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Montag, 30. September 2019

Kann man allmählich den Zeitpunkt absehen? (1)

Die Krise, in der wir uns befinden, ist nicht zuletzt eine geistige Krise, sagt auch Markus Krall in einem nächsten Videogespräch mit Tichy, in dem er konkret auf Möglichkeiten eingeht, wie man sich bei den kommenden wirtschaftlichen Verwerfungen so halbwegs durch das Geschehen bringt und Vermögen, so vorhanden, sichert. Daß ein Crash unausweichlich ist, liegt strukturell begründet. Die Vorhersagen schon vor dreißig Jahren, die dann doch nicht oder nicht so eingetreten sind, waren zu einem großen Teil nämlich richtig. Sie haben sich oft nicht einmal in der zeitlichen Prognose getäuscht. Sie haben nur nicht damit gerechnet, wie "kreativ" die Staaten sein werden, den Zeitpunkt eines Totalzusammenbruchs hinauszuschieben.

Die strukturellen Probleme wurden aber nie gelöst, sondern sie wurden nur weiter verschärft. Indem man kleine Crashs als Korrekturmaßnahmen verhindert hat, hat man sie zu größeren zusammengeschoben, die wieder verhindert, und so weiter, bis zu dem Punkt, an dem wir heute stehen: Wirklich vermeidbar ist gar nix mehr. Die Frage ist nur, WANN unsere Währung weil das Geldsystem zusammenbrechen und in eine Neubegründung der Währungen führen wird. Dies sei vor allem für den Euro gesagt, der durch das Zusammenspannen von Volkswirtschaften mit höherer Wertbedeckung (weil Leistungskraft) mit solchen niedrigere Ungleichgewichte geschaffen hat, die an einem Punkt angelangt sind, an dem sie nicht mehr bewältigbar sein werden. 

Längst ist Italien indirekt über Mini-Staatsanleihen für eine solche Zweitwährung bereit, und andere Staaten des Euroraums werden vermutlich folgen. Denn der Euro ist nicht mehr zu retten. Krall sagt seinen Zusammenbruch für Ende 2020 - Ende 2021 voraus. Dann werden sämtliche europäische Staaten des Euroraumes gezwungen sein, eine neue Währung einzuführen, was sich in einem Zeithorizont bis 2023 abspielen wird.

Krall empfiehlt deshalb Absicherungsmaßnahmen in Länder zu verlegen, die nicht diesem Euro-Raum zu gehören. Etwa dort Golddepots anzulegen. Denn es ist absehbar, daß die Euro-Staaten auf das Vermögen ihrer Bürger zugreifen werden, weil sie für eine neue Währung eine Realvermögensbasis brauchen.

Insgesamt teilt Krall das bevorstehende Geschehen in drei Phasen ein: In der ersten Phase wird es zu einem Bankenzusammenbruch kommen, und zwar zusammen mit zahlreichen Firmenzusammenbrüchen. Denn es gibt durch das billige Geld (Nullzinsen) einen sehr hohen Prozentsatz von "Zombieunternehmen", die nur durch Kredite, nicht aber mehr durch erfolgreiches, effizientes Wirtschaften, am Leben geblieben sind. (Was im übrigen enorme Ressourcen bindet - Fachkräfte, Kapital, Kapazitäten - die uns immer deutlicher fehlen.) Das wird kurzfristig zu einer Deflation führen, nicht zuletzt am Immobilienmarkt. 

In der nächsten Phase (die Krall ab Ende 2021 sieht) wird der Staat versuchen, diese Krise durch Gelddrucken und Kreditausweitungen zu bekämpfen. Diese Flutung der Märkte mit Geld wird eine Inflation bewirken. Daraufhin werden die Staaten beginnen, Kosten abzuwerfen, sprich all die für Scheinprobleme hinausgeschmissenen Gelder - Klimakrise, Genderprobleme, Ausweitung der Beamtenapparate, Aufblähung der Verwaltung, Sozialstaatskosten, ... - einzusparen, um noch gewissen Handlungsspielraum zurückzugewinnen. 

All das wird zur dritten Phase führen. In der eine Gesundung der Volkswirtschaften nur noch durch das Abwerfen des Euro möglich sein wird. Und das muß geschehen, denn sonst wird in Europa wirklich das Chaos ausbrechen - der Euro wird es in unabsehbare Konflikte reißen. Um diese neuen Währungen einzufüren wird der Staat die erwähnten Maßnahmen brauchen, um das Vertrauen in die neue Währung herzustellen. Spätestens hier werden dann weitreichende Deregulierungen der Volkswirtschaften stattfinden.

Die klaren Anzeichen dafür, daß wir bereits in der Vorphase dieser Entwicklung stehen, zeigen sich bereits. Es wird kaum von der Öffentlichkeit bemerkt, aber die staatliche Politik in Deutschland hat es geschafft, innerhalb der letzten eineinhalb, zwei Jahre den gesamten Autosektor in die Krise zu führen. Schon sind die ersten Großinsolvenzen von Zulieferfirmen für die Autoindustrie festzustellen, über die (als Vorzeichen) freilich kaum gesprochen wird.

Trotz allem analysiert Markus Krall die Lage mit nicht geringer Hoffnung und Heiterkeit. Denn die kommende Krise, die wir ab Ende 2020 seiner Ansicht nach alle deutlich zu spüren bekommen werden, wird wie jede Krise bewirken, daß die Hauptkrankheit der Gegenwart, das Ignorieren der Tatsachen und Fakten, diese geistige Vernebelung, in der wir alle stecken, aufklart, und die Köpfe wieder frei für Wirklichkeiten werden. Das wird auch die Kraft eines freien Marktes wiederbeleben. Und das ist die Voraussetzung für eine Gesundung, ja für eine neu zu gewinnende Stärke, in der immer mehr der heute verpönten Tugenden wieder zu Ehre kommen werden. Und die Basis für einen neuen Aufschwung geben, der nach Ansicht von Krall ab 2025 einsetzen und eine nie gesehene Prosperität bringen könnte.

Warum soll diese Krise unausweichlich sein? Krall sagt es in einfachen Worten: Er sieht weit und breit keine Eliten, die geistig in der Lage sind, einen Crash zu verhindern (was mittlerweile ohnehin nicht mehr möglich ist) oder seine Folgen abzumildern. 





Morgen Teil 2) Eine unerläßliche Nachbemerkung




Auf den Knien kriechend danken

Es war eine Zeit, in der jeden Tag Zeitungen in vier Sprachen erschienen. Es war eine Zeit, in der die obere Adria zu einem der wichtigsten Handelszentren Europas wurde, mit Tiefseehäfen, Raffinerien, Tabakfabriken und Kaffeehäusern, in denen James Joyce sein Frühstück zu sich nahm.

Es ist nicht Trauer, Wehmut, die einen befällt, wenn man Berichte wie diesen hört, die von den "Habsburgern in der Adria" erzählen. Es ist viel mehr Wut, Zorn, über die verpruntzte Blödheit der Gegenwart und dem, was die heutige Vertrotteltheit für die große weite Welt hält. Die sich anmaßt davon zu sprechen, daß sie alles besser könnte und wüßte. Ach, schweigen wir lieber.

Der Mensch mache sich die Erde untertan. Er präge sie, denn nur in Form Geprägtes ist überhaupt "seiend". Damit steht der Auftrag an die Politik, an die Herrschaft, die Welt seinem Bilde nach zu formieren. Nur eines läßt sich damit nicht verstehen: Daß die Bewohner der nördlichen Adria nicht täglich einen Dankesgottesdienst für die Habsburger abhalten. Denen sie alles verdanken. Alles.*

Ach, dumpfe Nostalgie? Dumpfes Wünschen nach etwas, das der VdZ doch gar nicht kannte? Herrschaften, der VdZ wäre mehr als zufrieden, würde er wieder in den Zeiten seiner Kindheit leben. Die kennt er. Die hat er erlebt. Die waren hart. Aber - die waren schön. Wie er in diese heutige Zeit stolpern konnte, begreift er überhaupt nicht. Bewußt gewählt hätte er sie nicht. Sondern sie angewidert von sich gewiesen.







*Der Sprecher in diesem Video ist übrigens einer der Sprechlehrer des VdZ, das Ensemblemitglied der Josefstadt Franz Robert Wagner.




Sonntag, 29. September 2019

Warum das Universum alt aussieht

Warum sieht es so aus, als wäre das Universum so alt? Warum kommen wir in der Wissenschaft zur Auffassung, daß das, was wir im Weltall (und auf Erden) beobachten, Millionen und Milliarden von Jahren alt ist?

Weil die Schöpfung als Ganzes ins Dasein gebracht wurde. Vollkommen und ausgereift war sie von Anfang an ein voller Lobpreis Gottes: Es war alles sehr gut. Adam war nicht erst ein Embryo, der dann heranwuchs. Und die Pflanzen nicht erst Samen, die dann über viele Jahre brauchten, um zu Bäumen und Hobockenkarotten zu werden. Sondern weil alles in seiner Vollgestalt mit einem Mal da war, und darin auf einen ewig bleibenden Prozeß ausgerichtet war. 

In dem je nach Individuierungsstadium (als Nähe zum Selbststand) das einzelne Dasein vom Individuum zum Gruppendasein abgestuft lag. Die Karotte existiert in Hinblick auf das Karottendasein, nur insoweit ist sie individualisiert. Der Mensch aber, dieses im Geist begründete Wesen, ist auf ewige Existenz als Individuum ausgerichtet. Im Selbststand der Vernunft, und in der Freiheit der Kinder Gottes, weil in der Wahrheit (aber nur dort beziehungsweise darin) Gottes Geist ähnlich gemacht, an dessen Wissen über die Ordnung in seinem Wissen, in seine Vorsehung durch den Gehorsam gebettet, wir insoweit also durch Inspiration teilhaben können. Bis zum Sündenfall, und in der Neuen Schöpfung am Jüngsten Tag.

Wenn wir zum Schluß kommen, daß das Universum alt sei, so keineswegs aber aus empirischer Evidenz. Niemand hat das Universum in diesen Zeitperioden, die behauptet wurden, beobachtet oder gesehen. Es sind Rückfolgerungen, Ableitungen, Schlüsse, Hypothesen (als Ersatz-Thesen zur Bibel), unter der Annahme, daß alles durch dieselben Prozesse (und deren Wahrnehmung! deren Fixierung in Gedankengebäuden! das ist etwas anderes als das wirklich Wirkliche!) geschah, wie wir sie auch heute beobachten. 

Aber da gab es den Sündenfall. Da gab es den Erkenntnisbruch in uns, der uns den Tod brachte. Der das Ganze in ein Nacheinander umbrach, so daß wir nicht mehr schauen können, sondern nur noch zerlegungsweise und additiv auf das "Ganze" kommen. Mit allen Denkbrüchen und Unmöglichkeiten, die Erkenntnisweise vor der Erbsünde wirklich vollziehen zu können. 

Was immer wir betrachten, betrachten wir somit unter Bedingungen, die nach dem Sündenfall eingetreten sind. Wir schließen von dieser heutigen Welt auf die gestrige (und morgige), aber wir bedecken damit nur eine Welt, die vorübergehend, weil dem Tod geweiht ist. Und in der wir eine höchst unvollkommene Erkenntnisweise haben. 

Kein Mensch kann sagen, wie es nach der Wiederkunft Christ sein wird, und niemand weiß, wie es vor dem Sündenfall war. Auch wenn manche Mystiker es in Momenten oder Aspekten erkennen konnten. Aber es immer als eine in den Kategorien völlig andere Erkenntnis- und Erfahrungsweise beschreiben, als sie dem üblichen Daseinszustand entsprechen. Selbst einem Newton war noch klar, daß das die Grenzen menschlichen Erkennens sind, daß der letzthinnige Sinn, die letzte Ordnung in der Hand Gottes liegt. Und bis in die beginnende Neuzeit (Renaissance) war der Wissenschaft klar, daß sie mit ihrer Erkenntnisweise lediglich vertiefte Einblicke in das Wissen Gottes gewinnen kann, daß also alle Wissenschaft von der Gotteserkenntnis, der Theologie sohin, abhängt und von dort ausgeht wie auf sie abzielt. Denn was man aus der Natur erkennen kann, sind Eigenschaften Gottes.

