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Donnerstag, 9. Januar 2020

Verführung einer Volkswirtschaft zum Selbstmord (1)

Was ist an einer Volkswirtschaft noch Wirtschaft, wenn ihr das eigentliche - Wirtschaft - ausgetrieben wird? Genau damit hat man es beim gesamten Bereich der Energiewende zu tun. Wo mit politischem Willen eine Verhaltens- und Produktlandschaft unter die Menschen getrieben wird, die sich aus sich heraus niemals durchgesetzt hätte. Die also niemals dem freien Wirken und Arbeiten und Produzieren der Menschen entstiegen wäre. Mit gewaltigem Mitteleinsatz - Mittel, die anderen Bereichen entzogen, die aus anderen Bereichen abgemolken werden, denen sie natürlich fehlen - wird die elektrobasierte Volkswirtschaft implementiert. Ohne daß die technischen Probleme, die daraus entstehen, auch nur im Ansatz gelöst sind. Das überläßt man dann den Bürgern, sie irgendwie zu lösen. "Wir schaffen das," schon vergessen?

Aus Berlin stammt dieses Beispiel, das das Gesagte illustriert. Dort wird ein Auto (Renault ZOE) damit beworben, daß, zieht man alle öffentlichen Förderungen ab, für einen Gewerbetreibenden (defacto kann das fast jeder werden, auch wenn er gar keinen Umsatz hat) zumindest für zwei Jahre das Fahrzeug hergeschenkt wird. Es gibt insgesamt mehr Förderungen, als Anschaffungs- beziehungsweise Leasing- sowie Anmeldekosten für diesen Zeitraum anfallen. An Kosten entsteht für den Gewerbetreibenden (wie gesagt, es gibt dafür keine Untergrenze) nur der Verbrauch, der Verschleiß und die laufende Versicherung.

Auch so kann man eine Volkswirtschaft in den Ruin treiben. Indem man ein Volk täuscht, und eine Scheinwirtschaft aus der Kiste zaubert, die nichts erwirtschaftet und bald jede Realwirtschaft überlagert, weil sie ein solches Volumen annimmt, daß dieser Rucksack in jedem Fall weiter getragen werden muß. Und wer muß den tragen? Richtig, jeder und alles, was noch reale Wirtschaft betreibt. Nur ein vom Sozialismus versteinertes Gehirn vermag in diesen Umtrieben noch "Wirtschaft" zu sehen, wo es keine mehr gibt. Denn es fehlt das Wesentliche am Wirtschaften: Das Schöpferische. Der Wind der Wirklichkeit, der beim Tor hereinbläst, sobald man den Schlüssel "Risiko", Wagnis, Mut dreht. Und nicht das Geld anderer auf den Tisch wirft.

Denn nur Narren (und Verführte) glauben, daß hier irgendwas "geschenkt" ist. Hier wird lediglich "umgeleitet". Vom Produktiven zum Unproduktiven. Von heute auf den Zahltag morgen. Die Kosten dafür trägt nämlich ... der dann noch Produktive. Weil es davon aber immer weniger gibt, muß so eine Volkswirtschaft zwangsläufig an die Wand fahren. Sie verlernt, auf wirkliche, wirtschaftsrelevante Ereignisse zu achten, und guckt nur noch, wo es wieviel Geld abzugreifen gibt. Im Nebeneffekt entsteht eine symbiotische Verflechtung von Wirtschaft und Staat.

Wie in jeder Spätphase des kapitalistischen Wirtschaftens (wieder und wieder: das hat nichts mit "freiem Markt" zu tun!) verlassen die entpersönlichten, nur noch mathematischen Gesetzen folgenden Unternehmen ihre angestammten Geschäftsfelder, verlassen die Produktzentrierung und -hingabe, und konzentrieren sich auf die Geldwirtschaft. Praktisch jeder große oder globale Konzern ist bereits diesen Weg gegangen, die deutsche Automobilwirtschaft vollzieht den letzten Schulterschluß mit dieser Riege.  

Vor allem Staatsgeld abzuzocken ist dann ein willkommenes weil das vollkommenste Geschäftsmodell. Weil es nur eine Voraussetzung braucht: Faktische Macht. In der Demokratie unseres, von aufklärerischem Unsinn zugemüllten Zuschnitts* aber fehlt ihr jedes Korrektiv, weil die politische Macht mit der faktischen Kapitalmacht geht, und deshalb sogar ein gesamtes Sozial- und Gesellschaftssystem geändert werden kann, ohne daß dem Einhalt geboten werden kann.

Wer so handelt? Der, der in der Haltung lebt: Nach mir die Sintflut!


Morgen Teil 2) Die Anmerkung