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Donnerstag, 30. November 2017

Was uns systematisch verdummen läßt

Die Studien sind nicht neu, wir haben hier schon vor Jahren davon berichtet. Aber Danisch greift sie mit einem Hinweis auf eine ARTE-Dokumentation auf, die vorerst auch online erreichbar ist (oder war, wenn Sie, geneigter Leser, die Zeilen lesen?) Darin wird aufgegriffen, daß weltweit (!) seit vielen Jahren ein teils dramatisches Absinken des Intelligenzquotienten bei Rekruten festgestellt wird. Einer Reihenuntersuchung, die seit vielen Jahrzehnten in unveränderter Form durchgeführt wird, weshalb sie gewisse Aussagekraft hat.*

Stieg bis Mitte der 1990er Jahre der IQ, so wird seither ein rapides Absinken der Intelligenzleistungen bei jungen Menschen beobachtet. Und zwar in Skandinavien mit jährlich 2 (!) Punkten auf der Skala. Und zwar auch und sogar vor allem in den hochentwickelten Ländern des Westens. Gleichzeitig steigt - ebenso dramatisch - der Prozentsatz von autistischen Störungen, auf mittlerweile 1/67tel der Kinder.

Der ARTE-Film sucht die Spuren im Kontakt mit ausgebrachten Chemikalien, wie Fluor, Brom, Chlor, die in der Lage sein sollen, die Strukturen von Hormonen der Schilddrüse zu ersetzen. Dadurch schädigen sie bei Kontaminierung - angeblich - die Hormonbildung, die auch für die Entwicklung des Gehirns mitverantwortlich sind. Mittel, die etwa in Brandschutzmitteln (mit denen ein großer Teil der Heimtextilien und Kleidung imprägniert sind) oder Insektenschutzmitteln vorkommen.

Nun sieht der VdZ kritisch, wenn der Mensch (und schon gar in seiner kognitiven Leistung) auf ein mechanistisches Modell reduziert wird. Denn die Fähigkeit zu denken ist in der sittlichen Haltung gegründet, nicht in einem technischen Ablauf im Gehirn. Das nur Träger der Belege für den Geist sein kann, aber nicht Geist selbst. Auf die Spitze gebracht (aber nur wenig oder gar nicht übertrieben), kann der Mensch auch ohne physisches Gehirn denken, dafür gibt es ausreichend Belege. Vergleiche mit Gehirnleistungen von Tieren sind dabei wenig bis gar nicht aussagekräftig, weil Tiere keinen Geist haben - weil keine Seele, kein für sich stehendes geistiges Ich also.

Dabei sieht aber auch der VdZ, daß die geistige Leistungsfähigkeit wo immer er ihr begegnet erschreckend zurückgeht. Aber er bringt sie mit dem "Rückzug von der Welt" in Verbindung, der zur Grundhaltung unserer Welt geworden ist. Das beginnt in der Rückwendung auf sich selbst, wie sie die Pädagogik (beziehungsweise der Umgang mit Kindern allgemein) zum Programm gemacht hat, aufbauend auf einem materialistisch-mechanistisch verfehlten Menschenbild (Anthropologie), und aus der angeblich alles Urteilen "aus sich selbst heraus" möglich sein soll. Bis hin zu einem darauf aufbauenden (Rousseau!) verfehlten Begriff von Fähigkeit, Talent, Begabung, als Anzeichen von Ruf in die Welt. Bis hin zur Lebenshaltung des Suchens von Wohlgefühl als Maßstab für Glück und Gelingen. 

Insgesamt wird bereits kulturell institutionalisiert eine Haltung unterlaufen, in der der Mensch sich überschreitet, also sein Ich im Du sucht. Sich also nach Sachlichkeit und Welt ausstreckt, um selbst zu werden, sondern dieses Selbst gewissermaßen aus sich selbst herausbilden möchte. Das muß mißlingen. Aber gleichzeitig sinkt die Fähigkeit, sich in der Welt als "Etwas" (Person bzw. Persönlichkeit) zu behaupten. Im Extremfall und gerade bei Kindern, die dieses Hinausstrecken ja erst (in der Persönlichkeitswerdung) zum Habitus machen müssen (was man dann Erwachsenwerden nennt), führt dies zu Autismus. 

Jener Haltung also, in der die Außenwelt überhaupt keine Rolle mehr spielt, nicht mehr bewältigt werden kann, sondern sogar generell zur Gefahr wird. Auch bei "Groß-/Ältergewordenen" (das Wort Erwachsene wollen wir hier vermeiden) findet sich heute diese Haltung seuchenartig. Doch wirkt sie sich dort weniger gravierend aus, zumindest vorerst, wenn auch mit der Zeit. Die Zunahme von Allergien, Unverträglichkeiten, Hysterien steht damit in direktem Zusammenhang. 

Aber auch die Deformationen in den Weltanschauungen ist ein Abbild dieser tiefgegründeten menschlichen Haltung, der Sichtweisen entspringen, die etwa die Welt, die "Natur", prinzipiell zum feindlichen Gegenüber macht, vor der man sich - "Klimaschutz" - schützen, die man als Ding verändern, manipulieren, behandeln müsse. Diese wahnhafte Grundhaltung hat sich aber schon viele Jahrzehnte vorbereitet, nicht zuletzt mit dem Sozialstaat der seit den 1970ern aufgebaut wurde, der neue Begriffe von "Humanität" schuf und als Auflösung aller Wurzelstrukturen (Familie, Nachbarschaft, Gemeinde, Land, Staat und Volk, Sprache, Ethnie) dafür verantwortlich ist.

Nur in der Hingabe an ein (im Staunen als "anders" begegnendes) Außen wird der Mensch zu einem stabilen Selbst. Erst in der Hingabe bildet sich eine wahrhaftige Ich-Erfahrung. Die Tiefe liegt also, wie Albert P. von Gütersloh es einmal sagt, "außen". In dem, was uns formt - in der Welt, die wir erfahren, in der Offenbarung als sprachlichem Ereignis, in dem wir die Welt zu deuten, zu ordnen und damit zu erkennen vermögen. Als Welt ebenso wie als Himmel. Denn diese Erkenntnis, die weit mehr als rationale Konstruktion ist, ist von der Wahrheit im Begegnenden abhängig, die dann die Wahrheit (und damit das adäquate Selbst zum Ich) zu formen vermag. So wird der Mensch frei.



Deshalb ist der Rückgang der Intelligenz im Westen aber auch ein direkter Ausweis für das, was uns an der katholischen Liturgie, am Kult also, fehlt. Man könnte deshalb sehr wohl sagen, daß die Liturgiereform der 1970er die Menschen mehr und mehr in die Dummheit geführt hat und weiterführt. Denn im Kult beginnt alles, buchstäblich.

Dies korrespondiert mit einer Haltung, die sich in der sexuellen Befreiung der 1960er/1970er zum Kulturtod auswuchs. Denn es muß vor allem das als Ursache für die festzustellende Verdummung genannt werden, was uns in Wahrheit an uns selbst bindet, und nicht an eine (außenliegende) Wahrheit. Hier spielt die "sexuelle Befreiung" ihre verheerende Rolle am intensivsten aus. Die in der Propagierung der gleichgeschlechtlichen Liebe, der geschlechtlichen Identitätslosigkeit, ihren fatalen Höhepunkt gefunden hat. Der sexuell befreite Mensch wird aus dieser Grundhaltung heraus, in der er in allem in seinen Begierden Grund und Rechtfertigung zum Handeln sucht, unweigerlich und stetig dümmer. Wenn er zugleich "rationalistischer" wurde (also die Ratio wie eine bloße Technik "bedienen" kann) so ist darin nichts als der Versuch zu sehen, sich über dem tiefsten, existentiellen Nichts irgendwie noch Halt zu verschaffen. 

Wer aber von der Wahrheit, die alleine die Welt trägt, nicht geformt wird - woher sollte dessen Intelligenz kommen?

Es wäre also zielführender, die Ursachen für den Rückgang der Intelligenz auf ganz anderen Gebieten zu suchen wie in der Hormonproduktion der Schilddrüse. Selbst die Massenseuche der vorehelichen "Beziehungen" (also die Entwertung der Ehe), sogar die Verhütungspraxis haben diesbezüglich mehr Bedeutung als Ursache, weil sie (in einer Linie mit und zum Autismus) den Menschen in sich einschließen. Und ihn damit kult-unfähig machen, sodaß er nicht mehr von der Wahrheit geformt werden kann.

Insgesamt haben also unsere zerstörten westlichen Kulturen systematisch jene Dummheit produziert, die uns und unsere nächsten Generationen in zunehmendem Tempo verdummen lassen. Und letzterer Umstand ist meßbar, nachweisbar, in gewisser Weise also "wissenschaftlich".**






*Solche Erhebungen sind deshalb von repräsentativer Bedeutung für eine Generation, weil zur Stellung (Musterung) wirklich alle (männlichen) Bürger eines Landes (mit Wehrpflicht) müssen, hier also noch jene enthalten sind, die später untauglich sind oder sich sonst wie der Soldateska entziehen.

**Was immer mit IQ gemessen wird, denn solche Tests zielen ja nur auf eine ganz bestimmte kognitive und zivilisatorische Leistung ab. Welche absolute Bedeutung ein gemessener IQ hat steht auf einem anderen Blatt Papier. Ja, heute wird vielfach sogar eine Persönlichkeitszerrüttung oder -mangel (der ein Mangel zur Ordnung ist) als Grundlage hoher Intellektualität gesehen, wird sogar kindliche Ungeformtheit mit "Genie" gleichgesetzt. Ganz so, als wäre jemand, der etwas ganz einfach nicht kennte und nicht wüßte, genialer, weil er ... nichts weiß und deshalb wild um sich schlagen, das bereits Bekannte, aber Vorenthaltene, irgendwie neu erfinden muß, um Halt (der Ordnung ist) zu finden. Damit gründet nichts mehr auf Geist, der sich im Maß der Dauer (Ewigkeit) der Ideen und Pläne markiert, sondern auf der Zufälligkeit einer faktischen So-Gewordenheit, die sich aber mit dem Lauf der Zeit ständig ändert.






*091117*

Von der Entwicklung zum Sklaven

In Fortsetzung des thematischen Schwerpunkts der letzten Zeit folgt dieser Bericht vom SWR vom April 2017. Er behandelt das Übel der Leiharbeit, das sich zu einem System des Sklavenmarktes entwickelt hat. Folge eines mehr und mehr fehlverstandenen Menschen, ja einer als bloße Funktionsphysik mißverstandene Welt, damit nur weiterer Punkt auf einer Entwicklungslinie, die definitiv vor 500 Jahren mit einem neuen physikalistischen, immanentistischen Weltbild einsetzt, die keinen Gott mehr brauchen möchte. Dieser wird bestenfalls noch zum moralischen Imperativ, der sich aber nicht aufs Weltgefüge selbst auswirkt. 

Aber damit fällt der Mensch seiner eigenen Logik zum Opfer, die nicht mehr das Schöpfungs- und Weltganze kennt, sondern die Welt auf ein Gestell reduziert hat. 

In eben dieser Linie steht dann der Sozialstaat heutigen Zuschnitts, der Zwischenmenschlichkeit vom Menschen trennt und zum Funktionsmoment macht, in dem die Anbindung an das Sein - dem personalen Gott, der zur Welt in direktem, lebendigem Verhältnis steht - fehlt, diese notdürftig durch "Rechte" und "Ansprüche" ersetzt, ja damit das Gemeinwohl zum Beutegut macht, das eine ganz eigene Vorgangsweise der "Frechheit" braucht, um zu greifen. Deshalb sind auch manche Konsequenzen, die gefordert werden, in sich falsch, damit nur tragisch. Denn sie führen vom Wesen des Wirtschaftens, Arbeitens, Lebens weg. Sind selbst Technik, die auf Technik reagiert, aber denselben Unmenschlichkeiten entspringt wie diese zeitigt.  

Der Sozialismus ist damit zwar als Reaktion verständlich, aber in sich falsch. Er bringt die verlorene menschliche Dimension (die nur dann eine solche ist, wenn sie eine transzendente, auf Gott als letzthinnigen Urheber alles Seienden ausgerichtete ist) nicht zurück, sondern ersetzt sie durch technische Effekte. Er entmenscht also auch dort, wo er vorgibt, durch bestimmte Vorzüge (Brot) Ersatz oder vollwertige Reparatur eines entfesselten Kapitalismus zu sein. Er ist nur seine Entsprechung, weil auf derselben Ebene.

