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Samstag, 30. November 2019

Was hinter Chinas Aufstieg wirklich steht (2)

Teil 2)



Chinas Politiker haben dabei seit Mao Tse-tung mitgespielt. Ja, jene acht "Immerwährenden", die die Kulturrevolution überstanden, waren es, Name für Name nachweislich, die zusammen mit den westlich-kapitalistischen Großmännern des Westens den Umbau Chinas zu einem Sklavenhof vorbereitet und aufgebaut haben.

Somit, so der VdZ, könnten wir es in China mit ZWEI chinesischen Strömungen zu tun haben. Deren eine das originäre China repräsentiert, das eines Volkes mit mehrtausendjähriger Tradition und Verwurzelung in einem Volk. Wie in Europa, wie überall auf der Welt, ist das die immer wieder neue - hier kann man tatsächlich einmal von "erneuerbar" sprechen - Quelle fundamentaler Opposition gegen Weltherrschaft und Entgeistung.

Deren anderes das China des Konsumismus und der Versklavung der Menschen als billige Lohnarbeiter und Konsumenten für die Welt bedeutet, wie es uns heute als "Weltwirtschaftsmacht Nr. 1" entgegentritt. In deren Händen Partei und Macht und Gewalt liegt, und die jede Opposition - wie durch das nunmehr aktivierte System des "social credit", in dem Wohlverhalten und Konformität zu erwünschtem Verhalten darüber entscheidet, ob man überhaupt so etwas wie ein Leben führen und aufbauen kann. Das im Endeffekt aber genau das nicht mehr ist, sondern dessen Simulation, im Konsumismus, wie er uns im Westen bereits fast lückenlos entgegentritt. Es ist die Welt der Scheinbildung, der Scheinmoral, der Scheinreligion, und der neuen sozialen Hierarchien, deren Kriterien jeweils von bestimmten Stellen vorgegeben und durchgesetzt werden.

Während das Volk in derselben Illusion von Freiheit lebt, die auch in Europa längst herrscht. Wo über "Meinungsfreiheit", Medien und vor allem social media eine Illusion aufgebaut wird, die durch pausenlose Beschäftigung und Ablenkung (nicht zuletzt durch "sexuelle Befreiung", oder Scheinängste wie "Klimakatastrophe") verhindert, daß das tiefere Wahrnehmen an die Oberfläche kommt. Während umgekehrt über Miß-Erziehung und Verführung die Angst vor dieser wirklichen Wirklichkeit, die Mühe bedeutet, immer größer wird. Und während die Kontrolle über das Volk sowie seine Steuerbarkeit immer dichter und besser funktioniert.

Sogar religiöse und moralische Freiheiten sind gestattet, ja werden gefördert, ebenso wie die Meinungsfreiheit durch social media. Denn sie dienen der Stärkung der Illusion von Freiheit. Diese dürfen freilich eines nicht: Sie dürfen sich nicht gegen das System richten. Sie müssen privat und im realen Leben folgenlos sein, es sei denn, sie dienen der Stärkung des Gehorsams gegen die Maschine, in die die Gesellschaft verwandelt wurde. Dafür wird allen eine mehr oder weniger nette, auf jeden Fall irgendwie befriedigende Existenz garantiert, und sogar Konkurrenz ganz gerne gesehen, und Leistung mit Aufstieg belohnt, mit einem schöneren Haus, einem schöneren Auto, einem etwas größeren Luxus, weil das die Leistungsbereitschaft der Sklaven steigert.

Auch die letzten Verbindungsglieder zwischen Mensch und Gott, die Priester und Bischöfe, ja selbst die Päpste, haben (gut versorgt; auch China bezahlt die dem Regime gehorsamen Bischöfe aus der Staatskasse, und läßt sie am Tisch der Mächtigen speisen) längst den letzten Hort der Freiheit aus Wahrheit, die Kirche, in die Hände dieser Staatsdiktatoren gelegt, und ihre Herde im Stich gelassen.

Morgen Teil 3)


Warum die Kirche arm sein muß (1)

Aus gegebenem Anlaß und auf Anregung von Lesern bringt der VdZ hier einen Artikel aus seiner Feder, verfaßt im Jahre 2002.


Nein, eine abgesicherte Kirche hilft den Menschen nicht ...

Die Wut auf die Kirche besteht in Vielem zurecht!



