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Samstag, 30. September 2017

Ein Fundamentalproblem der Ethik

Prof. Josef Seifert, dessen Denken der VdZ so manches verdankt (besonders sei auf sein Buch "Das Leib-Seele-Problem in der gegenwärtigen Diskussion" hingewiesen, es schließt ein weites Feld der Gegenwartskritik auf), in seiner Kritik an Amoris Laetitia, die für ihn nicht folgenlos blieb, und die zugleich eine Fundamentalkritik an gegenwärtigen, weitest verbreiteten Irrtümern über moralisches Handeln bedeutet:


„Wenn nur ein Fall einer intrinsisch unsittlichen Handlung von Gott erlaubt und sogar gewollt werden kann, muß dies nicht für alle Handlungen, die vom Lehramt der Kirche bisher als “intrinsisch schlecht“ bezeichnet wurden, gelten? Wenn es stimmt, daß Gott wollen kann, daß ein ehebrecherisches Paar weiterhin im Ehebruch leben soll, sollte dann nicht auch das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen!“ neu formuliert werden: „Wenn Ehebruch in Deiner konkreten Situation nicht das kleinere Übel ist, begehe keinen Ehebruch! Wenn Ehebruch in Deiner Lage das kleinere Übel ist, lebe ihn weiter!“?

Müssen dann nicht auch die anderen neun Gebote, Humanae Vitae, Evangelium Vitae, und alle vergangenen, gegenwärtigen und künftigen kirchlichen Dokumente, Dogmen oder Konzilsbeschlüsse, die die Existenz von in sich schlechten Handlungen lehren, fallen? Muß dann nicht die neue, von Papst Franziskus zur Überprüfung von Humanae Vitae einberufene Kommission schlußfolgern, daß die Verwendung von Verhütungsmitteln in manchen Situationen gut oder sogar obligatorisch und von Gott gewollt sein kann? Stimmt es dann nicht mehr, wenn die Kirche unter Berufung auf das Naturrecht verboten hat, Verhütungsmittel zu verwenden, und war dann nicht die Lehre von Humanae Vitae ein gewaltiger Fehler, eine Lehre, die unzweideutig besagt hat, daß (absichtliche) Empfängnisverhütung in keiner Situation moralisch gerechtfertigt ist, geschweige denn von Gott befohlen werden kann?

Können dann nicht auch Abtreibungen, wie Mons. Fisichella, der damalige Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, behauptete, in einigen Fällen gerechtfertigt und jene Antwort sein, „die Gott selbst inmitten der konkreten Vielschichtigkeit der Begrenzungen fordert, auch wenn sie noch nicht völlig dem objektiven Ideal entspricht“? (AL 303)

Müssen dann nicht nach den Gesetzen reiner Logik Euthanasie, Selbstmord und Beihilfe zum Selbstmord, Lügen, Diebstähle, Meineide, Verleugnungen Christi, wie die des hl. Petrus oder auch Mord, unter manchen Umständen und nach richtigen „Unterscheidungen“, aufgrund der Komplexität einer konkreten Situation gut und lobenswert genannt werden? Kann dann nicht Gott auch verlangen, daß ein Sizilianer, der sich verpflichtet fühlt, die unschuldigen Glieder einer Familie auszulöschen, deren Oberhaupt ein Mitglied seiner Familie ermordet hat, mit seinem Mord getrost vorwärtszugehen? Wenigstens dann, wenn sein Handeln verhindert, daß sein radikalerer Bruder gleich vier Familien auslöscht? Kann dann auch sein Mord jene Antwort sein, „die Gott selbst inmitten der konkreten Vielschichtigkeit der Begrenzungen fordert, auch wenn sie noch nicht völlig dem objektiven Ideal entspricht“ (AL 303)?

Verlangt die reine Logik also nicht, daß wir diese Konsequenz aus der zitierten Aussage von AL ziehen?







*260917*

Der Samstag-Nachmittag-Film

Ein wirklicher Klassiker des Lustspiels, mit Paul Hörbiger und Hans Moser: "Hallo Dienstmann", mit der legendären, einfach köstlichen Szene im Stiegenhaus. Herrlich die Dialoge! "Logisch wär das richtig, AABER ..."









*100817*

Freitag, 29. September 2017

Aus wissenschaftlicher Sicht

Das Video ist deshalb sehenswert, weil hier ein Biologe spricht. Dr. Günter Bechly erzählt die Geschichte seiner "Konversion" vom Atheisten und Evolutionisten zur Auffassung, daß die Welt eine Schöpfung ist. Ausschlaggebend war, daß er im Rahmen einer Ausstellung zum Darwin-Jahr 2009 in dem Vorhaben, den Schöpfungsglauben "wissenschaftlich" zu widerlegen und den Evolutionismus als Gewißheit zu belegen, eine Überraschung erlebte. 

Einerseits sind die großen wissenschaftlichen (und grundsätzlichen) Probleme des Evolutionismus auch von eingefleischtesten Fachleuten nicht beantwortbar, und anderseits sind die Argumente, die gegen eine Evolution sprechen - Bechly weist dabei vor allem auf die mathematischen Aporien hin, denn die notwendigen Mutationen brauchen Zeiträume, die mit paläontologischen Fakten einfach nicht zusammenstimmen - wissenschaftlich weit schlüssiger und überzeugender als er dachte. Und als in Fachkreisen von Evolutionisten getan wird.

Einerseits also frustriert, anderseits aber neugierig gemacht, besuchte der Biologe schließlich internationale Kongresse (in den USA ist die Evolutionskritik v. a. fachlich weit stärker präsent als in Europa) über Schöpfungs-Biologie, und war noch mehr überrascht. Denn dort ging es strenger wissenschaftlich zu als er von Evolutionskongressen gewohnt war, und Religion spielte praktisch nicht jene Rolle, die von Evolutionsanhängern (leider aber auch von gutmeinenden Christen, das nur nebenbei) behauptet wird.

Bechly zieht seine Argumentation also aus wissenschaftlicher Sicht auf. Und aus Gründen der Wissenschaft fand er zur Überzeugung, daß es eine Evolution (in der heute geglaubten Form; von gewissen, wenn auch begrenzten artimmanenten Entwicklungen ist hier nicht die Rede) nicht gegeben haben kann. Es ist aus sachlichen Gründen weit plausibler, vernünftiger, ja es ist so vernünftig daß man es einfach annehmen muß, von einer Schöpfung auszugehen. Schon gar gibt es aber keine wissenschaftliche Evidenz, die zwingen würde, an eine Evolution anzunehmen. Zu groß sind die Lücken und Widersprüche in dieser Theorie, beginnt man einmal, sie genauer durchzudenken. 

Diese Zweifel, diese Erkenntnis brachte ihn schließlich um seinen Job. Denn mit diesem war natürlich eine inhaltliche Erwartung verbunden, und der konnte Bechly immer weniger entsprechen. Erst langsam, ja widerstrebend - auch und gerade aus der Befassung mit Philosophie, die ihn erkennen ließ, wie fehlerhaft und widersprüchlich die heutiger Naturwissenschaft zugrundeliegende Philosophien sind - formte sich in ihm nämlich jene Veränderung, aus der heraus er dann auch konvertierte und sich taufen ließ. Zumal er erkannte, daß der christliche Glaube keineswegs so irrational ist, wie er früher meinte.

Das Problem ist, daß der Bevölkerung (die in der Regel um wissenschaftliche Fragestellungen nichts weiß) unter ungeheurer Propaganda eine Geschlossenheit und Wissenschaftlichkeit einer angeblichen Evolution vorgegaukelt wird, die selbst von seriösen Evolutionisten nicht behauptet wird. Es sind also keine "Glaubensgründe", die gegen eine Evolution (und für eine Schöpfung) sprechen, sondern es ist ein Gebot der Vernunft. Der einzige Grund, warum die Evolutionstheorie(n) so populär sind ist eben, daß sie sich hervorragend dafür eignen, das eigene Gewissen auszuhebeln, vor allem Gewissenlosigkeit und nicht ganz saubere eigene Lebensweisen zu "entschulden".

Eines ist auf jeden Fall klar: Einen naturwissenschaftlichen "Beweis" für eine Schöpfung kann es nicht geben. Naturwissenschaft kann nur verweisen, Plausibilität für grundsätzlichere Thesen liefern. Das gilt aber gleichermaßen für den Evolutionismus. Jede Wissenschaft muß sich methodisch am Gegenstand ihrer Untersuchung orientieren, dessen Kategorie entsprechen. Naturwissenschaft kann sich deshalb niemals aus sich selbst beweisen (das kann nicht einmal die Mathematik), sondern geht von philosophischen und letztlich theologischen Prämissen aus. Was heute leider meist vergessen wird. Deshalb ist ihre nächste Stufe die Wissenschaftstheorie und noch mehr dann die Metaphysik (aber darüber hinaus die Theologie, die auch der Metaphysik immer voraus- bzw. mit dieser einhergeht). 

In diesen ersten Wissenschaften werden jene Denkvoraussetzungen geklärt, auf denen jede spezifischere Wissenschaft aufbaut und aufbauen muß. Bestehen dort bereits Widersprüche, so kann auch jede noch so methodisch penible Fachdisziplin zu keinen relevanten Ergebnissen - "Wissen" - kommen. Werden diese Voraussetzungen mißachtet oder vergessen oder vernebelt (vor allem das ist heute der Fall), so werden Fachtheorien nur zu Steigbügelhaltern für alle möglichen (ungekannten oder verborgenen) Theologien. Im Fall des Evolutionismus: Der Religion des Atheismus.







*Wer sich ernsthaft mit grundsätzlichen Fragestellungen zum Evolutionismus auseinandersetzen möchte, dem seien einige Bücher empfohlen: "Evolution. A Theory still in crisis" (Michael Denton), das sich mit den ungelösten wissenschaftlichen Grundsatzproblemen befaßt, und "Evolution. Ein kritisches Lehrbuch" (Junker/Scherer), das einen hervorragenden ersten Überblick über die gesamte naturwissenschaftliche, aber auch philosophische Thematik gibt. Spezifischer, aber in seiner fachlichen Tiefe sehr an allgemeine Fragen rührend, ist noch "Darwins Black Box" von Michael Behe. Der sich so wie Denton eigentlich als Evolutionist versteht.




*270917*

Von Wirklichkeit und Relevanz

Es braucht das Theater, es braucht den geschützten Raum, der ganz klar macht, wo die Darbietung anfängt und aufhört, und wo die menschliche Realität. Beide sind und beinhalten Wirklichkeiten, gewiß, ja sogar dieselben Wirklichkeiten, darin unterscheiden sie sich nicht. Aber ihre Relevanz ist jeweils anders, sie sprechen andere Ebenen an, die nicht durcheinander kommen dürfen und sollen. 

Daneben hat der VdZ das Filmchen aber wegen eines einzigen Blicks ausgewählt, wegen einer einzigen Geste, ganz zum Schluß, wo die Frau am Bett sitzt und lächelt. Genießen Sie ihn, geneigter Leser, er erzählt eine lange Geschichte.









*250917*

Donnerstag, 28. September 2017

Ob denn 2 + 2 immer 4 zu sein hat

Der Statistiker und Logikprofessor William M. Briggs, der hier schon des öfteren zitiert wurde, in einer Stellungnahme, die in diesen Tagen u. a. auf OnePeterFive zu lesen war. In dieser "Filial Correction"* wurde dem Papst von 62 Theologen und Intellektuellen aus 20 Ländern  in sieben theologisch exakt ausgearbeiteten Punkten die direkte Verbreitung, zumindest aber die Begünstigung von Häresien im vorigen Jahr veröffentlichten Dokument Amoris Laetitia vorgeworfen. Die Reaktionen darauf waren bislang bemerkenswert: Sie bezogen sich nie auf die Inhalte der Kritik, sondern verwiesen sämtlich auf kirchenpolitische Gründe, warum die Veröffentlichung dieser Punkte unstatthaft gewesen sei.

