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Donnerstag, 31. Dezember 2015

Programmierte kollektive Geisteskrankheit

Es ist ein Grundbestandteil des Menschseins, sich zu erinnern, und zu vergessen - und vergessen zu werden genauso, wie erinnert zu werden. Es hat mit einem simplen Umstand zu tun, den jeder aus eigener Erfahrung kennt: Erinnerung ist nicht etwas "datenmäßig-nominell-absolut Vorhandenes", sondern es ist ein Interpretat. Das Wesentlich ist nämlich immer das Unsichtbare, es ist das "Dahinter". Und das ändert sich, mit vollem Recht. Denn über den zeitlichen Abstand verliert sich auch persönliche Unausgewogenheit, Unreife, was auch immer - und es bleibt im Normalfall ein immer klareres Substrat, das unter Umständen ganz andere Interpretation verlangt, als man seinerzeit meinte, und außerdem nie unabhängig von Zeitströmungen, von (immer) historischen Zuständen ist.

Erinnerung ist deshalb aber auch ein Teil menschlicher Verdienstlichkeit. Im Guten wie im Schlechten. Es ist eine Leistung. Es ist vor allem eine sittliche Leistung.

Der VdZ kennt genug Menschen, und es scheinen heute überhaupt immer mehr zu werden, die sich zum Beispiel an nichts (Wesentliches) erinnern, deren Erinnerung analog zu ihrem Charakter irrelevant ist, ncihts über Wirklichkeiten, nur über sie selbst und ihre Intentionen und Unfreiheiten aussagt. Die deshalb auch nicht in der Lage sind, solide zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten, die jemals über oberflächliches Geschnattere hinausgehen. Das Vermögen zur Erinnerung ist eben auf eine ganz seltsame Weise "gerecht".

Es aus dem nur persönlich sein könnenden Lot zu schieben ist sehr direkt vergleichbar dem sozialistischen Deppengetue von der "Umverteilung", das Menschen in Vermögen versetzt (und vor allem bereits versetzt hat), in Mächtigkeiten, die ihrem eigentlichen sittlichen Zustand weit voraus waren. Diesem Umstand verdanken wir die Vermüllung unserer Produkte, den Verlust ihres Werts, die Vielzahl von plastifiziertem Schein, den wir seither als "Wirtschaft" mitschleppen, die in Wirklichkeit nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, weil ganze Völker keinen Bezug mehr zu "Wert" und "Werthaltigkeit" haben und sich - angesichts ihrer finanziellen Potenz - wie Diebe verhalten.

Niemals ist Erinnerung gewissermaßen "pauschal" konstruierbar, wie es bei der Betrachtung des Internet anheimeln möchte. Vielmehjr ist das, was als allgemeine Erinnerung ist und sein muß - als kollektive, identitätsstiftende Erinnerung an Ereignisse, über die gewissermaßen Konsens herrscht (Kriegerdenkmäler, etc. etc.) - in der Hand ganz bestimmter Menschengruppen und Eliten, denen unsere Gesellschaften dank Internet eine Macht übertragen, die wir nur deshabl ncith erahnen, weil wir bereits an der Grenze zur kollektiven Geisteserkrankung stehen.

Und wie sich an so abstrusen "Datenschutzabkommen" wie dem jüngst von der EU eingeleiteten zeigt. Es wird an den Grundtatsachen nichts, rein gar nichts ändern. Und die Mythen des "Demokratischen" werden hier ihre entscheidende Leere offenbaren.

Denn mit dem Internet, mit allen seinen Begleiterscheinungen, mit den social media, wird nicht "die Erinnerung" verändert. Sondern es wird die Verwendbarkeit von Daten, deren Belegkraft beeinflußt, das ist auch alles. Aber vor allem wandert sie in bestimmte, interessengesteuerte Hände.

Und das ist in dem Sinne tragisch, als die Macht der Gegenwart und Zukunft darin bestehen wird, Daten unzugänglich zu machen. Um so Erinnerung zu simulieren, zu beeinflussen. Und damit das Bild über sich, denn jede Sichtweise eines Dings, einer Person sowieso, ist eine Frage der Erinnerung und vor allem: deren Verarbeitung. Ein entscheidendes Kriterium der Wahrheit.

Man erinnere sich doch nur an die Zeit nach 1945. Als wenige Jahre später dieselben Personen, die noch zehn Jahre zuvor in ganz anderem Kontext aktiv waren, plötzlich unangreifbar und vergessen waren, als hätte es nie eine Vergangenheit und Verantwortung gegeben. Denken Sie dran, werter Leser, denn uns stehen große Umbrüche, ja Umstürze von Wertwelten bevor. Denn sie sollten nicht staunen, wenn dieselben Personen, die heute großes Unheil anrichten, in zwanzig Jahren als Leuchten einer angeblich neu angebrochenen Zeit dastehen. Es war noch nie anders. Sie beherrschen einfach die Daten der Erinnerung.

Auch wenn man das nicht unterschätzen darf, nein, das keineswegs. Denn die erinnerten Daten verfälschen zu können ist auch Macht über ... den Wahn einer Zeit. In jedem Fall ist der Glaube, daß über Datenspeicherung wie über Datenlöschung objektivierte Erinnerung möglich wäre Symptom dieser geistig bereits unfaßbar kranken Zeit. Es wird deshalb mit solchen Abkommen wie dem jetzt von der EU abge- oder beschlossenen und als Erfolg gefeierten nur zu weiteren und weiteren unplanbaren, dabei in gewisse Interessensrichtungen umgewichteten Verschiebungen kommen, aber ganz sicher nicht zur bedeutenden Erhöhung des Schutzes des Menschseins. Denn der wird damit nicht höher, selbst wenn jeder bestimmen könnte, was erinnert werden darf, sondern er wird absurder, narzißtischer und vor allem unhistorisch-willkürlicher. Das Personsein selbst - das immer nur in Beziehung unter Personen möglich ist - wird unsagbar deformiert.

Das Prinzip humaner Erinnerung ist bereits mit dem allseits offenen (und dabei sehr wohl in der Hand Einiger befindliche) Internet und der Rolle der social media prinzipiell ruiniert, mehr noch: es ist bereits heute bestimmt, woran wir uns morgen erinnern werden. Damit ist unendlicher Stillstand, Abkoppelung vom Wirklichen vorprogrammiert. Und damit Geisteskrankheit, denn genau das ist das Signum der Geisteskrankheit. Die katastrophalen Folgen für unsere Gesellschaften werden eines Tages für alle erkennbar sein, das ist so sicher wie das Amen im Gebet. An einer Stelle, an der es derzeit niemand vermutet. Und dann, wenn wir endgültig und verzweifelt nach dem Humanum suchen. Denn die Gegenwart ist immer eine Situation der Erinnerung. Erinnerung aber ist etwas völlig anderes als "Datenwissen". Es ist ein schöpferischer Akt.





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Absolut zutreffende Vorhersagen

In einem Punkt haben die Klimapropheten allen Bleigießern des heutigen Abends etwas voraus: Ihre Vorhersagen treffen auf jeden Fall zu. Das wird besonders in den USA auch anerkennend und in der beliebtesten amerikanischen Volkssportart, der Ironie, umfassend quittiert. Watts Up With That stellt nun den neuen Film "Climate Hustle" vor, der erklärt, warum das so ist. Wer nämlich alles vorhersagt, wird recht behalten. was immer auch kommt. 

"Hase und Igel" ist den älteren, noch mit Geschichten aufgewachsenen Lesern dieses Blog sicher bekannt. Der Igel ist einfach schon da, so sehr sich der Hase auch müht. Denn er hat alle Positionen besetzt. 

Wie auch immer sich deshalb unser Wetter entwickelt, es wurde mit Sicherheit von "Klimawissenschaftlern" vorhergesagt, und von Medien, die den entsprechenden Untertanengeist bereits vorbildhaft vorleben, mit leuchtenden Augen verbreitet. Und wie immer sich das Wetter nicht entwickelt, wird mit sicherer Erwartbarkeit den Erfolgen im "Kampf gegen das Klima" zugeschrieben werden. Dafür werden nicht zuletzt die Politiker sorgen, die dringend eine Imageverbesserung brauchen - auch dann Recht zu haben, wenn jeder Mensch mit Verstand eigentlich "nein" sagt. Das fördert außerdem jene Autorität, die blinden Gehorsam verlangt, weil der eigene Verstand offensichtlich ohnehin nie ausreicht. Und lenkt geschickt den Blick davon ab, daß man völlig überfordert mit der realen Weltsituation ist, sich dafür aber ernsthafte Sorgen um die wirklichen Probleme - wie den Ausfall der nächsten Eiszeit in 60.000 Jahren - macht.

Der Leser möge sich also entspannt zurücklehnen und ein nächstes Gläschen Sekt auf die Geborgenheit in den Händen wissender Wissenschaftler und weitsichtiger Politiker leeren. Sein Nervensystem wird es ihm danken. Und wenn Sie, geneigter Leser, morgen einen Kater haben, seien Sie versichert: er ist der Klimakatastrophe zuzuschreiben. Eine Vorhersage der Auswirkungen auf die Weinqualitäten, die das bestätigt, werden Sie ganz gewiß irgendwo finden. Und sagt es nicht die eigenen Wahrnehmung? Zwei Flaschen Wein, ausreichend Sekt, und einige Schnäpschen nach dem abendlichen Fondue hat vor dreißig Jahren auch der VdZ ganz sicher weggesteckt ohne daß ihn am nächsten Tag Hitzewallungen plagten.









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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Uff, gerade noch einmal gutgegangen!

Es ist ziemlich amüsant, längst nur noch amüsant, die Verrenkungen der Klimaalarmisten zu betrachten, die ihre Glaubwürdigkeit zu retten versuchen, nachdem Vorhersage um Vorhersage nicht eintrifft. 

Also hat man für 2015 - schon im November - verkündet, daß der CO2-Ausstoß der Welt um 0,3 % gesunken sei. Somit bleibt die These zu retten, daß menschenverursachtes CO2 (in Summe ca. 4 % des CO2-Ausstoßes der gesamten Erde) die Erde grillt, während doch seit 19 Jahren im Weltmittel (ohngeachtet der völligen Fragwürdigkeit solcher Aussagen überhaupt, es geht also nur um die Kriterien der Ermittlung solcher Phantasiewerte) die Temperaturen nicht mehr gestiegen sind. Was auffällig mit bestimmten Änderungen in Auswertung und Meßmethodik zum damaligen Zeitpunkt oder dem Wegfall hunderter Meßstationen in Sibirien etc. etc. zusammenfällt, aber lassen wir solche Spitzfindigkeiten.

Aber so soll offenbar vorbeugend die CO2-These gerettet werden, von der ja Hunderttausende "Fachleute" leben, eine ganze Industrie begründet haben, die von Steuergeldern lebt bzw. die Mechanismen beherrscht, mit der man diese Milliarden abzocken kann. Man stelle sich nämlich vor, das bleibe so ...? Und das vorherzusagen ist bereits längst wahrscheinlicher, als umgekehrt, eine Erwärmung! Abkühlung, so lautet längst der Tenor, steht uns ins Haus. Man muß also vorbauen, und diese Abkühlung mit "Maßnahmen zur Dekarbonisierung" vorhersagen. Damit der Topf der Forschungsmilliarden und -milliarden, bezahlt aus Steuern und Abgaben, vielleicht einer CO2-Steuer?, nur ja nicht zum Erliegen komme. Und die immer schon absurden Thesen, die noch dazu (in ganz interessantem Zusammenfluß von ganz ursprünglichen Gegebenheiten: wonach Adel, Elite, mit Heiligkeit und Sittlichkeit zusammenfällt) mit dem Orden der Heiligkeit selbst (und aus den Händen Seiner Heiligkeit) verbunden sind, in jedem Fall Recht bekommen. Wer heute heilig sein will, muß nur die Bedingungen (und Verbindungen) beherrschen, die Heiligkeit definieren!