Ausgangspunkt der heutigen Wissenschaft, die den ursprünglichen Absichten der Wissenschaft in keiner Weise mehr entspricht (sic!), war die Abkehr von Gott als Erkenntnisquelle, in der Aufklärung. Von dort ging der Weg zu einem Universum, das keinen Gott mehr brauchte, über die Evolutionstheorien, bis zum materialistischen Mechanismus des Atomzeitalters. Bis auch das scheiterte, denn die Welt besteht aus keinen materiellen Teilen. Sie ist eine Dynamik von Information (wenn man es schon in solche Termini fassen will).

Der VdZ hat noch in seinen ersten Gymnasiumjahren Ende der 1960er Jahre in Naturgeschichte und Geschichte von einer Welt gehört, die sechs- bis achttausend vor Christus durch Schöpfung, deckungsgleich mit der Bibel, begann. Erst allmählich bekam er mit, daß generell bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Welt in den Narrativen als Teil der Geschichte der Wissenschaft immer älter wurde. Um heute zu wissen, daß das eine fast zwangsläufige Entwicklung mechanistischen Denkens ist.

Weil wir mit dieser Erkenntnisweise immer weiter vordrangen, die krebsartig (und vor allem quantitativ) immer mehr Daseinsbereiche durchdrungen hat, gestaltete diese geistige Matrix nach und nach auch die "Evidenz", als selektive Wahrnehmung gewissermaßen. Stück für Stück wurde danach versteinert. Was nicht mehr und weniger heißt, als einen Lebensbereich nach dem anderen unter diese Erkenntnisbedingungen gezogen hat, unter denen wir heute stehen.

Ohne uns aber Gewißheit zu liefern, vergessen wir das nicht. Wir haben nur "vor-definiert". Selbst was wir in unserer eigenen Lebensspanne überschauen können, ist deshalb eine einzige Geschichte von angeblichen Wahrheiten, die nach einigen Jahren widerrufen werden mußten, um nächsten Wahrheiten zu folgen. Die aber der Fülle der Weltgesamtheit immer nur ein klein wenig näher kommen, ohne sie je zu erfassen.

Wenn wir von diesen unseren gegenwärtigen Erkenntnisbedingungen ableiten, daß die Erde immer und zu allen Zeiten so ist wie heute, sitzen wir also einem Trugschluß auf. Und diesen Trugschluß stellen wir allen Erkenntnismethoden - bis hin zur Mathematik - als Prämisse, als Postulat voraus. Kein noch so rationales Erkennen vermag ohne diese Vorannahmen auszukommen. Und deshalb ist es auch gleichgültig, welche Methode wir anwenden, wenn beziehungsweise, weil wir unentrinnbar dieses Postulat ansetzen, daß alles so ist und immer war, wie wir es heute erkennen können (und der VdZ schreibt bewußt nicht, "wie es heute IST").

Schon aus diesem Grund ist es vernünftig, das, was im Alten Testament steht, tatsächlich ... wörtlich zu nehmen. Es bietet mehr Gewißheit, im wahrsten Sinn also sicheres Wissen, als alle Wissenschaft der Gegenwart zusammen. Auch, was ein Erkennen der scheinbar nur "irdischen Dinge" anbetrifft.




Ein Narr Gottes

Dieser Text ist so tief, daß der VdZ ihn dem Leser dieses Blog nicht vorenthalten will. Er stammt von Dr. Herbert Madinger. Und dieser Mann und Priester ist den Österreichern nicht unbekannt, ja, er hat - so seltsam man manches von ihm einschätzen mag, so seine Gebetsgemeinschaft beziehungsweise deren Mitglieder und deren Aftergemeinschaft, wie sie sich heute darstellt - Österreich auf eine seltsame Art geprägt. Durch seine KGI, die Katholische Glaubens Information. Die der VdZ seit den frühen 1970ern kennt.

Durch die Briefe, die man kostenlos (gegen Spenden) abonnieren konnte, und die in seinem Vaterhaus ständig eintrudelten. Kaum aber überhaupt ein Haus in Österreich, kaum eine Gaststätte, kaum ein öffentliches Gebäude, in dem nicht seine bunten A2-Plakate mit ihren oft sehr eingängigen Verknappungen wichtiger Wahrheiten in Sprüchen hingen, mit denen er seine Wirkung in den 1980ern verstärkte. Eine tolle Idee! Es ist wohl bis heute niemandem aufgefallen, wie sehr die Mission dieses nur scheinbar so superfromm-frömmlichen Mannes, der oft so (fast abstoßend) schwülstig zu schreiben schien, das Land geprägt hat.

Was alles unter Kardinal Erzbischof Schönborn eingestellt wurde, weil es sich aus den Spenden nicht mehr getragen hat. Bis Madinger starb. Damit war ohnehin das Projekt gestorben. Seine Nachfolger oder wie immer man sie nennen mag, kamen über den lächerlichen Standard der Charismatik nicht hinaus.

Briefe, aber, die irgendwie trotz allem seltsam wirkten, was der VdZ später der eigentümlichen Nähe zur Charismatischen Erneuerung zuschrieb. Und die aber doch etwas hatten, was einen nicht kalt ließ. Denn sie hatten eine Tiefe, die dem VdZ erst allmählich aufging. Vielleicht war dieser Sonderling, als der er überall gesehen wurde, und der doch so viel bewirkte, mehr als nur ein Sonderling. Ein "Narr Gottes". Der nicht einfach "frömmlich ohne Substanz schrieb", sondern der wirkliche Frömmigkeit kannte.

Wer diesen Text liest und erkennt, der könnte auch diesen Mann mehr begreifen. Der Text, den der VdZ einfach und frech aus gloria.tv übernimmt, ist nicht einfach gut. Er zeigt etwas. Solche Texte entstehen nicht, weil jemand "gut schreiben" kann oder charismatisch-subjektivistisch-dämonisch "inspiriert" ist. Sprache, Schrift damit, konstituiert sich aus dem Dahinter. Der Sprache der Sprache. Und da wird etwas hörbar, ja das Wesen aller Mystik erkennbarer.


Die Folgen der vertieften Gotteserkenntnis:

Der Tiefe Glaube.
Wenn Gott den Menschen eine tiefere Erkenntnis Gottes schenkt, dann wird das Gebet zu einer erfahrungsmäßigen „Begegnung“ mit Gott. Gott wird nicht mehr als der Ferne, Fremde erlebt:
er erscheint nahe und gegenwärtig im Gebet.

Der Glauben an diesen gegenwärtigen Gott wird nun ganz anders: viel tiefer, inniger, greifbarer, lebendiger, persönlicher.

Auch die Liebe zu Gott wird nun intensiv. Dieser gegenwärtige Gott wird jetzt als der „Schatz im Acker“ erlebt, als der „Bräutigam“, als „der Herr“, als Urbild aller Werte, als Licht. Der Mensch ist jetzt bereit, eher sein Leben zu geben, als Gott zu verraten.

Die Unterwerfung unter Gott umfasst jetzt das ganze Leben. Das Leben wird eine einzige große Frage: „Herr, was willst du, dass ich tue?“ Eine neue Sündenerkenntnis: In ganz anderem Maß als früher merkt der Mensch jetzt jedes „Du sollst“. Je näher der Mensch daher zu Gott kommt, um so stärker erlebt er jede eigene Sünde.

Weil sich dieser Mensch unterwerfen will und auf Gott immer mehr horcht, deswegen sucht er jetzt immer häufiger die Verbindung mit Gott. So wird sein Leben zu jenem „immerwährenden Gebet“, zu dem die Bibel auffordert. Es ist jenes Leben „in der Gegenwart Gottes“, von dem die Heiligen reden. – Außerdem will ja Liebe immer gemeinsam sein mit dem anderen, und deswegen denkt dieser Mensch immer mehr an Gott, sogar während der Arbeit. Es ist wie unter Brautleuten.

Das Gebet erhält eine neue Dimension. Es ist jetzt eine Art „Begegnung mit Gott“, eine Art „Schauen Gottes“, daher auch der Name „beschauliches Gebet“. Der Geist des Menschen „schaut“ dabei den unendlichen Geist Gottes, wenn auch nur „wie in einem Spiegel!“, wie Paulus sagt. – Dieser unendliche Gott zieht den Beter nun so sehr in seinen Bann, dass keine Worte mehr notwendig sind, um den Kontakt mit Gott herzustellen; der Beter schaut vielmehr still und in inniger Liebe auf diesen Unendlichen, den er liebt.

Der Mensch lässt sich jetzt „vom Heiligen Geist führen“ und „leiten“ und drängen. Das Gewissen ist nämlich hochempfindlich geworden und zeigt sehr genau die Forderungen jedes Augenblicks. Außerdem bekommt der Mensch einen „Instinkt“ dafür, was die Situation gerade erfordert. Es sind das wohl übernatürliche Antriebe der Gnade, gnadenhafte „Erleuchtungen“. Jedenfalls hat dieser Mensch den sicheren Eindruck, dass Gott ihn führt. Und das gibt ihm Mut, Kraft, Sicherheit und Ausdauer.

Ein neues erfahrungsmäßiges Verständnis für alle Glaubensarbeiten und für alle sittlichen Forderungen stellt sich ein. Die meisten Wahrheiten des Glaubens „erlebt“ man nun selber: dass es Gott gibt und eine innere „Offenbarung“, einen „sich schenkenden Gott“, Gnade, Dämonie, Erlösung. Vereinigung mit Gott, sinnvolles Leiden usw. . . . All diese Glaubenswahrheiten versteht dieser Mensch jetzt viel besser; er kann sie somit auch besser den anderen erklären. – Auch die sittlichen Werte erlebt man jetzt viel tiefer, weil man das Unendliche, das hinter diesen Werten steht, viel klarer erkennt: Liebe, Hingabe, Glaube, Schuld, Pflicht, Verantwortung, Recht, Gemeinschaft, Wahrheit, Autorität usw. Dieser Mensch kann daher auch viel besser entscheiden, was Sünde ist und was nicht.
Freude und Friede erfüllt nun das Herz, denn das tiefste Verlangen des Menschen, das Verlangen nach dem unendlichen Gott, kann sich jetzt erfüllen. Das Herz kann jetzt lieben und sogar ständig Lieben, und das macht glücklich. Jetzt hat der Mensch ein Zuhause gefunden, Geborgenheit, Heimat, Zuflucht, Sicherheit; daher Friede und die Freude, besondere Geschenke des Gottesgeistes.

Neue Kraft zu allem Guten strömt ein. Es fällt jetzt viel leichter als früher, das Gute zu tun: Liebe und Gnade beflügeln den Menschen.

Die Welt hat nun nicht mehr dieselbe Verführungskraft wie früher. Im Vergleich zu Gott erscheinen jetzt die Dinge, die früher fasziniert haben, geradezu als wertlos; wie „Kehricht“, sagt Paulus.

Der „Heilige“ liebt diese Dinge nicht mehr, weil sie verlocken, sondern weil sie Bild jenes Unendlichen sind, den er liebt.

Wahrhaftig: Ein neuer Mensch ist geworden. Der „Heilige“ ist wahrhaftig „wiedergeboren aus dem Heiligen Geist“, wie Jesus sagt.