William M. Briggs

Die Politik übertrumpft die Theologie in der Reaktion auf die Filiale Zurechtweisung des Papstes

Was, wenn ein Mann, ein Mann von Bedeutung und großer und angesehener Erziehung, ein Mann der Autorität also, ein Priester, ja sogar jemand, der das Ohr des Papstes hat, Ihnen erzählte, daß manchmal 2 + 2 = 5 sei? Würde dieser Mann schon alleine kraft seiner auserwählten Position Recht haben?

Was, umgekehrt, wenn ein Kind, ein elender Wicht ohne große Schulbildung, ein ungewaschener Bengel, dem großen Mann nun sagte: "Nein, werter Herr, 2+2 ist immer 4, selbst für Gott, der die Wahrheit nicht ändern kann"?

Moment! Was macht da dieses ungebildete Kind? Kapiert es nicht seinen Fehler? Es hat keinerlei Autorität, eine Korrektur anzubieten! Warum auch sollte man überhaupt auf ein Kind hören?


Hier kommt Massimo Faggioli ins Spiel, ein Professor der Villanova Fakultät für Theologie und Religiöse Studien, um uns zu helfen. Er erklärt uns nun, daß es sich bei dem Kind nur um eine "winzige, extreme Splittergruppe der Opposition" gegenüber unserem großen Mann handelt. Das Kind "ist natürlich kein Kardinal oder Bischof, der einen formellen Status in der Katholischen Kirche hat."


David Gibson, Direktor des Zentrums für Religion und Kultur der Fordham University stimmt zu. Er erklärt, daß der Versuch des Kindes, zu korrigieren, bestenfalls einer "online-Petition gleichkommt". Er sagt gleichzeitig, daß es halt "immer eine große Schlagzeile bringt, wenn ein Priester eines Irrtums bezichtigt wird. Aber diese Kinder sind tatsächlich eine Art üblicher Verdächtiger weit rechts positionierter Gruppen, die sich nicht nur über diesen einen Priester mockieren, sondern das über viele Priester in der jüngsten Vergangenheit taten."

Sogar die New York Times — die New York Times! — erinnert daran, daß das Kind kein Kardinal sei. Und deshalb kann seine Kritik ohne Konsequenzen bleiben.

Wir schließen daraus, daß unser Kind schon weil es keine Autorität repräsentiert und deshalb kein Recht auf Zurechtweisung hat, falsch liegt. 2+2 ist eben nicht immer 4. Manchmal kann es, wie der Priester Antonio Spadaro (so heißt er angeblich) sagt, eben doch 5 oder 3 sein, oder jede Zahl, die sich halt so ergibt. Die Lösung ist unbedeutend, und nur dann von Bedeutung, so lange sie barmherzig ist.

Alles klar?

Wenn Sie dieses Argument sinnvoll finden, so wie das Faggioli und Gibson und all die anderen tun, die sich von der Seitenlinie melden und einwerfen, daß die Qualifikation jener, die die Filial Correction veröffentlichten,  dann haben Sie offenbar begriffen, daß die Idee der Kirche tatsächlich politischer Art ist. Daß alle Kämpfe um Wahrheit nur Machtkämpfe sind, in der die Seite mit der überlegenen Zahl oder den ausgefuchsteren politischen Fähigkeiten gewinnt und das sogar sollte.

Die obigen Zitate sind tatsächlich so gefallen, wurden nur geringfügig hier angepaßt, und sie sollten die Schuldlast der Häresieanklage gegenüber Papst Franziskus auf das kleine (imaginäre) Kind verlagern. Faggioli und Gibson sind dabei alles andere als allein. Der Twitter-Sprecher von Hope & Life Press beschimpfte die Unterzeichner der Filial Correction sogar, daß sie "null Autorität haben, überhaupt eine Zurechtweisung zu veröffentlichen."

Der (spätestens seit seiner Veröffentlichung einer Papst-Biographie) bestens bekannte Kommentator Austen Ivereigh konnte die Sache ebenfalls nur aus dem politischen Blickwinkel heraus sehen.  Er schrieb “Es war ein schwerer Fehler, als einzigen Bischof Fellay einzubinden. Einem Zeichner, der klar mit der anti-Vatikan II-Bewegung identifiziert werden kann." Das kommt geistig der Aussage gleich: "Es war ein großer taktischer Fehler des Kindes, keinen anerkannten Mathematik-Professor einzubinden."

Das ist faktisch aber falsch, nachdem die Priesterbruderschaft Pius X, der Bischof Fellay vorsteht, NICHT im Schisma ist, wie sogar Papst Franziskus anerkannt hat, der ihren Priestern sogar die Beichtjurisdiktion während des Jahres der Barmherzigkeit zugestand. Ivereigh weiß das natürlich, aber er wählte trotzdem diese Verleumdung, denn in der Politik wie im Krieg ist alles gestattet. "Theologen greifen oft daneben; 62 ist eine kleine Zahl, nimmt man das Insgesamt der Reaktionen zu Amoris Laetitia zum Vergleich, und die meisten davon sind noch dazu bekannte Kritiker der traditionalistischen Seite".

Wieder - das ist als würde man sagen: "Das Kind war alleine, deshalb können wie seine Kritik ignorieren." Oder es ist als würde jemand sagen: "Nur traditionalistische Mathematiker halben an den alten Lösungen fest."

Hätte es Twitter schon etwa im Jahr 350 gegeben, würde Ivereigh vielleicht getwittert haben: "Athanasius ist nur ein Mann mit so gut wie keiner Unterstützung. Werfen wir ihn hinaus. Wir wollen hoffen, daß die Gerüchte, daß Papst Liberius ihn exkommuniziert hat, wahr werden."


Einzelne politische Reaktionen auf die Filiale Zurechtweisung entlarven sich freilich eines bestimmten Gestus. Man muß den Nein-Sagern unterstellen, sie würden nicht ernsthaft glauben, oder zumindest nicht an die übernatürlichen Elemente des Katholischen Glaubens glauben. Das ist bei den Verfassern der Korrektur ganz sicher nicht der Fall. Denn wenn diese Nein-Sager wirklich an die übernatürlichen Elemente des Katholischen Glaubens glauben, dann würden sie sich sofort und in intensiver Diskussion den sieben Punkten der Korrektur zugewendet haben. Sind diese sieben Punkte wirklich Häresien? Alle? Warum? Warum aber dann doch nicht? "Laßt uns ganz tief in diese höchst bedeutsame Materie eintauchen," würden sie gesagt haben. "Das Heil der Seelen ist vorrangig, und Häresie kann keinesfalls geduldet werden. Hier stimmen wir überein, aber hier stimmen wir mit den theologischen Punkten nicht überein."

Nur wenn wir herausarbeiten, wirklich nachforschen, und mit jedem der Punkte übereinstimmen, kann man die Motive der Verfasser und Unterzeichner der Korrektur begreifen. Sich aber auf Persönliches zurückzuziehen ist eine Umkehr - und erzählt und wirklich viel.



Übrigens: Die Homepage, deren sich die Kritiker zur Veröffentlichung ihrer Filialen Zurechtweisung bedient hatten, wurde auf den Servern des Vatikan unmittelbar nach Erscheinen durch einen Filter gesperrt, wie Zeugen berichten. Der offizielle Vatikan dementiert dies allerdings. Den vollen Text der Zurechtweisung auf Deutsch finden Sie übrigens hier.


*Am ehesten könnte filial correction mit "Zurechtweisung von unten" übersetzt werden. 






*260917*

Fenster der Wirklichkeit

Natürlich ein amüsantes Episödchen für Berufsinsider, aber stellen Sie sich vor, es wäre so: Film wäre nur die Abbildung von "faktischer Realität", zeigte also nicht Wirklichkeit als das was sie ist - unsichtbares Archetyp in jeweiligem Gewand - sondern Realitäten wären Quelle (nicht Fenster) der Wirklichkeit, wie Hegel meinte. Und wie die heutige Zeit meint.









*250917*

Mittwoch, 27. September 2017

Abendländische Kernfrage









*260917*

Nach seinem Ebenbild geschaffen

Das Bemerkenswerte an diesem Filmchen ist nicht, daß es zeigt, daß es einen beziehungslosen Raum durch Heimroboter gibt. Das wird nur behauptet, aber es ist eine Lüge. Es gibt überhaupt keinen beziehungslosen Raum. Die Frage ist nur, mit wem steht man in diesem Feld in Beziehung, das dann den Raum schafft, also Definition von Beziehung. Dabei sucht der Mensch immer nach einem - dem personalen Gegenüber. Auch im Roboter. Die Frage nach der Welt ist also eine Frage nach den Eigenschaften eines Gegenüber, aus der die Selbstdefinitionen folgen. 

Was also ein Roboter nimmt ist die Humanität. Denn ein Roboter ist eines sicher nicht: Ganzheit, Poesie. Er ist immer ausschnitthafter Intellekt. Der Mensch sucht aber immer Menschengestalt, denn er sucht Gott (und weiß um ihn, in allem) - nach dessen Abbild er geschaffen wurde.









*250917*

Dienstag, 26. September 2017

Die Chance wäre da gewesen

Ein einfacher Infanterist aus Siebenbürgen hätte das Zeug gehabt, die gesamte Entwicklung Europas zu verändern, wie sie nach der von Österreich verlorenen Schlacht von Königgrätz 1866 einsetzte und Europa aus allen Gleichgewichten hob. Preußen hätte sich nicht alle deutschen Länder einverleiben können, Österreich wäre als deutsches Land in seinem Vielvölkerstaat nicht in die Defensive gekommen sodaß alles in Einzelbestrebungen zerfiel, gar die Kriege mit Frankreich, die Folgen bis hin zum 1. Weltkrieg wären ausgeblieben, um nur einen Teil der Folgen dieser Schlacht anzudeuten. 

Der Mann, der dies verhindern hätte können, hätte man nur auf ihn gehört, hieß Piotr Banca, und er war wie gesagt ein einfacher, ungebildeter Soldat, eigentlich ein Veteran, der bereits die österreichischen Kriege in Norditalien mitgemacht hatte. Im Zivilberuf war er Schäfer gewesen, und hatte von dort her eine ungeheure Fähigkeit entwickelt, Zeichen der Natur zu deuten. 

So lagen die österreichischen Truppen am 2. Juli 1866 vor einem Wald, und warteten auf die Frontalkonfrontation mit den Preußen, die man noch einen Tagesmarsch entfernt zu wissen meinte, und die man am nächsten Tag erwartete.

Banca lag wie seine Kameraden am Abend vor dem Lagerfeuer und aß sein Abendbrot, da bemerkte er in einiger Entfernung über einem Wald auffliegende Vögel. Das alleine war nicht ungewöhnlich, konnte vielerlei Ursachen haben, aber Banca hörte etwas. Er hörte eine Stille, die ihm nicht gewöhnlich erschien. Es war die Stille von Soldaten, die durchs Unterholz schlichen.

Sofort verständigte er seinen Korporal, der ihm natürlich nicht glaubte, die Beobachtung dennoch an seinen Leutnant, weitergab. Der reagierte erst abwertend, gab es aber an seinen nächsten Vorgesetzten, dem Hauptmann, und der in selbiger Manier an seinen Major, weiter, und so ging das fort, bis zu einem Generaloberst des Zentralstabs der Österreicher. Der empörte sich schließlich aber nur noch über den in seinen Augen "Unsinn", wehrte sich, dem Geschwätz eines simplen Soldaten so viel Gewicht beizumessen. Man habe sichere und professionelle Aufklärung, der Preuße stehe einen Tagesmarsch von der rechten Flanke entfernt, daß sie der rechten Flanke so nahe stünden sei unmöglich.

So ließ man die Sache auf sich beruhen. Der Siebenbürger legte sich wie die anderen zur Nachtruhe, aber er tat es mit einem seltsam sicheren Gefühl, so wie man eben weiß, wenn eine Sache so und so aus- oder gar verloren geht.

Am nächsten Tag wurde die Schlacht eröffnet. Und wie von diesem einfachen Hirten gesehen, waren die Österreicher tatsächlich mit dem unerwarteten Angriff rechte Flanke durch die dort unerwartet auftauchenden Preußen - die aus dem besagten Wald heraus plötzlich da waren - konfrontiert, und dieser entschied die Schlacht, die mit ihren 50.000 Toten (an einem Tag) ein schreckliches Blutbad war.

