David
A. Wemhoff hat ein großartiges, jedem auch in Europa zu empfehlendes
Buch geschrieben, Ausfluß seines Denkens und Arbeitens, immer Versuch zu
ordnen, im Denken, das jedes Schreiben ist, voranzutreiben, wie Bücher
es eben sind. "John Courtney Murray, Time/Life, and the American Propositions".
Wie bei allen wesentlichen Büchern zu erwarten, ist es nach einer kleinen Startauflage nicht mehr erhältlich. Nicht? Schwer. Der VdZ hat es fast zufällig in einem amerikanischen Antiquariat erwischt. Per Internet, er gesteht ... Die Zeiten, wo er viele Antiquariate im süddeutschen Raum persönlich kannte sind auch bei ihm vorbei. Leider. Zwar kann er seit er sich des Internets bedient weit mehr Bücher auftreiben, als ihm vorher möglich gewesen wäre, aber er weiß gar nicht, ob dieser Vorteil auch tatsächlich einer war und ist. Aber vergessen wir das. Er hat also auch dieses Buch erstanden.
Wie bei allen wesentlichen Büchern zu erwarten, ist es nach einer kleinen Startauflage nicht mehr erhältlich. Nicht? Schwer. Der VdZ hat es fast zufällig in einem amerikanischen Antiquariat erwischt. Per Internet, er gesteht ... Die Zeiten, wo er viele Antiquariate im süddeutschen Raum persönlich kannte sind auch bei ihm vorbei. Leider. Zwar kann er seit er sich des Internets bedient weit mehr Bücher auftreiben, als ihm vorher möglich gewesen wäre, aber er weiß gar nicht, ob dieser Vorteil auch tatsächlich einer war und ist. Aber vergessen wir das. Er hat also auch dieses Buch erstanden.
Und
fand es in diesem jüngst veröffentlichten Video besprochen. Nein, gar nicht besprochen. Sondern
der offenbar überaus intelligente Autor hat einfach seinen Ansatz in einem Besprechen aktueller
Entwicklungen (der absurde "Kniefall", der sich in der amerikanischen
Sportwelt auf gruselige Weise durchsetzt, wo die Sportler beim Absingen
der Hymne - für einen substanzlosen Staat wie die USA essentiell - auf
die Knie fallen, als Protest, nicht aus Ehrerbietung) transparent und nachvollziehbar gemacht.
Warum
tun die Sportler das? Aus Protest gegen eine substantielle, systemisch
etablierte Ungerechtigkeit. Gegen Rassismus, gegen LBGT, gegen alles was
halt die moderne Gefühligkeit zum Wert erhebt, ohne ihn begründen zu
können.
Aber
diese Geste läßt in dem Fall etwas Wahres ahnen. Man erahnt, daß die Verfassung der
USA, die die Erhebung gegen England ab 1776 in ein Programm faßte,
keineswegs ein Volk in Gott gründete, wie manche meinen. Das Wesen
dieser Verfassung hat sich eindeutig gezeigt: Es war die Schaffung einer
gemeinsamen Währung, die die Arbeit vieler Millionen migrierter Europäer
in diesem neu erfaßten Kontinent "lohnender" machte, die
Wirtschaftskraft vieler Einzelterritorien ("States") zusammenfaßte und
effizienter machte. Es ging weder um Gott, noch um die Würde des
Menschen. Vielmehr wurde die Würde des Menschen im Autonomismus der
Aufklärung verankert. Der Wurzel des liberalistischen Kapitalismus.
Es
gibt mehr als genug Bücher (wenn wir schon dabei sind) die zeigen, daß
hinter dem Aufstand der Migranten in Nordamerika - der eine Erhebung der
an sich schon revolutionären Puritaner gegen das englische Königtum,
also gegen den Vater waren - GANZ SICHER kein humanes Interesse stand.
Das war nur das Kleid, das man dem Krüppel mehr oder weniger mangelhaft
überstülpte, als Rechtfertigung posthoc. Sondern das Interesse von
Oligarchen, von Reichen! Sämtliche Proponenten der amerikanischen
Revolution (wie bei jeder Revolution, übrigens) waren reiche, sogar
überaus reiche Einzelfiguren, die gegen Geschäftsstörung durch Moral und
Naturgesetze aufbegehrten.