Das Procedere kennt man ja schon aus der Vergangenheit. So wie beim "Waldsterben". Beim Ozonloch. Etc. allesamt - Erfolge der Öko-Bewegungen! Wußte der geneigte Leser, daß sich am Zustand des Waldes, seit er unter dieser Brille betrachtet wird, um NICHTS, buchstäblich: UM NICHTS verändert hat? Es war nur das, was man unter diesem Blickwinkel zu sehen begann, keine Katastrophe, sondern ... so ist es eben. Der Wald hat sich seit 1980 überhaupt nicht geändert! Aber ein Überleben wird als Erfolg gefeiert. Nicht anders ist es beim Ozonloch, das sich seit dem Vorjahr definitiv zu "schließen" beginnt, was natürlich mit natürlichen Prozessen nichts zu tun hat und nie zu tun hatte, sondern den Bemühungen der Öko-Fanaten zuzuschreiben ist. Nach dem Motto der Schlußakte jedes Batman-Hefterls: Uff, die Weltrettung gerade noch mal gutgegangen!

Denn Spitzfindigkeiten wären auch schlagend, wenn man diese "0,3 %" selbst betrachtet. Denn selbstverständlich sind auch solche globale Hochrechnungen Ergebnis komplexer Annahmengerüste. Niemand rennt da mit CO2-Metern herum, um genau zu messen, was denn nun ausgestoßen sei.* Da wrid ausgerechnet, was herauskommt, wenn man annimmt, daß diese Annahmen auf jenen Annahmen beruhend diese angenommenen Auswirkungen hat, sodaß angenommen werden kann, daß die nächsten Annahmen diese Wirkungen ... Sodaß von 0,3 % überhaupt zu sprechen schon die Narrenkappe signalisiert, die dieser ganze Irrsinn - natürlich: hochwissenschaftlich, alles und alle und allesamt und überhaupt - von Anfang an trägt. 

Aber solchen Leuten ist längst nichts, wirklich nichts mehr zu blöd.




*Der CO2-Ausstoß wird weltweit geschätzt und hochgerechnet, noch dzau mit völlig unterschiedlichen Methoden. Deutschland etwa rechnet ihn statistisch aus dem Primärenergieverbrauch hoch, und diese Hochrechnungen haben schon rein mathematisch eine Unsicherheitsbreite von 5-6 %.




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Lawine der Theokratie

Die journalistisch gewiß vertrauenswürdigste, das Thema umfassend beleuchtende Reportage des JungeFreiheit-TV zum das Jahr 2015 am meisten prägenden Ereignis - der "Flüchtlingswelle". Sie geht einerseits offen, aber in sehr sachlich-neutral erscheinender Weise den Geschehnissen nach, und stellt sie vor den Hintergrund der Politik wie der öffentlichen Erzählung hierzulande. Die es nicht einen Moment geschafft hat, die wirklichen Dimensionen des Themas auch nur annähernd aufzuzeigen, sondern eine oft völlig andere Geschichte tradiert. Die sogar vor dem EU-Vertrags-Hintergrund wie gezielte Subversion wirkt. Die "nicht das Abbild der Realität" bot, aber das Internet ´bis zum Rand füllte - und in einem unglaublichen Schauspiel der Gesellschaft der Peusowirklichkeit hierzulande herzhafteste Nahrung bot.

Deshalb sollte man diese Filme, die v. a. im zweiten Teil wie ein Kabarett wirken (das ja die Realität weit mehr bietet, als es jede Bühne vermag) gesehen haben, will man sich eine Meinung zum Thema bilden. Da wird alles angesprochen, so gut wie jedes Argument beleuchtet, sodaß auch ein Gesamtbild der historischen Entwicklung des arabischen Raumes in den letzten Jahre viel Faktennahrung erhält. Denn natürlich brach die Völkerwanderung 2015 nicht von heute auf morgen über Europa und Deutschland herein. 

So vermittelt sich auch ein Sittenbild der europäischen Politik, das die Grausbirnen aufsteigen läßt. Hier aber überhaupt noch von Politik zu sprechen ist bereits ein Euphemismus. Das hauptgefül der Bevölkerung hierzulande trifft deshalb den Nagel auf den Kopf: Es wurde 2015 offenbar, daß die Bevölkerung seit vielen Jahren ohne politische Führung dasteht und (schon lange!) schmählich im Stich gelassen wird. Durch ein Politiker- und Elitenkaste, die sich zu einer phantastischen, ja absurden Parallelwelt entwickelt hat, deren Folgen aber natürlich die alltäglichen Menschen ausbaden müssen. Wie erleben nicht einfach "falsche" Politik. Wir erleben die Abwesenheit von Politik, die das Feld ganz anderen - kryptoreligiösen - Strömungen überläßt.

So ganz nebenbei: Dies passiert unter mittlerweile alltäglich gewordenem Bruch des Völkerrechts. Dessen naturrechtlich-geistige Grundlage das Gesicht von zwischenstaatlichen Verhältnisvträgen braucht und hat. Lustigerweise sprechen aber gerade die von Völkerrecht und Europa (mit der Konnotation von Moralwerten), die sich gerade 2015 - von der Eurorettung, der Griechenlandrettung, bis zur Völkerwanderung - dieses Recht überhaupt nicht mehr zur Kenntnis nehmen.

Wie erleben ein Öffentlichkeitsspektakel, eine Inszenierung von Scheingefühlen und Scheinproblemen, in der Politik gar keinen Boden mehr findet. Außerkraftgesetzt durch eine pseudo-ethische, pseudo-religiöse Diskussion, die im wahrsten Sinn anarchistisch ist, die Beseitigung von Politik (und Recht) bewirkt und deshalb ein religiöses Konstrukt aufrichtet: eine Theokratie der Laien, als Spätfolge und Kulminationspunkt der geistigen Entwicklungen seit gut 500 Jahren. Die sich immer offener gegen jeden "Ungläubigen" wendet. Nein, die Rede ist nicht vom IS. Die Rede ist von unseren Ländern.

Der VdZ ist kein Revolutionär, und er heißt Revolutionen auch prinzipiell nicht gut, es war oft genug hier nachzulesen. Und sein Anti-Liberalismus, seine Haltungen auch bezüglich der Internetmedien, haben immer vor der Anarchie gewarnt, auf die wir nicht nur zusteuern, sondern die längst vorbereitet ist und die wir täglich erleben. Auch und gerade bei dem, was sich als "Zivilgesellschaft" nennt. Aber er ist ratlos geworden, sieht er die Lawinendynamik, in der wir uns befinden. Denn über alle Prinzipien hinaus ist der Faktor Zeit wesentliches Element von Verantwortung, die es nur als Verantwortung innerhalb der geschichtlichen Zeit gibt. Und die begrenzt für jeden Menschen seinen Handlungsspielraum - den es eben nur in der Zeit gibt.


Teil 1 - Ausgangsfakten





Teil 2 - Die Flüchtlingslüge
Warum sämtliche Kriterien, mit denen diese Geschehnisse in Kirche und Politik belegt wurden, überhaupt nicht stimmen. Weil die Wirklichkeit eine völlig andere ist. 
Man ist geneigt, den Filmtitel zu ändern, in: Wie Asyltourismus zur Humanitätsfrage wurde.
Oder: Wie sich eine gelangweilte Generation ein "soziales Problem" schuf, um es zu lösen.
Man beachte dazu übrigens die hier zu findenden Einschätzungen des "Arabischen Frühlings"







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Dienstag, 29. Dezember 2015

Si tacuisses

Wenn sie wenigstens den Mund gehalten hätten, die Befürworter der Zuwanderung und der Art der Zuwanderung, die wir seit Jahren, in einem vorläufigen Höhepunkt 2015 erlebt haben. Aber nein, sie, die im Glashaus sitzen, müssen auch noch mti Steinen werfen.

Indem sie verkünden, daß die vom Staat, von der Gesellschaft zu tragenden Aufwendungen für die Zuwanderer "die Wirtschaft beleben" würden. Das ist ungefähr so als würde man einem Restaurantbesitzer, der einen zum Essen einlädt, anschließend sagen, daß er einem nun zu Dank verpflichtet sei, denn er habe ja mehr Umsatz gemacht. Das ist blanker Zynismus. Denn wenn überhaupt, handelt es sich hier um "deficit spending" Keynesianischer Art (die so gut wie immer übrigens auf einem bewußt mißbräuchlichen Reduzieren der Keynes'schen Thesen beruht.) Weshalb wohl fordern die Finanzminister sonst "mehr Defizit-Spielraum"? Weil wir weitere Schulden machen müssen, um die "Wirtschaftsbelebung durch Flüchtlinge" (die im übrigen das BIP steigern wird, die nächste Selbsttäuschungsrechnung) überhaupt bezahlen zu können.

Und da ist noch nicht einmal die Rede davon, daß es sich hier um Aufwendungen handelt, die strukturelle Auswirkungen haben wird. Weil sie die untere Wirtschaftsstufe "belebend" betreffen, Grundstoffe etc., und damit gegen den Lauf der Entwicklungsrichtung hiesiger Wirtschaft - hin zu Produkten hochentwickelter Stufen - gerichtet sind. Diese anachronistischen "Wirtschaftsimpulse" (und die Zuwanderer sind in Art und Zahl eines auf jeden Fall: eine volkswirtschaftlich relevante Größe) hat ohnehin noch niemand durchgedacht.*

Denn die Steigerung der Nachfrage - nach Lebensmitteln, nach Immobilien, nach Zelten, etc. etc. - wäre nur dann wirtschaftsbelebend, wenn diese Nachfrage in der volkswirtschaftlichen Bilanz als Leistung generiert worden wäre. Das ist natürlich nicht der Fall, und man erspare dem VdZ die Zitation von Einschätzungen, afu wie viele Jahre wie viele Prozent der aktuellen Zuwanderer auf viele Jahre hin, ja viele vermutlich zeitlebens, von öffentlichen Leistungen abhängig sein werden. Weil sie in ein Land kommen, das jene Leistung, die sie anzubieten haben, nicht braucht, oder selber effizienter** hervorbringt. Diese reale Nicht-Adäquanz der Zuwanderermassen (und um eine solche handelt es sich nun einmal, egal, wie man dazu steht: sie bewältigen will, oder ablehnt) drückt sich dann selbstverständlich auch in den Schuldenbilanzen aus.

Deshalb bezeichnet Hans-Werner Sinn solche Konjunkturmaßnahmen als künstliche Nachfrage, die zulasten der Zukunft geht, weil irgendwann dieses Geld real zusätzlich erwirtschaftet werden muß. (Worauf das Spiel der "letzten Karte" geht, das die meisten Regierungen und auch viele Unternehmen betreiben, das seit Jahrzehnten über noch mehr Wachstum und noch mehr Zukunft damit dieses "Plus" erwirtschaften möchte, das das gegenwärtige Minus rechtfertigen soll. Solange das theoretisch-rechnerisch "möglich" scheint, gilt solche Politik, solches Wirtschaften als "verantwortbar".) Diese Form von Wirtschaftsbelebung mag kurzfristig also "Belebung" sein, ist aber in mittlerer Zukunft in jedem Fall Bremsung, weil es zusätzliche Leistung verlangt.***

Die Aufwendungen zur Flüchtlingsfrage als Wirtschaftsbelebung anzuzeigen, mit der Konnotierung, als würden wir sogar davon finanziell profitieren, ist deshalb eine glatte Lüge, die vielerlei Realitäten ausblendet. Stattdessen stecken wir damit nur einen Teil des Geldes von der linken Tasche in die rechte, den Rest haben wir verbraucht. Im Ganzen aber werden diese Aufwendungen von uns selbst zu bezahlen sein, als Steuern- und Abgabenlast. Die wird damit erhöht, in jedem Fall. Und das will uns die Politik tatsächlich und einmal mehr als "Wirtschaftsbelebung" verkaufen.