Den Wirtschaftstreibenden aber muß gesagt werden, daß sie sich immer häufiger im Bereich der schweren Sünde bewegen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gingen praktisch sämtlich in Richtung einer immer weitgehenderen Entsittlichung des unternehmerischen Handelns (mühselig kaschiert durch eine Schein-Moralisierung). In diesem Seinsverstoß haben Wirtschaftsbetriebe nichts Gutes von der Welt zu erwarten. Vielmehr werden sie Opfer der von ihnen selbst eingeleiteten Mechanik.

Die Einschrumpfung des Wirtschaftens auf immer härtere "Funktionslogik" ist damit auch als Reaktion auf das Wissen um die prinzipielle Verfehltheit des eigenen Handelns zu sehen, das nur dann "funktioniert", wenn es sich innerhalb einer Welt-Technik bewegt. Sie steht damit unter immer stärkerem Zeitdruck, weil das Ende bereits als Menetekel an die Wand geschrieben steht. Wie auch die Politik begreifen muß, daß sie zu anderen Wegen greifen muß, daß die bisherige Methode des "Geldverteilens" als Löschen, wo es brennt, nicht greift und niemals gegriffen, sondern nur getäuscht hat.










*081117*

Mittwoch, 29. November 2017

So kann man manches auch sehen

Die Sichtweisen, die Victor Davis Hanson in "The Second World Wars" (sic! Kriege, nicht Krieg) sind scheinbar simpel, aber zumindest teilweise überraschend erhellend. Hanson meint, daß es für die Achsenmächte von Anfang an eine Selbstmordaktion war, sich sogar über Europa hinaus mit Volkswirtschaften auf Kriege einzulassen, die das eigene Bruttonationalprodukt um ein Vielfaches übertrafen. Selbst das Industriepotential der Sowjetunion war für Deutschland zu hoch, qualitativ wie quantitativ, wie sich dann ja auch herausstellte. Die deutschen Kriegsfeinde konnten noch dazu rasant lernen, der Krieg dauerte ausreichend lang, und schließlich - übertreffen. Das Ende 1945 war also von Anfang an vorhersehbar.*

Deutschland hatte, so der amerikanische Militärhistoriker, von Anfang an aber kein erkennbares Konzept, wie dieser Krieg überhaupt zu gewinnen sein sollte - es gab nicht einmal konkrete, realistische Pläne, wie man England niederwerfen und als Feind nachhaltig ausschalten könnte, das Ziel jedes Krieges! Und schon gar nicht solche Pläne gegenüber den USA, als man diesen den Krieg erklärte. Es gab etwa keinerlei technisch-militärische Mittel, die Volkswirtschaft der USA so zu schwächen, wie das umgekehrt möglich war, übrigens auch nicht seitens Japans. Deutschland hatte ja nicht einmal Flugzeugträger, die es für diese expansiven Kriegsengagements aber unbedingt gebraucht hätte. 

Von Anfang an trugen also diese Kriege stark irrationale Züge. Selbst die zweifellos deutlich überlegene Kampfkraft deutscher Truppen konnte das langfristig nicht ausgleichen (selbst an der Westfront gegen die Invasionstruppen kalkulierte der US-Militärstab mit einer Überlegenheit deutscher Kampfkraft von 1 : 1,7) Übrigens weist Hanson darauf hin, daß die wirklich guten Generale der USA in der zweiten Führungsreihe zu suchen waren, im Bereich der 2- und 3-Sterne-Generale wie Patton. Die oberste Heeresführung, die 5-Sterne-Generale, waren hingegen unfähige Bürokraten. Das sei bei Deutschland anders gewesen.

Außerdem ermangelte es den Achsenmächten einer auch nur annähernd gleichen Koordination, wie sie sich bei ihren Feinden sehr bald einstellte, die diese Schwächen ein wenig zumindest hätten kompensieren können (wie das im Falle Englands der Fall war, das alleine niemals den Krieg hätte gewinnen oder lange weiterführen können). Wo jeweils die einzelnen Länder Komponenten entwickelten und lieferten, die erst im Gesamtkonzert jene Überlegenheit an Material ergaben, die Deutschland dann auch verlieren ließ. Der amerikanische Sherman hatte eine Kanone montiert, die die Sowjetunion entwickelt hatte, usw. usf. Zwischen Deutschland und Japan gab es nicht annähernd eine solche Abstimmung.

Eine ähnliche Konzeptlosigkeit und Widersprüchlichkeit macht Hanson auch für die Kriegs"erfolge" der USA im 20. Jahrhundert verantwortlich. Die Amerikaner ermangeln, meint der US-Historiker, einfach einer gewissen Denksystematik. Sie wollen die Gesellschaften der Länder, die sie militärisch bekämpfen, verändern, ohne sich aber überlegt zu haben, daß sie den Feind ja erst einmal ausschalten, wirklich besiegen müssen. Stattdessen befreien sie die Feinde zu demokratisch-liberalen Werten und Meinungsfreiheit, damit diese sich dann von den Feinden niederschießen lassen können, denen sie mit diesen Werten wehrlos gegenüberstehen.

Die Amerikaner haben einfach einen wirklichen, sicheren Sieg gar nie abgewartet. Und damit alle Siege letztlich wieder aus der Hand gegeben und in Niederlagen verwandelt.

Warum übrigens der Buchtitel - KriegE statt Krieg? Zumindest bis 1941, sagt Hanson, war es ein rein europäischer Krieg, der im Grunde im Mai zu Ende war, weil es Deutschland gelungen war, das gesamte europäische Festland zu unterwerfen. Hitler hatte sogar angeblich bereits überlegt, eine Anzahl von Divisionen wieder aufzulösen. Selbst England war durch den U-Boot-Krieg wenigstens neutralisiert, wenn schon nicht besiegt. Über kurz oder lang hätte es zu Verhandlungen kommen müssen. Dieser Krieg war also bereits zu Ende und gewonnen, hätte Hitler nicht im Juni 1941 die Sowjetunion angegriffen. 

Dazu aber hatten die USA regelrecht eingeladen, weil sie sich stets für neutral erklärt hatten, was erst Hitler dazu verführte, sich nur noch Moskau als ernsthaftem Feind gegenüber zu sehen. Das änderte sich dann schlagartig mit Pearl Harbour. Und binnen dreier Jahre gelang es der US-Wirtschaft quasi aus dem Stand, die Rüstungsproduktion auf so gigantische Höhen zu treiben, daß jede Minute ein B17-Bomber, jede Stunde ein Schiff gebaut werden konnte. Diese enorme Leistung der Amerikaner wird gemeiniglich unterbewertet, so Hanson.

Der auf eine kleine Spitze hinweist: England (und die USA) waren ausgezogen, die Freiheit zu retten - ausgerechnet in der kommunistischen Sowjetunion? Die noch dazu einen Plan über das Kriegsende 1945 hinaus hatte. Denn anders als die USA hatte Moskau offenbar mit einem Kalten Krieg gerechnet, indem es sich auf die Produktion kleiner, handlicher Waffen - für die Guerilla - spezialisiert hatte: Gewehre oder Landminen etwa, die den USA durch Stellvertreterkriege noch lange große Schwierigkeiten machten.

Eine endgültig sehr amerikanische Sicht beweist Hanson freilich, wenn er darauf verweist, daß die USA den Propagandakrieg nach 1945 verloren hätten. Weil man ihnen die eine Million Ziviltote vorwirft, die die Niederwerfung Deutschlands durch die Bombardements deutscher Städte gekostet hatte. Niemand aber spricht davon, daß Deutschland und Japan jeweils 15 bis 20 Millionen Ziviltote (alleine 15 in Rußland) zu verantworten gehabt haben, und daß vier der fünf Millionen von 1939 bis 1945 gefallenen deutschen Soldaten durch die Sowjetunion zu verantworten waren, nur 1 Million durch die westlichen Alliierten**.

Niemand spricht davon? In den USA? In Europa? Hanson hätte sich auch mit der Nachkriegsgeschichte Deutschlands mehr befassen sollen. Dennoch haben seine sehr von nüchternen militärischen Gesichtspunkten geprägten Sichtweisen durchaus etwas Erhellendes.




*Man muß hier vielleicht darauf hinweisen, daß die deutsche Strategie seit dem 19. Jahrhundert ganz klar darauf ausgerichtet war, daß es nur einen kurzen, rasch und mobil geführten Offensiv- und Präventivkrieg, niemals aber einen längeren Mehrfrontenkrieg gewinnen konnte. Dazu war das Land einerseits zu klein, hatte also nicht die strategische Tiefe des Raumes, um Angriffe abzuwarten und dann zu reagieren, und anderseits war es zu schwach was Ressourcen an Mensch, Nahrung und Rohstoffen anbelangte. Der Konflikt Hitlers mit der Heeresleitung (Beck und andere) 1939 hatte sich daran entzündet, daß der deutsche Generalstab darauf hinwies, daß zumindest zu diesem Zeitpunkt so eine Kriegsstrategie mangels ausreichender Rüstung (es fehlte vor allem an der notwendigen Mobilität) nicht aufgehen würde und damit ein Krieg nicht gewinnbar war.  Das hat sich allerspätestens 1941 bewahrheitet.

**Neben anderen Schwächen und typisch amerikanischen Oberflächlichkeiten scheint Hanson 1945 zu zählen aufzuhören, sodaß die in alliierter Kriegsgefangenschaft ermordeten 3 bis 5 Millionen deutsche Soldaten (1 bis 2 Millionen durch USA und Frankreich, 2 bis 4 Millionen durch die Sowjetunion) unter den Tisch fallen läßt.





*081117*

Als es noch ein Mythos war - Fachkräftemangel

Dieser Filmbeitrag der ARD aus dem Jahre 2012 (!) stellt den Mythos Fachkräftemangel prinzipiell in Frage. Er sei, so der Bericht, eine statistisch-willkürlich hochgetriebene Zahl, über deren Absichten man spekulieren kann. Etwa dahingehend, daß es überhaupt nicht um einen Mangel an Fachkräften in Deutschland ginge. Dafür liegen keine Belege vor. Vielmehr dürfte es also darum gehen, die Löhne zu drücken! Denn qualifizierte Zuwanderer verdienen in der Regel deutlich weniger als Inländer. 

Außerdem erspart sich Deutschland Ausbildungskosten, was speziell bei Ärzten Bedeutung hat. Damit muß man zu dem Schluß kommen, daß Deutschland mit seiner Anwerbung in anderen Ländern deren Systeme "aussaugt" und substantiell schwächt. Es geht also um Vermeidung und Überwälzung von Kosten. Etwa in der spezifischen Anpassung von Bewerberfähigkeiten an ganz spezifische Anforderungen der Arbeitsstelle. Aber auch das Einarbeiten eines Bewerbers will man sich sparen. Also sorgt man für einen Überhang von Bewerbern verglichen mit den Stellen, weil man so leichter den "billigeren" Kandidaten wählen kann.

Die offiziellen Arbeitsstatistiken sind also wertlos, heißt es hier. Denn sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Der vielzitierte "demographische Wandel" wird einfach zum wunderbar bequemen Rechtfertigungsmythos, der kurzfristigen Unternehmensinteressen dient, dem aber die Realität zumindest in dieser Form gar nicht entspricht. Auch für die Sozialsysteme geht es ja gar nicht um die Anzahl der Beitragszahler - vielmehr um die Beiträge, die sie liefern, die also lohnabhängig sind.

Ob die ARD diesen Beitrag heute noch in dieser Form bringen würde? Weil er nämlich die Willkommenspolitik der folgenden Jahre gründlich hinterfragt. Dementsprechend lauten die Zeitungsmeldungen heute auch ganz anders: Es gäbe ihn sehr wohl, den Facharbeitermangel, und er würde unsere Wirtschaft schwer schädigen, nein, es würde uns sogar viel besser gehen, wir könnten viel mehr produzieren und in die Welt liefern, wenn wir den "Arbeitskräftemangel" (so nennt es die Welt jüngst tatsächlich), der "unsere Wirtschaft killt" (heute wird offenbar alles gekillt, drunter geht's nicht), beheben. Was also was heißt? Na was wohl.

