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Freitag, 31. Januar 2020

Dummheit verdirbt sogar gutes Handwerk (3)

Teil 3)



Aber überhaupt - der Leser möge doch einmal die Vorträge (und Bücher) des Psychiaters Michael Winterhoff ansehen, der so manchem aus der Seele spricht, wenn er sagt, daß "Deutschland verdummt" - durch das, was die 68er uns an fragwürdigen Segnungen aufgedrückt haben. Oder die über weite Strecken so befreiende Polemik von Dieter Nuhr in "Wissenswertes", die deshalb wie jedes gute Kabarett als komisch rüberkommt, weil sich mancher verwundert sie Augen reibt: Genau, so ist es aber tatsächlich!

Alles nun Rechtsextreme? Denen jeder halbwegs weltoffene Erzieher begeistert zustimmen muß, der noch offene Augen hat und mit Sorge sieht (weil die Kinder liebt), was sich in der Erziehung und in den Schulen abspielt? Genau das wird aber auch in diesem Film als "böse" dargestellt: Wirklichkeit, die endlich die ideologischen Scheuklappen ablegt und sieht, was es zu sehen gibt, und nicht Erfahrung und Realität einfach durch Selbst- oder Fremdindoktrination wegdrückt.

Während auch wie in "Kleine Germanen" die Texte, die darübergelegt wurden, während die Oberlehrer der Interpretationszwänge, einen wie in einer Parallelwelt ablaufenden Ideologieschwampf zeigen, den das im Bildmaterial Gezeigte gar nicht deckt. Ist das der Grund, warum sie die fehlende sinnlich-bildhafte Evidenz durch über Einzeleinstellungen (und vor allem die ungefähr ein Drittel des Films ausmachenden) Zeichentrick-Animationen illustrieren? Wie gesagt, nur über zusammenhanglose Einzelbilder ist die These des Films (sofern er noch ein solcher ist) und Vorstellungen, "wie es bei Rechten abläuft", belegbar. Und man lügt am besten immer mit "Realität", die man lediglich in einen anderen Interpretationshorizont stellt. Wahrheit ist eine Frage des Sinns, also menschliche Leistung im Ordnen, sie ist nicht automatische Summe aus Daten.

Der wie in diesem Fall die ganze Zusammenschusterei der heutigen Mainstream-Anschauungen (die der Film tatsächlich repräsentiert, über den Text, die bemüht die Aussagen "belegenden" Aufnahmen) so offenlegt, daß man sich wundert, daß diese ganze Szene nicht vor Scham in den Erdboden versinkt. Auf alles kann man gar nicht eingehen, und es lohnt auch nicht. "Kleine Germanen" ist ein Kompendium der Argumente, und damit auch der Dummheit und Scheinhaftigkeit der Anti-Fa bzw. der Linken. Mit der zu disputieren tatsächlich sinnlos ist, weil ihr Wesen nicht im Rationalen liegt, das gibt sie nur vor. Linkes Denken ist das Kostüm einer Grundsatzentscheidung des Zugangs zur Wirklichkeit, die in diesem Fall bereits ein Bild der Wirklichkeit vorgibt, um das es nur noch geht. Links zu sein ist ganz einfach nur eine Methode der Wirklichkeitsverweigerung. Umso mehr will die Linke, daß sich vor der Sichtbarwerdung des größten Geheimnisses gehütet werden muß: Daß der Kaiser keine Kleider trägt. Damit man sich nicht schämen muß. Deshalb macht sie solche Filme.

Denn schämen tut sie sich natürlich, sie verfehlt ja das Menschsein. Will deshalb alle anderen ebenfalls dazu zwingen. Nur nicht auf immer leicht erkennbare Weise. Sie tut es durch lautes Schreien, durch aggressives Behaupten, durch Vortäuschen von Absolutheit durch angebliche Mehrheit, durch Besserwissen dessen, was alle in Wahrheit wollen (siehe Rousseaus Verständnis des "volunté générale"), durch totalitäre Mechanismen des Gruppenzwangs und der Massenpsychologie, die umso aggressiver, umso fordernder, umso zwingen sollender auftreten, als die Zeit, dieser wunderbare Lehrmeister des Wahren, diese Nacktheit nicht mehr übersehen läßt. Denn wie gesagt: Das Gute ist, was bleibt. Und es bleibt nur das Gute.

Der Film "Kleine Germanen" fällt in ein und dieselbe Richtung wie die diskutierten "Kinderrechte". Das Grundgesetz (Verfassung) schützt derzeit nämlich natürlich auch die Kinder, weil jeden Menschen. Mit expliziten "Kinderrechten" schafft man sich aber ein neues Eingreifrecht, und bricht die nunmehr isoliert betrachteten Kinder noch ein Stück weiter aus den Familien heraus, und unterstellt sie staatlich definierten Vorstellungen von Wohl und Geist. Die Zukunft soll also vorgeprägt werden, indem diese Vorstellungen beherrscht, und bestimmte Persönlichkeitsbilder im Moralbewußtsein inkriminiert werden, um öffentliche Akzeptanz für ein "Ausrotten des Rechten an der Wurzel" zu schaffen. Dies vor dem Hindergrund, daß rechts alles ist, was Orientierung an einem (vorgängigen) transzendenten Sein heißt. Rechtssein selbst wird genau damit undefinierbar gehalten. Es heißt lediglich alles, was "nicht links", somit nicht systemgenehm ist. Alle in diesem Sinn Rechten sollen in Zukunft aber konkret fürchten müssen, daß man ihnen ihre Kinder wegnimmt, weil ihre Orientierung am Geist deren (seelisch-geistige) Gesundheit gefährdet.

Ist das nicht der Grund, über den mehr nachzudenken lohnte, warum ausgerechnet in diesem Machwerk, das die Rechten vorführen wollte, diese Rechten von ihrer glücklichen, freien, interessanten Kindheit erzählen, was schon alleine die offensichtliche Filmthese - "Schützt die Kinder vor rechten Eltern!" - auf den Kopf stellt. Und die wohl sogar in manchem aus der Filmcrew warme Sehnsuchtsgefühle in der Bauchgegend erweckt haben dürfte. Denn wenn man da an so manche "linke Familie" denkt ... Meist nur irgendwie zusammengestoppelte Zufalls-Ensembles, die ob ihrer tollen Lebenserfüllung schon als Kinder das "Glück um Glück" Tag für Tag abarbeiten müssen, als hätten sie den straffen Tagesplan eines Bundespräsidenten. Angst, wo man nur hinblickt. Und der Angstschweiß trieft vor allem auch in der Kunst-, in der Filmbranche. Womit wir schon viel zum Film gesagt haben.

Deshalb, und in diesem Sinn, ist die Linke verzweifelt, und ihre Methoden werden immer verzweifelter. Denn weil es Seiendes nur aus dem Sein gibt, ist dieser Kern des Seins, der in allem steckt, die Hand, an der Gott die Welt letztlich doch zum Guten führt. "Der Geist der stets verneint, der Böses will, und Gutes schafft."

Morgen Teil 4)




*211119*

Eine Welt im Etikettenrausch (2)

Teil 2)



*Die viel tiefer liegende Frage ist deshalb die nach dem Erkennen an sich, das ein Erkennen des Wesens eines Dings ist. Das macht eine biologistische Diskussion über Gender (oder Rasse) so problematisch. Denn es reicht nicht. Es braucht vielmehr einen Bezug zu einem Wesensbild in der ontologischen Ordnung, sodaß sich "Wesen" als "Beziehungsdynamik an einem Ort" erweist, die in der Sebsttranszendenz auf dieses Bild hin die Konkretion in einer historischen Zeit bewirkt. Dies wiederum wird erst begreifbar, wenn man die Dinge als schöpferische Emanationen in einer Analogie (Ähnlichkeit) erfaßt, die in sich (spurenhaft) bzw. als ihre Daseins- und Existenzgrundlage die Dynamik der Trinität tragen. Man kommt also um die Frage nach Gott und Schöpfung nicht herum, wie es die biologistische, "evidenzbasierte" Betrachtungsweise versucht.

**Hinter dieser Verwirrung, die den Westen mittlerweile voll erfaßt hat und damit die christlich-abendländische Kultur restlos vernichtet, steckt wiederum persönliche Schwäche, also Sünde. Die das eigene Nicht-Erfüllen bzw. die Verweigerung der Selbstüberschreitung in der Hingabe (als Sterben) - mangels Vertrauens; also auch hier: Grundlegung des Weltverhältnisses in der Familie - insofern zu verbergen versucht, indem es "ein X für ein U" erklärt. 

Das können wir nicht zuletzt in unserer Warenwelt beobachten, ja in allen Definitionen von Wohlstand, Erfolg (als Ausweis der Erfüllung der absoluten Existenzkriterien; auch hier also der unbedingte Gottesbezug), also als Entwicklung aus dem Kapitalismus heraus (der selbst eine gewaltsam implementierte Täuschung ist: Die über die Fertilität von Geld). Wo fast alle Dinge, die uns mittlerweile umgeben, nur noch dem Etikett nach sind, was sie sein sollten. Und wir unser gesamtes reales, konkretes Leben nur noch nach Etiketten und im Etikettentausch orientieren, nicht mehr an Werten (Gut) und Wertverhältnissen. 

***

Aber die Freuung an den Dingen - also der Sinn der Welt und Welthaftigkeit - wird über das Wesen zugängig, sonst durch nichts. Selbst die Wahrnehmung über die Sinne ist lediglich eine untere Stufe der Teilhabe am Wesen des Begegnenden. Was wir zum Beispiel an den geistigen Begriffen für sinnliche Erfassung sehen. Nur vom Geist her, nur vom Wesen her ist also die Welt überhaupt "wertvoll". Bestreiten wir den Dingen diesen ihren eigentlichen Sinn, verankern wir die Begriffe nicht im Wissen Gottes, im logos, zerfällt uns die Welt, lösen wir uns "in der Welt" auf (verschwinden also sozusagen aus ihr), und buchstäblich nichts bleibt.

***

Es bleibt aber interessant zu sehen, wie in der Welt im Etikettenrausch die psychische Mechanik der ontologischen Verhangenheit der Seele ähnelt. Und an der Tatsache angreift, daß der Mensch tatsächlich das ist, worauf hin er sich transzendiert. Der fundamentale Unterschied liegt aber woanders: Er liegt darin, WOHER diese Ideen, diese Bilder, diese Wesensbilder, auf die hin sich der Mensch transzendiert - wie er sich also definiert, selbst wenn seine faktische Verfaßtheit diesem Idealbild nicht ganz entspricht (GANZ kann sie nicht abweichen) - stammen. Aus der Übernatur des Geistes (Gottes), oder aus der rein innerweltlich reduktiven, bloß menschengemachten Gedankenwelt. So daß die Welt der Etiketten Ausdruck einer Selbstvergöttlichung des Menschen ist, der sich selbst (und damit der Welt) die Ideen gibt, nach denen sie "ist" (als: "immer neu wird").

Dies kann nur geschehen, indem die Wesensschau des Menschen (als Beheimatung und ständig neu zu vollziehende, nur in der Haltung, Tugend halbwegs "in der Welt stabile" Rückkehr in diese Heimat im Geist) von außen her tot-, in den Menschen "hinein-" geschrien wird. Deshalb der Zwang einer solchen Welt zu (schon quantitativ) immer mehr Etiketten - deshalb die social media (am besten mit Ohrhörern) als deren ideales Werkzeug.*** Eine ontologisch nur im Menschen verankerte Welt wird unausweichlich zu einer Welt der Gesetzes-Zwänge.