Und das Schicksal ganz Europas entschied. Nicht zum besten, wie wir heute wissen. Die Chance aber wäre da gewesen, der Fingerzeig war gegeben, es hätte alles ganz anders kommen können. Hätte man auf den logos im Säuseln des Windes gehört.






*250917*

Woran es gewiß fehlt

Die Aussage dieses Filmchens ist so großartig poetisch, daß sie nicht kommentiert werden soll. Denn Poesie - immer an Gestalthaftes, also das Erzählen gebunden - umfaßt stets eine Gesamtheit, der der Intellekt sich nur in "Bibliotheken" annähern, aus der er nur Einzelnes herauspicken kann. Deshalb ist eine Zeit am Verdursten, die sich nicht mehr der Poesie zuzuwenden vermag, denn sie läßt das Eigentliche des Lebens, der Schöpfung, außen liegen.










*250917*

Montag, 25. September 2017

Zur Knechtschaft befreit (2)


Teil 2) Es ist eine ontologische, notwendige Kritik, und kein Antisemitismus


Es ist falsch, dies als "Verschwörungstheorie" zu verleumden. Dies zu tun ist bereits ein Versuch, die Vernunft und ihre Schlüsse apriori zu entkräften. Es ist aber notwendig zu sehen, daß dieser ontologisch verwurzelte Antrieb tatsächlich existiert, und historisch nachweisbar seine verheerende Wirkung entfaltet hat. Er macht das Judentum zu einem Quell permanenter Revolution, auch das ist historisch leicht belegbar, der das Ziel hat, bestehende Ordnungen zu zerstören. Und ihr Hauptfeind ist - schon ontologisch! - die Katholische Kirche, die die eigentliche Fortführung des "von Gott auserwählten Volkes" aus dem Alten Testament ist. Das Judentum ist also in sich und zuerst antikatholisch. Die Kirche ist das Zeichen, das ihm widerspricht. Denn wo es das nicht wäre, gäbe es keinen vernünftigen Grund für einen Juden, sich NICHT zum Christentum zu bekehren. Zumal das Alte Testament nicht aufgeht, wenn man nicht das Neue Testament als seine Erfüllung begreift.

Weil sich das Judentum aber spätestens nach dem Jahre 70 (der Zerstörung des Tempels in Jerusalem) weltweit einer immer christlicheren, katholischen Welt gegenübersah, sah es sich wo immer hin es sich ausbreitete in einem Widerspruch zur bestehenden, vorgefundenen Kultur. In der sie eine religiös unvereinbare Minderheit bildeten. So begann einerseits ihre selbst induzierte Abgrenzung, und anderseits ihr politischer, gesellschaftspolitischer Kampf "ums Überleben". Und das heißt: Um die Macht. Dabei machte sie sich immer der Problematik von Minderheiten zunutze - und instrumentalisierte sie als revolutionäre Avantgarde, als Träger eines weitreichenden, meist auf Umdeutungen zum "Opfer-Status" aufruhenden Impulses, der Gesellschaften aufbrechen sollte und auch aufbrach. Sexuell befreite Frauen, ihr "Recht" fordernde Neger, Homosexuelle ... So wurde das Mehrheitsempfinden und -verhalten zum Verhalten einer (angeblichen) Opfer-Minderheit umgeformt.

Am effektivsten passiert das durch die Entbindung der Sexualität, zu der das 20. Jhd. technische (in erster Linie über die Entwicklung der Medien) Hilfsmittel in einer Art beisteuerte, die ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Denn sie betrifft praktisch jeden, und jeder hat sich ihr immer wieder neu zu stellen, denn sie ist nicht nur die stärkste, sie ist auch die aktualistischeste als je neu aktuelle, gerade in der der Freiheit innewohnenden Wirklichkeitsoffenheit je neu zu formende Weise der Wirklichkeitsreaktion.  Wirklichkeit gibt es aber nur im Geist - als (vorgefundene, die Dinge überhaupt erst tragende) Ordnung.

Wer fortan die Medien beherrschte beherrscht die geistige Gestimmtheit, ja die Hierarchie und Ordnung einer Kultur. Denn sie formen die Sprachlandschaft als geistigen Raum. Die heutige Sprachregelung, die uns wie eine dämonische Seuche umfaßt ("gender"), ist sogar noch ein weiterer Schritt: Es ist als Lüge und Blendung ein notwendig immer aggressiverer Versuch, das Denken zur Wahrheit hin zu blockieren. Zeigt somit die fundamentale Angst der Lügner, die das Sein, den logos gegen sich wissen und deshalb alles unternehmen, um ihn außen zu halten, wenn auch durch Schein-Gequatsche und Umdeutung aller Begriffe seine Anwesenheit zu simulieren.

Speziell das organisierte Judentum hat sich also sehr rasch um die Herrschaft über die Medien bemüht, ja sich eine eigene Medienwelt - aus den Zufälligkeiten der abendländischen Kultur, denn Film, Unterhaltung, vor allem aber seichte Unterhaltung, ja erotisches Entertainment etwa waren als "unchristlich" verpönt - in Hollywood geschaffen. 

Dessen Einfluß noch einige Jahrzehnte durch die Kirche zurückgedrängt werden konnte, ehe deren Einfluß auf die Medien in den 1960er Jahren in den USA - und von hier aufgrund der imperialen, kulturmächtigsten Kraft der USA in der ganzen Welt - überwunden wurde. Weltweit wurden fortan Medien zur Lanze der "sexuellen Befreiung", internalisierten dieses Mittel des Kulturkampfes, und entfesselten so jene Formkräfte, die noch Kultur überhaupt bilden und halten konnten. Weltweit setzte eine Revolution ein, die sämtliche gesellschaftlichen und familiären Strukturen aufzulösen begann. Denn schlechthin jede Autorität wurde zum "Instrument der Bedrückung", ja des Bösen.

Ein weiteres entscheidendes Instrument dabei war das social engineering, das die Politik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu bestimmen begann. Gezielt wurden ethnisch-religiöse Gemeinschaften aufgesprengt (der "Multi-Kulturalismus" ist eine der Giftblüten daraus), und damit die Menschen aus jedem sozialen Halt herausgelöst und alleine gestellt. Sittliche Kraft ist aber immer in höchstem Maß sozial bedingt, nie nur "individuelle Leistung". Der Mensch ist ohne Kultur, ohne soziales Umfeld nie möglich, beides gehört untrennbar zusammen.

Dieses Verhängnis hat aber nicht nur die sozialen Gefüge, allen voran damit die Familien, sondern auch die Kirche mit voller Wucht getroffen, und zwar auch aus eigenem Versagen. Es ist eindeutig nachweisbar (und nicht einmal Juden bestreiten das), daß die praktischen Mechanismen und Organisationen hinter sexueller Befreiung - und vor allem der Pornographie - von Juden eingerichtet und fest in jüdischer Hand waren und bis heute sind. Es war und ist wie immer und überall: Das Böse wird nur deshalb mächtig, weil es die Stärke zuläßt, diese selbst zur Schwäche wird. Ist aber die Kirche ausgehebelt (die heute sogar einer umfassenden kulturellen Stimmung des Anti-Katholizismus gegenüber steht, die sogar ... die Kirche selbst schon erfaßt hat), verliert unsere gesamte Kultur ihren Halt.

Dies ist wichtig zu sehen, denn man kann die Gegenwart nicht verstehen, wenn man diese Mechanismen nicht sieht. Vor allem aber wird den Menschen der Gegenwart ihr eigenes Leben nicht verständlich. Es wird in der Biographie der heutigen Menschen nicht klar, welch verheerende Rolle die sexuelle Befreiung spielte, die in den frühen 1970er Jahren wie eine hohe Forderung aufstand. Jeder und alles diskutierte darüber, pausenlos, der VdZ hat es so erlebt. Er hat aber auch erlebt, nur hat er es erst spät in seinen Zusammenhängen erkannt, wie diese "Freiheit" das individuelle Leben zu verdunkeln begann, Lebensentwürfe immer systematischer scheitern ließ. 

Die auch für ihn bestehende "Forderung" nach neuen, an der geboten freien Sexualität orientierten Formen des Lebens, stand und steht in unlösbaren Widersprüchen zu eigentlichen, wesentlicheren, viel wichtigeren Lebenszielen. Speziell junge Menschen stehen damit in einem schweren Irrtum, der ihr Leben oft genug sogar völlig zerstört, ihnen die Kraft zu viel wichtigeren Lebenszielen raubt, ihre Aufmerksamkeit, ihr Denken auf irrelevante Gebiete abzieht, die sich weil sie nicht lösbar sind zu Lebenshindernissen entwickeln. Es dauert - wenn es überhaupt entdeckt wird - oft viele Jahrzehnte, und viele Niederlagen, die alle ja Folgen haben, um dies zu erkennen. Dann ist das Leben aber meist bereits "vorbei", ist der Mensch zu alt, um noch "ein Leben" aufzustellen. (Deshalb spielt der Mythos, daß man jederzeit alles tun könne, eine so große, verheerende Rolle. Denn es ist nicht wahr; alles im Leben hat auch seine adäquate Lebenszeit.)

Erst so wird auch klar, daß dies zu sehen nichts mit Antisemitismus zu tun hat, sich also niemals auf "Rasse" o. ä. beziehen kann. Es geht vielmehr um die Anerkennung von geistigen Wirklichkeiten, die aus dem Denken auszublenden (eben weil man Angst vor dem Vorwurf des Antisemitismus hat) das Denken selbst nie zum Licht der Klarheit kommen läßt. Der kulturelle Schaden, mit dem wir zu tun haben, ist bereits so groß, daß man von Kulturkatastrophe sprechen muß, der keine Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit als kulturelle Kraft noch zuläßt.







*170817*

Sonntag, 24. September 2017

Zur Knechtschaft befreit (1)

Wie aber kann es sein, daß etwas, das wir als Befreiung glauben, uns in Wahrheit direkt in die Unfreiheit führt? Es hat zu tun mit dem Wesen des Menschen. In der sexuellen Befreiung (sexual liberation) wird der Mensch auf seine Körperlichkeit zurückgeworfen, er wird ermuntert, seine Herrschaft des Geistes, das ihn zu einem Vernunftwesen macht, zurückzuziehen und sich den rein körperlichen Begierden und Anwegungen auszuliefern. Diese sind aber keineswegs, wie heute als "Bildungsgut" kolportiert wird, aus sich heraus auf eine gedeihliche Entwicklung ausgerichtet, zumindest nicht beim Menschen. Denn diesem fehlt der tierische Instinkt (auch wenn es auch bei Tieren zu Ungewichtungen, zu Perversionen, zu Festnagelungen an Teilinstinkte kommen kann), in dem das Tier mit schlafwandlerischer Sicherheit nur das tut, was seinem Ganzen dient. 

Der Mensch ist aber im Geist zentriert. (Der freilich mehr ist als Verstand; er ist der gesittlichte Verstand, gewissermaßen, der über Haltungen, die der Mensch annehmen, lernen muß mehr und mehr zu Haltungen des "für ihn Richtigen" führt, also der Wahrheit bedarf: Geist ist an sich ein Ausfluß der Verankerung im logos, also in Gott. Und das kann nur konkret - in einer Haltung des Kultes - sein.) Dieser aber ist nicht ein "Hinzukommendes", das wie ein Luftballon über einer in sich immer richtigen Körperlichkeit hängt, sondern beides ist ineinander verhangen, mit dem Primat des Geistes als führender Instanz. Anders als das Tier kann sich also der Mensch verfehlen. Sich selbst verfehlen! Er kann Falsches entscheiden, falsch handeln. Um das möglichst zu vermeiden, hat er die Vernunft.

