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Mittwoch, 31. März 2021

Im Bemühen, den richtigen Nagel zu treffen (2)

 Teil 2) Kinder sind eben kein "anderes"


Der Gleichgeschlechtliche bleibt gewissermaßen in der Bauchhöhle der Mutter geborgen, die er nicht verlassen will. Deshalb finden sich bei neunzig Prozent der Homosexuellen engste Verbindungen zur Mutter.* Während es bei Lesben, sehr vereinfacht dargestellt, eine Identifikation mit dem Vater gibt, die Mutter aber abgelehnt wird. Im Ablehnen des Eigenen sind diese Gruppen also gleich. ABER diese Ablehnung des Eigenen erfordert einen sehr starken Schutz einer solcherart gelebten Existenz. Die somit sozusagen eher "im Verborgenen" bleibt. 

Darin paßt das wehrlose, identitätslose Kind perfekt. Das über subjektive Gefühle - die entscheidende (angebliche) Urteilsgrundlage, ja Legitimation (und Legitimitätsausweis in einer Kultur des Subjektivismus) des Gleichgeschlechtlichen - zu einem Verhalten geführt, das dieses  "Bedrohungsgefühl durch das (anthropologisch) andere"  (das in der gleichgeschlechtlichen Verbindung eine schwache Form der Polarität imitiert: es gibt in solchen Beziehungen jemanden, der den Vater, jemanden der die Mutter "spielt") zur Persönlichkeitsgrammatik macht. 

Das ist sogar die generelle Legitimitätsepistel der Pädophilie überhaupt! Wir haben es ja schon oft dargelegt, daß in einer Kultur, die meint, das "eigene Gefühl" wäre die entscheidende Grundlage der Weltorientierung das subjektive Wohlgefühl** 

Die Frage erhebt sich aber nun, wie Polen meint, dieses Problem lösen zu wollen. Rein praktisch gesehen erhebt sich die Frage, worauf dieses Einschreiten der Behörde fußen könnte, will sie verhindern, daß diese Umgehung des eigentlichen Zieles der Adoptionsgesetze nicht doch geschieht. Will sich die Behörde nun das Recht nehmen, die Integrität der Familie (das ist die des "Hauses", als hierarchische Struktur) zu durchbrechen, und durch Beamte, die das Recht auf jederzeitigen Besuch haben, beurteilen zu lassen? 

Will sich die Behörde in Polen durch ihre Vertreter nun anmaßen, höchstpersönlich zu beurteilen, ob das Vorhandensein von zwei Männern "Freundschaft" ist, oder eine homosexuelle Beziehung? Daß zwei alleinerziehende Frauen, die es sich so eingerichtet haben, daß sie kosten- und sonstwie -sparend ein Haus gemeinsam bewohnen, lesbisch und damit nicht adoptionsfähig (vielleicht gar unfähig, eigene Kinder zu erziehen?) eingestuft werden? 

Wird damit nicht dieses enorm hohe Gut - Integrität, Unverletzlichkeit der Familie - dem in diesem Fall sicher geringeren Gut (mit Verlaub, beim präventiven Kindesschutz muß man davon sprechen) geopfert? Wäre das so, werte Polen, muß man dann nicht zu Recht davon ausgehen, daß hier nicht das Wohl der Bürger im Zentrum steht, sondern ... ein wie immer gearteter, jede gerechte Moral überziehender Moralismus? Denn dann, werte Polen und werte Leser, bewegen wir uns wirklich gefährlich auf einen Faschismus zu. Und diese "moralische" Form des Freiheitsentzugs wünscht sich niemand. Der VdZ jedenfalls nicht.

Somit wird man abwarten müssen, wie Polen verhindern will, daß die Adoption von Kindern durch Alleinerziehende, die in Wahrheit gleichgeschlechtlich Orientierte sind (die als orientiert-sein-Wollende besser bezeichnet sind) und elegant das Adoptionsverbot, von dem sie sonst betroffen wären, umgangen werden kann. Und ob hier große gesetzliche Maßnahmen festzulegen dann klug sind, weil es etwas viel Wesentlicheres - die substantiellen Freiheitsrechte und -pflichten der Menschen! - zerstört. Gerade das LGBT-Thema aber hat eine besodere Eigenschaft, die so vielen Emanzipationsthemen (als Themen des Loslösens aus einer Ordnung) gemein ist: Sie verträgt nicht viel lautes Gerede. Sie ist ein eher stummes Thema richtigen, ja energischen Handelns.

Nicht zuletzt deshalb muß einer jede Rechtsgemeinschaft - stillschweigend - ertragen, das ist eine der Folgen der Erbsünde: Daß es in der Freiheit, die der Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott entspricht, und die ein Akt viel mehr als ein Zustand äußerer Einrichtungen ist, auch die Möglichkeit eingeschlossen ist, sie zur schlechten Tat zu mißbrauchen, sich gegen das Gut und das Gute zu entscheiden. Diese Risikobereitschaft kennzeichnet nicht nur jede Kultur, die eine solche sein will, zumalen wenn sie christlich zu sein behauptet (wie die polnische), dieses Risiko macht nicht nur ihren besonderen Reiz aus, sondern ist Vorbedingung für das Schöpferische selbst. Ohne das es zu keiner Ausfaltung der Schöpfung zum Lobpreis Gottes kommen kann.

Morgen Teil 3) Ungarn sowieso.


*230321*

Dienstag, 30. März 2021

Im Bemühen, den richtigen Nagel zu treffen (1)

In Polen ist es tatsächlich nun geschehen, die Meldungen aus Ungarn sind nicht ganz klar, weil sie über bloße Zustimmung nicht recht hinausgehen. Die EU schäumt natürlich, denn die LGBT-Pläne gehen nicht so recht auf. Immerhin ist die EU Solidarorgan, das heißt, daß keine Entschlüsse vorgeschrieben und durchgesetzt werden können, die nicht von allen Mitgliedsstaaten mitgetragen werden. Was da genau geplant wurde und wird, ist hier nebensächlich, es ist richtig, schon gegen den Geruch anzugehen. 

Ob das mit den Maßnahmen adäquat geschieht, wollen wir hier auch nicht näher untersuchen - daß nämlich zu viel "gequatscht", zu viel versucht wird, Probleme (im besonderen solche Strebungen, die das Abrutschen der Kultur beschleunigen, ganz verhindern kann das ohnehin keine menschliche Gesellschaft, dafür sorgt schon die Erbsünde, die dafür sorgt, daß der Mensch immer hinter dem Sein zurückbleibt, das zeitlos ist, während der Mensch sich im Hintereinander von Einzelnem, also in der Zeit herumplagen muß) per Diskurs zu summieren, um zu einem rationalen Schluß zu kommen. 

Der sich dann in viel Voluntarismus äußert, in dem man gegen geistige Dinge direkt vorgeht, die aber nur indirekt zu lösen sind. Das betrifft auch die meisten der LGBT-Agenden. Worin sich ja auch die Betreiber dieser Agenda irren. Gottseidank. Wobei wir diese Wahrheit nicht an die größte Glocke hängen wollen, auf daß es sich nicht bei den Falschen herumspreche. Und zum Teil haben die Zerstörer ohnehin bereits reagiert, und sind im Berücksichtigen dieser ontologischen Wahrheit den bewahrenden Kräften schon um Längen voraus. 

Die Katholen haben einfach zu wenig Männlichkeit (auch in Polen), zu aufgeweichte, seins-aparte Begriffe von Liebe, um das zu begreifen. Und die in Polen so hochgelobte "Theologie des Leibes" des "größten Sohnes an der Weichsel, Johannes Paul II., ist ein tragisches Beispiel dafür, wie geistige Wahrheiten zu Dingen gemacht werden und somit die Liebe enteigentlichen weil ent-realisieren, zum Ziel an sich machen. (Sodaß plötzlich "körperliche Lust" zum definitiven Ziel wird. Kapitulation vor dem Zeitgeist? Man könnte es vermuten.)

Interessant weil nicht unproblematisch ist aber ein Teil dieser Meldung, wie sie aus dem Bericht der LifeSiteNews hervorgeht: In Polen war vor einigen Monaten dezidiert die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare verboten worden. Ein Betreiben der LGBT-Community, das ja in unseren Ländern bereits längst durchgewunken ist. 

Nun hat sich Folgendes herausgestellt. Es ist in Polen möglich, daß Einzelpersonen, Alleinerziehende Kinder adoptieren. So weit, so gut, das hat schon seine Berechtigung. 
Aber offenbar sind gleichgeschlechtliche Paare hergegangen, und nur EINER der beiden hat eine Adoption beantragt und offenbar bewilligt bekommen. Ganz schön clever, was? Auch wenn das sicher keine "Massen" sein werden, denn wie immer schon sind das absolute Minderheitenprogramme, und anderes zu behaupten ist lediglich Desinformationsabsicht, das tägliche Brot sämtlicher LGBT-Adressen.²

Es sollte außerdem jene Staaten hellhörig machen, die ihre eigenen Adoptions- und Ehegesetze noch nicht dermaßen aufgeweicht haben, wie es die "woke-EU" tatsächlich zum Standard zu machen fordert. 

Diese Umgehung der eigentlichen Gesetzesabsicht - zu verhindern, daß Kinder in Elternverhältnisse kommen, die naturwidrig (nicht also nur im Rahmen einer unvollkommenen Natur, wie bei Alleinerziehern) sind. Und deshalb auch die humane Prägung in eine falsche, ja gefährliche Richtung schieben. Immerhin muß auch davon ausgegangen werden, daß mit der Übergabe von Kindern an gleichgeschlechtliche Paare nicht nur die Orientierung des Menschen am Menschen als geschlechts-polar verfaßt verhindert und falsch ausrichtet, sondern daß das einer Auslieferung des Kindes an den Mißbrauch gleichkommt. 

Immerhin sind Mißbrauch und Gleichgeschlechtlichkeit vielfach engstens verbunden. Die Angst, sich mit dem eigenen Geschlecht IN Polarität und Transzendenz auf "das wesenhaft andere" zu identifizieren, sich also dem Wind des Wirklichen auszusetzen und in der Selbstüberschreitung ins Nichts des Unbekannten zu steigen.

Das mit einem "Unvorhersehbares macht". Dem Gleichgeschlechtlichen fehlt also der Mut zum Selbst. Sodaß die Gruppe der Gleichgeschlechtlichen" die größte Bedeutung darin hat, eine "Identität" zu konstruieren, die freilich nur "im Wort" hängt: Ohne dichte, undurchlässige Wortwolke ist LGBT sozusagen gar nicht als Existenzform denkbar.

 Morgen Teil 2) Kinder sind eben kein "anderes"


*230321*

Montag, 29. März 2021

Wenn das Gleiche zum völlig Verschiedenen wird

Zum Wochenbeginn präsentiert der VdZ gleich mal dieses Video, als Framing für diese Zeit. Das heißt: Als Interpretationshoriziont, der das Einzelne, das Erfahrene, Erlebte beleuchtet. In dem über die Schäden der Corona-Maßnahmen (Masken, Lockdowns; Verhaltensneurosen) bei Kindern gehandelt wird. Die auch tatsächlich sehr gut ermeßbar werden. 

Auch wenn viele Erklärungen natürlich falsch sind. Im Wesentlichen, weil das Menschenbild heute falsch ist, sodaß viele Schäden wie auch Folgen nicht richtig analysiert werden können. Das Ursache-Wirkungs-Gefüge bleibt also vielfach im Dunkeln, auch wenn viele Phänomene richtig beschrieben werden. Woran man erkennt, wie sehr bereits der Liberalismus zur geistigen (ungeistigen) Grundlage unserer Gesellschaften wurde.

Weshalb sich viele Argumente im Film zu so einem undifferenzierten Gequatsche über "Bedürfnisse" verlaufen. Das sich zum Höhepunkt in "Kuscheln" und "Kuscheln mit der Oma" als entscheidende "Kinderbedürfnisse" versteigt. 
Mit anderen Worten: Je länger der Film dauert, je länger man also versucht, über die Phänomene hinauszugehen um sie zu begreifen, desto mehr wird nur noch Unsinn geredet. Als Indiz dafür, daß wir diese Zeit nicht mehr denken können. Wir haben das an dieser Stelle schon oft als die eigentliche Katastrophe dargelegt, in der wir nun stehen.

