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Mittwoch, 22. November 2017

Laßt uns Nazisöhne machen (1)

Man muß schon links sein um zu glauben, daß Phantasiebilder und Wirklichkeitsignoranz auch Relevanz haben. Um zu glauben, daß es Sinn haben kann auf die Unwirklichkeit zu spekulieren. Die oft genug schon verzweifelte Aggressivität vieler politischer Gruppierungen hat dort ihre Wurzeln. Denn wo etwas nicht in Wirklichkeit verankert ist, braucht es die Behauptung. Und nicht nur das, es braucht das Feindbild als Phantom, an dem sich dann das eigene Sein - wie ein Hologramm - aufbauen läßt. Man muß sich freilich manchmal erst an den Gedanken gewöhnen, daß viele sogenannte "Anliegen" - und oft gerade die angeblich dringendsten, drängendsten - gar nicht existieren, sondern eben reine Phantome sind, Scheinbilder, die man sich vorspiegelt, um das eigene Selbst aufrechtzuhalten. 

Dessen Motive aus ganz, wirklich ganz anderen Bezirken kommen als sie als Sachgebiet behaupten. Viele gerade der medial als die gravierendsten dargestellten Sachprobleme sind deshalb eine Angelegenheit der Psychologie, nicht der Sachlichkeit.

Den Link zu diesem Video, einem Erfahrungsbericht eines "Jungsozialisten", der den Sozialismus ernst nehmen wollte und Kontakt zu linken Nachwuchsorganisationen suchte, hat der VdZ ebenfalls dem Blog von Hadmut Danisch entnommen. Die Viertelstunde lohnt. So nebenbei vermittelt es eine Ahnung über die Eigendynamik von "Parteien", die der VdZ für eine Antithese zur Demokratie hält. Denn Politik wird durch sie unausbleiblich zur Kampfposition von Parteiungen, das Interesse einer Partei als Faktor und Figur geht notwendig über die Sache, deretwegen sie angeblich gegründet wurden. 

Das macht das "Wählen" im Grunde zur reinen Farce, zum völlig unabwägbaren taktischen Lavieren, das oft genug überraschende Resultate bringt - die nicht (oder wenn dann zufällig) das Interesse des Volkes und derjenigen, die gewählt haben, zum Ausdruck bringen. In der heutigen Parteiendemokratie zur Wahl zu gehen ist nicht mehr als ein Lotteriespiel, in dem es nicht ums Gemeinwohl geht, sondern um Strategie und Identität.





Morgen Teil 2) Wenn wir schon dabei sind ...




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