"Etwas Neues, grundsätzlich Neues in der Gesellschaftspolitik wurde in der Weimarer Republik nicht geboren. Ich aber habe etwas Neues an der Republik gesucht, nach mehr Glaubwürdigerem." Aber bei der Ablehnung des Nationalsozialismus zögerte er keinen Augenblick. Weil er zu keinem Kompromiss "vor meinem Gewissen und meiner Ehre" bereit war, mußte er auch seine Karriere als Hochschulprofessor aufgeben.
Ludwig Erhard in einem Gespräch aus dem Jahre 1963. "Meine Kindheit war nicht kleinbürgerlich, sondern gutbürgerlich." Zusammen mit Gördeler arbeitete er eine Denkschrift für einen Neubeginn aus. Der fiel 1945 den Amerikanern zufällig in die Hände, und sie holten ihn. So begann seine politische Karriere, zuerst als Wirtschaftsminister für Bayern. "Das wichtigste Eigenschaft eines Politikers ist seine Gesinnung, ist Redlichkeit und Wahrhaftigkeit." "Meine Ziele waren Gerechtigkeit gegenüber jedermann, und Deutschland vor Schaden zu bewahren."
Er hob 1948 die Zwangsbewirtschaftung und die Preisbindung durch die Behörden auf, leitete die Währungsreform ein, die den Gedanken des "Lastenausgleichs" verwirklichte, und stellte Deutschland auf jene Füße, die man später "Wirtschaftswunder" nennen würde. "Der Mann der politisch Verantwortung trägt, muß mit den Menschen verbunden sein. Deshalb muß er öffentlich reden, denn er muß für sich zeugen!"
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