Blendet er diese aus, so läßt er sich keineswegs auf eine "gesündere, richtigere" Grundlage fallen, sondern er gibt nur die Selbststeuerung auf und macht sich zum Produkt zufällig eintreffender Anregungen. Diese führen dazu, daß er sich immer leichter in Teilbefriedigungen stürzen läßt, die aber nicht mehr in ein gedeihliches, gelungenes Insgesamt eingebettet, also auf sein Gesamtziel (Geist) ausgerichtet sind. Er wird zur unförmig ausgebeulten Hose, sozusagen, in der Teilantriebe das Ganze deformieren und das Gesamtziel verfehlen lassen, weil davon wegziehen. 

Was natürlich nicht wirklich funktioniert; ein Mensch der nicht auf sein Ziel hingesteuert wird, wird die Unerfülltheit, in der jede seiner Zellen steckt, denen "das Entscheidende fehlt", in anderer Form zu beheben suchen. Seine geistige Landschaft trägt alle Merkmale von "Ersatzgebieten", Fanatismen gar, die dem zentralen Ich vorgaukeln, geistgesteuert zu sein. Diese Sichtweise, die sich heute fast flächendeckend ausgebreitet hat, ist eine um 200 Jahre später eingetretene Erfüllung von Weltanschauungen, die direkt auf die französische Aufklärung, allen voran J. J. Rousseau, zuzuschreiben sind. Der heutige Mensch ist deshalb der Nachvollzug eines Prototyps, wie ihn Rousseau vorgezeichnet hat.

Die "sexuelle Befreiung" - also der Rückschritt auf sexuelle Begierden und momentane Anwegungen - hat den Menschen dazu verführt, sich diesen momentanen Anwegungen auszuliefern. Er braucht immer mehr geistige Kraft, sie einzufangen, was ihm immer schwerer möglich wird, je länger er daran gewöhnt ist bzw. je weniger er gewöhnt ist, sie in seinen Geist einzuhegen, also ihre Erfüllung der Vernunft zu unterwerfen. Damit wird er über willkürlich gesetzte Impulse steuerbar! Er bleibt in sich gefangen, wird also unfrei und verbeißt sich wie ein waidwundes Tier in seine Leidenschaften. Jedes höhere Kulturleben erstirbt damit.

Diese Gefangenheit ist für manche Interessengruppen aber gewollt. Denn wer eine Kultur der Vernunft beraubt, wer sie ihren Leidenschaften ausliefert, kann sie immer leichter beherrschen. Die Menschen sind bald nur noch damit beschäftigt, ihre Antriebe zu befriedigen, und nicht mehr, ihr Leben vernünftig zu gestalten. Ja sie empfinden immer mehr jeden Menschen, jeden Verweis auf den Geist, als schwer störendes, ihre Erfüllung behindernden Umstand, den es zu beseitigen gilt. Ihr ganzer Lebensinhalt verlagert sich auf die Erfüllung der immer wieder aufbrechenden weil angereizten Begierden, während die eigentlichen Gebiete des Menschseins - die nur im Geist liegen, die vom Geist nur ausgehen können, nichts sonst vermag den Menschen zu ordnen - immer mehr vernachlässigt werden. Hier haben wir auch das Hauptmotiv jener erwähnten Interessengruppen. 

Denn so wird der Mensch der wirklich führenden, sein Leben bestimmenden Aufgaben beraubt, und orientiert sich mehr und mehr an fremden Interessen, verliert also seine Freiheit und vor allem die Macht, sein Leben maßgeblich zu bestimmen. Das führt zu Situationen wie heute, wo ein winziges Randproblem ("gay-marriage" - Ehe für Homosexuelle) zu einem Hauptkriterium des Denkens und Wollens wird, obwohl es mit dem Lebensvollzug des Einzelnen nichts zu tun hat. Dieser Lebensvollzug aber wird gar verhindert. Eine dauerhafte, geglückte Ehe und Familie auszubauen wird heute den Menschen immer unmöglicher, weil sie gar nicht mehr wissen, worauf es dabei ankommt. Eine "sexuell befreite" Kultur fällt also in sich zusammen, weil es ihr eben an Kultur fehlt. An der institutionalisierten Anleite zu einem (wenigstens weithin) geglückten Leben. Die Sexualität ist also der Schlüssel zu Geglücktheit wie zu Verlorenheit in Unfreiheit, denn sie ist (im Eros dargelegt) eine den ganzen Menschen umgreifende, ja in gewisser Hinsicht seine elementarste Lebenskraft.

Es ist also wieder an der Zeit, einen der neuesten Videobeiträge von E. Michael Jones hier zu bringen, der diese Themen in neuer Weise zusammenfaßt. Es gelingt ihm immer besser, die Dinge zusammenzudenken, sodaß er sich mehr und mehr zu einer Hauptbotschaft formiert. Er ist diesen Zusammenhängen nun schon Jahrzehnte nachgegangen und versucht zu zeigen, worauf er gestoßen ist. Etwa wie die sexuelle Befreiung ein gezielt eingesetztes Mittel der Politik und der mit ihr verbundenen Interessengruppen war und ist. Will der Mensch seine Freiheit (die eine Befähigung ist, im Augenblick sachlich gerecht zu handeln; das was man als Tugend bezeichnet) wiedererlangen muß er sich von dieser Befreiung befreien, die ihn nämlich nur in Ketten legt. In die Ketten seiner Leidenschaften, denen völlig falsch eine Erfüllungspotenz zugeschrieben wird (Rousseau), die sie nicht im Entferntesten haben. 

Jones identifiziert dabei die sexuelle Befreiung als Strategie. Sie ist die Strategie von Gruppen, die als Minderheit, als Schwache keine andere Chance sehen die Herrschaft über die Mehrheit zu erlangen, als diese zu schwächen. Insofern ist es tatsächlich eine Grundstrategie des Judentums, im besonderen seit Christi Geburt. Denn in der Ablehnung der Gottessohnschaft Jesu haben sie sich ontologisch gegen das Sein - gegen den logos, gegen die göttliche Ordnung der Welt, damit gegen das innerste Wesen des Menschen, gegen die Vernunft mithin - gestellt. Sie anzuerkennen würde bedeuten, daß sie ihren elementaren Fehler (die Ablehnung des Erlösers, auf den sie nach wie vor warten) eingestehen, sich also im wahrsten Sinn bekehren müßten. Weil dies aber eine unausbleibliche Folge der Vernunft wäre, müssen sie die Vernunftordnung ablehnen, ja diese wird ihnen zum Todfeind und Schrecken. 

Ihr Schuldbewältigungs-Instrument wurde die Psychologie, im besonderen die Psychoanalyse. Sie verstand sich von Anfang an als Instrument, die über eine triebhaft verstörte Sexualität (aus einem Seins-, also logos-, Ordnungs-Widerspruch heraus notwendig) entstehenden Schuldgefühle zu "beseitigen". Vereinfacht: Indem sich der Psychologe an die Stelle Gottes setzte, und mit einem Ersatz-Erklärungsmodell die von den Menschen gefühlte Schuld in dichte Wortwolken hinein vernebelt und das ontologisch (im Sein) begründete Fühlen des Menschen durch Ersatzgerüste (die wie Stützapparate, künstlich eingezogene Skelette wirken) vor der Vernunft als "falsch" entwerten läßt. Gelöst wird damit nichts, buchstäblich nichts. Aber der Mensch wird in einen inneren Widerspruch geführt. Das Widersprechende aber - der logos, das Sein - wird als "kulturell-gesellschaftlicher Repressionsmechanismus" verleumdet und für Böse erklärt.

Es kann also nicht verwundern, wenn man sieht, daß die Entwicklung der Psychoanalyse an sich ein jüdisches Unterfangen war. Und absoluter Höhepunkt dabei war nicht nur Freud, sondern sein Schüler Wilhelm Reich. Der es in den 1930er Jahren (und später) tatsächlich geschafft hat, eine ganze Kultur - ausgehend von Deutschland unter Hitler die gesamte abendländische Kultur - für "böse" (weil "in sich faschistisch") zu klassifizieren. Damit hat er die Vernunft, die die Begierden formen und lenken muß, diskreditiert, und er war darin enorm erfolgreich. Dazu kamen die (wie man heute weiß: absurd gefälschten) "Forschungsergebnisse" von Kinsey ("Kinsey-Report"), die den Menschen vormachten, daß ihre sexuellen Verfehlungen keineswegs verwerflich, sondern "normal" seien, nur wurde diese "Normalität" (also der Ausweis, "wie der Mensch wirklich ist") bewußt unterdrückt.

Diese Sichtweise hat sich verallgemeinert, und auch hierin war direkter Einfluß jüdischer Kreise maßgeblich. So hat Wilhelm Reich die sexuelle Befreiung, die in den 1960er Jahren unsere Gesellschaften erfaßt hat, vorbereitet, ihr alle Wege geöffnet. Wer immer gegen sie aufzutreten versuchte wurde und wird bis heute als "Faschist" - also als das Böse schlechthin - verleumdet.


 Morgen Teil 2) Es ist eine ontologische, notwendige Kritik, und kein Antisemitismus



*170817*

Samstag, 23. September 2017

Obszönitäten des Wirtschaftsliberalismus

Der Witz der Liberalen, daß ein "freier Markt" alles regele, also der ungebremste Kapitalismus die einzig mögliche Wirtschaftsform sei, ist im Grunde obszön. Diese glatte Lüge lebt davon, daß wieder und wieder Realitäten ausgeblendet werden: Ein "absolut freier Markt" ist nur der Freibrief für die Brutalität, die ganz bestimmte Wirtschaftsformen bestärkt, die insgesamt zu einer Marktkonzentrierung, also zu Monopolsituationen führt, die die Politik nach und nach erpreßbar machen, weil diese Monopolbetriebe "too big to fail" werden, also (für die Politik) zu groß, um sie einfach sterben zu lassen. Wie es ein freier Markt jener Art mit sich bringen würde, auf den es angeblich ankommt, damit es allen gut geht. Nun einem geht es sicher immer gut dabei: Dem Politiker hier, und dem Kapitaleigner dort.

Jüngstes Beispiel ist das Schicksal der Air Berlin, der Billigfluglinie der Lufthansa. Frei nach der Logik des Kapitalismus, der auch die Zukunft mit in einen Unternehmenswert einberechnet, wurde seit 10 Jahren Verlust um Verlust geschrieben, wurden die Gelder um diese zu decken aufgetrieben. Bis nichts mehr half: Air Berlin war pleite. Nichts konnte das Desaster noch verbergen. 

Und nun ... der Staat einsprang, um Arbeitsplätze, Renommee und Infrastruktur zu erhalten. Die zu groß geworden waren, um sie nun einfach fallen zu lassen, schon gar in Vorwahlzeiten. Warum sind sie so groß geworden? Weil ihnen die Politik ihre "Zukunftsperspektive" tatkräftig mit Steuergeldern unterstützt hat. Air Berlin hat seit 10 Jahren Milliarden Verluste angehäuft. Sie wurden wieder und wieder mit Hilfe der Politik aufgefangen. Weitere Beispiele ähnlich desaströser Politik sind ohne Probleme lieferbar. Die Politik spielt Wirtschaftskompetenz - und am Ende zahlt der Steuerzahler.

In einem ersten Notfallplan hat die Bundesregierung auch jetzt schnell mal 150 Millionen Euro zugeschossen. Sie beweist, was E. Michael Jones mit dem Bonmot umschreibt, daß Kapitalismus staatlich finanzierter Wucher sei. Ein Treppenwitz der Geschichte. Eine Obszönität. Alles dient nur bestimmten Finanzinteressen, und wenn diese daneben gehen, wenn manche falsch investieren, springt der Steuerzahler, der ganz normale Steuerzahler ein und deckt die Verluste. Und alle jubeln: Ein Loblied des Kapitalismus! Der ja allgemeinen Wohlstand gebracht hat. Wie? Durch ... Staatsschulden. Durch Staatsschulden. Die irgendwann der Steuerzahler, dem eingeredet wurde, daß er wohlhabend und reich sei, bezahlen muß. Denn die großen Unternehmen zahlen sowieso keine Steuern. Sie sorgen nur dafür, daß andere Steuern zahlen können. Das reicht der Politik ja.

