser Hinsicht - nirgendwo.

Also sollten wir eines nicht vergessen. Daß auch ein Crash kein unabwendbares Naturereignis ist, an dem unser Schicksal hängt. Sondern alles mit unserem Stehen vor Gott zu tun hat. In ihm können wir alles veredeln, in eine neue Dimension heben, auch eine totale Manipulation der Börsenkurse und der Geldwerte. Wir werden am Himmelseingang nicht nach unserem Kontostand gefragt.

Es bleibt eben alles - sowohl in seiner Rolle im Rahmen göttlicher Vorsehung, als auch realiter, als Ereignis, das von uns bewirkt, aber auch vermieden werden kann - nur als Wunder und Weg zu begreifen. Es gibt ein Überleben der Menschheit, das von rational erfaßbaren Eckdaten völlig unabhängig ist. Es gibt einen Sinn des Menschen, der mit Crash und Irrsinn nichts zu tun hat, sondern darüber steht. Sinn steht immer über Faktischem. Auf Börsenkurse jedoch sollten wir nicht gucken, wenn wir verläßliche Befunde über Wirtschaft erheben wollen.

So betrachtet könnten sogar jene im Vorteil liegen, die Wirtschaft und Geld nicht als mechanisches Produkt eines maschinellen Vorgangs sehen (zu welcher Betrachtungsweise "Gescheite" neigen), sondern die um die weltgestalterische Kraft des Menschen wissen. Auf die Kurse zu starren, um reale Signale für eine reale Zukunft realer Wirtschaft lesen zu wollen, ist aber längst ein ziemlich unrealistisches Unterfangen.




Nur der Gehorsame ist frei

Es klingt auf gewisse Weise wie ein Widerspruch, aber es ist nur ein Paradox, das denn doch in Logik aufgeht. In der Logik, die von der Geschaffenheit in der Ebenbildlichkeit zu Gott gründet, die den Menschen in seinem innersten Wesen prägt und formiert. 

Damit geht es um die Anähnlichung an Gott als den eigentlichen, ja den einzigen Weg, zu seiner Bestimmung, zu seinem Sinn, zum logos zu finden. Und diese Anähnlichung wiederum setzt Gehorsam Gott gegenüber voraus, also Gehorsam den Seinsprinzipien der Welt gegenüber. Insofern dient nicht nur alles Erkennen, alles Forschen (somit die Wissenschaft an sich), der Übernahme der Seinsgesetze - die einen selbst zutiefst prägen und geprägt haben - und damit der Anähnlichung an Gott im Wissen, das "sein" Wissen ist, als Teilhabe, sondern in diesem Ähnlichsein ist des Menschen größte Freiheit verankert. 

Während die Gnosis nun freilich meint, im Wissen sei auch die Anähnlichung bereits geschehen, umfaßt sie in Wahrheit eine ganzheitliche Haltung, eben der Haltung der Offenheit zur Wahrheit. Und diese ist ein Selbstüberschreiten, also ein Von-sich-weg auf ein-etwas-zu, in Hingabe. So daß erst so das Wesen des Wissens wirklich wird, das da Wahrheit genannt wird. Und das ist weit mehr als rationale Richtigkeit, ja das Rationale gründet selbst in diesem ganzheitlichen Ähnlichsein Gott gegenüber. 

Wie dieser Mensch ist, in seiner größten, in seiner ursprünglichsten Gedachtheit und damit Berufung, wird uns erst in Jesus Christus begreiflich. Dem zu begegnen eben nicht eine "Transportation von Information" ist, sondern an dem wir über eine "Transformation der Information", die sie weit über Daten hinausgehen läßt, teilhaben. So daß sich der Schritt der Anähnlichung in der personalen Begegnung mit Jesus Christus vollzieht. Indem wir ihn lieben, ihm gehorchen, gehorchen wir dem Sein und Wissen an sich, im Vater, das im Heiligen Geist in die Existenz (als Vollzug) kommt, das heißt: Der immer actu, tätig, aktiv ist, und erst und nur insofern ist.

Dieses Gehorchen, dieses Selbstüberschreiten nun ist immer ein Eintreten in einen Ort, der uns vorausgeht und immer ein Ort des "Gemeinsamen" ist, das mit allen eint, die ebenfalls diesem Ort zugehören. Ort ist IMMER eine Art von Kollektivem, eine Universalie, eine geistige Beziehung im Begriff, in dem das Ich sich stärkt, weil es von sich ab- und auf etwas zugeht, sich der Gnade überantwortet, die erst zum freien Individuum (weil Gottähnlichen) macht.

Darin liegt auch erst die Individualisierung, die ein Individualisieren von "Gemeinsamem", Universalem, immer zu Übernehmendem ist. Selbst das, was nur uns gehört - manche Talente etwa - sind deshalb wesensgemäß und über den Menschen aussagend auf ein Gemeinsames ausgerichtet, nie isoliert möglich. Talent, gerade Talent ist eine lediglich sehr spezifische Form von Ort, also von Gemeinsamem, sodaß auch hier erst der Gehorsam in der Selbstüberschreitung dem Einzelnen seine Individualität und sein Talent voll oder sogar überhaupt entfalten läßt.

Es ist ein Paradox somit, daß im gehorsamen Einordnen (also im Eintreten in einen Ort innerhalb des Wissens Gottes, seiner Ideen sohin, dem logos) in eine Ordnung (die in Gott Vorsehung ist), die sich auch im Sozialen und als immer heilig und unantastbar sein müssende Tradition (die dann auf Gott selbst zurückgeht, also seine Spuren trägt) ausdrückt, ja gerade dort ausdrückt, die schöpferische Freiheit ihr höchstes Maß empfängt.

Die Freiheit des Menschen wird also in dem Moment auch der vollkommenen Freiheit Gottes (und diesen ohne absolute Freiheit zu denken ist unsinnig) ähnlich (analog), als wir ihm vollkommen gehorsam sind. Denn Freiheit ist ein Akt, in der Haltung ein ständiger Akt, nicht ein Zustand. Als Sohn und Söhne des Vaters, als jene, die in Christus (und nur so ist es möglich) vor den Vater treten, und im Sohnesgehorsam im Heiligen Geist atmend an der Dreieinigkeit teilhaben.