Ob Du Lust hast, dieses Leben zu wagen? Alle sind zu dieser vollen Liebe berufen, auch Du. Denn für uns alle gilt das Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken“. Wer sich Gott ganz und völlig unterwerfen will, den wird Gott in den Bann seiner immer tieferen Liebe hineinziehen: „Die sich vom Geiste Gottes treiben lassen, die sind die Kinder Gottes.“




Quelle: Die 10 Gebote Gottes – Dr. Herbert Madinger – Auflage 1992 – Erzdiözese Wien – Katholische Glaubensinformation




*060819*






Samstag, 28. September 2019

Medjugorje als Mißbrauchsfall

Was ist das Typische an diesem (vom Charakter her so gar nicht vereinzelten) Fall, einer Kombination von Medjugorje und sexuellem Mißbrauch, der in Italien kräftig Wellen schlug? In dem es um Folgendes geht: Ein enger Vertrauter zweier der "Seher von Medjugorje", die angeblich seit 1981 täglich oder zumindest regelmäßig (und an allen Orten) Erscheinungen der "Gottesmutter Maria" (vulgo "Gospa") haben, wurde nun zahlreicher Fälle von schwerem sexuellem Mißbrauch angeklagt. Don Michele Barrone sitzt seither im Gefängnis, und die Indizien sprechen nicht gerade für ihn. Mittlerweile werden ihm sogar Verbindungen zur Mafia vorgeworfen. Denn der Priester hat auch gehörig Geld mit seinem "Service" gemacht. In dem er sich vor allem einen Ruf als Exorzist erworben hat.

Wie eng er mit Vicka und Mirjana aus Medjugorje zusammengearbeitet hat, dokumentieren nicht nur Videoaufnahmen, die zeigen, wie vertraulich die alle miteinander umgegangen sind, sondern auch ein sehr "frommes" Buch, das er zusammen mit Vicka geschrieben hat. Offensichtlich, so eine ironische Stimme, hat die Gottesmutter die Kinder zwar vor Abhörwanzen in ihren Räumen gewarnt, aber nicht vor diesem Wolf im Schafspelz, der bei manchen Erscheinungen (wie der am 2. Oktober 2014, am Video einsehbar) sogar höchst fromm neben Mirjana kniete. Padre Barrone ist der mit der Halbglatze.





Ein einmaliger Ausrutscher? Auch wenn er ziemlich häufig vorgekommen sein mag? Eher nicht. Denn diese Form der Neigung hat direkt mit Medjugorje und der speziellen Form der "Frömmigkeit" zu tun, die dort gepflegt wird. Denn Medjugorje ist von der Charismatischen Erneuerung nicht zu trennen, ja sie hängen geschichtlich eng zusammen, die Erscheinungen gehen auf eine Weise direkt aus der Depersonalisierung hervor, die in der Charismatik System hat. Und im Fall Medjugorje sogar direkt mit "Sensibilisierungsprogrammen" einher ging, wie Nachforschungen ergeben haben. 

Woher kommt aber diese Nähe solcher Subjektivismen zur Sexualität?  Wie kann es sein, daß speziell solche "Geistesbewegungen", von den protestantischen Sekten des 15. und 16. Jahrhunderts angefangen, bis zur heutigen Charismatik und allen Pfingstkirchen, gemeiniglich allesamt unter dem Begriff "Enthusiasmus-" oder "Erweckungsbewegungen" zusammenfaßbar, eine solche Nähe zu sexueller Uferlosigkeit und Mißbrauch aufweisen? Von der schon Gerhard Hauptmann in "Der Narr in Christo Emanuel Quint" ein so gut beobachtetes Romanzeugnis ablegt? 

Es hat zu tun mit der Grundbewegung des Subjektivistischen, die allen diesen Bewegungen zugrunde liegt. Darin zieht sich der Mensch auf ein "inneres Erleben" zurück, dem er höchste Autorität beimißt. Das ihn veranlaßt, selbst Autorität zu wählen, und dabei ein Urteilswerkzeug zur Hand nimmt, bei dem er wie in einer Tautologie von subjektiv generierten Intuitionen ausgehen muß. Er selbst erlebt, fühlt, "weiß intuitiv", was richtig und was falsch ist, ohne sich der Sache, die vor ihm liegt, zu unterwerfen, ja das darf er gar nicht. Denn sonst verliert er die Herrschaft über sein Urteil. 

Diese Loslösung vom Außen, die dadurch stattfindet, löst ihn auch von allem, was als Kultur das Material ist, das einem Menschen zur Persönlichkeit macht. Die knapp als Fähigkeit beschrieben werden kann, äußere Form zu tragen und zu ertragen (in der Begegnung mit anderen Formen), und damit Gestalt zu sein. Was nur innerhalb einer Kultur und deren Formenspiel gemäß möglich ist. 

Der religiöse, aber jede Form von Subjektivismus, führt also in eine Auflösung der Form, was selbst an der Kleidung abzulesen ist. Jedes Formgebot des Moments - nur das aber wäre das Medium einer Begegnung - wird zugunsten eines im Augenblick empfundenen Gefühls abgelegt. Kurz gesagt: Der Subjektivist beginnt, mit seiner Selbstauflösung, die ihn die Spannung von Form nicht mehr ertragen läßt, zugunsten eines Gefühls (von "Liebe", Sympathie etc.) auch von allen Begegnenden eine solche Formenauflösung zu verlangen. Er impliziert dazu eine neue Ethik, eine neue Moral der "Unkompliziertheit" und "Direktheit", bei der jede Form nur hinderlich ist.

Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit dem Abräumen aller Gestaltmomente, die - wie in der Kultur, ja das ist das Wesen von Kultur - als tief innerliche, aber noch nie wirklich geformte (also im Rahmen eines Ganzen einer Person als Persönlichkeit auf ein vernünftiges Ziel informierte) Antriebe im Diffusen beläßt. Sie stehen nicht mehr unter der Herrschaft der Vernunft (die bestenfalls durch Moralismus ersetzt wird, wie man beim Puritanismus so gut sieht) und unterliegen damit zufälligen, im Augenblick einlangenden Anregungen. Die sie zum Heraustreten animieren, ohne daß dieses Heraustreten noch durch Formung der Vernunft unterliegt (wie es in der Tugend - und Kultur ist praktisch immer Tugend - ein immanentes, zur Haltung gewordenes Geschehen ist).

Gleichzeitig werden diese aufplatzenden, herausplatzenden Gefühle zum Kriterium des Urteils. Das nunmehr irrt und den offensichtlichen Widerspruch zur bisherigen beziehungsweise überkommenen Moralordnung durch "höheren Auftrag" rationalisiert. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der subjektivistischen Frömmigkeit, die immer einen Defekt im Gehorsam zur Grundlage hat (also den Ort nicht achtet, an dem der Mensch steht,) eine sexuelle, ja eine gewaltsame Ausrichtung (beides in einer jeweiligen Mischung) beimischt. 

Da wird dann, wie im Fall Barrone, ein Mädchen, das sich dem Priester, der es von seinen Dämonen durch Exorzismus zu befreien verspricht und durch eine entsprechende Umgebung, die Saga, den Ruf, die Herkunft oder den Konnex (wie in dem Fall: Mit Medjugorje, wo die Gottesmutter selbst zu jeder Mißachtung kirchlicher Autorität angeregt hat) in seiner Autorität überzeugend gestärkt wird, das sich also diesem Priester sehr weitgehend ausliefert. Also auf die eigene Vernunfthoheit verzichtet, denn die eigene Vernunft ist durch die attestierte "Dämonie" zweifelhaft. Und sich dabei in ihrem Persongrund einer fremden Herrschaft erst recht öffnet. In sehr vielen, wenn nicht in allen Fällen (auf die eine oder andere Art) sogar durch den in der Charismatik obligatorischen Schritt der "Lebensübergabe" initiiert, der regelrecht identisch ist mit einer Form der Persönlichkeitsaufgabe, als der Bereitschaft, sie aufzulösen oder auflösen zu lassen.

Der Priester wiederum erlebt sich in einer fast allmächtigen, gottgleichen Position, die - weil er selbst ungeformt ist - sehr rasch und unmittelbar auf seine sexuelle Kraft aufprallt und diese aktiviert. So erfahren beide, Priester wie um Befreiung Bittender, die sexuelle Komponente als die einzige, nun real werdende Form, die wie von selbst aufsteht, weil die geschlechtliche Form (Mann und Frau) auch die Form ist, die selbst bei konkreter Nacktheit noch Form bleibt und deshalb zum Selbstvollzug (aus der Begegnung von Gestalten) anwegt. Kurz: Wo alle Form sich auflöst, bleibt beim Menschen immer noch die Form als geschlechtlicher Körper übrig. Formauflösung* mündet daher immer (sic!) in irgendeiner Form von sexueller Praktik oder Gewalt.

Die noch dazu in einem zweitwirklichen Rahmen (es ist nämlich NICHT die Kirche, der man sich im Gehorsam unterwirft, sondern deren Simulation durch für sich stehenden Gebrauch von deren Mitteln) der "rechten Ordnung" - hier Priester und damit Kirche, dort subjektives Empfinden - auftritt.  

Was wirklich nun geschieht braucht in der Regel viel Zeit, um rekognosziert zu werden. Es braucht Abstand und Konsolidierung der Persönlichkeit, wie sie oft der Alltag, in den man zurückkehrt, wieder zu geben vermag, um vor dem objektiven, also an der Sache ausgerichteten Auge der Vernunft zu sehen, was passiert ist. Das ist einer der Gründe, warum Mißbrauchsopfer oft erst Jahre nach den Vorfällen darüber adäquat sprechen, also denken können. Mit allen Gefahren wie einer falschen Bildhaftigkeit, weil die Erinnerung vielfach nur von Gefühlen gestützt die ihr zupassenden Bilder wieder herstellen muß, und die Nähe zur Phantasie auch eine gefälschte Erinnerung sehr möglich macht. 

Hier schließt sich der Kreis aus den beiden Bereichen, aus Medjugorje als Phänomen der Charismatik und sexuellem Mißbrauch oder zumindest sexueller Entgleisung. Wie sie gerade bei den ersten Proponenten, vor allem den franziskanischen Priestern von Medjugorje, in auffälligem Maß vorgefallen ist. 

Der auch Medjugorje nicht einfach zu einem Betrugsfall macht (und das Urteil der jugoslawischen Bischöfe diesbezüglich war eindeutig und von Anfang an klar: Es ist Betrug!), zum wohl größten Betrugsfall in der Geschichte der Katholischen Kirche, sondern auch zu einem beispiellosen, aber typischen und von der Typologie her keineswegs überraschenden Fall eines gigantischen Mißbrauchs von Millionen von Menschen. Die herkamen und -kommen, um sich mißbrauchen zu lassen. Um zu jenen Gefühlen zu gelangen, die ihnen die "Gewißheit vor ihrem inneren Urteilsforum" vermitteln, daß ihr Leben gottgefällig ist. Und kirchentreu, weil sie deren Praktiken (Beichte, Messe, Gebet, vor allem Rosenkranz) beherzigen. Ohne zu merken, daß sie diese wie magische Mittel einsetzen.




*Übrigens trifft das auch bei Konstellationen zu, in denen totale/totalitäre Gewalt über jemanden ausgeübt wird. Auch das ist oft von einer Weise der Formauflösung begleitet. Wie bestimmte Gefangenen- und Überlegenheitssituationen belegen.






Wovon sie gut leben

Ein nächstes Papier vom Namensvetter des VdZ, Dipl.Ing. Eberhard Wagner, ist im Netz abrufbar. Darin er, Wagner, ein weiteres, noch akribischer recherchiertes Statement zur Absurdität, aber vor allem Schädlichkeit der Energiewende präsentiert. Aus dem wir nur einen Aspekt herausgreifen wollen:

Wagner führt an, daß die Behauptung, die Energiewende würde das Regionalitätsprinzip beherzigen, und vor allem auf autarke, lokale Stromproduktion setzen, eine glatte Lüge ist. Denn keine normale Gemeinde ist in der Lage, ein Windrad, die (armdicken) Stromkabel, die Maschinen zur Stromproduktion etc. etc. selbst herzustellen. Diese Produkte sind fest in der Hand von meist international agierenden Konzernen. Nichts davon bleibt als Wertschöpfung in der Region. Die ist nur Material, das es auszubeuten gilt. Und sowieso über Energieabgaben und Steuern aller Art abgeschöpft wird.

Das heißt, daß die Energiewende auf diese Weise - mit Subventionen, das heißt: mit lokal generierten Geldern! - Geld von Regionalräumen in globale Strukturen abpumpt. Vulgo: Der einfache Konsument finanziert das große Kapital. Vulgo: Die Energiewende ist eine Perfektionsstufe der Verteilung von unten nach oben. Kein Wunder, daß selbst die Kirche sie begrüßt. Wer sollte diese Mostschädel und Birnplutzer sonst noch finanzieren als der Staat?