QR zum Video

Zugleich wird das Geschäft mit den "Kinderrechten" und - das darf nie fehlen - "Gewalt in der Familie" als gegen die Naturordnung gerichtete Emanzipation als Destruktion (Ausgliedern aus der natürlichen Autoritätsordnung und Ausliefern an eine künstlich implementierte, ideologisch fundierte wie gelenkte Gewalt) gleich mit erledigt. 

Man nimmt es als Folge ein und derselben Mißstände (Corona-Maßnahmen) mit hin, weil an der Hand des berechtigten Aufbegehrens gegen den politisch verhängten Corona-Wahnsinn die Tore bei der Bevölkerung weit offen sind, sodaß dieses Aufbegehren zum Trojanischen Pferd wird, das alles mit in die Nacht schleppt, aus der heraus in Wahrheit die Stadt angezündet wird. Die man eigentlich ja schützen wollte! Höre man zu, wie gleich auch das "Hierarchische" an den Pranger gestellt wird, als sei es die eigentliche Quelle des Corona-Wahns. Sie wird mißbraucht, ja, aber sie zu beseitigen schüttet man das Kind mit dem Bade aus.

Es darf einem also schon übel dabei werden zu erkennen, wieviel Müll man auch bei diesem Video mitschluckt und quasi "absegnet". Weil man es als in die Gesamtbotschaft - Leiden an Corona-Lockdowns usw. - integriert akzeptiert. Und viele dieser im Film genannten Anliegen ziehen in eine andere Richtung! Man fährt in einen anderen Janker, sozusagen, weil Ärmel. Das ist das Entscheidende, das aber nur geistig und bei entsprechender Bildung (das muß man so bezeichnen) erkennbar ist. Sonst könnte leicht der Fall eintreten, daß man im richtigen Impuls gegen den Corona-Wahnsinn lediglich die Pest gegen die Cholera eintauscht.

Zu jammern, daß die Freiheit für eine 17jährige eingeschränkt ist, die zu dieser Zeit ein Jahr in den USA verbringen wollte und jetzt total depressiv ist, weil sie das nicht kann, ist ein Wahnsinn für sich. Das hat mit Freiheit genau NICHTS zu tun, im Gegenteil, da wäre eine andere Unfreiheit implementiert worden. Mit Lust als Lebensprinzip. Dies und Amerikanismus sind zwei Seiten derselben Medaille weil liberales Weltprinzip, das nur dort "limitiert" wird, wo die Lustbeschränkung eines anderen laut genug beklagt und, das ist entscheidend, im Diskurs durchgesetzt wird. 

Aber man darf natürlich nicht vergessen, daß Kinder (bis Erwachsenenalter) den Gesamtrahmen (Vernunft) noch nicht zur Verfügung haben, der den Menschen durch jedes Einzelargument hindurch fest in der Welt als Vernunftgefüge verankert hält. Deshalb sind die Einzelerklärungen, -anweisungen, -erklärungen der VOLLE Welthorizont! Da hängen dann lauter große Berge in ihrem Blickfeld, und sie sind unfähig, ihre Größe bezogen auf die absolute Ordnung, in der sie stehen, abzuschätzen.
Fazit: Die Phänomene der teils verheerenden und langfristigen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder werden größtenteils gut dargestellt. Man darf sich darüber aber nicht hinreißen lassen zu übersehen, daß die Erklärungen ein kunterbunter, in sich völlig widersprüchlicher Strauß von Blumen und getrockneten Disteln sind, die zeigen, wie sehr im öffentlichen Diskurs auch dieser Corona-Wahnsinn noch der geistigen Durchdringung bedarf. Was vermutlich der Grund dafür ist, daß der Widerstand als an die Politik gesendetes Signal des Überschreitens jeder Grenze zum Erträglichen so ineffektiv ist.


*230321*

Sonntag, 28. März 2021

Bis zum Staub, aus dem alles ist (2)

 Teil 2) Soziologische Strukturen und ihre Ideen


Nun freilich, auch den VdZ stört Unordnung, die immer gleichbedeutend ist mit Dingen, die nicht geliebt, die in keiner Ordnung gehalten werden. Was können dabei doch noch sinnvolle Zielsetzungen sein? Vielleicht Müllzerkleinerer, vielleicht durch Mikrobeninjektionen aufbereitete Müllhalden, die durch einen möglichst reichhaltigen Müllmix in möglichst kurzer Zeit einen möglichst weiten biologischen Raum bieten. Eine verschimmelte Gurke neben einem Plastikfrettchen könnte etwa das beste Mittel sein, um die Zeit abzukürzen, in der das Plastik zerfällt, und sich in die ersten Materiestufen zurück gliedert - Staub. Erde. Dreck also.

Aber für sich gesehen sind Aktionen wie "Plastikverbot", mit dem wir es freilich längst zu tun haben, vollkommen sinnlos, ja sogar gefährlich. Unser Leben verläuft immer innerhalb einer Kultur. Und hat sich darin eine ungeheuer komplexe Gemengelage geschaffen, in der jedes Teil seinen Platz hat, und so gut wie alles mit so gut wie allem zusammenhängt. 

Man kann nicht einfach einen Baustein herausziehen und meinen, was auch immer mit ihm zusammenhängt sei nun gelöst. Dieses Ganze ist eben nicht einfach als "Summe" von Teilen zu sehen, ja nicht einmal nur als unentwirrbar komplexes Durch- WEIL Miteinander von Dingen, die in Beziehungen stehen, und deshalb immer innerhalb von Prozessen stehen. Sondern die Dinge brauchen einander! Deshalb verlangt Umgang mit der Umwelt in erster Linie größte Bedachtsamkeit und Ehrfurcht der Überlieferung gegenüber. Und das ist vor allem den Weltrettern an die Stirne zu nageln. 

Plastik ist unverzichtbar, und es ist als Problem gesehen ganz sicher nicht kurzfristig lösbar. Je mehr Arbeitsschritte aber angewandt werden, um das Plastik zu behandeln, desto mehr muß uns klar sein, daß jeder solcher Arbeitsschritte Energie KOSTET, und deshalb die Gesamtrechnung mit dem Müll nie aufgeht. 

So, wie sich keine Gesamtrechnung (als Mosaik, dessen Gesamtbild in Gottes Hand liegt, zu dem alles Ding einen Platz in einem Gesamtgefüge beiträgt) dieser vielzitierten "Zivilgesellschaft" (was für ein Unsinn! wie verbreitet aber als Schlagwort) ausgeht. Die da mit dem einzelnen Steinchen meint, das Gesamtbild in die Hand nehmen zu können. Und damit unausbleiblich Erwartungen schafft, die niemand erfüllen kann, und damit ein ungeheures Potential der Frustrationspotentiale schafft, die zur Aggressionsbereitschaft wird.

"Die Welt ist nicht so, wie sie ist, weil so viele Schlechtes tun. Sondern weil nur wenige Gutes tun," heißt es in dem Film. Mit diesem unerträglichen Aktivistenmotto endet er sogar, als Botschaft, die hängen bleiben soll. Unerträglich, weil überhaupt wahr erst, wenn man definiert, was "gut" ist. Das "Gute" der Öko-Aktivisten ist es jedenfalls nicht. Das hier Gemeinte ist es jedenfalls nicht, weil das Gesamtbild nicht als geschenikhafte Einsenkung gesehen wird, sondern als Produkt des eigenen Tuns, das auf wundersame Weise ein unserem Willen entsprechendes Gesamtbild "schafft", 

In "Risk and Culture" zeigt Mary Douglas, daß es eine "ökologische Bedrohung an sich" nicht gibt. Vielmehr gibt es eine bestimmte Auswahl von Gefahren, deren Auswahl selbst eine profunde Aussage über die psychosozialen Strukturen einer Kultur sind. Die mit ihren unterbewußten Ängsten, die sublimiert werden, mit ihren Bewältigungsstrategien von Schuld und Sinnleere (sic!) zu tun haben. Aber nicht mit einer "absoluten Umweltgefahr." 

Das ist schon daran erkennbar, daß sie nie rational sind! Sie sind nicht einmal "empirisch", wie natürlich bei allen diesen Dingen behauptet wird, die als Sublimierungen dienen. Und sie sind auch keiner "freien" Wahl entsprungen. Urteile darüber, was gefährlich ist und was gut ist sind immer sozial, damit ökonomisch, psychologisch und religiös bedingt, und sie sind auch immer eines: Sie sind grenzwertig im Sinne von grenzüberschreitend. Von Menschen, die sich an den Rändern der Kultur sehen, dieser eigentlich gar nicht mehr zugehörig, obwohl sie von ihr abhängig sind. 

Diese Widerspruchshaltung ist also nie wirklich auf Ablösung ausgerichtet, sondern auf ein Selbst-Gefühl, um sich in der Abgrenzung durch den Widerspruch gewissermaßen "selbst wahrzunehmen." (Man sieht somit die Nähe zum Narzißmus.) Das wird auch darin deutlich, daß - eben! - Gesamtkonzepte, konstruktive Gegenentwürfe immer fehlen, über einen nur angerissenen Charakter einer Alternative nie hinausgehen, die anzustreben es vor allem natürlich an Risikobereitschaft fehlt. Schöpferisches aber braucht diese "Gewalt", in der sich der schöpferische Mensch ins Nichts fallen läßt. 

Deshalb ist der Charakter der Öko-Bewegungen an sich auf die Gruppenexistenz ausgerichtet, sind alle Gegenbehauptungen bloße Attitüde. Sämtliche ihrer Werte sind deshalb so abstrakt, daß jeder sie befürwortet, niemand sie verneinen würde.

Das Gutmenschentum, das soll damit gesagt werden, ist keine Einzelerscheinung. Es ist an sich eine (Douglas sagt sogar: sektenhafte) Gruppenerscheinung mit identitätsorientierter Funktion: Sie soll im bestehenden (kritisierten, "hinterfragten") Gesellschaftsganzen einen anderen Weg zum Elitären ermöglichen, ohne die Wehen des Schöpferischen (das eigentlich das Elitäre begründet, das ja in einem Schöpfergott gipfelt) durchmachen zu müssen. 

Jene Bewegungen aber, die sich gegen "Umweltverschmutzung" wenden, die also (gewissermaßen) Schmutz kritisieren, sind eine Analogie zum "Reinsein wie Gott." Der Umweltsaubermann sublimiert den psychologischen Anspruch auf Göttlichkeit. Darin liegt aber auch die Wahrheit der oben zitierten Aussagen über die Zusammenhänge von Hygiene und Wohlstand (als Weltbesitz).

Gut ist etwas nur, wenn es auch wahr und damit schön ist. Gutes außerhalb des logos (Sinn, Ausrichtung auf) gibt es also nicht. Und das heißt: Gutes zu tun ist eine Frage des Gehorsams dem Sinn gegenüber, in den alles eingebettet ist. Noch enmal: Weil es dieses Ding ohne solchen übergeordneten, das Einzelne umfassenden Sinn nicht geben würde. 

Wie also kann es Gutes geben, das keinen Sinn hat? Dieses Gute ist kein Bild, das abzubilden ist, wie es die Generation der post-68er Intellektuellen glaubt. Die bereits in solidem Wohlstand aufgewachsen, intellektuell gut ausgebildet, den Elterngenerationen "überlegen" wurden. 

Für sie hat sich das Gute von den Dingen gelöst. Für sie wurden die Dinge zur Idee, wurden die Ideen das, was die Welt jederzeit, beliebig und radikal "ändert". Ihre Ideen sind "reiner" als die Dinge, und damit sind die Öko-Eliten, die gegen Umweltverschmutzung antreten und damit den Eltern die Dinge aus der Hand nehmen, auch die Göttlicheren.

Aber das Gute ist ein Wille, den Sinn einer Sache zu stärken, wie er in deren Wesen angelegt ist, und somit im ehrfürchtigen Hegen des Dinglichen den Sinn zu bejahen. Und darin beginnt das Gute direkt an der Haut, denn hier beginnt es in der Liebe, die es ebenfalls nur konkret am Ding gibt, und die allen Dingen somit zugrunde liegt. 

In der Liebe zum Ort, an dem wir stehen, und an all dessen Beziehungen, die er hat, weil und so lange er ist. Denn alles Seiende ist ein Schnittpunkt des Lichts, der die empfangene Liebe schöpferisch zu einem Sein umsetzt und (erst) darin, als abgewandeltes, durch eines Individualität verändertes Licht weitergibt.

