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Montag, 31. Mai 2021

UFOs gibt es stets zu bestimmten Zeiten

Weil Gott Geist ist, weil Gott Liebe (und Geist der Liebe) ist, ist jede Idee eine Idee in Gottes Wissen, und deshalb vom Geiste Gottes bewegt. Diese Bewegung ist (im Archetyp der Dreifaltigkeit) in ihrem einen Ende eine der Weltschöpfung. Denn der Heilige Geist ist auch ein Geist der Schöpfung, und insofern er von Gott dem Vater und Gott dem Sohne ausgeht (und von diesem zu diesem, und zurück, gehaucht wird - Geist ist Wind, ist Luft) enthält er auch (wie Christus Pantokrator) der Christus, der die Weltkugel in der Hand hält.

Der Geist will Welt werden. Und somit stellt jedes Archetyp als Idee (denn Ideen Gottes sind Beziehungsorte, die ihr Wesen als Wesen der Beziehung ebenso sind wie enthalten) einen Beziehungsarchetyp dar. Denn jede Gestalt, alles was wir als Dinghaftes vor unseren Sinnen haben, ist immer Beziehungsausformung und -absicht.

Sonntag, 30. Mai 2021

Erst im Darstellen isset Welt

Das 19. Jahrhundert hat vom Museum gelebt; auch wir tun dies noch, ohne dabei zu bedenken, daß es dem Besucher eine vollkommen neue Beziehung zum Kunstwerk aufgezwungen hat. Ihm ist es zum guten Teil zuzuschreiben, wenn die Kunstwerke [...] ihrer eigentlichen Funktion enthoben und dafür in Bilder verwandelt sind: selbst die Bildnisse sind diesem Verwandlungsprozeß nicht entgangen. 

Sind Cäsars Büste oder Karl V. zu Pferde immer noch Cäsar und Karl V., so ist der Herzog von Olivarez nur noch Velazquez. Was kümmert es uns noch, er der Mann mit dem Goldhelm, wer der Mann mit dem Handschuh gewesen ist? Sie heißen für uns Rembrandt und Tizian. Ein Portrait ist nicht mehr in erster Linie Abbild eines bestimmten Menschen. 

Samstag, 29. Mai 2021

Neues von der Gestaltsicht (3)

Teil 3) Und wir? Wir sehen einen Vatermörder, der als Lebenssituation mit Aufreißerschmäh um halb zwei an der Bar hängt


Denn hat sich die via Vererbung ähnliche bis gleiche Disposition zuerst noch in der Hinwendung zur Musik geäußert, greift ein Sohn (meist etwa zur Mitte seines Lebens) nach dem Vater. Eine folgerichtige Ablöse in der ontischen Ausrichtung des menschlichen Lebens auf Lebensphasen, die wiederum im Insgesamt des menschlichen Geschickes stehen, das generationenübergreifend IST.

QR Stefan Verra
Jetzt wissen wir somit, warum Stefan Verras jüngst erschienenes Buch den Titel trägt "Auch Leithammel sind nur Menschen" - als Zertrümmern der Vatergestalt! Und warum er dann mit Schopenhauer, diesem klugen Beobachter und Protokollisten der Eristik, der Kunst "im Gespräch zu siegen" daherkommt. 

Denn Evolutionisten müssen ja (sonst fehlt das unbedingt notwendige Prinzip des Fortschritts, des "warum" sich etwas entwickeln soll) das Leben als Kampf klassifizieren. Den sie selbst ja tatsächlich führen. Evolutionisten künden also (wie alle) nur von sich.

Dennoch rezipiert Verra manches gut. Das tun Liberale bekanntlich, die heute gerne diesen Zug zum "Konservativen" haben, wir haben oft schon darüber gehandelt. Was er übers Verkaufen sagt ist völlig richtig! Verkauf ist ein Seinsübergang, hat der VdZ (der ja nicht wenig Erfahrung mit dieser menschlichen Handlung hat) hier schon öfter formuliert. 
Der Kunde stimmt im "Verkaufsgespräch" einem Produkt zu, weil er es letztlich als in seine Seinssphäre zugehörig einstuft. Und somit ist sein "Kaufwille" als Wille, der als Verteidigungsgestus eines bereits Besitzenden (bzw. bereits Besessenen) am allerbesten beschreibbar ist.

Freitag, 28. Mai 2021

Neues von der Gestaltsicht (2)

Teil 2) Der eine liest, der andere sieht die Gestalt 


In eine ähnliche Kerbe, sogar noch direkter die des Gestaltsehens, schlägt dieses Gespräch desselben Senders mit dem Osttiroler, dessen Vater (nanonana, wie der Wiener da sagen würde) Bildhauer ist. Und was ist ein bildender Künstler mehr und anders als ein Gestaltseher! 

Was ist überhaupt ein Künstler mehr als ein Gestaltseher, der von dieser nur dem geistigen Menschen sichtbaren "Unsichtbaren" so gefangen ist, daß sie seine Lebensgrundlage ausmacht. Wenn sich also der im ersten Teil dieses Beitrages vorgestellte Eric Standop als Gestaltleser vorstellt, so stimmt umso mehr, wenn sich Stefan Verra als Gestaltseher bezeichnet. Er sieht, der andere liest, je nach Medium, in dem er tätig ist, aber immer ist es dieselbe Archetypik der Stellung zur Welt.

Donnerstag, 27. Mai 2021

Neues von der Gestaltsicht (1)

Es ist etwas, das jeder kann. Oder könnte, das heißt: Die allermeisten wissen nicht, daß sie die Welt so sehen, wie Eric Standop es zum Beruf gemacht hat. In und von dem er aber erst in Ostasien (Hongkong) arbeiten und leben konnte, denn für diese Dinge hat man in Europa wenig Sinn. Während das, was jeder Mensch kann - das Lesen von Gestalt, das Rezipieren dessen, was er davon wahrnimmt, das in Europa stumm, stillschweigend in die persönlichen Urteilsprozesse einfließt - in Asien überhaupt gerne zur für sich stehenden "Kunst" gemacht wird.
QR Eric Standop

Die es gar nicht ist. Denn das Wissen um eine Grammatik, die aber unendlich komplexe Dynamik ist, in der das Momenturteil in das Einfluß nimmt, was beurteilt und in das, was "ist", sodaß das Gehörte, das Urteil des Gesichtslesers (in dem Fall) in das eigene Sein miteinfließt und ... lähmt, katatonisiert, erstarren läßt, ist keine Kunst, sondern ein Defekt, wenn es für sich gestellt und "angewandt" wird.