Was in so vielen persönlichen Begegnungen in den letzten Jahren auffällt ist, daß es enorm viele Menschen gibt, die eine ungeheure Wut auf die Kirche (manchmal dem Haß schon sehr nahe) zum Ausdruck bringen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mich immer geweigert, das so einfach nur als Haß auf die Wahrheit zu sehen. Vielmehr sah ich ein ungeheures Engagement, das dahintersteckte, und gewaltige Verzweiflung, Hilflosigkeit und Enttäuschung vor allem, ja, Enttäuschung. Die auch eine Enttäuschung ist, daß die Kirche, so wie sie auftritt, kaum noch Zugang zur Verarbeitung von Schuld (etwas, das ja aus existentiellem Versagen entsteht) bietet - den Verfall des Beichtsakraments sehe ich nicht in mangelndem Glauben" begründet, sondern in der Unfähigkeit allzu vieler Priester, auf die Seelenlage ihrer Klienten" überhaupt einzugehen! Der eigentlich gesunde Ausspruch „Das gibt mir nichts" hat mehr Wahrheit als viele wahrhaben wollen. Diesen Menschen gehört meine größte Sympathie, ich betone das. Und ich verwahre mich vehement gegen voreiliges Gerede, das in saturierter Selbstgefälligkeit und im Brusttone leidensvollen Bedauerns vom Unglauben dieser Zeit daher quatscht, oft genug im Pathos völlig mißverstandenen Kreuztragens. Wieviel Hochmut oft ... wieviel Vermessenheit.

Auch weil mir aufgefallen ist, daß wenn man den Menschen mit ihren Worten, aus ihrem nach Ordnung schreienden Lebenshintergrund heraus, der der Lebenshintergrund aller Menschen ist (das sage ich als Dramatiker, der im Grunde nur ein Drama sieht: Den Kampf des Nichtenden mit dem Sein), die Rezeption auf die reale Wirklichkeit nämlich, das Begegnende, ordnend nahebringt, nahebringt was die Kirche somit überhaupt sagt, daß dann große Ruhe eintritt. Nie ist mir einfachhin Ablehnung begegnet, wenn ich aus einer solchermaßen lebensklugen Philosophie des Augenmaßes, des Hausverstandes heraus argumentierte, darstellte, mich aber sicher nicht gegen ihre Wut einfachhin verschloß. Nein, da sehe ich nicht Menschen, die einfach nicht glauben wollen, schon gar nicht, die böse sein wollen, nein, ich sehe gescheiterte Lebensentwürfe, und wie gesagt: Enorme Hilflosigkeit. Sodaß ich mehr und mehr zu dem Schluß kam, daß ich es hier mit einer Empörung zu tun habe, die völlig zurecht besteht: Die Kirche wird angeklagt, den Menschen Wahrheit nicht mehr nahezubringen.

Nun kann man sagen: Ja, aber die Kirche tut es ja, verkündet ihren Katechismus, ihre Morallehre, manchen scheinbar zum Ärger! Ich aber halte entgegen, daß sie es tut ohne zu berücksichtigen, daß das natürliche Wissen der Menschen dem zu Glaubenden längst widerspricht, daß die Menschen oft genug nur noch vor der Wahl stehen: Fideismus oder Gewissen. Und dabei heute oft nur noch verlieren KÖNNEN. Sodaß man mit Fug und Recht sagen muß: Es fehlt dem Verkündeten längst an Wirklichkeitsnähe, an der Exposition (ich sage das aus der Kenntnis der Problematik eines Kunstwerkes). Moral und Glaubenssatz (würde wenigstens der oft noch verkündet!) ist einfach zuwenig: Wer Hausverstand - den Boden des Glaubens - hat will WIRKLICHKEITSGEMÄSS und damit vernünftig handeln, nicht „irgendwie fromm." Und die Kirche schlechthin als Autorität „erwählen" ... ist an sich schon ein Problem: Man kann Autorität nicht selbst bestimmen. Und mit sicherem Instinkt wissen solchermaßen „hausverständige" Menschen, daß Gerettetheit nicht primär über „Verhalten" (da liegt Selbsterlösung, Pelagianismus also verdammt nahe!) zu erreichen ist. „Agere sequitur esse!" Und die Menschen suchen das Sein, ich kann es nicht anders aus eigener Beobachtung sagen. Jede Motivation bricht die nicht Ewigkeit, die Beständigkeit zum Ausgangspunkt wie zum Ziele hat. Und damit die Wahrheit. Der heute so oft vorgeschobene Konstruktivismus (mit dem Agnostizismus als Frucht) ist eigentlich nur lächerlich und ganz leicht zu widerlegen. (Wenn man es schafft, im Gespräch eben auf die „sens ratio" zu gelangen, also die Wirklichkeit, deren Erkennbarkeit, das "tertium comparationis" zu Wort kommen zu lassen - nicht in den Rationalismus einzusteigen).