Da seind wir doch wirklich froh, daß alles das verblaßt angesichts des großen Anliegens der Menschheit: DIE WELT AUF EINMAL ZU RETTEN. 





*In Deutschland wie in Österreich hat sich der Grundstoffsektor, der erste Sektor einer Volkswirtschaft, seit Jahrzehnten dramatisch reduziert. Während sich Sektoren aufgebaut haben, an deren Spitze der Dienstleistungssektor steht, wie sie in hochentwickelten Sozialsystemen mit hoch entwickelter Arbeitsteiligkeit eben stattgefunden haben. Solche Systeme sind aber nicht nur hochentwickelt, und immer auf die Spitze ausgerichtet, sondern ihr Merkmal ist auch, daß jeder Teil immer unentbehrlicher wird, weil jedes hochentwickelte Produkt ein Zusammenfluß vieler für sich stehender Spezialleistungen ist. Während die Grundstoffwirtschaft davon gekennzeichnet ist, viele Leistungen noch in einer Hand zu vereinen. Merkwürdigerweise scheint über dieses prinzipielle Problem bei Zuwanderung aus volkswirtschaftlich weniger entwickelten Gesellschaften niemand ernsthaft nachzudenken.

**Um kein Mißverständnis aukommen zu lassen: Effizienz ist nur als relativer Begriff sinnvoll, und der Mythos, der sich darum gebildet hat, ist gefährlich und falsch, weil er das Bild schwer trübt. Als Leistung, die im Gesamtgefüge einer Leistungseinheit (Staat, Land, Region, Betrieb etc.) eine bestimmte Wirkung erzielt. Denn jede "Effizienzsteigerung" ist nur auf eine Teilleistung zu beziehen, der eine Gesamtleistungskraft entsprechen muß, den bei jeder Effizienzsteigerung aufzubringen Mehraufwand für das Gesamtgefüge - jede Maschine zusätzlich, jeder Ablauf zusätzlich, braucht auch zusätzliche Energie, also Leistung - zu tragen. Simples Beispiel: Die fliegende Koordinierung von Lieferfahrzeugen "auf der Straße" benötigt entsprechende Kommunikationseinrichtungen, Anschluß- oder Beladungsleistungen etc. Während also die Zeit pro Lieferung sinkt, muß ein gesamter Apparat drumherum bestehen, der diese Steigerung einer Teileffizienz mitträgt. Das kann auch ein höherer Ressourcenverbrauch sein. 

Die einzige Effizienzsteigerung, die es im absoluten Sinn gibt, ist deshalb eine reale Reduktion von Leistungen. Wie sie, übrigens, das Wirtschaften längst kennzeichnet, denn die Reduktion der Lebensmittelausgaben, wieder als Beispiel, war nur möglich, weil dem Kunden viele Leistungen, die früher jeder Fleischhauer erbrachte, übertragen wurden. Wir bezahlen heute weniger für ein Kilo Schweinefleisch als noch vor zwanzig Jahren, aber wir bekommen auch nur die Hälfte der Leistung - über "freiwilligen" Qualitätsverzicht.

***Es gibt aus der Systemtheorie eine unumstößliche Wahrheit, auch wenn sie sich in eigentümlichem Widerspruch zu Teilwahrheiten befindet: Es mögen in komplexen Systemen alle Einzelbewegungen logisch und rational sein. Im Ganzen aber reagieren solche zu hochkomplexen Systemen verknüpfte Teilsysteme - Erwartungen - irrational, und werden nicht mehr berechenbar. Die Frage muß längst legitim sein, ob die budgetären Ansätze unseer Regierungen überhaupt noch verantwortbar sondern bloße Sophistik sind, die sich auf Teillogiken gründet, die im Ganzen aber gar nicht aufgehen KÖNNEN. Nur zur Bewußtwerdung: Seit VIER JAHRZEHNTEN beruhen die Budgetrechnungen Österreichs auf exakt diesen Teillogiken, die seit ebensovielen Jahrzehnten Jahr für Jahr NICHT AUFGEHEN.




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Imitation und Original

Das vielleicht Großartigeste an Kindern ist ihre Fähigkeit zur Imitation, aus der alles Selbstsein erst entsteht - im Besitz des Übergebenen.





Im Vergleich: Maria Callas mit derselben Arie. 
Es geht eben nicht - nicht primär - um bloße Fertigkeit.




Denn jetzt hören Sie Mirella Freni.




Und dann noch die in ihrer stimmlichen Reinheit und lichten Präsenz unvergeßliche Elisabeth Schwarzkopf. Ein Engel.







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Montag, 28. Dezember 2015

Zu spät, Du rettest den Papst nicht mehr

Die Relativität (die Vermittlung über den konsequentialistischen Zwischenschritt: mein Handeln selbst ist nicht schlecht, sondern dessen Folgen), die Globalität (daß es kein unmittelbares Opfer meines Handelns gib) und der Zeithorizont (die Zukünftigkeit der Handlungsfolgen) machen die Forderung der Klimaethik nach Verantwortungsübernahme höchst problematisch, weil sie konkret und unmittelbar in das Leben eingreift und den Menschen im Hier und Jetzt etwas zumutete, dessen Folgen im Dort und Dann liegen. (Noch dazu: Dezidiert, auch von den Klimapanikern, nur: möglicherweise; Anm.)

Zudem bleiben Grundprobleme des Konsequentialismus in einer verantwortungszentrierten Klimaethik bestehen. Robert Spaemann sieht in der an den Folgen orientierten Verantwortungsethik einen Akt der Selbstvergötterung des Menschen

"Eine atheistische Zivilisation neigt schon deshalb zum totalen Konsequentialismus in der Moral, weil dort, wo Gott nicht als Herr der Geschichte verstanden wird, Menschen versucht sind, die Totalverantwortung für das, was geschieht, zu übernehmen und so die Differenz zwischen Moral und Geschichtsphilosophie aufzuheben.

Dabei sei sich die utilitaristische Ethik nicht der Beweislast bewußt, die sie übernimmt, und über das Ausmaß der Last, die sie den Menschen aufbürdet, wenn sie die universalteleologische Orientierung ihres Konzepts, die in der theologischen Tradition immer als göttliche Prärogative gedacht ist, unmittelbar auf den handelnden Menschen überträgt. 

Spaemann sieht weiterhin einen Hauptkritikpunkt an der Verantwortungsethik im Übergang von der verbindlichen Einzel- zur unverbindlichen Gesamtverantwortung im ethischen Kalkül des Utilitarismus: "Das konsequentialistische Ethikverständnis, daß sich selbst als verantwortungsethisch versteht, zerstört den Begriff der sittlichen Verantwortung durch Überdehnung. Die konkrete Verantwortung handelnder Menschen wird zu einer bloß instrumentellen Funktion im Rahmen einer stets fiktiv bleibenden Gesamtverantwortung."

Josef Bordat in einem letztendlich kläglich mißlungenen Versuch in "Theologisches", die Enzyklika "laudato si" moralphilosophisch stringent zu lesen. Denn der Rahmen, auf den hin sich aus diesem Gewölle "Positives" herauslesen ließe, ist ja schon alleine aufgrund der Adressaten sowie der erwartbaren Wirkung gar nicht gegeben, bei allen inhaltlichen Problemen, die Bordat unter allerlei Verrenkungen hinzukriegen versucht. 

Der VdZ kennt dabei sogar international maßgebliche Aktivisten in der Klimarettungsbewegung. NICHT EINER davon erfüllte diese Voraussetzungen, die Enzyklika in jenem Rahmen zu lesen, noch dazu selektiv und hoch subtil, in dem sich die Voraussetzung erfüllen würde, die darin Wahres erkennen könnte. Nicht einer wüßte, was Bordat überhaupt meint. Nicht einmal Bergoglio. Insofern sind solche Interpretations- bzw. Rettungsversuche nicht nur eine Lüge, und anderseits sogar Ausweis von Verachtung gegenüber dessen Verfasser.
Warum nennt Bordat es denn nicht einfach beim Namen? Klimaalarmist kann man nur sein, wenn man Atheist (oder bzw. und strohdumm und unsittlich) ist. So einfach ist das. Deshalb transportiert der Klimaalarmismus DIREKT Atheismus, und das ist eindeutig! So ein philosophisch-theologisches Desaster wie diese hundertfünfzig Seiten Bockmist noch retten zu wollen, weil man irgendwie auch alles und jedes dort erwähnt findet, ist in sich UNSITTLICH und verkennt willentlich das Wesen einer Rede.

*281215*

Ännchen von Tharau







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Sonntag, 27. Dezember 2015

Es gibt objektive Wahrheit - im Subjekt

Es besteht ein eigentümlich wirkender Widerspruch zwischen den in der heutigen Seele bestehenden Anspruch auf  "Objektivität" und der äußerst weit verbreiteten Sichtweise, daß "alles subjektiv" (und damit: relativ) sei. Doch gibt es diesen Widerspruch nur scheinbar. Denn als Widerspruch zeugt er nur davon, daß man das Wesen der Wahrheit nicht kennt.

Das immer eines des persönlichen Verhältnisses ist. Insofern ist immer jede menschliche Äußerung "subjektiv". Aber das heißt nicht, daß sie damit "nicht absolut gültig" ist, also in gewisser Weise "alles relativ" ist. Wobei - es ist eben doch alles "relativ". Nämlich das Ergebnis einer Beziehung, einer relatio.

Aus dieser Tatsache findet der Rationalist freilich keinen Ausweg. Die "Objektivität" des Rationalismus und seines Relativismus, die des Liberalismus, der darauf fußt, ist ja ebenfalls relativ, und nur scheinbar "beziehungslos". Indem eine bestimmte subjektive (!) Sichtweise der Welt und Wirklichkeit als "objektiv" gesehen wird. In Wahrheit ist alles, worauf sich diese Objektivität bezieht, selbst wiederum Ergebnis zahlloser individueller Vorentscheidungen, häufig die Vorentscheidung zu einer Weltsicht der Zähl- und Meßbarkeit, das, was als "wissenschaftlich" so mißdeutet wird.

Aus diesem Dilemma gibt es offenbar keinen Ausweg. Und das ist kein Wunder. Denn die Wahrheit ist ihrem Wesen nach ... personal. Sie ist keine "rationale Datensammlung". Es gibt keine Daten, die als Daten zu Fakten gruppierbar wären (und Daten an sich sind aussagelos, völlig leer, ja als Daten selbst wiederum nur unter zahllosen subjektiven Vorentscheidungen in ihrer Relevanz erkennbar) ohne Vorentscheidungen hinsichtlich "Fakten" und die sie belegenden Daten.

Ohne deshalb an die Personalität der Wahrheit zu glauben, ohne diese erkannt zu haben, ist überhaupt kein Erkennen der Welt möglich. Und wer noch nie erfahren hat, wie ein und dieselbe "Tatsache" unter verschiedenen Stimmungen oder Einflüssen plötzlich etwas ganz anderes aussagt, als man gestern noch meinte, ist ob seines Mangels in der Reflexion nur zu bedauern.