Mittwoch, 26. Mai 2021

Staunen trotz Grenzen (2)

Teil 2) Es ist doch alles Reden ein Reden von uns. Und alles Denken ein Denken aus uns. Nur wir, wir stammen im innersten Ich aus Gott.


Seine Autorität weil Berühmtheit hat sich der österreichische Kabarettist und Schauspieler Roland Düringer mit Programmen wie mit wirklich sehenswerten, höchst amüsanten Abenden, wie sie im angefügten Video aufgezeichnet sind, erarbeitet. Zweifellos ein Höhepunkt des Comedy-Kabaretts im deutschsprachigen Raum. Herrlich, wie Düringer da mit Erlebtem spielt, und es so zur Kunst erhebt. 

QR Düringer Kabarettabend

Denn natürlich ist es so, wie Martin Mosebach dem VdZ gegenüber einmal gesagt hat: "Seien wir doch ehrlich, in Wahrheit ist doch alles, was wir schreiben, autobiographisch.

Was so manchen Dummen zur Aussage verführt, daß Kunst mit dem "Erfinden" von etwas zu tun hätte, das dem Schöpfer völlig fremd gegenüberstehe. Daß es hingegen "keine Kunst" sei "von sich" zu erzählen (und jede Kunst ist Erzählung). Denn dann sei "der Künstler ja NUR ER SELBST." Gerade aus dem Kreis der dem Künstler Bekannten kommt solche Reaktion sehr gerne, Kollegen werden davon ein Lied singen können. Die da nämlich meinen, daß sie den Darsteller kennten, und auch im Dargestellten Wiedererkennungsfaktoren feststellten.

Dienstag, 25. Mai 2021

Staunen trotz Grenzen (1)

>>Wie er vor zehn, fünfzehn Jahren sein (echt lustiges) Komikkabarett abgebrochen und auf "Nachdenklich" umgestellt hat, habe ich ihn ausgelacht. Ich habe Roland Düringer nicht zugetraut, daß er das schafft, und gemeint, daß er sich übernimmt. Ich habe ihn unterschätzt. 

QR Düringer RTV

Vermutlich hat er viel gelesen, viel mit Leuten geredet, und noch vor fünf Jahren war er recht dürftig unterwegs. Aber wie ich ihn DA erlebe, das macht mich echt staunen! Jetzt ist es fast so, daß ich mir denke: Dem schicke ich ein Buch, wenn es herauskommt, und vielleicht ergibt sich etwas Gemeinsames. Wo er freilich noch einen schweren Defekt anzeigt ist, daß er immer noch dieser Appellcharakteristik hinterherläuft, "alle", "die Menschen" zu etwas zu bringen. "Wir müßten ..." 

Montag, 24. Mai 2021

Nun geht es ans Stabilisieren

Zu dem, was wir in den Beiträgen von vor zehn Jahren durch Leser R aufmerksam gemacht wurden, ist an Aktualitätsverweisen nichts hinzuzufügen. Gerade wenn man die Beiträge der letzten Wochen ansieht, die hier zu lesen standen, wird dem Leser vielleicht deutlich, wie sehr dieses Blog einer Enzyklopädie gleichkommt. In der Stück für Stück eines Gesamtpanoramas aufgedeckt wird, das der VdZ zwar selbst noch nicht in allen Einzelheiten kennt, das aber mit dem, was die Arbeit des Künstlers als Seher eigentlich ausmacht, exakt erklärt ist. 

Denn gefragt, was ein Werk ausmacht, läßt sich nur antworten "Der Termin", oder "Sich hinsetzen". Alles andere ist ein Entdeckungsprozeß, der den Künstler nicht weniger überrascht wie das Publikum. Beide entdecken etwas, das bereits da ist. Das Publikum, sonst könnte es gar nichts erkennen, der Künstler, sonst könnte er nichts schaffen.

Sonntag, 23. Mai 2021

Wenn Kirchenretter in die midlife-crisis kommen

QR Skojec and Hoffer

Einen Tag, nachdem an dieser Stelle ein Beitrag, der das erste Mal vor genau zehn Jahren hier zu lesen stand, wieder aufgegriffen wurde, veröffentlichte Steve Skojec auf seinem Blog - einer zweiten Linie, die er seit einigen Monaten betreibt und in der er den Verengungen und der Resignation, in der er mit seiner kirchenkritischen Seite OnePeterFive gelandet ist, zu entkommen sucht - einen Beitrag, in dem er ebenfalls auf Hoffer Bezug nahm. Der VdZ daraufhin Leser R darauf aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis, daß es doch eine seltsame Koinzidenz sei? 

QR OnePeterFive
Immerhin hat der VdZ vor etlichen Jahren eben diesem Amerikaner, der mit dieser monothematisch dem "Kirchenkampf" gewidmeten Seite versucht, seine mittlerweile zehnköpfige Familie durchzubringen, vor etlichen Jahren (da war OnePeterFive erst kurze Zeit im Netz) geschrieben. Und versucht ihn dezent darauf hinzuweisen, daß er einem Phantom nachläuft, und nicht merkt, daß das eine Sackgasse ist. Schon gar ist es eine contradictio in adjectio zu versuchen, die Menschen zu "kirchenpolitischer (und dann gleich auch noch sonstweder politischer, immerhin geht es ja auch um die Rettung der Kultur, als dann, wenn die Kirche gerettet ist oder so) Aktivität" aufzufordern, gar noch zu meinen, sie dazu bewegen oder eine Bewegung ins Leben rufen zu können.

Samstag, 22. Mai 2021

Man kann's auch übertreiben (2)

Teil 2) Wenn ein Sündenbock zum Sündenbock wird  (Teil 1 am 14. Mai 2021) 


Wir stellen uns ferner die Frage, ob nicht die angebliche Ableitung sexueller Energie in Pornographie und Virtualität vor allem gewisse Verbrechen erfindet, fördert und nährt, und schließlich gebiert und evoziert. Speziell die Kinderpornographie ist nämlich zum einen nicht nur nicht Ableitung realen Wollens und Strebens, sondern so eindeutiges KIND der Pornographie, daß es sie außerhalb der Virtualität gar nicht gibt.