Diese Wirklichkeitsferne baut auf zwei Pfeilern auf: Zum einen ist es die völlig fehlende Rezeption der Voraussetzungen, mit denen heute sich meist nur noch selbstbezweckende Wissenschaft (DIE neue Autorität, teilweise sogar von der Kirche selbst inauguriert ...) betrieben, Wissen gelehrt und verbreitet wird. Zum anderen und das erstere mit begründend aber ist es eine fehlende Anbindung an die Wirklichkeit, wie sie fehlende Abhängigkeit vom Begegnenden hervorruft. Und ich kann nicht umhin die reale Form der Kirchenorganisation dafür verantwortlich zu machen. Mit Wurzeln möglicherweise in Ausbildung und Vermittlung von theologisch-philosophischen Inhalten. Denn u.a. erscheint es mir als würde jener Aspekt - auch bei der Sakramentenspendung - den man als „ex opere operato" (in engem Zusammenhang mit Heiligung des Amtsträgers) bezeichnet, also der Mitwirkung des Sakramentenspenders, immer mehr vernachlässigt. Nicht zufällig fällt mir wohl deshalb bei etlichen der Zeitthemen auf, daß protestantische Kreise, wo dieser Aspekt quasi allein entscheidend ist, einen oft wesentlich wirklichkeitsnäheren rationalen Zugang dazu haben. (So z.B. bei Homosexualität: Noch nie habe ich aus katholischen Kreisen gehört, was jedem aufmerksamen Betrachter sofort naheliegt: Daß Homosexualität beobachtbar nicht glücklich macht! Trauen die Katholiken ihrer eigenen Wahrheit nicht mehr, was ihre Wirklichkeitsrelevanz anbelangt? Fürchten sie, daß doch sein könnte, was nicht sein dürfte? Der Verdacht drängt sich nicht nur hier auf!) Das Problem der Heiligung ist nicht in erster Linie ein Problem heute meist falsch verstandener Frömmigkeit (das Wort rückt im allgemeinen Verstehen immer näher zu „Bigotterie", ja „Fideismus" und „Supranaturalismus") - es hat zu tun mit wirklichkeitsgemäßem Handeln. Das Wort „fromm" hat etymologisch mit „tüchtig", „(wirklichkeits-)gemäß" zu tun, wurde immer so gebraucht.

Nichts entfernt den Menschen so sehr von Gott wie eine fehlende ganz reale, wirklich existentielle Rückbindung an die Wirklichkeit. Wer nicht am Leben blutet, wer nicht an Irrtümern und Fehlhandlungen daraus ganz real leidet, und sei es mit Einkommensverlust und Existenzgefährdung, wer seinen Lebenserfolg, sein Glück nicht absolut real von etwas abhängig erfährt, mit dem er in seinem Ringen um Glück ganz unmittelbar in Dialog gerät, sondern in einer „Sicherheit" lebt, die ihn von allen Folgen seines Handelns abschließt, verliert die existentielle Relevanz und damit auch die Verkündigungskraft des Glaubens. Er erfährt nicht die Wahrheit, die hinter allem steht, was die Kirche als Lehrgebäude verkündet, sein Reden bleibt bestenfalls akademisch (welch unglückliche Verquickung von Aufklärung und Religion!), es fehlt ihm somit eben die Exposition, das, was die Menschen aufnimmt und mitträgt. Ja ich behaupte sogar, daß all diese Verstiegenheiten, wie sie als „Meinungen" heute oft genug verbreitet werden, zum überwiegenden Teil diese Scheinsicherheit zum Nährboden haben. Verstehbar als „überschüssige Kraft", die sich in rokokohaften Kapriolen selbst feiert. Nicht zufällig ist eines der Kennzeichen der meisten Erneuerungsbewegungen - welcher Wahn erst, diese zu "Rettern" des Glaubens hochzustilisieren! - frappierende Weltflucht und Wirklichkeitsverleugnung, wird Glaube zum figurativ allgemein begehbaren Ding an sich, zu einer Separatwelt, mit der die Logik der Welt eigentlich nichts zu tun haben muß. (Von daher auch die nur merkwürdig scheinende Ferne von Glaubenserleben zur umfassenden Dogmatik.) Wer das Zwingende einer Ausgeliefertheit an das Begegnende einmal erlebt hat, seine Süße, aber auch sein Strenge, will davon nicht mehr lassen.