Wann werden wir diese Wahrheit endlich genug vor Augen geführt bekommen haben? Und uns für einen Markt entscheiden, in dem wir einerseits der Freiheit als Wirklichkeitsrückgebundenheit alle Recht einräumen, anderseits und an das Gemeinwohl nicht erst dann erinnern, wenn Geldmagnaten genug Millionen eingesackt haben, um dann den Rest, die Rettung der ausgehöhlten Leichen, an das Volk zurückzuschmeißen? Freier Markt existiert in diesen heutigen Bedingungen nur für die Dummen, die Kleinen, die Doofen. Die mit allem ihrem Herz ein Unternehmen aufbauen, volles persönliches Risiko nehmen, und den Staat tragen. Moralisch wie wirtschaftlich. Passiert ihnen ein Mißgeschick, machen sie Fehler (ja, auch das soll es bei Menschen geben!), ist ihre Existenz gerettet. 

Anders bei Großunternehmen. Hier verhandeln Nadelbestreifte mit Nadelbestreiften, und wandern hunderte Millionen über den Tisch, und keiner hat einen persönlichen Nachteil, dafür alle einen persönlichen Vorteil. Und hilft alles nix - Pech für die Steuerzahler. Dann war es "Schicksal", oder "die Wirtschaftskrise", oder "der Markt".

Das nennt man dann in Sonntagsreden "Kapitalismus" - als den sichersten Weg zu allgemeinem Wohlstand. Es ist aber eine Schändung des Wortes "Freiheit". Und eine Beleidigung für jeden freien Unternehmer, den die Zinsen, die Steuern, die Abgaben, die Regelungen erwürgen, weil nur er sie tragen kann und muß. Es ist die Ausrede einer Clique von Schmarotzern, denen ebensolche Charakterlose auf der Politikseite gegenüberstehen und die sich alle "Elite" nennen. Auch den Begriff haben sie also gestohlen.







*190817*

Der Samstag-Nachmittag-Film

Und hier treten sie geballt auf, die Sterne des deutschen Films: Hans Moser, Heinz Rühmann und Adele Sandrock in "Der Himmel auf Erden" aus dem Jahre 1935. Schon deshalb muß man den Film sehen. Denn noch einer wartet mit einem Auftritt auf: Theo Lingen!









*100817*

Freitag, 22. September 2017

Aber der Gewinner des Ideologiepreises ist ...

Und hier liefern wir den definitiven Beweis für die Aussagen der letzten Tage. BMW liefert ihn. Denn die Bayern haben längst aufgehört, Autos zu bauen, sondern liefern nur noch Öko-Technologie. Bauen die häßlichsten Kisten und meinen allen Ernstes, die Leute genug verwirren zu können, indem sie sagen: Wenn Euch das Auto nicht gefällt, liegt es nur an der Gewöhnung. Vor 21 Jahren wußte ja auch noch niemand, was das "@" bedeutet, heute benutzt es ja jeder. Als Autoproduzent durch Gestalt- und damit Sinnverlust abgewirtschaftet, nur noch Ideologieverkäufer - dafür verdient BMW den Ideologiepreis der teutschen Wirtschaft 2017. Ohne Subventionen, ohne Staatshörigkeit funktioniert so ein Unternehmen gar nicht mehr. Gratulation! Der wohlverdiente Häßlichkeitspreis wird per Post gratis nachgeliefert.











*110817*

Donnerstag, 21. September 2017

Vom Unsinn, auf Wissenschaft zu bauen

Mit dem Wort Wissenschaft wird heutzutage ein lächerlicher Fetischismus getrieben. Deshalb ist es wohl angezeigt, darauf hinzuweisen, daß die Wissenschaft nichts anderes ist als die Summe der Meinungen der heute lebenden Forscher. Soweit die Meinungen der älteren Forscher von uns aufgenommen sind, leben auch sie in der Wissenschaft weiter. Sobald eine Meinung verworfen oder vergessen wird, ist sie für die Wissenschaft tot.

Nach und nach werden alle Meinungen vergessen, verworfen oder verändert. Daher kann man auf die Frage: "Was ist eine wissenschaftliche Wahrheit?" ohne Übertreibung antworten: "Ein Irrtum von heute".

Die Frage, ob es einen Fortschritt in der Wissenschaft gibt, ist darum nicht ganz so leicht zu beantworten wie gemeinhin angenommen wird. Wir hoffen wohl von gröberen zu feineren Irrtümern fortzuschreiten, ob wir uns aber wirklich auf dem guten Wege befinden, ist für die Biologie in hohem Grade zweifelhaft.

Die Betrachtung des Lebendigen bietet bei jedem Schritt dem unbefangenen Beobachter eine so unermeßliche Fülle von Tatsachen, daß die bloße Registrierung ihrer dieser Tatsachen jede Wissenschaft unmöglich machen würde. Erst die Meinung des Forschers, die das Beobachtete gewaltsam in Wesentliches und Unwesentliches scheidet, läßt die Wissenschaft erstehen. Die herrschende Meinung entscheidet rücksichtslos über das, was als "wesentlich" gelten soll. Wird sie gestürzt, so fallen mit ihr Tausende von fleißigen, mühsamen und ausgezeichneten Beobachtungen als "unwesentlich" der Vergessenheit anheim.

In der Biologie stehen wir noch unter dem frischen Eindruck, den der Sturz des Darwinismus in uns allen hervorgerufen hat. Die Erfolge rastloser Arbeit eines halben Jahrhunderts erscheinen uns heute als unwesentlich.


Jakob von Uexküll in "Umwelt und Innenwelt der Tiere" (1909)





*140917*

Wer sich mit Wanderheuschrecken anlegt

Was macht Audi? Denselben Fehler, im Prinzip, wie Mercedes, nur anders. Es setzt auf "Funktion". Nur, niemand kauft Funktionen, außer in die Zweitwirklichkeit abgedrifteten Rationalisten. (Derselbe Nährboden wie der für Ökologisten.) Aber die kann niemand auf eine Marke festigen. Die sind Wanderheuschrecken, je nachdem, wo das Futter gerade mal besser riecht. Bis die große fremde, unerwartete Gestalt kommt, die sie - seltsamerweise, aber was soll's, ist halt so - an eine andere Automarke bindet. Wahrscheinlich hat keine Automarke derartig viel Innovations- und Behauptungsdruck wie Audi.









*110817*

Mittwoch, 20. September 2017

Warum die Menschheit jung sein muß

Das Buch ist bereits vor Jahren erschienen, greift ein im Grunde sehr altes Problem der Paläo-Archäologie auf, und ist nun in einer deutlich erweiterten Auflage herausgegeben worden: Michael Brandt verquickt in "Wie alt ist die Menschheit" die Funde von eindeutig von Menschenhand bearbeiteten Steinwerkzeugen mit demographischen Fakten und Berechnungen. Aus diesen ergibt sich nämlich, daß aufgrund der Fortpflanzungsrate der Menschheit die heutige Anzahl von Menschen zurückgerechnet bereits bei rund 6.000 Jahren bei ... EINS (bzw. einem Menschenpaar) angekommen ist. Andernfalls müßte man von einem gewaltigen Zeitraum ausgehen, in dem sich die Menschheit nicht nur so gut wie gar nicht vermehrt hat, sondern im Grunde nur höchst unwahrscheinlich bestehen hätte bleiben können.

Und wie erklären sich die Werkzeugfunde neben denen von angeblich vor hunderten von Millionen von Jahren ausgestorbenen Tieren (samt Bearbeitungsspuren)?

Eine über hunderttausende Jahre sich erstreckende Präsenz des Menschen zu erklären ist im Grunde gar nicht möglich, schon gar nicht aus Evidenzen, auf die sich die Evolutionisten ja so auch keine Erklärung dafür. Außer daß halt sein muß, was sein muß, weil sonst nichts war wie es gewesen sein soll. Warum aber sind solche Zeiträume für die Evolutionstheorien lebensnotwendig? Weil sich aus der Mathematik der Wahrscheinlichkeit eine auf rein zufälliger Mutation aufbauende Entwicklung überhaupt nicht denken läßt. Schon deshalb MUSZ also stimmen, was nicht nur nicht beweisbar ist, sondern pure Annahme, und dem zum anderen von vielerlei Evidenzen widersprochen wird.

Das Buch ist schon in der Erstauflage empfehlenswert. Nun wohl noch mehr.





*130917*

Sie bleiben am Produkt

Sehe der Leser nun den Unterschied zur gestern gewiß herben Kritik an Mercedes, die so viel über das Unternehmen aussagt und wenig davon schmeichelt. Hier eine VW-Werbung. Die (so wie fast alle übrigen Autohersteller-Werbungen, aber kaum bei solchen aus Deutschland, wo die Autoproduktion fast aller Hersteller bereits am Steuertropf und damit an der Ideologie der Regierung hängt - die deutsche Autoproduktion ist weitgehend zum Sozialstaats-Produkt verkommen) am Produkt bleibt.

VW setzt ganz konsequent auf das Erlebnis Fahren mit dem Auto aus dem Hause, das so überwältigt, daß es manche andere Nutzeffekte - Zwecke! - elegant verdrängt. Hervorragend gemacht, weil VW dem Betrachter sogar recht mutige Denkleistung abverlangt. Und das macht das Betrachten solcher Werbefilmchen sogar zum geistigen Vergnügen. Der Betrachter bilde sich die (humorvolle) Aussage selber.







*110817*

Dienstag, 19. September 2017

Von Meinungen und Wissenschaft

Die Menschen müßten endlich beginnen, meinte jüngst der Papst, auf die Wissenschaft zu hören. Und die sage, daß es völlig sicher sei, daß sich das Klima wandele. Das sei alles andere als eine Meinung. Richtig, meint dazu William M. Biggs in einem seiner scharfsinnigen und unterhaltsamen Blogkommentare, das Klima wandele sich, das ist ein Faktum, seit Jahrtausenden, ja seit je. Das sei ein wissenschaftliches Faktum. Es sei auch äußerst wünschenswert, wenn man wissenschaftliche Fakten endlich berücksichtige. Denn es ist auch ein wissenschaftliches Faktum, daß die Wissenschaft KEINE AHNUNG davon hat, wie, wieweit und ob überhaupt der Mensch auf das Klima Einfluß nehme. Alle Aussagen dazu sind pure Meinung. Auch wenn sie ein Papst äußert.





*130917*

Warum Mercedes gar keine Autos mehr verkauft

Dieses Video wurde erinnerlich hier bereits gebracht. Aber als der VdZ jüngst wieder darüber stolperte, fiel ihm etwas anderes, Neues daran auf. Denn man könnte es so interpretieren, daß Mercedes gar kein Produkt mehr verkauft - sondern eine Weltanschauung, eine Ideologie. Die Ideologie der Ökologie. Warum tut der Konzern das? Weil er politisch hörig wurde, weil er sich durch die Politik dazu "ermuntert" (durch Milliarden Subventionen) seine Produktpolitik auf die "Energiewende" umzustellen. 

Wofür es keine wirtschaftlichen, ja nicht einmal marketingtechnische Argumente gibt. Es gab und gibt keine Nachfrage nach "Öko-"Autos. Dafür gibt es lediglich Argumente des Geldes. Nun, vom Staat mit viel viel Geld subventioniert, ist auch die Produktpalette von Mercedes von der Politik abhängig gemacht. Und Mercedes tut Berlin gerne den Gefallen und wirbt ... für eine neue Ideologie. Den Ökologismus. Die Energiewende. Das macht den Charme, den dieses Filmchen durchaus hätte, sogar widerlich.

Mercedes ist kein Unternehmen mehr. Mercedes ist ein staatlich subventioniertes, vom Staat abhängiges Geldproduktionsmittel das so lange funktioniert, als es die Ideologie aus Berlin nachsingt. Ob es nun Autos verkauft oder nicht - das ist unbedeutend. Der Unternehmensgewinn ist die vom Staat zugewiesene Ideologieprämie. Das Unternehmen gibt es nicht mehr.