Speziell die Kinderpornographie ist (zumindest solange sie noch kein Habitus ist, sodaß sich also ein bereits geformter, "auftrainierter" Leib in die Entscheidungsprozesse einmischt) Verweis auf eine ganz andere Problemlage. An die aber - und das ist das eigentliche Problem - wagt sich niemand mehr heran. So sehr fürchtet man sie sogar, daß man alles auf dem weiten Umweg, den man beschreitet, um die Schlacht mit den Hooligans der gegnerischen Rabauken zu vermeiden, ratzeputz niederholzt.

Freitag, 21. Mai 2021

Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (3)

Teil 3) Nur Gott gehört die Zukunft -
Die Zukunft gehört immer nur Gott


Auch einen Markt zu erfinden ist nicht sachgerecht. Auch Märkte sind nicht in der Griffweite menschlichen Handelns. Sie sind vielmehr abstrakte Größen, die eine Art Schatten sind, die sich aus dem jeweiligen, also millionenfachen moralischen Handeln der Menschen ergeben. Dieses Handeln durch bestimmte Verhaltensmaßregeln und Zwang und Gesetze in Teilen zu lähmen, macht keinen Markt! Es macht nur bestimmte Teilergebnisse beherrschbar. Die aber immer an unzähliche weitere, nicht beherrschbare Dinge (und diese sind IMMER unbeherrschbar) angrenzen.

Donnerstag, 20. Mai 2021

Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (2)

Teil 2) Der stinkende Filz der Politökonomie


Denn Regierungen brauchen Geld. Das ist nicht neu, sondern begleitet die Geschichte der Völker und Regentschaften egal in welcher Form seit dem Sündenfall im Paradiese. Neu ist, daß es in den Politsystemen spätestens seit dem 20. Jahrhundert mehr und mehr keine persönlichen Einwendungen mehr gegen Beschränkungen der Freiheit der Regierenden gibt, die in dem Maß, als Regieren zu einem abstrakten Geschäft wurde (wie in Demokratien), das Tun der Personen, die entscheiden, von ihrem persönlichen Wohlergehen unabhängig wird. Und das heißt, daß heutige Kanzler und Minister kaum Skrupel haben, Milliarden Schulden aufzunehmen, die in jedem Fall Steuern bedeuten, weil ihr privates Gehalt völlig unabhängig vom "Erfolg" des Regierens ist. Und ihr einziges Interesse deshalb ist, daß das System die Schulden einerseits perpetuieren kann, anderseits zumindest so lange besteht wie sie leben.

Mittwoch, 19. Mai 2021

Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (1)

Eigentlich könnte man meinen, es sei nur ein kleines, eher unbedeutendes Ereignis, das zum Anlaß zu einer Gedankenlawine wurde. Konkret geht es um die bevorstehende Schließung der LKW- und Motorenproduktion von MAN im Werk Steyr (Oberösterreich). Der ehedem deutsche Vorzeigekonzern "München - Augsburg - Nürnberg" (MAN), der heute ein Teil des VW-Konzerns ist, ist durch die weltweite und bereits weit fortgeschrittene Struktur- und Marktbereinigung des LKW-Sektors - weg von Verbrennungs-, hin zu Elektro-Mobilität - eigenen Aussagen nach so unter Ertragsdruck gekommen, daß er die Produktionsstätte in dieser Stadt verläßt. 

Einer einst sehr reichen Stadt, die vom Gewerbefleiß der Bürger lebte, wovon ein viel zu wenig bekanntes weil großartig erhaltenes großes gotisch-barockes Zentrum Kunde gibt, weil Steyr über Jahrhunderte der oder einer der wichtigsten Eisen- und somit Industrieorte Mitteleuropas gewesen ist. In dem schon bei den ersten Kreuzzügen des 12. Jahrhunderts viele deutsche Ritter und Fürsten Halt gemacht haben, um ihre Waffen und Ausrüstungen schmieden zu lassen. 

Dienstag, 18. Mai 2021

Als wär's nie dagelegen

Von Leser R erreichte den VdZ dieser Tage ein herzerwärmendes Schreiben. Immer wieder einmal, so R, blättere er in diesem einer Enzyklopädie gleichkommenden Blog auch in alten Artikeln. Und während er so suche, so R, bleibe dann sein Auge irgendwo hängen. Er lese und lese ... und könne nicht mehr aufhören. Denn die Artikel seien dermaßen gut, daß es ihn umhaue. So wie dieser da, der vor ziemlich genau zehn Jahren veröffentlicht wurde. Und so schickte diese treue Leserseele auch noch eine Reihe weiterer Artikellinks mit, die seiner Meinung nach einer Relektüre immer wieder wert seien.

Naja, dachte der VdZ, warum also nicht auch Ihnen, werter Leser, erneut servieren? Ich meine, wer kann das schon alles lesen, hier liegen (immer noch) an die 10.000 Artikel bereit. Und auch der VdZ liest so manches Büchlein ja wieder und wieder, und gar nicht so selten kommt es ihm vor, daß er das, was er da sicher schon einmal gelesen hat, die Anstreichungen und Bemerkungen legen einen Eid dafür ab, zum ersten Mal vor Augen hat. 

Es ist ein schönes Zeugnis dafür, daß die Zeit jeden Menschen verändert. Einmal als Zeit alleine, nur durch die Dauer und das eigene Gewöse in der Seele, und dann durch die Verbindungen mit der Welt, dem also, was man Geschichte nennt. Und so manch eines Tages findet man also dann ein und dasselbe Ding unter völlig anderem, neuem Licht, als hätte man eine Neuentdeckung gemacht. Plötzlich liegt da etwas vor einem, das man noch nie - ich schwör's! - gesehen hat. Weil es sicher - und wie! - nicht "da" war. Und wie zeitgemäß es wirkt!

Jaja, Erinnerung und Zeitgemäßheit. Als hätte das etwas miteinander zu tun ...

Montag, 17. Mai 2021

Wissen durch Gewißheit

Wenn wir darüber sprechen, woher wir was wissen, und wie es abzuleiten wäre, was das denn wäre - das Gewußte, das somit in einer gewissen Gewißheit über die Wahrheit als Eigenschaft der uns umgebenden Welt steht, dann gibt es dafür keine Her- und Ableitung. Sondern das Wissen gehört zu den nicht mehr hinterfragbaren Tatsachen des Menschen. Zu denen, wie schon Aristoteles sagt, und worauf auch Thomas von Aquin sich bezieht, Dinge gehören, die "einfach so sind". Die weiter zu hinterfragen keinen Sinn hat, weil es uns nicht mehr hinterfragbar ist. Wie die Tatsache, DASZ ES ETWAS GIBT. DASZ ETWAS IST. DASZ ETWAS ES SELBST IST. Sie wissen, werter Leser, diese berühmten ersten drei Sätze, die man dann Syndeiresis nennt. Zumalen sie alle Menschen auf der ganzen Welt in gleicher Weise haben und kennzeichnen. 

