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Donnerstag, 18. März 2021

Schulden mal Schulden mal Schulden = Wohlstand

Aber noch eine Denkwürdigkeit ergibt sich im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Denn wenn sich jemand schon einmal darüber gewundert hat, warum die Staaten weltweit so spontan und fast schon im Aufdrängungsmodus mit Geld nur so um sich warfen, um den Bürgern aus der Corona-Krise zu HELFEN, so gibt es dafür eine gewisse Begründung. 

Fassen wir einmal ins Auge, daß es derzeit (bei entsprechender Bonität, und nur dann!) nicht nur niedrige Zinsen gibt. Sondern dieser Geldmenge steht eine enorme Geldmengenvermehrung = Schulden seit 2008 gegenüber. Das hatte einerseits den Grund, daß mit dem Geld die Wirtschaft belebt werden sollte. Also wurde Geld zu Niedrigstzinsen verliehen, an Bürger und Unternehmen = Mittelstand.  (Nicht freilich an Staaten, und warum bzw. wie man das machte, das kommt gleich.) Sie alle sollten ermuntert werden, Geld auszugeben, egal ob es zu verjubeln oder zu investieren.

Gleichzeitig sollten die Staaten insofern konsolidiert werden, als sich IHRE Bonität besserte. Somit wurde vorerst einmal der Umstand befeuert, daß (die Schweiz hat es schon vor Jahren eingeführt) die Bürger (und der Mittelstand) wachsende Ängste haben, daß durch die Geldmengenvermehrung (und ach so viele Durchblicker warnen ja seit Jahren davor, für 2020 und 2021 wurde von vielen sogar schon per Quartal der Totalcrash vorhergesagt) sämtliche Sparbeträge (und alleine in Deutschland sind das rund fünf Billionen Euro) entwertet würde. 

Genau dem haben wir bekanntlich die Immobilienblase zu verdanken. Das heißt, daß die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren bis zu fünfzig Prozent gestiegen sind. Im Wert? Aber geh. Im Preis. Das ist bei weitem nicht dasselbe. Man nennt Preissteigerungen ohne Veränderung der Wertsubstanz der Güter vielmehr "Inflation", schon vergessen? Aber was sagen die Bürger? Sie reagieren wunschgemäß, der Leser möge einfach zuhören. Sie sagen: Besser in eine Wohnung und ein Haus investiert, auch wenn sie zu teuer gekauft sind, als ins Nichts durch Inflation verloren. Mit Immobilien HAT man wenigstens etwas, nicht wahr?

Aber genau so nimmt der Staat dem Bürger sein Erspartes ab. Stück für Stück, wie Wasser, das zum Hochwasser steigt. Weil er die Bedingungen schafft, unter denen der Bürger sein Erspartes dem Staat nicht nur leiht, sondern sogar noch dafür Zinsen ("Negativzinsen") BEZAHLT. Gleichzeitig soll der Bürger (mit der Sicherheit durch die Schuldverschreibungen und Anleihen, die ihm der Staat dafür als Rückzahlungsgarantie gibt) mit selbst aufgenommenen Schulden Immobilien anschaffen. Die paradoxerweise von Jahr zu Jahr mehr wert werden, also: Im Preis steigen. Ein überzeugendes Argument, weil seine liquiden Mittel durch Negativzins s. o. ohnehin immer weniger werden.

Um das Modell zu stützen, heizt man zudem die Inflationsangst an. Woraufhin die Leute Angst um ihr Geld haben ... und froh sind, Ertrag gegen Sicherheit tauschen zu können. Und wer kann alleine noch Sicherheit geben? Richtig. Der Staat. Dem leiht der Bürger also sein Geld. Und Geld hat der Bürger, weil der Staat es ihm GIBT. Immer. Auch ... bei Corona-Krisen darf er also wissen, daß er nicht verarmen wird. Und sein Wohlstandsniveau wenigstens so irgendwie wird halten können. (Und nebenbei Gutes tut, wie das Klima retten, oder die Senioren vor dem Covid19-Teufel.)

(Wir nennen hier nur Immobilien. In Wahrheit ist das Bündel an Dingen mit steigenden Preisen aber weit dicker. Silber, Gold, ja was steigt derzeit nicht alles?! Oder schon mal über Bitcoin, diese Kursrakete, nachgedacht? Also bitte ... das ist ja überhaupt die wundersame Geldvermehrung in Person. Und alle werden immer reicher!)  

Denn wo, werter Leser, HAT man noch etwas? Na? Richtig. Wenn es der Staat garantiert. Und wo tut er das? Bei Anleihen. Die zu einem Aufruf an die Bürger werden, sein Erspartes in die Tresore der Regierungen zu karren.