*110817*

Montag, 18. September 2017

Liebe baut auf der Gerechtigkeit auf

(Zu Kolumbien und Venezuela) Es gibt keine Liebe, und es gibt schon gar keinen Frieden, der nicht auf der Gerechtigkeit aufbaut. Und das heißt Sachgerechtheit, die gerade für begangene, vergangene Taten Opfer wie Täter umfaßt. Frieden zu verlangen, zu proklamieren, ohne die Sachgerechtheit wiederherzustellen, Friede über eine sachlich ungeklärte, unausgewogen bleibende Sachlage drüberzustülpen kommt einem ungerechten "Maul halten!" gleich, das Opfer wie Täter neue Ungerechtigkeit auferlegt. 

Das bedeutet, daß jeder Friede, der einen Krieg beenden soll, auch verlangt, daß beiden Seiten - Opfern wie Tätern - Zutritt in diese neue Sachgerechtheit gewährt wird. Dies bedeutet in jedem Fall, daß der Täter Sühne zu leisten hat, also Strafe braucht (sic!), um so auch dem Opfer Zutritt zu jener Sachlage zu gewähren, die Frieden bringen oder bedeuten kann.

Solange der Täter seine Strafe nicht anerkennt und annimmt, kann es keinen Frieden geben. Stille zu halten, dies vom Opfer zu verlangen, kann nur bedeuten, daß man vom Opfer verlangt, daß es sich selbst auslöscht "um des Friedens willen". Welchen Friedens aber dann?

In keinem Fall kann also Frieden bringen, wenn im Namen einer angeblichen höheren Moral, eines "Verzeihens", dem Opfer ein Stillhalten diktiert wird, ohne daß es zustimmt und den Täter wieder in die Ordnung aufnimmt (sic!). Das liegt also in den Händen der Opfer, das liegt in jedem Fall in den Händen einer gerechten Gesellschaftsordnung (wie sie ein Sozialismus in keinem Fall sein kann, weshalb sozialistische Systeme niemals Frieden bringen können).

In keinen Fall kann Frieden bringen, wenn die Schuld des Täters undefiniert und ungesühnt bleibt, das ist ein Gesetz der Ordnung, und nur Ordnung (in der Vorsehung Gottes) kann Frieden sein. Schon gar nicht kann also Frieden bringen, wenn eine ungerechte Situation unbereinigt (aufrecht) bleiben oder durch eine neue ungerechte Situation (etwa ein ungerechtes Regime oder Gesellschaftssystem) abgelöst werden soll.

Ohne Sühne und ohne Gerechtigkeit kann es keinen Frieden geben. Nicht unter Menschen, und nicht mit Gott. Das ist der erste und vornehmste Grund der Menschwerdung Gottes in Jesus, der sich selbst zum Sühneopfer machte, das Priester und Opfer zugleich Gott versöhnt.





*130917*

Bibliothek



Bild: Michaela Mahrhauser




*090817*

Sonntag, 17. September 2017

Das Erste aber ist das Fernste

Es ist die mittlerweile fast allgemeine Verweigerung der Selbstüberschreitung, die unsere Zeit so trübe macht. Und mt der das Erlöschen der Liebe einhergeht. So wurde diese Welt zur Scheinwelt obszöner Scheinsprache, die doch vom wirklichen Wirklichen getrieben zur fremden, von dicken Vorhängen verborgenen, unbekannten Topographie wurde, in der die Erbsen die dutzenden Lagen an Matratzen doch durchdringen.

Die Lüge der Gegenwart ist es, diesen Schein zur Landschaft zu erklären. Ihm gar das Schild der Wirklichkeit umzuhängen, und damit zum Horizont der Transzendenz. Eine ganze Weltgeneration ist damit bereits verdorben worden. Die Rückzugslandschaften, die manche errichtet zu haben meinen, gibt es gar nicht. 

Dieser Horizont hat ein Doppelgesicht. Er ist das Nahste, das Erste, das der Mensch als logos zur Welt ehelichen (dessen sachliche Antwort er also zuerst formulieren) muß, die allgemeinste Form des Lebens im Alltag, Mann, Frau, und er ist genau darin das Fernste. Denn das Nächste ist das Fernste, das Notwendigste das am wenigsten Sichtbare, weil so prägend, daß es das Auge selbst konstituiert.

Darin. in seiner ersten Formengegenständlichkeit, die das allgemein Wirkliche aber enthält, ist es das, was man Kultur nennt. 


***

Gleich aber ist allen, auch den Heutigen, sich auf diesen Horizon hin ausstrecken zu wollen, weil aus seinem Seinsgesetz (dem nichts entkommt, dessen Dynamik und Verwiesenheit aber ewig und ewig gleich ist) heraus wissend, das zu sollen. Also kann es eine Scheinstruktur einer Kultur geben, ein Gesamtheit, ja Allgemeinheit der Lebensvollzüge, die doch keine Kultur ist, weil sie jeden Einzelnen an sich selbst vorbei führt. Indem sie wie heute in einer immer geschlosseneren Welt der Wirklichkeitsvermeidung die Einzelnen zu einer Vermeidung der Selbstwirklichung führt. Und verführt, weil sie das Entscheidende, das Tor zur Wirklichkeit, das Kreuz (am Ersten), als vermeidbar darstellt.

So wird einer ganzen Kultur ihr Leben entzogen, wird sie ins Kraftlose und Unschöpferische geworfen, in der mit der Zeit nur noch die Errichtung von Schein - scheinbar - zählt.

Ihre Feiern werden zu Obszönitäten, ihre Freuden zum bösartigen Lachen, in dessen Schatten die Toten der nächsten Generationen - ihre Kinder - bereits ins Schattenreich versinken. Ihre Worte sind Aneinanderreihungen von leeren Begriffen, deren letzter Restgehalt nur dadurch besteht, als er Schlaginstrument gegen das Sein ist. Selbst ihre Kreuze sind damit Schatten.




*060917*

Die Häresie des Opus Dei

Worin liegt der Unterschied zwischen der Häresie des Opus Dei und dem Katholizismus? 

Der Katholische Tischler betet, daß Gott ihm die Gnade gewähren möge, daß ihm sein Stuhl bestmöglich gelinge, und er damit Gott im gelungenen Stuhl verherrliche und sich somit heilige. Der Opus-Dei-Tischler betet, daß er heilig werden möge, OBWOHL er einen Stuhl machen muß. 

Der Katholik sieht die Widerstände des Materials, die Unverfrorenheit des Kunden, die Probleme in seiner Werkstatt als Kreuz, das er zu tragen hat, um sie sachgerecht zu überwinden und in allen Bedingtheiten trotzdem einen perfekten Stuhl zu machen. Abends, wenn er nicht zu müde ist, betet er noch den Rosenkranz.

Der Opus-Dei-Tischler bangt nur darum, daß ihm TROTZ seiner Pflichten der Rosenkranz wohl gelingen möge,. der ihn heiligen soll und den er während der Arbeit beten möchte, der Rest ist Störung.

Der VdZ kennt jede Menge Opus Dei-Mitglieder. Er kennt nicht einen davon, von dem er sagen würde, er sei heilig. Er kennt nur Opus-Dei-Mitglieder, die ausnehmend arrogant, menschenverachtend, ja tief manichäisch und weltfern sind. Umso mehr versuchen sie, bereits anerkannte Weltmitglieder auf ihre Seite zu bringen. Wie eine Sekte. Und sie sind vermutlich auch eine Sekte. Ihre Heiligkeit ist das Schema des "bilderbuchartig gelungenen Lebens", das sie einem Buch des Verhaltens entnehmen.

Am deutlichsten zeigt sich das in der Art, wie Opus Dei Priester (und auch deren Bischöfe) zelebrieren. Wo Subjektivismus, Selbsterlösung letztlich, die Form ersetzt. Wem diese Blasphemiker noch beweisen wollen, daß ihr Weg ein Weg zur Heiligkeit sei, können sie bestenfalls in einem siebenundsiebzigbändigen Lexikon der Umdeutung aller Sprache ausdeutschen. Wo geistiger Weg nicht zur Formverehelichung wird, der muß (!) ein Häretiker sein.





*160817*

Samstag, 16. September 2017

Was lineares Denken anrichtet (2)

Teil 2) Fortführung der Gedankensplitter




Genau so, wie die gigantische Menge von Windrädern in den Ebenen, die Wien von Osten her vorgelagert sind - das halbe nördliche Burgenland/westliche Niederösterreich ist mittlerweile flächendeckend mit Windrädern bestückt - einen Einfluß auf das Kleinklima der Stadt haben muß. Dazu kommen aberwitzig großdimensionierte Bebauungsvorhaben, die ganze Stadtviertel neu entstehen ließ, nicht nur im Osten und Norden, also am "anderen Donauufer", sondern auch im Süden, wo am Wienerberg, exakt an der topographischen Stadtgrenze (man sieht das ganz deutlich, wenn man sich der Stadt auf der Autobahn von Süden her nähert), in den letzten Jahren eine immer weiter ausgebaute Hochhaussiedlung entstanden ist. Die, wie die Einwohner dort beklagen, denn die Zwischenräume zwischen den Türmen agieren wie Winddüsen, teilweise entstehen lebensgefährliche Windgeschwindigkeiten, als düsenartiger Windfang wirkt. Man nimmt aber damit der Stadt die Luftschneise von Süden her. 

Ähnliche Erscheinungen werden vom Nordosten Wiens, vom Donauufer gemeldet, der sogenannten "Donauplatte", am Gebiet rund um die "UNO-City" (die heute, wiewohl nicht klein, wie Minimundus gegen die Umgebung wirkt), wo sich seit Jahren ein Wettbewerb der Architektur abspielt, wer endlich das größte und häßlichste Hochhaus Wiens baut, und hilflose Stadtplaner riesige Areale (wie das des früheren Flughafens Wien Aspern) mit Satellitenstädten vollpflastern und mit absurden soziologischen Konzepten der "Durchmischung" zukünftige Slums einrichten weil jede Einwurzelung, die sich immer um ethnische, religiös-kulturelle Punkte kristallisiert, verhindern. Deren Bewohner in starkem Spannungsverhältnis zur angestammten Bevölkerung stehen, die diese Gebiete bisher - aber in ganz anderer Charakteristik: aufgelockerter Siedlungsbau - bewohnten. 

Aber die Probleme summieren sich: Die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit der Donau (durch die an sich kluge Hochwasserlösung einer zweiten Donaurinne, die im Extremfall die Durchflußkapazität der Donau verdoppelt) hat eine kaum zu stoppende Vertiefung der Flußrinne bewirkt. Dazu kommt, daß dieser ganze, seit Jahren stark wachsende Nord-Osten Wiens sich von Grundwasser speist (der diesseitige Teil Wiens lebt ja von bestem Hochgebirgswasser, das über drei Leitungen von den Alpen her zugeführt wird). Schon jetzt wird im angrenzenden Ackerbauland, dem Marchfeld, einer der "Kornkammern" Österreichs, ein ständiges Absinken des Grundwasserspiegels und ein immer trockeneres Klima vermerkt. 

Ähnlich wirken sich die in den letzten Jahrzehnten errichteten Fließkraftwerke etwas außerhalb Wiens aus, in Österreich und im angrenzenden Slowakei/Ungarn. Auch sie bringen eine Vertiefung der Donaurinne. Die südlich des Kraftwerks Gabcikowo/Nagymoros liegenden alten Sumpfgebiete, die aufgrund ihrer reichen Flora und Fauna (sogar mit Sumpfbüffelherden) eine Art Nationalheiligtum der Ungarn sind. Die seit Jahren mit den Slowaken streiten, weil der fallende Wasserspiegel ein Austrocknen dieser Sümpfe nach sich zieht, die zugeführten Wässer nicht mehr ausreichen, weil man "sparen" muß, um das Kraftwerk noch wirtschaftlich zu betreiben. 

