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Freitag, 10. November 2017

Die "amerikanische Intervention" in die Gesetze der Logik (3)

 Teil 3)




Wo die Kirche selbst sich schon den Entscheidungen eines Obersten (staatlichen) Gerichtshofs in einer Weise unterwirft, die nur mit der Unfehlbarkeitsdogmatisierung des Papstes noch vergleichbar ist. Und diese Unfehlbarkeitsfestlegung (denn mehr ist es in dem Fall nicht) sogar verlangt, und als eigene Handlungsmaxime befolgt. Welche Schande! So werden Abtreibung, Verhütung, "Ehe für alle" AKZEPTIERT, ja sogar in das eigene Programm übernommen. Wer hier nicht Verachtung für den Klerus empfindet ist krank. 

Warum aber verhält sich der Klerus (mit dem Papst an der Spitze) heute so? WEIL ER AM TISCH DER FETTEN W'ELTMISCHPOKE WENIGSTENS IRGENDWIE MITSPEISEN MÖCHTE. Und wenn er es noch nicht tut, so möchte er es irgendwann einmal können. Der Klerus war vermutlich zu den meisten Zeiten derartig niedrig motiviert, eine einzige Ansammlung von widerwärtigen Kriechern, daß es schon alleine ein Beweis für die Christusförmigkeit der Kirche ist, daß es sie noch immer gibt. Denn kaum ein Kleriker, der nicht - berechtigt! - tiefste menschliche Verachtung verdient hätte. (So wie kaum ein Mensch, der sich sein Leben "verdient" hätte, das ein anderes Problem, aber von derselben Struktur.)

Die Reaktion der (meisten) Bischöfe und in der Kirche Verantwortlichen (nicht nur) in den USA war genau so.  Die auch heute ständig an Rechtfertigungen basteln, wie man den Glauben, die Wahrheit verraten, aber doch "katholisch" bleiben könne. So, wie sie es eben tun.


Und genau das war die Struktur des "Kulturkampfes", der sich in den 1950er/60er Jahren in den USA abspielte, und er zugunsten des jüdischen Einflusses verloren ging. Nur wenn man die Kultur entkräftete, war diese Feigheit, dieser schmähliche Verrat, diese Niederlage "verkaufbar".

Man schaue sich doch den heutigen Wiener Erzbischof Schönborn an, der ein Musterbeispiel für Verachtenswürdigkeit darstellt, wie es in der Kirche in Massen auftritt. Aber genau dort beginnt das (keineswegs irrationale, nur nicht einfachen menschlichen Kräften folgende) Geheimnis Kirche! Bei Vollidioten wie diesem Papst, bei Nieten wie diesem Wiener Erzbischof, bei Klerikern auf die man spucken möchte - und bei Getauften wie dem VdZ, die jeder Verachtung wert sind. Nicht, daß dadurch die Kirche auferbaut würde, das nicht gerade. Aber daß sie TROTZDEM, trotz dieser Entstellungen unüberwindlich ist, DAS ist das Mysterium Christi.

Genau aber diese Geste ist hinter dem Verhalten der Kirche (und gar so vieler "katholischen" Bürger) derzeit zu erkennen:  Wir können Katholiken sein und trotzdem am Tisch des heutigen Staates sitzen bleiben. Ja, da und dort sind wir im Dissens, aber wir verlieren nie die Basis für den Dialog. wir bleiben bei Euch! Und die längst enteigentlichte, weichgespülte Gemeinde der "Katholiken" - soferne sie nicht "radikal" sind - nickt und sagt: Oh, da ist ja jemand, der "widersteht", der den Katholischen Standpunkt einbringt! Well done! Wir sind eben Katholiken, aber wir sind dabei im Spiel. Wir sind wichtig! 

Und was DAS, dieser letzte Satz, für die meisten "offiziellen" Katholiken bedeutet, hat der VdZ in jahrelanger Erfahrung kennengelernt. Nur darum geht es nämlich. Nur darum ging es auch Bischof Krenn, übrigens. Na, und seinem Nachfolger sowieso. Ja, wir sind schon gegen Abtreibung, ABER deshalb lassen wir uns doch nicht vom gemeinsamen friedlichen Mittagessen abbringen!? Wir sind doch alle Team-Player!? Und die Super-Katholiken applaudieren, ah, da ist jemand, der unsere Position vertritt, super. Und freuen sich über das System, in dem IHRE LEUTE immer noch nach oben kommen können.

Oh ja, Wemhoff hat einen feingesponnenen Geist, das mag der VdZ. Und er legt seine Argumente sehr subtil an, und das heißt: Von den Fundamenten her. Immerhin, so sagt sich ja mittlerweile fast jeder, kann ich auf private Weise meine "Überzeugungen" leben, ja manchmal sogar äußern (und wer da aneckt, hat halt einen falschen, unpastoralen, lieblosen Ton angeschlagen), manchmal, und trotzdem kann ich MIT den anderen ungestört leben, und mit den Gesetzen und dem Staat harmonieren.

