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Montag, 14. Dezember 2015

Die völlig vergessene Kleingkeit

Das Schlamassel, in dem wir uns befinden, dessen Auswirkungen gar nicht hoch genug einzuschätzen sind, und im übrigen lt. jüngsten Umfragen unter Jugendlichen so gar nicht verbreitet ist - Frauen wünschen sich nach wie vor Schutz und (leichte) männliche Überlegenheit, Männer Zu-Schützende und leichte Unterlegenheit, womit sich nicht "falsche Tradierung" ausdrückt, sondern ontologische Zueinanderordnung der Geschlechter - wird und wurde sogar von der ÖVP für gut geheißen. Gudula Walterskirchen bezeichnet es sogar als "Errungenschaft", hinter die zurückzugehen nicht in Frage käme. Aber mit Verlaub, wenn es Argumente für Geistesschwäche gibt, dann solche sophistische Scheinargumentation.

Daß die Kirche zu diesem wesentlichen (!) Punkt nichts sagt, ist man ohnehin längst gewöhnt. Und sich wie alle auf die Gesetzesänderung 1976 beruft. Sie erinnern sich? Damals wurde durch die an die absolute Macht gekommene SPÖ das gesamte Rechtswesen auf linke Ideologie umgewälzt. Man nannte das bescheiden "Rechtsreform". Und dabei nahm man sich in erster Linie die Familie vor.

Werte Dame, ein wenig C. G. Jung-Lektüre wäre hier sogar schon von Vorteil. Und dann ein paar Einführungssemester in Philosophie, Hauptabteilung Metaphysik und Ontologie, um einen Anfang zu machen, allerdings in guter Hochschule (von denen es auch nur wenige gibt). Aus der vielleicht allmählich sogar eine Naturphilosophie erfließt. Und wir befinden uns noch immer um Kategorien entfernt von der Ideologisierung dieses weltentscheidenden hierarchischen Elements (ALLES in der Welt ist hierarchisch: in sich, und im Dinggefüge) im Islam, weil es halt dessen direkt aus seinem Wesen bedingter Umgang mit Metaphysik und Ontologie ist.

Kinder erleben in den Eltern, an die sie sich ausgeliefert werden, die Grundkategorien der Welt. Und sie erleben in ihnen eine Welt-Grundkonstellation, die sich in der Dynamik der Dreifaltigkeit als Urbild findet. Die eiderdautz auch ein hierchisches Zueinander ist. Um das zu bestreiten, Frau Walterskirchen, müssen sie die gesamte (!) Bibel umschreiben udn eine neue Religion definieren. Oder, wie Sie und so viele es getan haben, dem Rationalismus der Aufklärung beitreten. So nebenbei gründet auch DARIN die Unmöglichkeit zum Frauenpriestertum. 

Aber der VdZ weiß schon, das wagt sich in der Kirche auch niemand mehr zu denken. Denn da begänne dann allen Ernstes das Kreuz, dieser einzige Schlüssel zur Welt, als Transzendierung auf eine Dynamis, auf eine idea, auf eine Beziehung also (die in ihrem "weltkonstituierenden" Wesen überhaupt erst Dinge erkennbar macht, das nur so nebenbei). Kreuz, über das wir lieber in Sonntagspredigten reden und uns schön in - ideologisierten! - Bilderchen ausmalen und irgendwo suchen. Nur nicht ... im Alltäglichsten, als Grundhaltung nämlich. Damit zerfällt aber der Kern der Mann-Frau-Beziehung, die in der Elternschaft die Zukunft weil Grunderkentnniswelt der Kinder bestimmt, weil er in dieser Wesensmißdeutung "Gleichheit, Gleichberechtigung" seine Gestalt auflöst. Damit, tatsächlich: damit wachsen Kinder in Eigenbildern auf, die ihr Wesen gar nicht mehr erfassen, was sich in einer wahren Unzahl von Charakter- und Persönlichkeitsdefekten ausdrückt. Übrigens - auch in jenen Haltungen, die Geschlechterbilder ideologisieren, was nämlich aus Mangel an "Seinssattheit" erwächst. 

Oder wußten Sie nicht, Frau Walterskirchen, daß der Islam auf matriarchaler Grundsituation entstand (was sich nach wie vor im Halbmond ausdrückt)? Daß etwa in der Türkei das Erbrecht über die Mütter läuft, der sicherste Hinweis auf (zuinnerstes) Matriarchat? Der oft so betonte "Machismo" von Muslimen hat genau dort seine Wurzel. Ausgeglichene Charaktere, in sich ruhende Persönlichkeiten werden Sie nur in Familien finden, in denen der Mann noch das ist, was 1976 die Sozialisten aus dem Weg räumten: Haupt der Familie. Etwas, das man im Normalfall nicht einmal viel betonen muß, weil es ohnehin der natürlichen Neigung der Geschlechter zueinander entspricht. So sehr entspricht, daß sie dieses archaische Grundmuster sogar bei homosexuellen Paaren finden. Eiderdautz.

Wenn die Kirche heute jammert, daß ihr die Schäflein davonlaufen - christlichsoziale Politik nimmt heute sowieso niemand mehr ernst, die ist schon seit Jahrzehnten nur noch Handlanger linker Gesellschaftspolitik - und die Welt mit Gott so rein gar nichts mehr anfangen kann und in alle möglichen Ersatzreligionen verfällt, so ist HIER - allen Ernstes: HIER - die erste Ursache zu suchen. Im Erleben der Eltern, dem somit das eigentliche schöpferische Erleben weil der innere Prozeß des Schöpferischen (als "Mit-Schöpferischem") entgeht. 

Denn was die Kinder in solcherart "gleichberechtigten" Elternschaften erfahren deckt sich nicht mehr mit dem Wesen der Welt, mit dem Wesen der alltäglichsten Erfahrung. Also sucht man auch das Schöpferische irgendwo, nur nicht dort ... wo es ist, woraus es in die Welt (zur Welt) kommt. Man käme mit dem Aufzählen nicht mehr nach, wollte man also die buchstäblich desaströsen und alle Lebensbereiche umfassenden Auswirkungen dieser "Errungenschaft" auf das tägliche Weltbegegnen aufzählen. Bis hin zu den eigentlichsten und häufigsten Scheidungsursachen. Die auch die Kirche lieber in irgendwelche Frömmigkeits- und vor allem Moralsäuseleien umschichtet, da wird es nicht gefährlich.

Daß selbst eine Frau Walterskirchen davon keine Ahnung mehr hat spricht Bände, und erzählt viel. Leider nicht das Beste. Auch und gerade, weil es überall beklatscht wird.

Aber der Westen zerfällt von innen - durch diese kleine Kleinigkeit. In der aber alles, in der die ganze Welt steckt. Es ist regelrecht Todestrieb, dabei aber so erhellend, diesen scheinbar so kleinen Irrtumspunkt als Errungenschaft des Westens mit so besonderer Klaue zu verteidigen, daß man meinen muß, daran hienge sein Wesen und Schicksal.




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