Während aber noch 2012 sogar von der ARD die Tatsache in ihrer Logik dargestellt wird, daß Zuwanderer das heimische Lohn- und damit Wohlstandsgefüge untergraben und senken. Das gibt dem Ruf nach staatlich verordneten "Mindestlöhnen" den bitteren Geschmack des Zynismus. Denn das wurde erst "notwendig", um die selbst ausgelösten, verschuldeten Mißstände irgendwie zu begrenzen.

Und zeigt auch hier die Logik des unbeschränkten Liberalismus, in der er zu Zentralismus und staatlicher Willkür führt, die der Kapitalkonzentration "gegenüber" steht, der sich die Staatsmacht aber mehr und mehr ausliefert. Auch, weil es immer weniger untergeordnete Organismen gibt, die selbständig und frei und schöpferisch auf Krisen oder Veränderungen reagieren könnten. Bis wir dort stehen, wo wir uns heute befinden: An der Schwelle zum Etatismus, in der der Staat sogar die "Innovationen" vorgibt, die keiner eigenen Wirklichkeitslogik entspringen, sondern die Anpassung an politische Willkür bedeuten.

Müßte nicht die Politik völlig andere Wege gehen? Verlangte Politik nicht, die Bedingungen des Landes, das sie vertritt, berücksichtigt und schützt? Es geht hier also um die Hinterfragung des bedingungslosen Liberalismus einer Öffnung der Weltmärkte in jeder Hinsicht.  Denn diese Politik dient nur internationalen Konzernen, die sich problemlos aus dem reichen Garten der Welt das Beste heraussuchen kann. So sucht sie ihr Heil in einer immer ungebändigteren Flucht nach vorn, deren Weg immer mehr Leichen säumen.

Weil sie auch ausgeplünderte Staats- und Völkerleichen zurück läßt. Weil keine Politik mehr den Mut, aber auch die Möglichkeiten hat - denn dieses Liberalismus-Konzept ist sogar durch militärische wie international-legalistische Macht abgesichert - Politik für jene Völker zu machen, die sie eigentlich vertreten sollten. Stattdessen werden die Bevölkerungen mit Anforderungen konfrontiert, die ihnen brutal aufgedrückt werden. An die sich anzupassen zum Überlebensgesetz wird, auch wenn das das eigentliche Leben zerstört, weil alles auf einen Geld- und Verdienst-Mechanismus reduziert, auch den Menschen und seine Arbeit funktionalisiert und zur Ware degradiert. So einem System folgen also notwendig Zwangssysteme.









*081117*

Dienstag, 28. November 2017

Was Mißbrauchstäter eben fordern

Noch einmal, weil es dem VdZ in einer jüngst geführten Diskussion erneut unterkam: Gerade die Ostdeutschen, die doch in ihrer Lebensumgebung den niedrigsten Ausländeranteil zu verzeichnen hätten, würden sich am klarsten gegen Überfremdung wehren. Das sei doch krank? Denn wer das erfahre, wer Ausländer in seiner Umgebung erfahre, denke eher milder?!*

Neben anderen Entgegnungen, die dazu zu sagen wären, ist aber genau das das Vorgehen von Mißbrauchstätern: Denn aus der sinnlichen Erfahrung läßt sich keineswegs die logische Richtigkeit, die Wahrheit eines Verhaltens ableiten! Auch der nette Onkel, der seiner Nichte durch Streicheln zwischen ihren Beinen beweist, wie angenehm es doch ist, was dem Kind erst (und mit vollem Grund: es ahnt die geistige Dimension des Menschen als Erwachsenem) seltsam vorkommt, beruft sich auf persönliche Erfahrung. Mit dem perversen Hintergedanken, daß das Kind die geistige Dimension, in der sich Menschsein entscheidet (!), nicht kennt. 

Die Ostdeutschen aber kennen sie, das meint der VdZ aus Begegnungen sagen zu können. Noch mehr als die Westdeutschen, die weit mehr und früher durch Wohlfahrtsstaat, Verwirrung und Geld in den Traum abgedriftet sind - durch Mißbrauch. Damit zu Tätern wurden.

Sie wissen, daß sich eine politische Entscheidung in ihrer Tragweite erst ergibt, wenn sie sich IN DISTANZ ZUR PERSÖNLICHEN ERFAHRUNG nach sachlichen Kriterien bewerten läßt. (Und das ist sie, die Selbstüberschreitung.) Dann erst ist menschliches Urteil in Freiheit möglich. 

Und was Freiheit ist, haben Ostdeutsche weit mehr in aktueller Erfahrung als Westdeutsche, die sie lieber aufgeben, als auf ein angenehmes Gefühl zu verzichten. Und warum sollte die zwischenmenschliche Erfahrung einer Begegnung mit einem Libyer oder Perser oder Syrer weniger angenehm sein können, als die mit einem Kölner, Bautzener oder Hamburger? 

Aber das begründet keine sachliche Entscheidung. Das kann höchstens Element einer umfassenden sachlichen Entscheidung sein. Aber OB ein Volk mehr Zuwanderung möchte oder nicht kann sich niemals aus der persönlichen Einzelerfahrung mit Ausländern erschließen. Es muß buchstäblich weiter denken.

Wer das jedoch fordert, wer das glaubt, wer gar glaubt, die geringere Erfahrung mit Ausländern spräche gegen die Ostdeutschen und ihren sachlichen Verstand, ihre Vernunft, der beweist nur, daß er selber entweder reales oder potentielles Mißbrauchsopfer oder eben - TÄTER ist, was als auf "demselben Beziehungsfeld" ja kaum zu unterscheiden ist. Die Zuwanderungsfrage in Deutschland auf der Ebene der persönlichen aller umfassenderen Sachlichkeit entblößten Erfahrung aufbauen zu wollen ist aber schlichtweg nur ein Mißbrauchsversuch.

Übrigens: der Mißbrauchte hat eben auch die typische Neigung, den anderen in seine Situation der Mißbrauchtheit hineinzuziehen. 

Urteil aber läßt sich nie aus der bloßen sinnlichen Erfahrung aufbauen. Das glauben nur die Rousseauschen Verwirrten, von denen es im Westen nur so wimmelt. So zu denken baut auf einer unzulänglichen Anthropologie, und nicht zuletzt auf einer Unkenntnis der Wirklichkeit auf. Es ist das geistige Entscheiden, das erst (apriorisch) eine Wahrnehmung zu einer solchen macht, und sich über bloß sinnliche, ungeordnete Daten zu einem Urteil formieren läßt.

Vieles an den moralisch-politischen Forderungen des Westens beziehungsweise der Politik ist also das Fordern nach einem Beitritt zur selben Verwirrung, in der man selber sein Leben nicht mehr auf die Reihe kriegt. Weil die realen Ergebnisse des Lebens dem Gesollten und Gewollten nicht und nicht entsprechen wollen. Weil man lieber das Denken dem Fehler anpaßt, als das Leben der Wahrheit. Die geistig ist.




*So nebenbei: Diese Aussage selbst stimmt ja auch nicht, sondern ist eine statistische Spielerei, bewußt zur Lüge eingesetzt. Die Aussagen dazu sind viel komplexer, als sie die bemüht linkistischen Vollidioten mißbrauchen. Mißbrauch überall, einfach überall. Medien voran. Man rede einmal mit Menschen in Gebieten, die einen hohen Ausländeranteil haben! Der Leser wird zu völlig anderen Ergebnissen kommen als die offiziellen Aussagen vorbeten. Hier ist es durchaus angebracht, eigenen Wahrnehmungen zu folgen. Den genannten Umstand zu beklagen ist also selbst schon linkes Gewäsch, aber diktierte Sprechweise, das ist alles. Hier soll Wahrnehmung aufgefangen, umgedeutet werden. Das Wesen des Totalitarismus, übrigens.




*081117*

Grotesken der Weltrettung

Der hier Interviewte gehört nicht zu den "Klimaskeptikern", im Gegenteil. Aber umso mehr wundert der Naturschützer (Wildtiere) Michael Miersch sich, daß die negativen Einflüsse der Energiewende auf die Natur nicht mehr thematisiert werden. Das hat seines Erachtens mit dem seltsamen Umstand zu tun, daß die Diskussion auf ein Rechts-Links-Schema eingedickt wurde. Wer immer kritische Anmerkungen vorzubringen hat, wird sofort als "rechts" verleumdet. Die Debatte ist enorm von extrem rigoroser Moral belegt. Das verhindert eine sachliche Sichtweise.

Dabei gibt es mehr als genug Fragwürdigkeiten. Denn derzeit wird um die Natur zu retten eben diese Natur planmäßig zerstört. Die Folgen für die deutsche Natur, aber auch weltweit, sind gravierend. Denn das Paradigma der Gegenwart ist, daß um das Große Ganze zu retten, das Kleine geopfert werden darf (oder soll.) Es ist grotesk, wenn man den Eisbären retten will, indem man Bio-Treibstoffe vorschreibt, während die Produktion der Bio-Treibstoffe zahllose Tierarten ernsthaft gefährdet. Ebenso sind die gewaltigsten Landschaftsveränderungen betrieben worden, die Deutschland in so kurzer Zeit je gesehen hat. Sogar die CO2-Bilanz der Biotreibstoffe aber ist negativ.* Von den Veränderungen etwa in Südostasien gar nicht zu reden. Allein in Indonesien werden jährlich 5.000 km² Urwald gerodet, um die Ölpalme anzubauen, von der ein guter Teil des "Bio-Treibstoffes" weltweit kommt.

In den letzten 30 Jahren sind in Deutschland 2,5 Millionen Hektar Mais-Monokultur-Anbauflächen entstanden, von denen 1,5 Millionen Hektar dem Biosprit dienen.  Deutschland wird "vermaist". Damit aber hat man vielen Tierarten die Lebensräume genommen, in solchen Monokulturen lebt fast kein Tier mehr. Mittlerweile baut man Windräder sogar mitten in Wälder, weil die Bevölkerung sie nicht in der Nähe haben möchte, was pro Windrad 5.000 m² Waldrodung bedeutet. Und in Mexico steigt der Maispreis für viele Arme in bedrohliche Höhen, weil Ölproduzenten sämtlichen Mais aufkaufen, um die hohe Nachfrage im Westen zu bedienen. 

Um den Eisbären zu retten, wird dort das Nashorn, der Orang-Utan und der Sumatra-Tiger ausgerottet, während es heute so viele Eisbären gibt wie schon 50 Jahre nicht mehr. Und in Deutschland wird der Rote Milan, der fast nur hier vorkommt, immer gefährdeter - durch Windräder. Man setzt die eventuelle (gar nicht bewiesene) Weltrettung in 100 Jahren vor die Bewahrung der Natur in der Gegenwart, die man meint opfern zu können oder zu sollen, für die man über Leichen geht.

Kaum jemand aus dem politischen Spektrum scheint sich auch zudem dafür zu interessieren, daß die Energiewende die größte finanzielle Umverteilung von Arm nach Reich bedeutet, die Deutschland je gesehen hat. 2016 gab es in Deutschland schon 350.000 Stromabschaltungen in Haushalten, die sich die hohen Energiepreise nicht mehr leisten können, während der Stromverbrauch von Industrieunternehmen subventioniert wird, um international konkurrenzfähig zu bleiben.








*Man hört zuweilen, unterlegt durch schöne Schaubilder, daß Deutschland in den letzten 30 Jahren den CO2-Ausstoß reduziert habe, und weist dies als Erfolg aus. Aber nichts ist es weniger. Denn man verschweigt, daß die Reduktion des CO2-Ausstoßes nur der Deinstallierung der alten DDR-Industrie nach der Wiedervereinigung zuzuschreiben ist. Mittlerweile steigt der Gesamt-CO2-Ausstoß in Deutschland auch wieder.





*081117*

Montag, 27. November 2017

Wohin die Universitäten gehen

Im Blog von William M. Briggs (dem New Yorker Statistik-Professor) findet sich eine interessante Meldung, in der Briggs zeigt, wie die Texas State University einen Lehrvortragenden sucht. Dessen Aufgabe bekanntlich ja darin besteht, selber Mathematik-Lehrende für alle möglichen Schulen auszubilden. Dieser Mathematik-Professor muß nach Ausschreibung folgende Eigenschaften besitzen:

... who share our commitment to educational equity, to social justice, and to the recruitment and high-quality education of students from historically underserved and systemically marginalized communities. We are especially interested in applicants whose scholarly interests and work include attention to the concerns of race, ethnicity, multilingualism, immigrant, social class, gender, and diversity, broadly defined. 

