Es ist einfach gute Laune, die W. M. Briggs auf einer von ihm produzierten Radio-Show "Let's Polka! Or How Polka can save the World" in Amerika 2016 verbreitet hat. Was die wenigsten wissen dürften: Der sich selbst als Reaktionär bezeichnende Briggs, Universitätsprofessor für Statistik und Philosophie em. in New York, hat eine österreichische Großmutter, die ihm in seiner Kindheit sogar das Zählen auf Deutsch beibrachte. Das ist aber auch alles, was ihn mit Österreich noch verbindet, außer eine gewisse Affinität zur Kultur in unseren Ländern. Und die zelebriert er - auf typisch amerikanische Art - in dieser halben Stunde Radio, mit Polka, Jodler und Akkordeon.
Wußten Sie, daß es in Texas einen in ganz Amerika berühmten Jodler gab, der erst 2010 starb? Oder wußten Sie, geneigter Leser, daß es 1938 ungelöste diplomatische Spannungen zwischen Hitler und Mussolini gab, die Hitler mit Schweigen zu übergehen suchte, als Mussolini in Südtirol das Jodeln verbot, weil er es als Integrationshindernis betrachtete. Da waren ihm die zehntausenden Sizilianer lieber, die er in Bozen und Umgebung ansiedelte.
Oder wußten Sie, daß es vor ein paar Jahren in Österreich ein Gerichtsurteil gab, das einem 63jährigen Österreicher allen Ernstes verbot, im Freien und vor allem beim Rasenmähen wieder zu jodeln? Ein Nachbar, ein Muslim, hatte ihn angezeigt, weil er das Jodeln für eine Verhöhnung des Muezzins hielt, der um diese Zeit im Radio zur Gebetszeit aufrief. Gleichzeitig mußte der Österreicher 800 Euro Strafe wegen Störung der Religionsausübung des Nachbarn zahlen.
Das alles und mehr erfahren Sie hier, bei einem Hörvergnügen für seltene Minuten, das der VdZ gerne weiterreicht. Briggs' Motto? "Alles, was verhindert, daß amerikanische Popmusik die Welt verseucht, muß unterstützt werden."
*030819*
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