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Mittwoch, 11. September 2024

Beobachtungen zu fettem Haar und Schlabberpulli

Videos wie das unten eingefügte zu sehen erfordert bei mir einen guten Magen. Und diese amerikanische Art, an die Dinge heranzugehen, ist einfach widerlich. Und außerdem falsch. Dabei versteht sich Patrick Coffin so erzkatholisch. Aber gerade diese Zunft versteht oft so überhaupt nicht, daß man der Welt und Gott einen wahren Bärendienst erweist, den Katholizismus zu ideologisieren.

Und wenn es eines gibt, was Amerika ist und getan hat und "kann", dann ist es das: Das Gute zu ideologisieren. Und das heißt: Das Geistige materiell zu verstehen und für "machbar" zu halten. 

Worin wir es mit einem der am meisten verkannten, ja unerkannten, dabei vielleicht wirklich - wie Rosmini meint - bedeutendsten Irrtum der Kultur des Abendlandes, ja der Menschheit überhaupt zu tun haben, der sich in unserem Kulturraum spätestens im 19. Jahrhundert so schrecklich beherrschend erhoben hat. Vermutlich ist der gesamte faktische Zusammenbruch dieser Kultur alleine darauf zurückzuführen, daß dieser Irrtum allgemein wurde, also auf dem Rücken der Massenmedien die Studierstuben verließ und "populär" wurde.

Das einzige, warum es diese halbe Stunde dennoch lohnt zu investieren ist, weil der allem Amerikanischen zugrundeliegende Liberalismus (der in Wahrheit ein revolutionärer Impuls ist) in einem Punkt fast immer interessant ist: Er schildert das, woran gelitten wird, oft sehr genau.

In dem Fall schildert ein Ehepaar nicht nur einige der häufigsten Fallen einer Eheschließung, sondern bemerkt sehr richtig, daß die feministischesten Frauen stets dann, wenn sie versuchen, einen Mann für sich zu gewinnen, sehr genau wissen, wie sich das Spiel Mann - Frau IN WAHRHEIT abspielt, was dessen wirkliche Natur ist. 

Da ist es plötzlich keine Frage, daß die Frau sich dem Mann fügt, daß der Mann die Führung übernimmt, galant und charmant ist, während die Frau sich unterwirft und von ihm die Lebensgestaltung erwartet. (Und tut sie es nicht, röhrt sie ins Hirschengebläse, hält nicht einmal die Datingphase längere Zeit, ohne daß beide wissen, wie ihnen geschieht.)
Es ist "cruel", es ist förmlich grausam, daß die Frauen dann in dem  Moment, wo sie den Mann "gefangen", gebunden wissen, schlagartig den Ton ändern, und mit ihren Forderungen herausrücken, was sie zukünftig an Verhalten erwarten, und was ihre wahren Ansprüche sind. Und urplötzlich so ganz anders sind, als sie sich bislang präsentiert haben.

Wenn der Mann dennoch oft zögert, sich zu trennen, dann weil die Männer eine ausgeprägte "Scheidungsphobie" haben. Zumindest weit mehr als die Frauen, die auch durch die Gesetzeslage weit mehr geschützt bleiben. Und das heißt in einer Situation bleiben, in der sie im Grunde nie mehr auf den männlichen Beistand verzichten müssen - oft sogar eine Lebensform gewinnen, in der sie tun und lassen können, was sie wollen, ohne je noch das lästige Korrektiv eines Partners erdulden zu müssen, und trotzdem in allen existentiellen Konsequenzen beschützt und gesichert bleiben. Und Sicherheit ist - bei allem Gerede, das heute üblich ist - für Frauen das erste Motiv, einen Mann zu suchen bzw. zu wollen. 

Kurz: Solange sie suchen, entsprechen Frauen dem natürlichen Wesen der Frau, wie es die "konservativste" Vergangenheit nicht klarer kannte (und nie hinterfragt hat.) Sobald sie diese Sicherheit aber haben, sobald sie verheiratet sind, lassen sie aber die Sau raus. 

Und mit einem mal verlangen sie auch vom Mann, auf alles zu verzichtne, das ihn einmal die Frau attraktiv finden hat lassen. Plötzlich reichen Schlabberpullis und Leggins, in denen man keinen Anlaß mehr kennt, dem zu genügen wäre. Plötzlich vernachlässigt die Frau ihr Äußeres, plötzlich wird ihr Verhalten schlapp und träge, und dennoch beschwert sie sich, unterstützt von der Feminismusindustrie, die das entsprechende "Wertegerüst" als Norm verankert, wenn der Mann sein Interesse an ihr verliert, der Eros zwischen den beiden praktisch zu Erliegen kommt. Damit sinkt auch der Mann zurück, und auch er wird nachlässig, weil ihn die Frau, die Ehe nicht mehr - im wahrsten Sinn - interessiert.