Aber was tun? Ich maße mir nicht an, ein Patentrezept zu geben - und schon gar nicht möchte ich für praktische Reformen verantwortlich sein. Doch das Wort des Papstes, der eine Rückkehr zur Armut verlangte, verstehe ich vor diesem Hintergrund und staune über seine Weisheit. Was den Kirchenvertretern (Klerikern wie beamteten Laien) ebenso wie den Menschen, behütet in einem Sozialstaat, fehlt, ist eben diese Bewußtheit (als zur Sprache gekommene Lebenswahrheit) um die Ungesichertheit des Lebens, der Existenz. Marx wußte tatsächlich, was wer tat - und wie man die Religion bekämpft: Durch Auslöschung der „religio" nämlich, ganz einfach ist das. Die Kirche ist gefährlich nahe dem alles erstickenden Selbstzweck - etwas, mit dem NUR der Künstler aus Berufung fertig wird, wohin sich eine hier nur angedeutete Nähe zur Liturgie, ja zum Priestertum Jesu Christi ergibt. Sie braucht Menschen, die am Leben "bluten", und solcherart die existentielle Wahrheit der katholischen Lehre als Beschreibung realer, in den Lebensäußerungen erfahrbarer Wirklichkeitskraft erfassen. Weshalb ich aus derzeitiger Sicht nur noch manchen Laienkreisen eine Reformkraft zutraue, die aber sehr oft von der Kirche nominell dadurch entfernt sind, weil sie das Gesetz der Vernunft, das nur eine Wirklichkeit und eine Wahrheit kennt, nicht mehr walten sehen.

7. Jänner 2002




Nächsten Samstag Teil 2) Nachtrag. Was Rom per 13. März 2007 zum Thema

"Ist ein Kirchenaustritt zugleich ein zu sanktionierender Glaubensabfall?" schreibt.



*101019*

Freitag, 29. November 2019

Was hinter Chinas Aufstieg wirklich steht (1)

Es könnte sein, daß wir in dem, was sich über China und seinen angeblichen Konflikt mit den USA erleben, einen Teil eines riesigen Welttheaters erleben, das vor unseren Augen abgeführt wird. Jedenfalls ist James Corbett davon fast schon überzeugt, den die Nachforschungen zum Thema ebenso umwarfen, wie sie das bei uns tun könnten. Die ungemein faktenreiche, im Grunde belegte Geschichte, die sich da abrollt, beginnt bereits zur Zeit Mao Tse-tungs. Ja, sie beginnt sogar bereits bei der großen chinesischen Hungersnot 1958 bis 1962, als Nachwirkungen des "Großen Sprungs nach vorne", die als Folge eine innere Opposition entfachte, die zu bekämpfen Mao auf die Idee der "Kulturrevolution" in die Welt setzte. Dieser äußerst gerissene, clevere, als skrupellos und brutal beschriebene Mann dürfte somit bekanntlich für gut und gerne vierzig Millionen Tote verantwortlich sein.

Aber wie erzählt man in wenigen Absätzen, was Corbett selbst in eineinhalb Stunden nur anreißen kann? Die Geschichte Chinas, sein wirtschaftlicher Aufstieg, könnte nämlich das vierte Kapitel zu einem dicken dicken Buch sein, in dem die Wall Street, in dem Kräfte der Welt, die sich zum Beispiel in den "Skulls and Bones"-Geheimorden zusammenfinden, nicht nur Lenins und Stalins Kommunismus, im Aufbau ab 1917 und nach dem Krieg 1941 bis 1945, mit der riesigen Scheindebatte, die man "Kalten Krieg" nannte, nicht nur F. D. Roosevelts Sozialismus, nicht nur Hitlers Nationalsozialismus finanzierte, und eine riesige Scheingeschichte installierte und inszenierte, die ganz anderen Zwecken diente als den propagierten Kämpfen zwischen "Guten und Bösen". Sondern die in der Geschichte der Finanzierung und Indienststellung (um das große Wort von der Versklavung nicht in den Mund zu nehmen) des größten Landes der Welt eine Fortsetzung gefunden hat.