Von den Dingen weg, von der Ordnung der Dinge weg, in der sie stehen, bedeutet somit ein Losreißen vom Sinn. Und macht die Reinheitshandlung zu einer nur noch symbolischen Handlung eines Gutheitsbildes, die nicht mehr nach Sinn fragen darf. Umso mehr findet sich somit in den Öko-Umweltschutzbewegungen und -ideen in sich stehende, gut zu sein vorgebende Einzelhandlungen, die aber im großen Ganzen keinen Sinn mehr ergeben. Die nur noch Ablaufoptimierungen, bloßer Technizismus sind, der seine Gutheit aus einem ablaufimmanenten Logizismus ableitet. 

Dessen Formeln den Ordnungsträgern der Elterngeneration unbekannt sind, weil deren Vorgangsweise und Lebensprinzip das des Sinns war. Auch das "Plastikverbot" (das ohnehin kaum ein Prozent des verwendeten Plastik betrifft, aber kaum jemanden unbehelligt läßt) richtet im Ganzen gesehen mehr ökologischen Schaden an, als es solche beheben könnte.

An diesem Thema zeigt sich somit exemplarisch, was der gesamten Öko-Bewegung zugrunde liegt. Die im Einzelnen von vielerlei "Logik" begleitet wird, die wie ein Begleitwalzer über alles drübergelegt wird, die aber sinnlos ist. Sodaß sie auch nur Unsinn produziert. Weil alles vom Sinn ausgeht, wird auch diese Öko-Zielsetzung (wie jede andere) nur Schaden und sinnlose Geldvernichtung bringen. Als Last, die die Menschen zu tragen haben werden. Denn die Last des Lebens selbst bemißt sich nach dem Räderwerk des Sinns.


*220321*

Samstag, 27. März 2021

Bis zum Staub, aus dem alles ist (1)

Es gibt im Handeln zwei Ebenen, die voneinander - seltsamerweise? ja, seltsamerweise, für ein gewisses Denken auf jeden Fall - völlig unabhängig sind. Das eine ist, daß jeders Handeln einem Bild folgt, einem Gestaltbild. Und insofern den ganzen Leib des Menschen einschließt, samt dem, was das Geistige am meisten vorbereitet und prägt, dem sensitiv-seelischen. 

Dann aber gibt es die Ebene des Sinns, des Wahren, des Richtigen. Auf dieser Ebene erschließt sich der Sinn des Menschen als Ganzes, denn hier entscheidet sich, ob ein Handeln sinnvoll ist oder nicht. Ein Beispiel: Es kann wunderbar befriedigend sein, Geschirr zu waschen, und man kann dabei herrlich soziale Verknüpfungen abarbeiten.

Was man aber nicht sieht ist, daß das herrlich glänzende Porzellan vom Nächsten, von dem ich aber nichts wußte, in den Müll geworfen wird. Weil niemand das Geschirr noch braucht, und nicht nur beim nächsten Essen nächstes frisches Geschirr zur Verwendung kommen wird, sondern mit dem Wegwerfen ein Überangebot an Tellern abgebaut werden soll. 

Es war also sinnlos, sich so viel Mühe zu geben, das warme Wasser zu organisieren, die Seife, die Handtücher zum Polieren. Und es war im Ganzen sinnlos, zuvor mit anderen zu streiten, wer denn nun diese lästige Aufgabe erfüllt.

Diese umständliche Einleitung (die natürlich etwas vereinfacht, oft ist es etwas komplizierter) kam dem VdZ in den Sinn, als er die Dokumentation auf Servus TV "Plastik" sah. Wo von Beginn an großes Augenmerk auf die individuelle Aufgabe gelenkt wird, die da schlicht lautet: Plastik ist zu vermeiden! Und jeder habe dazu seinen Beitrag zu leisten. Höhepunkt war ein Satz, der wie ein Motto gleich zu Beginn vom Sprecher vorgesetzt wurde, und zu dem wohl ein großer Teil der Zuseher zustimmend nicken würde, ja der sogar "tiefgründig" wirkt. Und der da heißt: Die Natur produziert keinen Müll. Aber dieser Satz ist ... nicht richtig.

Denn sehr wohl produziert "die Natur" Mülle, Abfall. Und sie verfährt damit genau so wie mit allem, was der Mensch, der alles, was er hat, verwendet, ge- und verbraucht, womit er produziert und arbeitet und Geschirr abwäscht, der einzigen Ressource, die er hat. Und das ist - die Natur. Dieselbe Natur, die angeblich "keinen Müll" produziert, macht beim Menschen eine Ausnahme. Der zwar dieselben Bestandteile verwendet, wie "die Natur", der daraus aber seltsamerweise "Müll" herstellt. Wie kann das sein?

Eben. Es kann gar nicht sein. Denn auch das, was der Mensch durch verschiedenste chemisch-technische Prozesse in bestimmte Möglichkeiten verwandelt, die den natürlichen Stoffen innewohnen, und die der Mensch ob gewisser Eigenschaften herausfindet und kompiliert oder destilliert und extrahiert und was auch immer.

Das Treiben, Plastik zu vermeiden, ist aber sinnlos. Es ist sinnlos, wenn nicht gleichzeitig auf bestimmte Funktionen verzichtet wird, die Plastik derzeit erfüllt. Und weswegen es nicht nur erfunden, sondern so vielfach und von Jahr zu Jahr mehr (!) eingesetzt wird. So gut wie KEINE Maschine, die wir verwenden, kommt ohne Plastik aus, und unser technisch hochgezüchtetes Leben ist ohne Plastik völlig undenkbar, ja ruht auf den Schultern von Plastik.

Aktivismus in jeder Form sollte also sozial geächtet werden, weil es eine Zerstörung unserer Kultur verlangt. Anders ist ein Verzicht auf Plastik nicht durchführbar. Er würde ein völliges Verändern der Art verlangen, wie wir leben. DARÜBER kann man dann diskutieren, meinetwegen. 

Aber dieser Aktivismus, mit dem wir immer mehr zu tun haben, und der wie ein Massenrechen durch die Reihen der Menschen fährt, um aufzugabeln, was immer ihm in die Zinken gerät, ist eine reine Alibihandlung, und insofern sogar eine glatte Lüge. Er ist ausnahmslos eine symbolische Handlung, die nach bestimmtem Bilde geformte körperliche Gestalt imitieren soll, von der wir aus der Vergangenheit erfahren haben, daß sie als "gut" klassifiziert wurde. Und vor allem eines: Im Rahmen unserer sozialen Konstrukte hoch geschätzt und mit weit ausholender Geste belobigt wird. Sodaß er sich als soziale Norm aufspielt, die da behauptet, eine Moral zu installieren, die der Rettung der Welt dient.

Es kann nur einen Weg geben, um "Müll" zu reduzieren, und der hat mit Zeit zu tun. Im Film finden sich einige Beispiele, auch wenn dieses Machwerk (das das Genre Dokumentation als Propaganda und Einklatscher für eine bestimmte Stimmung mißbraucht) darauf viel zu wenig und viel zu wenig grundsätzlich eingeht. Denn die Aussage, daß Plastik zwischen zwanzig und mehreren hundert Jahren braucht, um abgebaut zu werden, überbringt eine erstaunliche Botschaft! Nämlich die, daß jedes Plastik mit der Zeit verschwindet weil durch natürliche Prozesse mannigfacher Art in immer feinere Bestandteile zerlegt wird. Ja sogar manchen Lebewesen (wie manchen Wasserpflanzen samt deren Parasiten, womit die Nahrungskette ja erst am Anfang steht, die letztlich beim Menschen endet) wichtige Bestandteile liefert.

Man kann Vorgänge finden, die diese Zeit reduzieren, die das Naturmaterial Plastik braucht, um entweder durch andere Lebewesen zerlegt und verdaut, durch verändernde Prozesse wie Temperaturunterschiede, mechanisches Einwirken (alleine die Wellen im Meer wirken wie Mahlsteine; die angebliche "Plastikinsel" im Pazifik hat es nicht nur nie gegeben, es gibt sie nach wie vor nicht; bis das Plastik dort anlangen würde, ist es bereits zerlegt) oder gemäß dem Zweiten thermodynamischen Grundgesetz durch Entropie und manchmal mehrere Stufen weit in so grundlegende Grundbestandteile zerfällt, die möglich und erwünscht sind. Bis zum Staub. So gut wie immer gibt es dazu reichste Unterstützung durch Lebewesen, ob groß oder winzig klein, die von den Plastikteilen sogar leben, die sie konsumieren, verdauen, und auf niedrigere Materieebenen zerlegt wieder ausscheiden. Bis zum Staub eben. Man schätzt, daß nur zwei bis drei Prozent des Plastiks, das in den Ozeanen landet, ein oder zwei Jahre "überlebt". Es kann auch gar nicht anders sein, denn sonst wären die Ozeane tatsächlich voll mit Plastik. Aber das sind sie nicht! All das Gerede vom Mikroplastik, das "überall" zu finden ist, ist in der verwendeten Art eine Lüge.

Aber dafür wird etwas Wichtiges verschwiegen. Daß praktisch alle Zwischenschritte, die gesetzt werden, um Plastikmüll zu vermeiden, nicht nur (energie-)aufwendig und im Ganzen völlig sinnlos sind. Weil sie dem großen Ziel (einer liebenden, schützenden Behandlung der Natur) widerläufig und kontraproduktiv sind. Oder gar noch mehr Müll verursachen (weil keinen Ort haben, also im großen, universalen Nichtort des Zerfalls zu Staub enden) wie es Plastik tut. 

Man denke an den Ersatz von Plastiksäckchen im Verkauf durch Naturfasern. Eine hier seinerzeit vorgestellte Studie aus Kalifornien ist dieser Frage nachgegangen, und zu einem erschütternden Ergebnis gekommen. Insofern ist das Thema ein besonders illustratives Beispiel dafür, wie unsinnig ökologisches "Denken" sein kann, ja, in seiner Grundverfaßtheit auch ist. Weil es dem Handeln immanent seiende Qualitäten (im Wesentlichen immer: Liebe), die es ohne dieses Handeln also gar nicht gibt, zu angeblich für sich stehenden Dingen macht.

Alleine der Transportaufwand für Textilsäckchen anstelle der früheren Plastiktüten verfünffacht sich im Verlauf sämtlicher Anwendungsstufen. Dazu kommt der Aufwand für das Handling, die Lagerprobleme, nicht nur durch die größere Menge, sondern durch Verrotten, den Mangel an Hygiene, die Umweltbelastung" durch das Waschen, der vielfache Energieverbrauch für die Herstellung. Und wenn gar noch Recycling dazukommt, läuft die Rechnung völlig aus dem Ruder. Mit dem sensiblen Bereich, der mit Naturstoffen nicht zu lösen ist: Die Hygienestandards alleine in den Bereichen Medizin und Lebensmittel sind ohne Plastik überhaupt nicht mehr einzuhalten. 

Wir sollten nicht vergessen, daß der Wohlstand in unseren Ländern, der letztlich sogar ein Wohlleben durch verlängerte Lebenszeit ist, ist ausschließlich einem völlig anderen Hygienekonzept zu verdanken, als es weite Teile der Welt bis heute pflegen. Mary Douglas bringt es einmal sogar auf die Spitze, in dem sie schreibt, daß (wenn man es komplett durchdenkt) größerer Wohlstand immer auf höheren Hygienestandards beruht. Denn Hygiene bedeutet nicht nur Unvermischtheit, sondern ist eine Frage der Ordnung. Und das Vermögen zu Wohlstand ist zuerst ein Vermögen des Ordnens weil der Herrschaft über die Lebensbedingungen. Man schätzt, daß mindestens ein Drittel des Plastiks, das in die Ozeane gelangt, alleine aus medizinisch-hygienischem Material stammt!