[Wir suchen nach jemandem] der unser Verantwortungsgefühl für Gleichheit in der Erziehung, für soziale Gerechtigkeit und für die Heranführung und qualitativ hochwertige Ausbildung von Studenten aus historisch unterprivilegierten und systemisch marginalisierten Gesellschaftsgruppen teilt. Wir sind speziell an Bewerbern interessiert, deren Forschungsinteressen und Arbeit auch Aufmerksamkeit für die Belange der Rasse, Ethnizität, Mehrsprachigkeit, Immigranten, soziale Klassen, Gender, und Vielfalt im weitesten Sinne einschließen.

Die Universität von Texas sucht also, schreibt Briggs sinngemäß, einen "Krieger für soziale Gerechtigkeit" ("social warrior"), der auch zukünftige Lehrer zu solchen ausbilden soll. Anstatt über Integral und Kurvendiskussionen oder Probleme von Gleichungen zu diskutieren, wird zukünftig wohl darüber diskutiert, daß Leibniz und Newton Weiße gewesen sind, und wir ihre mathematischen Erkenntnisse wegen rassistischer Ungewichtetheit, die wir in ihrem Lebenslauf ganz sicher nachweisen können, und weißenzentristischer Sicht der Dinge eigentlich ignorieren können.

Aber es geht um mehr, schreibt er weiter.  Es gibt nicht den geringsten Hinweis dafür, daß Studenten, denen absolut gleiche Bedingungen geboten werden, auch gleiche Leistungen in der Mathematik abliefern. Stattdessen ist klar, daß entsprechende (objektive) Tests ergeben, daß sich in den Ergebnissen auch klare Unterschiede in den Leistungen ergeben. Die auch mit Rasse, sozialer Schichte und Geschlecht zusammenhängen. Das alles ändert nichts daran, daß die Leistungen in Mathematik objektiv bewertbar sind. Aber das gefällt offenbar manchem nicht. Das möchte man ändern. 

Dabei gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie man unterschiedliche Leistungen angleicht (sofern das überhaupt geht): Wenn jemand schlechtere Leistungen hat, muß er eben härter und mehr studieren, sich mehr anstrengen, und wo es an realen, sozialen Möglichkeiten zu studieren fehlt, muß man eben nachhelfen. TROTZDEM gibt es nicht die geringste Garantie dafür, daß die Leistungen dann bei allen gleich sein werden.

Briggs weist abschließend auf einen amüsanten Kurzfilm hin, der aufs Korn nimmt, wie sich die heutigen Universitäten wohl vorstellen, wie zu unterrichten sein soll. Wer es sich anders vorstellt, wer meint, daß 2 + 2 einfach 4 sind, und daß man Kindern dies auch begreiflich machen muß, weil das ja unterrichten bedeutet, der ist ein autoritärer Nazi und hat einfach kein pädagogisches Einfühlungsvermögen. Aber man hat schon Mittel und Wege, wie man solche soziale Ungerechtigkeit wieder geradebiegt. Denn es ist ja seelische Grausamkeit Studenten einfach so darauf hinzuweisen, wenn sie einen Fehler machen. Das kann nur ein fragwürdiger Charakter mit autoritärem Gestus, der mangels persönlicher Flexibilität nicht einsehen kann, daß 2 + 2 nicht immer 4 sein könnte, was auch manche echten Fachleute bestätigen. Wir haben doch die Zeiten alter, autoritärer "richtig-falsch"-Systeme wirklich hinter uns. Mittlerweile verklagen die Eltern auch die Schule, denn ihr Kind hat schwere seelische Schäden durch die Inkompetenz der Lehrerin erlitten. Welche natürlich sofort entlassen wurde, denn sie polarisiert und radikalisiert die Studenten. Und warum? Nur, weil sie einfach zu wenig "Offenheit", Aufgeschlossenheit für "neue Lösungsmöglichkeiten" zeigte.










*201017*

Noch einmal - Syrien

Hier ein interessantes, offen geführtes Gespräch von Russia Today mit syrischen Studenten, die in Deutschland leben (und ausgezeichnet Deutsch sprechen). Mit völlig anderen Sichtweisen. "Eine Million Verfolgte? Wo wären die Gefängnisse, um diese Massen unterzubringen? Die Flüchtlinge müssen etwas Schreckliches erzählen, sonst würden sie hier nicht aufgenommen. Opposition? Wo wäre sie gewesen? Es gab nur Muslime, die störte, daß Assad kein Muslim war, sondern Alevit." Es seien sogar viele von jenen "geflohen", die Verfolgung aufgrund von begangenen Korruptionstaten zu fürchten hatten.

No more comment.










*271017*

Sonntag, 26. November 2017

Blick in die irdische Zeit

Zu allen Zeiten und in allen Völkern haben sich immer wieder dieselben Dinge ereignet. Die dramaturgischen Elemente des Menschen sind immer dieselben, sie wechseln nur ihre Kleider. Und es kommen auch immer wieder dieselben Ideen auf, in den immer gleichen Abläufen dieser Welt, die wie ein ehernes Gesetz der Kreisläufe auf den immer gleichen Menschen treffen. Aber diese Gesetze sind nur dann ehern und unabänderlich, wenn sich der Mensch von Gott abschließt. Denn die Welt auf sich geworfen ist in immer denselben Mechanismen gefangen. 

Dann glaubt er an die Technik des (oft als solchen gut verborgenen) Materialismus als eigentliches bewegendes Weltmoment, und in ihr an die Magie, die vorgibt, der Mensch könnte aus sich schöpferisch sein, hätte die schöpferischen Mächte in der Hand. Indem sie scheinbar Macht über die Dinge haben, gaukeln sie vor, daß sie auch Herr über das sind, was diese Dinge überhaupt sein läßt. 

Aber das ist ein Irrtum, eine Täuschung, sie stellen sie nur in eine andere Ordnung, und weil nur in Gott Ordnung der Dinge ist, ist ihre Frucht die Unordnung. Eine Täuschung des eingeschränkten Blicks, wenn man so will, denn der Mensch kann nur anders ordnen, er kann nichts neu schaffen, was hieße: eine neue Ordnung etablieren. Worin die Hoffnung liegt, daß Gott letztlich alles zum Guten führen kann.

Diese Ent- und Unordnung ist eine Illusion des Schöpferischen. Die aber starke verführerische Kraft hat, weil dieser vordergründige Augenschein, der nur funktioniert, wenn er auf eine Lähmung des Blicks durch starre Sichtweisen (Ideologien, Gebrauchsanweisungen - es sind die Emanationen der neuen Götter) zurückgreifen kann, auf ihrer Seite steht. Es gehört zu den Merkmalen des Verführers, daß er Begriffe für neue Ordnungen findet, alte Begriffe (die für Ordnungen stehen) verwirrt, aushöhlt und beseitigt. Und er tut es meist über den Ersatz von Ordnung durch "Funktion."

Auf eine Weise (sic!) geht es eben nicht um das Bewegen selbst, das Tun, die technisch abgegrenzte Handlung. Die immer den Ort und das Wesen des Vorgangs im abgeschlossenen Labor hat. Darin unterscheidet sich der Materialist nicht von dem, der im Gehorsam als Grundlage allen Erkennens auf Gott, aus dem alle Ordnung hervorgeht, ja in dem sie ist, auf den sie sich zurückführt, baut. Aber Ordnung ist eine Ordnung des Sinns, des "auf - zu", des logos. Erst in ihr erfüllen sich auch die Wesensrichtungen der Dinge. Zwei können scheinbar "das Gleiche" tun, und doch nicht "dasselbe". Der eine tut im gleichen (abgegrenzt betrachteten) Tun Böses, der andere erst Gutes.*

Auf diese Weise erkannt, ist das Weltgeschehen tatsächlich immer ein Wunder. Auf diese Weise gesehen ist der Kitt der Ratio zur Vernunft macht ... das Wunder.  Denn nichts ist selbstverständlich, weil materialistisch-technisch-starr. Aber alles steht in einer Ordnung, sonst ist es nicht.** (Aus diesem Grund ist der untenstehenden Lesung der liturgischen Tagesordnung vom 20. November eine Stelle aus dem Neuen Testament - Lk 18,35-43 - beigefügt, in der Jesus ein Wunder tut.)

Nur in Gott können diese Mechanismen durchbrochen, nur in Gott, aus und in dem alles getragen wird was ist, kann Neues geschaffen werden. Aus den auf sich geworfenen Menschen kommt nie Überraschendes, das ist eine Illusion und Täuschung, wenn das vorgegaukelt wird. Denn im Schein des Neuen gaukelt der in der Welt gefangene Mensch göttliche Absendung vor. Ihm wird die Erinnerung zum Feind, denn sie könnte die Lüge aufdecken.



Erstes Buch der Makkabäer 1,10-15.41-43.54-57.62-64.
In jenen Tagen ging aus den Nachfolgern Alexanders des Großen ein besonders gottloser Spross hervor, Antiochus Epiphanes, der Sohn des Königs Antiochus. Er war als Geisel in Rom gewesen und trat im Jahr 137 der griechischen Herrschaft die Regierung an. Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall) überredeten. Sie sagten: 

Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht.

Dieser Vorschlag gefiel ihnen, und einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen.  

Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben. Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist, und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her, Böses zu tun. 

Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden und jeder solle seine Eigenart aufgeben. 

Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs. Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat. 

Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den unheilvollen Gräuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man Altäre. Vor den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch. Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt. Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.

Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war. Lieber wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen Bund entweihen. So starben sie. Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.


Und aus nun vielleicht begreifbarem Grund fügt die hier empfohlen seiende Redaktion des "Evangelium Tag für Tag" (die jeden Tag gratis in den Mailpostkasten kommt, dafür sei an dieser Stelle auch einmal gedankt) diesen Tageslesungen eine Ode des Salomo (aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.) bei, die diese Befreiung von rein irdisch eingeschlossener Schwere der Welt als Mechanismus - als Ketten, Dunkelheit benannt - besingt die eintritt, wenn sich der Mensch dem Licht Gottes entgegenhebt.

Ich hob meine Arme zum Himmel,
der Huld des Herrn entgegen.
Er warf meine Ketten weg, weit von mir.
Mein Beschützer hat mich erhoben,
so will es Seine Huld und Sein Heil.

Ich streifte ab, was finster war,
und kleidete mich in Licht.
Glieder fand ich vor, die nichts wussten
von Leid und Angst und Schmerz.

Das Denken des Herrn war mir große Hilfe,
hilfreich Sein unverbrüchlicher Bund.
Sein Licht hob mich empor,
ich wandelte in Seiner Gegenwart
und will in Seine Nähe treten,
Ihn lobend und verherrlichend.
Mein Herz floss über,
Er füllte meinen Mund,
Er sprudelte auf meinen Lippen.
Das Jauchzen des Herrn und Sein Lob
lassen mein Antlitz erstrahlen.

Halleluja!


*An dieser Stelle muß auch vor dem Wort "Werte" gewarnt werden. Denn der "Wert" ersetzt den Sinn durch eine für sich gestellte, aus der Sinnerfahrung erinnerte "Werthaltigkeit", die aber nur aus dem Sinn hervorging und nur in der (von Gott her einerseits immer offenen, weil Gottes Vorsehung offen gelassenen, anderseits immer festen Anordnung) Ordnung auch Sinn hat. Ein entgottetes Abendland ist also nicht durch eine "Wertegemeinschaft" ersetzbar! Auch eine solche wird ihr Leben verlieren, denn sie muß erstarren.

**Deshalb geht der Rationalismus - als mechanistisch-materialistische Sprach-/Denkbewegung - immer (!) daneben. Nie erreicht er seine Ziele, sobald sein abgegrenzter Weltbereich, auf den er sich bezieht, verläßt, darüber ausgreift. Viel gelingt dem Rationalisten, scheinbar, aber alles wird zum Chaos, sobald es ans größere oder große Ganze geht. Schon deshalb kann der Rationalismus, der hinter dem Klimawahn steht, niemals "die Welt retten". Und genau deshalb führt der Rationalismus immer in Irrationalismus, Aberglaube, Heidentum und Götzenanbetung.