Also investiert die Politik, die die Kirche substantiell, als Legitimitätsgarantie wie das tägliche Brot braucht, nicht anders als die sogenannte Wissenschaft, selbst heute, ja gerade heute, in das, wovon die Klimapanik weil die Politik sowieso lebt. Bravo!




Freitag, 27. September 2019

Wie das geschehen sein könnte

Und wie soll das dann gelaufen sein? Wie soll man eine Mondlandung, von der es doch so viele Filmaufnahmen gibt, vortäuschen?

Wer den Film "Operation Avalanche" ansieht, bekommt eine Ahnung, wie so etwas gegangen sein könnte. Könnte. Der Film ist gut gemacht, auf jeden Fall also als Thriller sehenswert, wenn man seine Inhalte nicht für stichhaltig genug hält, daß sie die Realität abbilden sollten. Psychologisch gut motiviert, bieten zwei ehrgeizige, findige Jungfilmer den obersten Behörden an, eine Mondlandung über eine verfilmte Mondlandung vorzutäuchen. So müßte niemand das Gesicht verlieren. Denn sie haben durch Zufall Wind bekommen, daß die technischen Schwierigkeiten für eine Mondlandung viel zu groß sind, um sie durchzuführen. 

Die NASA weiß also, daß die weltweit groß angekündigte "Mondlandung" gar nicht stattfinden kann. Für diesen, aber auch alle weiteren Fälle - wenn also der schlimmste anzunehmende Fall eintritt, und die Mondlandung tatsächlich nicht möglich ist oder geplant oder ungeplant schiefgeht - arbeiten die jungen Männer ein Konzept aus, wie man eine Mondlandung im Studio drehen kann. Nun muß die NASA nur noch die so angefertigten Photos und Filme zwischen dem Kontrollzentrum in Houston und dem Raumschiff ins Übertragungsnetz dazwischenschieben. Und das geschieht in dem Moment, wo das Raumschiff auf der Rückseite des Mondes von jedwedem Funkverkehr abgeschirmt eine halbe Stunde stumm ist. In der Zeit kann man den Film so schalten, daß er bei deren Wiederauftauchen die Welt mit künstlich angefertigten Bildern beliefert.

Das geht auch tatsächlich gut. Die USA hat damit (zumindest in den Augen der Welt, auch in den Augen der UdSSR) den Vorsprung in der Mondtechnik wieder zurückerobert. Ja, sie ist vollgepumpt mit Optimismus und Selbstvertrauen, so daß sie mit Vollgas in die 1970er startet. Nur haben die beiden Filmemacher nicht mit der Humorlosigkeit des CIA gerechnet. Sie begreifen erst nach und nach, daß sie nun zu einem Sicherheitsrisiko geworden sind, das die CIA nicht akzeptieren kann. Es geht um Leben und Tod.

Eine glaubwürdig konstruierte, spannende Geschichte, die optisch geschickt auf den Stil der späten 1960er getrimmt ist. Ob sie den tatsächlichen historischen Ereignissen entspricht? Wer weiß. Zumindest ist sie dann gut erfunden und ziemlich glaubwürdig. Daß das so glaubwürdig ist, sagt zumindest etwas über das Bild aus, das wir von den USA gewonnen haben. Mit so einem Image würde man selbst wohl normalerweise nach Moraroa oder in ein Dorf in Neuseeland auswandern und hoffen, daß einen nie mehr jemand findet.






*060819* 


Weiche, Satanas!

Einen interessanten Aspekt zeigt EIKE in einem jüngst veröffentlichten Artikel auf. Wo es um den Zustand des deutschen Waldes geht. Denn natürlich sind Klimaphantasten verrottet und dumm genug, um irgendwo auch eine nächste Waldkatastrophe herbeizureden. Deren Sprechweise in der Regel ja nur heißt, auch irgendwelchen Details in unsäglicher Dummheit (und, so nebenbei, Unwissenschaftlichkeit) Apokalypsen herbeizureden. Der deutsche Wald aber stirbt nicht. Und er starb auch vor 30 Jahren nicht. 

Nicht nur waren die damaligen Schreckensmeldungen (ach, und wie oft durch Bilder "bewiesen") ein Lapsus, der einer unverstandenen Statistik zuzuschreiben war (man nahm erstmals unter bestimmten Aspekten Daten auf), sondern gerade heute zeigt sich, wie verblödet alle diese Prognosen waren. Der Wald in Deutschland hat in den letzten vierzig Jahren um gut und gerne zehn Prozent zugenommen! 

Was hat aber das Generationensterben in den 1980ern bewirkt, das wie ein "Waldsterben" aussah? Nach 1945 hatten England und Frankreich Reparationsleistungen für Kriegsschäden auch in Form von Holz verlangt. Also wurden riesige Waldflächen gerodet und nach diesen Ländern abgeführt. Die deutsche Forstverwaltung sah keine andere Chance, als diese Flächen durch schnellwüchsige Arten aufzuforsten. Fichtensetzlinge sind leicht und simpel handhabbar. 

Das heißt: Vor allem durch Fichten. Das konnten auch Frauen. Also wurden in den riesigen Lichtungen, die durch Raub entstanden, Fichtenwälder gepflanzt. Die dann - Fichten leben nicht länger, sind außerdem extreme "Wasserzieher", noch dazu Flachwurzler, das heißt: Halten keine Dürren aus - befehlsgemäß in den 1980ern ihr Zeitliches segneten. 

Das "Waldsterben" durch Eigenschuld (sic!) war perfekt. Die "Maßnahmen", die daraufhin verordnet wurden, sind auch aus diesem Blickwinkel heraus nur noch als hirnrissig zu bewerten. 

Abschöpfen des Schwefelgehalts? Wer's glaubt, wird selig. Der VdZ hat lange genug mit "Wissenschaftlern" eines Papierkonzerns täglich im noblen Ambiente eines einst herrschaftlichen Jagdhauses gespeist. Die haben über Erfolgsmeldungen in Zeitungen nur gelacht. Denn sie haben an "Ökologischen Schäden" nur verborgen, was zu deutlich sichtbar war, ansonsten umgeleitet, was ging, und den Rest belassen. Ab und zu platzte die Bombe. War aber die gebirgsabflüssige Ybbs doch von einem Tag auf den anderen der Fluß, in den die Abwässer eingeleitet wurden, schaumgekrönt, nahm es die Öffentlichkeit kaum noch wahr. Es war ja die Öko-Situation nach Medienberichten gerettet. Da konnte man mit einem einmaligen Ausrutscher leben. Lächerlich. Alles war absehbar und fast geplant. Wie hätte man die Dreck-Becken sonst leer bekommen?

Nicht anders war es in anderen Bereichen. Die Schäden, die etwa ein Katalysator den Verbrennungsprozessen in Automotoren zugefügt beziehungsweise beigefügt hat, sind kaum zählbar. Die Feinstoffdiskussion (NO-Abgase) lebt regelrecht davon.

Was für Narren, überall, allenthalten. Was für Idioten. Schert Euch doch endlich zum Deibel. Und laßt die Menschen leben. In ihrer Konfrontation mit Gott (die ja weggenommen wird, scheinbar, aber höchst effektiv), und das heißt in der Begegnung mit der sie immer direkt umgebenden Wirklichkeit. Darauf sollen sie sich konzentrieren dürfen, daraus wächst dann Lebenskraft, dort erfüllt sich der Sinn.

Gott möge die Menschheit von der Plage der "Wissenschaftler" befreien! Von diesen Satanisten, und in ihrer harmlosesten Form: Trottel. Weiche, Satanas! 

Gott möge die Vernunft aber zum Sieg führen.





Donnerstag, 26. September 2019

Eine auseinandergebrochene Lebens- und Rechtsordnung

Fast kann man es darauf reduzieren, aber der Sinn eines Staates als Organisationsform einer Gesellschaft (die sich als Volk auffaßt), ist die Manifestation einer bestimmten Rechtsordnung. Die wiederum nur möglich ist, wenn sie auf einer Wertordnung beruht, die allen Bürgern eines Staates mehr oder weniger gleich und wertvoll ist. Splittert sich diese immanente Wertordnung auf, bricht ein Staat aus sich heraus zusammen, denn nie ist ein Staat in der Lage, durch seine Kräfte ein Volk in einer Rechtsordnung, weil in einem Rechtsempfinden zu halten, die nicht angenommen oder gegen die ständig verstoßen wird. 

Deshalb ist ein Staat immer nur dann (potentiell) dauerhaft existenzfähig, wenn seine Rechtsordnung auch dem natürlichen Gesetz entspricht, dem Naturrecht sohin. Denn Ziel und Aufgabe eines Staates muß ja sein, ein normales, ruhiges alltägliches Leben zu ermöglichen, das dem Bürger ohne viel darüber nachdenken zu müssen auf selbstverständliche Art möglich macht zu leben, wie er immer gelebt hat und leben möchte.

Genau diese Ordnung aber ist das Ziel einer Methode, die zwar nicht neu ist, aber in letzter Zeit einen Begriff gefunden hat, der da "Accelerismus" (accelerate = beschleunigen) heißt, wie Hadmut Danisch berichtet. Was ist damit gemeint? Bürger, die mit bestimmten Zuständen oder Ordnungen nicht einverstanden sind, zwingen das Gemeinwesen (den Staat, seine Ordnungskräfte) aus Notwehr Maßnahmen zu ergreifen, die ein normales Leben nicht mehr möglich machen. Weil um des Ganzen willen Maßnahmen ergriffen werden müssen (zum Beispiel Einrichtungen, Maßnahmen, die einem Polizeistaat entsprechen).

Erstmals kam dieser Begriff in die breite Weltöffentlichkeit, als ihn der Attentäter von Christchurch in Neuseeland in seinem langen Manifest anwandte. Der mit seinem Angriff auf eine Moschee konkret vorschlug, den Staat zu Maßnahmen zwingen zu wollen, die ein ruhiges, normales Leben nicht mehr möglich machen. Der Staat muß zukünftig also Muslime besonders beschützen, ihre Versammlungen nahezu privilegieren, und wird damit unzufriedene Reaktionen in der übrigen Bevölkerung auslösen. 

War der Attentäter von Christchurch aber noch deklariert "rechts" (was immer das für ihn bedeutet haben mag), so fällt bei den Attentaten, den "shootings", die in den USA am Wochenende vom 3. auf den 4. August 2019 auf, daß sie ganz offensichtlich von Tätern aus dem Lager der "Antifa" beziehungsweise der Linken stammen. Die in zwei (von drei!) Fällen aber mit Taten, die man Rechten zuschreibt - und damit ist in der Regel nichts anderes gemeint als eine bestehende Ordnung - Reaktionen provozieren wollten, die bei der Bevölkerung Bereitschaft schaffen sollen, politische, rechtliche Maßnahmen anzunehmen, die eine ganze Rechtsordnung nach links verschieben.  (Oder an ihrer Rechtslastigkeit ersticken, sie also zum Deibel wünschen, auch das ist eine Denkmöglichkeit.) Und sei es das den Amerikanern ansonsten heilige Recht auf Selbstverteidigung und damit Freiheit beschränken, selbst automatische Waffen zu besitzen.

Bislang hat man das als "false flag"-Operation gekannt. Man tut etwas, und schiebt es anderen in die Schuhe. Aber es mehren sich die Indizien, daß diese Vorgangsweise zur regelrechten politischen Methodik wird. Weil allen die Geduld ausgeht, sozusagen, soll angeschoben werden, den erwünschten Zustand der Gesellschaft auf andere Weise zu erreichen.

Im Fall der Antifa und radikalen Linken heißt das nichts anderes als Chaos anzurichten. Das einen Staat bestenfalls sogar in einen "failed state" verwandelt, das heißt einen Staat, der nicht mehr in der Lage ist, eine Rechtsordnung und ein normales Leben zu gewährleisten. So daß sich die Bürger einen anderen Staatszustand wünschen. Einen Staat, der alles, wirklich alles kontrolliert. Schon unter dem Motto "Terrorbekämpfung" hat man weltweit eine Freiheitsbeschränkung, Steuerung und Überwachung einfach so akzeptiert, die beispiellos ist.

