Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 4. März 2021

Die pervertierte Revolution (3)

Teil 3) Dieser Scheinkampf ist nicht unser Kampf.
Der ein Kampf um die Ordnung des Seins ist.
Und deshalb nur auf der Liebe und damit Wahrheit beruhen kann


Wir beobachten in all diesem weltweiten Oberflächengetöse, das uns Tag für Tag die Ohren volljammert, den Kampf der einen Gewalttäter gegen die anderen Gewalttäter. Wir haben das scheinbare Ringen zweier nur scheinbar entgegengesetzter Kräfte vor Augen, denen es jeweils nur um die Vormacht über den anderen geht. Deren Ziel aber vollkommen identisch ist: Die Vernichtung der Welt. 

Gruppen stehen sich da gegenüber, die beide auf nur je andere Art die Okkupation der ontischen Strukturen einer Gesellschaft anstreben. Um dann ... dieselben Ziele zu verfolgen.

QR Tucker Carlson

In diesem Scheinkampf, der uns manchmal den Atem raubt und den im erreichbaren Video auch Tucker Carlson auf Fox News so "brillant" vorexerziert, kommt der wirkliche, der eigentliche Kampf des Menschen völlig unter die Räder. Der ein Kampf des Seins, Gottes also, gegen jene Mächte ist, die das Sein, Gott also, verdunkeln und aus der Welt hinausdrängen wollen. Mit der unausweichlichen Folge, daß alles ins Nichts fällt, also der Zerstörung anheimfällt. Was immer sich gegen Gott wendet (wie immer man das nennen will: Laster, Sünde, Irrtum, Bösartigkeit, Schwäche ...), wendet sich in die eigene Nichtung. 

Es geht um alles oder nichts, buchstäblich. Hier gibt es deshalb auch keine Nützlichkeiten und strategischen Bündnisse, dies ist nur eine der (historisch leider so häufigen) fatalen Fehleinschätzungen der Katholiken. Und nur sie sind das Medikament, das den Zerfall der Welt verlangsamen mag. Einzig zu dem Zweck, den Kindern, den anderen den Zugang zum Heil wenigstens nicht noch weiter zu erschweren, wenn nicht gar zu erleichtern (wie es im hohen Mittelalter noch der Fall war.) 

Hier haben wir es mit dem Kampf Satans gegen Gott zu tun. Darum geht es Satan von Anfang an: Um die Nichtung der Schöpfung, die in Jesu Christus, noch mehr aber sogar in der sündelosen Frau, der Gottesmutter, die NUR Mensch ist, NICHT AUCH GOTT wie Jesus der Christus. Es ist diese Frau aber, in der die Welt ankert. Als Welt, deren Logos (als nur im Leben seiender Grund, als "auf das Wissen Gottes hin" bewegungshaftes Seiendsein) sich über den Heiligen Geist, den die Gottesmutter als in die innertrinitarische Wirklichkeit hineingenommen mitatmet, so sehr in die Gestalten jenes unendlich dichten Gewebes der Zueinandergefügtheit treibt, daß sogar Aristoteles mit dem Gedanken der Entelechie seine pure Freude hätte. Sie ist es sohin, die die Totalität des Weltseins (als die Schöpfung) mit Jesus dem Gottmenschen, den sie selbst geboren hat (und - wie jede Frau somit! womit wir bei der gewaltigen Stellung der Frau in der Schöpfung wären! nicht hierarchisch also, sondern ontisch! - gebären muß), erfüllt.

Worin liegt nun der Irrtum auch eines Tucker Carlson? Worin liegt der Irrtum so vieler "Rechter", die sich händeringend darum bemühen, als die "guteren Guten" gesehen zu werden? In der Empathie. Diese Linksheit dieser Rechten deckt die Gruppe der Menschen ab, die noch irgendwie irgendwo ein Herz haben. Aber zu wenig Verstand, zu wenig Mannsein, um denn doch den entscheidenden Schritt der Weltgebärung zu machen: Den zur Einsamkeit. Den zum Alleinsein, als dem eigentlichen Schritt ins innertrinitarische Leben, der wiederum ein Schritt des Sterbens ist. (Gewiß, komplex; aber nicht irrational, also prinzipiell der Vernunft nicht greifbar! Sondern nur noch im Staunen erfaßbar.)

Deshalb darf einem die Seite des Tucker Carlson meinetwegen sympathischer sein. Aber nie ohne sich dessen gewahr zu werden, daß uns auch von ihm eine riesige Kluft trennt. Die zu ignorieren nicht ein verbindendes Miteinandersein bedeuten würde, sondern die uns in den Abgrund fallen ließe, den zumindest einstweilen auch Carlson gewählt hat. Weil dort schon so viele liegen, daß man meinen könnte, man wäre nicht alleine, und könnte somit das Wesen des Menschseins - als soziales Wesen! - erfüllen. Wie verlockend es doch ist, diesen mit Zuckerwatte drapierten Irrtum einzunehmen. 

Aber unser Ich, werter Leser, er wird mir hier sicher zustimmen, nicht wahr?, dieses unser Ich wird in nur einem Du, und das ist das Du in Gott. Das Du des Mitmenschen, das Hineinsterben des Ich in dieses real und personal Begegnende, das in seinem Sein und Wesen Gottes Ebenbild ist, ist zwar der Pfad dorthin, aber auch nicht mehr. 

Das ist der Weg des Menschen. Es ist niemals der Weg der Revolte gegen die Ordnung, die im Sein liegt. Und ohne dieses Sein gibt es nur Schein, Lüge und Irrtum. Wenn man also als Katholik, als jemand, der "alles umfaßt", der sich also in keiner Ideologie jemals festlegt und instrumentalisiert, leben und ins ewige Leben hineinsterben will, kann es nur eine Revolte geben: Die gegen das Böse, den Irrtum, die Lüge. Als Begegnung mit Menschen kann es aber nur eingebettet in das erste und wichtigste Gebot - das der Liebe - sein. 

In der Liebe dann, in dieses Sein hineingeschweißt gewissermaßen, ist uns der letzthinnige Sieg sicher. Der aber erst in der nächsten Welt, der Neuschöpfung, Realität und Welt werden wird. So lange haben wir damit zu leben, daß der Nicht-Liebende uns innerweltlich betrachtet immer überlegen sein wird. Er hat die Gewalt, die wir uns verbieten, weil sie uns verboten ist, und er hat die List, die Tücke, die wir aus Liebe niemals über den Nächsten stülpen, auf daß er in die Irre gehe, und sich unseren Vorstellungsbildern füge. 

Weil jeder Mensch in seiner Freiheit dazu berufen ist, sich (in der Selbstüberschreitung, also im Paradox des Selbst-Todes, wie Jesus) den Bildern Gottes gemäß formen zulassen, die dieser in seinem unendlichen Wissen und Lieben aus seiner unendlichen Bibliothek hervorholt. Erst dann wird sie sichtbar, und erst dann zum Sinn der Welt - dem Lobpreis Gottes.


*270221*