***

Warum aber diese Zwänge, warum der Zwangscharakter? Weil der wirkliche Vorgang in den Menschen eine Auseinandersetzung mit dem Archetypischen des Vaters ist - der heute fehlt, auf den als Autorität nichts hinweist. Also braucht man eine andere Quelle der absoluten Autorität. Und die wird durch Omnipräsenz, Dichte, Frequenz ersetzt. Diese Quellen werden zwar so weit es geht dem Absoluten angenähert - deshalb die Bedeutung der "Mehrheit" bei Aussagen, also Mainstream - aber sie können diesen absoluten Bezug nie ersetzen, wie ihn das Kind nur über die frühkindliche elterliche Umgebung erfährt. WENN denn dort diese Mann-Frau-Beziehung diese trinitarische Matrix noch abbildet. Denn wenn nicht, bleibt die Suche nach einer der kindlichen Zugefallenheit ähnlichen Autorität bestimmend, bis sie gesättigt wird, endet meist aber in einem Guru-ähnlichen Verhältnis zu einer (neu gefundenen) Autorität.



***So erklärt sich auch die Notwendigkeit, die "Transformation von Gesellschaften" (höre der Leser dazu eine Aussage von Angela Merkel zur "Bildung und Digitalisierung" als "Chance für Afrika") mit totaler Digitalisierung (social media) zu koppeln. Anders kann diese Transformation, die eine "Umgründung" ist, gar nicht stattfinden, weil die Menschen von ihrer Wesensschau anders nicht "weg-zutäuschen" sind. 



*181119*

Donnerstag, 30. Januar 2020

Dummheit verdirbt sogar gutes Handwerk (2)

Teil 2)



Und dieser "Trick" funktioniert sogar bei diesem Film: Der Betrachter möge nur einmal viele der Aussagen so stehen lassen, wie sie auch im Film dastehen, und er wird zu verblüffenden Einsichten kommen, die den Machern von "Kleine Germanen" ganz sicher nicht bewußt waren: Daß das, was man Rechten als Ausweis ihrer Bösheit unterschiebt, ziemlich ... wahr ist.

Etwa wenn der Großvater die Enkelin dabei ertappt, wie sie heimlich einen amerikanischen Film ansieht.
"Warum sollen wir keine amerikanischen Filme ansehen?" 
"Weil das Feindpropaganda ist."  
"Und warum siehst Du Dir solche Filme trotzdem an?" 
"Weil sie bunt und lustig sind."
Das macht der Opa auf eine sympathische, nette Weise, gar nicht "fanatisch", sondern so, wie kluge, geschickte, ja liebevolle Verantwortliche es eben machen. Und was sagt der Film gleich dazu? "Von meinem Opa abgerichtet wie ein Hund." Hä? Wo? Ach so, der Film erklärt es ja: Die Großväter sind die viel schlimmeren Täter! Die Opas indoktrinieren, die Opas "verknüpfen auf heimtückische Weise Emotion mit Aussage. Na das ist ja ganz was Neues, pfuh, endlich erkennen wir die Mechanismen des Bösen, "Kleine Germanen" sei Dank.*

Das ist also nun "rechts", ja "rechtsextrem", nun wissen wir es. Dafür haben wir ja Adorno und Marcuse, die uns die Welt ebenfalls so erklären, wie es der Film tut. Und jeden gesunden, auf der ganzen Welt wohl nicht grundlos vorhandenen Archetyp des Kriegers, des Erlösers, des Kämpfers mit dem Übel, mit "Nazi" verbinden. (Warum kämpft nur dann die Linke gegen den neuen Bösen, gegen die "Rechte"? Ist das keine Ersatzmythologie?)

Das ist auch endlich die berühmte Angstpädagogik, nicht wahr, werter Leser? "Abgerichtet wie ein Hund". Aufgewachsen mit Mythen und Schauermärchen, wo das Gute das Böse besiegt wird, das ständig lauert.** Nein, wo das Böse vom Krieger, vom Kämpfer besiegt wird. Im Leben ist es ja ganz anders. Die Kuschelpädagogik zeigt ja, daß wir auch ohne Kampf auskommen. Wir müssen nur die Welt ändern, und endlich "gerechter" machen ... Feinde, die Geister sind, gibt es sowieso nicht. Und Selbstüberwindung brauchen auch nur Nazis für ihre mitternächtlichen Ausländerkreuzigungsfackelumzüge, wo mit Hakenkreuzen tätowierte kräftige Männerarme enthusiasmiert "Heil!" in den Himmel schreien.***

Überhaupt lächerlich wird der Film in Passagen wie jenen, wo er behauptet, daß die Rechten damit arbeiteten, "jederzeit die Katastrophe" zu beschwören. Wer ist es denn, der die ultimative Katastrophe heute verkündet, was heißt verkündet, zum sekündlichen Mahngebot machen will, das jeden Atemzug bestimmen soll? Nicht die linken Klimahysteriker?****

Genau, so ist es uns allen ergangen, wir erinnern uns nur nicht immer. Deshalb sind wir ja alle so rechts, quasi mit den Genen, wie Habermas und Adorno behaupteten: Wir sind allesamt ab ovo Nazis. Und wenn wir nicht spurten und die Hacken bei Befehlsempfang zusammenschlugen, wurden wir verdroschen, daß der Hosenboden quietschte, weshalb wir ja alle so seelische Krüppel durch rechte Väter-, nein, Opanazis sind. (Was man übrigens den Kindern in den Schulen tatsächlich so erzählt, der VdZ hat es bei seinen Kindern erlebt. Weshalb er heutige Lehrer für Verbrecher hält, die mögen mit dieser Standesschuld nur endlich leben.)

Ach so? Nicht ziemlich wahr, auch, ja gerade für Linke? Weil genau die Strategie von Propaganda enthüllend, bunt und lustig zu sein, um so Botschaften einzuschleusen, die man erst gar nicht bemerkt. Denn dann Prost-Mahlzeit bei jedem zweiten Hollywood-Film, in dem Mark Wahlberg Muslime abmurkst, um amerikanische Demokratie zu verteidigen, oder Sylvester Stallone böse Kommunisten zu Hunderten schlachtet. Oder wie in "Top Gun" einen nicht einmal irgendwie verhüllten Propagandafilm konsumiert, den das US-Verteidigungsministerium mitfinanzierte (und es ist beileibe nicht der einzige, wo das stattfand), mit dem kalkulierten und eingetretenen Effekt, daß die Bewerbungszahlen für Kampfpiloten in die Höhe schnellten.


 Morgen Teil 3)



*Übrigens ist die heutige Jugend in allererster Linie gar nicht so sehr vom "Väterschwund" geprägt, sondern - sie haben alle keine Großväter! Das betrifft auch den VdZ, der nie einen Großvater kannte, weil alle im Krieg gefallen waren.

**Den leider auch in der Kirche auch so verbreiteten, irrationalen "Anti-Fa-Geistern" ist ganz gewiß nicht klar, daß über die Ausrottung der Mythen der Grundarchetyp der Erlösung durch Christus - als Grunderfahrung des Menschen auf der ganzen Welt, die nur das Christentum durch die Person Jesus Christus real bewältigen kann - wurzellos in der Luft hängt (also die Natur zur Übernatur ist), und schon alleine deshalb für die heutige Jugend so bedeutungslos wurde, wie er es ist. Ohne diese über Mythen und Märchen und Sagen erfahrbare Grunderfahrung (die ohne sprachlichen Ausdruck dumpf und amorph bleibt, und notwendig irgendwelche Ersatzziele sucht, wie z. B. die heutige Klimabewegung beweist) findet das Christentum gar nicht mehr den Boden, auf dem es die Lösung, die Er-lösung verkünden bzw. als Samen zum Schöpferischen hin aussäen könnte.

***Damit wir uns richtig verstehen: Der VdZ kennt auch solche Erscheinungen. Er kennt Ideologen aller Couleur. Auch rechte. Unangenehme Zeitgenossen darunter. Als Gefahr für die Zeit - weil verheerend in der Wirkung auf das Seelenheil der Menschen - sieht er aber die Linken, die unsichtbare, aber umso wirksamere weil immanentisierte und verheimlichte Hakenkreuzarmbinden tragen. 

****Im übrigen ist die Neigung zu "Katastrophenpanik" zutiefst im Wesen des (erbsündlich gefallenen) Menschen verankert, also ebenfalls "archetypisch". Der jeden Augenblick vor dem nicht wißbaren, aber gewissen Ende der Welt steht, der sich jederzeit im apokalyptischen Kampf mit dem Bösen weiß, der sich immer und in jedem Augenblick vor dem Gericht am Ende der Welt stehen sieht. Der sich über dem Abgrund des Nichts weiß, das nur durch das Gute = das Heilige überwindbar ist, weil nur das Heilige überhaupt im Dasein hält.





Eine Welt im Etikettenrausch (1)

Der englischen UCU - Union of Colleges and Universities - gehen die jüngst in Großbritannien beschlossenen Gesetze zu wenig weit. Das berichtet die britische Daily Mail online. Es reicht (bei ansonstiger Strafe) nicht, wenn festgesetzt wird, daß jeder Mann, der von sich behauptet, eine Frau zu sein, unabhängig von seiner anatomischen Verfaßtheit*, auch das Recht hat, als Frau akzeptiert zu werden. Vielmehr muß das auch für das Recht gelten, sich rassisch einzuordnen. Es muß auch die Zuordnung zu einer Rasse unabhängig von der Hautfarbe oder sonstigen Merkmalen möglich sein. 

Sacha Baron Cohen als "Ali G"
Und es gibt ja solche Anlässe. Wie jener spektakuläre Fall in London, wo der Schauspieler Anthony Lennon - mit irischen Eltern - bei Gericht durchsetzte, daß er zukünftig als "black" zu gelten habe. Die Lösung ist plausibel: Er ist ein "wiedergeborener Afrikaner."

Ein Fall ganz eigener Güte ist der des Komikers Sacha Baron Cohen. Der in den USA mit seinem artifiziellen Charakter "Ali G" Aufsehen erregte. In dieser Rolle entgegnet Baron jedem, der ihn kritisiert, mit: "Sagen Sie das, weil ich schwarz bin?"

Gleichzeitig werden die Berichte immer häufiger, in denen Lehrende an Universitäten berichten, daß sie wahren Haßstürmen ausgesetzt werden, weil sie sich geweigert haben, Menschen anders zu beurteilen als wie sie sich anatomisch zeigen. Die Folgen sind oft schwerwiegend. Sie werden von den Universitätsleitungen von jedem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen.

Es geht nur um die Etiketten, nicht um die Dinge selbst. Wir erkennen das daran, daß heute alles beschriftet und "erklärt" ist. So soll unser Erkennen nach gesollten Identifikationen orientiert werden, nicht an der Realität.

Wir erinnern uns, wie alles begann? Als im 15. und 16. Jahrhundert einige Leute begannen zu behaupten, daß etwas sein Sein verlieren könne, obwohl es noch da (also: seiend, also Anteil am Sein habend) sei. Und daß Etwas etwas anderes sein könne, obwohl es sich gar nicht verändert habe. Wie nannte man die? Ach ja, es fällt dem VdZ wieder ein. Protestanten. Als das Verhalten von Kindern, die eine Realität (bzw. die dahinterstehende Wirklichkeit), der sie ausweichen wollen, dadurch "wegschaffen", indem sie die Augen zumachen und ins Land der Phantasie ausweichen.

Direkt damit in Zusammenhang steht und stand die Auflösung des Handelns als Ausdruck des Seins, damit der Gestalt, durch Umwandlung in technische Funktion. Das heißt nicht weniger als daß diese Entwicklung, die mittlerweile zu totaler Verwirrung führt, und in der "Gleichberechtigung von Mann und Frau" als "westlicher Wert" gilt, auf dieselbe prinzipielle Unlogik zurückzuführen ist. Und über die frühkindliche Prägung Persönlichkeitsschwäche (als Identitätsschwäche) begründet, und darin das gesamte Erkenntnisfundament zerrüttet.**

Die Welt ist aber sinn-, nicht inhaltsbasiert! Inhaltsbasiertheit bedeutet nicht weniger als den sinnlosen Versuch, die Welt aus sich selbst heraus zu begründen.