Somit ist auch das Wissen nicht aus Wissenschaft oder Gelehrtentum oder Vertrauen oder Autorität ableitbar. (Von den wie eine Feder auf den Hut gesteckten Wissensdingen, die sich auf Diktat beziehen, wollen wir hier natürlich gar nicht reden, zu widerlich sind sie.) Es ist auch nicht in erster Linie aus einer Beziehung zu Menschen, also sozial ableitbar. Es ist nur beschreibbar, und seine Bedingungen sind nur aus der Erfahrung, aus der Beobachtung ableitbar. So wie die Tatsache, daß das Wissen aus jenem Licht stammen muß, das uns gegeben ist, um eben die Welt ZU SEHEN. 

Sonntag, 16. Mai 2021

Der Samstag Nachmittag Film - der sich mit der Betrachtungsdauer umstülpt (2)

Teil 2) Wäre da aber nicht auch noch ein anderer Gedanke,
der wie eine Versuchung in die Hosenbeine der
Interpretation gekrochen kommt. Wäre da nicht ...


Nun haben wir also gestern jene Seite des Films "Ein Herz kehrt heim" besprochen, die ihn mehr "für sich stehend" sieht. Aber das ist noch nicht alles, will man ein Ding sehen. Dazu gehört auch beim Kunstwerk der Ort, an dem es steht. Dazu gehört also die Gesamtsituation Deutschlands in jenen Jahren. Das oben schon zitierte Deutschland des Wirtschaftswunders.

QR Doku Nazis und Geld
Soferne das überhaupt eines war - wir wollen das nicht weiter vertiefen. Denn es braucht wohl Engländer als Historiker, um solche Dinge zu erkennen und zu sagen. Und Amerikaner, um sich schließlich gar nix mehr zu scheißen, und gegen Ende der sehr interessanten ARTE-Dokumentation über das Wirtschaftssystem bis 1933 bis 1945 folgendes festzustellen: 

Von einem Wirtschaftswunder in Deutschland kann man nicht sprechen, wenn man nicht die eigentlich desaströse Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches zum Verständnis heranzieht, die durch ihre Geldproduktion auf einen Totalkollaps zusteuerte. Deren Geldberge bis 1945 - es gab mehr und mehr Geld (weil alle ja "verdienten"), aber nix mehr zu kaufen, weil die gesamten Rohstoffe in die Rüstung flossen (sogar die Düngemittel wurden für Sprengstoffe herangezogen, was sich fatal für die Ernte NACH Kriegsschluß auswirkte) - man mit der Währungsreform 1949 fast betrügerisch wieder los wurde.

Samstag, 15. Mai 2021

Der Samstag Nachmittag Film (1)

Natürlich ist es schon an sich ein Vergnügen, Willy Birgel, den jungen Maximilian Schell (in noch ganz ungewohnter heller Stimmlage!) und den noch jüngeren Heinz Reincke, den wunderbaren Hans Nielsen und jede Menge anderer Filmsterne in derartiger Zusammenballung zu sehen. Aber eine gut gemachte Schnulze (und Schnulzen konnte man in jener Zeit gut machen, gewissermaßen sogar im staatlichen Auftrag, meine Herren, denn es mußten ja ganze Völker im Gemüte wieder aufgerichtet werden!) ist "Ein Herz kehrt heim" aus dem Jahre 1956 gewiß nicht, die unter der Regie von Eugen York entstanden ist. 

Vielmehr werden sogar Themen angerissen, die für so einen Publikumsfilm, der unter der Schiene der Stimmungsfilme der Anfänge des Wirtschaftswunderlandes lief, ganz erstaunliche Tiefe haben. (Übrigens: Adenauer war einer derjenigen, die davor gewarnt haben, dem Volk aus scheinbarem "Stimmungsbedürfen" schlechte Kunst zu bieten; das Gegenteil sollte seiner Ansicht nach stattfinden!) Und "Ein Herz kehrt heim" wird seinen Erfolg gehabt haben, er erlaubt auch (war für seine Qualität spricht), ein paar Stufen drunter gelesen zu werden. Aber das war damals gar nicht so notwendig. Auch von der eigenen Mutter mit nicht mehr als der damals üblichen achtjährigen Grundschulausbildung weiß der VdZ, daß der Sinn für echte Tragik und Substanz der dramaturgischen Konflikte weit ausgeprägter war, als die Medienmacher jener Zeit manchmal meinten, den Leuten zumuten zu dürfen. Denn die seien ja dumm. 

Freitag, 14. Mai 2021

Man kann's auch übertreiben (1)

Es ist ein wenig seltsam, daß über weite Strecken dieselben Kräfte, die für sexuelle Befreiung eintreten, die Pornographie ablehnen. Und nicht nur das, diese Ablehnung trägt teilweise bereits aggressive Züge. Ganz so, als würden alle Schranken, hier den Archetyp eines Sündenbocks zu konstituieren, zunehmend fallen. Sodaß sich (ähnlich wie in der #metoo-Bewegung) ganz andere, elementarere und vor allem komplexere Dinge zu einer Ersatzabführung bündeln. In die hinein dann der Wille (zusätzlich aus dem Verstand genährt) Energie lenkt. 

So wird die Ablehnung der Pornographie sogar zu einer Art Gleitmittel, zu einem nächsten Trojanischen Pferd, um im Kampf gegen dieses "na wohl auch von Ihnen abgelehnte Zeug!" auch die Zustimmung zu Totalitarismen einzuholen. Denn wenn schon nicht beim Klima, wenn schon nicht bei Corona, dann ist doch wenigstens bei der Pornographie gerechtfertigt, das Verhalten der Menschen bis zum Gang auf die Toilette zu regeln. NICHT WAHR?