Einfach weil zu viel passiert, als daß das noch handhabbar wäre. Ein wenig sind wir ja schon so weit, man denke an die Vorsichtsmaßnahmen rund um Weihnachtsmärkte, oder die in Österreich zumindest bemerkbar erhöhte Präsenz von Polizei im Alltagsbild der Städte. Das - eiderdautz, warum denn das? - von größten Teilen der Bevölkerung begrüßt wird. Die hat man also schon so weit, auf einen Polizeistaat zuzugehen, weil der noch besser ist als ... ja, als was? 

Als ein Leben in einer Gesellschaft, als Teil eines Volkes, das mehr oder weniger in einem Rechts- und Werteempfinden geeint ist. Und das ist der signifikanteste Punkt. Denn die Frage erhebt sich schon seit längerem, ob unsere Völker das überhaupt noch sind!?

Oder ob nicht klammheimlich in den letzten Jahrzehnten durch eine Politik, durch eine Rechtssetzung, die NICHT mehr dem Naturrecht entspricht, aber auch durch Massenzuwanderung eine innere Spaltung eingeleitet wurde, die sich heute bereits so manifest äußert, daß viele nicht ganz zu Unrecht von einer "gespaltenen" sprechen. Ja, man muß es fast schon "fragmentierte" (also in zahlreiche inkompatible Wertegesellschaften zerfallene) Gesellschaft nennen. Von denen einige Teile nun den totalen Zerfall herbeiwünschen, und diesen Zerfall beschleunigen. Accelerieren.





*070819*

Suchen, was am Anfang sich bietet

Peter Farrely und sein Bruder Bobby, Autoren von Drehbüchern wie "Verrückt nach Mary", "Dumb and dumber" oder "Green Book" (wir haben hier darüber berichtet), beschreiben, wie sie bei der Anfertigung der Drehbücher vorgehen. Sie bestätigen einen gewissen Teil der Sichtweise des VdZ, der jedes Stück, jede Erzählung im ersten Akt grundlegt. Dort entscheidet sich alles. 

WAS sich dabei aber entscheidet, das ist der Weg, den man beim Verfassen des Manuskripts selbst erfährt. Schreiben ist ein Weg der Erkenntnissuche! 

Und - entscheidet. Die ersten Minuten eines Films, eines Manuskripts, eines Romans etc. sind aber die entscheidenden Minuten. Hier muß der Zuseher, der Leser, der Konsument insofern gefangen sein, als er sich mit der Hauptfigur identifiziert. 

Ab da "kann man mit ihm machen, was man will", das heißt, ab da kann er auch den Weg der Katharsis mitgehen. Wie immer der sich angesichts der vielen Aspekte, die jeder Mensch, damit jede Figur in sich trägt, in der er aber nie unbedingt feststeht, sondern in der er sich immer entscheiden kann, entwickelt. Wie sich damit die Handlung entwickelt.

Diese Identifikation kann oft gut verborgen, weil dem Zuseher nicht bewußt sein. Auch Ablehnung, Antipathie ist eine Form der Identifikation, weil man etwas in sich findet, und daran festhält. Ja, es ist eine dramaturgische Leistung den Zuseher dazu zu bringen, an etwas festzuhalten, das er von sich gar nicht weiß. Das ist das Moment des "tricky", zu dem sich vor allem eine Komödie als Form sehr gut eignet. 

Man hat am Anfang seine Figuren, sieht sie vor sich, und läßt sich dann von ihnen leiten. Konfrontiert sie mit diesem, jenem, und läßt sich auch überraschen. Das führt zu einem der Probleme des gegenwärtigen Films, vor allem in unseren Ländern. Denn wenn man Menschen nur von Ideologien bestimmt sieht, werden sie monothematisch, langweilig, eindimensional. Und damit brüskiert man das Recht des Zusehers auf Interessantheit. Umgekehrt, ist Interessantheit kein relevantes Kriterium, wenn es mit dem Wesen des Menschseins nichts zu tun hat, sondern ideologisch oder zu willkürlich wird. Denn jeder Mensch, wirklich jeder!, geht davon aus, daß die Welt vernünftig ist. Aber Vernunft ist vielseitig, ja extrem vielseitig. Logisch heißt aber nie auch "vorbestimmt". Es heißt nur "stimmig". 

Da gleicht der Künstler tatsächlich dem Wissenschaftler, ja Kunst ist die klarste Form von Wissenschaft. Indem empirisch angesehen wird, wenn aus der bekannten Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff etwas Neues wird, wenn man Schwefelsäure dazufügt. Keines der Elemente ist "ausdenkbar", "erfindbar", es muß gefunden werden. Hören, sehen ist deshalb die vorzüglichste Eigenschaft jedes Kunstschaffenden. Gehorsam! Aber ... Lust am Spiel. 

Wie im Leben. Nur das Tote lehnt Wandel ab, nur das Tote lehnt die Idee ab, daß die Welt, das Leben des Menschen in dem Maß groß (und damit erst wirklich! Nur Großes wird wirklich!) werden kann, als es Veränderungen bewältigt, indem es sich der Sachaufgabe zuwendet, wie sie sich stellt.







Mittwoch, 25. September 2019

Destabilisierung Europas

Nur die Hälfte aller Deutsch-Österreicher lebte nach 1918 in dem per Diktat verordneten Staat namens "Österreich", dem "übrigbleibenden Rest", wie Clemenceau es ausdrückte. Sie wurden gegen alle hochheiligen (scheinheiligen) Versprechen, nun human vorzugehen, und jedem Volk seinen Staat zu gönnen, in neu entstandenen Staaten der zerfallenden Monarchie zu sehr ungeliebten Minderheiten. Was sich nach 1945 hervorragend eignete, einen Sündenbock für was auch immer zu finden, der außerhalb jeden Rechts stand. 

Schon Talleyrand, der französische Außenminister unter Napoleon, hatte gewußt, daß ein Zerfall der Habsburger-Monarchie ganz (sic!) Europa in einen Zustand unentwegter Unruhe und Instabilität versetzen würde. Denn dann zwangsläufig entstehende Kleinstaaten im Zentrum des Kontinents wären permanentes Objekt der Begierden der verbleibenden Großmächte. 

Genau so kam es. Dabei hat sich das verbleibende "Österreich" nur unter äußerem Zwang als eigenen Staat sehen können. Der Österreicher war Deutscher, was sonst? Und Kaiser Franz Josef hat noch 1914 jedem Angebot der Alliierten widerstanden, auf deren Seite zu wechseln, mit völligem Unverständnis reagiert: Österreich als Teil der Alliierten? "Herr Botschafter, ich bin doch ein Deutscher Fürst?" Was sonst.

Speziell die Sudetendeutschen haben sich nie als "Deutschland" empfunden, sondern als "Österreicher", in dessen Rahmen viele Völker Platz hatten. Und in dessen Rumpf- weil Zielbegriff wollten sie auch nach 1918 gehören. Millionen Österreicher wurden nach 1918 zu Fremden im urangestammtesten, eigenen Land erklärt. Allein in der neu entstehenden Tschechoslowakei wurde damit ein Drittel der seit je angestammten Bevölkerung mehr oder weniger entrechtet. Herrschaften, der VdZ ist ein Abkömmling der darein fallenden Schlesier. Sicher nicht die untüchtigste Landsmannschaft in allen diesen Landen, aus denen sie entheimatet wurden. 

Wer heute auch nach Ungarn, Rumänien, Ex-Jugoslawien (das heutige Slowenien ist dabei eine einzige Schande), Ukraine, oder eben die Tschechei schaut, ohne zu berücksichtigen, daß das Hauptproblem dieser nunmehr verarmten - einst reichsten! - Länder und Landstriche darin gründet, daß 1946 ihre gesamte Mittelschicht - Deutsche - expediert wurden, wird nichts im ehemaligen Ostblock begreifen. Und wer wollte von Italien reden, von dessen Ungleichgewicht zwischen dem reichen Norden und dem desaströsen Süden. Vom Kanaltal oder der Untersteiermark mit Marburg oder dem Unter-Mur-Gebiet soll nicht einmal mehr geredet werden. Das Desaster, das Ödenburg (Sopron) durch seine absurde und seltsame Entscheidung erlitt, verdient sowieso nur Häme, die Stadt hat es substantiell gebüßt. Aus einem Zentrum wurde eine periphere Dackelstadt, die nur noch aus dem Verweis auf ihre Vergangenheit (oder Nützung von Lohngefälle zum ehemaligen Umgebungsland) zu leben vermag. Noch 1800 war Ödenburg zu hundert Prozent deutsch. Güns (heute: Köszeg), Steinamanger (heute: Szombathely) oder Preßburg (heute: Bratislava) erlitten ein ähnliches Schicksal.








Über den Besuch beim Mann im Mond

Na dann treiben wir den Spaß noch ein wenig weiter: Hat die Mondlandung 1969ff. überhaupt stattgefunden? Die Runde liefert zumindest interessante Gedanken und gibt Anlaß zu berechtigtem Zweifel. Einer der fundamentalsten darunter ist, daß man die Technologie dafür auf seltsame Weise "verloren" hat. Man ist heute nicht mehr in der Lage, dieses scheinbar so glücklich verlaufene technische Experiment zu wiederholen, indem man einfach an der (angeblich) vorhandenen, nun ja "erprobten" Technik anknüpft.

Neu sind die Gegen-Argumente nicht, aber man findet sie hier komprimiert und auch hinterfragt. Mit manchem interessanten Aspekten. Übrigens ... auch von Franz Hörmann, ausnahmsweise ;-) Der aber auch etwas sagt, das das ganze Elend der angeblichen Wissensgesellschaft Internet" anreißt (ohne daß wir hier das Faß aufreißen wollen): Hörmann spricht von "immer offen bleiben, um anhand von neuen Informationen" neue Thesen finden zu können.

Das hört man so oft, aber es ist eine contradictio in adjectio. Was Information ist, weiß man erst, wenn man es anhand einer Theorie als solche erkennt. Das ist jedoch nur einer der Widersprüche, die heute so häufig zu finden sind, auch bei Hörmann, wo es auf das ganz sicher nicht ankommt, was sich alle per Internet- und Informationsquanten vormachen möchten: Auf die Erkenntnis der Wirklichkeit, und das heißt: auf die Fülle der Wahrheit. Das ist DIE große Lüge um Internet und social media. Sie sind Werkzeuge, ja Schlagknüppel für Vorhandenes (und Menschsein heißt: Gerichtetheit, sonst kann er gar nicht sein als actu, also aktiv auf - zu, das erst ist "sein als Seiendes"), nicht Einbruchstore der Wahrheit.





Damit sind wir bei der Gegenprobe, die das vorhin Gesagte nur zu bestätigt. Leider fand der VdZ keinen intelligenten Verteidiger der Behauptung, daß die Amerikaner wirklich auf dem Mond gelandet sind. So muß man sich hier mit dem Geschwafel eines Harald Lesch zufrieden geben. Die Qualität seiner "Argumente" mündet typisch für ihn im Püppispruch von Missen bei Wahlen zur Schönheitskönigin: Es dient dem Weltfrieden. Wie toll sei doch so ein Unternehmen, an dem alle begeistert mitarbeiten. Was'n Argument.

Oder: Der Mond reflektiert wie eine gleichmäßig beleuchtete Fläche, darum fallen auf den Photos die Schatten in verschiedene Richtungen. Äham ... warum aber gibt es dann überhaupt Schatten, noch dazu so klare, und noch dazu am Boden, wenn der ganze Boden reflektierend quasi leuchtet? Mache sich der Leser selbst ein Bild. Oder gehe er über eine Bodenlampe und verfolge, was mit seinem Schatten passiert, und wo er ihn findet. Und überlege er, worin der Sinn der "Spiegelsäle" liegen könnte, die man in der Aufklärung so gerne baute.