Morgen Teil 2)




*181119*

Mittwoch, 29. Januar 2020

Dummheit verdirbt sogar gutes Handwerk (1)

Eigentlich hätten sich die Macher des abendfüllenden Films "Kleine Germanen" den Film ersparen können. Es hätte genügt, die These in Bleilettern auf den Bildschirm oder die Kinoleinwand zu heften. Denn nur, wenn man diese fortwährend sieht, "funktioniert" der Film auch. Den 'arte' offenbar für so "wichtig" einschätzt, daß man sogar auf die geläufigste Regel verzichtet, erst durch Vertrieb und Aufführung zu kassieren, um ihn dann, irgendwann einmal, auch kostenlos auf Youtube oder ähnlichen Plattformen zur Verfügung zu stellen. Aber das hatte man ohnehin nicht notwendig, denn für solche Filme, nein, für solche Thesen fließen öffentliche Gelder in rauhen Mengen. Man muß diese Blase nur richtig anstechen, schon ergießt sich der Goldregen.

Worum geht es? Was immer man dazu sagt, ist bereits hineinkonstruiert. Denn der Film illustriert nur die These, daß "rechte Gesinnung" in "rechter, ideologischer, indoktrinierender Erziehung" gründet. Und was ist "rechte Gesinnung"? Alles, was dem linken, ja äußerst linken Weltinterpretat widerspricht, das alles Übel der Welt der hierarchischen Ordnung der Welt zuschreibt. Und deshalb nicht nur antiautoritäre Erziehung fordert, sondern eine Erziehung, die den Menschen erst zur tabula rasa macht, also jede identitäre Prägung auslöscht, um ihn dann neu "aus sich selbst heraus" aufzusetzen. Was natürlich nicht funktioniert, ja nicht einmal beabsichtigt ist. Antiautoritarismus ist lediglich die verlogene Etikette, die man der Umorientierung und Verhaftung an neue Autoritäten umhängt. Die emotional reichlichst aufgemotzt die Grundangst des Menschen anspricht, nur ja nicht zu sich selbst aufzustehen, sondern alles Aufstehen an eine Gruppe und deren Leitideen bindet.

Der Film ist also genau so, wie die linken Thesen: Strohdumm. Und er strotzt vor Unkenntnis in fast jeder Hinsicht. Er kennt nicht einmal das, was er abgefilmt hat, was also das Material für die (erst) De-, und dann Re-Komposition nach neuen Gesichtspunkten ist. Filmmaterial ist eben an sich aussagelos, so sinnliche Daten es eben sind. Sie ergeben erst Sinn, wenn man sie ordnet. Und läßt man die Bilder, auch die Aussagen, die Personen, die hier als "Gottseibeiuns" vorgeführt werden sollen, einfach so stehen - und nicht einmal das sahen die Filmemacher - bleibt nur die Frage, was daran "rechtsextrem" oder "böse" sein sollte. Da zeigen sich ziemlich normale Menschen, mit normalen Ansichten, die vermutlich 80 Prozent der Mitmenschen in unseren Ländern teilen. Und zwar immer noch, weil sie der Wirklichkeit, die sie erleben und erfahren, einfach entsprechen. (Was man früher einmal "Wahrheit" nannte.)

Der Film soll also verleumden, das kann man ganz klar erkennen. Aber er schafft es nicht. Er schafft es nur, wenn man den Film NICHT sieht. Und auf so einen Tenor kommt auch einer der im Netz befindlichen recht guten Kommentare von Dirk Alt auf Achgut. Sogar der Filmbewertungsstelle, schreibt er, die diesem gut gemachten, aber sehr dummen Machwerk natürlich das Prädikat "Besonders wertvoll" umhängte, kritisierte, daß von allen Interviewten keine menschenverachtenden Stellungnahmen zu hören wären. Dabei hat man sich solche Mühe gegeben ... Oder hat der Endredakteur über die Filmemacher gesiegt? 

Kann es also sein, daß Ellen Kositza sich gar nicht zu Recht beklagt, daß sie (und ihr Mann, Götz Kubitschek) "getäuscht" wurden, als man sie zum (langen) Interview bat, das man aufnahm und dann in wenigen Sequenzen (wie es eben bei solchen Aufnahmen notwendigerweise immer ist) verwendete. Sondern, daß die ursprüngliche Intention der Filmemacher noch anständig(er) war, als das Endprodukt? Sogar die Kindheitsgeschichten der "Bösen" im Film "Kleine Germanen" erfüllen keinen der Tatbestände, die doch der Film aufdecken möchte. Keine dieser Geschichten zeigt, daß hier vom Elternhaus "indoktriniert" oder mit Gewalt Ideologie aufgezwungen wurde, ja im Gegenteil. Niemand mußte Passagen aus "Mein Kampf" auswendig lernen, und niemand mußte Ausländer hassen. 

Liebe zur Heimat, die der Film - man muß bei manchen Passagen schmunzeln (oder schelmisch auflachen, je nachdem), ja sie bewegen auf eine Weise, die den Filmemachern sicher nicht absichtlich bzw. "so" durchgerutscht ist - ist hingegen jedem ein Bedürfnis, der seine Heimat noch zuläßt und als solche erfahren hat, und Selbstüberwindung in kleinen Dingen zu lernen ist eines der wichtigsten Elemente jeder normalen, gesunden Heranreifung zur Weltoffenheit, denn erst so läßt sich auch so manches ertragen, erst so bildet sich das heran, was die Linken fordern, aber nicht und nie haben: Toleranz, wirkliche Toleranz. Die auch ein Anderssein zuläßt, wenn auch nicht durch Haltungs- und Identitätslosigkeit verschwinden läßt. Man hat bei den allermeisten jener Linken, die alles was bei drei nicht auf den Bäumen ist, als "rechtsextrem" verunglimpft ohnehin den Eindruck, daß es blanker Neid ist, der sie treibt. Neid auf jene, die noch irgendwie Identität haben, noch irgendwie der Welt etwas Schönes abgewinnen können, noch irgendwie Weltoffenheit haben.

Deshalb teilt auch der VdZ die Erfahrung etwa von Ellen Kositza und ihrem Mann. Und der Unterschied zu heute, ja einer der Punkte, an denen sich so manche substantielle Kritik entzündet wie belegt, ist zu sehen, mit welcher ideologischen Engführung, mit welcher moralistischen Verhaltensdressur heutige Jugend heranwachsen muß, während wir die Kindheit in den 1960ern, abschwächelnd noch 1970ern (offenbar, denn das Verlegerehepaar ist um einiges jünger als der VdZ), als praktisch völlig "frei" und unbeaufsichtigt erfahren haben. Wir sind noch den ganzen Tag "draußen" herumgelaufen, ohne fortwährende Medienberieselung und hatten unsere eigene, ungemein reichhaltige Erfahrungswelt, in der wir gelernt haben, mit der Welt auch einmal alleine zurechtzukommen.

Überhaupt muß man sagen: Wenn die Linken wüßten, wie weltoffen und wirklichkeitsneugierig praktisch alle sind, denen heute ein "Rechtssein" unterschoben wird - die wirklich wenigen, die in rechtsextremen Ideologien versunken sind, sind eine quantité négligeable - und mit linken Milieus verglichen, würden sie vor Beschämung in den Erdboden versinken. (Weshalb der VdZ sogar zu der Auffassung weil Beobachtung kommt, daß sehr sehr viele, die sich "rechts" äußern, in ihrer eigentlichen Substanz ausgemachte Linke sind. Aber das zu sehen überfordert Linke endgültig.) 

Wenn sie wüßten, wie sinnlich basiert Konservative sind (und schon diese sind auch im Film als "rechts" und gefährlich etikettiert), ja daß die (wir ringen um Begriffe, denn eigentlich würde reichen zu sagen: "Normale") eher Traditionsorientierten eine viel reichere sinnliche Erfahrungswelt haben, die sich nämlich erst über Kultur erschließt (ja der Sinn von Kultur ist letztlich sogar Sinnlichkeit! Aber Sinnlichkeit, nicht der primitive Konsum von ausgewählten, vereinzelten, an die Stelle eines Reichen gesetzten isolierten Sinnesreizen, was man am besten bei der Sexualität sieht), würden sie sich in den letzten Erdkeller verkriechen.

Vielleicht also hat sich wieder einmal die sehr wirklichkeitsverhaftete Ausrichtung der Cutter und der darauf aufbauende Formsinn der eigentlichen Filmemacher seine eigene Bahn gebrochen, die des Guten nämlich. Die, die so viel mit dem Material zu tun haben, haben nämlich oft eine erstaunliche Erdung in Wirklichkeit, zu der sie die Hingabe ans Material, also an die Welt, fast zwingt.

Morgen Teil 2)




Dabei war doch alles bekannt

Es war doch völlig klar. Jeffrey Epstein hat regelrecht davon gelebt, Leute zu erpressen. Die er zuvor auf seine Virgin Island einlud, um sie dann per Video aufzunehmen. Wobei? Bei denselben pädophilen Vollzügen, für die jeder in den USA Epstein kannte.

Sie habe schon vor drei Jahren alles gewußt, sagt die in den USA bekannte Moderatorin auf ABC in einem inoffiziellen Mitschnitt eines Gesprächs mit dem Produzenten der Show. Jeder wußte, worum es ging. Auch über Prince Andrew, den britischen Königssohn. Die Zeugen, die Opfer, alles war da.

Aber niemand reagierte. Außer die, die die Nachrichten unterdrückten, wie sie es erlebt hatte.

Epstein, so Amy Robach, die "Anchor-Woman" der News des amerikanischen TV-Senders ABC, wurde ihrer Ansicht nach zu hundert Prozent ermordet. (Mittlerweile hat ein nächstes Gutachten erbracht, daß sich im Halsbereich Brüche zeigen, die niemals von einer Selbststrangulierung stammen können.) Weil er manchen zu gefährlich geworden war, ganz einfach. Der Mann hatte sich überschätzt. Auch in den beziehungsweise für die Augen der Clintons. Mehr gibt es doch dazu nicht zu sagen. Auch nicht im November 2019.








Dienstag, 28. Januar 2020

Man kann ihn aber schon richtig spüren

Einer der Gründe, warum sich der Wahn vom gefährlichen Klimawandel so hartnäckig und scheinbar ungebremst durchgesetzt hat und mittlerweile zur Alltagserzählung gehört, ist, daß sich dieses Märchen - das im Wesentlichen einer Wahrnehmungsneurose gleichkommt, keiner wissenschaftlichen Erkenntnis - so wunderbar eignet, für alles und jedes menschliche Versagen als Ausrede herzuhalten. Deshalb ist es auch bei der Politik so beliebt, und hier vor allem bei Lokalpolitikern, die Versagen, Korruption oder schlicht Faulheit, Dummheit und Nachlässigkeit auf eine nun scheinbar von jedem erfahrbare Klimakatastrophe zurückführen können. Einige wenige Beispiele aus einer schier unendlichen Liste? Bitte.

Da pflastern Bürgermeister von Provinzstädten ihre Innenstädte mit sauber bis geschleckt aussehenden Ziegelbelägen zu, um den Tourismus zu fördern, reißen alle Bäume heraus, betonieren die letzten Wiesenflächen zu, pflanzen kleine Baumwunzlinge, die nicht einmal mehr Kontakt mit dem tiefen Boden haben, und erzählen dann nach drei Jahren, daß die nunmehr festzustellende Backofenhitze im Sommer der Klimaerwärmung zuzuschreiben sei.  Die heute doch wirklich schon jeder spüre.

Da vernachlässigen Gouverneure, wie der in Kalifornien, auf sträfliche Weise die Infrastruktur, woraufhin schlicht verrottete Schaltstellen für Elektrizität durchbrennen und einen riesigen Waldbrand nach dem anderen entfachen, während sie zugleich zulassen, daß Häuser in bislang ungesehener Nähe zu maroden Hochspannungsleitungen entstehen, das Unterholz wegen "Naturschutz", medienwirksam reklamiert von einer NGO (was sonst) nicht mehr ausräumen, sodaß sich ein regelrechter Zunderteppich aufbauen konnte, schieben aber die Ausbrüche von Bränden dem Klimawandel zu. Die heute doch wirklich schon jeder spüre.

