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Samstag, 14. September 2024

Vom Paradoxen der Freiheit

Psalm 84 sagt es. Wo ist mein Nest? Wo ist der Ort, auf den der Mensch sein Herz legen kann, um FREI zu sein? 
Es ist der Altar, der Ort der Hingabe, des Selbstopfers.
Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. Er schenkt Gnade und Herrlichkeit. Der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe. Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut (sic!).
Gott, der uns besser kennt als wir, der uns näher ist als wir es uns jemals sein können (es sei denn in der Zukunft, in der Neuschöpfung nach dem Jüngsten Gericht, der definitiven Glattstellung von allem) ist auch der finale Punkt, an dem wir unsere Freiheit finden. 

Weil wir, geschaffen nach seinem Ebenbild, erst in dieser Ähnlichkeit mit Gott, die einem Einssein gleichkommt (ohne uns natürlich ontologisch zu Göttern zu machen) bzw. darin im letzten Punkt - unserem Lebensziel - mündet, auch unser wahres Selbstsein finden, ist nur darin auch die Freiheit zu finden. 

Eine Freiheit, die erst dann vollkommen ist, wenn sie der Freiheit (eines) Gottes gleichkommt, ja von ihm stammt. Eine Freiheit, die damit nicht an das Irdische in seiner Unterlegenheit gegenüber dem Geistigen und an seine Gesetzesgebundenheit gekettet ist. Sodaß der der glaubt, seine Freiheit läge darin, sich genau an dieses Irdische zu binden, diesem zu folgen, das Sklaventum wählt. 
Wer seine Freiheit IN SICH sucht, der findet nicht die Freiheit. Er bleibt in der Gebundenheit des Tieres.

Deshalb muß man ablehnen, was heute so allgemein ist, daß selbset Junge schon mit diesem Unsinn aufwachsen, der einer Verkrüppelung alles weiteren Denkens gleichkommt. Sodaß man Bücher findet, die davon sprechen, daß diese junge Generation die "Generation Sklaven" oder "Der dressierte Nachwuchs" ist.

Ja, der Mensch braucht die Freiheit, überhaupt keine Frage. Aberr diese Freiheit liegt am entgegengesetzten Ende des Pfades, der heute empfohlen, ja allerorten aufgedrängt wird: Er list NICHT in der sogenannten "Selbstermächtigung", in der "Selbstbestimmung", und er liegt nicht einmal in der methodischen Selbstaufgabe udn -hingabe an irgendetwas oder irgendeinen "Gott".

Er liegt an jenem Pfad, der zu einer völligen Selbsthingabe - einer Aufopferung! - an diesen einen Dreifaltigen Gott anleitet. 
Mein Ort, mein Nest? Der Altar!
Er liegt dort, wo das Gegenteil von dem geschehen ist, das heute und allerorten "anempfohlen" und als Weg zur Freiheit angepriesen wird. Wo das Ergebnis "seltsamerweise" so ist, wie man es ja tatsächlich feststellt, und man müßte nur die Augen aufmachen um das Ergebnis zu sehen, müßte nur eins und eins zusammenzählen.

Er liegt in der Selbsthingabe, dem Selbstaufgeben, dem Sterben, dem Kreuz. Das ist der Schlüssel zur Gnade, das ist der Schlüssel zum Eingruch jener "Göttlichkeit", in der wir in der Einheit mit Gott (die nur dem Reinen möglich ist) auch FREI sind.

Und in Gott werden wir auch von allem frei, das für uns ein nahezu undurchdringliches Dickicht an Unfreiheiten und Getriebenheiten ist. Wenn wir also die Gegenwart untersuchen, die das Ergebnis von Jahrzehnten immer konzentrierterer Lehre von der Selbstbefreiung (am schlimmsten: durch die gegenwärtige bzw. freudianische Psychologie) ist, dann werden wir genau damit konfrontiert. Mit einerm Ergebnis, das das Ergebnis einer "Freiheitssuche" ist, in der wir auf uns selbst zurückgeworfen sind, ja dieses Zurückgreifen auf "uns" als Heilmittel preisen. 

Denn wie will sich der Mensch finden Wie das finden, das er "ich" und "wir" nennt? Wenn er es nicht in Gott sucht. Der uns näher ist, als wir uns selbst es jemals sind. Der uns besser kennt, als wir uns jemals kennen werden. Sodaß wir uns auch durch Gnade erst selbst erfassen, soweit wir das eben können. 

Wenn wir von Freiheit reden, wenn wir auf ein Zeitalter der Freiheit und Befreiung hoffen, dann werden wir dieses Zeitalter in dem Maß näherkommen sehen, als wir - die Menschen, die Jugend - bereit ist, sich in Gottes Arme zu legen. Auf uns zu verzichten, uns hinzugeben, zu sterben ist der Schlüssel zur Freiheit. 
Wir müßten tatsächlich aufwachen. Und sehen! Aber WAS sehen wir denn, als Unfreie? Denn wir werden nicht frei DURCH DAS, was wir sehen, sondern wir sehen erst, wenn wir frei sind.
Alles andere ist sinnloses Gequatsche, das zum Gegenteil führt. Und wir würden es auch sehen. Wenn wir sehen könnten. 
Denn man sieht nur das Gute, das eines inneren Einstellung entspricht. 
Nur in Gott liegt deshalb Freiheit aus diesem Selbstgefängnis, nur eine von außen kommende Kraft kann uns aus der Verhaftetheit ins Irdische (= das rein irdisch-natürliche, also auch das "durch Gene vererbte" Selbst) befreien.

Kein "inneres Fühlen" und wie immer diese Verblendung auch sonst noch genannt werden will, um uns zu über uns selbt zu täuschen. Denn nichts leitet uns lieber und mächtiger an, nichts maskiert sich perfider und subtiler, als wenn wir uns "auf uns selbst" und unsere "Gefühle und Antriebe" verlassen, als unsere größten Sünden. Und die sind immer eine Verfehlung der Natur.
Wir können uns nicht bewerten (das heißt: Ein Gut als Gut erfassen), wenn das Beurteilende zugleich das Beurteilte sein will. Was uns also letztlich "gut tut" ist nicht aus uns selbst erkennbar.
Ohne einen Gott, der uns unendlich überlegen ist, uns kennt, weil er uns geschaffen hat und liebt, also unser Gut will, unsere Erfüllung will, kann die menschliche Existenz nur zur Verzweiflung (und bestenfalls zum Zynismus, einer dieser Scheinpuppen der Freude, des Humors, des Lachens, einer der Janusfratzen der Depression also) führen. 
Gerade die also, die heute am meisten behaupten, siue seien frei, sind die, die am schlimmsten in den Fallstricken der Unfreiheit gefangen sind. Die es aber auch am besten sich und anderen gegenüber verbergen.