Die Krise, in der wir uns befinden, ist nicht zuletzt eine geistige Krise, sagt auch Markus Krall in einem nächsten Videogespräch mit Tichy, in dem er konkret auf Möglichkeiten eingeht, wie man sich bei den kommenden wirtschaftlichen Verwerfungen so halbwegs durch das Geschehen bringt und Vermögen, so vorhanden, sichert. Daß ein Crash unausweichlich ist, liegt strukturell begründet. Die Vorhersagen schon vor dreißig Jahren, die dann doch nicht oder nicht so eingetreten sind, waren zu einem großen Teil nämlich richtig. Sie haben sich oft nicht einmal in der zeitlichen Prognose getäuscht. Sie haben nur nicht damit gerechnet, wie "kreativ" die Staaten sein werden, den Zeitpunkt eines Totalzusammenbruchs hinauszuschieben.
Die strukturellen Probleme wurden aber nie gelöst, sondern sie wurden nur weiter verschärft. Indem man kleine Crashs als Korrekturmaßnahmen verhindert hat, hat man sie zu größeren zusammengeschoben, die wieder verhindert, und so weiter, bis zu dem Punkt, an dem wir heute stehen: Wirklich vermeidbar ist gar nix mehr. Die Frage ist nur, WANN unsere Währung weil das Geldsystem zusammenbrechen und in eine Neubegründung der Währungen führen wird. Dies sei vor allem für den Euro gesagt, der durch das Zusammenspannen von Volkswirtschaften mit höherer Wertbedeckung (weil Leistungskraft) mit solchen niedrigere Ungleichgewichte geschaffen hat, die an einem Punkt angelangt sind, an dem sie nicht mehr bewältigbar sein werden.
Längst ist Italien indirekt über Mini-Staatsanleihen für eine solche Zweitwährung bereit, und andere Staaten des Euroraums werden vermutlich folgen. Denn der Euro ist nicht mehr zu retten. Krall sagt seinen Zusammenbruch für Ende 2020 - Ende 2021 voraus. Dann werden sämtliche europäische Staaten des Euroraumes gezwungen sein, eine neue Währung einzuführen, was sich in einem Zeithorizont bis 2023 abspielen wird.
Krall empfiehlt deshalb Absicherungsmaßnahmen in Länder zu verlegen, die nicht diesem Euro-Raum zu gehören. Etwa dort Golddepots anzulegen. Denn es ist absehbar, daß die Euro-Staaten auf das Vermögen ihrer Bürger zugreifen werden, weil sie für eine neue Währung eine Realvermögensbasis brauchen.
Insgesamt teilt Krall das bevorstehende Geschehen in drei Phasen ein: In der ersten Phase wird es zu einem Bankenzusammenbruch kommen, und zwar zusammen mit zahlreichen Firmenzusammenbrüchen. Denn es gibt durch das billige Geld (Nullzinsen) einen sehr hohen Prozentsatz von "Zombieunternehmen", die nur durch Kredite, nicht aber mehr durch erfolgreiches, effizientes Wirtschaften, am Leben geblieben sind. (Was im übrigen enorme Ressourcen bindet - Fachkräfte, Kapital, Kapazitäten - die uns immer deutlicher fehlen.) Das wird kurzfristig zu einer Deflation führen, nicht zuletzt am Immobilienmarkt.
In der nächsten Phase (die Krall ab Ende 2021 sieht) wird der Staat versuchen, diese Krise durch Gelddrucken und Kreditausweitungen zu bekämpfen. Diese Flutung der Märkte mit Geld wird eine Inflation bewirken. Daraufhin werden die Staaten beginnen, Kosten abzuwerfen, sprich all die für Scheinprobleme hinausgeschmissenen Gelder - Klimakrise, Genderprobleme, Ausweitung der Beamtenapparate, Aufblähung der Verwaltung, Sozialstaatskosten, ... - einzusparen, um noch gewissen Handlungsspielraum zurückzugewinnen.
All das wird zur dritten Phase führen. In der eine Gesundung der Volkswirtschaften nur noch durch das Abwerfen des Euro möglich sein wird. Und das muß geschehen, denn sonst wird in Europa wirklich das Chaos ausbrechen - der Euro wird es in unabsehbare Konflikte reißen. Um diese neuen Währungen einzufüren wird der Staat die erwähnten Maßnahmen brauchen, um das Vertrauen in die neue Währung herzustellen. Spätestens hier werden dann weitreichende Deregulierungen der Volkswirtschaften stattfinden.
Die klaren Anzeichen dafür, daß wir bereits in der Vorphase dieser Entwicklung stehen, zeigen sich bereits. Es wird kaum von der Öffentlichkeit bemerkt, aber die staatliche Politik in Deutschland hat es geschafft, innerhalb der letzten eineinhalb, zwei Jahre den gesamten Autosektor in die Krise zu führen. Schon sind die ersten Großinsolvenzen von Zulieferfirmen für die Autoindustrie festzustellen, über die (als Vorzeichen) freilich kaum gesprochen wird.
Trotz allem analysiert Markus Krall die Lage mit nicht geringer Hoffnung und Heiterkeit. Denn die kommende Krise, die wir ab Ende 2020 seiner Ansicht nach alle deutlich zu spüren bekommen werden, wird wie jede Krise bewirken, daß die Hauptkrankheit der Gegenwart, das Ignorieren der Tatsachen und Fakten, diese geistige Vernebelung, in der wir alle stecken, aufklart, und die Köpfe wieder frei für Wirklichkeiten werden. Das wird auch die Kraft eines freien Marktes wiederbeleben. Und das ist die Voraussetzung für eine Gesundung, ja für eine neu zu gewinnende Stärke, in der immer mehr der heute verpönten Tugenden wieder zu Ehre kommen werden. Und die Basis für einen neuen Aufschwung geben, der nach Ansicht von Krall ab 2025 einsetzen und eine nie gesehene Prosperität bringen könnte.
Warum soll diese Krise unausweichlich sein? Krall sagt es in einfachen Worten: Er sieht weit und breit keine Eliten, die geistig in der Lage sind, einen Crash zu verhindern (was mittlerweile ohnehin nicht mehr möglich ist) oder seine Folgen abzumildern.
Morgen Teil 2) Eine unerläßliche Nachbemerkung
*190819*
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