Da betreiben industrialisierte Landwirtschafts-Großunternehmen Raubbau am Boden, richten riesige Monokulturen ein, sodaß nun die Böden kaum noch Feuchtigkeit aufnehmen und speichern, dadurch bei jedem stärkeren Regen unter Wasser stehen und Humus abgetragen wird, oder bei etwas längeren Sonnenscheinperioden rasch austrocknen. und schreien dann nach öffentlichen Geldern, weil sie unschuldige Opfer des von anderen Schuldigen herbeigeführten, globalen Klimawandels sind.  Den heute doch wirklich schon jeder spürt.

Wie war's in Venedig? - Ach, Pech mit dem Wetter. Die Straßen standen ständig unter Wasser.
Und da wird Venedig mit der nach 1966 zweithöchsten Überschwemmung des letzten Jahrhunderts konfrontiert, und die Politiker, wie die Medien haben nichts Besseres zu tun, als das der "schon immer mehr spürbaren Klimaerwärmung durch CO2" zuzuschreiben. Den heute doch wirklich schon jeder spürt.

Daß Medien das nicht besser wissen, kann man ihnen gar nicht mehr vorwerfen. Wer heute noch Massenmedien glaubt, hat selber einen an der Waffel. Journalismus im eigentlichen Sinn gibt es nicht mehr, oder wenn, nur noch in ausgesuchten Publikationen, ob im Druck oder nur online. 

Venedig, um es kurz zu machen, "versinkt" natürlich nicht "wegen des Klimawandels", sondern es versinkt seit Entstehung, erstens, und leidet unter unregelmäßigen Überschwemmungen, die sehr lokalen Bedingungen folgen. Die, wie beim Hochwasser im Herbst 2019, kulminieren können, und dann der Stadt eine wirklich schwere Überschwemmung einbrocken. Wer sich aber informieren will, welche Umstände dazu geführt haben und seit je führen, der möge sich diese sehr gute Übersicht auf EIKE durchlesen:

- Nicht nur versinkt Venedig von sich aus, etwa durch Grundwasserentnahmen,   seit man in dieser Lagune siedelt (und das ist seit den Hunneneinfällen im 5. Jahrhundert, als viele Bewohner von Grado im Nordosten der Adria per Schiff flüchteten und eine neue, vor den Barbarenhorden sichere Siedlung gründeten. Wobei damals der gesamte Küstenabschnitt dieses Teiles der Adria völlig anderen Verlauf hatte), was man erst in jüngster Zeit durch Wasserzuleitung von außen endlich in den Griff bekommen hat.

- Nicht nur weiß man nicht einmal, ob der Meeresspiegel in der Adria überhaupt steigt (ob also überhaupt die weltweit behaupteten, durchschnittlich pro Jahr ausgegebenen 1,4 Millimeter), denn die Meßstation, die zuvor Jahrzehnte überhaupt keinen Anstieg mehr verzeichnete, wurde im Jahr 2000 übersiedelt, und weist erst seither wieder diese ominösen 1,45 mm pro Jahr auf

- Sondern nicht zuletzt wird durch die Ausrede "Klimawandel", die heute schon fast jeder akzeptiert, das für Italien vielleicht nicht ganz untypische, weil durch Korruption beeinträchtigte, nachlässige Wirken der Verwaltung kaschiert. Der Damm "Moses", der, um Venedig endlich vor den regelmäßigen Überschwemmungen zu schützen, seit fast 20 Jahren gebaut wird, hätte schon längst fertig sein sollen und können.

Woher die Überschwemmungen von Venedig aber überhaupt kommen? Aus einem komplexen Zusammenspiel von Gezeiten, Meeresströmungen, Meeresoszillationen in der oberen Adria zwischen dem Becken von Triest und dem Golf von Venedig, den Winden, und von den Zuflüssen, deren Wassermenge nicht nur schwankt, sondern sogar von Bebauungsmaßnahmen (auch durch solche wie das Freibaggern von Fahrrinnen für Schiffe) abhängt. Oder von seit langem abgeflachten Vorküsten-Meeresböden, was anbrandende, aufs Land tretende Wellen immer höher ausfallen läßt. 

Im Oktober/November 2019 sind alle diese Umstände in ihrem Zusammenwirken so ausgefallen, daß sie sich gegenseitig hochgeschaukelt haben. Und, wie gesagt, den Hochwasserstand von 1966 fast (sic!) erreichten.

Aber Venedig hat seine Hochwasser nicht wegen des Klimawandels, wie die Massenmedien und die Politiker (eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus) zu suggerieren versucht haben und versuchen. Sieh da, und plötzlich spüren die Leute von Brüssel bis Wien wieder einmal "ganz deutlich", wie der Klimawandel voll durchschlägt, sodaß man ihn mit den eigenen Sinnen schon wahrnehmen kann ...

Über solche Plauderblasen sollte sich der werte Leser nicht weiter ärgern, sondern sie mit gewisser Gelassenheit quittieren. Und schon gar nicht den Fehler machen zu meinen, es wäre alles eine Sache von falscher oder richtiger Information. Denn mit Wissen, mit Fakten, mit Tatsachen hat die Geschichte vom "bedrohlichen Klimawandel" rein gar nichts zu tun. Und zur Wahrheit haben die Medien ein wahrlich bunt gestricktes Verhältnis. Dabei kommt alles genau darauf an - aufs Verhältnis zur Wahrheit! Die Person ist. Das ist wiederum der Grund, warum die Lüge nie und niemandem verborgen bleibt. Es braucht nur oft Zeit und Abstand, um das zu erkennen.

Weshalb die schwindende Lesergunst nun auch in Deutschland (in Österreich ist es ohnehin schon lange üblich) mit vielen Steuermillionen wettgemacht werden soll. Damit Medienkonzerne ihre Gewinnrechnung trotz erbärmlichem Niveau der Publikation - zur Sonderwerkstätte hoher Moralverpflichtung erklärt, und Moral schlägt neuerdings ja Wahrheit (nicht: eröffnet den Zugang zu ihr, nein, eines steht gegen das andere) - endlich auch wirklichkeitsfern, aber politisch garantiert, wieder aufbuttern können.

Die Hysterie wird aber prinzipiell aus ganz anderen Quellen gespeist. Sie braucht zur Erklärung keinen Klimaforscher oder Meteorologen, sondern lediglich ein wenig Erkenntnis der tieferen seelischeren Vorgänge in dieser Zeit und dieser Lage des Geistes. Darum geht der Riß zwischen "Klimaleugnern - Klimarettern" nicht durch eine Linie sachlicher Umstände, sondern durch sehr tief liegende persönliche Haltungen und Vorentscheidungen, die aus ganz anderen Regionen kommen als aus "Klima". Das ist auch der Grund, warum sich mit den einen wie den anderen ganze und umfassende Urteilskomplexe weil Weltanschauungen verbinden - wer so denkt, denkt auch so und so. Es geht um Fragen der Seelenkultur, nicht um wissenschaftliche Fakten. Über welche Behauptung man nur lachen sollte. Ähnlich jenem milden Lächeln, das einem Kind in der Trotzphase oder einem Jugendlichen in der Pubertät oft zukommt.

Nicht so milde sollte man über die Bosheit lächeln, die oft dahintersteht. Und die Skrupellosigkeit, mit der so manche, ja viele ihre Interessen mit allen Mitteln durchdrücken, ist nicht die schwächste Quelle einer instinktiv benutzten Archetypik, die aus einem Grundkonflikt mit Gott, dem Sein, dem logos der Welt gespeist wird. Aber nicht aus der Sorge um CO2 oder Funzelverbrennung, oder gar aus Liebe zur Schöpfung.


Nachtrag: Auch in Österreich wurde in deutlich wahrnehmbarem Zusammenhang mit der Berichterstattung v. a. im letzten Jahr (die weltweit zentral gesteuert und koordiniert war und ist wie noch nie) der Spruch laut, der "Klimawandel sei angekommen, man spüre ihn bereits im Alltag." Wie wenig das der Fall sein KANN zeigt eine Einschau in gemessene Wetterdaten. Wo sich grosso modo sagen läßt, daß sich in den letzten 100 (und mehr) Jahren KEIN TREND erkennen läßt. Es gibt dieses Ankommen des Klimawandels also nicht. Alles bleibt im Rahmen natürlicher Variabilität.



Ein hartnäckiges Gerücht (2)

Teil 2) Vorsicht mit Lorbeerkränzen


Renault R5, Baujahr 1972
Zurück zur Geschichte oder sagen wir: Zur Legende. Die führenden Funktionäre haben aus verschiedenen Gründen, über die man nur spekulieren könnte (denn ganz einleuchtend ist keine der dann nötigen Erklärungen), angeblich dieses bahnbrechende, wegweisende Konzept abgelehnt. Daraufhin hätten die Zwickauer die Pläne kurzentschlossen VW angeboten, und dessen Manager hätten sofort zugeschlagen.

Um kurz darauf mit dem Golf aufzutauchen, welches VW, das damals in einer substantiellen Krise stand (der Käfer war am absteigenden Ast, ein Alternativkonzept für ein nächstes Massenauto aber nicht vorhanden), in die Lage versetzte, das Feld sozusagen "von hinten" aufzurollen, und sehr bald sämtliche Konkurrenten am Weltmarkt zu überholen.

In der BRD längst bekannt:
Kompakter Glas 04, Bj. 1960 (!)
Nimmt man einmal aus, daß VW mit seinem hohen Anteil an Staatsbeteiligung ein spezieller "Feind" des Ostens war, wäre aber aus anderen Gründen bei so einer Geschichte nicht nachvollziehbar, warum VW das hätte getan haben sollen. Der 1975 auf den Markt gebrachte Golf 1 hatte nichts von so einem Konzept, außer die Raumidee, und die war auch nicht neu. Der kommende Golf war sogar in der Karosserie anders aufgebaut. 

Und VW hätte zudem nichts für ein Raumkonzept dieser Art bezahlen müssen, wenn es diese Ideen nicht schon selbst gehabt hätte. Weil die gesamte europäische (und bald auch die japanische) Konkurrenz mit solchen Modellen bereits am Markt WAR. Schon lange sogar. Der Glas 104 etwa wurde schon 1960 auf den deutschen Markt gebracht. Und die Reihe ließe sich lange fortsetzen. Und das technische Konzept des Golfs hatte VW bereits 1970 mit dem K70 des späteren Golfs produziert.

VW K70, Baujahr 1970
Es war nur noch ein bißchen früh für alle diese Wagen gewesen. Der Zeitgeist für solch ein Auto war erst ab der Mitte der 1970er Jahre so weit gediehen, daß die Nachfrage danach tatsächlich explodierte. Ab da stimmte Form und Inhalt erst zusammen.

Und was war da neu am Zeitgeist? Der Funktionalismus brach sich endgültig Bahn. Überall, nicht nur am Automarkt. Die Autos, die seither gebaut werden, zumindest am Massenmarkt, zumindest beim "Auto für jedermann", haben den ursprünglichen Ansatz der Idee Auto auf den Kopf gestellt. Bislang war "Gestalt" und der Ordnungsraum, in dem sich Gestalt fand und befand, der Ausgangspunkt, und die Technik füllte diese Gestalt. Nun war es umgekehrt. Es ging um Funktionen, um auf bestimmte Aspekte hin reduzierte "Leistung". Design, Art, ja Lebensart wurde zum Zusatzpünktchen, zur eigenen Sache, die man den Dingen nur noch wie Quasten - wenn auch nicht wirklich nötig - umhängte.