Eben. Nicht wahr.* 

Donnerstag, 13. Mai 2021

Einer neuerlichen Vergegenwärtigung wert (2)

Teil 2) Das Recht auf Wucher ist das Schmiergeld, um das Schweigen zur Geldbeschaffung der Politik zu erkaufen 


QR Petr Bystron

Somit entpuppt sich das Ganze als seichte Komödie. Man hat nur drei Jahre gewartet, das war alles. Und holt nun den "gerechten Grund" aus der Schublade, wo jener Kasperl für alles wartet, der für so viel schon hat herhalten müssen. Und noch heute taugt, um das Maul des Volkes mundtot zu schlagen: Die Verbrechen und ein zur Untat verabsolutierter Krieg des Dritten Reiches, mit dem sich jeder anständige Deutsche ja gehörig bis in alle Ewigkeit identifiziert.

Aber was damals geschehen ist, werte Leser, das sollte hier wieder einmal in aller Präzision vor Augen gestellt werden: Daß der Staat seit je und auch in diesen unseren Jahren nicht weniger einen Pakt mit dem Großkapital heilig hält. Wofür die Bürger gerne und nach Belieben am Nasenring in der Arena herumgeführt werden. Die aus ihren Steuern bezahlen, was die Großfinanz in Wahrheit eingesackt hat. Die gar nie ein Risiko trägt. Den sie werden auf jeden Fall gerettet.

Mittwoch, 12. Mai 2021

Einer neuerlichen Vergegenwärtigung wert (1)

E. Michael Jones faßt den Kapitalismus einmal zusammen mit: "State sponsored usury." Also als "vom Staat finanzierter Wucher." Der Leitsatz, der seit dem späten Mittelalter unausgesprochen, verschwiegen bis heimlich, aber immer selbstverständlicher Platz griff, wird an anderem Ort auch mit "Privatisierung der Gewinne - Öffentlichkeitshaftung für Verluste", also als Umlage von Verlusten auf den gemeinen Steuerzahler beschrieben. 

Dieser Grundsatz herrscht bis zum heutigen Tag. Selbst in der Corona-Krise bleiben die Klagen vieler vieler Klein- und Mittelstandsunternehmer weitgehend ungehört. Denn es sind lauter Einzelfälle, lauter Komplikationen, die aus irgendwelchen Umständen eine Zuerkennung von Ausgleichszahlungen (die vom Staat direkt verursachte Schäden wenigstens soweit gutmachen sollen, als die Existenzgefahr der Mittelständler verringert wird) leider unmöglich machen.

Dienstag, 11. Mai 2021

Filmempfehlung - Im Fluß des Lebens enthalten (2)

Teil 2) Das Unmenschliche ist das dem Leben Entrissene, 
und muß vergehen

"So lebt der Mensch" lautet der Titel eines der Romane von André Malraux (Originaltitel "Condition humaine"), der den VdZ mit 18, 19 Jahren so tief geprägt hat, und man könnte auch diesen "links" nennen, wie "Tantas Almas". Aber - er ist nur das Leben! So ist doch der Mensch! Der Fischer nimmt sogar die Turnschuhe der soeben erschossenen Frau, die Mörder schenken sie ihm. Immerhin hat er nur simple Sandalos.

Montag, 10. Mai 2021

Filmempfehlung - Im Fluß des Lebens enthalten (1)

Diesmal soll der Film "Tantas Almas" (2019) von Federico Bissi nahegelebt werden. Wäre der VdZ nicht mit einer ziemlichen Verkühlung zu Bett gelegen (der April wird immer kälter, fällt dem Leser das auch auf?) und hätte fast beiläufig einen Film laufen lassen, er wäre um ein Erlebnis gekommen. Wie es eben an solchen müden Nachmittagen im Krankenbett, wo man nicht mehr so ganz malade ist, aber auch nicht fit genug um aufzustehen, so geschieht.

Sonntag, 9. Mai 2021

Neulich vor einem Jahr (3)

Teil 3) Kapitalismus wird oligarchisch wie der Kommunismus


Das ist jenes Prinzip, in dem der Stärkere, der nun nur noch ein Skrupelloserer ist (somit der von "christlich-ethischen Werten, die die Rücksicht auf den Schwächeren kraft des Hauptgebotes der Nächstenliebe verlangt, befreitere") sich nicht nur durchsetzt, sondern in einem ständigen Wettbewerb mit dem anderen in einem Prozeß der ständigen Akkumulierung von Geld und Kapital steht. Weil immer nur der Stärkere übrigbleibt, der zugleich dann auch der mit weiter konzentrierterer Kapitalmacht wird, die sich von selbst in politische Macht umsetzt.

Samstag, 8. Mai 2021

Neulich vor einem Jahr (2)

 Teil 2) Ein gemeinsamer Feind - die bürgerliche Ordnung


Eine Ordnung, in der sich nicht nur alles von selbst fügt, sondern dem Gesetz der Evolution nach, der Stärkere siegt und siegen muß. Denn nur so ist der Fortschritt im Sinne einer sinnvollen Evolution gewährleistet. Der niemals dulden kann, auch wenn er es vorgibt, daß das Schwache den Gesellschaftston maßgeblich bestimmend existiert. Dies alles sind keine Zuspitzungen, sondern es sind im liberalen Weltbild IMPLIZIERTE Resultanten. Und das heißt, daß er sich immer nicht nur dorthin entwickeln wird, sondern daß diese Ziele mit der Zeit immer wieder explizit werden.

Freitag, 7. Mai 2021

Neulich vor einem Jahr (1)

QR Schießt Reiche tot

Es war der März 2020, als sich bei einer Parteiveranstaltung der deutschen, im Parlament in erklecklicher Zahl vertretenen Partei "Die Linke" diese Szene abspielte: 

Donnerstag, 6. Mai 2021

Warum die Gegenwehr gegen Impfpflicht unmöglich wurde (2)

 Teil 2) Der Staat hat leichtes Spiel. Er steht nun schon direkt vor unserer Haut.


Gleichzeitig wird das für einen Staat bedeutend, das dieser als Mittel seiner eigentlichen Macht - die die Macht von Polizei und Militär ist, lasse sich der Leser nichts anderes einreden! -  am meisten braucht, und das ist ... Geld. Das er in der Steuerpflicht ebenso schafft, zum Zwangsmittel, vor allem aber (warum kann man das nicht sehen!) zum Ziel sämtlicher Arbeit und wirtschaftlichen Tätigkeit macht. Denn die Menschen MÜSSEN nicht UM GELD arbeiten, und alles tun, um ausreichend Geld zu beschaffen, weil sie sich "etwas kaufen" wollen. Sondern sie MÜSSEN es tun, weil sie ihre Steuern nur mit Geld bezahlen können. 