Morgen Teil 2) Soziologische Strukturen und ihre Ideen


*220321*

Freitag, 26. März 2021

Wissenschaft als Zumpferlspiel

Im Jahr 1990, der VdZ hat wohl schon hier berichtet, hatte der VdZ als Bauunternehmer Aufträge im Wert von hundert Millionen abzuwickeln. Fehlte es an österreichischen Fachkräften, um diese Produktion zu stemmen, engagierte er, auf Vermittlung eines slowakischen Architekten, unter anderem ein Dutzend tschechischer Fachkräfte. Darunter einen Diplomingenieur J. Der mit nachweisbarem Hochschulzertifikat auch damit beauftragt war, die Produktionsunterlagen für eine Buswartehäuschen-Serie auszuarbeiten, denn der VdZ sah richtig voraus, daß dies einen nicht unbeträchtlichen Markt in Niederösterreich ergeben würde. Und dieser Diplomingenieur war ja Fachkraft für Holzbau. 

Nach einer Woche zäher Zeichentischarbeit, mit der endlich einmal Kalkulationsgrundlagen auf dem Tisch lagen, staunte der VdZ, daß die Dimensionen der Hölzer für die Konstruktionen ums drei- und mehrfache überdimensioniert waren. Unsichtbar und deshalb nur statisch von Belang, betraf nur diese Position gute fünf Prozent der Verkaufskosten. Völlig perplex guckte Dipl. Ing. J den VdZ an. SO hätten sie nie gedacht. 

Es fehlten Kriterien, ganz einfach. Es fehlten dem Sozialismus Kriterien des vernünftigen, also freien Wirtschaftens und Arbeitens. Und deshalb haben dem Diplomingenieur J jene Kriterien gefehlt, die sein Denken überhaupt relevant gemacht haben. Er hat studiert, aber sein Studium war sinnlos gewesen.

Auf so einer Basis läßt sich natürlich leicht von "Gleichheit" reden. Und - wie in den 68ern samt Nachläufern - vom Muff der Talare skandieren, mit denen man die Relevanz von Wissen, Denken und Logik entsorgte. Die dem eigenen Aufstieg im Wege standen. Jeder ausgebildete, erfahrene Zimmermann in den Reihen der Arbeiterschaft des Betriebs des VdZ war kompetenter. Interessanterweise schien das J zu ahnen, und er ordnete sich auch von Anfang an in diese Arbeiterschaft ein, suchte und fand seinen Platz in der Hierarchie der im Betrieb tätigen Menschen. Und war von Anfang an, getragen von dieser demütigen Haltung der Einordnung als Suche nach dem rechten Platz in der Welt, ein braver, verläßlicher Zimmermann, der in einem begrenzten Rahmen Verantwortung tragen konnte. Der VdZ erinnert sich gerne. Man mußte ihm nur die Aufgaben klar definieren, umreißen, begrenzen.

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Masha Gesten schreibt in dem spannenden exzellent geschriebenen (und übersetzten) Buch "Die Zukunft ist Geschichte - Wie Rußland die Freiheit gewann und verlor" über die Entwicklung der Naturwissenschaft in der UdSSR. Die in einer immer größer werdenden Frustration der Sowjetforscher endete. Ausgehend vom Primat und den damit ausgehenden Direktiven des Zentralkomitees der KPdSU wurde, schreibt Gesten, die Naturwissenschaft des gesamten Einflußbereichs der kommunistischen Parteien mehr und mehr irrelevant. Die Partei gab vor, was die Forschung zu ergeben hatte, die Ideologie (wie sie die Partei ausdefinierte, und das war nie berechenbar) bestimmte, was zu denken und zu "finden" überhaupt erwünscht und den Gesamtzielen der sozialistischen Gesellschaft zuträglich war. 

Das führte bis in die 1970er-Jahre zu einem immer deutlicheren Rückstand der "sozialistischen Wissenschaft" hinter der Forschung des Westens, schreibt Gesten. Ganze Forschungsgebiete waren eliminiert worden, die sich nun aber als elementar herausstellten. Aufbauend auf Geheimdienstberichten, war das der damaligen Führung der UdSSR endgültig klar. Sie beschloß  (gar nicht so sehr unter Chruschtschow, vielmehr unter seinem Nachfolger Breschnew) deshalb eine Wende. Es war die Wende zu Realen, zum Realismus. 

Natürlich aber getragen von jenem Pragmatismus, der seine Relevanz aus der Nützlichkeit für die politisch definierten gesellschaftlichen Ziele bezogen hat.

Vor diesem Hintergrund betrachtet, ist der hier angefügte Film des Radio Berlin-Brandenburg (rbb) erst interessant. Denn die vorgeschobene "Erklärung" für das "Aufkommen der Rechten", auf die die Geschichte des Mauerfalls" reduziert wird, folgt nur dem üblichen Stumpfsinn. 

Der einer Gesellschaft entspricht, die eine Sendeanstalt aus politischem Willen und von Steuergeldern bezahlt, die nicht in der Lage ist, die Realität des Lebens adäquat zu beschreiben. 

Selbst wenn man anerkennen muß, daß eine Reihe von Tatsachen vorgestellt wird, die manche sehr richtige, unideologische Interpretation der Geschehnisse seit 1989/90 im Rahmen der "Wiedervereinigung" immerhin zuläßt. 

Wie doch das Grundkonzept scheitert. Der hauptsächliche Grund zur Kritik ist der Enttäuschung geschuldet, daß zur Erreichung von "sozialen Zielen" nicht und nicht das "Prinzip Leistung" den Platz in der Hierarchie zu bestimmen vermag. Wie interessant, daß dieses vorgebliche Siegprinzip des Westens gar nicht greift, wie die Ostdeutschen wieder und wieder erkennen mußten.

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Norman Dennis, Fernando Henriques und Clifford Slaughter zeigen in ihrer (zumindest in der englischen Sozialforschung) legendären Buch "Coal is our Life" einen interessanten Zusammenhang auf. Sind die englischen Kohlearbeiter mit ihren Sozialforderungen erfolgreich, steigen also die Löhne der (damals) hunderttausenden Kohlearbeiter, so fließen diese Gelder in jene Bereiche des Konsums, die diese soziale Gruppe bereits zuvor gekennzeichnet haben. 

Bei höherem Lohne, steigen etwa die Einkaufssummen in Supermärkten, die den Grundbedarf decken, aber es steigen auch die Ausgaben in den Pubs, wo die Männer sich darin überbieten, Runden für ihre Kumpels zu schmeißen. Denn dieses Ritual hat für diese soziale Gruppe enorme, hierarchiebegründende wie -erhaltende Bedeutung. Wer immer mit seinem Einkommen "gruppenidentitätsfremdes" Verhalten finanzieren wollte, fällt aus seinem Identitätskreis, wird nach einem Prozeß der Ächtung zum letztendlich Ausgeschlossenen. Und DAS versucht jeder unbedingt zu vermeiden.


Praktisch keine dieser Mehreinnahmen aber fließen in Bereiche, die den Sozial- und Identitätskreis dieser Gruppen übersteigen. 

Es werden keine neuen Gewohnheiten finanziert, es werden keine "höheren" sozialen Ziele angestrebt. Einkommen und Geld bleiben im Rahmen der sozialen Gruppe, der man über den Vater und damit über die wesentliche, gegenwarts- weil identitätsbegründende Tradition zugehört.



*200321*

Donnerstag, 25. März 2021

Die Brotverteilerin

Das Wort "Lady", das heute nur noch im Englischen verwendet wird, und dort so viel heißt wie "Dame oder Fräulein aus vornehmem Stand", ist ein sich im Laufe der Zeit zusammengeschobenes Wort, das aus dem Altgermanischen stammt. 

Wo es dereinst "Hloefdige" oder "Hloefdie" (also mit behauchtem L als Initial) hieß, und soviel hieß wie "Hausherrin", ja eigentlich "Brotherrin, Brotverteilerin." 

In dem zusammengesetzten Wort bedeutete das aus dem Altsächsischen bekannte "hloef" (das es noch heute im Englischen mit "loaf = Laib" gibt) Brot (das mit Laib praktisch identisch war, denn Brot gab es nur in der Form), und "deigja" "Ausgeberin, Verwalterin", das aus dem Altnordischen herübergekommen ist.

Der "Wasserzieher" subsummiert deshalb die Herkunft von Lady überhaupt gleich unter "Laib". Und ergänzt die Bedeutung von "deigja" durch "Brotkneterin" oder "Brotmagd" sowie durch den Hinweis aufs Slawische mit "chleb = Brot". Im Finnischen heißt laipä auch noch "Lebkuchen = Laib-kuchen", sozusagen.

Natürlich hat dann das Wort "Lord" einen ähnlichen Herkunftszusammenhang. Es setzt sich aus "Laib" und "-ord", das wiederum mit "weard", also "-wart", damit "Herr" bzw. "Schutzherr", zusammenhängt. Welch letztere Bedeutungen gar nicht zu unterscheiden, sodaß "Schutzherr" streng genommen eine Tautologie ist. 

Aber der ganze Wortkreis rund um "wart" erschließt sich somit im Sinne von "achthaben auf etwas" und "Sorge tragen für," "Schutz gewähren", "achtgeben auf". Auch das Wort "warten" ist so zu deuten. Und klingt noch in "-wärts" als "Richtung habend" (aufwärts, abwärts usw.) mit. Bis es sich in "werden" endgültig klärt. Bis etwas "ward".

Von da ist der Schritt zu "-hard" nicht mehr weit, wie er sich in Namen oft findet. Und sich im "-h-" als zusammengesetzte Form entpuppt: Der der Herr über etwas ist, es also besitzt (in den Eigenschaften deutlich, die die seinen, von und für ihn nutzbar sind) und Gewalt darin wie darüber hat. 

Auch wenn nun der Sprung zu "Herd" klein scheint, so ist es doch eine lautliche Scheinnähe, denn es kommt aus ganz anderen Richtungen. Im "Herd" als Feuer/Feuerstelle (etc.) wird eine Nähe zum uralten "Boden" (vermutlich, weil ja die alten Feuerstellen am Boden waren, sodaß es möglicherweise auch im Sinne des griechischen "krotos - schlagen", litauisch "kertu = schlage heftig", der Herd also als "das Festgeschlagene (Stück Erde)", zu deuten ist). Dann könnte es auch eine Nähe zum gotischen "haúri = Kohle" haben.

Gehen wir aber zurück. Und untersuchen "Herr", das sich in "hehr" viel eindeutiger erschließt: Als das bzw. der Erhabene und Vorsteher. In der Verdoppelung und Komprimierung des "r" klingt der Komparativ, die Steigerung mit, die sich in altnordischen Formen wie "herir" etc. zeigt. Wie es auch im Sinne von "alt" verwendet wurde. Und in den Steigerungsformen ("hoch - höher, klug - klüg-er, laut - laut-er, usw. usf.) noch heute da ist.

Der Herr ist somit der "Höhere, Erhabenere". Es ist damit der zu befehlen Befugte. Das in weniger superioren Formen immer noch das Wortbestimmte und -bestimmende zeigt - Herold (als der Ausrufer, Überbringer einer Botschaft, Aufseher bei Festen) und natürlich in Eigennamen wie "Harald" identitätspräsent ist; Heraldik = Wappenkunde, das Wappen wiederum als das von der Identität des Trägers Kündende. Begreift man "her" aber in noch chthonischeren Zusammenhängen, die Identität (das "Herr-sein") an sich als Kunde, als Erzählung, die alles Selbstsein (Identität) ist, wird noch mehr zu ahnen. Selbst im Demonstrativpronomen "her", was in dessen Zusammensetzungen noch deutlicher wird: her-ab, her-auf, her-ausfordern, her-ausnehmen ...

Die weibliche Form ist entsprechend. Die "herra" war noch im mittelhochdeutschen gebräuchlich, und hat sich als "Herr-in" gebräuchlich gemacht: -in/-na/-ne als Weiblichkeitsform, immer aber vom männlich-Allgemeinen abgeleitet weil von Adam stammend, "aus seiner Rippe genommen" sozusagen. 


*180321*

Mittwoch, 24. März 2021

Jetzt geht der Spaß erst richtig los (2)

 Teil 2) Aber das war's bei weitem noch nicht


Und das mitten in der heißen Phase der Fastenzeit ... Meint der Leser jetzt aber, daß es das mit der fundamentalen Kritik schon war, daß es nicht mehr erschütternder geht? Mitnichten und -neffen. Im Gegenteil. Denn wenn auch das British Medical Journal, diese von niemandem antastbare Hochburg wissenschaftlicher Seriosität, sich als Fan der Corona-Leugner-Partei offenbart, dann geht der Spaß erst so richtig los!