Den klaren Zusammenhang aber, den Wahrheit und Schönheit und Gutheit mit Freiheit und schöpferischem Leben sowie einem gedeihlichen Ganzen (sic!) einer Gesellschaft und so auch einer Volkswirtschaft haben, müssen wir hier nicht noch einmal aufzeigen. Der Leser kann es außerdem selbst sehen. Denn spätestens seit dieser Zeit schustern wir (v. a. politisch) nur noch an Reparaturmaßnahmen herum, um die getroffenen Entscheidungen irgendwie noch auf "gut" zu trimmen, weil es ihnen allen sichtbar an so vielem mangelt. Was wir aber seither nur noch posthoc sehen. (Deshalb auch der Aufschwung des Liberalismus zur alleinseligmachenden Ideologie heute. Er macht es genauso, weiß alles erst im Nachhinein, aber dann viel besser.)

Peugeot 104, Baujahr 1972
Die Ingenieure in der ehemaligen DDR waren denen im Westen was die intellektuelle Kapazität anbelangt um nichts unterlegen, im Gegenteil, oft überlegen, weil Meister der Improvisationskunst, die Selbständigkeit beim Denken verlangt, was den Menschen im Westen immer mehr abhanden gekommen ist. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen, und muß ihnen nicht auch den VW-Golf als Goldmedaille umhängen, das haben sie nicht notwendig. Denn VW in Wolfsburg hätte diese Nachhilfe nicht gebraucht.

Es bleibt, und das ist nachweis- und belegbar, daß AUCH die Ingenieure in Zwickau sehr genau wußten, was sich am weltweiten Automarkt abspielte, und wohin der Zeitgeist im Westen ging. Ja, sie ahnten es sehr früh, als noch nichts am Markt wirklich darauf hinwies. Aber darin waren sie nicht die einzigen. Es hing einfach Anfang der 1970er in der Luft, und bekam seinen Anschub spätestens mit der (künstlich erzeugten) Ölkrise. Die ihre Auswirkungen auch in der Art, Dinge und Leben zu denken, hatte. 

Fiat 127, Baujahr 1971
Daß der Golf, diese Erfolgsgeschichte der deutschen Industrie und Ingenieurskunst, nur durch die DDR-Ingenieure genommen habe ist deshalb ein Mythos. Der wie jeder Mythos ein Archetyp in die Welt stellt. Daß nämlich die größeren Geister jenseits der Mauer tätig waren. Sie wurden nur durch das Regime an der vollen Entfaltung ihrer Fähigkeiten gehindert, haben insgeheim und auf mannigfaltige (auch illegale) Weise denn doch die Geschichte des Westens bestimmt. 

Freilich, das Letztere stimmt. Wenn auch auf eine andere Weise. Aber mit dem Bekränzen mit Lorbeeren für die Entwicklung im Westen wäre der VdZ ziemlich vorsichtig. Sie könnten faul sein und stinken.






Montag, 27. Januar 2020

In eigener Sache

Der VdZ muß leider mitteilen, daß er auf absehbare Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, die Versorgung des Blogs mit täglich zwei Artikeln - wie seit Jahren - fortzuführen. Er bittet um Nachsicht.




Ein hartnäckiges Gerücht (1)

VW Golf, Baujahr 1975
Man liest es immer wieder, und seine Absicht ist klar, verstehbar und sogar gerecht: Die Ingenieursleistungen in der DDR waren um nichts weniger hervorragend wie im westlichen Bruderstaat. Oft sogar insofern genial, als sie mit weit weniger Möglichkeiten auskommen mußten und deshalb Umwege brauchten, die für westliche Ingenieure gar nicht nötig waren. Über diese Umwege kamen oft genug neue Ideen ans Tageslicht, die jede Anerkennung verdienen. 

Nur eines haben die DDR-Ingenieure nicht gemacht: Sie haben dem VW-Konzern nicht beigebracht, wie das Auto der Zukunft Ende der 1960er Jahre auszusehen habe, und - konkret - den VW-Golf entwickelt. Ein Wagen, dessen Erfolgsgeschichte nur mit dem des Käfers vergleichbar ist. 

Michael Khan geht der Geschichte der Kompaktwagen dieser Art nach, der bis heute einen großen Teil des Kleinwagensektors beherrscht, und damit auch der Geschichte des VW-Golf. Er kommt zu dem recht plausiblen Schluß, daß diese Art von Autos schon überall in Europa in den Startlöchern stand oder sogar schon gestartete Raketen waren, weil es einfach im Zug der Zeit lag. Nahezu jeder europäische Autohersteller kam deshalb Jahre vor dem Golf mit Kompaktwagen ähnlicher Art und Technik auf den Markt, VW hätte den DDR-Golf, selbst wenn er im Osten erfunden worden wäre, nicht gebraucht. Und daß die VW-Ingenieure die Augen offen hatten, was sich so in Europa tat, kann man annehmen. Auch technisch war mit dem K70 alles bereits vorhanden, das später im Golf seine perfekte Kombination fand.

Aber dennoch gibt es diese Legende. Der VW-Golf sei im Autokombinat  VEB Sachsenring in Zwickau entwickelt worden, wo man auch den Trabant baute und nach Neuem sann. Und so kam man auf ein neues Kompaktauto, Zweitürer mit Heckklappe, wassergekühltem Reihenmotor und Vorderradantrieb (schon vergessen? auch das kam in den 1970ern erst so richtig, vorher war jedes Auto heckgetrieben), viel Stauraum (für die bei uns erst jetzt aufkommende Art, in Einkaufszentren und Supermärkten einzukaufen, und außerdem: Um in Urlaub nach Rimini zu fahren, auch das kam jetzt erst so richtig auf), und dennoch nötigenfalls Platz für vier oder fünf Passagiere, trotz der Kleinheit der Außenmaße. Das alles war in der DDR-Version noch auf der Grundlage eines Stahlgerüsts gedacht, das auf die übliche Art mit Plaste-Karosserie umhüllt wurde. Das neue Wagenkonzept war zwar für den Zweitaktmotor des Trabant gedacht, wäre aber mit tschechischen oder rumänischen Motoren jederzeit aufrüstbar gewesen. 

Die DDR-Ingenieure haben bekanntlich ja nie einen brauchbaren Viertaktmotor entwickeln können, so schon vor Jahrzehnten der +Schwager des VdZ, Gott hab ihn selig, ein selbst in der DDR geborener, mit den Eltern aber "hinübergewechselter" Motoringenieur mit viel Überblick und Sachverstand. Der auf seine schnoddrige Berliner Art seufzend stets gemeint hatte: "Die kriejen eenfach keen' Viertakter uff die Reije, nich ums Verrecken, ick kapier's nich."

Nach 1945 waren aus zwei Gründen viele Konstruktionspläne eben einfach "verschwunden". Entweder wegen des bekannten Patentraubzugs der Amerikaner, die in einem wahren Blitzunternehmen mit LKWs noch im Frühsommer 1945 quer durch die Lande (auch im Osten) gerast waren, und hunderttausende Patente und Pläne (und Dokumente, wie schon 1919 übrigens) einkassiert und schiffsladungsweise (sic!) in die USA verschippert hatten. Wo man noch heute riesige Archive führt, die freilich nur Wenigen aufgeschlossen werden.

Aber auch ob des einfachen Umstands, daß die Eigentümer der Industriebetriebe, um absehbaren Enteignungen zu entkommen, nicht nur mit viel Kapital, sondern auch mit sämtlichen Produktplänen in die Westzonen abgedampft waren, um dort oft ganz neu anzufangen. Wenn auch nicht "ganz von vorne".

Die Russen kamen erst spät drauf, was da lief und kamen überall zu spät. Selbst beim beliebten "Export von deutschen Ingenieuren nach Moskau" blieb ihnen nur die zweite Reihe. Nicht nur also, weil Miami oder San Franzisco schon dem Ruf nach einen höheren Spaßfaktor haben als Tscheljabinsker Plattenbauten oder selbst Sotschis Freizeitkombinate, schoß der (buchstäblich) raketenartige Aufstieg der USA zur Technologieweltmacht Nr. 1 im Grunde auf deutschem Mist. Die deutsche Technik und Wissenschaft war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in fast allen Bereichen der der übrigen Welt um zehn, fünfzehn ja dreißig Jahre vorausgeeilt.

So aber wurden überall in der "Ostzone" entkernte Betriebe hinterlassen, von denen oft kaum mehr als die Hardware, also die anfaßbaren Gebäude, Maschinen und Arbeiter übrigblieben, die vieles nun neu erfinden mußten. Zeiss-Optik, deren Geschichte der VdZ etwas näher kennt, ist einer solcher typischen Fälle, drum erwähnt er sie. Der DDR fehlte fortan das, was jede Gesellschaft unbedingt braucht, um sich zu entwickeln: Ein solider, integerer Mittelstand. Diese Geschichte hat sich, übrigens, in allen jenen Ländern wiederholt, aus denen man nach 1945 die Deutschen expedierte. Darin, und nur darin gründet der immer katastrophalere Zustand der dortigen Volkswirtschaften. Es fehlten die Träger des Schöpferischen. Diesen Faktor kennt eben keine der "wissenschaftlichen Analysen" von Gesellschaften mit marxistischer Brille.

Morgen Teil 2) Vorsicht mit Lorbeerkränzen





Sonntag, 26. Januar 2020

Worum es aber geht (2)

Teil 2) Wir erleben alles das ja längst.
Pessimismus als Generationenerfahrung der Enttäuschung. 
Aber keine Verzweiflung.



Und wir sehen es ja. Tagtäglich sogar. Aber niemand wagt in den Mund zu nehmen, was die Hand längst tut. Wagt, die Sache beim Namen zu nennen. Alles das, was hier als "Segregationsmodell" angeführt ist, PASSIERT LÄNGST. Es geht also gar nicht darum, die Dinge neu einzuführen! Sondern es geht darum, diese Entwicklung in den Händen zu behalten, und uns nicht davon überrollen zu lassen. Was nicht aber einfach heißt, daß dann mehrere Kulturen nebeneinander ("friedlich") ko-existieren, sondern daß wir selbst (sic!) zu jener Nebenkultur werden, zu der uns die Geschichte machen wird. Wenn wir nicht endlich den Tatsachen ins Auge sehen. Wir tun es ohnehin längst, ohne es aber zu benennen. Das nennt man Realitätsflucht! Die Migrationsdiskussion ist also weitgehend völlig leeres Gerede, das möglichst vermeidet zu benennen, worum es geht.

So lange aber werden wir uns von solchen Ereignissen wie in Frankfurt tagtäglich neu "überraschen" lassen müssen. Weil wir alle, ausnahmslos, die Augen vor der realen Welt, in der wir leben, schließen. Wo sich unaufhaltbar eine Veränderung der Landschaften, der Staaten und Staatengebilde Bahn bricht, ohne daß wir sie so gestalten, daß wir auch in dreißig oder fünfzig Jahren noch unsere Lebensweise aufführen können. Denn die wird sich, wenn wir nicht den Willen zur Realität aufbringen, nicht nur ändern, sondern uns wird eine neue Lebensweise vergewaltigen.

Vor allem werden wir uns vor einer anderen, sehr realen Gewalt schützen können: Derzeit sind wir durch unsere Vogel-Strauß-Politik, ob individuell oder in institutionellem Rahmen, Opfer jener gesellschaftlichen Kräfte, die die Zuwanderung aus anderen Kulturen dazu benützen, die bestehenden Systeme und Verhältnisse zu zerrütten, weil sie hoffen, davon zu profitieren. Nur bei ausreichend Realitätssinn kann also das Volk dem Griff der Linken (die immer "Menscheviki", also eine Minderheit sind, die um die Herrschaft kämpft) nach der Macht widerstehen.

Mensch heißt immer: Raum. Denn Mensch ist Ort, Knoten von Beziehungen, der dadurch erst Raum schafft, indem er diese Beziehungen aktiv erfüllt. Es streiten also bei Massenzuwanderung Beziehungsknoten.