Was alles für den Normalbürger völlig verschwimmt.

Mittwoch, 5. Mai 2021

Warum die Gegenwehr gegen Impfpflicht unmöglich wurde (1)

QR Gerl-Falkovitz
Wo wir hinkommen, wenn wir auf einem Wissen (als sicher geglaubte Wirklichkeiten) aufbauen, das aber genau das nicht mehr erfüllt, was Wissen ist: Anteil am Wissen Gottes (also des Seins selbst) teilnehmen (Gerl-Falkovitz: "Die Wahrheit ist immer größer als wir!") erleben wir längst. 

Es ist uns nur nicht bewußt, wie wenig unser Denken noch die Zeit und die Wirklichkeit zu erfassen vermag, und wie wenig deshalb auch unser Wollen (das im Zielerfassen auf Wahrheit und Wissen Bezug nehmen muß) noch als es selbst erfaßt werden kann, und wie wenig wir deshalb noch in einer Gesellschaft, die sich auf einen täglich neu auszufechtenden Diskurs bezieht, weil jede Gewißheit (die wesenhaft Tradition ist, das heißt Gabe von Menschen, die uns im Leben vorausgehen) verloren ist, wie wenig wir also in solch einer Gesellschaft - der unseren - eine "Chance" haben, uns durchzusetzen.

Dienstag, 4. Mai 2021

Vielleicht hat der Leser eine Antwort (2)

 Teil 2) Woher aber kommt das Geld?


Aber das ist noch nicht alles, werte Leserschaft. Es hat sich noch etwas anderes gezeigt, und das ist nun wirklich spannend, und der VdZ kann sich auch keinen so wirklichen Reim daraus machen. In derselben Zeitung vom 13. April dieses Jahres ist nämlich etwas über das Sparverhalten der ungarischen Familien zu lesen. Ausgehend von der Nachricht, daß der ungarische Staat eine nächste Anleihe begeben wird, die in Ungarn "Superanleihe MAP+" heißt. Und nun bei einem Gesamtvolumen von 5.500 Milliarden Forint (rund 15,6 Milliarden Euro) anlangt. 

QR Defizit Ungarn

Diese Anleihe muß man als Teil einer Strategie sehen, die Orban seit Jahren verfolgt. In den mittlerweile zehn Jahren seiner Amtszeit hat sich die Verschuldung des ungarischen Staatshaushaltes immer mehr ins Inland verlegt. Insgesamt, so die Budapester Zeitung, betragen die staatlichen Anleihen, die vorwiegend Familien halten, bereits 9.300 Milliarden Forint (rund 26,5 Milliarden Euro). Seit 2010 hat sich die Verschuldung des ungarischen Staates bei seinen eigenen Bürgern (also: Familien) von 3 Prozent auf stolze 25 Prozent seiner Gesamtverschuldung erhöht. Und das, so die Zeitung, habe in der Corona-Krise wesentlich dazu beigetragen, daß der ungarische Staat so stabil gewesen sei.** Immerhin sind alleine 2020 die gezeichneten Superanleihen um 1.000 Milliarden Forint (rund 2,8 Milliarden Euro) gestiegen. 

Und wenn wir schon bei Zahlen sind: Im ersten Quartal 2021 hat der ungarische Staat (ohne Kommunen) ein Haushaltsdefizit von 1,144 Millliarden Forint (800 Millionen Euro) eingefahren.

QR Inflation Ungarn

Nun nehmen wir noch ein paar Eckdaten her.

Montag, 3. Mai 2021

Vielleicht hat der Leser eine Antwort (1)

Wie war das mit den Hilfen für Familien und erhöhter Fertilität in Ungarn? Da sind Milliarden im Spiel, gewiß, und man merkt es vor allem an den großen, schwarz-metallisé blitzenden SUVs, die das Straßenbild beherrschen. Milliarden, die fast ausschließlich zu den Frauen fließen. Mit welchem Argument? 

Festhalten! Weil die Kinder (bei Scheidungen) ohnehin meist bei den Frauen bleiben. Und weil Frauen die eigentliche Belastung mit den Kindern zu tragen haben. Das sagen die Politiker ganz frei, und niemand denkt sich etwas dabei. Es ist ja auch bald vergessen.

Daß aber nicht einmal das mit der Belastung stimmt, darüber werden wir zu gegebener Zeit hier noch handeln. Denn es ist ein dramatischer Irrtum, der mit der subjektivistischen Wende der letzten 200 Jahre der Weltbegegnung zu tun hat, die die abendländische Kultur auf Verdunstungstemperatur gekocht hat. Davon ist natürlich auch Ungarn nicht ausgenommen, denn Orban hin und Jobbik* her - das genuin Individuelle ist immer in ein übergeordnet Größeres eingebettet. Das heißt, daß ERST das Abendland in seiner Gesamtentwicklung steht, und DANN die Variierung durch "die Magyaren" erfolgt. 

Aber wir greifen heute das Thema auf, weil sich außer den großen Schlitten (achja, SUVs sind "familiengerechte Wagen", das hat der VdZ ganz vergessen, die da als Trostpreis und Spielzeug für die Männer bei der "Familienförderung" rausspringen, und so mancher wird damit sogar zufrieden sein, zumindest bis die Kiste auseinanderfällt) in weiteren Bereichen ein Zuwachs abgezeichnet hat. Der nicht schwer zu prognostizieren war. 

Das ist zum einen der rasante Anstieg der Immobilienpreise im Land. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Einwohnerzahl von Jahr zu Jahr sinkt, weil die Abwanderungsrate einfach zu hoch ist, wirkt das etwas befremdlich. Und in den Gesprächen mit Ungarn hat sich in den letzten zehn Jahren offenbar wenig geändert. Sie sehen nach wie vor das Leben im Westen (mit besonderer Liebe zu Österreich und Deutschland) als Lebensziel. 

Und das ist zum zweiten der dramatische Anstieg der Kosten für Neubauten. Alleine 2020 sind die Kosten für neuerrichtete Wohnhäuser um zehn Prozent

QR Budapester Zeitung

gestiegen, berichtete unlängst die Budapester Zeitung. Wäre interessant auszurechnen, wie hoch nur die Preissteigerung in absoluten Zahlen ist. Darf der VdZ wetten? Sie ist genauso hoch oder höher als der absolute Betrag, den Orban medienwirksam "für Familien" ausgibt.