***

Der heutige Wissenschaftsbegriff ist als Rationalismus nur in der Lage, die Welt linear-rational aufzulösen. Diese Herangehensweise aber erfaßt nicht die Dinge in ihrer Wesenheit, ihrer Ganzheit, sondern ist wie das Einrichten von gradlinigen Sondierstollen in eine hochkomplexe, systemisch als Ganzes reagierende und inanander unendlich tief verschachtelte Welt. Es entsteht ein verkehrtes Weltbild, das die Welt als lineares Ursache-Wirkungsverhältnis sieht. Das aber für die Beschreibung der Welt nicht ausreicht. Weil wir aber in diesem Technizismus zu wirken gewöhnt wurden, lösen wir immer häufiger Gesamtstörungen aus, die zu ursprünglichen Absichten gegenläufigen Entwicklungen (in kleinem, unserem Wirken anschließenden Raum, der immer ein Raum der Beziehungen ist) führen. Wir richten also immer regelmäßiger mehr Schaden an, als wir Nutzen ziehen. Und setzen damit ein Perpetuum mobile in Gang, in dem wir ein Problem lösen, aber in linearer Aufgliederung fünf neue schaffen.  

Das große Ganze zu sehen ist aber einer rationalistisch-mathematisch aufgefaßten Naturwissenschaft schon methodenbedingt nicht möglich. Es ist eine Aufgabe der Metaphysik, ja der Poesie, die jene Gesamtbilder liefern kann, die die Angemessenheit vereinzelten Handelns bestimmen und aussagen kann. Der umgekehrte Weg - das Ganze aus linear-mathematischer Rationalität auflösen zu wollen - ist schon prinzipiell (Gödel) nicht möglich, denn auch dieser Rationalismus ruht auf einer transzendenten Wirklichkeit auf. Anderes zu glauben ist vielleicht rational-begrenzt ausdenkbar, denn das Denken kann sehr rasch zu einem fidelen Glasperlenspiel werden, das in sich logisch bleibt, aber auf technische Welt beschränkt mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat, aber nicht vernünftig. Nur der religiöse (ja sogar: nur der katholsche) Mensch kann auch wirklichkeitsgerecht denken.

Das wirkt sich besonders dort tragisch aus, wo wir große Systeme - wie "Weltklima" - mit unseren linearen Denkweisen aufzulösen versuchen. Es ist also das derzeit schlimmste Beispiel dafür, wie wir allmählich überhaupt mehr Schaden anrichten als wir Lösungen erarbeiten, weil wir unser technisches Wirken nicht mehr als das sehen, was es ist: Ein Kratzen an der Oberfläche der Welt, mit dem wir äußerst vorsichtig und sowohl räumlich wie zeitlich beschränkt umgehen sollten. Damit diese hochkomplexe Welt, deren Schicksal niemals in unserer Hand liegt, sondern das eingebettet in ein gigantisches System kosmischen Ausmaßes ist, das sich unserem Zugriff immer entzieht. Je größer aber der Maßstab ist, in dem wir auf unsere beschränkte lineare Weise eingreifen, umso größer sind die Schäden, die wir anrichten, weil wir sehr rasch mit komplexen Systemen zu tun haben, die unserem Denken nicht angemessen und deshalb schon prinzipiell niemals steuerbar sind. Ohne aber je das Ganze auch nur annähernd zu erreichen! Schon zu glauben, daß wir also ein "Weltklima" beeinflussen und gar steuern können ist grenzenloser Wahn der Selbstüberschätzung.






*190817*

Der Samstag-Nachmittag-Film

Man sah sich auch vor sechzig Jahren Filme deshalb an, weil man einen bestimmten Schauspieler liebte. Und der VdZ macht sich keine Illusionen, daß er in seinen diesbezüglichen Vorlieben von seiner Mutter tief beeinflußt wurde. Sie gaben ihm den Maßstab auch für sein heutiges Tun. Eine der Figuren, deren Name immer nur mit tiefem Respekt genannt wurde, war Adele Sandrock. Sie ist hier in "Kirschen in Nachbars Garten" zu sehen.










*100817*

Freitag, 15. September 2017

Was lineares Denken anrichtet (1)

Es ist der erste Artikel, der sich des Themas umfassender annimmt, den der VdZ auf EIKE jüngst las, und das angesprochene Problem näher zu untersuchen wirkt umso vielversprechender, als es einen Verdacht bestärkt, den er schon lange hegt: Windräder verlangsamen die Windgeschwindigkeit. Damit haben sie direkte Auswirkungen auf das Kleinklima einer Landschaft, die noch gar nicht absehbar sind. Insbesonders für Deutschland könnte das seine Auswirkungen haben, nicht nur das jeweilige lokale Klima betreffend. Schon jetzt wird beobachtet, daß Seewinde durch die Offshore-Windparks deutlich weniger weit ins Land hinein wirksam sind. Aber auch technisch kann es lustig werden: die meisten Windräder arbeiten im Durchschnitt heute an der unteren Grenze jener Windstärken, die so ein Rad überhaupt erst Strom produzieren lassen. 


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Der Mensch kann nur linear, nacheinander rational-mathematisch denken. Alles was darüber hinausgeht wird nur der Anschauung, dem ganzheitlichen Erfassen zugängig. Das trifft im Grunde auf alles, buchstäblich auf alles zu, was als "Phänomen" in der Welt existiert: Es sind komplexe Systeme, das heißt, daß sie in ihrer Gesamtheit nicht vorhersagbar sind, zum einen, und zum anderen daß Ursachen und Wirkungen in keinem direkten Verhältnis stehen. Kleine Ursachen können über komplexe Wechselwirkungen große Wirkungen haben, und umgekehrt. 


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Erst vor kurzem war dem VdZ bei einer Zugreise aufgefallen, daß das weite Feld im Westen von Sopron/Ödenburg von österreichischer Seite her durch zwei erst jüngst errichteten Ensembles von Windrädern umsäumt wird. Nun ist es so, daß Sopron in einer Übergangszone zweier Klimata liegt: dem Meeresklima Westeuropas, und dem Kontinentalklima im Osten. Als der VdZ diese kleingeographische Situation aus dem Zugfenster sah, schien sie etwas auszusagen. Das vielleicht mit einer Beobachtung zu tun hat, die er im heurigen Sommer machte. 

Die von einem anderen Umstand weiter beleuchtet wird: IN den letzten beiden Jahren hat man die gesamte Innenstadt Soprons neugestaltet. Die alte Mischung aus Kopfsteinpflaster und Asphalt, unterbrochen von kleinen Wiesenflächen auf "natürlichem Grund", hat man entfernt, und über den gesamten, gar nicht kleinen Bereich Klinkerziegel all Bodenbelag verlegt, nur unterbrochen von einigen Beeten und Rasenflächen (und jeder Menge frisch gesetzter Bäume), die alle aber in einer "Beetsituation" stehen, also kaum noch Kontakt zum gewachsenen Grund haben. 

So schön das aussieht, hat es bewirkt, was der VdZ befürchtete: Die Ziegel heizen sich unter Sonnenbestrahlung enorm auf. Wenn man heute den Eindruck gewinnen könnte, die Straßencafés böten den Eindruck südlicher Gefilde, so täuscht das nicht: Es ist wie diesen Sommer zu erfahren war eindeutig wärmer in der Innenstadt geworden. Man merkt Zusammenhänge mit dem Straßenbelag besonders in den Randzonen, wo das Ziegelpflaster in Asphaltdecke übergeht: Augenblicklich wird es kühler. Der Asphalt speichert deutlich weniger Wärme als die Ziegel. 

Seit zehn Jahren wohnt der VdZ in Sopron/Ödenburg. Aber noch nie sind ihm derartig heftige Gewitter wie in diesem Sommer 2017 aufgefallen. Wo der Himmel über Sopron abends oder nachts, als es zu diesen Gewittern kam - nicht oft, aber heftig - manchmal regelrecht zu explodieren schien.

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Es ist aus Erfahrung bekannt, daß örtliche Bebauung die Lufttemperatur in Städten, ja deren Kleinklima verändert. Schon die Errichtung neuer Siedlungen, oder gar der Bau von Hochhäusern, kann augenblicklich die Lage verändern. Plötzlich wird es tatsächlich wärmer, denn die Luft wird nun schlechter abgeführt. Dazu kommt die Rolle der Bodenversiegelung, die je nach Art und Material ihre Auswirkungen auf ein städtisches Kleinklima hat. Insbesonders der Ausbau der Vorstädte wachsender Städte - wie es in Wien laufend passiert, das stark wächst - muß deshalb seine Auswirkungen haben. Und zwar vor allem auf die alten Innenstädte. 

Wer wie vom Zug aus in der Westeinfahrt von Sopron möglich die Topographie dieser Städte überblickt, kann sich des Verdachts nicht erwehren, daß hier mit den entscheidenden Klimafaktoren schlichtweg nicht gerechnet wird. Die immer klein sind und in einem direkten, nachvollziehbaren, erfahrbaren Zusammenhang stehen. Gerade Sopron, das im Volksmund ein "Windloch" genannt wird, weil sich hier die Alpenlandschaft zusammenfaßt und über die letzten nennenswerten Hügel in die ungarische Puszta übergeht, die Kisalföld, erlebt also nun größere Auswirkungen, als man wohl gemeint haben mag. 

Aus vielen solcher Kleinsituationen (die sich in immer dichter bebauten Gebieten - die Siedlungstätigkeiten der Welt haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch konzentriert: Heute leben bereits über 50 Prozent der Weltbevölkerung sogar in Megastädten - weltweit sehr ähneln) deshalb in statistischer Mittelung auf "Weltklima" zu schließen ist schlichtweg dumm. Sie haben immer nur regionale, lokale Relevanz. Die Aussage solcher Meßwerte sind also nur lokal von Bedeutung, auf das Ganze läßt sich damit nicht schließen. Selbst die (aufsummierte) Häufung von lokalen Gewittern oder Niederschlägen sagt nichts über das Insgesamt der Welt. Denn das Klima ist ein komplexes, "chaotisch" genanntes System.


Morgen Teil 2) Fortführung der Gedankensplitter






*190817*

England

Brücke und Furt



Bild: Michaela Mahrhauser





*090817*

Donnerstag, 14. September 2017

Wie das Rationale zum Unverünftigen wird

Das Kennzeichen der Vernunftlosigkeit ist nicht unbedingt der Mangel an Rationalität, an Logik im Detail. Im Gegenteil, Vernunftlosigkeit zeigt sich ganz besonders in der Richtigkeit von Teillogik. Die Abwesenheit von logos heißt etwas anders: Sie heißt, daß einem Handeln und Denken der innere Kompaß fehlt, der alles wie von heimlicher Hand gezogen auf ein Zentrum, ein Ziel ausrichten macht. Deshalb kann Rationalität auch eine Gefahr bedeuten, wenn sie das Fenster nicht ins Transzendente öffnet. Dann verliert sich keineswegs die Logik, im Gegenteil richtet sich die Teillogik aber auf weiterreichende Sinnhorizonte aus, die die notwendige Begrenztheit einer Teilproblematik aufmacht. Falsch verstanden kann dies natürlich Irrationalität bedeuten, ja sie wird dazu, wenn die Gesamtorientierung, der innere Kompass nicht auf den bekannten Gott ausgerichtet ist. Der das Sein ist, das in seiner von der Liebe genährten Dynamik ins Seiende - zur Welt - drängt.

Wenn sich über die heutige Politik in Europa etwas sagen läßt dann das, daß ihr diese Vernünftigkeit fehlt.* Das äußert sich darin, daß sie ein Problem löst - also einer Teillogik folgt - und daneben aber unzählbare, unbekannte nächste Probleme aufreißt. Ein Beispiel dafür scheint sich in Afrika anzubahnen, und man nennt es "Lösung der Migrationsfrage", im noch konkreten Fall als "Schließung der Mittelmeerroute" bezeichnet.

Weil man also davon ausgegangen ist, daß die Zuwanderung von Millionen Afrikanern ein Problem der Lage ihrer Heimatländer ist, hat man tatsächlich eingegriffen. Und wie hat man es vorerst einmal gemacht (ohne viel darüber zu berichten)? Man hat es gemacht, indem man begonnen hat, die Exekutivkräfte jener Länder (Mali, Niger, Tschad, Mauretanien und Burkina Faso) aufzurüsten. 