Wer noch nicht an der Mondlandung gezweifelt hat, sollte es spätestens dann tun, wenn Leute wie Lesch sie verteidigen, weil "beweisen". Denn das ist das sicherste Argument. Schon alleine, weil Lesch es sagt. (Dabei hatte der VdZ dazu bislang gar keine ausgeprägte Meinung.)

Aber bleiben wir mild, überfordern wir ihn nicht mit etwas, das er nicht bringen kann. Denn den einzigen Beweis, den Lesch sogar mit erstaunlicher Konstanz liefert ist der, wie weit man es damit bringen kann, Wissen vorzutäuschen, ohne solches entwickeln zu können oder zu haben. Ja, in gewissem Sinn sogar Wissenschaftsautorität zu gewinnen, ohne einen originären Gedanken zu entwickeln, indem man einfach "so tut".

Dafür genügt überall ja schon die Hermetik, mit der sich die Wissenschaft so gerne umgibt, indem sie sich zur Lehre der Eingeweihten macht. Was überhaupt die Hauptbeschäftigung mancher sogenannter Wissenschaftler darzustellen scheint, sobald sie die Schulbank lange genug für ein Diplom gedrückt haben, und von Stund an zum Kreis der Erlauchten gehören.* (W. M. Briggs, auch er ein Wissenschaftler, nennt diese Religion, die da im 20. Jahrhundert entstand, als alle natürlichen Autoritäten zerbrachen, auf gut Amerikasprech "scientistism" oder "scientism", je nachdem, worauf man den Schwerpunkt legt.) Leschs Stellung in der Öffentlichkeit sagt somit einfach viel über gewisse Eigenschaften der Sprache der Öffentlichkeit aus. Sowie über solche der Medienmacher, die solche Gruselgestalten hochgedrückt haben.





*Es ist oft genug sogar "gaslighting", also die bewußte Irreführung über Wahrgenommenes, nicht weniger oft als der Rückzug ins Kryptische "Ach, das weißt Du nicht, weil Du nicht die Ausbildung dazu hast", oder sogar direkte Lüge und Falschbehauptung, mit dem ultimativen Totschlagargument der "Verschwörungstheorie", mit der solche Positionen errungen, nein, eher erzwungen und abgesichert werden. 

Der VdZ kennt persönlich einen sogenannten Klimawissenschaftler, der sich bei seinen Vorträgen und Publikationen über "Verschwörungstheoretiker" lustig und alle unglaubwürdig macht, die "Chemtrails" sehen wollen, um sich eine Viertelstunde später als Mitarbeiter an einem wissenschaftlichen Projekt (alles dazu ist im Netz abrufbar) zu brüsten, das daran arbeitet, Chemie in Atmosphärenschichten auszubringen, um das Klima zu beeinflussen. Und ohne zu erwähnen (oder zu wissen?), daß es offiziell (vom US-Kongress) bestätigt mehrere hundert solcher Versuche bereits gegeben hat. Das ist im speziellen ein Fall von "gaslighting", einer recht zuverlässigen Methode, das Gegenüber an seinem eigenen Verstand zweifeln zu lassen, und damit von eines Autorität abhängig zu machen. Und mehr ist das, was Wissenschaftler heute treiben und sagen, auch nicht mehr: Ein psychosoziales Problem, keine Wissenschaft.




Dienstag, 24. September 2019

Der historische Bogen von Medjugorje als Betrugsfall (1)

Diese Aufzeichnung eines Vortrages von E. Michael Jones ist zwar schon zwanzig Jahre alt, aber sie ist jede Minute wert. Denn kaum wo ist das Phänomen Medjugorje derartig systematisch aufgearbeitet. Nicht nur in seinen nach wie vor aktuellen Linien, sondern in seiner Entstehung und in seinen Zusammenhängen mit Entwicklungen, die ab den mittleren 1960er Jahren ihren definitiven Lauf nahmen. Es lohnt, jeden Satz, den Jones da sehr konzentriert sagt, zu überlegen. Zwar haben wir alle diese Dinge hier längst einmal besprochen und analysiert, aber wir nehmen die Gelegenheit wahr, um noch einmal kompendiumartig den Fall des wohl größten Betrugsfalles in der Kirchengeschichte vor Augen zu führen. 

Denn das ist Medjugorje, und von "geistigen Früchten" zu reden ist nahezu lächerlich. Wir werden darstellen, warum. Zumal es das Thema der Schizoidität betrifft, dem immer noch weit unterschätzten Generalproblem der Gegenwart, gerade in Zeiten der Wortlawinen und des Internet, das aus seinem Wesen heraus schizoide Wege fördert und fast erzwingt, dazu später mehr.

Um zu verstehen, was sich in diesem montenegrinischen Dorf seit dem Jahre 1981 abspielte, muß man weit ausholen. Und Jones ist der Sache mit wissenschaftlicher Akribie nachgegangen, die Fülle seiner Aspekte und Argumente kann hier nur zusammenfassend wiedergegeben werden. Man muß aber zurückgehen bis in die Entwicklung der Charismatischen Erneuerungsbewegungen in den späten 1960er Jahren. Die in direktem Zusammenhang mit der Vorgeschichte zu Humanae Vitae stehen. Schlüsseljahr war 1965. In diesem Jahr verlor die Kirche in den USA definitiv die Kontrolle über sich selbst und katapultierte sich als vormaliger Eckstein aus der gesellschaftlichen Relevanz. 

Und man muß es so sagen: Aus Versagen der konservativen, also der eigentlichen katholischen Kräfte in der Kirche selbst. 1965 begann die heftige Debatte um die Empfängnisverhütung. Nie zuvor war das ein wirkliches Thema gewesen. Aber nun wurde es hochgespielt und erstmals wurde medial konzentriert aufbereitet die Frage virulent, daß es doch auch eine Sexualität gebe, die mit Empfängnis nichts zu tun hätte. Jeder könne doch erleben, wie "bereichernd" es sei, miteinander zu schlafen. Unter dem massiven Einfluß des CIA und privater Stiftungen wie der Rockefellers oder Carnegies wurde die vorrangigste katholische Universität und mit ihr die gesamte Intellektuellenschichte der Kirche von Geldern abhängig, die keineswegs der Entfaltung des katholischen Wirkbereichs dienen sollten, sondern die Veränderung der Inhalte zum Ziel hatte. Gezielt wurde von diesen Stiftungen Einfluß ausgeübt, während im Time Magazin neue geistig-leitende Köpfe aufgebaut wurden. 

Plötzlich traten führende katholische Intellektuelle und Theologen auf, die die immer gültige, immer geltende Lehre der Kirche (weil sie eine fundamentale, anthropologische Wahrheit verkündet) in Frage stellten. Längst gab es Gerüchte, daß der Papst eine Enzyklika vorbereitete, die die Empfängnisverhütung als das feststellte, was sie war - eine "in sich schlechte Tat", weil sie gegen die Natur des Menschen und darin gegen Gottes Gebot verstößt. Um diese Gerüchte einzudämmen erging von Rom eine Order, jede öffentliche Diskussion darüber einzustellen. Freilich hielten sich an diese Order nur die ohnehin orthodoxen, gehorsamen Priester und Theologen. Wer sich nicht daran hielt waren Priester, die im Dissens zur Kirche standen. Ihnen überließ man nun die Bühne und anstatt, daß eine öffentliche Debatte geführt wurde, konnten sie ihre Sichtweisen propagandistisch unterstützt ungehindert unters Volk bringen.

Das sich plötzlich mit einer seltsamen Wahl konfrontiert sah, die man angeblich hatte. Denn diese weitreichende Thematik wurde nun dem Belieben ("dem Gewissen") der Menschen selbst überlassen. Ein Gewissen, das die Notwendigkeit der Rückbindung an seine Bildung durch eine Autorität nicht mehr sehen will, sondern sich einfach der faktischen, subjektiven Augenblickslage ausliefert. Die Folgen dieses Schrittes waren katastrophal. Denn damit wurde die Kirche als Autorität in der Gewissensbildung ausgeschaltet.

Wird fortgesetzt) 


Ein Genie des Abseits

Noch einmal vermag sich die Habsburger-Monarchie gegen ihren Zerfall effektiv zu wehren. Und wenn auch der Vermeid des Abfalls Böhmens Namen wie Windisch-Grätz oder der der Nationalisten Ungarns den Russen zu verdanken ist, ist der Erhalt der Monarchie dem Feldmarschall Johann Graf von Radetzky, der aus altem böhmischem Adel abstammt, zu verdanken. Der in Norditalien den italienischen Nationalisten, ausgehend von Piemont, durch zwei überragende Siege - Custozza und Novara - erfolgreich Widerstand bietet. Und auch Venedig rückerobert.

Der durch seinen Lebensstil (noch mehr aber den seiner Frau, beide waren krankhafte Spieler, beide lebten gerne auf großem Fuße, noch mehr sie, eine Gräfin; denn Schulden hatte sowieso jeder österreichische Offizier ... "Schulden wie ein Stabsoffizier" ist sprichwörtlich) so überschuldet war, daß er seinen Leichnam gegen viel Geld dem ehrgeizigen Projekt eines Geschäftsmannes - man könnte sagen: Ein typischer Kriegsgewinnler, einem Heereslieferant - vermachte. Der ihn an seinem Ort der "Walhalla Österreichs", Heldenberg bei Wien, als besonderes Prunkstück präsentieren wollte. Obwohl ihn Kaiser Franz Josef als bis dahin unmögliche Ehre in der Kapuzinergruft bestattet wissen wollte. 

Was immer man sagen mag, Radetzky, der von 1815 an zwei Jahre sogar in Ödenburg (heute Sopron) stationiert war, war ein militärisches Genie. Er verstand es, den aufkommenden Kriegsmethoden durch noch raffiniertere taktische Gegenmaßnahmen zu antworten.   

Radetzky war ein Autodidakt. Nie hat er eine Militärakademie besucht. Alles, was er wußte, und das war viel, hatte er aus eigener Erfahrung in mehreren Feldzügen (auch in Rußland) destilliert. Und er lernt in Schlachten in Norditalien auch von Napoleon, dessen Taktik der Überraschungen ihn tief beeindruckt. Um doch die Niederlage bei Marengo zu erleben, wo Napoleon Österreich erstmals die Lombardei streitig macht.

Aus diesen Erfahrungen ist Radetzky an den Militärreformen beteiligt, die ab 1806 das österreichische Heer umwälzen. Aspern, bei Wien, war damals zwar ein erstmaliger Sieg gegen den Korsen. Deutsch-Wagram an den darauffolgenden Tagen ein Musterbeispiel, aber das Beispiel, einen Sieg im Sinne eines effektiven technischen Zieles, nicht auszunützen. Letzteres zeigte sogar in eine andere Richtung - in die des Kampfes ohne Ehre, nur der Effektivität höherer Ordnung willen. Nur sechs Wochen später, Zeit, die man dem Korsen gab, weil man den Feind nicht verfolgte, weil nicht vernichten wollte. Diese Mentalität kam erst später.

Zwar wird die Völkerschlacht bei Leipzig gegen Napoleon dem Fürsten Schwarzenberg zugeschlagen (so wie die Befreiung Wiens 1683 dem polnischen König Sobieski), aber der wahre Stratege dahinter ist nach Ansicht von Militärexperten der damalige Stabsoffizier Radetzky.







Montag, 23. September 2019

Säulen der Identität im Meer

Er starb, wie es für viele Helden auf ihre Weise typisch ist, mit erst 43, also noch jungen Jahren. Admiral Wilhelm von Tegetthoff. Von den Österreichern quasi vergessen, und wer den vor etlichen Jahren neu gestalteten Praterstern in Wien ansieht, mit seinem absurden, verwirrenden, keinen Ort mehr definierenden Gewusel von Stangen und Linien, wo man "na lassen wir ihn halt" die Denkmalssäule des österreichischen Helden irgendwie am Rande noch stehen hat lassen. Und mehr Ausdruck dafür, daß der heutige Österreicher, verblödet bis zum Exzeß, gar nicht mehr weiß, was er mit der eigenen Geschichte und schon gar solchen Leuten anfangen soll.