Genau das, Wohnraum, sollte mit der in manchen rechten und katholischen Kreisen im Kampf gegen die demographische Katastrophe des Abendlandes hoch gepriesene Familienförderung aber gefördert werden. Daß Familien gerne mehr Kinder wollen, weil damit dann auch ein leichter weil großzügig vom Staat geförderter oder gar bezahlter Zugang zu ausreichend und qualitativ schönem (weil neuem) Wohnraum verbunden ist. (Und, natürlich, zu einem Auto, das genug Platz für alle hat.)

Und die Förderungen sind wirklich hoch, wir haben schon berichtet. Da springen schon mal 100.000 Euro und mehr raus, nicht rückzahlbar, wenn sich ein Pärchen vertraglich verpflichtet, zu heiraten und binnen etlicher Jahre drei Kinder in die Welt zu setzen; wobei wie gesagt es explizit die Frau ist, die diese Gelder lukriert. 

Wer in dieser eigentümlichen Vernutzung von Kindern und Menschen (ein Mensch ist immer Selbstzweck; Kinder zu "züchten", weil man sie zum Gesellschaftserhalt braucht und deshalb für sie "bezahlt", ist für einen katholischen Staat nicht zulässig) ein ethisches Problem wittert, sollte das lieber für sich behalten, wenn er in konservative(re)n Kreisen akzeptiert werden sollte.

Die Familienförderung mit der Ungarn (und Polen, übrigens, da ist es angeblich ähnlich, zumindest hat Orban es gerne als Vorbild zitiert**) ist aber gar keine. Und das wollen wir hier sagen und zeigen. Die Statistiken, die voriges Jahr von einem riesigen "Erfolg" zeugten, sind Einmal- und Nachzieheffekten geschuldet. Langfristig hat man NOCH NIE MIT GELD Familien "gefördert." Nirgendwo in Europa. 

Die ungarische Familienförderung ist also ein Schuß ins Ofenrohr. Und zwar aus mehrfachen Gründen, die nicht nur komplex sind, wie sich bereits jetzt zeigt, sondern auch noch ganz andere Fragen aufwerfen. Auf die vielleicht der Leser eine Antwort findet. Denn der VdZ sieht vor allem aufgeworfene Fragen.

Zuerst einmal, weil das Fördergeld vom Markt sofort aufgesogen wird. Der auf höhere Solvenz der Kunden und steigende Nachfrage ganz einfach mit höheren Preisen reagiert.

Wobei wir gar nicht darüber spekulieren wollen - und das plausiblem Hintergrund - daß die Paare mit diesem geschenkten Geld auch etwas "lockerer" umgehen, um es so rasch als möglich loszuwerden. 
Denn immer ist mit willkürlich zugeführtem Geld, das das Niveau übersteigt, das dem sozio-ökonomischen Geflecht entspricht in dem ein Mensch eingewoben ist (und mit dem sein Rechts-, Wert- und Selbstgefühl untrennbar verbunden ist), unmittelbar das Gefühl von Schuld verbunden. Wo im Nebeneffekt der "Geförderte" versucht, dieses ihm nicht "gehörende" Geld rasch wieder loszuwerden.*²*

Damit ist nur eines erfolgt: Eine Umverlagerung. Keine "Förderung". Eine Umverlagerung der Familienordnung. Und das ist die in Wahrheit mittel- und langfristig familienzerstörerische Zeitbombe, von der hier bereits die Rede war. Nicht in Zeiten, wo alles eitel Wonne ist, sondern wenn das Wetter umschlägt, die Sorgen größer werden, der Mann mit dem Rotz kämpft, und das tut jeder immer wieder, der schöpferisch tätig ist. 

Dann stellt sich plötzlich heraus, daß die Frau das existentiell stabile Element ist, die ist, an der das Bestehen der Familie hängt und durch sie gesichert ist. 

Also schauen wir uns an, erste Reihe fußfrei, was mit einem Großteil der Ehen passieren wird. Weil die Ehe nur Ehe ist, wenn sie das hierarchische Zueinander von Mann und Frau berücksichtigt. Das wird mit der Verlagerung der realen weil finanziellen, existentiellen Macht zu den Frauen, die "die Männer gar nicht mehr brauchen", gewaltig erschüttert. 

Weil es eine ontologische Spannung grundlegt, die sich auch immer zum Ausdruck bringt. In der der Mann den Druck fühlt, um die Vorherrschaft zu ringen, während die Frau die Vorherrschaft über den Mann tatsächlich ausübt weil in der Hand hat. Auch wenn sie bei "viel gutem Willen" (vielleicht stammt sie aus einem sehr traditionellen christlichen Umfeld, dort soll es ja Zauberer geben) so tut, als könne sich trotzdem der Gehorsam dem Manne gegenüber ausreichend verwirklichen. Lachhaft. Der Mann kann auf den Ämtern ja nicht einmal alle Verträge "namens seiner Familie" (die unter seinem Namen firmiert) unterschreiben.

Naja, und weil die Kredite auf die Frau gehen, hat der Staat Ungarn unter Viktor Orban (der, werter Leser, seinerzeit mit dem Stipendium einer George-Soros-Stiftung an einer Londoner Wirtschaftsuni studiert hat) seine liberale Modernität unter Beweis gestellt - 

"Leute, der IST doch gar nicht "konservativ-rückständig-rechts!" (denn so gut wie jeder "Rechte", der in Wahrheit liberal ist, hat diesen enormen Druck, sich als "ich bin doch gar nicht so" zu beweisen, was die paradoxe Situation gebracht hat, daß so gut wie überall und immer "rechte" Parteien in unsren Ländern sozialpolitisch am progressivsten und radikalsten waren)

- indem nun die Frau (die die Kinder hat) auch locker eine "neue Ehe" eingehen kann. In der sie es mit einem anderen Mann und Vater probiert. Klingelt es noch immer nicht? Na dann vielleicht morgen.

Morgen Teil 2) Woher aber kommt das Geld?

*²*Damit erklärt sich die Beobachtung von Ludwig von Mises, der genau diesen Effekt beschrieben hat: Geldzufuhr hat eine (Volks-)Wirtschaft noch nie befördert, sondern immer geschädigt. Es hat außer Inflation und beschädigten Preisgefügen (und: Korruption, wie sie sich im Sozialstaat als Sozialbetrug im Nebeneffekt der bald allgemein werdenden "Jagd nach Sozialleistungen als Einkommensquelle" äußert) nie etwas Positives bewirkt. Das gilt für Familien nicht weniger.