Das Schema, mit dem China zur größten Wirtschaftsmacht der Welt "aufstieg", gleicht allen vorher genannten (kleinere Nebenschauplätze sind da gar nicht einbezogen) Szenarien, die somit zum Prototyp einer Wirklichkeit werden, die direkt auf die Beherrschung der Welt abzielt. Die Namen, die Institutionen, die Verbände, Konzerne, Banken und Politiker sind uns bekannt. Es sind immer dieselben. Rockefeller, Bush, Rothschild, Nixon, Internationaler Währungs Fonds, Weltbank, Gates, DuPont, ... die Liste ist lang. Corbett bringt alleine in seinem Videovortrag (unter Verweis auf jede Menge im Netz verfügbaren Dokumente) Beleg um Beleg, um seine Indizienkette zu untermauern, die seine Theorie aus jeder Verschwörungstheorie-Ecke herausholen sollen.

Chinas Aufstieg ist inszeniert, und er ist Teil eines Gesamtkomplotts, in dem selbst der Niedergang des Westens, besonders Europas, Teil einer Inszenierung ist, in der die gesamte Welt unter die Herrschaft eines Sozialismus gestellt werden soll, in dem wenige herrschen, und die Allermeisten wie in Orwells 1984 bei Wohlverhalten als Konsumsklaven "mitnaschen" dürfen, ansonsten aus allen Geschehen und Weltläufen hinausfliegen. Der Großteil der Menschheit soll den Interessen einiger weniger dienen, und dies alles geschieht im Namen und auf Rechnung und Etikett einer "neuen Menschheit", einer "neuen Menschlichkeit". Wissenschaftlich, aufgeklärt, nützlich. Verwurzeltheit hat da keinen Platz, ebenso wenig wie die Katholische Kirche, es sei denn, alles unterwirft sich den lenkenden, laizistischen Regelungen und Institutionen.

Aller spätestens seit den frühen 1980er Jahren ist belegbar - analog zu Rußland nach 1945, analog zu Deutschland seit 1933 - daß mit gigantischem Know-How- und Kapitaltransfer (China ist heute hoch verschuldet) ein Markt mit einem Viertel der Weltbevölkerung diesem Weltreich eingegliedert. Das nach außen das Gesicht von Staaten und Interessen trägt, in Wahrheit aber von einer einzigen Wirklichkeit gelenkt wird, die darunter liegt und alles in der Hand hat. Staaten, Politik, das politische Geschehen ist nur ein Instrument, um die Bevölkerungen möglichst reibungslos in diese Herrschaft einzugliedern. Daß damit auch eine Aufrüstung (in China "Modernisierung!" in Rekordtempo) - immer nach westlichem Muster, immer mit westlichem Know-How, immer nach westlichen Standards - einhergeht war nie ein Geheimnis, sondern logisch und absehbar.

Mit den Waffen der Täuschung, aber vor allem der Verführung und Ausnützung aller Schwächen, mit den Massenmedien als Trägern von Manipulation größten Stiles. Pausenlos werden wir getäuscht und manipuliert, und bis in die letzten Winkel unserer Kultur ist diese Maschinerie bereits gekrochen, um unser genuines Bild von Wirklichkeit und geschichtlichem Geschehen, unsere Wahrnehmung von Welt und Leben zum einen zu verwirren, zum anderen von uns selbst abzulösen und von außengesteuerter Interpretation und Gängelung abhängig zu machen. Der Niedergang Europas mit der einzigen, genuin christ-katholischen Kultur spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn dadurch wird der Welt ihr einziger Anker in der Wahrheit entrissen.
 