Erst, wenn die Wahrheit als Person erkannt wird, erst wenn klar ist, daß es nichts außerhalb von Wahrheit gibt - denn sonst wäre jedes Gespräch, ja jedes Denken völlig sinnlos, niemand wüßte, wovon überhaupt die Rede ist, wäre nicht alles in Wahrheit bereits EINGEBETTET - und erst, wenn klar wird, daß es auf das Verhältnis zur Wahrheit ankommt, auf eine personale Offenheit für Wirklichkeit, und das heißt: eine heroische Haltung was immer kommt anzunehmen, erst dann kann begriffen werden, daß es sehr wohl eine Wahrheit gibt. Aber daß diese Wahrheit immer das Gesicht einer personalen Begegnung trägt.

Und erst wenn begriffen wird, daß diese Wahrheit als Person alle Welt in sich trägt, weil alle wirklichkeit, weil alles, was überhaupt jene Dynamis sein kann, das alles was immer es gibt in seinem (unsichtbaren) Grund trägt, hervortreibt, ausmacht, erst wenn der Einzelne begreift daß er in allem willkürlichen Wollen zu ersterben hat, dann läßt sich die Lösung finden.

Daß Wahrheit also zwar immer persönliches Gesicht trägt, aber daß es eine Personalität gibt, die die umfassende - und damit objektive - Wahrheit über die Welt in sich trägt. Wieder fällt also hier das Wort von der Sittlichkeit (wie so oft eben ...). Nur der Sittliche vermag die Wahrheit zu erfasse, aufzunahmen, sich nach ihr und damit IN IHR zu bewegen. Sie liegt außerhalb alles willkürlichen Wollens, und ist doch das einzig legitime, "gesollte" Zielobjekt allen sittlichen Wollens. Und sie übertrifft das "Richtigsein" noch unendlich, auch wenn die Wahrheit nicht außerhalb des "Richtigen" (es ist aber nur eine ihrer Eigenschaften, denn das Richtige selbst ergibt noch lange keine Wahrheit) zu finden sein kann.

Und damit wird sie formulierbar! Wenn auch oft nur in einer theologia negativa, als in dem, was ganz sicher NICHT wahr ist. Damit wird sie (vorsichtig) sogar artikulierbar. Damit wird sie (behutsam) festmachbar, und sei es im Ausschließungsverfahren. In allen Offenheiten weil ahndungsvollen Unvollkommenheiten, die der Mensch in sich weiß. Der sich doch zur Freiheit berufen weiß. Jener Freiheit, in der er der Wahrheit begegnen kann, uns AUS DER er die Wahrheit in sich zu tragen beginnen kann. Weil er in der Haltung der Wahrheit selbst genügt, die sich in dem Moment entzündet, in dem er wahrhaftig sein will, als Haltung, um so zur Erkenntnis der Wahrheit im Begegnenden zu tragen.

Deshalb kann, ja muß man sagen, daß jeder Mensch der Wahrheit begegnet. Das ist nie eine Frage gewesen. Die Frage ist nur, ob er aus subjektiver Disponiertheit frei genug ist, um diese Wahrheit in sich "enthusiastisch" (="voll von Gott") frei werden zu lassen, um so umfassend genug zu sein, um das Begegnende wahrhaftig zu erkennen.

Vielleicht wird so klarer, was es für die Menschheit heißt und hieß, daß Gott selbst Mensch wurde: Als Gestalt der Wahrheit, bei deren Anblick selbst bereits diese Wahrheit in einem Gestalt annimmt, und alles wahrhaftige Erkennen der Welt - als das umfassend "Objektive", also dem Objekt (immer in relatio!) gemäße - damit ermöglicht. Denn im Anblick geht das angeblickte Objekt (abhängig von der Haltung, in der ich es anblicke!) in den Betrachter (geistig, in der inneren Nachbildung, im Gehorsam dem Betrachteten gegenüber also!) über. Und so wird Wahrheit IN der Wahrheit (nur) erkennbar. Denn dann ist sie zwar "subjektiv", aber in jener Subjektivität, die (weil Gott) die umfassende Wahrheit IST.





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Stimmen

Jussi Björling und Renata Tebaldi - beide Lieblingsinterpreten des VdZ -  in "La Boheme".
Was für stimmliche Perfektion, ohne Seele undenkbar, niemals in Technik erfüllbar.
Wer sagte doch gleich? Dieskau? Martienßen-Lohmann? Es ist völlig gleichgültig und jeder tut es anders, wie eine Stimme erklingt, es geht nur um ihr Klingen.
Manche meinen, diese La Boheme von 1956 sei die beste aller Zeiten gewesen.







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Samstag, 26. Dezember 2015

Vom nie weißen Weihnachten

Klimaerwärmtes Weihnachten? Mitnichten und -neffen. Wer nicht das Glück hat, durch eigene Tagebuchaufzeichnungen nachlesen zu können (und gar wie der VdZ als Bauunternehmer dem Wetter vor 25-30 Jahren schon mehr Aufmerksamkeit zuwenden mußte als es die meisten Menschen tun, und dadurch sogar zu ganz eigenen lokalen Zusammenhangsmustern kam, denn für den Bau íst das eine existentielle Frage), daß warmes Wetter zu Weihnachten die Regel, kaltes, schneereiches Weihnachten die Ausnahme ist, läßt sich leicht ins Boxhorn jagen und zieht falsche Schlüsse.

Wer über Weltklima spricht, sollte sowieso rasch vergessen, was ihm als Wetter im Alltag über den Weg läuft. Es sei denn, er vermag die subjektive, momentane Erfahrung zu abstrahieren, und selbst dann ist noch überhaupt keine Aussage über das Klima getroffen. Zumindest aber stellt sich dann - siehe unten - gerne einmal das Einzelne als Teil eines ganz anderen Ganzen heraus als der aktuelle Eindruck verabsolutiert vermitteln würde. Ja, dann wird unter Umständen klar, daß es ein "Durchschnittswetter" so gut wie nie gab, sondern daß dieser Durchschnitt für den Einzelfall aussagelose Mittelung eines einzigen Nacheinander von Verrücktheiten ist.

Dabei hat der VdZ als 1960er sogar tatsächlich mehrheitlich kalte, schneereiche Winter erlebt. Aber die waren die Ausnahmen. Dazu kamen die mütterlichen Geschichten vom 'Rübezahl', dem Berggeist aus dem so winterlichen Schlesien, der eine ganz bestimmte Erinnerungsverflechtung schuf. Schon mit den 1970ern - richtig, das war, als man aufgrund streng wissenschaftlich bewiesener Fakten von bevorstehender Eiszeit sprach - verbindet er freilich ganz andere Erinnerungen.

Die Süddeutsche berichtet über den falschen Mythos, daß grüne und warme Weihnachten, wie wir sie heuer in unseren Breiten erleben, außergewöhnlich seien. Im Gegenteil. Die weißen Weihnachten der vergangenen 70 Jahre kann man abzählen. Und sie berichtet auch darüber, daß bis ins späte 19. Jhd. Weihnachten sogar als "Fest im grünen, spätherbstlichen Ambiente" gesehen wurde. Erst dann, mti der Industrialisierung, begann der romantische Traum vom weihnachtlichen Schnee. Möglicherweise wurde der genauso aus den USA mit den damals neu erfundenen Kühlschiffen nach Europa exportiert wie die Konsumgüter, die das europäische Konsumverhalten und die Lebensmittelproduktion so dramatisch veränderten.

Graphik: Süddeutsche




Und nicht anders war es in der Schweiz. Graphik: Meteo Schweiz







Zum Drüberstreuen: Ein wohltuend nüchterner Bericht aus dem Mitteldeutschen Rundfunk vom November d. J. Mit dem Tenor, daß man die natürlichen Wetterschwankungen nicht unterschätzen sollte. Von "wissenschaftlich gesichert" könne man beim Lima - einem nicht-linearen, chaotischen System - nämlich ganz sicher nicht reden.





Und weil Vernunft ganz sicher beiträgt, in Ruhe das Leben leben, die Festtage genießen zu können, eine knappe Zusammenfassung der Thematik durch Wolfgang Thüne. Der Mensch hat gar nicth die Energie zur Verfügung, um die gewaltigen Vorgänge in der Atmosphäre substantiell zu beeinflussen. Das zu glauben ist Teil des geistig-sittlichen Verfalls der Gegenwart, der zur krankhaften Selbstüberschätzung menschlicher Möglichkeiten geführt hat.








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Spiel der absoluten Gestalten - Liturgie

Zelebrant Bischof em. Exz. Elmar Fischer - 
Pontifikalamt in der Wiener Karlskirche 10. XI. 2015




Alle Rechte bei Gloria TV





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Noch das Echte (4)




Mein Name ist David Rees, und ich bin ein Bleistiftanspitzer






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Freitag, 25. Dezember 2015

Tochter Zion, freue Dich!






Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir,
ja, er kommt, der Friedefürst

Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!
Gründe nun dein ewges Reich,
Hosianna in der Höh!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüsset, König mild!
Ewig steht dein Friedensthron,
du des ewgen Vaters Kind.

Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüsset, König mild!




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Frohe Weihnachten!

Allen Lesern dieses Blog

Ein gesegnetes, 
gnadenreiches Weihnachtsfest!


Der VdZ - Verfasser dieser Zeilen


Eberhard Wagner 




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Donnerstag, 24. Dezember 2015

Kirche und Welt sind nicht trennbar

Eine scharfe Trennungslinie zwischen Religion und Leben, zwischen Übernatürlichem und Natürlichem, zwischen Kirche und Welt ziehen wollen, so als hätten sie nichts miteinander zu tun, als hätte das Reich Gottes keine Geltung in der ganzen vielfältigen Wirklichkeit des täglichen Lebens, des menschlichen und des sozialen Lebens, das ist dem katholischen Denken völlig fremd, das ist offen antichristlich. 

Je mehr also dunkle Mächte ihren Druck verstärken, je mehr sie sich bemühen, die Kirche und die Religion aus der Welt und aus dem leben zu verbannen, umso mehr ist auf seiten der Kirche ein einziges, ausdauerndes Bemühen nötig, alle Bereiche des menschlichen lebens der milden Herrschaft Christi zurückzugewinnen und zu unterwerfen, damit sein Geist dort weiter wehe, sein Gesetz souveräner herrssche, seine Liebe siegreicher triumphiere!


+ P. Pius XII. in seiner Weihnachtsansprache am 24. Dezember 1953




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Selig sind die Verfolgung leiden







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Mittwoch, 23. Dezember 2015

Reine Zufälle

Daß seit einigen Tagen wieder die morgendlichen Mails mit den aktuellen Updates zu diesem auf Google betriebenen Blog an die Abonnenten verschickt werden, ist ganz sicher Zufall. Die Unterdrückung dieser Mails begann ebenso zufällig einige Tage vor der Pariser Klima-Konferenz. Die ist nun vorbei, die Benachrichtigungen kommen, mit einigen Tagen Verzögerung, wieder an.

Daß die Auffindbarkeit bei Suchmaschinen verringert war nimmt der VdZ eher nicht an, weil die Zugriffszahlen während dieses Zeitraums sogar deutlich höher waren, als zuvor - und sie sind mittlerweile auf das übliche Niveau wieder zurückgegangen.