Er muß dafür nur ein wenig Gebühr zahlen. Und zwar ... NEGATIVZINSEN. Die bei "Krediten" anfallen. Bei denen der Staat Geld aufnimmt, und dem Kreditgeber dafür Zinsen ABNIMMT. 

Das heißt, daß der Schuldner Staat für neue Schulden nicht nur KEINE Zinsen bezahlt, sondern vom KreditGEBER auch noch Zinsen KASSIERT. Und der bezahlt noch gerne, weil beim Staat sein Geld wenigstens ETWAS WERT behält. Alles klar, werter Leser?

So, nun müssen wir nur noch eins und eins zusammenzählen. Der Staat nimmt derzeit VOR ALLEM IM INLAND sehr viel Geld auf. Die Sparer leihen es ihm gerne. Dafür zahlt er entweder gar keine Zinsen oder er kassiert vom Sparer sogar noch welche. Während die Sparer in Immobilien investieren, die ihr Geld nicht wert sind, aber "im Preis" steigen, also nominell seine Sparbeträge erhöhen. 

Geht das auf Dauer? Dann hätten nämlich alle "gewonnen". Die Sparer, die mit dem Geld, welches der Staat in die Wirtschaft schiebt, und das die Immobilienpreise erhöht, sodaß das Geldvermögen der Sparer steigt. Während sie Zinsen dafür bezahlen, daß der Staat ihr Geld nimmt, und es in die Wirtschaft fließen läßt.

Das heißt aber fürderhin, daß der Staat mit der Zeit immer weniger Schulden hat. Denn die Bürger, die für diese Kredite, die sie dem Staat gewähren (und sie MÜSSEN diese Kredite geben, das nur nebenbei: Staatsanleihen-Papiere zu kaufen, also dem Staat einen Kredit zu gewähren, ist für viele Fonds, vor allem aber für Versicherungen, Pensionskassen, Banken oder Betriebe (Abfertigungsrücklagen) VORGESCHRIEBEN. 

(Wir haben es hier also mit einer übrigens schon lange lange Jahre vorgeschriebenen ZWANGSANLEIHE zu tun, das nur nebenbei jenen gesagt, die vor schröcklichen Zwangshypotheken Angst haben: Zwangsanleihen gibt es schon sehr lange!)

Weil es aber sonst ein bißchen ungut auffallen würde, wenn die Staaten so viele Schulden machen, unmotiviert, und weil das für die Ratingagenturen schon gar keinen schlanken Fuß macht, wartet man einen Anlaß ab, wo NICHTS ANDERES MEHR ÜBRIGBLEIBT, ja die BÜRGER SOGAR GERNE ZUSTIMMEN.

TRARAAAAA! Da wachen die Bürger eines Morgens auf, und die Corona-Krise ist da. Weltweit. Und SCHRÖCKLICH. So schröcklich, daß binnen Tagen alle Regierungen der Welt dafür sind (sogar die, wie in den USA, die sich erst ein wenig geziert haben, und plötzlich, sieh da, auch voll dabei waren), ihre Staatsschulden explodieren zu lassen. UM DEN ARMEN BÜRGERN ZU HELFEN, die an der Corona-Krise leiden.  

Verstanden, werter Leser?

Schon deshalb sei er versichert: Wir werden noch lange die Corona-Krise zum Knabbern beim Fernsehen serviert bekommen. Und noch länger daran kauen. Denn eines ist klar: Es ist unsinnig zu glauben, man könne eine Welt konstruieren, die EWIG hält. Aber es ist nicht unsinnig, ein System so lange aufzublasen und aufzublasen, wie es nur möglich ist, auch wenn noch keiner sagen kann, was am Ende herauskommt. Vielleicht, ja vielleicht ... wird ja doch alles gut, eines Tages? Vielleicht ergeben Schulden mal Schulden mal Schulden ... Wohlstand!?

Wie. Da kann etwas nicht stimmen? Werter Leser, er wird doch nicht auch dem Lager der Leugner angehören? Reiße er sich am Riemen, und unterdrücke er sämtliche Verschwörungstheorien, die ihm einsuggerieren, daß bei der Gleichung etwas fehlt. Und irgend jemand bei der Abwägung, ob beide Seiten gleich sind, seinen Daumen dazuhält.

Man nennt das NEUE GELDTHEORIE, oder NEW MONETARY THEORY. Die besagt, daß aufgrund der Komplexität der Vorgänge der Staat Schulden ohne Ende machen kann. Und nicht nur der Staat. Was heißt "kann". Soll! Muß!

Eine Theorie, die nur ein Problem hatte: Wie bringt man das Geld unter die Leute, ohne daß sie den Braten riechen. Denn der Normalsterbliche versteht dieser Hervorbringnisse genialer menschlicher Sophistik (Pardon: Wissenschaft) nicht.


*140321*