*201117*

Wo alle einander verfehlen

Das Böse ist das, was keiner braucht, schreibt C. S. Lewis an einer Stelle sinngemäß.  Dieser Gedanke macht klar, warum der Irrtum zum Bösen zieht. Denn im Irrtum gehen wir an der Welt vorbei, bis wir in seiner weiteren Steigerung in einer Un-Welt landen. In der alles, was wir tun, an der Wahrheit der Welt vorbei geht, mit ihr nichts mehr zu tun hat.

Deshalb gibt es eine Kultur des Bösen, eine Kultur als Darstellung wie Hinführung zur Beziehungsgestalt, die sich dem Bösen verschrieben hat, das eine Seinsverfehlung ist. Eine absteigende Kultur ist immer eine, die auf das Böse zugeht. In der alle einander und alle die Welt verfehlen, und deshalb das Leben nicht steigern, sondern in Weltverweigerung, im Hineinsteigen in eine Scheinwelt und deren Teilrationalitäten (ohne die die Lüge kaum möglich ist) auslöschen.

Somit leben viele heute in einer seltsamen Aporie. Indem sie als einzige Urteilsrelevanz die Eigenerfahrung bestimmen, gehen sie genau an dieser Erfahrung der Welt (die eine Erfahrung des Seins ist) vorbei.




*271017*

Samstag, 25. November 2017

Wenn das Warum ausgeht (2)

Teil 2) Man muß auch hier ganz neu ansetzen




Wenn aber wie heute alles Tun, alles Handeln ohne jeden Raumbezug gesehen wird, fehlt allem Tun und Handeln auch die Kraft zur Identitätsbildung. Identität wird aufgelöst, der Einzelne wird zur bloßen Funktion eines Apparats, der aber keinerlei regionalen, direkt menschlichen Bezug mehr hat. Persönliche Motive werden zu technischen "Werten", zu expliziten, verdinglichten Ideen.

Aber universalistische "Werte" werden zu gar keinen Werten mehr. Sie sind leer. Es gibt keine Liebe zu "allem", es gibt nur konkrete Liebe zu einem konkreten Menschen. Es gibt keinen Sinn "aus allem", sondern es gibt nur konkreten Sinn. Es gibt deshalb auch keine "Weltideen", die Identität stiften können, wie die einer "Weltrettung", sondern es gibt nur Ideen, die im Konkreten erfahrbar und real sind. Es gibt keine "allgemeine Menschlichkeit", sondern nur reale Menschlichkeit dem Vater, der Mutter, dem Nachbarn, dem Schulkameraden, dem Studienkommilitone gegenüber. 

Es gibt keine "Verantwortung für die Welt", sondern nur Verantwortung für den Baum vor der Haustüre und der Katze am Dach des Vorbaus. Und es gibt keine Verantwortung ohne den Aufruf, gebraucht zu werden und der erfolgt, indem man erfährt, wer man ist, also über Identität. Nur ALS JEMAND kann man somit Sinn erfahren, und das wird im Staat (dem "Vaterland") als verlängertes Element des Individuellen repräsentiert wie gegeben. Er stellt dar, was allen Einzelnen in ihm äußerste Schichte der Persönlichkeit war und ist. 

Damit grenzt sich Identität von jedem "Nationalismus" ab, der den Staat verabsolutiert und das Einzelne zu ersetzen sucht. Sie ist aber zugleich immer und zuerst "nationell", baut sich also auch nicht einfach "von unten" auf, sondern gibt "von oben" her den räumlichen Rahmen, in dem jedem dann - über den gestuften Aufbau - sein Ort und damit seine ganz spezifische, individuelle Identität zukommt.

Deshalb kann es sehr wohl einen Staat geben, in dem sich viele Ethnien zusammenfinden. Aber es kann nur ein Staat bleiben und sein, wenn alle diese Ethnien sich in der Räumlichkeit auch tatsächlich beheimatet wissen, der sie ihre Identität verdanken, die sie immer von Staatsbürgern angrenzender (bzw. anderer) Staaten unterscheiden muß.

Ein sie zusammenfassendes "Reich" kann nur bis zur Grenze der jeweiligen Staaten gehen, dort muß sie zum Stehen kommen. Ihre Agenda ist die schiedsrichterliche Regelung des Großraumes, innerhalb dessen jeder Staat und seine Bürger Identität haben. Was bis zur Zusammenschließung in Militärfragen gehen kann (und letztlich sogar soll), für den Fall, daß einmal der Großraum überhaupt bedroht sein sollte. Aber jedes Reich muß seine Mitglieder als individuelle Figuren behandeln, die zu nichts zu zwingen sind was ihre jeweilige Identität betrifft. Seine Aufgabe kann also nur höchst begrenzt sein, in der Aufgabe ebenso wie zeitlich, soweit sie zu erledigen ist. Das Reich ist kein "Super-Staat". Denn der Staat ist auch für das Individuum die Grenze der Persönlichkeit, bei der die Freiheit und damit die Verantwortung beginnt wie endet. 

Damit ist auch klar, daß so ein Reich, so ein übernationaler Zusammenschluß wie ihn die EU darstellt, niemals Identitätsstiftung leisten kann. Er ist prinzipiell unfähig, weil unzuständig, dem Einzelnen, dem Individuum einen Ort zuzuweisen. Und in diesem Ort die Identität, die Aufgabe, die Erfahrung, gebraucht und deshalb unabkömmlich zu sein. 

Und damit kommen wir zu den drei Berichten zurück. Denn sie alle sind Belege dafür, was heute weltweit schief geht, weil falsch gedacht wird, sich aber jeweils im Einzelnen als Sinnverlust - und das heißt: Ortsverlust! - ausdrückt. Es hat alle Menschen weltweit in eine Sinnlosigkeit gestürzt. Ohne Sinn aber fehlt den Menschen die Kraft, um ein Leben selbst in Schwierigkeiten aufzubauen. Ohne JEMAND zu sein, fehlt den Menschen die Kraft, im Begegnenden zu suchen, was es ALS JEMAND daran zu tun hätte. Denn nur dort läge und liegt auch das, was er nun an anderem Ort der Welt suchen möchte, wozu er also aufbricht.

Das "Europa der Vaterländer" ist also tatsächlich mehr als ein Schlagwort. Es ist der Schlüssel. Aber es kann nur Schlüssel sein, wenn sich die einzelnen Staaten ihrer Sendung im Raum wieder bewußt werden, und das heißt durchaus, sich neu abzugrenzen lernen, neu lernen, ihre Interessen in ihrem Raum zu begreifen und wahrzunehmen. Keine psycho-soziale Maßnahme oder Politik wird je fruchten, so lange das nicht passiert. Sie wird sogar das Gegenteil bewirken und den Menschen jeden Sinn, Europa damit endgültig seine Lebenskraft rauben. Der Zustand der Jugend, die mangels Sinn kein Interesse mehr hat, nicht weiß wer sie ist, was sie soll, ist dringende Mahnung dazu.

Auch Afrika wird wohl ganz neu durchgedacht werden müssen. Denn was diesem Kontinent vielfach fehlt ist, daß man die postkolonialen, oft brutal willkürlichen und von Interessen der ehemaligen Kolonialmächte beherrschten Konstrukte, die man einfach so dann "Staat" nannte, nicht durch die Behauptung ersetzen kann, es handele sich nun bei allen tatsächlich um einen identitätsstiftenden Staat. Viele der heutigen Staatsgebilde müssen vermutlich völlig neu gedacht und geformt, teilweise wohl auch aufgelöst und neu gegründet werden. Wo das nicht der Fall ist, muß sich Afrika aber in Reichen wiederfinden können. Nur in solchen neuen, aber diesmal naturrechtlich begründbaren Staaten aber kann jene Bindekraft entstehen, die die Afrikaner begreifen läßt, daß ihre Lebensaufgabe nur in ihrem Staat erfüllt werden kann. Weil sie dort eine Sendung im Raum haben, einen Ort, eine Identität, und damit ALS JEMAND dort gebraucht werden.




*211117*

Der Samstag-Nachmittag-Film

Hier haben wir ihn endlich - Gustav Knuth, neben Dieter Borsche und Marianne Koch, und dem herrlichen Dieter Söhnker als "Falotti". In der Verfilmung des nächsten Spoerl-Romans "Wenn wir alle Engel wären". Wie immer süffige Komödienkomposition, mit elegant-gekonnt verquickten Handlungssträngen, und wunderbarer Katharsis, die in eine Versöhntheit mit der Welt ausläuft. Passend zur tiefen Menschlichkeit, die Spoerl eben auszeichnet. Wir schreiben außerdem das Jahr 1956. Das deutsche Wirtschaftswunder war zuerst und vor allem ein seelisches Wunder.

Für die Älteren unter uns ist der Film aber auch ein Eintauchen in die Kindheit, und davon kann man nicht genug Schlucke zu sich nehmen. Übrigens begreift man da auch, wie der Stil, zu spielen, mit der kulturellen Verfaßtheit zu tun hat, in der der Film hergestellt wird. Denn die Stilisierung menschlicher Haltungen und Gesten korrespondiert mit der Komplexheit und Höhe des sozialen Verhaltens selbst. Und muß in der Kunst immer mehr oder weniger leicht über dem simplen Alltag stehen. Hinter allem Stil wird das Natürliche als das Unverstellte erkennbar. Die Art zu spielen sagt damit aus, wohin sich eine Kultur bewegt.








*141017*

Freitag, 24. November 2017

Wenn das Warum ausgeht (1)

In Medien waren drei Meldungen aus völlig unterschiedlichem Umfeld zu finden, die aber eine Gemeinsamkeit haben, denen wir uns widmen wollen. Denn der VdZ las sie mit der Skepsis, ob die angeführten Zusammenhänge und Gründe tatsächlich so einfach zutreffen. So manche Erfahrung läßt auf einen gravierenden anderen Aspekt schließen.

Da ist zunächst einmal die Meldung, daß seit einigen Jahren (namentlich seit 2008, der großen Finanzkrise) in Italien ein bislang völlig neues Phänomen auftritt. Die Caritas Italiens berichtet, daß sich der Anteil der Jugendlichen und jungen Menschen unter den Hilfesuchenden drastisch erhöht hat und weiter erhöht. Erstmals tauche das Phänomen von jungen Menschen - Italienern - auf, die in "absoluter Armut" leben. Auf ganz Italien umgelegt, spricht man von 1,2 Millionen. Entscheidend sei, so die Caritas, "daß die jungen Menschen keine Möglichkeit mehr haben, ihre Zukunft und ein eigenes unabhängiges Leben zu planen." Bereits jetzt wandern jährlich 50.000 junge Italiener in der Hoffnung aus, daß es ihnen in einem anderen Land besser gehen werde. Zum erstenmal in der Geschichte Italiens ist die jüngere Generation auch die materiell ärmste.

Dann gibt es diesen Geheimdienstbericht, der jüngst veröffentlicht wurde. Der davor warnt, daß wir Europäer es ab dem Jahre 2030 mit bis zu einer Milliarde Wanderungswilligen zu tun haben werden. Die Gründe sind in allererster Linie wirtschaftlicher Art. Das Besondere daran ist, daß das Konzept der europäischen Politik, die meint, man könne diese Wanderungen abwehren, indem man beitrage, daß sich die wirtschaftliche Lage in den von dieser Abwanderung betroffenen Ländern bessere, sodaß die Menschen auch in ihrer Heimat Zukunftsperspektiven hätten, das genaue Gegenteil bewirken werde als man annimmt. Denn es sind nicht die wirklich Armen, die auswandern. Die können sich das gar nicht leisten. Es sind gerade die, denen es besser geht. Die brächten endlich die Mittel auf, ihr Land zu verlassen und sich woanders niederzulassen. Verbessert sich also die Wirtschaftslage in (vor allem afrikanischen) Ländern, wird der Strom der Auswandernden gewaltig anschwellen. Man spricht von 850 Millionen Afrikanern, die zur Jahrhundertmitte auswandern werden.

Und dann ist da noch ein dritter Bericht. Er handelt von Deutschland und spricht von der Frustration, die weite Teile der Bevölkerung beschlichen habe, weil sie erlebt habe und immer mehr erlebe, daß sich die Rechtsstaatlichkeit auflöse. Immer mehr Deutsche trauen dem Rechtsstaat und der Staatsführung nicht mehr zu, daß er sie gerecht vertrete. Zu oft hätten sie schon erlebt, daß sie angelogen würden, zu oft, daß ihre Interessen mehr ein störender Faktor als das eigentliche Objekt für die Politik sei. Sie fühlten sich in Deutschland als in einem Land, in dem keine Regeln und Gesetze mehr gälten. Stattdessen würden sie sich als Objekte einer Erziehungsabsicht erleben.