Morgen Teil 2)


Die Heiligkeit des Geheimnisses aus Mann und Frau (2)

Teil 2)



Die Fruchtbarkeit ist eine paradiesische Gabe, darin liegt ihre Heiligkeit begründet. Sie geht nicht in einem biologischen, "natürlichen" Vorgang auf, dieser ist nur ihre Bedingung, nicht ihre Ursache. Sie ist auch weit mehr als die bloße Begegnung zweier Menschen. Sie rührt an das Göttliche selbst. Damit hebt sie sich unendlich aus primitiver Natur heraus. Das erklärt, warum die Ehe in allen Religionen und zu allen Zeiten etwas Heiliges war und ist, in den anderen Religionen sogar noch mehr als im heutigen Christentum, wo das oft schon ziemlich blaß geworden ist. Aber nicht nur in der intimsten Akthaftigkeit der geschlechtlichen Begegnung, sondern in diesem Bund des Zueinander ist Gott selbst gegenwärtig und dabei. In der Sakramentalität (weil bzw. wenn unter Getauften geschlossen) natürlich auf reale, sonst nie erreichte und erreichbare Weise, die in allen übrigen Religionen nur Ahnung und Abglanz ist. Wie sehr das auf den Menschen zutrifft, zeigt die Freude, die im innigsten Vollzug enthalten ist.***

Gott ist ein Spiel mit sich selbst, zitiert Gerl-Falkovitz Meister Eckhart. Und wie im Spiel ist das Zueinander von Mann und Frau in den Glanz des Unbekannten, des Geheimnisses getaucht. Dessen schöpferischer Moment in der Hingabe an die Regel aufbricht. Selbst beim simpelsten Halma-Spiel ist der Ausgang ungewiß, das macht die Faszination des (welthaften) Spiels aus. Und in diesem Spiel liebt Gott sich selbst, dynamisch in den drei Personen der Trinität, in die Gott (weil Jesus) das Ehepaar (das in der Ehe ja nur die ursprüngliche, paradiesische Wirklichkeit von Mann und Frau herstellt) hineinnimmt. So, wie Gott ein Werk durch sich selbst ist, im Tun des Zueinander von Vater und Sohn im Geist, ist auch das Paar ein Werk durch sich selbst, in der aufeinander gerichteten Polarität der Personen, und im Heiligen Geist, den sie einander (real atmend) zuhauchen. 

Man kann deshalb die Ehe gar nicht außerhalb der Sakramentalität begreifen. Dann bliebe sie bloßer weltimmanenter Versuch, die ganze Wirklichkeit von Mann und Frau zu imitieren. Der nicht sakramentalen Ehe bleibt deshalb ein Beigeschmack des Tragischen. Vielleicht begründet sich darin die in anderen Kulturen und Religionen meist viel exzessivere (weltliche) und symbolbeladenere Feier als im christlichen Raum. Weil die wirkliche Wirklichkeit fehlt, dieser Ehe also immer ein gewisser Mangel (an Übernatürlichkeit) eignet. Aber auch dort bleibt sie jene Liebe, die den "anderen" liebt, also nicht narzißtisch ist. Diese Spannung innerhalb der Trinität wird durch die geschlechtliche Spannung lediglich ausgedrückt, bzw. ist diese deren Analogie.**** 

Damit kommt man auch an den Punkt beklagen zu müssen, daß Alltag und Leben heute einer christlichen Erotik ermangeln. Gerl-Falkovitz weist sehr gut dabei auf die Bedeutung der "Angezogenheit" hin, in der sich diese Erotik eigentlich zeigen beziehungsweise darstellen sollte. In der sich diese innere Dynamik Gottes andeutend zum Ausdruck bringt und so auf Erden realisiert. 

Wenn Mann und Frau dasselbe tun, schließt Gerl-Falkovitz, dann klappt es nicht. Das zeigt sehr schön ein arabischer Hochzeitsritus, in dem zur Eheschließung das gemeinsame Beladen eines Kamels gehört. Dieses muß so beladen werden, daß es vierzig Tage (bis zur nächsten Oase) durchhält und das Paar trägt und nährt. Beide beladen es auf ihre Art, beide mit je anderen Schwerpunkten, aber es muß sich in Einem finden. Beide müssen also das Kamel mit zwei unterschiedlichen Qualitäten beladen. 

Die Differenz der Geschlechter ist ein Ausblick, ein Fenster und ein Durchgang auf die dynamische innere Qualität Gottes selbst. Die gilt es für den Menschen, in die Welt hereinzuholen. Gott ist zwar nicht Mann und Frau, aber in der Zweigeschlechtlichkeit und der darin enthaltenen Anziehung findet sich eine Analogie auf Wesen und Liebe der göttlichen Personen.