Wilhelm von Tegethoff war ein Kriegsheld. Ein wirklicher Kriegsheld, der uns heutigen Österreichern viel zu sagen hat. Der VdZ kann es nur bestätigen, denn er hat im Rahmen seiner Unternehmerstätigkeit immer wieder direkte Vergleiche zwischen bundesdeutschen und österreichischen Menschen anstellen können oder sogar müssen. Tegethoff war ein Musterbeispiel dafür, was man - wenn denn schon! - dem "Österreicher" als seine wichtigste Eigenschaft zuschreiben muß. Es ist die Fähigkeit, aus Nichts etwas zu machen. Es ist die Fähigkeit, immer zu improvisieren. Es ist die Fähigkeit, einen Spagat auszuführen, der keinem Bundesdeutschen möglich ist.

Was Tegethoff zum Helden machte, ist wiederum nicht denkbar, wenn man nicht begreift, endlich wieder begreift", wie sehr Österreich ohne Meer niemals denkbar wäre und gewesen wäre. Für unsere bundesdeutschen Leser muß das wohl näher dargestellt werden. Denn Österreich war IMMER ein "Land am Meer". Triest, der auch heute noch wichtigste Hafen für Österreich, war schon "Österreich", da gab es noch gar kein Tirol (als Kronland der Habsburger, und das definiert letztlich auch das heutige Österreich).

Und er begriff schon Mitte des 19. Jahrhunderts die Zeichen der neuen Zeit, und begriff damit, daß der immer weitere Kreise ziehende Welthandel auch eine militärische Konsequenz hatte. Jeder Staat, der Welthandel betrieb, mußte auch eine Flotte haben, die die aus den rein ökonomischen Getrieben auch Rechtssicherheit schaffen konnten. Auch Österreich brauchte also eine global agierende, potente Militärflotte (nicht nur Deutschland).  Denn es war über seine Herzogtümer Triest und Krain (der westliche Teil des heutigen Slowenien) quasi seit Gründung ans Meer angebunden. 

Aber ... das ist doch Slowenien? Leutel, nur der heutige Trottelkopf begreift nicht, daß Sprache niemals ein Kriterium für Volk oder Staat gewesen ist. (Und wer einmal mit Slowenen geredet hat, wird mit gewisser Verwunderung feststellen, wie sehr die sich über ihre "eigene Sprache" definieren. Diese genuin französische Innovation (um gierige Ansprüche auf Brabant/Lothringen darstellen zu können, hat Kardinal Richelieu die dort meist gesprochene Sprache als Legitimation erfunden) hat sich dann später als Merkmal etabliert. Und endgültig im 19. Jahrhundert, als die kapitalistisch-neutralistische, universalistische Definition von Volk und Mensch - für die niedrigsten Instinkte die idealste Vorwandargumentation - Raum gewann, weil die Verwurzelung der Menschen (von dem noch Simone Weil 1950 schreibt, daß sie der erste, wesentlichste Moment des Menschenseins überhaupt ist) regelrecht zu verduften anfing. Also begann man mit irgendwoher gezogenen Argumenten, wie Sprache. 

Nein, es ist ein Kulturraum, und er war seit über tausend Jahren (und noch weit mehr) ein einziger Kulturraum. Und in diesem Kulturraum hat sich ein Herrschergeschlecht mehr und mehr als Dominante durchzusetzen begonnen, das ist alles, was zu den Habsburgern zu sagen ist. Triest oder Istrien oder Rijeka/Fiume ist deshalb österreichischer als Innsbruck oder Eisenstadt. Und wer dorthin fährt, wird das nur bestätigen können. 

Österreich, das nur als Rest- und darin Nachfolgeland des Habsburger-Reiches überhaupt definierbar ist, denn das "Deutsch sein" hat nie gereicht, nicht vorher, und nicht nach 1918, als die siegreichen Alliierten dieses Kriterium der Identität verboten haben (Österreich hat sich nach dem Friedensdiktat Trianon und St. Germain nur noch als "Teil Deutschlands" definieren können, also noch im ersten Parlamentsbeschluß in Wien 1918/19 den Anschluß an das Deutsche Reich proklamiert) war immer ein "Land am Meer". Und das sollte deshalb nie vergessen werden, weil sich der Österreicher nicht nur durch seine Urlaubs-Vorliebe für die Strände in Lignano und Caorle an der Adria oder seine nostalgischen Gefühle Venedig gegenüber diffus definiert, sondern sich seiner Wurzeln bewußt werden müßte. Die ihm erst erklären, warum er so empfindet, wie er heute empfindet. 

Und dazu gehört auch, einen Helden wie Admiral Wilhelm von Tegetthoff, in Marburg* geboren, zu ehren, zu achten, und zu wissen, zu erinnern, daß er so richtig "Österreicher" war. Der aus Nichts viel machte. Und Italiens technisch weit überlegene Flotte vor Lissa (dem heute "kroatischen" Vis) auf den Grund der Adria schickte. Er hatte es ja immer gesagt: Egal, wie unterlegen wir sind. Gebt mir einfach Schiffe, ich mache was draus. Er hat sein Versprechen eingehalten.

Natürlich - es ist ja eine offizielle Produktion publikums-zwangsfinanzierter Fernsehproduktionen - bleibt das politisch korrekte Moment nicht aus. Aber denken wir uns das einfach mal weg ... dann bleibt ein identitätsstiftender Held, dessen historische Bedeutung neu gehoben werden muß, um uns über uns selbst klar zu werden. Und die Säule am Praterstern in Wien neu zu sehen. Dann haben wir eine ganz neue Aussage. Wo wir nicht mehr so tun (und freudianisch umerklären) müssen, als wäre alles normal mit unserem Empfinden in einem Raum, an einem Ort, wie wir es seit 1918 erdulden müssen. Wo wir nicht einmal mehr wissen dürfen, warum die Triester Straße in Wien Triester Straße heißt. Sie war Jahrhunderte lang die natürlichste Anbindung ans Meer, von dem der Österreicher keine zwei bis fünf Stunden entfernt ist, ohne das Österreich auch heute aber gar nicht verstehbar ist.







*Der VdZ gesteht, daß er neuzeitliche Staaten wie "Slowenien" (und Italien, zumindest im Norden, betrifft das kaum minder) nur mit sarkastischem Lächeln angesichts eines ontologisch unmöglichen, ja geisteskranken Unterfangens betrachten kann, dem diese "Staaten" ihre Existenz zuschreiben. Mitleid, das ist alles, was man Slowenen, die sich als "Staatsbürger" betrachten, empfinden kann. Die müssen zu so einem großen Prozentsatz ihre eigenen Wurzeln verleugnen, daß sie nur noch bedauert werden können. Mehr als amerikanistische Konsumtrolle, oder nationalistisch neurotisierte "Slowenen" kann aus denen nicht werden.





Es wird kälter, und keiner sieht's

Voriges Jahr mußten sie mit hohem Aufwand per Hubschraubern aus dem Eis gerettet werden, das ihr Forschungsschiff umschlossen hatte, so daß sie in große Gefahr gekommen waren. Heuer sind sie nicht einmal so weit gekommen. Denn das Forschungsschiff, mit dem die Gruppe von "Klimawissenschaftlern", die beweisen wollten, daß das Eis der Nordkappe der Erde unaufhaltsam schmilzt und im Sommer 2019 sogar die Nordpassage vom Atlantik in den Pazifik mittlerweile eisfrei ist, mußten schon nach ersten Vorstößen umkehren. Das (mehrjährige) Eis ist sogar noch dicker (3 Meter) als zuvor, und der Eisbrecher, der die Forscher in ihrem "Narrenschiff" absichern soll, kann nichts ausrichten. 

Schon vor Jahren haben wir hier einen Erlebnisbericht von Besatzungen kanadischer Eisbrecher besprochen. Die auf hemdsärmelige Art erzählt haben, daß ihrer Einschätzung und Erfahrung mit dem Eisbrechen nach das Eis an Dicke zunimmt, man höre es an der "Art des Knirschens". 

Genau das scheint der Fall zu sein. Man könnte sogar zu dem Schluß kommen, daß wir in eine Kaltzeit rutschen, ohne das sehen zu wollen. Weltweit nehmen viele Gletscher wieder zu, Island meldet ebenso ein Gletscherwachstum wie Südamerika, Neuseeland und Grönland (sic!) und das Eis am Nord- wie Südpol wird (sieht man von der Westantarktis ab, was aber mit vulkanischer Tätigkeit zu tun hat) dicker und mächtiger. Selbst von den Alpen wurde schon vermeldet, daß im vergangenen Winter die Gletschermassen im Jahresvergleich gleich blieben oder sogar zunahmen. Und die Schneelage auf der Zugspitze im Juli 2019 ist rekordverdächtig. Kaum einmal in der langen Geschichte der Wetteraufzeichnungen dort oben gab es so viel Schneefall zu dieser Jahreszeit.

Und aus der stark abnehmenden Sonnenaktivität - es gibt in den letzten Jahren verdächtig wenige Sonnenflecken - wagen so manche schon die Prognose, daß wir einer richtigen Kaltzeit zusteuern, die nur mit der des 15. und 16. Jahrhunderts ("Maunderminimum") vergleichbar ist und uns bis 2030 so richtig viel Kälte und Niederschläge bringen könnte. Wir sollten uns also ernsthaft Gedanken darüber machen, wie wir dann unsere Wohnungen beheizen und unsere Steckdosen bestromen können, wenn wir weiterhin so realitätsfern auf Schönwetterenergie setzen. Denn bis dahin werden wir kein Kohle-, Öl-, Atom- und Gaskraftwerk mehr haben. Nur alle übrigen Völker, die haben dafür schön vorgesorgt.

Da schadet es nicht, sich einmal vom Problembewußtsein der obersten grünen Weltretter ein kleines Bild zu machen. Aber die Kompetenz ist parteiübergreifend verteilt. Vielleicht ist sie deshalb so dünn.







Sonntag, 22. September 2019

Die allererste Frage

Die Frage ist so fundamental, daß man sich nur wundern kann, daß sie nicht mehr und öfter im öffentlichen Diskurs aufscheint, und auch die Menschen auf der Straße mehr dazu bringt nachzudenken, was es denn mit all den wunderbar phantasievoll ausgedachten Weltentstehungs-Szenarien ("Big Bang") auf sich haben kann, wenn sie einer Frage ausweichen, oder, was praktisch immer der Fall ist, einfach weiter und weiter hinausschieben. Bis "fast" nichts mehr da ist, und doch noch "etwas" da ist. Immer. Selbst Zustände sind Etwasse. 

Bis man zur Bereitschaft kommt, überhaupt auf Vernunft zu verzichten. Das heißt, man beginnt eine Frage zu stellen, die der Vernunft entspringt, und ihren Gesetzen folgt, um dann an irgendeinem Punkt zu sagen: Das kann man eben nicht beantworten, ab hier gebe ich das Denken auf.

Ab da beginnt dann das Glauben, hört man gerne sagen. Das heißt aber immer ETWAS und vor allem JEMANDEM glauben, und die Fragerei beginnt von vorn. Warum?

Warum. Das ist die Frage. 

Warum ist überhaupt etwas da? Woher kommt es? Wohin geht es? Die alten Fragen, der Leser kennt sie. Wenn man alles auf noch so einen kleinen Punkt schiebt, wenn dahinter nur Energie, oder ein Quantenfeld, oder eine unendlich kleine (?!) konzentrierte Masse, oder oder oder ... oder irgendwann auch Marsmännchen, Besucher von Alpha Centauri oder Bloomsberg Newstickerzentrale alles gebracht haben ... aus nichts kann nichts werden

Diese Eigenschaft von allem das etwas ist, erleben wir tagtäglich, und wir wissen es sehr genau, es ist eine der Grundbedingungen unseres Seins und Denkens überhaupt. Wenn wir nachdenken landen wir immer irgendwann bei der Frage nach dem Warum. Und nur im Nachdenken, nur im Denken können wir frei weil selbstbestimmt sein. Nein, mehr noch, nur im wahren Denken, also im Denken der Wahrheit nach. Denn ein abstruses Warum können wir uns zwar vormachen, aber es wird uns nicht weiterdenken lassen.