Diese Länder haben sich zusammengetan und wollen eine von Frankreich und Deutschland bestens ausgerüstete und ausgebildete Truppe von 5.000 Mann schaffen, die die Millionen Migrationswilligen südlicherer Länder stoppen. Die auf ihrem Weg nach Libyens Mittelmeerküste - zur kürzesten Route nach Europa, sieht man von Spanien ab - ihre Länder durchqueren müssen, um angekommen auf NGO-Schiffe oder päpstliche Flugzeuge zu warten, die sie bequem weiter (und im Grunde illegal) nach Europa transferieren. Diese Länder waren dazu bisher schon aufgrund ihrer schwachen Polizeikräfte gar nicht in der Lage. Und noch weniger willens.**

Frankreich schon aufgrund seiner Tradition, Deutschland aufgrund der Tatsache, daß es davon am meisten betroffen ist, haben also Waffen, Fahrzeuge und Ausbildner ins diese Sahra-Länder gesandt. Damit aber haben sie in ein fragiles System der staatlichen lokalen Mächte eingegriffen, das bisher mehr schlecht als recht eine Art "Friede" aufrechthielt. Denn kein Land war ausgerüstet und organisiert genug, um Kriegsgelüste wirklich auszutoben. Das könnte sich nun ändern! Und das erste Land, das das fürchtet, ist - Libyen! Ein Land, das vor wenigen Jahren von den USA UND EUROPA in die Ohnmacht heilloser Verwirrung gebombt wurde. Libyen hat vor allem keine staatliche Ordnung. Nach der Vernichtung des Systems Gaddafi fiel es auf die nächste Stufe eines Staates zurück, auf die der Stammesordnungen. Und das heißt, daß es seine staatliche Handlungsfähigkeit weitgehend verlor. 

Diese Situation gleicht der einer Wehrlosigkeit. Nicht nur, weil die Potenz nicht da ist, sämtliche Kräfte eines Staates zu bündeln (was im Fall einer Bestandsbedrohung vorübergehend zumindest notwendig ist; auch eine Reichsorganisation, ja gerade eine solche, die unterschiedliche autonome Staaten und Völker für bestimmte Fälle wie Krieg einen könnte, beschränkt sich u. a. auf Situationen, in denen sie alle Macht verlangt und bekommt. Wie Krieg), sondern weil auch die Mittel fehlen. Also kann man davon ausgehen, daß so provisorisch die Zentralkräfte Libyens (die dem Gebilde noch so etwas wie den Anschein eines Staates geben, obwohl derzeit niemand sagen kann, mit WEM man denn da überhaupt verhandeln, reden sollte) auch gebildet wurden, sie im Bedrohungsfall doch eine gewisse Rolle spielen müssen und vermutlich werden.
Aber eben weil niemand weiß, WER es denn sein könnte, welche Seite, welcher Stammeshäuptling, welcher Politiker, der diese Rolle übernehmen könnte, ist es unverantwortlich, auch Libyen einfach aufzurüsten. Ohne die Gefahr zu riskieren, das Land erst recht in Bürgerkrieg zu vertiefen. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, daß sich Libyens eifersüchtig gehütetes Chaos soweit organisieren konnte, als es plötzlich DOCH gegen die Schlepper an seinen Küsten einschritt. Erfolg der Teillogik. Daß nun Spanien überrannt zu werden droht, ist eine andere Sache. Darum kümmern wir uns später.

Aber alle erwähnten Staaten stehen seit Jahr und Tag in innenpolitischen wie außenpolitischen Konflikten. Ist nicht Frankreich vor wenigen Jahren sogar in Mali einmarschiert, hat seine Militärpräsenz in Tschad und Burkina Faso verstärkt, um die aktuellen Regierungen zu stabilisieren? (Und so nebenbei seine wirtschaftlichen Interessen - die Interessen seiner Unternehmen also - zu sichern.) Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die qualitativ bedeutsame militärische Aufrüstung der momentanen Führungen dieser Länder in einem Dominoeffekt den halben Kontinent aufrühren könnte. Die Nachbarländer (oder andere Interessengruppen, darunter nicht zuletzt islamistische Bewegungen) werden nicht einfach zuschauen, und können das gar nicht.

In jedem Fall also sieht es so aus, als würde Europa in ein nächstes Chaos investieren, das irgendwann zu einem platzenden Luftballon wird. Ein Chaos das damit beginnt, indem man Mächte mit Mitteln und Machterhaltungspotenz ausstattet, die wie das Raten im Dunkeln zufällig ausgewählt werden, weil es gerade kurzfristigen Zwecken dient. Wer aber glaubt, ein Chaos würde sich dadurch beheben, indem man einen der Chaoten mit noch mehr Muskeln ausstattet, wird seine blauen Wunder erleben. Gerade das Verhältnis westlicher Mächte zu Afrika ist eine beredte Geschichte solchen Unverstands, mit dem hier fast programmatisch agiert wird.

Recht und Gerechtigkeit sind nie eine Frage aktualistischer Kräfte und faktischer Zustände, sie sind ontologisch gegründet. Und von dort her bauen sich die Kräfte auf, wieder und wieder, und unbegrenzt. Lösungen für Afrika zu finden ist eine Frage der Ontologie! Europa hat sich leider längst zu viel auf die eines Hegel eingeschossen, eine Spätfolge des für heutige Schwammköpfe gelösten Universalienstreits, in dem aber die Wahrheit und damit die Wirklichkeit unter die Räder kam.

Und es gibt in ganz Afrika nur sehr wenige Staaten, die es geschafft haben, einen inneren Kulturstand zu erlangen, der eine Staatsformierung sinnvoll macht oder entstehen ließ, der also der wahren Ontologie entspricht, die der Exekutive eine Rolle zuweist, die einem Kulturland angemessen ist, weil nur dem Gemeinwohl dient. Offenbar hat man nicht einmal aus der Entwicklungshilfepolitik der letzten Jahrzehnte gelernt. Die die Missionstätigkeit der Kirche, der einzigen Entwicklungshilfe, die sinnvoll (weil eben der wahren Ontologie gefolgt) ist, somit ein Volk von innen her stärkt sodaß es auch das Außen sinnvoll gestalten kann, so verhängnisvoll und rational-unvernünftig (!) ablöste.

Afrika ist heute ein Musterbeispiel faktisch-begrenzter, naturrechtlich aber defiziöser, damit nicht dauerhafter Lösungen. Und wenn man europäische Intervention wie hier durch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als "Stabilisierung und Unterstützung im Kampf gegen Terror und Extremismus" nennt ist weiterhin alles möglich und gerecht. Schon gar weil von der Leyen (geübte Merkel-CDU-Repräsentantin) Wert auf die Feststellung legt, daß Deutschland nur "nichtletale" Mittel zur Verfügung stellt. Töten sollen die anderen. Die indirekten Mittel dazu, die Kommunikationsmittel mit denen sie gerufen werden, die Wagen auf denen die "Pöhsen" mit ihren Gewehren stehen, die Zelte in denen sie schlafen, die Motorräder mit denen sie an die Front düsen - meinetwegen, die können aus Deutschland kommen. Das Problem ist sowieso nur weiter verschoben. Nach Süden, nach Nigeria. Wegschieben. Noch weiter weg. Das nennt man neuerdings "in Afrika stabilisieren", oder "das Problem bei den Wurzeln sanieren".***

Das trifft nicht nur für Libyen, sondern auch für sämtliche Staaten des Sahara-Gürtels zu. Das ist aber kein Boden für sinnvolle Diplomatie, damit entsteht weiter und weiter nur Flickwerk nach wirrem Muster, daß irgendwann reißt weil keiner weiß, wo die Nähte verlaufen. Eventuell züchtet man etwa hier eine islamisch bewegte, politische Potenz, die Europa erst recht erpreßbar und bedroht macht. Oder sei es, daß Libyens Stämmeorchester von Europa ebenfalls Waffen verlangt (Wüstenstämme lieben Waffen), unter der Drohung, sonst die Schleusen (wieder) zu öffnen. Die sich derzeit allmählich schließen, wie es aussieht. Dabei aber den Flüchtlingsstrom nach dem Westen (Marokko/Spanien) umlenken, wie es aussieht. Es könnte also sein, daß sich das Problem sowieso nur verlagert.

Zumal der europäischen Politik ein Plan, ein Konzept, das auf der exakten Kenntnis dieser Länder und ihrer inneren Bewegungen beruht, zu fehlen scheint. Alles deutet darauf hin. Man beschränkt sich auf ein Teilproblem: Ein Stoppen der Migrationsmassen auf ihrem Weg in den Norden. Wobei es sogar darin zu verdeckten Konflikten kommt.

Denn Deutschlands Merkel ist das so gar nicht recht. Sie müßte sich hier tatsächlich einmal langfristig an eine Politik binden, sich identifizierbar machen. Und das macht sie deutlich unflexibel, weil greifbar, widerspricht also dem, wovon Merkel bisher gelebt hat. Denn sie will ja gar nicht, daß die Migrationsströme gestoppt werden, warum auch immer. Aber das ist in dem Fall sowieso irrelevant, weil es genug europäische Politiker gibt, die nicht auf das warten können was nie eintritt: Daß Deutschlands Politik endlich doch vernünftig und konsistent wird. Merkel tut ja mittlerweile ohnehin so, als wäre es ihr völlig gleichgültig, was in ihrem Land WIRKLICH passiert, solange sie ihre mediale Sondershow als Parallelwelt hat. Sodaß es niemandem auffällt, daß das, was sie sagt und tut, regelrecht irrelevant geworden ist. Oder wie brachte ihr politisches Prinzip Volker Pispers einmal auf den Punkt? "Mir nach, ich folge Euch."

Wohin das was da in Afrika abläuft insgesamt führt weiß aber niemand. Weil niemand mehr weiß, so muß man es zusammenfassen, was überhaupt die bewegenden Kräfte eines Volkes und eines Staates sind. Daß das so ist, ist eine der sichersten Erkenntnis aus der Beobachtung der Politik im Europa der vergangenen Jahrzehnte selbst.






*Dafür gibt es einen ganz klaren Grund: Der europäischen Politik fehlt generell ihre Rückbindung an die Kirche. Die vielgepriesene "Trennung von Staat und Kirche" ist keineswegs eine Errungenschaft, sondern der sicherste Weg zur Vernunftlosigkeit. Sie entbindet die Politik ins Haltlose, und raubt ihr damit jede sinnvolle, damit langfristige Orientierung. Noch nie in der Geschichte hatte ein Staat Bestand, der seine Orientierung aber nicht aus der Ausrichtung auf Gott bezog. Andernfalls löst er sich von innen heraus auf, und sein Rechtssystem zerfällt.

**Sodaß man sich doch fragen müßte, was - welche Konzessionen, welche Versprechen, welche Geldmittel, welche politischen und wirtschaftlichen Interessen - sie zu diesen Maßnahmen nun bewegt haben. Wollen wir wetten? Wir werden es nie, oder frühestens in etlichen Jahren, wenn irgendwelche seltsam "unlösbaren" Probleme oder rätselhafte Solidaritätspflichten auftauchen, erfahren. Man nennt das "Diplomatie", auch die muß ja schon länger niemand mehr vernünftig (nur "zweckvoll") gestalten.

***Jede Untersuchung zu dem Thema kommt zum selben Ergebnis: Nahezu ein Drittel der afrikanischen jungen Menschen wollen nach Europa auswandern. Auch ein Sohn des VdZ, der sich einige Zeit in Ghana aufhielt, bestätigte das: Nahezu jeder der Jungen will nach Europa. Das Problem dürfte also mit "Rückhaltemaßnahmen" nicht lösbar, nicht einmal aufhaltbar sein. Mit Handy- und CocaCola-Importen aber auch nicht. Denn Afrika hat mittlerweile eine ähnliche Handy-Durchdringung wie Europa. Und jeder trinkt CocaCola. Es muß also an tieferen, kulturellen Motiven liegen. Afrika wurde zu keiner Kultur, auch wenn es in die Globalisierung mittlerweile eingebunden ist. Es fehlt im Gegenteil mehr denn je an kultureller Substanz, die der Westizismus nicht zu liefern vermag. Die einzigen, die das derzeit zu sehen scheinen, sind übrigens die afrikanischen katholischen Bischöfe. 






*190817*