PERSÖNLICH ZWAR GEGENSÄTZLICH, ABER OFFIZIELL ZEIGE ICH; DASZ ICH DAMIT LEBEN KANN: Darauf reduziert sich heutiges "katholisches Leben", so wird es propagiert, vorgelebt. Na, und wie gerne von "Katholiken" aufgegriffen? Böse sind nur noch die, die das Tischtuch zerschneiden, die sind radikal, lieblos, unpastoral. Und hier zeigt sich das Problem der Spaltung von Religion und Staat. Ja, mein persönliches religiöses Leben darf ich haben, ja das wird "beschützt", aber nur so lange, als es nicht ins öffentliche Leben übergreift. Denn das muß anderen Gesetzen folgen. Staatlichen, säkularen Gesetzen.

Das wird bei uns allen Ernstes auch als Konzept des Umgangs mit dem Islam gepredigt. Ihr dürft Eure Religion natürlich ausüben, aber nur dann nicht mehr, wenn sie unsere Gesetze verletzt. Das ist die Folge der Entsaftung des Christentums überhaupt. Und im übrigen eine Entwürdigung jedes Muslim. So empfinden die das auch: Sie werden nicht ernstgenommen. Wie auch? In einem sogenannten christlichen Abendland, das sich selbst nicht mehr ernstnimmt, sondern behauptet, einen dritten, säkularen Weg gefunden zu haben?! Geht es noch geistesgestörter? Und die Aufklärung IST eine Geistesstörung.

Daß das aber als allgemeine Auffassung gilt, als das "akzeptable System", ist auf das Verhalten der Kirche selbst zurückzuführen. Und hier kommt wieder der CIA ins Spiel, der einer universalistischen "USA-Idee" folgte, mit der er staatliche Einheit - und damit Brauchbarkeit im Krieg, so wie die Kriegsgesetze, die die Wirtschaft unter staatliche Kontrolle und strategische Lenkung stellte - schaffen wollte. Gerade im Kalten Krieg. Wo die Bevölkerung zu einer schlagkräftigen Einheit als "Kriegspartei" formiert werden sollte. Ein Begehren, dem sich die Kirche ... nicht verwehrte. Die Kirche ließ sich zum Instrument der Kriegsführung mißbrauchen. Staatsinteresse im Krieg ging plötzlich vor Glaube. Und die Menschen schauten auf die Kirche, wie sie immer auf sie schauen, und die sich selbst dem Staat unterwerfende Kirche sagte ihnen, was wie verträglich oder geboten sei.

Heute schaut die Kirche offiziell sogar auf "die Wissenschaft", P. Franziskus hat immer wieder davon gesprochen, und nicht nur er. Anstatt zu wissen was die Kirche immer wußte, daß nämlich die Wissenschaft von ihr ihre Maßstäbe braucht, es keine voraussetzungslose Wissenschaft gibt. Dabei kommt die Wissenschaft aus der Kirche! Als Überwindung des heidnischen Aberglaubens, der Unterordnung unter die Vernunft! Schon drei Päpste aber dauert diese Erniedrigung jeder Vernunft, diese Verwirrung der Menschen. Wer soll dieser Kirche noch glauben, wo doch der normale Hausverstand (mehr ahnt als) weiß, daß die Wissenschaft nur höchst fragwürdige Antworten bietet?

Aber wie verführerisch war und ist das doch!? Man kann auch heute als Katholik etwas erreichen, man muß nur den Glauben, die Überzeugung an der Türe ablegen. Da kommt noch die lächerliche Auffassung so mancher, daß sie erst einmal nach oben gekommen sein müßten, um dann "alles ändern" zu können. So sprach etwa die Kirche 1994 bei der Abstimmung zum EU-Beitritt Österreichs, der VdZ hat es hautnah miterlebt, als sie davon sprach, daß wenn wir erst einmal "drin" seien, dann auch jene katholischen Positionen (man denke nur an die Subsidiarität) "einbringen" könnten, die wir vorher verheimlicht haben. Oder gar nicht mehr wußten? Das gilt wohl eher. Erst einmal dabeisein, dann kann man sich einbringen. Was für eine Ahnungslosigkeit über die Wirklichkeit des Menschen, der Soziologie, der menschlichen Verfaßtheit!

Genau das war die Art, wie sich die katholischen Bischöfe 1960 verhielten, genau so verhielten sie sich 1984, genau so verhalten sie sich 2017. Hauptsache DABEISEIN. Man muß im Spiel sein, am selben Tisch sitzen, dann kann man auch katholische (kontroversielle) Positionen vertreten. Und genau diesen Charakter haben (fast) sämtliche kirchlichen Papiere seit dem 2. Vatikanum, und wo sie das noch nicht hatten, soll es, wie es aussieht, noch heute verändert werden.


Morgen Teil 4)






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