Ebenso Zufall ist aber, daß das Bankkonto des VdZ Mitte November gehackt und auf ganz gefinkelte Weise leergeräumt wurde. Zufällig schöpfte der VdZ sofort Verdacht, und kontrollierte das Konto häufiger als üblich. So endeckte er rasch, was da nicht stimmte. Einige Tage längere Online-Pause - und der mittlerweile beträchtliche Schaden hätte nicht mehr nach zwei Tagen Hektik und Aufregung abgewendet bzw. rückgängig gemacht werden können, er wäre irreversibel und kurzfristig existenzbedrohend gewesen.

Und genauso Zufall ist, daß voriges Jahr beide noch aktiv betriebenen Webseiten des VdZ, die auf völlig unterschiedlichen Servern liegen, am selben Tag gehackt und durch die gezielte Hinterlegung von Schadensprogrammen in den am aktivsten in den Datenverkehr involvierten Dateienordnern von allen Suchmaschinen blockiert wurden. Dieser Schaden konnte nach etwa einer Woche und viel Arbeit behoben werden.

So ist es eben, das Netz. Frei und noch einmal frei. Und jeder kann hinausstellen, was er denkt. Und jeder erhält über neutrale Suchmechanismen die Informationsbreite, die er gerne hätte.





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Am Brunnen vor dem Tore







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Kein Triumphgeheul

Es war an dieser Stelle vorhergesagt, wer möchte sollte nachlesen: Die österreichische Lebensmittel-Supermarkt-Kette Zielpunkt ist nun offiziell pleite, 2400 Arbeitnehmer stehen noch vor Weihnachten auf der Straße. Und es war, wie heir nachzulesen, seit langem klar, wenn auch nicht allen bewußt.

Dennoch hat man das Unternehmenssterben durch Finanzspritzen noch verlängert und es durch etwas versucht, was kurzfristig nicht funktioniert: Trading up. Schuld liegt deshalb auf jenen, die ein unrettbares Mißkonzept noch einmal als "Zukunft" ausschrieben und es für die geplagten Mitarbeiter zur Verpflichtung machte, ihre Energie in einem verzweifelten Aufbäumen noch einmal in Unrettbares zu stecken. Und die so nebenbei Bankenkredite vernichteten, die die Allgemeinheit wird bezahlen müssen.

Wer einmal unten war, wer einmal ein bestimmtes Niedrigkeitsimage hatte, wer einmal NUR billiger Jakob war, wer einmal nur Preise verkaufte indem er die seriöse Kalkulation* anderer austrickste, kommt höchstens langfristig noch nach oben, kann nur langfristig seine Bedeutung als WARENLIEFERANT behaupten. Die Strategie des Marktes, sofern man sie überhaupt als solche bezeichnen kann ist vorhersehbar nicht aufgegangen. 

Der daran verantwortliche Unternehmer ist deshalb an den Pranger zu stellen! Er ist entweder unwissend oder unfähig, in beiden Fällen aber am falschen Platz, ein Emporgespülter, wie so viele in einer unverstandenen Marktwirtschaft, also - bei uns.

Cleverness im Nachbiegen nach sogenannten "Kundenbedürfnissen" ist eben keine Strategie oder Unternehmertum. Es ist das schwachbrüstige (Pirincci würde sagen: schwule) Ausnützen kurzfristiger Schwachstellen und völlige Verkennen des Marktes; Strategie kann  nur langfristig auf das Sein ausgerichtet sein, nicht auf "begging thy neighbour", und genau das tut jeder "Billigmarkt", schlag nach bei BILLA und BIPA, den ein 2015 verstorbener Besitzer nach Eigenaussagen seinen Räuberbetrieb gerade noch "rechtzeitig" an eine deutsche Kette um gutes Geld - ach, die Deutschen sind oft sowas von überschätzt ... außer bei den Banken, die leben zwangsläufig noch in der Welt von übervorgestern - an den Mann gebracht hat. Kein Mensch und kein Unternehmen kann mit dem früheren Konzept von BILLA und BIPA überleben. Trotzdem hat dieses Konzept, von völlig vertrottelter Politikerkaste als "Unternehmen" eingestuft, zwei Branchen ruiniert. Der volkswirtschaftliche Schaden individueller Cleverness ist gigantisch. 

Ein Produkt verkauft sich nicht, weil es eine entdeckte "Schwachstelle des Marktes" füllt, mit der man die Konkurrenz übertölpeln kann. Ein Produkt verkauft sich nur durch sein Eigensein. Das birgt auch Schwankungen, keine Frage, ja Krisen. Aber kein Unternehmen besteht ohne Schwankungen, und keines, weil es den Kunden hinterherläuft, um "Bedürfnisse zu decken". Auch wenn diese Irrtümer außerordentlich weit verbreitet sind. Der Kunde denkt nicht in denselben Kategorien wie der Unternehmer. Er nimmt, was er kann, umso mehr, wenn man ihn sogar noch dazu erzieht, und zieht dann Leine, weil er ... EIN PRODUKT will. Keinen funktionalen Vorteil. Nicht einmal einen pekuniären Vorteil  Der Kunde RICHTET SICH NACH DEN PRODUKTEN. Nicht umgekehrt!

Wie es der seinerzeit langjährige deutsch-adelige Geschäftspartner des VdZ in seiner sonor-verrauchten Stimme HvW - Gott hab ihn selig! Der VdZ verdankt ihm viel, trotz ... , Gott möge es ihm anrechnen - auch in diesem Punkt so richtig sagte: NIEMAND KAUFT PREISE. MAN KAUFT NUR PRODUKTE. Und Produktkauf ist Identifikationssache. Identifikation mit dem personifizierten Anbieter.

Allen 2400 nunmehr arbeitslosen ehemaligen Beschäftigten des Zielpunkt dennoch: Eine frohe Weihnacht! Ihr habt aber für ein unhaltbar sinkendes Schiff gerudert.




*Der direkte Ausweis seriöser Unternehmerschaft ist - die Kalkulation. Die oft beschriebene dreijährige Lernzeit eines neu gegründeten Unternehmens muß deshalb die Zeit sein, in der der Unternehmer  über allem Idealismus begreift, daß Preis und Aufwand und Gewinn in einen bestimmten berechenbaren Verhältnis stehen MÜSSEN, sonst ist jedes unternehmerische Handeln unverantwortliche Dummheit. Darauf also muß er abzielen. Nach spätestens drei Jahren (und das ist auch die Erfahrung des VdZ mit vielen Beratungskunden) muß demnach die Kalkulation "hart" sein, muß ein Preis feststehen, der damit schon fast von selber ein "Marktpreis" ist. Oder er muß das Produkt ändern. 

Aber als ehernes Gesetz kann gelten: Wer darunter steht, muß entweder weniger liefern, oder zum Selbstmord kalkulieren. (In diesem Punkt täuschte sich deshalb auch die vielgepriesene "Mischkalkulation". Der VdZ kann dafür ausreichend Erfahrung liefern. Ihr liegen kurzfristige Fehlschlüsse zugrunde. Zielpunkt beweist es einmal mehr! Eine Mischkalkulation kann kurzfristig helfen, aber mittel- oder langfristig ist sie tödlich, weil sie das Kaufinteresse genau auf den Schwachpunkt hinlenkt.) In drei Jahren muß ein Unternehmer begriffen haben, daß alles seinen im Grunde überall gleich auszupreisenden Wert hat. Und zwar wörtlich: Alles. Wenn er das nicht erkannt hat, sollte man ihn als gemeingefährlich aus dem Verkehr ziehen. Denn selbst wenn er noch rechnerisch betrachtet Erfolge erzielt, so tut er es nur auf Kosten der Allgemeinheit, und der Schaden wird immer größer.




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Dienstag, 22. Dezember 2015

Gerade die Demokratie muß in Gott gründen

Der demokratische Staat, ob monarchisch oder republikanisch, muß wie jede andere Regierungsform mit wahrer und wirksamer Autorität ausgestattet sein. Die gleiche absolute Ordnung des Seins und der Zwecke, die den Menschen als autonome Persönlichkeit ausweist, das heißt als Träger unverletzlicher Pflichten und Rechte, als Ursprung und Ziel seines gesellschaftlichen Lebens, schließt auch den Staat als eine notwendige Gesellschaft ein, die mit jener Autorität versehen ist, ohne die sie weder bestehen noch leben könnte. 

Denn wenn die Menschen uner Berufung auf die persölniche Freiheit jede Abhängigkeit von einer höheren Autorität, die Zwangsgewalt besitzt, ablehnten, so würden sie gleichzeitig auch das Fundament ihrer eigenne Würde und Freiheit untergraben, eben jene absolute Ordnung  des Seins und die Zwecke.

Auf diesem nämlichen Grunde errichtet, sind die Person, der Staat, die öffentliche Gewalt mit den entsprechenden Rechten dergestalt miteinander verbunden, daß sie zusammen stehen oder fallen.

Da nun diese unbedingt geltende Ordnung, im Lichte der gesunden Vernunft und vornehmlich des christlichen Glaubens gesehen, keinen anderen Ursprung haben kann als den persönlichen Gott, unseren Schöpfer, so folgt daraus, daß die Würde des Menschen die Würde des Ebenbildes Gottes ist, daß die Würde des Staates die Würde der von Gott gewollten moralischen Gemeinschaft, die Würde der öffentlichen Gewalt ist, und daß die Würde ihre Teilhabe an der Autorität Gottes ist.

Keine Staatsform kann diese enge, unlöslische Verknüpfung übersehen, am wenigsten von allen die Demokratie. Wenn daher der Inhaber der öffentlichen Gewalt diese Verbindung nicht sieht oder sie mehr oder minder übersehen wilol, so erschüttert er seine eigene Autorität in ihrer Grundlage selbst.

Ebenso wird, wenn er diese Beziehung nicht genügend in Betracht zieht und in seinem Amt nicht die Sendung erblickt, die von Gott gewollte Ordnung zu verwirklichen, die Gefahr entstehen, daß Herrschsucht oder Eigennutz die Oberhand gewinnen über die wesentlichen Forderungen der politischen und sozialen moral und daß der leere Schein einer reinen Formaldemokratie oft nur als Maske für das dient, was dort in Wirklichkeit am wenigsten demokratisch ist.

Einzig die klare Einsicht in die von Gott jeder menschlichen Gesellschaft gesetzten Ziele, verbunden mit dem tiefen Gefühl für die hohen Aufgaben des sozialen Wirkens, kann jene, denen die Macht anvertraut ist, instandsetzen, ihre Pflichten in bezug auf Gesetzgebung oder Rechtsprechung oder Exekutive mit jenem Bewußtsein der eigenen Verantwortung, jener Objektivität, jener Unparteilichkeit, jener Loyalität, jener Großherzigkeit, jener Unbestechlichkeit zu erfüllen, ohne die es einer demokratischen Rgierung schwerlich gelingt, Achtung, Vertrauen und Zustimmung des besseren Teils des Volkes zu gewinnen.



+ P. Pius X. in seiner Rundfunkbotschaft an die Welt, 24. Dezember 1944





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Noch das Echte (3)

Echt




Noch echter








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Montag, 21. Dezember 2015

Niemand schlafe

Auis den vielen Aufnahmen von Pavarotti mit "Nessun Dorma" die vielleicht brillanteste. 
Die nämmlich auch so viel von ihm offenbart. 
Offenbart, in welchen Persönlichkeitsschleifen seine Stimme zur höchsten Brillanz aufstrahlt.






  1. ***

Ein Beispiel

Marianne Gronemeyer stellt die Frage, ob nicht jene Bewegungen, die die gentechnische Manipulation und Freisetzung von Pflanzen und Tieren (und Menschen) unter dem Hinweis auf den "Schutz der Würde des Lebendigen" den Glauben, daß der Mensch tatsächlich ein bloßes Ensemble von genetischen Anlagen und Zellen sei, erst stark beförder, wenn nicht überhaupt erst bewirkt haben. 