Aber dann, wenn wir wieder Herr über unsere Zukunft sind (soweit man das sein kann), selbst wenn es momentan schmerzt, weil alte Idealvorstellungen aufgegeben werden müssen (wie die von der Groß-Deutschland-Romantik, auch die übrigens ein Musterbeispiel von langanhaltender Realitätsverweigerung, als Ignoranz der Folgen - und Notwendigkeiten - für Europa) kann man solchen Nachrichten wie die von Frankfurt und dem Bad für Muslime mit Gelassenheit begegnen, ja sich daran sogar "freuen". Weil man weiß, daß wir ohnehin unsere eigenen Räume haben, die integer sind und unsere Räume bleiben.

Die Gretchenfrage wäre dann - und vielleicht ist das Ahnen dieser Wahrheit auch der Grund für die Verweigerung des offenen Blicks - ob wir intellektuell-geistig noch in der Lage wären, so ein System zu konzipieren. Ob wir charakterlich noch in der Lage sind, so ein System zu etablieren und durchzutragen. Alles das bezweifelt der VdZ.*

Der deshalb rät, in ganz andere Richtungen zu denken. Wie wir in einer fremden Kultur und Religion überleben werden können. Wir sehen nicht eine Kultur, die ums Überleben kämpft. Um es so zu sehen, muß man schon längst verderbt sein. Sondern wir erleben einen Zustand nach einer Kultur, von der wir nur noch die Rücklichter in zunehmender Ferne entschwinden sehen. In deren Ruinen wir leben, die wir je nach Belieben mehr oder weniger mit Farbe anklecksen, auf daß sie doch noch "nett" aussieht, und da und dort so tut als ob.

Wir erleben in Wahrheit also einen Zustand, in dem die überwiegende Mehrheit der Menschen in Schockstarre verfallen ist. Aber nicht wegen eines Freibads für Muslime in Frankfurt.

Pessimismus? Gewiß. Pessimismus, was bestimmte Dinge der Weltwirklichung anbelangt. Aber Pessimismus ist nicht Verzweiflung, sondern kommt einer Enttäuschung gleich. Einer Enttäuschung, die wir als Generationenproblem mit uns herumtragen und erfahren. Wie allen Generationen in solchen Umbrüchen, man denke an die post-römische Völkerwanderungszeit. Verzweiflung kann darüber nur der erfahren, der seine Lebensperspektive im Tiefsten entweder an diese Welt, oder an falsche Götzen eines bloß vorgestellten Transzendenten, eines also nicht-realen Gottes gehängt hat.

Aber das, werte Leser, haben wir beide ja nicht, oder?



*Wie wenig wir - damit ist unser Sprach- als Denkraum gemeint - bereits in der Lage sind, unsere Situation zu denken, zeigt dieses aktuellere Video "Wissenswertes" von Dieter Nuhr. Der das Bildungssystem auf die Schaufel nimmt, und in der Detailkritik über 3/4 der Strecke völlig richtig liegt. Um dann - man muß sich das vorstellen! - ein Bekenntnis zum Liberalismus abzugeben. Also genau das fordert, was uns so wehrlos gemacht hat, daß wir bestenfalls "herummeckern" können. Damit ist Nuhr genau das, und nicht mehr: Ein Herummeckerer.




*201119*

Der Grund ist Rebellion gegen Gott

Was E. Michel Jones an einer Stelle sagt, läßt sich auf so vieles andere gleichermaßen anwenden. Jones wird gefragt, was er empfehle, wie man sich einem bekennenden Heiden gegenüber verhalten solle. Nun, meint Jones, er glaube nicht, daß jemand Heide sei, weil er an Thor als oberen Weltenlenker glaube. Das oder so zu glauben sei heute gar nicht mehr möglich. Der wahre Grund, warum jemand dieses Bekenntnis vor sich her trage, sei, daß er durch sein Leben in Rebellion gegen den logos, also gegen die göttliche Ordnung sei. 

Das große Problem solcher Menschen ist ihr Verhalten, von dem sie nicht lassen wollen oder können. Mit dem sie sich aber in Widerspruch zur göttlichen Ordnung wissen. Deshalb nennt sich jemand selbst dann "Heide", um so sein Verhalten durch "höhere Moral" zu rechtfertigen. Und in Wahrheit also nichts ändern zu müssen, um seinen inneren Widerspruch auflösen zu können.

Das ließe sich sehr gut transponieren, und eignet sich hervorragend für fast alle Ideologien, Ideologeme oder Religionsbekenntnisse, in denen jemand als sich rational und voll bewußt gegen die (schlechte, ungeeignete, versagende etc.) Kirche entschieden zu haben vorgibt. In vielen, allzu vielen Fällen ist ein solches Bekenntnis schlicht ein Umarmen des Versklavungszustands, in dem man sich gegenüber der Begierde befindet, die über einen herrscht. 

In anderen Fällen ist es Trotz, weil der (alte) "Liebe Gott" nicht so getan hat, wie man gerne gehabt hätte. Oft genug als (tragischer) stellvertretender Protest gegen die Eltern, denen man als Kind so vollständig ausgeliefert ist, die einem vielleicht nicht gerade gut mitspielten, ohne daß man sich hätte wehren können. Und Gott schien auch nicht zu helfen! Also will man ihn bestrafen. Und das tut man, indem man sich gegen seine reale, leibliche Präsenz wendet - die in der Kirche gegeben ist.

Dem VdZ fällt sogar auf, daß es eine Besonderheit gibt bei solchen, die "in der Kirche bleiben" (oder sich so sehen), die sich danach richtet, welchen Elternteil jemand bestrafen möchte. Und der sich in der Zuordnung zu Richtungen innerhalb der Kirche äußert: Dem des liberalistischen, relativistischen Modernismus, oder den traditionsbewußteren, eher "alten" Richtungen mit höheren Forderungen weil auf dem Fundament der Selbsttranszendenz aufbauend. Das reicht bis hin zur Wahl der Philosophie und Philosopheme, in erwähntem Fall: Subjektivismus oder Objektivismus. Bin also ich selbst Richter und Hervorbringer der Offenbarung, kann ich meine Religion "selbst wählen", oder ist es eine autoritative Stelle, der gegenüber ich gehorsam sein muß, weil im Gehorsamsakt der Schlüssel zum Inhalt liegt, und aus der es letztlich kein Hinausgehen gibt.

Dann wird eben die Lehre hingebogen, wo ich sie brauche. Wo sie um mich und mein Problem ein so elegantes Häkchen schlägt, daß sie am Schluß aussieht als wäre es gewachsene, konsistente Lehre. Weil es die aber nicht gibt, werden die logischen Lücken mit Erlebensqualitäten, Auserwähltheitsphantasien oder Obskurantismus (Erscheinungsglaube etc., in dem Lückenfüller "übermittelt" werden; darunter zählt oft auch eine bestimmte Meditationspraxis, oder Dinge wie "Inkarnationsrückführungen" etc.) gefüllt. Oder man sucht jemanden, der eine "Erscheinung hatte", um diesen dann als Rechtfertigung für die eigene Rebellion gegen den logos vorzuschieben.





Samstag, 25. Januar 2020

Worum es aber geht (1)

Es hat für gewaltiges Rauschen im Blätter- und Bildschirmwald gesorgt, was ein Frankfurter Muslim, der sich als "deutscher Patriot" bezeichnet, "wahrscheinlich mehr als viele andere" sogar, vorhat und wie es aussieht umsetzen wird: Abdullah Zeran will ein eigenes Schwimmbad bauen, das den Ansprüchen auch der gläubigsten Muslime genügt. Für viele angestammte Deutsche wirkt das wie ein Schock.

Aber es ist ein Schock, der uns nur einige Dinge vor Augen führt. Aufzuhalten sind diese nicht. Wir können uns nur entscheiden, oder sagen wir besser: Konnten, Vergangenheitsform - uns den Realitäten zu stellen, oder nicht. So wenig nicht, wie wir es bisher getan haben, wo immer noch ein Schurligeist herumweht, der von "Integration" träumt, davon schwanert, daß sich Zuwanderer anzupassen hätten, und so weiter. Herrschaften, von solchen Dingen kann man reden, wenn es um andere Zuwanderer geht, solche die aus gleichen oder ähnlichen Kulturkreisen kommen und gewollt werden, oder wenn es sich um einige wenige handelt, denn ein Volk kann nur einen jeweils recht kleinen Anteil an Zufremdung ertragen und verarbeiten.

Der Schock hat einzig damit zu tun, daß seit vielen Jahren konsequent verweigert wird, von der Bevölkerung (egal welcher Couleur) wie von der Politik (egal welcher Couleur), den Realitäten in die Augen zu schauen. Und darauf aufbauend ein Konzept zu entwickeln, wie man mit diesem Problem der seit Jahrzehnten (nicht erst seit 2015, dieses Jahr hat es nur vor unseren Augen platzen lassen) andauernden massiven Zuwanderung anderer Kulturen und Religionen (sic! selbst diese für jede Kultur so fundamentale, ontologische Tatsache - Kultur und Lebensweise beginnt immer bei der Religion - wird völlig ignoriert) umgehen könnte. 

Unsere Völker schließen die Augen und die Politik hat nicht den Mut, ihr reinen Wein einzuschenken. Sofern sie es besser weiß oder wüßte. Denn es gibt nur zwei Alternativen: Das Aufgehen der indigenen, also eigenen Kultur in einer neuen, stärkeren, auf jeden Fall anderen. Das überlassen wir dann dem Zufall, dem "freien Spiel der Kräfte" oder so ähnlich, wie es halt dem Liberalismus entspricht. ODER wir wählen die klare Deklaration eines Zieles. In dem wir unsere Zukunft NICHT aus der Hand geben. Das hieße, eine privilegierte Leitkultur festzulegen, auf deren Basis beziehungsweise in deren Mutterleib die Rechtsgrundlage DES GANZEN Staates (oder Staatsgebildes) festgelegt wird, in deren Händen auch jene Exekutivkräfte liegen (was hier vor allem heißt: Das Militär), die dieses Ganze nötigenfalls mit Gewalt beisammen halten. 

Diese steht nunmehr neben einer (bzw. heute schon nötig: mehrere) Nebenkultur(en), die auf dem Staatsterritorium geduldet werden. Und so, durch Segregation, eine relativ eigenständige Entwicklung und Lebensweise möglich machen. Diese aber müssen von der Leitkultur so weit abgegrenzt werden, daß die Hauptkultur ruhig und kontinuierlich bestehen kann, ohne fortlaufend mit Forderungen konfrontiert zu werden, sich zu ändern, um "Neues" zu integrieren. Allenfalls über den Lauf von Jahrhunderten kann sich dann ein allmähliches Zusammenwachsen ergeben, wenn es sich ergibt. 

Das kann nur passieren, wenn der Gesamtstaat (s.o.) stark genug ist, integratives Ziel für ALLE auf seinem Territorium und in seinem Rechtsbereich lebenden Menschen und Völker zu sein. Natürlich würde das für uns, die "Angestammten" sozusagen, die Leitkultur, bedeuten, daß wir bestimmte Territorien und Einflußgebiete abgeben, sprich aus seinem Bereich herausnehmen und zur Verfügung stellen müssen. Aus jenem Bereich herausnehmen, der von einer homogenen Lebensweise (nur davon kann man nämlich sprechen, spricht man vom Nationalstaat, und das heißt auch: mit einer Religion) geprägt ist und bleiben kann. Ohne daß sich eine der beiden Gruppen angegriffen fühlt.

Diese Begrenzungen bedeuten auch, daß sich die Solidarsysteme (Sozialversicherung, Rentensysteme) voneinander abgrenzen, und nicht füreinander einstehen müssen. Wollen dann etwa zuwandernde Muslime "in ihrem Verantwortungsbereich" gleichen Sozialstandard wie heimische Bevölkerungsgruppen, müssen sie selbst dafür sorgen. Das heißt auch, daß etwa Polizei und Gericht unterschiedlichen Standards genügen müssen, und nur von einer Gesamtklammer umfaßt werden, in die sie einmünden bzw. aus der sie stammen.