Was diese drei Berichte über alle Augenfälligkeiten hinaus wirklich eint? Es ist das Element der Sinnlosigkeit. Wenn dem VdZ nämlich schon lange etwas auffällt ist es genau dies: Die Menschen wissen nicht mehr, wozu sie auf der Welt sind, und was ihr Leben mit ihrem Land, ihrem Volk zu tun hat. Stattdessen tragen sie im wahrsten Wortsinn Bilder von etwas mit sich herum, das sie sich als Lebensversprechung vorstellen, das aber nie wirklich wird, weil werden kann. 

Es sind Vorstellungen von einem Leben, in denen jeder Hollywood-artige Zustände erwartet. Bilder von sich und seiner Zukunft hat, die das normale Leben niemals deckt. Es ist der Wahn, aus dem rein anthropologischen Befund, daß jeder Mensch "individuell" sei, darauf zu schließen, daß jeder zu etwas Besonderem, und zwar buchstäblich, also im Rahmen der Sozialordnung und deren Hierarchien berufen ist. Das betrifft über die social media längst nicht nur Europa oder den Westen, sondern die ganze Welt. 

Und hier sogar ganz besonders Afrika, wo es auf eine enorme Naivität trifft, sodaß die Vorstellungen der Afrikaner ganz besonders realitätsfern sind. Sie erleben über die Medien den Westen als etwas derartig Fremdes, Glänzendes, Fernes, daß sie ihre Träume mit so gut wie keinem Erfahrungswert mehr zusammenbringen können. Deshalb wirken Schlagworte besonders kräftig. 

Alle diese Vorstellungen können aber nur deshalb so mächtig werden und Prioritätsrang annehmen, weil die bisherigen (und natürlichen) Prioritäten immer schwächer wurden oder fast ganz fehlen. Und dabei spielt der Staat eine große, ja eine entscheidende Rolle. Denn es ist der Staat, der zu allererst eine Mission repräsentiert, die ein Volk, und über dieses dann das Individuum hat. Es ist die Identität eines Staates, in dem sich ein Volk zu einem Organismus zusammenbindet und -findet, der jedem seinen Platz zuweist und ihm implizit - nicht "behaupten", nicht explizit sagen, sondern indirekt, als realen Erfahrungswert - sagen muß, daß er genau dort gebraucht wird.

Tut das der Staat nicht, was vor allem eine Sache der Außenpolitik ist, über die sich ein Volk in seiner historischen Stellung erkennen können muß, werden sämtliche unteren Ebenen, von oben nach unten, aufgelöst. Das heißt, daß die über diese Gliederung passierende Konkretisierung und Spezifizierung der Aufgabe, die schließlich über die Familie bis in das einzelne Individuum wirkt, schlichtweg fehlt. Und sie ist nicht ersetzbar, auch nicht, wie oft getan, wird, über besondere Religiosität. Denn Religiosität ist zwar entscheidend, aber sie ist entscheidend, weil sie auf etwas Konkretes bezogen ist. Religiosität ist also das Aroma, die innere Qualität - einer konkreten Aufgabe. Wer die innere Haltung hat, sich ganz in eine Aufgabe hinzugeben, wird selbst als tief Religiöser dann und so gut wie immer scheitern, wenn er gar keine Aufgabe (die dann "Sendung" ist) sieht. Und diese Aufgabe ist zu allererst eine Frage der Identität.

Es geht also gar nicht so sehr um die "Möglichkeiten", auf die sich vor allem die beiden Berichte über materielle Zustände einzudicken versuchen. Es geht um Sinn, um real erfahrenen Sinn, und dieser erschließt sich über Identität. Die als definierte Beziehung, als Ort der zu anderen Orten in qualitativen Beziehungen steht, also als "Raum", auch die Aufgabe vorgibt. Erst dann läßt sich auch jeder Zustand als Herausforderung annehmen. 

Wir haben es heute also nicht einfach mit sozialen Mißständen zu tun. Wir haben es mit Heranwachsenden zu tun, die aus Identitätslosigkeit NULL BOCK haben, für sich keine Aufgabe mehr sehen, und zu bloß noch Vegetierenden werden, von denen die einen noch die Chance haben, ihre innere Leere durch Konsum scheinbar zu füllen, die anderen aber auch darauf pfeifen, und möglicherweise sogar aus dem richtigen Gefühl heraus pfeifen: Weil sie im Unwesentlichen keinen Sinn erkennen können.



Morgen Teil 2) Man muß auch hier ganz neu ansetzen




*211117*

Keine Sexualität und keine Aufklärung

Es muß noch etwas dazu gesagt sein, das Thema ist zu komplex und nur schwer greifbar, das heißt im Konkreten vorstellbar. Deshalb finden sich in den zahllosen Äußerungen dazu gar so viele Ungewichtetheiten, die Verzerrungen. Es geht um die Sexualität.

Denn wenn es auch zweifellos richtig ist, daß es in gewisser Hinsicht "keine Sexualität" gibt, ist es mindestens fraglich ob man sagen kann, daß sie nur dann legitim, also naturhaft und damit nicht sündhaft - also selbstverfehlend - sei, wenn sie der Zeugung von Nachwuchs "dient". In Wahrheit entzieht sich nämlich die körperliche Begegnung allen diesen Einzelkategorien, ohne sie einfachhin zu widerlegen. Sie hat Zweck, aber sie ist kein Zweck.

Vielmehr ist sie in ein Insgesamt der Begegnung zweier Menschen eingebunden. Nur dort hat sie ihren Platz, wo sie dem Du als Ort der Ich-Konstituierung dient. Dort also im Grunde "passiert", weil das Zueinander der Hingabe, das vom Geist ausgeht. Denn der Mensch ist in seiner Verfaßtheit zuerst, also zuoberst Geistwesen, kommt vom Geist und geht über den Leib in den Geist zurück. Weshalb das Sichverlieren in eine für sich stehende Körperlichkeit einer Selbstverletzung gleicht. Also die Gesamtkonstitution schwächt.

Weshalb es auch Unsinn ist auf eine Weise von ihr zu sprechen, daß sie ein "Geschenk Gottes" sei, so wie man auch eine Eisenbahn zur Freuung aufbauen könne. Sie ist vielmehr also das, was dieses Insgesamt in einen Augenblick hineinhebt, der nicht zu Unrecht als "kleiner Tod" bezeichnet wird. Der so eine Kraft hat, daß er alles durchdringt, und in dieser Selbstverlorenheit die Türe zur Schöpfung eines neuen Menschen wird. Das Kind, die Zeugung ist also ein Teil der Selbstüberschreitung auf den Ehepartner hin. Darin liegt die zerstörerische Kraft der Verhütung, weil sie die vorbehaltlose, in richtigem Sinn "natürliche" Hingabe zerstört.

Zu sagen, daß die Sexualität keinen "Für sich Stand" hat, ist also richtig, aber zu sagen, daß sie nur den "Zweck" hat, Nachwuchs zu zeugen, falsch. Sie dient der Fortpflanzung, aus der Natur des Gesamtmenschen heraus, indem sie nie ausgeschlossen werden darf, weil das eben genau die Sexualität verzweckt. Aber der Frau/dem Mann zu begegnen "nur" dann, weil und wenn man Nachwuchs möchte, unterlegt dem Menschwerden und -sein selbst schon eine Verzweckung, die ihn entwürdigt.*

Um wieviel mehr aber braucht es einen kultivierten, formalisierten Umgang. Er ist es, in dem alles weitere verborgen ist, um sich dann zu entbergen.

 ***

Aus diesem Grund braucht auch kein Mensch "Sexual-Aufklärung" die über formalen Umgang der Geschlechter wie ihrer als Eheleute miteinander hinausgeht. Denn die Gesamthingabe aneinander, die einem geistigen Akt eingeschlossen ist, der ihr immer am Anfang stehen muß - und das ist eben die Ehe, die ja wie kein anderer menschlicher Akt alle Dimensionen des Menschseins einschließt, vom intimsten Moment an bis zum öffentlichsten - hat in sich selbst (weil der Geist auch den Leib zu umfangen beginnt, in dem, was wir als "Lust" meinetwegen bezeichnen mögen, was in Wahrheit eine Durchdringung einer Hingabebewegung ist) sein Wissen. 

Hier gar noch Begriffe wie "erfüllt" beizugesellen entstammt einer Verwirrtheit, die mit der Sache selbst nichts zu tun hat, sondern eben aus ihrer Denaturierung stammt. Personale Begegnung hat diese Erfülltheit immer und in je personalem Maß in sich und muß, ja darf gar keinem Technikkatalog entstammen. Und zwar gerade in ihren Brüchigkeiten, die zu heilen ja die Ehe einer der Orte sein kann, wenn man heilen nicht als "Perfektion" versteht, sondern als Rückgeborgenheit in ein ganzes Sein des Miteinander und Füreinander. 

Der Beiton des Tragischen, auch des Außergewöhnlichen, der das Thema heute oft umgibt, ist absolut unangebracht. In der Ehe ist alles an seinem Ort, und in seiner Natur strebt es selbst zu Angemessenheit und verdient vor allem Gelassenheit. Deshalb ist die Art, wie heute über Sexualität gesprochen wird, aus der Ehe und deren Intimität herausgegriffen wird, schon Krankheitssymptom, ist die Art wie damit umgegangen wird der verzweifelte Versuch, einen Defekt doch noch gesund zubeten. Nichts hat die Sexualität so unfrei und defekt gemacht wie die sogenannte "sexuelle Befreiung".

Aus der auch die schwurbelige Pädagogik stammt, in der ein Akt der "Aufklärung" eingeführt wurde. Der immer die Sexualität als "Ding für sich" stellen muß.  Deshalb ist und war es immer richtig, sie unter die Decke des Tabus, auch des Gesprächstabus zu stellen. Der bestenfalls dort punktuell zu begegnen ist - so wie man ein aufgeplatztes Ding wieder zunäht, indem man die herausgequollenen Innereien zurücksteckt - wo sie in Verletzung ihres Wesens ins Bewußtsein wie ein Ding für sich "gesprungen" ist.**

Es braucht also eine Atmosphäre, eine Umgebung, die diese Integrität, diese Eingeschlossenheit des körperlichen Drängens in eine ganzpersonale Bewegung durch Diskretion und Tabu zu bewahren sucht. Während die kindliche, jugendliche Umgebung bis hin zur Schule, der Öffentlichkeit, den Medien, von solchen Indiskretionen frei bleiben muß. Weil jedes Sprechen darüber die Behutsamkeit eines Menschen braucht, der in personaler Beziehung (wie es bei den Eltern der Fall ist) vermag, etwas beim Namen zu nennen, ohne daß es zum Namen wird. Eine Methodik, eine Technik dazu gibt es nicht, schon gar, weil auch dieses "Thema" so wie fast alles im Menschen "oszilliert", also nicht einfach gleich bleibt wie die Kurbelwelle eines Motors. Sondern eben von der personalen Begegnung ihr Maß empfängt.




*Das stellt die ganze Fragwürdigkeit auch angeblicher "natürlicher Empfängnisregelung" á la Rötzer vor Augen. Unter dem seltsamen Schlagwort "verantworteter Elternschaft" wird hier oft gröbster Unfug getrieben und verbreitet, ja die natürliche Empfängnisregelung sogar als Verhütungsmethode eingesetzt. Wobei - ist sie überhaupt mehr? Liegt nicht der Ansatz zum Umgang mit Empfängnis einem ganz anderen Verhalten, vor allem einer anderen Haltung immanent?

So nebenbei: Es gibt Untersuchungen, die mit dem Unterton des Erstaunens das Ergebnis brachten, daß die Frau dann die stärksten Bereitschaftssignale (erotische Wirkung) aussendet - meist völlig unbewußt, bis hin zu Gerüchen - wenn sie ihre empfangensbereiten Tage hat. In der Störung dieses Selbstseins, im Mangel oder gar Fehlen kultureller Umgangsformen vor allem, die (Selbst-)Vertrauen geben könnten, liegt wohl ein starker Grund für das sexualisierte, formlos-maßlose Gehabe so vieler Mädchen heute. Noch dazu getrieben von einem Imperativ, der sie zu einem unfraulichen, selbstverfehlenden Gehabe im Namen der Gleichstellung von Mann und Frau treibt.