Denn erst dann müßte man davor Angst haben! Wenn alles nur eine Ansammlung von technischem Material ist, ist in der vorgeblichen Forderung nach "Würde" kein Grund mehr enthalten, denn dann ist eben alles nur noch Material, und jene haben Recht, denen nichts heilig ist. Denn bloßes technisches Material ist nicht heilig!

Ferner trägt diese Bewegung ganz gewiß dazu bei, daß man sich an das Monströse gewöhnt! Man denke an das Klonschaf Dolly, dessen Bekanntheit und mediale Verbreitung maßgeblich den Gegnern des Klonens zuzuschreiben ist. Sodaß man sich heute längst daran gewöhnt hat, udn niemand mehr etwas dabei empfindet, wenn es heißt, daß China wahre Massen an gentechnisch optimierten Nutztieren aufzustellen gedenkt.

Und drittens und ganz entscheidend: Die Kritik verhilft dem Unsagbaren (das aus der Form erwächst und erkannt wird!) dazu, sich zu artikulieren, und sich argumentativ auszusagen. Damit verändert sich die Grundlage des Disputs, und er wird inadäquat! Denn die Alltagssprache kennt solche Machinationen gar nicht, und plötzlich wird sie zum Gegenstand eines nunmehr notwendigen ethischen Urteils. 

Es ist, fügt der VdZ hinzu, bei der Klimadebatte überhaupt nicht anders gelaufen. Indem über CO2-Werte und Meereshöhen diskutiert wurde, anstatt die Monströsität des "Anliegens" wirken zu lassen, wurde das Monströse plötzlich unsichtbar. Der Durchschnittsbürger spricht darüber wie über Füllstandsanzeigen bei seinem VW. Es wurde eine ethische Dimension vorgegaukelt, ohne daß den Menschen bewußt ist, daß sich damit ganz massive wirtschaftliche Interessen verbinden! Niemand der Interessensgruppen "Klimakatastrophe", der nicht ganz fundamentale ökonomische und persönlich-existentielle Interessen damit verbindet. 

Eine Milliardenindustrie mit weltweit hunderttausenden Beschäftigten samt ganzer Politikergruppen, dazu noch ein mittlerweile Billionen (!) schweres Öko-Geschäft, von Windrädern bis zu Elektrofahrzeugen, würden bei einem "Absagen der Klimakatastrophe" weltweit unfaßbare, wahrscheinlich schon teilweise systemrelevante Kapitalien verlieren, oder ins Nichts fallen und bloßgestellt sein. Hier noch so zu tun, als sei es eine "ethische" Frage, eine Angelegenheit wissenschaftlicher Fragestellung, ist völlig verfehlt. Die Alternative besteht gar nicht mehr, nicht mehr für Europa, der Schaden ist bereits angerichtet, die Weichen durch Länder wie Deutschland (sic!*) brutal und zwingend gestellt. 

Die Korrumpierung JEDER sozialen Bewegung findet in dem Moment statt, wo sie vom Widerstand, von der Opposition, von ihrer einzig legitimen Funktion, "Starres wieder beweglich zu klopfen", in das Stadium "konstruktiver Mitarbeit" übergeht. Damit steht sie unweigerlich auf der Seite der Macht, und auf beiden Seiten bestimmen fortan Techniker und Manager das Geschehen, geimpft mit dem Anspruch, nunmehr in jedem Fall "das Richtige" zu tun. Die Erde ist endgültig zum Management-Objekt geworden, das korrektive Element ist assimiliert und unter dem totalitären Anspruch der ethischen Notwendigkeit für ungewisse Zeit zum Verschwinden gebracht. 

Dabei lehrt jede Beobachtung der Natur, jedes Wachstum von Zellen, daß das Verschwinden von Widerstand Hypertrophie, Selbstauflösung, und schließlich den Organismus zerstörenden Krebs bedeutet.




*Wenn man ein Signum für die "Ära Merkel" wählen will, so bietet sich eines ganz klar an: Brutale Durchsetzung politischer Einzelwillkür. Eine Pastorentochter im irrationalen, vernunft- und gesetzlosen Machtrausch, die es schaffen könnte, ein florierendes, stabiles Land in den Abgrund zu reißen, weil ... man sie ließ.




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Sonntag, 20. Dezember 2015

Wachet auf ruft uns die Stimme!

J. S. Bach - "Wachet auf, ruft uns die Stimme!








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Wie EU & Kirchensteuer das Priestertum unterbinden (1)

Was ist damit gemeint, wenn an dieser Stelle immer wieder die Rede davon war, daß der Kirche der Blick für Wirklichkeit verloren gegangen ist? Daß der Klerus in den meisten Teilen Europas praktisch ausnahmslos das entscheidende Element der Welt - das Schöpferische des Lebens - nicht einmal mehr kennt?

Diese Behauptung stützt sich auch übrigens auf Vergleiche, die der VdZ etwa durch ungarische Priesterbekanntschaften ziehen kann. Auch hier und innerhalb des ungarischen Klerus zeigt sich noch dazu dieselbe Unterscheidungslinie.

Es geht um die Verbeamtung, es geht um das Element der "Sicherheit in der Welt". Und betrifft natürlich nicht nur den Klerus, sondern weite Teile der europäischen Gesellschaften, also auch Bürger des alltäglichen Lebens. Selbst hier - dieselbe Unterscheidungsgrenze.

Sie ist bei Zivilbürgern genau dort zu finden, wo sich seine alltägliche Existenz mit der Wirklichkeit selbst auseinandersetzen muß. Sie hat bei jedem Menschen nämlich genau die Dimension, genau jene Erstreckung, auf der er Verantwortung und Auseinandersetzung mit Ängsten zu leisten hat. Deshalb ist sie nicht pauschal erkennbar, und trägt immer individuelles Gesicht. Da handelt der eine, als Beispiel, als Geschäftsmann für Produkte, die Luxuskunden anzielen, mit außerordentlicher Härte und Schärfe, um am Abend, im trauten Freundeskreis bei einen Glas Luxuswein linke gesellschaftspolitische Forderungen zu stellen.

Der Kleriker ist von dieser Spezifizierung defacto befreit. Der Priester ist ja genau nicht - wie der Künstler, wie der Philosoph -  in das Figurenspiel der Welt eingebunden, sondern steht dazu quer. Er ist der prinzipielle Vermittler der Gnade, deren Gesicht dann in einer konkreten "zivilen" Lebenssituation sichtbar wird. Seine Aufgabe ist es, den Menschen jene Gnadenvermittlung zu bieten, die den Lebensalltag vom Prinzipiellen her durchwirken soll und kann, um so im konkretesten Dasein das weltschöpferische Element fruchtbar zu machen. Der Tisch des religiösen Tischlers ist damit tatsächlich anders, als der des nicht-religiösen, so weit geht das. Sodaß bestimmte Herangehensweisen an tägliche Aufgaben tatsächlich einmal schöpferisch sind, ein andermal aber kalt die innere Weltlogik auf Funktionalitäten herunterbrechen.

Es geht also um die eigentliche Basis der Religiosität. Diese Basis aber wird erst dann wirksam und fruchtbar, wenn der Mensch sich wirklich abhängig sieht. Das gilt auch umgekehrt: Religiosität ist daran erkennbar, und in ihrer Art erkennbar, wovon sich der Mensch existentiell abhängig sieht. Nur so auch läßt sich aus dem wirren Geschwafel des Bergoglio-Papstes mit viel gutem Willen so etwas wie Spiritualität herauspicken: Denn es ist dies die Haltung der Armut. die mit mehr oder weniger Gütern oder Besitz nur indirekt zu tun hat. 

Am Klerus dieser Länder ist also nicht primär zu kritisieren, DASZ er Geld hat. Es ist zu kritisieren, ja es ist ein prinzipieller Mangel, ein schwerer Defekt der Religiosität, wie er sich dann im Zugang zur Wirklichkeit der Menschen überhaupt ausdrück und zur Gestalt kommt, wenn der Klerus diese Armut NICHT hat. Die eine direkte Angewiesenheit auf die Gnade Gottes als Weltenschöpfer braucht. Noch einmal: Es geht nicht um Menge oder Art der dem Klerus zur Verfügung stehenden materiellen Mittel!

Nur ein Klerus aber, der heute - buchstäblich! - nicht weiß, wovon er morgen lebt, der heute nicht weiß, wovon er nächstes Monat seine Internetrechnung bezahlen oder seine Soutane erneuern soll, nur der ist in der Lage, Religiosität überhaupt zu entwickeln, nur der kann mit Wirklichkeit in Kontakt geraten. Denn nur der, der alles aus Gottes Hand erhält, und zwar: je neu erhält, zeigt zugleich auch die Grenzen dessen auf, was als Humanum den Namen "Eigentum" oder "Besitz" trägt. Der ein Geschenk sein muß, weil die Welt überhaupt ein Geschenk ist. 

Die Folgen aus der realen Entkoppelung des Klerus von dieser "momentanen Hand Gottes" sind katastrophal.* Denn genau daraus erwächst die völlige Verkennung der Natur des Weltgeschehens. Salopp formuliert: Wer nicht einmal mehr vom Wetter abhängt (wie der Bauer, der noch nicht am Tropf der EU oder zahlloser Solidaritätsversicherungen hängt), nur der rennt den Klimaapokalyptikern hinterher. Wer nur in Abstrakta umgebrochene menschliche Situationen (der Armut, der Not) kennt, der wird die wahre, ja absurde Natur dieser Migrationsbewegungen nicht erkennen. Und er wird deshalb, genau deshalb den Menschen, für deren Seelenheil er verantwortlich ist, auch völlig verfehlte "moralische" Richtlinien nahebringen.

Nur der Priester, der dieselbe Angst und Not erlebt wie der, er ihn an seinem Mittagstisch teilhaben läßt,  der buchstäblich an dessen Sorge hängt, nur der nimmt als alter Christus, in seinem Fleisch wahrer Priester, wahre Opfergabe im Sakrament, an der Not der menschen überhaupt teil. Der Rest ist rationalistisches, zweitwirkliches, pseudowirkliches Geschwafel.**


Demnächst² Teil 2) Erst wird der Mensch kastriert, und mit ihm die Gnadenvermittlung - Gegen den Sopranaturalismus, für einen grundschweren Realismus

²Durch einen lächerlichen Bedienfehler - es war schon sehr spät, der VdZ hundemüde, aber er wollte den Text noch einmal an einem Punkt präzisieren, der ihm den ganzen Tag nachgegangen war, wurde der bereits fertiggestellte zweite Teil dieses Artikels unwiderbringlich gelöscht. Das ist umso bedauerlicher (zumindest in den Augen des VdZ), als es sich um einen der besten je für dieses Blog verfaßten Texte handelte. Er hat natürlich versucht, ihn aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, aber die wirkliche Rekonstruktionsarbeit wartet noch. Und das ist nun richtig viel Arbeit, denn die meisten der hier vorzufinden Texte sind in höchst kurzer Zeit - als morgendliche Tagebuchauslagerungen; nur Vertraute des VdZ wissen, in welch kurzer Zeit der VdZ in der Lage ist, solche Texte zu verfassen, sie unterscheidet sich nur wenig von einer reinen Sprechzeit (Arbeit beginnt erst danach) - verfaßt, und sind in der Regel aus einem Gedanken geboren (oder nicht ...) Der Leser möge sich also bitte nicht gefrotzelt fühlen. Der regelmäßig Leser weiß ohnehin, daß solche Verschiebungen selten vorkommen. 