Denn mit der Offenbarung der New York Times nicht genug. Sollte der Leser aus der Schnappatmung in absehbarer Stundenzahl wieder erwachen, dann führe er sich die - guter Tipp: nüchtern nicht mehr zu ertragende! - Analyse des British Medical Journal über "Ein Jahr Covid19-Pandemie" zu Gemüte. 
Dabei warnt der VdZ endgültig und eindringlich: Die Absurdität, die wir derzeit erleben und die einem bei Lektüre dessen, wie das alles in wissenschaftlicher Hinsicht WIRKLICH einzuordnen ist, so richtig vor Augen kommt, macht einen Schlaganfall auch ohne erfolgte Covid-AstraZeneca-Impfung und selbst (oder gerade) bei Zugehörigen zu Nicht-Corona-Risiko-Gruppen immer wahrscheinlicher. 

Bekannt und geliebt für ihre Trockenheit, kommentieren britische Leserbriefschreiber - den das British Medical Journal tatsächlich bringt! - die Wirklichkeit hinter der weltweiten Corona-Panik. So schaut das im (vom VdZ übersetzten) originalen Klartext dann aus, wenn Briten aufräumen: 

Im März 2020, zu einer Zeit, als das Verhalten und die Tödlichkeit dieser Infektion weitgehend unbekannt waren, und in der berechtigten Panik nach Kameraaufnahmen von Menschen, die in den Straßen von Wuhan tot umfallen, wurde der Pandemie-Reaktionsplan der WHO, der erst im Oktober 2019 aktualisiert wurde, für null und nichtig erklärt. Fünfzig Jahre wissenschaftliche und epidemiologische Forschung wurden über Bord geschmissen. Stattdessen übernahmen Großbritannien und Irland sowie die meisten Industrieländer das von der Kommunistischen Partei Chinas vertretene Modell.
Dessen Grammatik der Charakteristik seines Ursprungslandes entspricht 
Die gesamte gesunde Bevölkerung wurde eingesperrt, und ältere Menschen ohne Aussicht auf weitere medizinische Versorgung aus den Krankenhausbetten geholt. Ohne parlamentarische Debatte wurden Gesetze verabschiedet, die grundlegende Menschen- und Verfassungsrechte wie die auf Bewegungs- und Versammlungsfreiheit, das Recht auf Bestreitung des Lebensunterhalts sowie das Recht auf Ausbildung, sowohl die Rechte sich an öffentlichen Gottesdiensten zu beteiligen, als auch die auf Zugang zu jenen medizinischen Dienstleistungen, auf die die Menschen bislang Anspruch hatten.

Die Regierungen wurden bei dieser Vorgehensweise von Wissenschaftlern und Medizinern beraten, deren Identität, Qualifikation und Eignung für diese Arbeit sich weitgehend der öffentlichen Kontrolle entzogen. Selbst jetzt, nach einem Jahr Pandemie, sind die Interessenkonflikte dieser Menschen, von deren Rat unsere Zukunft abhängt, nicht öffentlich einsehbar gemacht.


*160321*

Dienstag, 23. März 2021

Jetzt geht der Spaß erst richtig los (1)

Unsicher geworden, weil die Medien, die Politiker in unseren Ländern wie autistische Monolithe wieder und wieder von Infektionszahlen, notwendigen Impfungen, von einer nicht enden wollenden Pandemie, von Krankheitsschrecken und Toten (neuerdings traf Covid19 ja - endlich, endlich! - auch ein paar "Prominente"), von knappigen Krankenhauskapazitäten, drohenden Auslastungskatastrophen und zu Ende gehenden Intensivbettenzahlen sprechen? Machen wir doch zur Entspannung einmal einen Blick über den Gartenzaun. Schauen wir einmal über den großen Teich, und zwar direkt, nicht den Berichten hiesiger Medien entsprechend und von diesen geführt und ausgewählt.
QR New York Times

Gucken wir etwa ... an den Hudson River. Und was wir dort sehen, kann man kaum glauben. Denn jüngst hat doch tatsächlich die linksversiefte New York Times 

- und links ist längst gleichzusetzen mit Corona-Panik, Corona-Angst, Corona-Maßnahmen ohne Ende und ohne Grenze, ja man kann sogar sagen:
Je mehr FÜR CORONA (sozusagen), desto LINKER (das sagt auch mehr über die Zustände in CDU und ÖVP aus als jede sonstige Analyse) -
sich bemüßigt gefühlt, nun doch die Realität wenigstens nicht zu verschweigen. Und hat für jeden Intellektuellen, Wissenschaftstreuen, Doppelakademiker, Heiligen, Weltretter und ernsthaften Vernunftjünger völlig überraschend mitten in all den Schreckensschilderungen über Covid19 und medial querbeet geforderten weil doch medizinisch evidenten (sic!) Notwendigkeit staatlich verordneter strengster Maßnahmen und medial laut geforderter wie privat hochdressierter "Lebensniederschlagung zum Schutze des Lebens" einen völlig überraschenden Vergleich zwischen Staaten bringt, wie sich dort die Strenge und Quantität der Maßnahmen der jeweiligen Regierungen auf den Verlauf der "Corona-Pandemie" auswirken. 
Und wie wirken sie sich aus?
Werter Leser, halte er sich fest. Vor allem, wenn er ganz oder wenigstens im Hinterstübchen doch von einer Pandemie und einen Zusammenhang von Infizierten, Kranken, Todesfällen und "Maßnahmen der Politik", "Schutz durch die Öffentlichkeit" (etc.) überzeugt ist.

Verkleiden wir es, um einen Schock zu vermeiden, in ein nettes Preisrätsel, mit einer obligaten Preisfrage: Wir nehmen ein Jahr Corona, ein Jahr Maßnahmen (oder nicht), und ein Jahr Lockdowns (oder nicht.)  Gibt es aus den Daten und Zahlen und Krankheitsverläufen und Totenstatistiken einen erkennbaren Zusammenhang? Gibt es aus diesen Daten also eine erkennbare Pandemie?

Der werte Leser möge als begleitende Übung dazu aus dem von der New York Times übernommenen Graphik der Verläufe der Totenzahlen ableiten, WELCHER BUNDESSTAAT der USA KEINE Maßnahmen GEGEN Covid19 hat oder damit längst aufgehört hat, und welcher Bundesstaat STRENGE (und allerstrengste) Maßnahmen verhängt hat und weiter aufrecht hält. 

Wir nehmen die Spannung gleich selber raus. Indem wir die New York Times zitieren. Die es frei heraus sagt: ES GIBT KEINEN UNTERSCHIED. Es gibt in den Totenzahlen und in den Verläufen der Sterbefälle KEINEN UNTERSCHIED zwischen den US-Bundesstaaten. 
Aber mehr noch: Aus den Zahlen läßt sich nicht einmal KEINE PANDEMIE ABLESEN. Es gibt nirgendwo auch wirklich signifikante Übersterblichkeiten! Selbst in Staaten wie New York, wo sie auffällig(er) sind und Übersterblichkeiten behauptet wurden, gibt es (leider sehr) plausible alternative Erklärungen dafür. Die mit einem schrecklich tödlichen Corona-Virus aber rein gar nichts zu tun haben.

Halt, einen Unterschied gibt es doch. Und der besteht in der psychischen Verfassung der jeweiligen Bürger, und in der Situation der jeweiligen lokalen Wirtschaft. Auch gibt es massive Unterschiede in der seelischen Verfaßtheit von Menschen. Je nachdem, ob sie durch Lockdowns und permanente Drangsalierung mehr oder weniger ihres alltäglichen Lebens beraubt wurden. Mehr wie in New York oder California, oder weniger, oder wenigstens seit einiger Zeit wieder weniger, sodaß sie unbehelligt und normal leben können. Wie schon seit längerem in Florida, oder seit kurzem auch wieder in Texas. Wie diese Unterschiede der Verfaßtheit aussehen? Das darf sich der Leser gerne selbst ausmalen. 

Und noch einen Unterschied gibt es, eine statistische Auffälligkeit sozusagen: Je progressiver, je "linker", je "demokratischer" ein Bundesstaat ist, desto panischer ist die Bevölkerung, desto größer ist die Furcht, mit der sich die Bevölkerung an Hygiene-, Distanz- und Lebens-Beschränkungsmaßnahmen klammert.

Umfassende Zahlen und Daten sowie Interpretationen dazu findet er wie gewohnt auf den Seiten von William M. Briggs, des Statistikers unseres Vertrauens. 

Dort sind auch Ausführungen zu Zuständen in weiteren Staaten (Norwegen, England) zu finden. Die eine Absurdität, eine von keinen Daten und keiner Logik mehr zu motivierender Verrücktheit erkennen lassen, die beim Namen zu nennen jedes Blog in größte Schwierigkeiten bringen würde. Weil die Fäkalausdrücke, die die Qualität der Politik, die das verbricht zutreffend beschreiben, jede Etikette sprengen würden.


 Morgen Teil 2) Aber das war's bei weitem noch nicht

 

*160321*

Montag, 22. März 2021

Warum die Anti-Corona-Demonstrationen links sind (2)

Teil 2) Fellner weiß, wie man wirklichem Widerstand den zahn zieht. Er tut es durch scheinbar harmlose, sympathische, amüsante Integration. Mit der er dem Waggon des Widerständigen die Lokomotive des Liberalismus voranstellt.

 

Und verwirrt. Denn Fellner bringt den großen Organisator des Widerstandes so weit, daß Martin Rutter praktisch alles entweder glatt widerruft, wofür er zu demonstrieren ausgezogen ist, oder es selbst als sehr unernste Angelegenheit hinstellt. In der er ja nichts mehr und nicht weniger tut als zu kanalisieren, was ohnehin jeder wolle, auch Fellner. 

Aber mit Verlaub, werter Herr Rutter, das ist schlicht falsch. Auch hinter dem Corona-Anliegen und -Widerstand steht nicht ein Anliegen, dem jeder ohnehin zustimmen würde, sondern ein gesellschaftspolitisches Anliegen, die unbequemer sind, als es den Anschein macht. Weil sie die gegenwärtige Lebensweise so fundamental kritisieren, daß es für die Menschen höchst unangenehm und anstrengend würde, es zu ändern. Und deshalb - es zu denken. 

Weil dieses Maß, das Maß der Tugend, ein Maß der individuell ausgeprägten Haltungen ist, die wiederum der alltäglichen, selbstverständlichen Lebensweise entspringen, erfordern auch die Anliegen des Protests ein höchst subtiles und individuelles Nachdenken und geistiges Arbeiten weil sorgfältiges, mühsames, schmerzvolles Durchdringen der Schwächen und ungeordneten Neigungen. Aber damit ist es viel schwerer "durchzubringen" als es im Rausch der Anti-Corona-Liberalismen den Anschein gibt.  

Wenn es aber gelingt - und es IST bereits gelungen! - diese Anti-Corona-Demonstrationen in den Rahmen der Unantastbarkeit der liberalen Lebensweise und -haltungen zu stellen, dann sind sie dem Liberalismus selbst höchst nützlich. Ja, dann würde auch der VdZ aus taktischen Gründen jeden Unmut in Demonstrationen kanalisieren, in denen die Menschen verwirrt werden. 

Fellner ist äußerst geschickt darin, eine Aussage, die substantiell Widerspruch wäre, nicht nur zu verhindern, sondern in einen Rahmen zu stellen, der sie relativiert.

Weil sie scheinbar in eine Bewegung gestellt sind, die gesellschaftliche Ordnung möchte, am Ewigen, Gültigen, am wirklichen Wesen des Menschen ausgerichtet ist (und gegen die Lockdowns läßt sich NUR AUS DIESEM HINTERGRUND HERAUS argumentieren! will man nicht lediglich subjektiv-beliebig im ... siehe oben! liberalen! - "Begehren" ansetzen und enden), die aber in Wahrheit die liberale Ideologie, die genau das zeitigt, wogegen die Menschen wirklich sind, stärken. 

Weil solcherart also aus ihrem scheinbar "korrigierenden Verhalten" des Protests letztendlich also das ersteht, was sie genau nicht wollen und wogegen sie demonstriert haben, werden die Menschen endgültig verwirrt. Und sich irgendwann nolens volens aus diesen Bereichen insofern abmelden, als sie abgestumpft und gleichgültig werden, und zu allem ihre Zustimmung geben, das "von oben" kommt, das zumindest eine breite Bewegung zu sein scheint, die stärker ist. Mit der entsprechend gestärkten Rolle der Medien als Vorgeber der individuellen Grundlagen der Welthaltung.