**Es mag der reifen, älteren Persönlichkeit möglich sein, etwas offener über Sexualität zu sprechen. Wo also das Bewußtsein von einem abgeklärten Hosenboden noch deutlich übertroffen wird. Aber das hat ein junger Mensch in keinem Fall.





*271017*

Donnerstag, 23. November 2017

Die Logik der Verelendung der Arbeitenden

Bis in die Neuzeit war es in Europa so, daß der Preis eines Produkts sich (auch, aber unhintergehbar) danach bemaß, wieviel der Arbeiter (als Hersteller) für seinen Lebensunterhalt benötigte. Und zwar nicht nur er, sondern auch seine Frau und seine Familie, in der auch unweigerlich unproduktive Menschen eingeschlossen sind. Dazu gab es eine Reihe von Schutzmechanismen, mit denen die Landesobrigkeit dafür sorgte, daß das Volk solcherart gedeihlich leben und arbeiten konnte. Nicht zuletzt war dies der Sinn der Zunftordnungen, aber auch der Sinn von Zöllen und Wegezöllen.

Mit der Neuzeit aber veränderte sich das Bild. Mehr und mehr wurde die Arbeit zur Ware, mehr und mehr wurden Arbeiter (und darin sind alle arbeitenden Menschen eingeschlossen, also Handwerker, Kleingewerbetreibende, Lohnarbeiter und Bauern, die man heute auf jeden Fall dazu nehmen muß) zu Konkurrenten, die einander mit dem Gebot der Existenznot so lange unterboten, bis sie sogar ihren Lebensbedarf unterschritten. 

Was der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Kettler 1864 in "Die Arbeiterfrage und das Christentum" niederschrieb hat nichts von seiner Aktualität verloren. Er sprach erstmals an, daß sich die Wirtschaft in unseren Ländern auf eine Weise entwickelt hat, die den Prinzipien des Christentums nicht mehr entspricht. Auch wenn das oft behauptet wird. Es sind Lügen, schreibt er, mit denen die freiheitlich-liberalen Kräfte und (praktisch sämtliche) Parteien lediglich den Weg für ihre egoistischen Machenschaften freihalten wollen. Denn sie sprechen von Gemeinwohl, meinen aber immer das Wohl der Partei.

Der arbeitende Mensch ist deshalb in einer höchst bedrängten Lage, die für einen Christen unerträglich sein muß. Er kam in diese Lage, weil der liberale Kapitalismus es geschafft hat, daß ihm alle glauben, daß die unbedingte Gewerbefreiheit, ja mehr noch, der unbeschränkte Welthandel dem Insgesamt eines Staates dient. Daß das nicht so ist, läßt sich problemlos beweisen. Denn in Wahrheit wälzt der liberale Kapitalismus nur seine Risiken auf die Allgemeinheit um, und was er in dieser Situation schrankenloser Konkurrenz als Preisvorteil ankündigt, ist nur möglich, weil es auf Kosten der übrigen Bevölkerung geht. Namentlich das Transportwesen, vor allem aber die Notlage der Arbeiter, die von den Zufälligkeiten des Weltmarktpreises abhängen und immer bangen müssen, ob dieser ihnen morgen noch ausreichend Auskommen ermöglicht oder nicht. 

Sogar das wurde stillschweigend beseitigt, "übersehen", daß in den letzten fünf Jahrzehnten der Arbeiter mit seinem Einkommen nicht mehr in der Lage ist, eine Familie zu erhalten, weil die Frauen unter Vorspiegelung absurder Tatsachen und insbesonders einer angeblichen Freiheit selbst dazu beigetragen haben, daß die Löhne mehr und mehr gesunken sind. Auch wenn uns Statistiken etwas anderes vorlügen wollen. Dazu haben sogar die Gewerkschaften ihr gerütteltes Maß beigetragen, die ebenfalls die Frau auf den Arbeitsmarkt drängten - und damit hier Versprechungen auf stabile Löhne machten, die sie dort unterliefen, ja zerstörten, indem sie sich die ideologische und familienzerstörende Forderung nach Frauenarbeit an die Fahnen schrieben. 

Man kann historisch zeigen, daß in solchen Fällen - und es gab sie oft und oft - die demographische Entwicklung durch Geburtenrückgang Kurs auf Selbstauslöschung einer Bevölkerung nahm. Den Menschen fehlt der Mut zur Zukunft, er wird erstickt in der unaufhörlichen Sorge, der fehlenden ruhigen Lebensbasis, gerade in der Familie "zuhause".

Die Arbeit wurde mehr und mehr zur Ware, und indem sie das wird, wird sie der Konkurrenz unterworfen. Das setzt unweigerlich die Arbeiter unter Druck, und das Lohnniveau beginnt zu sinken. Bei uns ist das dadurch verschleiert worden, als der vermeintliche Kaufwert durch innere Entwertung der Ware - immer billiger, immer schlechter, immer geringwertiger, immer kleiner (siehe die Wohnungen; siehe die immer dichter und häßlicher verbauten Städte) -  "stieg" oder stabil blieb. Eine glatte Lüge, zu der die Internationalisierung, die Öffnung aller Handelsgrenzen weltweit, das ihre beitrug und noch beitragen wird (CETA, TTIP etc.). Und damit den Konkurrenzkampf um den allernotwendigsten Lohn bis in den letzten Winkel der Erde trägt.*

Ein Konkurrenzkampf, der zwangsläufig, weil mit mathematischer Sicherheit zu einer weiteren Kapitalkonzentration führt, was heißt, daß immer mehr freie Arbeiter in unmittelbare Lohnarbeitsverhältnisse sinken. Diese Konzentrationen führen aber zu Einfluß und Macht, die den Staat dazu nötigen, das unternehmerische Risiko abzunehmen und ebenfalls auf die Allgemeinheit überzuwälzen. Eine Allgemeinheit, die wieder derselbe Arbeiter ist, der um seinen auskömmlichen Lohn ohnehin bereits bangen muß, weil die Kapitalkonzentrationen für die Staaten eine nach der anderen "too big to fail" werden. Selbst das, was der Wirtschaftsliberalismus als Maßstab verkündet - absolute Freiheit in einem Freien Markt - ist eine Lüge, denn in Wahrheit handelt es sich um ein Privatisieren von Gewinnen, und ein Verallgemeinern der Verluste. In Krisenfällen gleicht der Staat die Verluste aus, für die niemand mehr verantwortlich ist.

Damit der Arbeiter aber diesen Betrug nicht mitbekommt, wird er mit allem möglichen abgelenkt und vollgestopft. Fernsehen, social media mit allem möglichen an Scheinfreiheiten, sexuelle Befreiung, Scheinthemen sonders Zahl, von der Klimaapokalypse bis zur "Ehe für alle" oder der Überforderung durch Massenzuwanderung, die nun plötzlich die ureigensten Lebensräume sprengen und gefährden, unterbrochen durch zeitweilige Paniken vor angeblichen menschheitsbedrohenden Seuchen wie Ebola oder Vogel- oder Schweinegrippe, Vegetariertum als Weltrettung, Islambedrohung oder Aids. Probleme, die einen normalen Menschen niemals belasten, der noch erkennt, wie eine normale Regierung handeln muß, damit (wenn schon) solche Probleme gar nie das Gemeinwohl gefährden oder überhaupt auftreten.

Kettler meint zwar nicht, daß es genüge, eine Rückkehr zum alten Zunftsystem zu etablieren. Das nämlich genau diese Fehlentwicklungen ursprünglich verhinderte, aber mit der Zeit zu einem System der Trägheit und Verhinderung auch gedeihlicherer Lebensumstände wurde, weil die Preise künstlich oft zu hoch gehalten worden waren. Aber das war ein Versagen der Obrigkeit, die diese Schieflagen nie unterband. Ein solches System braucht auch einen Stachel, der aus der Gewerbefreiheit kommt.  Aber diese Gewerbefreiheit darf wiederum nie ABSOLUT sein, und genau so wenig darf es grenzenlosen Wirtschaftsverkehr um jeden Preis heißen.

Wenn der Liberalismus außerdem völlig "freien Markt" verlangt, dann lügt er sowieso, weil er die Folgen für die Menschen und ihre Lebensweise unterschlägt. Er hat zudem den Beweis, daß er diesen Freien Markt sogar selbst halten kann, noch nie erbracht, denn er ist immer noch und mit absoluter Sicherheit (das ist das einzige, was an ihm absolut ist) auf ein periodisch "notwendiges" Ausplündern der Staats- und Volkskassen hinausgelaufen, die seine Verluste tragen mußten. Sein "Freier Markt" bedeutet immer zunehmende Kapitalkonzentration auf Kosten der Arbeit und des Gemeinwohls. Es gibt nur ein Bein, auf dem eine Volkswirtschaft stabil stehen kann, und das ist die menschliche Arbeit, und das ist ein menschengerechter Lohn.





*Einen zu geringen Lohn (für eine Familie) kann auch kein Sozialstaat ausgleichen, wie oft getan wird - auch das ist eine Lüge, in der dem Arbeiter hier genommen wird, was man ihm dort angeblich gibt.  Hier übernimmt der Staat nämlich nur die Kosten der Wirtschaft, die einen gerechten Lohn auf ihn (und die Arbeiter) wie in einem Hütchenspiel überwälzen, um "den globalen Konkurrenzkampf zu bestehen". Während dem Arbeiter Würde und Freiheit und einem Volk die Zukunft genommen wird.





*271017*

Laßt uns Nazisöhne machen (2)

Teil 2) Wenn wir schon dabei sind ...



Wenn schon, dann kann man auch dieses kurze Video aus derselben Werkstatt auch noch ansehen. Es spricht viel an. Denn viele Linke, wenn nicht die meisten, sind aus einem ganz bestimmten Grund gar als böse zu erkennen: Sie WOLLEN, daß der Andersdenkende böse wird. Sie wollen also Nazis schaffen, und verhängen - so, wie es ein Fluch soll - in den Begriffen, mit denen sie andere bedenken, auch eine Identität. Was die wahren Gründe für die Animositäten, die in rein persönlichen, psychischen Gründen liegen, gründlich verdecken soll.

Sie wollen also die Vernunft zum Schweigen bringen, denn die ist der Hauptfeind, gerade für eine Selbstkonstruktion der Selbsttäuschung, und ziehen den anderen auf ihre Ebene der Entselbstung, womöglich gar durch eine Ebene, in der plötzlich auch für den anderen Parteidenken als ultimo ratio notwendig wird. Das ist so nebenbei ein wichtiger Grund, warum immer noch so viele in Deutschland CDU und Merkel gewählt haben, oder warum viele meinten, Links oder AfD wählen "zu müssen". So werden die Behauptungen der Linken zur self fulfilling prophecy, zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Denn einer der Gründe, warum der VdZ immer der Meinung war, daß wir mittel- oder langfristig auf eine rechte Diktatur zusteuern liegt darin: Einer völlig ausgeuferten, wild um sich schlagenden Linken werden mit der Zeit viele (und schließlich auch der Staat) nicht mehr anders begegnen können oder meinen zu können. Und genau darauf steuert die Linke auch zu, gezielt. Denn was ihr angesichts eigentlicher Themen (da ist sie unfaßbar orientierungslos, ja Linke vertreten und implementieren heute oft sogar genau jene kapitalistischen Mechanismen, die wirklich das Volk, die Menschen knechten) fehlt ist die Wirklichkeit, auf die sie sich angeblich heute beziehen. Die nur als Spuk aus der Vergangenheit aus dem Schrank geholt werden kann, und die sie wie ein Hologramm vor sich hertragen.

Denn die Linke ist das Establishment, und das Establishment (als die Summe jener Faktoren, die Politik und öffentliches Leben bestimmen) ist schon geraume Zeit links. Und setzt mit eben jener linken Gewaltpose ihre Interessen und Anliegen durch, ja verhängt sie. Weil es aber in seinen weltanschaulichen Prädispositionen irrt, widersprüchlich ist, hat es die Wahrheit (bzw. die Vernunft) zum Feind. Deshalb wird heute überall und in allen Bereichen (sogar in der Kirche) das Dogma der Irrationalität als neue Definition von "Humanität" (Liebe) verkündet. WEIL dies aber gegen die Wahrheit des Menschen steht, baut sich chthonisch (denn unterbewußt als Begriff scheut der VdZ) eine Gegenkraft auf. Denn die Linke hat auch das Problem einer verfehlten Anthropologie, in der Freiheit zum Multiple-Choice-System innerhalb ihrer um des "Guten" willen verhängten Unfreiheit wird.