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Jeder muß auch einsame Entscheidungen treffen können

"Wenn man in die Tiefe der Dinge sieht, ist es immer einfach, wenn auch nicht immer angenehm. Kompliziert bleibt nur, was oberflächlich bleibt." Konrad Adenauer im Gespräch 1965. "Erfolgreiche Verhandlungen sind nur möglich, wenn man einander vertraut. Vertrauen aber kann nur entstehen, wenn die Verhandlungspartner sich als ehrlich und wahrhaftig erleben. Ein Politiker kann zwar nicht immer alles sagen. Aber in dem was er sagt, muß er ehrlich sein."

"Das große Problem Deutschlands in der politischen Reife der Gesellschaft [1965; Anm.] ist, daß aus der Generation der 35- bis 55jährigen Männer so viele fehlen, weil sie im Kriege gefallen oder frühzeitig gestorben sind. Damit fehlt es an Stetigkeit. Politik, die Vertrauen verdient, braucht aber Stetigkeit."








*201215*

Samstag, 19. Dezember 2015

Was für eine Frechheit!

Es ist klar: Eines müssen die Millionen Muslime in unseren Ländern natürlich auch lernen, um als integriert zu gelten. Sie haben in ihren Privatschulen Kinder und Jugendliche durch 10 Jahre Religionsunterricht zu schleusen, ohne daß die auch nur einen Funken Ahnung von ihrer Religion haben, das Hineinführen in ein Praktizieren ihrer Riten für unanständigen Einfluß auf die Freiheit des Menschen gilt, bestens in Yoga und autogenem Training geschult sind und die Weisheit des Buddhismus kennengelernt haben, und schon gar nicht einen Begriff davon hätten, warum der Katholizismus die einzige wahre Religion sein sollte, dafür bestens mit dem Gebrauch von Kondomen und Verhütungszhäpfchen vertraut sind. Und sowieso überzeugt sind, daß Religion eine unzulässige Einschränkung der phantastischen Vernunftfähigkeit des Menschen sind, an die nur Volltrottel glauben, die nichts wissen. 

Vielleicht sollten sie ihre Pädagogen auch auf Katholische Pädagogische Hochschulen und Universitätseinrichtungen schicken. Dann wären Photos mit Grinsekardinälen und frömmlerisch abgehobenen Ordinariatsbeamtenbischöfen ihrer selbst noch weniger Problem. Die auch jederzeit dafür einstehen, daß Religoin natürlich Privatsache zu sein habe, immerhin stammt ihre Weihnachtsgans auch aus staatlichem Schmalztopf - wäre das nicht eine Alternative für Muslime, anstatt ewig diese Hetzerei, eine Religion sei wahrer als die andere? Immerhnin gibt es doch an jedem halbwegs anständigen katholischen Kindergarten Halal-Gerichte und KEINE Nikoläuse, und erklärt einem jeder halbwegs gebildete Theologe, daß es doch völlig schnurzpiepegal ist, Weihnachten in "Lichterfest" oder "Habt-Euch-Lieb-Zeremonie" umzutaufen. Was will man denn noch mehr an Toleranz und Liebesbeweis?

Denn daß die gar nicht wenigen muslimischen Kindergärten in Österreich seit ihrer staatlich geförderten Einrichtung den Islam vermitteln, daß Kinder - so wie früher, in guten Kindergärten, Kinder Bibelgeschichten hörten - Suren aus dem Koran auswendig lernen und gar die Regeln ihrer Religion im Alltag leben (wozu auch ein deftiges Urarabisch gehört) war natürlich nie bekannt. Das brauchte erst ein Boulevardblatt, das diesen Skandal aufzeigte, samt logisch folgender öffetnlicher Erregung. In der die Muslime natürlich recht haben: Das zu verbieten ist unmenschlich. 

Wobei sich der VdZ fragt, ob das nicht das Recht jeder anerkannten Religionsgemeinschaft ist, ihre konfessionsgebundenen, offiziellen Bildungseinerichtungen auch mit entsprechender religiöser Schulung zu kennzeichnen, ja - das ist doch ihr Wesen?

Könnte es sein, daß nun überall mit Händen und Füßen (aber noch weniger Hirn denn je) etwas einzudämmen versucht wird, das man vor vielen Jahren bereits etabliert hat, ohne je auch nur einen Wunzelschritt weiterzudenken, als ideologische Gehirnwäsche erlaubte, die da alles dazu beitrug, was menschlicher Irrsinn nur beitragen kann, um den Islam ins Land zu holen, und nie begriffen hat was es bedeutet, eine Bevölkerung zu bändigen, die aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen stammt, und noch dazu nicht einen Zentimeter weit verwurzelt ist? 

Eine staatliche Kontrolle der vermittelten Lehr- und Lerninhalte jedenfalls kann es so nicht geben. Stelle man sich vor, ein Staatsbeamter mit Schmerbäuchlein und Achselschweiß schreitet in einer Unterrichtsstunde ein, weil ein von allen guten Geistern verlassener Religionslehrer von einer "unbefleckten Empfängnis" spricht (der VdZ weiß: sowas gibt es so gut wie nicht mehr; das ist längst perdu) - seien wir uns doch ehrlich: Sowas gibt es doch nicht? Das ist doch Volksverblödung? Und zeigt es bei der Staatsanwaltschaft an, die sich in ihrer Anklage dann auf die Richtlinien für Vernunft beruft, wie sie im Unterrichtsinisterium ausgearbeitet wurden.

Woraufhin der Richter den weisen Spruch fällt: Unschuldige Empfängnis ja, aber nur bei geplatztem Kondom, woran die Pflicht für jeden KatechetenInnenAußen anschließt, in vierstündigem Farbbildervortrag über den Segen von Abtreibungskliniken zu informieren, die es vor 2000 Jahren halt noch nicht gab. Woran anknüpfend es dann in zwei der neun österreichischen Diözesen die Bischöfe märtyrerhaft mutig wagen, zwei Sätze mit der Mahnung zur Vorsicht anzuhängen, es käme doch auf die Liebe an, aber man wolle freilich nicht unbarmherzig sein, wer sei man, um zu urteilen. Oder so.

Wenigstens wissen wir nun, warum die Caritas bzw. die Kirche sich so engagiert, Unterkünfte für muslimische Migranten einzurichten. Die sollen am Vorbild lernen, wie man sich in einem aufgeklärten Land und als Erbe Voltaires verhält, wo es ein Verbrechen gegen die Venunft ist,  Religion in öffentlichen pädagogischen Einrichtungen noch zu lehren.




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Vom Ende der Politik

Die Kunst der Politik besteht darin, Verhältnisse nicht so festfahren zu lassen, daß schließlich nur noch eine Möglichkeit offen steht, an die Stelle der Entscheidung zwischen Möglichkeiten also der unausweichliche Zwang getreten ist. Wenn das "Auchanderskönnen" dem "Nichtanderskönnen" zum Opfer gefallen ist, dann ist Politik am Ende.

[...] Politik legitimiert sich zusehends mit Ausweglosigkeit, also damit, daß sie keine andere Wahl gehabt habe, ohne sich der damit ausgesprochenen Bankrotterklärung und ihres Versagens als Politik bewußt zu sein.

[Wenn aber alles an einem Abgrund steht, dann hilft nur eines: Ein paar Schritte zurückzugehen, steht man in einer Sackgasse hilft nur: zum Ausgangspunkt zurückgehen! Doch ist heute ein strenges Verdikt über das "Re" verhängt, jedes Zurück steht unter strengstem Verbot.] Früher wurden alle gesellschaftlichen Neuorientierungen mit Nomenklaturen versehen, die mit einem "Re" begannen: Renaissance, Reformation, Revolution. Heute werden gesellschaftliche Neuerungen unter den Generalnenner der Innovation subsumiert, womit unmißverständlich deutlich gemacht wird, daß man sich als Zurück gänzlich aus dem Richtungssinn geschlagen hat. 

[Solche Bewegungsunfähigkeit aufzubrechen braucht es Bewegungen, die solche sind und bleiben. Man könnte sagen, daß sich heutige Soziale Bewegungen ihre Bündnispartner auch unter den Toten zu suchen hätten, in der Rück-Sicht, in nicht zum Zuge gekommenen Möglichkeiten.]

Nur so läßt sich wieder Spielraum, Bewegungsraum - zum Beispiel durch Verlangsamung - wiedergewinnen, lassen sich Handlungsalternativen eröffnen, und nur das kann man Soziale Bewegungen nennen. Denn wer in Alternativlosigkeiten feststeckt, inmmitten einer vielleicht gar noch globalisierten Mobilmachung auf nur noch ein vorgeschriebenes Ziel, bewegt nicht mehr, sondern wird bewegt. (P. Virilio) Was bewegt wird, steht still, ist gefesselt inmitten entfesselter Kräfte. Die allgemeine Innovation und Mobilität, wie sie heute verstanden wird, erfüllt den Tatbestand der Gleichschaltung im geschichtsträchtigsten und heillosen Sinn des Wortes. Seit den Zeiten der Friedens- und Umweltbewegungen ist eine regelrecht paralysierende, lähmende Wirkung zu beobachten.

Im Widerstand aber ist die Quantität völlig bedeutungslos. Wer es auf Quantität anlegt, will der Macht Gegen-Macht bieten, und bleibt damit exakt in der bereits bestehenden Wirklichkeit, und Macht kämpft gegen Macht. Gegen Ohnmacht ist Macht hingegen machtlos, sie kann sie nicht unter ihre Spielregeln zwingen, das einzige Metier, das die Macht beherrscht. Dem Widerstand bleibt deshalb nur das Symbol, ihm bleibt nur der Abstand, die Kluft, denn er bezieht seine Kraft aus dem Legitimationsdefizit der Macht.

Dabei hat auch das frühere Mittel - die Aufdeckung, die Skandalisierung, die Veröffentlichung - längst seine Kraft verloren. Die heutige Macht ist schamlos, man kann sie nicht mehr beschämen, Schamlosigkeit ist Prinzip geworden, man zielt auf die Vergeßlichkeit, alles wurde zum Public Relations-Prozeß und funktioniert nach den Gesetzen der Werbung. Die Macht bestimmt auch die Wichtigkeit und nimmt Bewegungen damit ihre Bühne. Unterwerfen sich Bewegungen den Gesetzen der Medien, lassen sie sogar zu ihrem Existenzbeweis werden - ich bin im Fernsehen, also bin ich - bestimmen bald diese ihr Handeln, und in dem Moment, wo auch die Macht sie integriert, haben sie ihr Wesen verloren und sind unschädlich gemacht. Gestalten, bewegen kann aber nur, wer selbst Daten zu setzen vermag.


Sinngemäß und wörtlich aus Marianne Gronemeyer,
"Simple Wahrheiten und warum ihnen nicht zu trauen ist"




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Freitag, 18. Dezember 2015

Christenverfolgung

Am 6. September 2014 eroberte die ISIS Mosul, die zweitgrößte Stadt des Irak mit über 3 Millionen Einwohnern. Eine halbe Million flüchtete, unter Zurücklassung von allem was sie besaßen, darunter die meisten Christen bzw. diejenigen, die nicht zum Islam konvertieren wollten. Neun von ihnen sprechen in diesem bewegenden Video darüber und erzählen damit mehr von IS, als zahllose Dokumentationen es vermögen.







