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Donnerstag, 30. November 2017

Von der Entwicklung zum Sklaven

In Fortsetzung des thematischen Schwerpunkts der letzten Zeit folgt dieser Bericht vom SWR vom April 2017. Er behandelt das Übel der Leiharbeit, das sich zu einem System des Sklavenmarktes entwickelt hat. Folge eines mehr und mehr fehlverstandenen Menschen, ja einer als bloße Funktionsphysik mißverstandene Welt, damit nur weiterer Punkt auf einer Entwicklungslinie, die definitiv vor 500 Jahren mit einem neuen physikalistischen, immanentistischen Weltbild einsetzt, die keinen Gott mehr brauchen möchte. Dieser wird bestenfalls noch zum moralischen Imperativ, der sich aber nicht aufs Weltgefüge selbst auswirkt. 

Aber damit fällt der Mensch seiner eigenen Logik zum Opfer, die nicht mehr das Schöpfungs- und Weltganze kennt, sondern die Welt auf ein Gestell reduziert hat. 

In eben dieser Linie steht dann der Sozialstaat heutigen Zuschnitts, der Zwischenmenschlichkeit vom Menschen trennt und zum Funktionsmoment macht, in dem die Anbindung an das Sein - dem personalen Gott, der zur Welt in direktem, lebendigem Verhältnis steht - fehlt, diese notdürftig durch "Rechte" und "Ansprüche" ersetzt, ja damit das Gemeinwohl zum Beutegut macht, das eine ganz eigene Vorgangsweise der "Frechheit" braucht, um zu greifen. Deshalb sind auch manche Konsequenzen, die gefordert werden, in sich falsch, damit nur tragisch. Denn sie führen vom Wesen des Wirtschaftens, Arbeitens, Lebens weg. Sind selbst Technik, die auf Technik reagiert, aber denselben Unmenschlichkeiten entspringt wie diese zeitigt.  

Der Sozialismus ist damit zwar als Reaktion verständlich, aber in sich falsch. Er bringt die verlorene menschliche Dimension (die nur dann eine solche ist, wenn sie eine transzendente, auf Gott als letzthinnigen Urheber alles Seienden ausgerichtete ist) nicht zurück, sondern ersetzt sie durch technische Effekte. Er entmenscht also auch dort, wo er vorgibt, durch bestimmte Vorzüge (Brot) Ersatz oder vollwertige Reparatur eines entfesselten Kapitalismus zu sein. Er ist nur seine Entsprechung, weil auf derselben Ebene.

Den Wirtschaftstreibenden aber muß gesagt werden, daß sie sich immer häufiger im Bereich der schweren Sünde bewegen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gingen praktisch sämtlich in Richtung einer immer weitgehenderen Entsittlichung des unternehmerischen Handelns (mühselig kaschiert durch eine Schein-Moralisierung). In diesem Seinsverstoß haben Wirtschaftsbetriebe nichts Gutes von der Welt zu erwarten. Vielmehr werden sie Opfer der von ihnen selbst eingeleiteten Mechanik.

Die Einschrumpfung des Wirtschaftens auf immer härtere "Funktionslogik" ist damit auch als Reaktion auf das Wissen um die prinzipielle Verfehltheit des eigenen Handelns zu sehen, das nur dann "funktioniert", wenn es sich innerhalb einer Welt-Technik bewegt. Sie steht damit unter immer stärkerem Zeitdruck, weil das Ende bereits als Menetekel an die Wand geschrieben steht. Wie auch die Politik begreifen muß, daß sie zu anderen Wegen greifen muß, daß die bisherige Methode des "Geldverteilens" als Löschen, wo es brennt, nicht greift und niemals gegriffen, sondern nur getäuscht hat.










*081117*