Die 90 Jahre später übergeschobene "Anti-Sklaven-Politik" war ein Instrument des Kapitalismus des Nordens, die Substanz des Südens zu zerstören, die der Geldwirtschaft des Nordens so hinderlich war, ja diese zerstört hätte. Der Süden hatte damals kaum Schulden, ganz anders als der "industrialisiertere" Norden! Er hatte aber viel reales, stabiles, verwurzeltes Eigenkapital und wirtschaftliche Substanz. Auch im Süden gab es genug Stimmen (sogar General Lee war eine davon), die die Auswüchse der Sklavenwirtschaft anprangerten, die überall dort eintraten, wo die Sklaven nicht in eine patriarchale "Haus-"Idee, Familienidee eingebunden war. Was im übrigen auch wirtschaftlich kein nachhaltiges Modell war.
Die wenigen Ausnahmen, die es da gibt, die also an einem Amerika als "göttlicher Mission" arbeiteten, sind eher unter der Kategorie "Nützliche Idioten" einzuordnen, die die Hauptsache gründlich mißverstanden und "überaus wohlwollend mißverstanden" haben. Denn Gott war bereits umgedeutet, als Erfolgsgarant des rückhaltlosen (bestenfalls moralistischen) Individualismus mißverstanden - wie im Protestantismus, im Puritanismus als einer seiner Abspaltungen (selber eine Form des Calvinismus) pervertiert.
Mangels eines Begreifens von Universalien gibt es auch kein Gemeinwohl, das im Vordergrund stand. Sondern es herrschte und herrscht die Auffassung des liberalen Kapitalismus, der da dem Köhlerglauben folgt, daß sich das große Ganze dann reguliert, wenn man dem Einzelnen jede denkbare Freiheit läßt. Das hat aber zur Folge, daß sich der Stärkere durchsetzt. Bamm, da haben wir den Evolutionsmus wieder. In den USA implementiert von Stärkeren, die den Schwachen, dem weit mehrheitlich Schwachen vorgaukeln, daß sie das zum selben Reichtum führt wie dem ihren. An diesem Witz hält Amerika bis heute fest, diesen Witz haben sie mittlerweile auch in Europa, ja in der ganzen Welt installiert.
Weil er von der Gier der Menschen lebt, der Sehnsucht nach Paradies, Erlösung aus dem "vallis lacrimosa", "Tal der Tränen", wie die Kirche immer sagte, weil es das Leben realistisch betrachtet eben einmal ist. Samt mitgeliefertem Geschichtenbuch, samt Buch der Legenden. Wie die "Vom Tellerwäscher zum Millionär". Schon an sich übrigens - eine revolutionäre Idee der Überwindung der göttlichen Ordnung durch Neuschaffung, unter veränderten Parametern. Ach ja, da haben wir ja das neue religiöse Grundmotiv: Das Gesetz der Stärke, den Evolutionismus. Wir wiederholen uns.
Die 90 Jahre später übergeschobene "Anti-Sklaven-Politik" war ein Instrument des Kapitalismus des Nordens, die Substanz des Südens zu zerstören, die der Geldwirtschaft des Nordens so hinderlich war, ja diese zerstört hätte. Der Süden hatte damals kaum Schulden, ganz anders als der "industrialisiertere" Norden! Er hatte aber viel reales, stabiles, verwurzeltes Eigenkapital und wirtschaftliche Substanz. Auch im Süden gab es genug Stimmen (sogar General Lee war eine davon), die die Auswüchse der Sklavenwirtschaft anprangerten, die überall dort eintraten, wo die Sklaven nicht in eine patriarchale "Haus-"Idee, Familienidee eingebunden war. Was im übrigen auch wirtschaftlich kein nachhaltiges Modell war.
Die wenigen Ausnahmen, die es da gibt, die also an einem Amerika als "göttlicher Mission" arbeiteten, sind eher unter der Kategorie "Nützliche Idioten" einzuordnen, die die Hauptsache gründlich mißverstanden und "überaus wohlwollend mißverstanden" haben. Denn Gott war bereits umgedeutet, als Erfolgsgarant des rückhaltlosen (bestenfalls moralistischen) Individualismus mißverstanden - wie im Protestantismus, im Puritanismus als einer seiner Abspaltungen (selber eine Form des Calvinismus) pervertiert.
