Es war wohl der Hauptgrund, warum ich mich von allen Formen der social media verabschiedet habe, und sie so weit wie möglich aus meinem Leben fernzuhalten versuche.
Es ist das völlige Fehlen von Liebe im Umgang mit dem Nächsten. Die völlige Absenz jenes Wohlwollens, das den anderen als Ganzes, als Selbstzweck sieht, und sein Wohl will.
Sogar auf Kosten des eigenen Rangs, in dem Wissen, daß die Größe oder Höhe eines Menschen von ganz anderen Dingen bestimmt wird, als von diesen Arten "rationalen Diskurses". Der ab dem Zeitpunkt endgültig erstarrt, in dem der Krieg ausgerufen ist. Und der Krieg ist in den social media prinzipiell ausgerufen.
Denn die Art der social media scheint das sogar zu fordern. Die nur noch Sieger und Besiegte, Überlegene und Verlierer kennt und vorgibt, jeden in eine der Kategorien einordnen zu können. Wenn es in social media Respekt und Anerkennung von Stand und Identität (samt Rückführung des Werts eines Arguments darauf) gibt dann nur scheinbar, und durch andere Kriterien, als dem realen Leben entsprechen.
Wenn dann noch reale Lebenskriterien dazukommen so sind diese bereits entwertet weil enteigentlicht. Sie unterliegen immer noch dem Urteil jedes einzelnen Teilnehmers an diesen Diskursformen, und sind damit nie real, sondern immer nur Simulationen des realen Lebens.
Was im übrigen die völlige Verkennung des Wesens des rationalen Disputs anzeigt.
Wenn man aber über Krieg als Dauerzustand spricht, dann darf dieser gesamte Bereich der social media nicht vergessen werden.