Das dürfte zwar in den USA noch mehr verbreitet sein wie in Europa, aber ich bin mir da nicht mehr so sicher. Denn die Beobachtungen im Alltag zeigen mir, wie sehr sich dieses Verhalten auch in unseren Ländern etabliert hat. Wie selten sind selbst zu festlichen Anlässen Paare geworden, wo Mann wie Frau elegant sind. 

Diese Beobachtungen gelten auch im sogenannten katholisch-konservativen Bereich! Völlig richtig sagen die beiden im Video, daß es selbst für diesen eigentlichen "Kern" der Kirche wie ein Märchen klingt, sagt man ihnen, was die Kirche NACH WIE VOR über Mann und Frau zu sagen hat. Aber heute so gut wie nicht mehr sagt. Will man die kirchliche Lehre zu den Geschlechtern herausbekommen, muß man tief in der Vergangenheit graben. Es sind oft sehr alte, Jahrhunderte alte Schriften, die dazu noch substantielle Feststellungen machen, und wo man nachschlagen kann, was die Kirche zu diesem Thema zu sagen hat. Und das NACH WIE VOR gültig ist. 

Dabei ist es doch (sagt die Frau im Video sehr richtig) ziemlich verwunderlich. Weil der Verweis auf die Gottesmutter nach wie vor - zumindest den Worten nach - ein Eckpunkt der katholischen Frömmigkeit ist. 
Will eine Frau also sehen, was es heißt, überhaupt FRAU zu sein, hat sie es doch ganz einfach! Sie muß nur sehen, wie die FRAU SELBST ist. Und das ist die Gottesmutter, die NEUE EVA, das Urbild der Frau. 
Und genau das sind auch die Eigenschaften, die der Mann NACH WIE VOR attraktiv findet. (Ich kann - auch aus den Erfahrungen mit Yildiz in den letzten zwei Jahren, die eine Schule auch in dieser Hinsicht waren - nur aufrufen den Mut aufzubringen, in der Frau selbst auch den EROS wieder zu finden. Diese eigenartige Scheu der Gottesmutter gegenüber, die fast einer Lähmung gleichkommt, zu durchbrechen, und in der FRAU AN SICH den Eros wieder zu entdecken. 
Es ist doch kein Zufall, daß es eine der bekanntesten kulturellen Traditionen des Abendlandes war, daß die Künstler jeder Epoche als den Höhepunkt wie die Meisterprüfung ihres Daseins jenes Werk schufen, in dem sie die Realisierung der Gottesmutter IN IHRE ZEIT HINEIN ausdrückten, weil gefunden hatten. 
Wie wollen wir all die Statuen und Gemälde verstehen, in denen die Kunst über zwei Jahrtausende fast (so lange existieren immer noch bestehende Kunstwerke, die die Gottesmutter Maria abbilden, das beginnt nämlich beim Apostel Lukas und dessen Ikone, die die Tradition ihm zuschreibt) in jeweils "anderen", zeittypischen Formen IHRE IDEALFRAU - die Gottesmutter - vergegenständlicht haben. 
Es ist sogar eine "Geheimlehre" der Künstler, ein Geheimnis des höchsten Eingeweihtheitsgrades der heiligen "Zunft der Erhalter der Welt", zu erkennen, daß es in ihrem ganzen Schaffen nur darum geht und ging: Zu jener Reinheit zu finden, in der die Gottesmutter dann - in aller gebotenen Scheu weil Zucht - zum Werk wird.

Mit einer Besonderheit, ich weiß freilich nicht, ob das europaspezifisch ist: Bei jungen Paaren (um die zwanzig) fällt mir oft auf, daß eine immer noch (oder wieder) suchende, attraktiv hergerichtete Frau einen schlappen Burschen an ihrer Seite hat, den sie wie einen Hund an der Leine hat, ja hinterher zieht. Die Männer scheinen dabei gar nicht zu bemerken, wie lächerlich sie neben ihren Gefährtinnen wirken, und vor allem, daß sie bereits jemand anderen suchen. Ich vermute, daß das Männer sind, die die feministische Ideologie (im Gegensatz zu den Frauen) ernst nehmen. Vor allem den Teil, in dem es um die Natur der Beziehung von Mann und Frau geht. 

Hier nun das Video. Wie gesagt - amerikanisch. Sagen Sie also nicht, daß ich Sie nicht gewarnt hätte. Denn das heißt, daß dort Phänomene erkannt, aufgegriffen, aber direkt angesteuert werden. Es fällt dann nicht einmal auf, daß man über den Verlust des Eros spricht, und dabei im bequemen Pulli vor die Kamera tritt. 

Nicht nur, daß der erste Feind im Verlust des Eros der Welt - das Initium für Kultur - aber "Bequemlichkeit" heißt, bedeutet Formverlust vor allem auch das Niederreißen aller Formgrenzen, was man mit Schamlosigkeit und Verlust der Intimität bezeichnen muß. Und wenn man die Amerikaner (und ihr erfolgreichstes Exportgut) kennzeichnen möchte, dann kann man das vor allem durch diese beiden Eigenschaften.