Ob es realistisch ist, davon letztendlich auszugehen, mag bezweifelt werden, ist hier aber nicht Thema. Zumindest ist es eine praktikable Lösung für einige oder sogar viele Generationen, und es gibt zahlreiche historische Beispiele, daß das sogar über viele Jahrhunderte funktionieren kann. Immerhin ist die Idee des heutigen ethnisch, sprachlich homogenen Nationalstaates (was immer das sein mag) relativ jung, und bis vor 150, 200 Jahren gab es sie so nicht. 

Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, daß sich über Jahrhunderte gesehen die politische Landschaft Europas ganz massiv ändern wird. Und das wird sie auf jeden Fall! Dazu sind die Wege bereits viel zu weit beschritten. Es fehlt nur am Mut, sie tangential zu verlängern, um die Zukunft zu sehen.

Tatsache ist nämlich, daß die Art, wie wir derzeit agieren (oder eben nicht agieren), ohnehin auf ein ähnliches Ergebnis hinausläuft. Denn jede zuwandernde fremde Kultur schafft sich einen eigenen Kultur- und Identitätsraum. Weil dieser in seinem Einfluß aber nicht abgegrenzt wird, kommt es zu einem Wettlauf um die Herrschaft im Staat. Den jene Gruppe als Beute einstreifen wird, die gewissen Kriterien am besten entspricht. Und das, Herrschaften, ist derzeit die Aggressivität des Islam, der den heutigen technizistischen Wirkmechanismen weit besser entspricht als das genuin katholische Abendland.

Morgen Teil 2) Wir erleben alles das ja längst.
Pessimismus als Generationenerfahrung der Enttäuschung. 
Aber keine Verzweiflung.



*201119*

Zukunft als Zwang zum Sozialismus (2)

Teil 2)



Genau das tut aber die Entwicklung, die und Gerd Leonhard als vor uns liegend zeigt, die uns auch bereits erfaßt hat, und noch erfassen soll, NICHT. Sie erhöht nicht die Qualität, sondern nur die Quantität. Was im übrigen auf jeden Fall eine Erhöhung (weil Verschwendung) des Energieaufwands bedeutet, und sei es der elektrischen Energie. (Wieder: Man denke an die Energiewende, wo wir in katastrophalem Wahnwitz die Energieverbraucher von hoher Energiedichte auf oft haarsträubend niedrige Energiedichte umstellen. Was erwartet man sich davon? Weniger Energieverbrauch bei gleichbleibendem Lebensniveau? Erleben wir nicht genau hier das Gesagte hautnah: Daß unsere Welt mit immer mehr Dingen vollgestellt wird, sich also die Quantität sogar exorbitant erhöht, die Qualität aber sinkt?)

Alles läuft in immer schnellerem Tempo auf eine Notwendigkeit zu, gewissen ablaufgerechten Normen und Lebensvollzügen zu entsprechen. Die Toleranz gegen Individualistisches wird hingegen immer geringer und strebt der Ausschließung von existentiellen Vorgängen zu. Damit wird das eigentlich Menschliche ausgeschlossen. Alles Reden von "Vorteilen" und Vorzügen ist leere Quatscherei, ja ist gigantische Lüge, wäre da nicht die Dummheit, die man als eigentlichen Grund annehmen muß. Denn der Techniker ist keineswegs der Überlegene, Geistige, sondern der Dumme, der Unschöpferische, der sich in Mechanik auflöst. Leben aber heißt in erster Linie, schöpferisch zu sein!

Eine weitere Lüge ist die von "Einsparungen" durch Technik. Diese Rechnung geht nur auf, wenn man den Berechnungsrahmen beschränkt. Die Gesamtkosten für eine Volkswirtschaft und für die Wirtschaft der Welt sind aber höher. Die Technik, in der wir uns derzeit engagieren, bewirkt lediglich eine Umlagerung, eine Umverteilung der Kosten. Meist dorthin, wo wir sie nicht sehen, also die Ursache-Wirkung-Zusammenhänge so zerrissen sind, daß sie kaum noch wahrnehmbar werden. Schon deshalb drängt die Technik dazu, jeden Winkel der Erde auszufüllen.

Vieles aber, was wir an Einsparungen bezeichnen, ist in Wahrheit ein gewaltiger Verlust, etwa an sozialer Einbindung, die dann durch hohe zusätzliche Kosten irgendwie ersetzt oder nachgeholt werden muß. Was aber nicht geht, weil jeder unserer Lebensvollzüge innerhalb einer Gemeinschaft geschieht, und insofern immer andere betrifft. 

Deshalb ist auch das Gerede von "wir haben dann mehr Zeit" bloßes Gequatsche, Bullshit. Das Gegenteil wird der Fall sein. Man denke doch an die letzten Jahrzehnte. Was wurde uns nicht alles erzählt, wie wenig Zeit wir noch benötigen - das Gegenteil ist eingetreten. Wir haben immer weniger Zeit. Und wissen mit der bestehenden nichts mehr anzufangen, weil uns die Fähigkeit zum Schöpferischen - die einzige Basis von allem, was wir "erleben" - verloren ging.

Die Einzigen, die von diesen Entwicklungen begeistert sind, sind deshalb Techniker selber. Die noch dazu an den Schwachsinn der Künstlichen Intelligenz glauben, der die menschliche Intelligenz ersetzen oder übertreffen könnte. (Dabei ist sie nur der stupide Vergleich mit empirisch bekannten Daten und vorgegebenen Sollens-Linien.)

Für jeden schöpferischen Menschen sind solche Visionen deshalb zum einen Schrecken, und außerdem ... todlangweilig, weil strohdumm, mit Verlaub. So sympathisch kann Leonhard gar nicht auftreten. Am Unerträglichsten wird es, wenn solche Leute dann von "Ethik" etc. daherschwafeln, weil es natürlich "neue Regelungen" braucht, wenn wir "den Menschen völlig neu verstehen lernen müssen".  Endgültig die Zehennägel rollen sich dann auf, wenn er von Glück und Weisheit (á la Coelho) faselt, weil wir ja "den menschlichen Imperativ nicht vergessen dürfen".

Hier ist dennoch der einzige Punkt, den Gerd Leonhard richtig formuliert, wenn wir ihn auch anders meinen: Unsere Aufgabe wird nicht sein, mit Computern zu konkurrieren, sondern "draufzusitzen", also das menschliche Extra beizusteuern, "die Weisheit", wie er es vollmundig nennt. Was er nicht sieht ist, daß das eine das andere extrem behindern, ja ausschließen wird. Wie jede Utopie ist auch die hier vorgestellte extrem mangelhaft: Sie phantasiert von Qualitäten, die auf dem Weg dorthin verloren gehen. 

Die Qualitäten, auf die es also in Zukunft ankommen wird, werden nur die haben, die diesen Technikzirkus gar nicht mitmachen!

Insofern hat die hier vorgestellte Vision, die freilich schon sehr weit Realität wurde, etwas sehr konkret Bedrohliches. Vor allem aber, weil sie noch etwas ist, das ist uns meist gar nicht bewußt. Sie ist die Vision eines kommenden und globalen Sozialismus. Und das ist dann das Paradies der Techniker auf welches wir zusteuern. Daß wir schon heute von Jahr zu Jahr mehr an Lebensqualitätsverlust wahrnehmen ist kein Betriebsunfall, der reparabel wäre, sondern unvermeidbarer Kollateralschaden einer Phantasie, die die Hölle schön redet.

Zumalen wir über eines noch gar nicht gesprochen haben. Darüber, daß Technik aus sich heraus auf Krieg zusteuert. Erst dort erfüllt sie ihren vollen Sinn. Denn erst im Krieg ist die ihr eigene Denkweise wichtig. Was wir deshalb heute an Technikdruck erleben, ist in Wahrheit eine mehr oder weniger weit gediehene Vorstufe eines Krieges. Aber im Gegensatz zu vergangenen Kriegen ist es ein Dauerkrieg.







*Schon 2019 hatte der VdZ zu tun sich gegen eine technische Umstellung der Banken zu wehren, die zuerst eine völlige Umstellung auf Internet-Banking förderten, auf die man sich einließ, bis man alle Bankabläufe nur noch so vollzog. Während die Banken den "Schalterbetrieb" fast gänzlich (oder als nur noch gegen hohe Gebühren in Anspruch zu nehmen) einstellten. Um dann 2019 zu erleben, daß man dies fürderhin ("Vorteil" Sicherheitserhöhung) nur noch durch Besitz und Verwendung eines SmartPhones (o. ä.) würde weiter tun können. 

Mit Mühe hat er noch eine nahezu versteckte Möglichkeit gefunden, dies wenigstens über seinen Heimcomputer zu machen, wenn auch mit Einschränkung (weil an das Gerät gebunden, das diese individuelle "App" installiert hat): In Zukunft erkennt man nicht mehr die Person, sondern die Computerprogramme erkennen sich untereinander; und die Sicherheit besteht nur noch durch eine kleine, letzte Hürde von der Person getrennt durch Besitz des Computers selbst. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Die Konsequenz? Bankgeschäfte sind ohne SmartPhone (etc.) nur noch eingeschränkt weil ortsgebunden (wie bei einer Filiale früher) abzuwickeln. Aber wie lange wird es noch möglich sein, auf so ein Gerät zu verzichten? Schon sind auch Arzt-Rezepte an ähnliche Vorgänge geknüpft, und der "normale" Gebrauch wird immer eingeschränkter.




Freitag, 24. Januar 2020

Der subtile, aber sichere Tod der Lebenswelten (2)

Teil 2) Weitere Leichen im Plastikkeller



Apropos Polyester. Apropos Plastik. Apropos Kunststoffe und Meer. Hadmut Danisch bringt einen Bericht, der unsereinen überrascht. Denn er zitiert Studien die belegen, daß es einen Faktor gibt, der die Meere mit Mikroplastik versorgt, an den wohl kaum jemand denkt - und das sind aus Textilien ausgewaschene Kunststofffasern! Dieses Problem ist umso akuter geworden, als sich in den letzten Jahrzehnten ein furchtbarer Trend entwickelt hat. Während die Moden immer kurzfristiger werden, also immer mehr neue Kleider - denn in erster Linie sprechen wir hier von Damenmode! bei Männermode sieht die Sache völlig anders aus - in immer kürzeren Abständen produziert und verkauft werden, werden diese Kleider immer kürzer getragen und wandern in den Müll. 

Oder auf afrikanischen Textilmärkten als Billigware, um dort die heimische Produktion zu zerstören und die Sozialprobleme dramatisch zu vergrößern. Denn die gesamte Kette von Arbeit und Wertschöpfung, die das Fundament jeder Wirtschaft darstellt, bricht dort weg. Von der Grundstoffproduktion in der Landwirtschaft über die Weberei, die Schneiderei und den Handel. Wohlstand hat sich aber weltweit und über die gesamte Menschheitsgeschichte verfolgbar immer durch die Textilbranche aufgebaut! 

Aber noch etwas kommt nun dazu: Weil die Modezyklen immer kurzlebiger werden, wird die Menge der entsorgten weil unverkauften Textilien immer gigantischer. Vergleicht man die Jahre 2000 mit 2014, so hat sich die Menge an produzierten Textilien pro Jahr um 60 Prozent gesteigert, während die Nutzungsdauer um 50 Prozent zurückging. Warf eine Bekleidungsfirma in Europa im Jahre 2000 noch zwei Kollektionen auf den Markt, so waren das 2011 bereits fünf. Einige wesentlich mehr. Zara bietet pro Jahr sogar schon 24 Kollektionen, H&M immerhin noch zwischen 12 und 16. Die Konsequenz? Jede Sekunde landet die Menge eines Müllwagens an unverkäuflicher Kleidung auf dem Müll. Insgesamt werden nämlich 85 Prozent der produzierten Kollektionen nicht verkauft und deshalb entsorgt. 