Wenn nicht etwas da ist, wenn nicht etwas da war, ganz am Anfang des Kosmos, dann kann nichts geworden sein. Ihre erste Frage kann also die Physik nicht mehr aus sich heraus beweisen. Es sei denn - auch das beobachtet man häufiger - sie beginnt völlig die Begriffe zu verwirren, und behauptet einfach, daß das erste Etwas eben ein Nichts war, und ähnliches mehr, wie Briggs es bei einem Physiker beschreibt, der den nächsten Anlauf in dieser Richtung unternommen hat.

Woher kommt alles? Woher kommt ein Etwas?! Unsere Vernunft sagt uns, daß diese Frage nicht zufällig ist, sondern die Natur allen unseren Fragens begründet: Warum? Woher? Und wohin, als Teil des Warum?

Aus sich selbst KANN der Kosmos nicht entstanden sein. Wenn etwas ist, muß es von einem Etwas kommen. Und was kann nur dieses Etwas sein? Aristoteles ist wenigstens bis zu diesem Punkt ehrlich, wenn er letztlich dann alles doch auf "ewige Kreisläufe" abschiebt und damit seltsam denkungenau ist (wobei: es ist nicht seine einzige Denkungenauigkeit, das nur nebenbei). Es muß alles also aus einem Sein kommen, von einem Anfang her gedacht werden, von dem es ausging, und das ihm auch sein Wohin, sein Wozu vorgab.

Diesen Anfang, das Sein selbst, denn etwas anderes kann es nicht sein, das also allem Seienden, allem Etwas sein Sein gab und es im Sein erhält, nennen wir und nannten alle Völker ... Gott. Darum geht es. Nur in einem solcherart gedachten anfanglosen Ewigen Geist ist ein Ursprung, ein Anfang denkbar. Nur darin kann man überhaupt denken, denn ohne so einen Anfang zu denken ist alles weitere Denken gar nicht möglich, und wird in sich zusammenfallen. Denn das Denken braucht das erste Wort, braucht den Namen.

Im Anfang aber war das Wort. Und das Wort war bei Gott. Und das Wort war Gott.







Eintreten in die Matrix Christi (2)

Morgen Teil 2) Die Anmerkung *



Wer die gegenwärtige Szenerie des öffentlichen Diskurses betrachtet muß zu dem Schluß kommen, daß sich so gut wie alle Probleme und Krisen, mit denen wir zu tun haben, durch mediale Kraft in den Vordergrund geschobene zweitrangige Probleme sind. Nicht nur das, sie sind erst zu lösen, wenn das eigentliche Problem gelöst ist, ja in diesem sind sämtliche weiteren Problemlösungen bereits enthalten. Das betrifft auch die sogenannte "kritische Szene", wie sie im Netz zu beobachten ist. Man muß begreifen, daß es in dieser Welt nur um einen Kampf geht, und in diesem entscheidet sich alles: Es ist das Ausrichten des innersten, tiefsten Wesenskerns des Menschen auf den logos, und das heißt: Auf die Person Jesus Christus. DAVON abzulenken ist die Absicht, das ist der erste, entscheidende, eigentliche Konflikt, in dem die Welt steht. 

Und ein sichereres Mittel zur Verschiebung der Prioritäten - vom Wesentlichen auf das Unwesentliche, ja Irrelevante - ist die Angst. Angst vor Katastrophen, Angst vor Krankheit, Angst vor Manipulation, Angst vor Menschen dieser oder jener Gruppierung. Es mag da und dort manche "Richtigkeiten" geben, auch und vor allem in der Kritik, aber von richtig zu wahr ist ein Quantensprung, ein Dimensionsunterschied. 

Wieviele Menschen befassen sich heute mit allen möglichen Bedrohungen, und das gerne und freiwillig, ja ist die eine ausgeschaltet finden sie sofort neue. Vieles von der Angst, von der heute so viel die Rede ist, ist dabei und deshalb gar keine "Angst", sondern die (psychogene) Simulation von Angst. Und täglich wird uns ein neues Stöckchen der Verführung hingehalten, vor etwas Angst zu haben, also so zu tun, als sei es wichtig und bedrohlich.²

Weil es aber vor allem von der eigentlichen und wichtigsten, ja einzig wichtigen Entscheidung und Konfrontation ablenkt, und zwar mit "voller Rechtfertigung". Und das ist die Öffnung des Herzens auf Jesus Christus hin. Diesen einzigen Quell alles Schöpferischen, Vitalen, Heilenden und Vorsorgenden (Vorsehung).

So ist zu verstehen, wenn die Begebenheit im Neuen Testament erzählt wird, wo ein Pharisäer Jesus fragt, was die wichtigsten Gebote seien. Es ist das erste (und ihm quasi unauflöslich anhaftende zweite) Gebot. In dieser Gottes- (und Nächsten-) Liebe ist alles enthalten, buchstäblich. Es ist die Begegnung mit dem logos, der die innerste Grammatik der gesamten Schöpfung ist, die alles Konkrete, Dingliche in sich enthält. Eine Grammatik, eine "Matrix", wie Jones es nennt, die lebendig und dynamisch ist, weil sie selbst Person ist. 

Das heißt, sie interagiert, ist keine sture, starre Rationalistik oder Regelsturheit (wie die Juden bis heute glauben), so logisch sie auch ist. Aber alle Festgefügtheit, alle Regel, gegen die sie nie verstößt (wie keine Logik je dagegen verstößt) ergibt sich aus den Eigenschaften des dreieinigen, dreipersonalen, aber einen Gottes, der das Sein (aktiv, als Dynamik) ist. 

Wir haben es in all den erlebten Ablenkungen, die uns die Medien überall und jederzeit um die Ohren und Sinne dreschen, aber mit keiner "allumfassenden Verschwörung" zu tun, im eigentlichen Sinn, selbst wenn es diese in Teilen geben mag, selbst wenn es solche geben mag, die sich der Anti-Logik (dem Anti-logos) öffnen und anschließen. Wir haben es vielmehr mit der allem zugrundeliegenden Struktur der Geschichte der Welt zu tun, die ein Kampf des Bösen gegen das Sein ist. Wir haben es tatsächlich mit dem Kampf Satans gegen die Schöpfung zu tun, deren Sinn es ist, Ort der Teilhabe an der Freude Gottes zu sein, wenn sie (in Christus) in ihn hineingenommen ist.

Alle diese uns wie eine Lawine, wie eine Sintflut umspülenden, umtosenden Ablenkungen - und Pornographie ist deren vielleicht mächtigste, zerstörendste, weil sie die Individuen isoliert, wehrlos macht, in sich mit festen Stricken bindet - sollen verhindern, daß wir diesen einzig des Kampfes werten Kampf führen. Es ist der Kampf, wem wir zugehören.


²In der Frage, wie die Prioritäten richtig zu setzen sind, gilt eine simple Regel: Was bewegt unser Leben WIRKLICH am meisten. Dazu muß man betrachten, was das Leben überhaupt ausmacht, das wir führen, wozu es dient - also wo sein Sinn liegt. Und was deshalb Vorgänge und Bindungen sind, die unser Leben vom Fundament her am meisten bestimmen. Von dort aus stuft sich dann jedes Problem ab. Sehen wir einmal von der ohnehin allem vorangehenden Gottesfrage ab, hat es als Beispiel wenig Sinn, über nationale Regelungen etwa bei Steuerrecht oder Zöllen oder Tierschutz oder Ökologie oder oder oder nachzudenken, wenn zur gleichen Zeit die Regierung internationale, globale Vereinbarungen unterschreibt, die so massiven Einfluß auf unser Leben und Arbeiten haben, daß nationale Regierungen MAXIMAL noch Auswirkungen lindern, davor aber nicht schützen kann. Was hat es für Sinn, von Mittelstand und dessen Wert zu reden, wenn globale Handelsabkommen die Märkte dermaßen aufreißen, daß der lokale Mittelstand mit seinen lokalen Bestimmtheiten überhaupt nicht mehr in der Lage ist, dem Eindringen von unter ganz anderen Bedingungen entstehenden Gütern und Leistungen zu begegnen. 

Die daraus erwachsenden Veränderungen und Anpassungen aber, um dennoch irgendwie zu bestehen, bestimmen unsere Lebensweise auf fundamentale Weise. Und verändern damit auch unsere Sittlichkeit weil schöpferische Kraft, weil unser Denken zunehmend von Prämissen bestimmt wird, die technische, funktionale Teilmechanismen betreffen, die aus dem Insgesamt unseres Lebens ausgegliedert sind. Beispiel: Die Zerstörung unserer Textilproduktion durch asiatische Billiglöhne hat hunderttausende Arbeiter zu Pendlern gemacht, die nun, um überhaupt Einkommen zu generieren, ihre Identität und Verflochtenheit in ihr bisheriges Lebensumfeld aufgeben mußten, um überhaupt noch irgendwie zu existieren, und Löhne zu erarbeiten. Von den fatalen Auswirkungen auf Regionen gar nicht zu reden. 

Die Entvölkerung ganzer Landstriche, weil die Bevölkerung diesen nunmehrigen technischen Prämissen folgend, in die Städte zog, ist ein Verbrechen an der Schöpfung, gegen die jede Meeresverschmutzung (ebenfalls ein Phänomen der Entwurzelung, denn "Müll" und "unbestimmter, von keiner Verantwortung bestimmter Ort" sind ein und dieselbe Fragestellung) zum Lerchenfurz wird.

Es ist extrem zynisch, nun Ersatzproblematiken zu erfinden, oder Einzelfolgen herauszugreifen - Klimawandel, Ökologieproblematik sind typisch dafür - die davon ablenken, daß eine ganze Lebensweise, die ökologisch war, wie es keine universale, abstrakte Einzelmaßnahme je erreichen wird, das nebenbei - die vom fundamentalen Mißstand ablenken: Daß es eine regionale Wirtschafts- und vor allem Kultureinheit gar nicht mehr gibt. Daß sich damit eine verwurzelte Lebensweise, die einzige, die von Verantwortung als generelle Haltung getragen sein kann, gar nicht mehr herausbilden oder fortführen kann. Von den Folgen für die Individuen gar nicht erst zu reden, aber gerade sie erzeugen unlösbare fiskalisch-politische Katastrophen, über die aber nie gesprochen wird. 

Dieselben Regierungen, die sich vor der eigenen Bevölkerung damit brüsten, gegen Ökologieprobleme vorzugehen, unterschreiben mit einem Handzucken ein globales Abkommen nach dem anderen, was genau diese Probleme sogar erst verursacht, und uns Stück um Stück die realen Lebenschancen, die Möglichkeiten, aus eigener Kraft und Vorstellung unser Leben zu gestalten, raubt. Das wird wie ein Schicksal gesehen, verkündet, und über uns verhängt. Wir sehen dafür medial hochgezogene, potemkinsche Dörfer, mit denen wir abgelenkt und beschäftigt werden. Während wir nicht verstehen, warum unsere Leben so überhaupt nicht mehr gelingen. Oder wie soll man die extreme Zunahme von sozialen und psychischen Problemen anders deuten? Als vernachlässigbare Kollateralschäden, "weil die Zeit so ist"?

Um es kurz anzudeuten: Unsere wirklichen Probleme sind praktisch ident mit der Liste der philosophischen Irrtümer und (ja, durch!) Laster und Unsittlichkeit. Liberalismus, Autonomismus, Evolutionismus, Rationalismus, Materialismus schlagen sich durch in Identitäts- und damit Persönlichkeitsdiffusion, Devastierung aller sozialen Verwurzelungen, nicht zuletzt durch "sexuelle Befreiung", Schulden, Sozialstaatskatastrophe, fehlende Innovationsfähigkeit (technische Optimierung ist doch keine Innovation!), Kirchenfeindlichkeit (und damit Feindschaft zu dem, was uns konstituiert hat und einzig zu konstituieren vermöchte), Familiendestruktion, ungewollte Einsamkeit, demographische Katastrophe durch Lebensfeindlichkeit wie Verhütung (die noch immer keiner sehen will), Kultivierung des Mordes (was bald explodieren wird), etc. etc.