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Dienstag, 17. September 2019

Zu nichts gut

Es ist Zeugnis eines gewaltigen Scheiterns, schreibt Jordan B. Peterson in einem Gastartikel auf Achgut, wenn wie heute 80 Prozent aller Arbeiten und Studien in der Geisteswissenschaft von NIEMANDEM zitiert oder gelesen werden. Und es ist außerdem sehr teuer. Die Gründe sind rasch aufgezählt. Öffentliche Bibliotheken werden gezwungen, zu überhöhten Preisen publizierte Arbeiten zu kaufen, während die Verlage jedes Maß für Qualität und Sinnhaftigkeit abgelegt haben, weil sie wissen, daß ihre Schriften sowieso Abnehmer finden - die Bibliotheken. 

Peterson schreibt, daß sich auf den Universitäten "Fäulnis" gebildet hat. Wo sich kleine "ideologische Gärten" aufgebaut haben, in denen sich Wissenschaftler herumtreiben, die Wissen produzieren, das weder jemand braucht noch für das sich jemand interessiert, weil es ihm Erkenntniszugewinn verspräche. Die sich dann gegenseitig die "Qualität" im peer review bestätigen, obwohl sie oft genug armselig ist. Die Schwelle, um mit einer geisteswissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht zu werden, ist somit äußerst niedrig geworden. Außerdem gleichen sich viele dieser Arbeiten in hohem Maß, und wozu sollte man eine Arbeit zitieren, die nichts Neues zu sagen hat oder etwas erzählt, das man ohnehin selber oder besser weiß?

Damit aber muß man von reiner Geldverschwendung reden. Denn solche Arbeiten sind völlig sinnlos, wenn sie keine Wirkungsgeschichte aufweisen können.