Doch nun kommt's: Das Problem für die Meere wird, daß aus dem WASCHEN der Textilien (vor allem bei neuen Kleidern) jede Menge an Mikrofasern herausgewaschen wird, und im Meer landet. Jährlich sind das mittlerweile geschätzte 500.000 Tonnen. Das entspricht etwa der Menge von 50 Milliarden Plastikflaschen. Viele dieser Fasern sind Polyester, also Plastik, das in rund 60 Prozent aller Stoffe enthalten ist. Warum aber ist das so? Weil Frauen elastische, also "formdynamische" (um nicht zu sagen: figurbetonende) Stoffe bevorzugen, das ist weltweit einfach so. Und es ist der Grund, warum es im Modebereich immer weniger reine Naturfaserkleidung gab und gibt.

Die Herstellung von Polyester wiederum produziert rund das zwei- bis dreifache an Kohlendioxyd wie Baumwolle, und es löst sich auch bei weitem nicht so einfach auf wie Baumwolle. 2017 gab die International Union for Conservation of Nature (IUCN) einen Bericht heraus, in dem sie darlegte, daß rund 35 Prozent des in den Ozeanen zu findenden Mikroplastik vom Waschen von Textilien stammt, die synthetische Bestandteile wie Polyester haben. Insgesamt läßt sich überhaupt der Anteil der Textilindustrie weltweit auf rund 10 Prozent des gesamten Ausstoßes an CO2 beziffern.

***

Danisch weist aber auf noch eine Leiche in den Kellern der modebewußten Damen hin. Und das ist die Zerstörung der Innenstädte. Warum Zerstörung? Weil die Modeketten überall die Läden in den Innenstädten betreiben. Diese Nachfrage treibt überall die Mieten in die Höhe. Genau dadurch aber werden diese Geschäfte nur relativ kurze Zeit betrieben, denn als Folge ziehen die übrigen Branchen weg, die sich solche Mieten nicht leisten können. Anders als die Modebranche, als Modehäuser, die ja mit gigantischen Margen arbeiten, weil sie billig in Bangladesch oder Bhutan produzieren lassen, und den Rest als Modeaufschlag. Das Verhältnis von Herstellungskosten zu Verkaufspreisen im globalisierten Textilmarkt beträgt etwa 1 : 30. Was also in den Lohnschneidereien in Pakistan oder China ein Euro an Arbeitsentgelt kostet, wird in New York, Berlin oder Wien um dreißig Euro verkauft.

Ist aber die Umgebung einmal leer und unattraktiv, ziehen auch die Modeketten sofort um. Schon gar, wenn sich bessere, höher frequentierte Verkaufslagen anbieten, in die sich die anderen Läden verzogen haben. Und das sind überall an die Peripherie verlagerte Einkaufszentren, die gebaut werden, wenn und weil der Branchenmix in den Innenstädten nicht mehr existiert. Kunden wollen ja alles möglichst eng beisammen, und außerdem nur fünf Schritte zum Auto gehen, weshalb man ja mit autofreien Fußgängerzonen, die man lange Zeit als Ausweg meinte etablieren zu müssen, praktisch immer nicht mehr bewirkt hat als den endgültigen Tod eines Stadtzentrums.

Die Folge? Die Innenstädte stehen leer. Und die unsäglichen Einkaufszentren, die der Tod jedes natürlichen und menschengemäßen Sozialraumes sind, in die diese Geschäfte umziehen, bestehen notwendigerweise (Mode ist der unverzichtbare Frequenzmagnet) zu einem überwiegenden Teil aus Modegeschäften, die somit auch auf diese Weise die angestammte, natürliche Lebenswelt ruinieren. Und schon gar die Innenstädte, die originären, einzigen, wirklichen Lebensumwelten, die man bei "Stadt" so nennen könnte. Ach so, die brauchen wir für die vielen zugewanderten Facharbeiter. Denen wir dann auch gleich die Filetstücke unserer Kultur zur Verfügung stellen. Und das alles wegen ein paar Modefetzen. Zusammenhänge gibt's ...

Was kommt aber nun als Nächstes? Verbot von (Damen-)Mode? Zwang auf schlabberige Naturfaser umzustellen? Tja, der nächste Schuß ins Ofenrohr der Weltrettung. Denn wenn man die Ökobilanz von verarbeiteten Naturfasern ansieht, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und wird vielleicht zum Plastikfan. Und was ist mit den Schuhläden? Immerhin ist Indien der größte Lederproduzent der Welt. Und billige Arbeitskräfte haben die auch wie Schnee am Himalaya.

Genug. Das wollen wir alles gar nicht mehr wissen. Außerdem: Wer soll dann die Ökobrüllerei noch finanzieren?




Zukunft als Zwang zum Sozialismus (1)

Es ist natürlich immer interessant zu sehen, was man vor fünf Jahren prognostizierte, das in diesem Jahr Wirklichkeit sein sollte. Und Gerd Leonhard hat da in vielem auch recht behalten, was er 2015 vorhersagte.

Auffallend ist aber vor allem eines: Daß der liberalistische Wirtschaftsmoloch eine Veränderung mit sich bringt, die aus seiner Ausrichtung auf technische Ablaufoptimierung stammt und sich mit Zwang schmückt. Und eine Umstellung von Lebensvollzügen bedeutet, den der VdZ zumindest, wäre er vor die Wahl gestellt, glatt ablehnen würde. Weil sie keineswegs reine Ablaufoptimierungen (also Erhöhungen von Energiedichte wären, wie fälschlich behauptet), sondern die Natur der Vorgänge selbst verändern.

Solche Entwicklungen gehen nicht in Sprüngen, sondern Schritt für Schritt. Eine ganze Kultur kann da regelrecht "hineinschlittern", und wacht eines Morgens auf und "ist eine andere". Und die Tür zum nächsten Schritt ist fast nie der "große Sprung", sondern der kleine Schritt, der irgendeinen Vorgang "optimaler" gestalten würde, der irgendeinen Teilvorteil bringen würde, der irgendeine kleine Bequemlichkeit stützen würde. Bis wir vor einem Gesamtbild stehen das einen großen, ja ganz großen Verlust an Lebensqualität anzeigt, der uns erschrecken müßte. Denn plötzlich ist alles, wirklich alles an unserer Lebensweise umgebaut, bis zu einem Punkt, wo wir meinen könnten, anders gar nicht mehr überleben zu können, weil selbst unverzichtbare Prozesse nur noch über diese technischen Prozesse erledigbar sind.*

Fast nein wirklich alles, was Leonhard da 2015 sagt und uns damit ein wenig Überschau liefert, ist technischer Natur. Und hat in der einen oder anderen Form mit Internet, social media und Digitalisierung zu tun. Die wie ein D-Zug über uns alle drüberbraust. Ganz so als wäre "Fortschritt" nur eine technische Ablaufoptimierung! Das ist er aber in keinem Fall. Denn Fortschritt, wenn wir das Wort schon verwenden, muß um ein solcher zu sein eine Erhöhung der Energiedichte PRO VORGANG sein. Wir aber haben es praktisch immer mit einer Reduktion der eigentlichen Vorgänge, und einer Aufsplitterung in zahlreiche weiter (sic!) zu tun, während der Hauptvorgang immer mehr nur noch nach Normvorgaben erfüllbar ist.

Dieses Umstellen auf immer mehr Technik ist somit keineswegs eine Optimierung von an sich bekannten Abläufen. Im Gegenteil. Sie reduzieren die Komplexität des Lebens selbst, und machen zweidimensional, das aber aus seinem Wesen her drei- oder mehrdimensional ist und auch sein muß. Wir haben es somit mit technischen "Innovationen" zu tun, die auch unser In-der-Welt-sein betreffen, weil sie Kommunikationsvorgänge reduzieren und damit verarmen (weil über bloße Automatismen, die der Möglichkeit der Technik entsprechen, und diese ist immer zweidimensional) laufen lassen.

Was aber als Vorteil aussieht, ist in fast allen Fällen von einem ungeheuren, qualitativ aber höherwertigen Verlust begleitet. Denn wir lagern in der Technik Leiblichkeit, persönliches Vermögen aus, und setzen durch solche Vorgänge (materiell in der Maschine, immateriell in Programmen) "Prothesen" in beziehungsweise an unseren Leib. In den wir anderseits die Welt unverzichtbar eingliedern. Gleichzeitig ist diese Entwicklung von einem Abbau von Verantwortung gekennzeichnet, denn sie bedeutet, daß das Eigentumsverhältnis zu den Dingen verschwindet. (Man denke an die Vision der Mobilität in der Stadt, in der niemand mehr ein Auto braucht, dafür bestehende, selbstfahrende Autos über Vernetzung pausenlos unterwegs und per App buchbar sind.)

Das heißt, daß sich der persönliche Besitzanspruch, das Territorium des Leibes gewissermaßen, ausweitet (was meist übersehen wird). Damit wird nicht nur die Unverzichtbarkeit auf Weltdinge größer, sondern die Freiheit, Vorgänge auch anders zu gestalten, geringer. Die Technik wird zum Zwang, um überhaupt noch leben zu können. 

Und verbindet sich noch dazu mit dem Zwang, im Erwerbsleben ein bestimmtes Einkommensminimum zu erzielen. Die Abhängigkeit von Geld und auf Geld (nicht auf Wert!) ausgerichtete Arbeit steigt also. Und zwar vor allem quantitativ, weil wie gezeigt die Energiedichte jeder Arbeitsminute sinkt, während die Anzahl der nötigen Vorgänge steigt. (Simples Beispiel: Früher ging man mit ein paar Noten unter dem Arm zum Klavierunterricht, machte sich für nächsten Dienstag einen Termin aus, und alles war erledigt. Schaue der Leser einmal genau, wie viele Dinge und ausgelagerte Vorgänge er heute braucht, will er so einfache Dinge regeln. Und mache er keine Ausnahme, rechne er auch ein, was an Umwegen zu machen ist, weil andere Vorgänge durch Zeit-, Geld- und Dinge-Aufwand Auswirkungen haben. Auto, Handy, ständige rasche Ortswechsel, Aufgezeichnetes in Computern, Erwerbsarbeit auch der Frau, etc. etc.)

"Wir leben in einer mobilen Welt. Und daran führt auch kein Weg vorbei. Und wir leben noch dazu in einer vernetzten Welt." Was Gerd Leonhard so nonchalant daher erzählt ist in Wahrheit nicht einfach eine Frage des Lebensstils, den man halt auch ändern kann. Es ist eine Veränderung des Wesentlichen im Leben, nein, es ist eine Verlagerung weg von allem, was noch Substanz hat hin zur positivistischen, spiritualistischen Bewußtseinswirklichkeit. 

"Mobil" heißt auch "Entwurzelung" und damit substantieller Verarmung, so einfach könnte man es nennen. Es bedeutet ein Auflösen der eigenen Substanz, die durch virtuelle, flüchtige Vorgänge ersetzt werden soll (wenn das denn ginge). 

Oh nein, der VdZ ist nicht unbedingt "technikfeindlich", eher freilich hat er etwas gegen mechanische, vorhersehbare Abläufe und kann sich an Technik nur sehr bedingt begeistern, hält sie meist für Gehirnmechanik. Deshalb ist sie recht leicht lern- und vermittelbar. Aber er ist nicht gegen Verbesserung als "Fortschritt", ja "Wachstum", weil das im Wesen des Menschen begründet liegt: Die Verdichtung weil Zusammenfassung der Energie in jedem seiner Vorgänge, sodaß sich bei jedem seiner Taten die Handlungsebene in immer mehr Umfassenderes, Universelleres schiebt (was letztlich Begriff, Wort, Geistiges bedeutet), was nur durch Tugend einerseits, durch Erinnerung (sic!) als Speicherung (sic!) anderseits möglich ist. Je allgemeiner Begriffe sind, um das zu illustrieren, desto mehr Einzeldinge tragen sie mit sich, selbst wenn man diese Einzeldinge "vergißt" oder nicht einmal direkt als vereinzelte Dinge "kennt".

Morgen Teil 2)