Niemandem scheint aufzufallen, daß schon die Tatsache, daß man auf die Straße geht, höchst gefährlich ist. Weil es in eine Sichtweise des Menschen eingebettet ist, in der das Oben vom Unten gebildet werden soll (was natürlich niemals funktioniert weil dem Wesen des Menschen widerspricht, und das wissen die Großen, die bei jedem Auftritt vor Publikum Demokratie** und Freiheit auf den Lippen tragen),

Fellner versteht es meisterhaft, dem anderen jenen Gesamtzusammenhang zu entreißen und in die Luft zu wirbeln, in dem dessen Einzelaussagen erst jenen Sinn ergäben, der den Widerständigen zu seinem Widerstand überhaupt erst motiviert haben.

Mit anderen Worten: Weil diese Protestbewegung in Wahrheit die Grundhaltung des Liberalismus in sich birgt, wird sie eben diesen Liberalismus stärken. Und damit eine linke Gesellschaftsordnung stärken, selbst in jenen inhaltlich-konkreten Bereichen, die von diesen Protestierern heute noch abgelehnt werden.  

Wie richtig das hier Behauptete ist, beweist die Tatsache, daß in all dieser Corona-Anti-Bewegung klammheimlich der Widerstand gegen jede Form von Klimawahn und Klimamaßnahme der Politik (die noch weit gravierender sind als jede Corona-Maßnahmen) verdunstet. Und während alle Welt über Corona spricht, werden die schärfsten Umweltgesetze erlassen, die denkbar sind. Erst in diesen letzten Tagen etwa haben sämtliche Regierungen Europas (und nicht nur dort) das Verbot sämtlicher Verbrennungsmotoren bei Neuwagen teilweise schon ab 2025, bei uns ab etwa 2030 oder 2035 BESCHLOSSEN. 

Wie sehr DAS unser Leben noch verändern wird zu beschreiben, werte Leser, und in seiner Komplexität vorzustellen, in der bis in die intimsten Lebensbereiche eingegriffen werden wird, dazu würde der Platz im Internet nicht reichen.

Fassen wir das hier wortreich Vorgetragene zusammen, dann läßt sich somit sagen, daß diese gesamte Protestbewegung längst mißbraucht und als Werkzeug der liberalen Weltordnung instrumentalisiert worden ist. Die jene Ideologien stärken wird und bereits gestärkt hat, die genau das zerstören, an dem Menschen mit einem Rest von Verankerung im Wissen Gottes, also mit etwas Restvernunft, so leiden, daß sie sogar auf die Straße gehen. 


*Nur bitte nicht so widerlich wie der Ultraliberale Roger Köppel, der in seinem "Weltwoche daily" nicht nur mit dem "Jammern, an dem was alle stört, ohne daß sich jemand wirklich selbst angegriffen, in seiner Trägheit aufgestöbert fühlen muß, weil die liberale Grundhaltung des 'Alles ist möglich, was einem gerade angenehm ist' unangetastet bleibt" kräftig abkassieren geht (und damit das hier immer wieder über Liberale und Liberalismus Gesagte belegt), sondern der vor allem das Schlucken und Rotzen als "rhetorisches Mittel" erst nur einzusetzen begonnen hat, bis es immer häufiger wurde, und sich mittlerweile schon zu einem Tick perfektioniert hat. In dem Köppel wirkt als wäre er an einen Wasserschlauch angeschlossen, der permanent Mund und Rachenraum flutet.

**Die Demokratie ist ein gigantisches Spiel der Täuschung der Völker, in denen diesen eingeredet wird, daß die - wie jeder Führungspersönlichkeit klar ist! - Gesellschaften und deshalb die großen Geschehnisse von ihnen selbst angeordnet und gewollt sind. Damit ist die Demokratie das exakte Gegenteil von dem, was zu sein sie vorgibt: Sie leitet die Völker in die Sackgassen völliger Wirkungslosigkeit, die aber so sicher sind, daß sie die Verursacher des Geschehens sind, in dem sie stehen, daß sie aufhören nach jenen zu suchen, die in Wirklichkeit ihre Sackgasse selbst bewegen und lenken. Und sie wie im Zoo ausstellen. 

Die gesamte Konstruktion wird durch die schlicht menschliche Tatsache abgesichert, daß es (wie Mark Twain einmal sagt) zwar schwer ist, die Menschen in die Irre zu führen, daß es aber unmöglich ist, sie davon zu überzeugen, daß sie sich in einem Irrtum befinden. Dem sie noch dazu selbst zugestimmt haben.


*160321*

Sonntag, 21. März 2021

Warum die Anti-Corona-Demonstrationen links sind (1)

Zwar ist die Versuchung groß, aber es ist dringend geboten, ihr zu widerstehen. Gemeint ist die innere oder explizite Zustimmung zu den derzeit stattfindenden Demonstrationen, in Österreich und anderswo, die sich gegen Corona-Maßnahmen richten. Die verfehlt einzuschätzen durch die Tatsache erleichtert, ja eingeladen wird, daß sie heftigst "vom Establishment" und medial als "rechts" kritisiert wird. Woraufhin auch die "Stimme der Vernunft" ("allgemeiner Hausverstand der Bevölkerung") sich umso stärker damit identifiziert. Also meint, daß diese Demonstrationen auch eine Stimme für die Vernunft, ja sogar für eine "konservative", "patriotische", "kulturelle" Wende wären, die die Zersetzung durch die Linke stoppt oder gar rückgängig macht. 

Nichts davon trifft zu. Ja, man muß es sogar auf jene Spitze treiben und formulieren, daß die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und vor allem gegen die Einschränkungen der Grundrechte im Ganzen der zersetzenden (anti-)Kulturbewegung (und das ist es, was mit "links" eigentlich gemeint war und gemeint ist: Links bedeutet Chaos, Auflösung, Nacht, Unordnung, Revolution) dieses Aufbegehren gegen (zugegeben unerträgliche, unvernünftige Maßnahmen) in Wirklichkeit mehr oder weniger subtil verpackte Bewegungen sind, UM DIE GESELLSCHAFTSORDNUNG NOCH FESTER AN LINKE GRUNDSÄTZE ZU BINDEN. 

QR Fellner! live 
Dazu möge der Leser einmal tief schlucken* und den Schock verkraften, den dieser Satz bei ihm ausgelöst haben könnte. Um sich im nächsten Moment aber klar zu machen, daß der VdZ dies keineswegs humorvoll-übertrieben, sondern exakt dem Wortlaute nach aufzufassen auffordert. Sehe der Leser deshalb einmal dieses Interview an:
 

Nun sei gleich die Warnung angeschlossen, die sich aus dem Satz von Habermas nährt, in dem dieser Theoretiker der linken Zersetzung meint: "Es gibt nichts Richtiges im Falschen.

Stellt man diesen Satz in seinen richtigen Zusammenhang dann ist damit gemeint, daß die tiefsten Prinzipien es sind, die die Wirkung (weil Wirkliche Wirklichkeit) von Gedanken als Ordnung und Richtung des Handelns (LOGOS) ausmachen. Diese tiefsten Prinzipien stehen in der Rangordnung der ontologischen (seinshaften, seinsgemäßen, seinsbezogenen) Ordnung der Welt, und sind je tiefer desto wirklicher weil desto geistigerer Natur. Was wiederum weit mehr meint als "gedanklich." Was mit der Gesamthaltung mehr zu tun hat als mit dem bloßen Wortspiel im Kopfe. 

Die einzige und wichtigste Frage dabei ist die nach dem Zeitpunkt. Es gilt: Wer zuletzt lacht lacht am besten. Diese Seinsordnung hat Realität und Relevanz je nach ihrer Position in der Hierarchie des Seins, in dem alles etwas zugeordnet weil bezogen (in Beziehung stehend) ist.

Somit kann nicht ausreichend genug davor gewarnt werden, die Wirklichkeit eines Wollens, einer Bewegung oder einer politischen Idee und Gruppe - also auch der Demonstrationen, die derzeit laufen - nach den inhaltlichen Einzelheiten bewerten zu wollen. Gerade darauf baut ja der Liberalismus auf: Er baut auf dem subjektiven "Bedürfen", und das meint: dem persönlichen Begehren als DEM Regulativ sämtlicher lebendiger Prozesse. Recht, Wahrheit und Richtigkeit werden somit als Resultate unzähliger Willensäußerungen gesehen. Eine Verankerung in einer absoluten (also: Transzendenz, das heißt: über das Materielle hinausweisend weil dort gegründeten) Idee und Ordnung lehnt der Liberalismus ab.

Doch genau damit war er in seiner Bewegung GEGEN jede Ordnung seit zweihundert Jahren so erfolgreich. Denn natürlich ist das Abstreifen von Ordnung in seiner ersten Bewegung und Wirkung ANGENEHM zu erfahren. Und zwar von allen jenen, die entweder ihre egoistischen Begehren skrupellos durchsetzen wollen - sie sind somit legitimiert, sogar absolut legitimiert, denn das Absolute des Liberalismus ist sein Relativismus - oder die sich höhere geistige Ordnung erst durch Tugenderwerb aneignen könnten, also die Massen, die unteren Schichten und die Schichten der Wohlstandsverwahrlosung (in erster Linie also der Emporkömmlinge und/oder Erben).

Wer sich nun das Gespräch von Wolfang Fellner mit Martin Rutter ansieht, darf nicht den Fehler machen zu meinen, daß es gleichgültig sei, wie und unter welchen Voraussetzungen und in welchem Gesamtrahmen eine Meinung geäußert wird - Hauptsache sie ist geäußert. Dieser Gedanke geht von einem bereits liberalen, zutiefst aufklärerisch-rationalistischen Ansatz aus, daß sich Wort und Logik auf natürliche Weise und zwangsläufig ergeben. Daß also das Bleibende nach - als das Ergebnis - einer Debatte in jedem Fall das "bessere, logischere, sachlich fundiertere Argument" sei. Nichts trifft weniger zu!

In diesem Fall rahmt Fellner nicht nur Rutter auf eine alle Aussagen Rutters bestenfalls zur Ironie machenden Weise ein, sondern Rutters Anliegen selbst werden zum bloßen Debattenschnörkel reduziert. Wie sehr ihm dadurch die wirkliche Nachdrücklichkeit fehlt, zeigt der Steirer nicht nur durch eine Entschärfung bereits vergangener, getätigter Aussagen (übrigens auch der von ihm bewegten und gelenkten Demonstranten, die er also posthoc verrät!), sondern Rutter stellt sich selbst bereitwillig (weil er nur ja nicht gehaßt, weil er auf jeden Fall auch geliebt werden will, so, wie er es ja bislang gewöhnt war: Als sympathischer, fescher Steiererbursch, dem jeder Schalk hinter den Ohren sitzt) in eine Hierarchie der Nachordnung seiner Anliegen HINTER die tief liberalen, relativistischen Sichtweisen. 

Er tut dies etwa durch sein fast leidenschaftlich vorgetragenes Zustimmen zur Gleichstellung und Emanzipation des Homosexuellen, gliedert lediglich (auch das eine typisch liberale Vorgangsweise) Pädophilie aus. Denn er habe sich NIE gegen Homosexualität gewandt, und tue das jetzt erst recht nicht, sondern lediglich gegen die Verharmlosung der Pädophilie. 

Nun wollen wir gar nicht viel darauf eingehen, daß Homosexualität an sich bereits eine Zersetzung der Gesellschaftsordnung (weil der Schöpfungsordnung contra naturam ist) IST (und nicht nur, weil sie hier oder dort sich so oder so äußert), 

Wer Widerstand gegen den Zeitgeist leisten will, braucht drei Dinge: Den Mut zur Häßlichkeit, den Mut als "böse" dargestellt zu werden, den Mut eventuell nicht geliebt zu werden. 
Wer diesen dreifachen Mut nicht hat, sollte besser am Freitagabend zum Rockkonzert beim Schallawirten fahren und später den Enkeln von den bis in die frühen Morgenstunden wegen einer saublöden Wette vertilgten achtzehn Tequila Esquillada erzählen, die er als jene Heldentat geleistet hat, die jedem Steirerbuben in die Wiege gelegt ist.