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Menschenfremdes Wirtschaften

Eine interessante Aussage präsentierte dieser Tage die Agenda Austria. Das Institut untersuchte Zusammenhänge zwischen offenen, beim Arbeitsmarktservice (vulgo Arbeitsamt) gemeldete Stellen und Arbeitslosenzahlen. Und kam zu dem Ergebnis, daß sich eine Auseinanderentwickung abzeichnet: Denn die hohe und vor allem konstant hohe Arbeitslosenzahl in Österreich (die ja längst gegen 10 % geht) hat nicht  mit einer zu geringen Anzahl von angebotenen Stellen zu tun. Arbeit wäre also da. Sondern mit dem seit 10, 15 Jahren beobachtbaren Auseinanderklaffen von Qualifikation und Bedarf. 

Das an dieser Stelle Interessierende ist diese Auseinanderentwicklung. In der sich etwas abzeichnen könnte, das in seinen Zusammenhängen weit tiefer geht. Dem Ruf nach "Adaptierung der Menschen" kann der VdZ jedenfalls nicht folgen.

Die Untersuchung kann auf den Seiten der Agenda Austria bestellt werden.



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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Nur wer sein Leben hingibt (2)


Teil 2) Nur der Tod, nur das Kreuz vermag Lebenssicherheit zu schaffen




Weil sich - angeblich - Beziehungen nur aus subjektiven, nirgendwo wirklich festzumachenden Gefühlen ergäben, und insofern auch durchaus einmal entschwinden können. Die völlige Auflösung des Institutionellen geht direkt damit einher, an vorderster Linie: die Ablehnung der Ehe. Die genau das (und auf so grundlegende Weise! ja: menschenformende, den Menschen überhaupt erst zum Menschen entwickelnde Weise!) ja wäre: eine objektive Form eines Zueinander, das noch dazu in der Grundverfaßtheit des Menschen wurzelt, sein erstes ist - "Als Mann und Frau schuf er sie." In einer objektiven Struktur des Zueinander, auf die hin zu transzendieren erst zum Menschen macht, als Mann, als Frau, je anders und einander in Hierarchie hier, im Liebesgebot dort zugeordnet. Dort liegt es dann, das Leben, und dort liegt sie dann, die Erfüllung, und dort liegt sie dann, die Sicherheit, denn dort ist die Nahtstelle zum analogen, der Wesensverfaßtheit Gottes ähnlichen Mitsein mit dem Sein - dem dreifaltigen Gott, der das Sein ist.

Kreuzverweigerung ist aber nicht nur generelle Haltung geworden, sondern sie nimmt Bezug auf eine wahre Geisteserkrankung, die mittlerweile um sich gegriffen hat. Aus diesem Subjektivismus heraus wird das Selbst-Konzept zum Konzept der Selbsterhaltung. Wo immer der andere diese konzeptuelle Geschlossenheit, die mir diese Gefühle des Wohlseins und der Gesichertheit garantiert, gefährdet, wird er zur Bedrohung. Damit schließt sich das Ich gegen diese Wirklichkeit ab, ganz oder teilweise, und der andere wird nicht mehr Teil einer rezeptiven Wirklichkeit, sondern zu analysierendes Objekt, aus dem auszusondern ist, was mich eben "bedroht".

Maximale Vereinzelung ist das Ergebnis solcher Haltung, und Hörigkeiten ganz neuer Art erwachsen aus dieser völlig neuen Anthropologie, die hinter solchen Auffassungen steht. Deren Knackpunkt - eben die Kreuzverweigerung ist. Nicht mehr das Kreuz, nicht mehr der Tod, nicht mehr das Leben als einziges Sterben ist der Schlüssel zum gelingenden Leben, sondern die Erfüllung eines sorgsamst zu überwachenden Lebensschemas.* Das ich noch dazu "in mir" finde. Da spielt dann das Gerede von den "Talenten" seine Rolle, die angeblich in jedem lägen wie Haushaltsgeräte, die es bloß auszupacken und direkt (!) "zu fördern" gilt, und ein Konzept vom gelungenen Leben, dessen Ideal in einer ohne Fremdeinwirkung sicherlich perfekten Wohlfühlkonservierung besteht. Wer mich aus diesem Wohlgefühl herausreißt, ist ja Feind. 

So schließt sich jeder von jedem ab, und vor allem: schließt sich jeder mehr und mehr von der Wirklichkeit ab. Die nie perfekt ist, die Schuldigen kennen wir ja - die anderen, die Politik, die Konzerne, die Verschwörungsvereine aller Art, und vor allem: die Eltern, und mehr noch: vor allem die Männer und Väter. Die sich selbstverständlich auf Kosten ihrer Kinder und der gequälten Frauen ihr Ego aufbauen, und dabei Welt und Menschen wie Vampire aussaugen. Immer enger wird so die Welt, immer karger, und immer rascher wird sie zur Bedrohung. Denn so löst sich die Welt nämlich mehr und mehr auf, und alles Sein wird zur Gefahr.

Denn die allergrößte Gefahr ist der, der stark IST, dessen Persönlichkeit jene Prägungskraft hat, die ja Welt über das Eigentum erst zur Welt macht. wie so oft, zerstört also auch dieser Zeittrend genau das, was zu erreichen er vorgibt. Ihm fällt jene Stärke als erste zum Opfer, die er als Erlösung verheißt. Weshalb es vor allem um Schwächung der Stärke - der wirklichen Stärke, nicht der vorgegebenen, vorgespielten, machismenartigen - geht. Indem die Integrität der Gestalt als allererste in Frage gestellt wird, ja sogar als das eigentliche Verbrechen angesehen wird. (Nur wer es den Verlaberungszeremonien auszuliefern, sich zu relativieren bereit ist, hat noch eine Chance.)

Denn es ist das Sein, das die Gefahr darstellt. An dem teilzuhaben, im Mitsein nämlich teilzuhaben - als ungeschuldete Empfängnis - nur dem möglich ist, der sich selbst verliert, der sich genau von jenen Bedürfnissen verabschiedet, die ihn angeblich definieren, und sich an die Aufgabe, die Anforderung antwortend verliert.

Das ist das Kreuz, das zum Leben führt. Das ist die Erlösung und Befreiung durch das Christentum. Nur durch das Kreuz, das Ja zum Kreuz und das ja zum Sterben ist Leben überhaupt möglich, nur so kann es gelingen. Durch Selbstüberschreitung, nicht durch Selbstbewahrungsstrategien oder inszenierte Wohlfühlhysterien.  In denen Psychotherapien dann jene Löcher durch Vorstellungsgenerierung flicken, die immer wieder auftauchen, und die selbst festzuhalten es zu lernen gilt, angeblich.

Jeder, der schöpferisch tätig ist, wird dies bestätigen. Denn schöpferisches Tun ist nicht die Willkür "irgendetwas" zu machen, sondern es erwächst aus dem Begreifen, daß man nichts tun kann. Nur wer bereit ist, die Sicherheit aufzugeben, zu sterben, wird sie dabei erlangen. Nicht durch äußere Sicherheiten. Kein Zustand der Welt wird jemals "Sicherheit" bieten können. Wer das erwartet, wird - immer unsicherer. Denn nicht im WAS liegt die Sicherheit. Sie liegt in der eigenen Haltung des Verzichts, sich selbst zu sichern.

Denn es ist das in sich gegründet sein das nur in der Selbstweggabe erstehen kann. Also in der Hoffnung, im Glauben, die es zur Haltung machen, um in der Liebe gelockt und angetrieben je neu ins Dunkel hinauszusteigen, das da vor uns liegt. Und so nur kann es dann wachsen, das Vertrauen, das ein Vertrauen auf eine unsichtbare, nicht meßbare Hand ist, die sich aus der Wirklichkeit entgegenstrecken wird, in jedem Fall, mal in sichtbarem Ergebnis, immer aber in einem Zugewinn, und sei es der Sinnerfüllung. Auch, wenn dieses Vertrauen immer (!) gefährdet ist, "fluktuiert", auch durchaus faktisch einmal schwinden kann. Denn dieses Gegenüber - das Sein - ist personal. Es ist kein "rationales Weltgefüge", das die Politik und die Eltern aufzurichten hätten, und dann wäre alles paletti, alles gesichert. Nur das Sein aber vermag über dem Nichts zu halten. und das ist sie, die Todesangst, die Angst vor dem Selbstverlust als Tod - es ist das Nichts, das unter dem Menschen liegt. Weil alles was Welt ist aber sein Sein nicht aus sich haben kann, sondern vom Sein selbst empfangen muß, ist diese Haltung des Empfangens der einzige Weg - zur "Sicherheit".

Je unsicherer deshalb die äußeren Umstände, desto sicherer werden die Menschen - weil sie es aus sich heraus tun, weil sie gelernt haben, diese empfandenge Haltung (die nie völlige Gewißheit sein kann!) einzunehmen. Weil sie es aus sich heraus lernen, und sei es: in Armut lernen MÜSSEN. In dieser Hinsicht - besitzen, als besäße man nicht - ist Armut die Grundhaltung jedes Menschen. Und nicht in der Anzahl von Kühlschränken oder Kakaobohnen oder Ölquellen meßbar. DARIN liegt der Grund jeder Religion als Gestus, darin liegt die Wahrheit des Katholizismus als erste und einzige Realisierung.** Das ist überhaupt erst Religiosität, und das ist das Erste weil Grundlegendste.

Wenn also junge Menschen (und Frauen) sich angeblich so unsicher fühlen - und das dürfte tatsächlich stimmen, es deckt sich mit den Eindücken des VdZ: die in jeder Begegnung ums Überleben kämpfenden Verteidigungs-Selbste nehmen seuchenartig überhand! hier ist sie nämlich: die an dieser Stelle schon so oft warnend angeprangerte Verbeamtung aller Menschen! - so hat das nur einen Grund: Weil der Mensch heute pausenlos dazu überredet wird, den Verleumdungen zu glauben, die über die zum Feind erklärte Welt ausgestreut werden. Und ihr prinzipiell zu mißtrauen. Und sich gegen sie zu wappnen und selektiv abzuschließen. Und sie dennoch für den seltsamen Umstand schuld zu sprechen: Daß die eigene Sicherheit sich nicht und nicht einstellen will, ja im Gegenteil, immer weiter schwindet, je mehr an Welt wir beherrschen wollen, ohne sie in Hingabe zu besitzen.




*Das Unheil, das hier die Psychologie in unseren Breiten anrichtet, ist überhaupt nicht mehr quantifizierbar - es ist himmelschreiend. Sie spannt in ihrer Umkehr der Richtung - per-vertere! - die Menschen in metaphysikgleiche Käfige einer Ver-Ichung, die sie zum einen substantiell auflöst, zum anderen in Leichenstarre treibt. 

**Jede der sonstigen "Religionen" muß an irgendeinem Punkt - und sie tut es, das läßt sich nachweisen - ins Weltliche, ins Selbstgemachte, ins rein irdisch-Psychogene abbiegen, und diesen Punkt dann selbst "halten", dieses Loch selbst zuhalten. Weil es hier aber um eine Grundsatzentscheidung geht, bedeutet dieser "Teil" nicht eine graduelle Wahrheit der Religionen, bis hin dann zum Katholizismus, sondern der Katholizismus ist PRINZIPIELL anders als alle Religionen, weil prinzipiell wirklichkeitsoffen: Gott ist in der Kirche sakramental GESTALT, in der Kirche hat Welt Gestalt, weil in ihr Jesus Christus Gestalt hat, in dem die Welt beginnt und endet und besteht. Wer nicht weiß, durch welche Luke der Feind kommt, muß prinzipiell anders mit seinen Mauern umgehen: er muß sie prinzipiell überwachen, also prinzipiell bei sich bleiben und Welt in sich gründen. 





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