DIESEN WIDERSPRUCH ZUM SEIN fühlen die Linken, fühlt das Establishment, in sich selbst, in anderen, und umso drängender werden sie ("Wir haben keine Zeit" - man denke an den Klimawahn, und der ist ein Wahn, betrieben von wahnsinnig Gewordenen). Denn sie ahnen, daß eines Tages viele Menschen dagegen aufstehen werden. Menschen, die sie nicht vermeiden können, denn die Linke hat ein Problem: Sie lebt von den Nicht-Linken. Daß sich viele schlicht herkömmlich, "konservativ" leben wollende Menschen allmählich ideologisieren, ja meinen, keine andere Wahl zu haben, um noch atmen zu können, ist ein Zeichen, daß der Weg, bis das Establishment kippt, nicht mehr allzu weit sein kann.







*251017*

Mittwoch, 22. November 2017

Was für eine Heuchelei

Klar, was Harvey Weinstein vorgeworfen (seine ganze Karriere über war gekennzeichnet von sexuellem Mißbrauch, sexueller Belästigung, vor allem von der berühmten "Besetzungscouch") wird ist verdammenswert. Aber - was an Hollywood ist nicht verdammenswert? Seit Beginn, seit das eigentliche Hollywood in den 1920er Jahren entstand, war Film ein Marketinginstrument und damit auf die Schwäche des Menschen ausgerichtet. In den 1930er Jahren, als Kino noch ein großes Geschäft für jeden Kinobetreiber war, griff die Kirche in. Demonstrierte ihre Macht durch Boykottaufrufe, denen die Katholiken folgten, und flugs war Hollywood angesichts horrender Verluste zu Verhandlungen bereit. Also einigte man sich auf einen "Production Code". Zukünftig entschied ein Gremium, das katholisch dominiert war, was präsentiert werden durfte und was nicht.

Die Aushebelung Anfang der 1960er Jahre passierte von zwei Seiten. Einmal war da die innere Aushöhlung der Kirche, wo sich zu Beginn des 2. Vatikanums jeder Maßstab irgendwie aufzulösen schien. Die Kirche wollte plötzlich dem Zeitgeist entgegen gehen, das war noch nie der Fall gewesen. Und dann war da Hollywood, das den Fuß in die Tür stellte, ehe sie wieder geschlossen werden konnte, und wie ein schmieriger Vertreter jeden Trick ausnütze. Und mit einem Film über den Holocaust die Vereinbarung über das Nicht-Zeigen von Nacktheit übertrat. Dagegen zu protestieren, wie vorher immer, wagte plötzlich die Kirche nicht mehr.  Damit war der Damm gebrochen. Und ab Mitte der 1960er Jahren wurde die Welt mit Nacktheit im Film regelrecht überschwemmt.

Das ist nur ein kurzer Anriß des damaligen Geschehens, aber es sind die Säulen, auf denen das weitere Geschehen steht. Hollywood ist heute, was es immer war: Eine Institution der Gehirnwäsche, und vor allem eine Institution der sexuellen Ausbeutung. Der europäische Film hat diese Abirrung mittlerweile längst nachvollzogen. Angst in der Branche um das tägliche Brot, ja die gesamte Kunstbranche ist von Angst geprägt, daß es einen nur noch schaudern kann. Der VdZ weiß, wovon er spricht.

Nun war die Richtung umgekehrt. Nun ging es - seither, also richtig müßte es heißen: geht - es nur noch um darum, daß Filme aus Hollywood die sexuelle Befreiung, also das Herausreißen von Sexualität aus jedem kulturellen Zusammenhang, damit die Deprivation von Kultur - nur noch um Sex. Egal in welchem Film, egal in welcher Produktion. Hier werden Werte gesetzt. Und diese Werte sind kulturfeindlich, revolutionär. Hollywood-Filme sind seit her Produkte der Gehirnwäsche. Mit denen eine revolutionäre Emotionslandschaft, aber auch Gewissensbildung, Wissensvermittlung als Manipulation durchgeführt wird. Selbst wesenlos, substanzlos, kunstlos, wo Kunst also nur noch als Mittel eingesetzt wird, hat Hollywood gezielt und gnadenlos an der moralischen Aushöhlung des Westens, ja der Welt gearbeitet.

Nun fallen Weinstein diese Mittel auf den Kopf. Plötzlich wird er für etwas angeklagt, das er selbst in zahllosen Filmen (und Weinstein hat viele, vor allem erfolgreiche Filme produziert) propagiert hat! Was darin normal war, wird ihm nun im normalen Leben zum Verhängnis. Aber noch interessanter ist das Verhalten so vieler so genannter Hollywood-Größen! Sie, die oft und oft ihre Karriere genau diesen Momenten verdanken, die berühmt wurden, nicht weil sie so gute Schauspieler waren, sondern weil sie in diesem perversen Zirkel mitgespielt haben "um eine Karriere zu starten", beginnen nun, sich davon zu distanzieren!

Und Myriaden von Eltern folgen. Eltern, die ihre Kinder nächtelang vor dem Internetbildschirm hocken lassen, ohne sich dafür zu interessieren, ob da Pornographie oder Prä-Pornographie (Spiele!) läuft oder nicht, die ihre Kinder tagelang vor der Fernseh-Glotze hängen lassen, wo genau diese Hollywood-Befreiungs-Propaganda - in sich eine Kulturzerstörung! - läuft, regen sich nun auf. Dabei sind sie selbst die Mißbraucher! Dabei sind jene Eltern die Mißbraucher, die ihre Töchter und Söhne auf die Couches der Produzenten schicken, in schwindeligen Produktionen mitmachen lassen, weil sie sich ... wer weiß was ... erwarten.

Und sie alle bilden nun unter "#me too" ein Sammelbecken, weiß der Deibel, denn alle sind plötzlich mißbraucht worden! Wo waren denn die Eltern, die ihre 15jährigen Töchter (und Söhne, man war da in Hollywood nie sonderlich wählerisch) ablieferten und hofften, daß ihre Sprößlinge ihren Traum von Ruhm und Berühmtheit verwirklichen würden. Hauptkriterium: Sie mußten hübsch, verführerisch sein. Wie kann man ein Kind einfach "ausliefern", ganz bewußt - und sich 30 Jahre später darüber aufregen? 

Wie viele Mütter - es wäre höchst an der Zeit, das einmal aufzuarbeiten! (Der VdZ hat es in seinem Roman "Helena" getan) - die ihre Töchter mit Lust und Wonne zur Sexpuppe herrichten, um sie dann auszuliefern. Um so ihre perversen eigenen, aber gescheiterten, aber von Hollywood immer wieder und wieder hochgekochten Träume von Macht und Selbstverwirklichung eine Wende zu geben. (Die ja jedem Nichts Weltruhm versprechen; der Leser möge sich doch nur den Plot der meisten Hollywood-Produktionen ansehen - ein Nichts wird plötzlich Weltretter, usw. usf.) Na, welche Mutter hätte ihre Töchter nicht ausgeliefert, wenn ihr von einem Weinstein Ruhm und Geld und Ruhm versprochen worden wäre? Nein, den sie sich davon versprachen, nur hingen ihre Brüste schon? Das Böse der Frau ist fast unendlich tief und perfide.

Sie waren die Mißbraucher. Sie waren die ersten Täter. Weinstein nur das, dem man sich ausgeliefert hat, weil alle heute, wirklich alle, auf "Berühmtheit" hoffen, ohne noch einen Funken von Ahnung zu haben, womit das zu tun hat. Selbst also Opfer dieser Hollywood-Propaganda, die diesem verrotteten Stinkverein von Anfang an Menschen ausgeliefert hat, die freiwillig der Verführung zustimmten.

Shame. Shame on You ALL. And fuck You FOREVER.

Nein. Hollywood gehört abgedreht, und dieser ganze Schwindel einer Scheinwelt, die in Wahrheit nur ein Ziel hat: Unsere Kultur zu zerstören. Weil die auf dem Prinzip der Sittlichkeit aufgebaut ist. Dem manche, manche nicht genügen konnten und können. Also versuchte man, die Kultur umzudefinieren.

Schauspieler sind eben meist einfach ... strunzdumm. Strunzdumm! Wie ihre Eltern. Meryl Streep etwa - die der VdZ als Schauspielerin sehr schätzt - hat nichts eilfertiger zu tun als sich von Weinstein, dem sie wie so viele andere (denn Weinstein war höchst erfolgreich, kaum eine Erfolgsproduktion der letzten Jahrzehnte, in die er nicht verwickelt war) ihre Karriere verdankt, zu distanzieren. Und im selben Atemzug die Pardonierung von Roman Polansky zu verlangen, der nachweislich jüngste Mädchen, Kinder mißbraucht hat. Matt Damon, Ben Affleck ... sie sollten doch alle einfach schweigen, sie sind peinlich. Peinlich wie ein Christoph Waltz. Gut was er sagt, wenn er übers Handwerk spricht, darauf sollte er sich beschränken. Strunzdumm wird es nämlich, wenn (wie meist) diese Leute nicht erkennen (und unterscheiden) können, woraus das Netz gewebt ist, auf dem ihr Ruhm sich erhoben hat. Und plötzlich meinen, sie hätten "etwas Allgemeines, gar Politisches zu sagen". Schauspieler sind meist eben einfach strunzdumm. Heute. Weil sie mit Kunst nix mehr am Hut haben, nur noch einer narzißtischen Passion folgen. Der Hollywood im Extremfall höchste Entfaltung gewährt. Tja, welchen Gott man anbetet ...

Hier noch ein amerikanisches Audio-Radio-Gespräch, das die Aspekte rund um den "Fall Harvey Weinstein" sehr umfassend aufgreift. Zuerst schreien alle nach sexueller Grenzenlosigkeit, ja verteidigen diese als angebliche "westliche Werte", und regen sich in dem Moment auf, wo diese stattfindet, aber mal nicht in den Kram paßt. Wenn wir eines lernen sollten aus dem "Fall Weinstein" dann das: Daß wir uns endlich von dieser konzertierten, planmäßig ablaufenden Hollywood-Maschine abkoppeln sollten, die nichts anderes beabsichtigt hat, seit je, als unsere Kultur, unsere Sittlichkeit, unsere Weltsicht zu manipulieren und damit uns von uns selbst zu entfremden. Und die damit eine ur-jüdische Intention verfolgt. Weil das Judentum angesichts seiner Seinsverweigerung ab ovo keine andere Wahl mehr sieht als das Sein selbst nicht nur abzulehnen, zu verleugnen, sondern dort, wo es im Christentum manifest wurde, zum Einsturz zu bringen. Und wo und wie kann man das besser als über ...  Stärkung der Schwächen des Starken, als durch dessen Verwirrung durch Implementierung "anderer Werte", die im Widerspruch zum Sein stehen?

Wenn die Juden sich unbeobachtet glauben, preisen sie selbst ihre Leistung als die, die Hollywood von Anfang an besaßen. Als die, die die Pornographie von Anfang an beherrschten, mit der sich jede Kultur am treffsicherndsten ausheben läßt. Denn Kultur heißt Sittlichkeit. Immer. Überall. Als Erhebung über die Niedergefallenheit an die Motorik der Materialität, das eigentliche Lebensmoment, das eigentliche Kulturmoment.

Antisemitismus? E. Michael Jones bringt es einmal auf den Punkt: Früher war Antisemitismus ein Impuls gegen Juden. Heute ist es der Impuls gegen jeden, der das Judentum als gesellschaftspolitische Kraft kritisiert. Es ist ein kaum zu glaubender Erfolg des Judaismus (noch einmal: das hat keine rassistische Komponente! Mit Rasse hat das nichts zu tun, das war der Generalfehler von Hitler), daß selbst die Kirche diese ontologische Tatsache auslöschen will. Es ist ein kaum glaublicher Erfolg des amerikanischen Judaismus, einen nachweislich und offensichtlich geistesgestörten Mann (über den beherrschten deutschsprachigen Raum) zum Papstamt gehoben zu haben.
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*201017*