Wer den Geist liebt, braucht vor allem eines: Er muß die richtige Wahl getroffen haben. Eitelkeit und Geist sind wie Wasser und Feuer. 
Nicht zufällig waren die größten Denker in der Geschichte nie jene, die dem Schönheitsideal einer Zeit entsprochen haben. Oder, um es mit dem großen Schweizer und Linguisten Hans-Robert Dünschwyler zu sagen: Wer denkcht kchriekt kcheine Wayber ...

Daß deshalb beides zusammenhängt, Homosexualität, Pädophilie und Kindesmißbrauch, weil alles dieses (und noch mehr) in die große Bewegung und die seelische Haltung des Entgeistigten als Einhängen jeder Lebens- und Weltordnung ans Primat der Begierde ist, das also ist Rutter entweder nicht bekannt, oder (und das steht viel mehr zu vermuten) er hat es geopfert. Und zwar jenem Teilziel geopfert, das da vor allem das "sympathische Gesprächsklima" nicht zerstören wollte, in dem sich Rutter geborgen sah. 

Das aber ein solches gar nie war, weil der hintertriebene Fellner, der eine Art kultiviert hat, in der er für alles und jedes einstehen kann, ohne je dafür Konsequenzen zu fürchten, ohne je etwas wirklich gegen Widerstand festhalten zu müssen, den wohl auch unerfahrenen und mit nicht allzu viel Menschenkenntnis ausgestatteten, den leider aber von viel Eitelkeit geplagten Steirerbuam Rutter regelrecht vorgeführt hat. Dazu gehört auch nicht viel, denn Rutter schnappt regelrecht nach dem Haken, den ihm Fellner vor die Nase hält, und an dem der Wurm "befriedigte Eitelkeit", fett bestrichen mit dem Brotaufstrich der "na komm, hier ist der Weg, auf dem nichts schmerzt weil zu überwinden ist". 

Morgen Teil 2) Fellner weiß, wie man wirklichem Widerstand den Zahn zieht. Er tut es durch scheinbar harmlose, sympathische, amüsante Integration. Mit der er dem Waggon des Widerständigen die Lokomotive des Liberalismus voranstellt.


*160321*

Samstag, 20. März 2021

Gedankensplitter (1034)

Bemerkenswert, wie den Verteidigern der Impfstoffe, die eine gar nicht unbeträchtliche Menge an Meldungen brachte, nach denen etwa Thrombosen eine Folge der Impfungen mit einem bestimmten Wirkstoff seien, kein Problem bedeutet, eine Argumentation auf den Kopf zu stellen, die sie bislang für sich benutzt haben. 

Denn daß die Bestimmung von Covid19 als Todesursache, WEIL dreißig Tage vor dem Ableben Tests positiv angeschlagen hätten, sachlicher Unsinn ist, ist bislang nur Verschwörungstheoretikern eingefallen. Dennoch gilt für die Behörden auch bei uns dieses Kriterium unhinterfragt.

Doch fallen ihnen die Impfstoffhersteller in den Rücken. Denn genau jetzt bringen Medien die Stellungnahme des Herstellers von AstraZeneca sowie einiger Autoritäten, daß die zeitliche Nähe von Impfung und Gesundheitswirkung KEIN INDIZ für einen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung gebe.

(Übrigens haben davor schon vor Monaten Biologen wie Clemens Arvay gewarnt: Vor Thrombosen als Folge, ja sogar als mögliche Spätfolge! der Impfstoffe. Es scheint also durchaus medizinisch-sachliche Zusammenhänge zu geben, zumindest geben zu können. Sonst wären diese Forscher nicht auf die Idee gekommen, ausdrücklich vor Thrombosen als Impfwirkung zu warnen.) 

Immerhin berichtet nun sogar der ORF von europaweit bereits "hunderten Fällen" solcher zufälliger zeitlicher Nähe. 

Warum nicht auch Österreich (wie Frankreich, Dänemark, Norwegen usw.; es werden täglich mehr Länder, die die Impfung mit AstraZeneca sistieren) sofort reagiert? Werte Leser, der VdZ hat einen Verdacht, der in Zusammenhang mit der hier schon öfter gebrachten Kritik an den mangelhaften ethischen Kriterien steht, mit denen dieses Massenexperiment "Corona-Impfung" derzeit gerechtfertigt wird: Man rechnet Krankheiten und Häufigkeiten gegen! 

Man rechnet beim Impfstoff mit wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeiten* samt daraus folgenden Fallzahlen gegen auf anderen Gebieten ("normale" Entstehung von Thrombosen samt tödlicher Wirkung, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt) liegende Folgen, die nicht streng nachweislich von den Impfstoffen verursacht werden, sich aber statistisch im Rahmen bisheriger Sterbefälle liegen. 

Was heißt: Solange nicht signifikant MEHR Menschen an den Folgen von Thrombosen versterben, wird die wahrscheinliche Ursache Impfstoff in Kauf genommen und ethisch geringer bewertet, als eine durch den Impfstoff erfolgende mögliche (!) Verhinderung einer Erkrankung an Covid19.


*Wir haben an dieser Stelle schon oft darauf ingewiesen, daß es ein Fehlschluß und Irrtum ist, Wahrscheinlichkeiten aus Ereignissen hochzurechnen. Wenn, dann kann man Wahrscheinlichkeiten (P-Werte) nur aus exakt bestimmten und bestimmbaren Zusammenhängen von Ursachen und Wirkungen errechnen. Siehe dazu das unerläßliche Buch von William M. Briggs, "Uncertainties". In dem er zeigt, was für verheerende Folgen die heute zwar obligate, sachlich aber falschen und katastrophal überschätzten Sicherheit von zukünftigen Ereignissen hat. Man muß auch hier von "Massenpsychose" sprechen, eine der häufigsten Erscheinungen der Wissenschaftsgeschichte (s. u. a. die Publikationen von Ludwik Fleck und Thomas S. Kuhn)

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Ein kleines Video, das wir prompt vom RPP Institut übernehmen. Denn es zeigt anhand der üblichen Argumentation sehr gut, wie irrational und grotesk, ja tatsächlich verrückt so manches ist, mit dem wir täglich zu tun haben, und das über uns verhängt wurde. 


(Urheberrechte ausdrücklich NICHT beim VdZ. Sollte sich jemand in seinen Rechten verletzt fühlen, sollte diesem also die Verbreitung des Filmchens nicht recht sein, so wird das Video sofort gelöscht - kurze Nachricht genügt!)


*160321*

Freitag, 19. März 2021

Kriterium der Gemeinschaft

16. März 2021, 2 Uhr 18) Gestern ist in der Messe um halb zwölf etwas Seltsames passiert. Nachher saß ich wie immer noch einige Minuten im Gebet, da trat ein Mann, etwa Mitte vierzig, an mich heran und begann zu sprechen. Ich wandte mich zu ihm, tat erst so, als hörte ich ihm zu, unterbrach ihn dann aber und sagte auf Ungarisch, daß ich nur wenig verstünde, ob er nicht in Deutsch oder Englisch reden könne. Er stutzte, und sieh da, wie sich vor allem später herausstellte, sprach er recht gut deutsch. Immerhin ist er Dozent für Wasserwirtschaft an der hiesigen Hochschule.

Aber der Priester, bei dem ich zuletzt mehrmals beichten gewesen war - er spricht ausgezeichnet deutsch - und der gestern zelebriert hatte (ich hatte sogar etwas von der Predigt verstanden); er erklärte, warum man normalerweise die Kommunion nur in einer, nicht wie die Protestanten in beiderlei Gestalten empfange, warum aber heute - und das war dann der Fall - die Möglichkeit war, dies ebenfalls zu tun: Als Zeichen nationaler Einheit (sic!), als Zeichen der Gemeinschaft mit den Protestanten. (Erst jetzt, wo ich das schreibe, es ist kurz nach zwei Uhr morgens, wird mir dieser Aspekt in aller Schärfe klar.) 

Dieser Pater also hatte ihn angesprochen, er solle sich mit dem Mann in brauner Jacke und Bart unterhalten, mit mir also. Warum wußten weder er noch ich. Und wir sprachen freundlich und nett, aber es war uns etwas peinlich, denn wir hatten uns ja nichts zu sagen!

Vielleicht hatte er eine Intuition, meinte er, als wir gemeinsam rätselten, was er gemeint haben könnte. Und mir, für mich gedacht, kam etwas Mißtrauen, ob der Priester nicht etwas zu viel in den Aspekt des Subjektiven versunken war. Der leicht ins Irrationale abdriften läßt, und man dann "Intuitionen" hat, die aber schon ihrer Natur nach diffus sind, sodaß sie im Konkreten, Welthaften zu völlig falschen, unsinnigen und sinnlosen Kombinationen anregen. Man "fühlt" dann etwas, bringt es aber ohne nachzudenken mit irgendetwas Konkretem in Zusammenhang, das aber nicht zusammenhängt. 

Dann kann es sein, daß man Zusammenhänge "fühlt", die man durch die Art, wie man sie zusammenbringt, regelrecht zerstört werden! Weil sie auf einer anderen Ebene liegen, deren Zeit und Umstände aber gar nicht gekommen sind oder anstehen. Sondern erst nach einer bestimmten "durchlebten" Geschichte ans Tageslicht kämen, aber erst in der Zukunft. Ein bloßes "Gefühl" aber, das der Fühlende als Anzeige von Verbindendem identifiziert, ergibt erst dann Sinn und Konkretion, wenn der Fühlende und der ganze Moment in der rechten Ordnung steht. Diese Ordnung aber muß sich entwickeln, als Welt und in der Welt entfalten.

Also stellte ich einige Fragen, ganz konkret, um Anhaltepunkte zu erkennen, aus denen sich Gemeinschaft und Gemeinsamkeit ergeben könnte. Vielleicht war die Intuition des Priesters ja richtig, vielleicht war da etwas. Aber wir beide waren doch etwas erstaunt und wunderten uns, denn was immer wir ansprachen, wir hatten offenbar nichts gemeinsam. Vielleicht hier in der Messe, deutete er dann am Schluß unserer (sehr freundlichen) Unterhaltung, ehe wir uns verabschiedeten. Wir hatten nichts gefunden.

Vorhin, in diesem Wachliegen, ehe ich aufstehe, und das sich immer mehr in die Nacht zurückverschiebt, also "früher" ist, dachte ich über alles das noch einmal nach. Und ich überlegte, mit wem ich eigentlich Gemeinschaft hatte. Da kam der Gedanke glasklar vor Augen: Ich wollte Gemeinschaft nur mit Menschen haben, die in der Ordnung Melchisedeks lebten. Das heißt, in diesem Opfer zusammengeführt, in dem die Welt gipfelt. Habe ich lange gesucht, was für mich wirklich Kriterium ist, nach dem ich entscheiden und mein Handeln in der Welt ordnen kann, so habe ich es nun gefunden.

Und mit einem Mal hatte ich vorhin auch Sehnsucht, wieder an einer orthodoxen Liturgie teilzunehmen. Denn in jenen Monaten, also ich mich mit einem Übertritt befaßt hatte, war mir die historische Konkretheit des Glaubens aus dem Ozean des Diffusen aufgetaucht. 

Auch wenn ich schon länger jeden Gedanken an Übertritt endgültig wieder ad acta gelegt habe (weil ich mit der historischen Konkretheit als Kontinuität, die mir durch die Kirche heute, aber mit der Zeit ÜBERHAUPT DURCH DIE KIRCHE - welch Paradox! - umgehen gelernt habe), begreife ich die Orthodoxen, bei denen ich vor zwei Jahren ein gutes halbes Jahr den Jahreskreis mitgelebt hatte, als Teil des Katholischen. 

Aber als kleineren, ungenügenderen Teil. Es wäre mir Einschränkung, mich mit dem Orthodoxen zu begnügen. Denn was sie tun ist im Katholischen bedeutend erweitert, ausgefaltet worden, und alles das fehlte mir. Das Katholische umschließt also das Orthodoxe, ist dem Katholiken, der sich in Gemeinschaft mit Rom befindet weil darin verblieben ist, weiter geworden. 