Mangels eines Begreifens von Universalien gibt es auch kein Gemeinwohl, das im Vordergrund stand. Sondern es herrschte und herrscht die Auffassung des liberalen Kapitalismus, der da dem Köhlerglauben folgt, daß sich das große Ganze dann reguliert, wenn man dem Einzelnen jede denkbare Freiheit läßt. Das hat aber zur Folge, daß sich der Stärkere durchsetzt. Bamm, da haben wir den Evolutionsmus wieder. In den USA implementiert von Stärkeren, die den Schwachen, dem weit mehrheitlich Schwachen vorgaukeln, daß sie das zum selben Reichtum führt wie dem ihren. An diesem Witz hält Amerika bis heute fest, diesen Witz haben sie mittlerweile auch in Europa, ja in der ganzen Welt installiert.
Weil er von der Gier der Menschen lebt, der Sehnsucht nach Paradies, Erlösung aus dem "vallis lacrimosa", "Tal der Tränen", wie die Kirche immer sagte, weil es das Leben realistisch betrachtet eben einmal ist. Samt mitgeliefertem Geschichtenbuch, samt Buch der Legenden. Wie die "Vom Tellerwäscher zum Millionär". Schon an sich übrigens - eine revolutionäre Idee der Überwindung der göttlichen Ordnung durch Neuschaffung, unter veränderten Parametern. Ach ja, da haben wir ja das neue religiöse Grundmotiv: Das Gesetz der Stärke, den Evolutionismus. Wir wiederholen uns.
Wie
auch immer: Gegen jede landläufige Meinung sind die Amerikaner in ihrer
Verfassung ("Constituion"), die dort eine so große Rolle spielt, NICHT
in einer Verantwortung vor Gott - am ersten Platz - verankert.
(Vielmehr wird Religion relativiert: Jeder soll eben nach seiner Facon
glücklich werden. Was er aber glaubt, die Religion also, ist
unbedeutend. Damit ist Religion unbedeutend!), sondern in der Autonomie
des Individuums. An sich eine aufklärerische Idee, die von Amerika -
diesem britischen Auswurf - ausgehenden Zersetzung des gesamten
Abendlandes. Wie immer: Das Geschaffene, das Werk beginnt eben
zurückzuwirken.
In
gewisser Weise haben also die Kniefaller beim Abspielen der
amerikanischen Hymne - die da lustigerweise meinen, sich auf den wahren
Geist der Verfassung zu berufen, und diese spielt in Amerika ja eine
entscheidende Rolle, denn sie ist es, die diesen Staat begründen,
halten, ordnen soll - sogar Recht! Sie protestieren aber gegen jene
Verfassung, die sie da einmahnen. Nur wissen sie es nicht. Sie fordern
eine Neugründung der Vereinigten Staaten, nur wissen sie es nicht. Wenn
sie da sagen, daß Rassismus und Ungleichheit systemisch sind. Sie sind
tatsächlich konstitutionell. Und damit stehen sie gegen das gesamte
Rechtssystem der USA, das alle seine ordnenden, jeden Einzelfall
letztlich ordnenden Prinzipien aus ... der Verfassung bezieht. Welch
Groteske!
Die
amerikanische Verfassung gibt zwar vor, die Religion zu schützen. Aber
sie nimmt sie damit gleichzeitig aus jeder Relevanz für die Politik. Und
stellt das Individuum und seine Willkür als "Idee des Glücks" an die
erste Stelle. Jeder, der aus weltlichen Gründen argumentiert, ist im
Vorteil gegenüber jedem, der vorgibt, aus religiösen Gründen zu
handeln.
Das
macht eine Grundsatzfrage ganz aktuell (und bis hinein in den
islamischen Terrorismus ist das relevant), gerade in den USA: Sollen
oder müssen gar die Gesetze des Staates von den Gesetzen Gottes
durchdrungen sein? Dürfen persönliche Glaubenssysteme in der
Rechtsauslegung eine Rolle spielen? Das Groteske ist, daß die
Bevölkerung vor allem jenen vertraut, die sich auf Gott und seine
Relevanz berufen! Das war schon bei Obama so, und erst recht bei Trump,
und noch mehr bei manchen Figuren, die er in hohe Positionen hob.
Morgen Teil 2)
*221017*