QR Demographie Polen
**Die demographische Realität in Polen ist wie in ganz Mittel-Ost-Europa dramatisch, und wird jährlich weiter schlimmer. Die Geburtenraten gehen überall NACH WIE VOR ZURÜCK, obwohl auch Polen viel Geld verschenkt und das "Familienförderung" nennt. Die dafür sorgen soll, daß mehr Kinder geboren werden. Wo immer also Viktor Orban bzw. sogenannte "katholische Medien", die blöd genug sind, um PR-Jubelmeldungen jeder Art zu veröffentlichen, wenn sie nur ihren Phantasien entsprechen, jene "Statistiken" herhaben, die einen angeblichen Erfolg der Familienförderung belegen sollen - es ist Unsinn. Man muß vielmehr zugeben, daß im gesamten ehemaligen Ostblock eine seelische Depressionsdynamik zugange ist, die ganz andere Ursachen haben muß. Und vermutlich, geht man ihr nach, viel Aufschluß über die Lebenskraft von Völkern und Kulturen aufzeigen und belegen könnte. 


Heiterkeiten zum Tag

"Die, die sagen, daß ich zu klein oder nicht hübsch genug bin, sind kontraproduktiv für unsere Welt, die immer diverser wird."

QR Leni Klum

Sagte Leni Klum, die 16jährige Tochter von Heidi Klum, diesem Model in allen Dampfgassen. 

Dabei verfolgt offenbar Leni eine ganz eigene Linie. Denn jetzt hat sie angeblich sogar Bilder mit ihrer Akne auf Instagram zugängig gemacht. Warum auch nicht, schreibt sie sinngemäß dazu. SO BIN ICH EBEN. Und wie gesagt: In der Welt von heute muß nichts mehr irgendwelchen Anforderungen entsprechen. Weil einfach alles für alles reicht.

Na sicher, sie hat schon recht, wir leben tatsächlich in so einer Welt. Laufolympiaden der Beinamputierten gehören ebenso zum Alltag wie fettlose Fettcremes, zuckerfreie Süßlimonaden, cholesterinfreie Eier und gleich eierlose Biskuits, fleischlose Hamburger, nikotinfreie Zigaretten, glutenfreies Brot, koffeinfreier Kaffee und - seit jetzt - häßliche Models. 

Sonntag, 2. Mai 2021

Im Brief weitergeführt und konkretisiert (3)

Teil 3) Die persönliche Anbindung ist nicht nur hierarchisch,
sondern für den Menschen und sein Erkennen konstitutiv.
Genau sie wird aber von der Aufklärung bekämpft.


Es ist NICHT die Abgleichung über Rationalismus, wie die alle tun und behaupten. (Wenn ich das schon lese, wie die sich selbst bewerben: "Selbst denken" usw. usf.) Das ist alles die Irreführung der Menschen über die Aufklärung! Die wiederum ein Gnostizismus ist, Gnostik: Über "richtiges Denken" kann ich mich gewissermaßen erlösen. Und ich bin erlöst, wenn ich das Richtige WEISZ.

Dieses Wissen kann ich mir wiederum selbst aneignen. Da brauche ich keine Kirche! Da brauche ich genau diese direkte Anbindung an Christus IM GLAUBEN nicht. In der es AUF DEN GLAUBEN ankommt, als jene innere Haltung, in der ich auf Gott hin ausgerichtet bin. Und damit fehlt mir das positive Bild, das Seinsbild! Und gegen DAS muß alles gehen!

Und wirtschaften im Paradies (2)

 Teil 2) Es hat etwas von Paradies


So hält der VdZ es ja (und seit je) mit praktisch allen Geschäften in seinem unmittelbaren Wohnbereich. Seit je. Und er hat einmal gerechnet (aber sagen Sie das nicht weiter, werter Leser). Er ist damit immer auch pekuniär am besten gefahren. Weil das, was auch der Betrieb dann für einen tut, mit der Zeit zumindest von immer mehr Geschenkhaftem ergänzt wird.

Und dann wird etwas erfahrbar, das der VdZ als Vorgriff, Ahnung und Erinnerung an einen Idealzustand des menschlichen Zu- und Miteinander betrachtet. Wo Wirtschaften nicht zu einem Verhältnis von Produkt und Preis wird, sondern zu einem wechselseitigen Beschenken. Wo einer den anderen an seinem Gut teilhaben läßt. Wo man einen Preis bezahlt, gewiß, und eine definierte Leistung erhält, was sonst, aber wo der Umgang miteinander den Charakter eines durchaus beglückenden Spiels angenommen hat. 

Wer das noch nicht erlebt hat, ist nur zu bedauern. Wer Wirtschaften und geschäftlichen Umgang miteinander nur als todernste Rechnung kennt, der sollte sich Sorgen darum machen, ob er überhaupt noch lebt.

Samstag, 1. Mai 2021

Im Brief weitergeführt und konkretisiert (2)

Teil 2) Erlösung braucht persönliche Verbindlichkeit -
Das ist das Wesen des Menschseins


Wahre Opposition kann sich nicht aus "Kritikastertum" ergeben, das ist das Entscheidende. Wahre Opposition ist ein FÜR sein, ein positives Konzept gewissermaßen, in dem man an der Wirklichkeit festhält, und alles was man tut daran ausrichtet: Am Unsichtbaren, das die Wirklichkeit eben ist.

Stattdessen "suchen" alle nach einem positiven Konzept. Was ist der Mensch, was ist der Sinn der Welt usw. usf. Und monieren, daß die Gegenwart nicht "erkenntnisoffen" ist, worunter sie meinen: Ergebnisoffen.

Sie sind nur "dagegen", eben - wo der Schuh drückt.

Und wirtschaften im Paradies (1)

Es sagt etwas über den Geist der Ungarn aus, worüber die Budapester Zeitung am 9. April berichtet: Dem Staat gehe, so schreibt die Zeitung, die Geduld aus. Deshalb würden die Strafen für Fahren ohne Führerschein, die bisher bis zu 400 Euro betrugen, nicht einfach erhöht, sondern durch die Drohung von Gefängnis definitiv verschärft. Eine Geldstrafe alleine wirkt nämlich nicht, wie die Statistik zeigt. Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 wurden über 3.000 Ungarn wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis angezeigt.