Also auch mir. Der ich an diesem Punkt, in dieser Zeit lebe, und von diesem Entwicklungsstand geprägt bin. Der aus der Auseinandersetzung mit Gott in der Zeit stammt, ich habe keine Zweifel. Aber genau das habe ich vor zwei Jahren erlebt, und genau das fehlt mir manchmal: Die orthodoxe Liturgie frischt Aspekte, Teile auf, die im Katholischen manchmal vergessen wirken, die die Liturgiepraxis untergehen läßt und fast zum Verschwinden bringt. Und diese habe ich vor zwei Jahren regelrecht neu entdeckt.

Das wichtigste war der Opferaspekt. Der mir erst vor Augen gebracht hat, warum in den maßgeblichen Kirchen meines Lebens - die Pfarrkirche in der Pfarre, in der und auf die hin ich getauft worden bin, ebenso wie die Heilig-Geist-Kirche gleich vor meinen Fenstern, in die ich sehr oft zur Messe gehe - der gesamte Chor, das Presbyterium von Symbolen überquillt, die das jetzige liturgische Geschehen in den historischen Zusammenhang, vor allem aber in die historische Kontinuität des Opfers nach der Ordnung Melchisedeks stellt. Das dann über Jakob und Christus Jesus in diese Gegenwart führt: EIN Opfer, ein Geschehen, eine Quelle, von der ich trinken kann.

Und EINE Gemeinschaft, die sich unter den Menschen aufbaut. Die mit den Orthodoxen mal graduell schwächer, öffentlich nicht mit zu vielen aber prinzipiell gar nicht vorhanden ist.

Auch dann besteht diese wesentlichste Unterscheidung darin. Selbst mit so manchen, in deren Leben und Handeln (sic!) in der Heiligen Messe (als Teilhabe an der Liturgie) dieser Aspekt keine Rolle mehr spielt. 

Selbst hier, selbst unter uns, die wir da alle in der Messe sind, kann sich mitten in einer nie unterbrochenen Gemeinsamkeit des "Hierseins", also des "In der Messe-Seins" eine Spaltung herausgebildet haben, die noch kaum, aber eines Tages in voller Größe sichtbar würde. Und die über allen möglichen Streit weit hinaushebt, davon völlig unterschieden ist. Mehr noch aber: Eine Spaltung herausbilden, weil wir andere Zielsetzungen verfolgen, sie nach und nach eine andere Konkretion zur Folge haben. Und damit eine andere Liturgie, die zu einem anderen Ziel führt.

Wenn nämlich, dann würde ich darauf achten, gegebenenfalls sogar danach fragen, ob der andere (und damit auch der Mann von gestern) sich so wie ich in dieser Ordnung und Kontinuität begreift. Dann haben wir Gemeinschaft. Sonst nicht. Ja sonst stehen wir vielleicht sogar in verschiedenen Religionen, ohne es noch zu wissen. Sonst stehe ich vielleicht tatsächlich vor einem Protestanten, und nicht vor einem Katholiken, wie die Umstände vortäuschen könnten.

Und je länger ich nun darüber nachdenke, desto mehr halte ich es für wahrscheinlich, daß der Priester mit dem Hinweis für diesen Mann, der ihn und mich in diese peinliche Lage gebracht hat, eine freche, nein: Schamlose! Indiskretion begangen hatte.


*160321*

Donnerstag, 18. März 2021

Schulden mal Schulden mal Schulden = Wohlstand

Aber noch eine Denkwürdigkeit ergibt sich im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Denn wenn sich jemand schon einmal darüber gewundert hat, warum die Staaten weltweit so spontan und fast schon im Aufdrängungsmodus mit Geld nur so um sich warfen, um den Bürgern aus der Corona-Krise zu HELFEN, so gibt es dafür eine gewisse Begründung. 

Fassen wir einmal ins Auge, daß es derzeit (bei entsprechender Bonität, und nur dann!) nicht nur niedrige Zinsen gibt. Sondern dieser Geldmenge steht eine enorme Geldmengenvermehrung = Schulden seit 2008 gegenüber. Das hatte einerseits den Grund, daß mit dem Geld die Wirtschaft belebt werden sollte. Also wurde Geld zu Niedrigstzinsen verliehen, an Bürger und Unternehmen = Mittelstand.  (Nicht freilich an Staaten, und warum bzw. wie man das machte, das kommt gleich.) Sie alle sollten ermuntert werden, Geld auszugeben, egal ob es zu verjubeln oder zu investieren.

Gleichzeitig sollten die Staaten insofern konsolidiert werden, als sich IHRE Bonität besserte. Somit wurde vorerst einmal der Umstand befeuert, daß (die Schweiz hat es schon vor Jahren eingeführt) die Bürger (und der Mittelstand) wachsende Ängste haben, daß durch die Geldmengenvermehrung (und ach so viele Durchblicker warnen ja seit Jahren davor, für 2020 und 2021 wurde von vielen sogar schon per Quartal der Totalcrash vorhergesagt) sämtliche Sparbeträge (und alleine in Deutschland sind das rund fünf Billionen Euro) entwertet würde. 

Genau dem haben wir bekanntlich die Immobilienblase zu verdanken. Das heißt, daß die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren bis zu fünfzig Prozent gestiegen sind. Im Wert? Aber geh. Im Preis. Das ist bei weitem nicht dasselbe. Man nennt Preissteigerungen ohne Veränderung der Wertsubstanz der Güter vielmehr "Inflation", schon vergessen? Aber was sagen die Bürger? Sie reagieren wunschgemäß, der Leser möge einfach zuhören. Sie sagen: Besser in eine Wohnung und ein Haus investiert, auch wenn sie zu teuer gekauft sind, als ins Nichts durch Inflation verloren. Mit Immobilien HAT man wenigstens etwas, nicht wahr?

Aber genau so nimmt der Staat dem Bürger sein Erspartes ab. Stück für Stück, wie Wasser, das zum Hochwasser steigt. Weil er die Bedingungen schafft, unter denen der Bürger sein Erspartes dem Staat nicht nur leiht, sondern sogar noch dafür Zinsen ("Negativzinsen") BEZAHLT. Gleichzeitig soll der Bürger (mit der Sicherheit durch die Schuldverschreibungen und Anleihen, die ihm der Staat dafür als Rückzahlungsgarantie gibt) mit selbst aufgenommenen Schulden Immobilien anschaffen. Die paradoxerweise von Jahr zu Jahr mehr wert werden, also: Im Preis steigen. Ein überzeugendes Argument, weil seine liquiden Mittel durch Negativzins s. o. ohnehin immer weniger werden.

Um das Modell zu stützen, heizt man zudem die Inflationsangst an. Woraufhin die Leute Angst um ihr Geld haben ... und froh sind, Ertrag gegen Sicherheit tauschen zu können. Und wer kann alleine noch Sicherheit geben? Richtig. Der Staat. Dem leiht der Bürger also sein Geld. Und Geld hat der Bürger, weil der Staat es ihm GIBT. Immer. Auch ... bei Corona-Krisen darf er also wissen, daß er nicht verarmen wird. Und sein Wohlstandsniveau wenigstens so irgendwie wird halten können. (Und nebenbei Gutes tut, wie das Klima retten, oder die Senioren vor dem Covid19-Teufel.)

(Wir nennen hier nur Immobilien. In Wahrheit ist das Bündel an Dingen mit steigenden Preisen aber weit dicker. Silber, Gold, ja was steigt derzeit nicht alles?! Oder schon mal über Bitcoin, diese Kursrakete, nachgedacht? Also bitte ... das ist ja überhaupt die wundersame Geldvermehrung in Person. Und alle werden immer reicher!)  

Denn wo, werter Leser, HAT man noch etwas? Na? Richtig. Wenn es der Staat garantiert. Und wo tut er das? Bei Anleihen. Die zu einem Aufruf an die Bürger werden, sein Erspartes in die Tresore der Regierungen zu karren.

Er muß dafür nur ein wenig Gebühr zahlen. Und zwar ... NEGATIVZINSEN. Die bei "Krediten" anfallen. Bei denen der Staat Geld aufnimmt, und dem Kreditgeber dafür Zinsen ABNIMMT. 

Das heißt, daß der Schuldner Staat für neue Schulden nicht nur KEINE Zinsen bezahlt, sondern vom KreditGEBER auch noch Zinsen KASSIERT. Und der bezahlt noch gerne, weil beim Staat sein Geld wenigstens ETWAS WERT behält. Alles klar, werter Leser?

So, nun müssen wir nur noch eins und eins zusammenzählen. Der Staat nimmt derzeit VOR ALLEM IM INLAND sehr viel Geld auf. Die Sparer leihen es ihm gerne. Dafür zahlt er entweder gar keine Zinsen oder er kassiert vom Sparer sogar noch welche. Während die Sparer in Immobilien investieren, die ihr Geld nicht wert sind, aber "im Preis" steigen, also nominell seine Sparbeträge erhöhen. 

Geht das auf Dauer? Dann hätten nämlich alle "gewonnen". Die Sparer, die mit dem Geld, welches der Staat in die Wirtschaft schiebt, und das die Immobilienpreise erhöht, sodaß das Geldvermögen der Sparer steigt. Während sie Zinsen dafür bezahlen, daß der Staat ihr Geld nimmt, und es in die Wirtschaft fließen läßt.

Das heißt aber fürderhin, daß der Staat mit der Zeit immer weniger Schulden hat. Denn die Bürger, die für diese Kredite, die sie dem Staat gewähren (und sie MÜSSEN diese Kredite geben, das nur nebenbei: Staatsanleihen-Papiere zu kaufen, also dem Staat einen Kredit zu gewähren, ist für viele Fonds, vor allem aber für Versicherungen, Pensionskassen, Banken oder Betriebe (Abfertigungsrücklagen) VORGESCHRIEBEN. 

(Wir haben es hier also mit einer übrigens schon lange lange Jahre vorgeschriebenen ZWANGSANLEIHE zu tun, das nur nebenbei jenen gesagt, die vor schröcklichen Zwangshypotheken Angst haben: Zwangsanleihen gibt es schon sehr lange!)

Weil es aber sonst ein bißchen ungut auffallen würde, wenn die Staaten so viele Schulden machen, unmotiviert, und weil das für die Ratingagenturen schon gar keinen schlanken Fuß macht, wartet man einen Anlaß ab, wo NICHTS ANDERES MEHR ÜBRIGBLEIBT, ja die BÜRGER SOGAR GERNE ZUSTIMMEN.

TRARAAAAA! Da wachen die Bürger eines Morgens auf, und die Corona-Krise ist da. Weltweit. Und SCHRÖCKLICH. So schröcklich, daß binnen Tagen alle Regierungen der Welt dafür sind (sogar die, wie in den USA, die sich erst ein wenig geziert haben, und plötzlich, sieh da, auch voll dabei waren), ihre Staatsschulden explodieren zu lassen. UM DEN ARMEN BÜRGERN ZU HELFEN, die an der Corona-Krise leiden.  

Verstanden, werter Leser?

Schon deshalb sei er versichert: Wir werden noch lange die Corona-Krise zum Knabbern beim Fernsehen serviert bekommen. Und noch länger daran kauen. Denn eines ist klar: Es ist unsinnig zu glauben, man könne eine Welt konstruieren, die EWIG hält. Aber es ist nicht unsinnig, ein System so lange aufzublasen und aufzublasen, wie es nur möglich ist, auch wenn noch keiner sagen kann, was am Ende herauskommt. Vielleicht, ja vielleicht ... wird ja doch alles gut, eines Tages? Vielleicht ergeben Schulden mal Schulden mal Schulden ... Wohlstand!?

Wie. Da kann etwas nicht stimmen? Werter Leser, er wird doch nicht auch dem Lager der Leugner angehören? Reiße er sich am Riemen, und unterdrücke er sämtliche Verschwörungstheorien, die ihm einsuggerieren, daß bei der Gleichung etwas fehlt. Und irgend jemand bei der Abwägung, ob beide Seiten gleich sind, seinen Daumen dazuhält.

Man nennt das NEUE GELDTHEORIE, oder NEW MONETARY THEORY. Die besagt, daß aufgrund der Komplexität der Vorgänge der Staat Schulden ohne Ende machen kann. Und nicht nur der Staat. Was heißt "kann". Soll! Muß!

Eine Theorie, die nur ein Problem hatte: Wie bringt man das Geld unter die Leute, ohne daß sie den Braten riechen. Denn der Normalsterbliche versteht dieser Hervorbringnisse genialer menschlicher Sophistik (Pardon: Wissenschaft) nicht.


*140321*