***Deshalb ist die Rede von der "Freude an der Sexualität" ein so gefährliches Schwert, das oft auch über katholische Ehen gehängt wird. Denn eine für sich stehende Sexualität ist immer ein Zurückwerfen der Partner auf sich selbst. Die Offenheit für das Ewige ist nur in der Offenheit bedingungsloser Hingabe enthalten. Salopp formuliert: Die Ehepartner sind einander nicht "Spielzeug zur Selbsterfreuung". Umgekehrt ist es weit weniger bedenklich - diese Begegnung zu verzwecken, und lediglich als "Akt der Kindeszeugung" zu sehen.

****Es ist gewiß nicht mehr leicht zu verstehen, wenn man dazu sagt, daß das, was wir als "physisches Geschlecht" definieren eine reduktive Sichtweise ist. Aus dem oben Gesagten geht nämlich auch hervor, daß diese Geschlechtlichkeit im Ort, also in der Ehe, vorausgeht, und der Einzelne in diesen Platz hinein geschaffen wird. Eine vorausgehende explizite "Geschlechtlichkeit" gibt es also gar nicht, ohne sie in Komplementarität zu denken. Erst aus der Ehelichkeit geht "Mann und Frau" hervor.




Donnerstag, 28. November 2019

Die Heiligkeit des Geheimnisses aus Mann und Frau (1)

Was Mann und Frau zu sich selbst macht ist das, was sie umfängt, also die Ehe, als Gründung einer neuen Welt, wo eine Beziehung welthaft, also gestalthaft wird, im geschlechtlichen Zueinander. Sodaß gilt, daß erst als Vater und als Mutter das Geschlecht zu sich selbst wird. Das ist ein immanentes Geschehen, kein direkt erreichbares Gut. In seinem wesentlichen Element, daß das andere Geschlecht eben "anders" ist. Wie? Das wirklicht sich erst in dieser Begegnung, und zwar in einem dann Gemeinsamen, das dann als "Haus" tatsächlich Welt (in ihren weiteren, umfassenden Formen, wie Gemeinde, Region, Land, Staat) ist, die wiederum vom Umfassenderen her begründet wird.

In diesem kleinen Punkt (der sanfter Hinweis auf eine bei ihr immer wieder durchscheinende Ungereimtheit in ihrem Denken - sie ist, als Frau, eben auch intuitiv, und damit tendenziell synthetisch) muß man dem sonst sehr inspirierenden Vortrag der em. Philosophiedozentin Hannah Gerl-Falkovitz widersprechen. Die im Jänner 2019 am Wiener Religionspädagogischen Institut in einem weitausholenden Einblick in die Überlieferung und Tradition vieler Völker dieses Mysterium anspricht. Das erst Fruchtbarkeit möglich macht. Als Hinzukommendes, als zuvor nicht gekannte, nunmehr aktivierte Potenz, die zugleich das Tor zum Ewigen, zum Jenseitigen, zum Transzendenten darstellt. Und zwar in dieser Auslieferung an das Nicht-Gekannte. 

Falkovitz spricht dabei die in den maßgeblichen Mythen überlieferte Eigenart der Geschlechter an. Wo der Mann sich durch Heldentat und Befreiungskampf die Frau verdienen muß, die prinzipiell die Passive ist, will sie sie selbst sein. Die, die wartet, die erwartet und sogar fordert. Um dann dem Helden gnädig ihre Hingabe zu schenken, die ihr weit mehr kostet als ihn: Denn sein Penetrieren ist ein definitives und endgültiges Verletzen (als Verändern) ihres Daseins weil ihrer Leiblichkeit. 

Erst in dieser Differenz, in diesem Hineingehen ins Unbekannte, wird der Mensch nicht nur zu sich selber, sondern erkennt er sich auch. Kein Blick in den Spiegel, kein Blick aufs gleiche Geschlecht kann das leisten. Die Identifikation mit beziehungsweise über das gleiche Geschlecht, wie es für Vater und Sohn typisch ist (und sein muß), bildet dabei nur die stumme Grundlage des Hinaustretens in den Kampf (ums Weib.) Die Frau ist dabei einfach die, die dem Mann "das Leben" bedeutet: Adam nennt seine Frau, die Gott ihm gemacht hat, "Leben" (Eva). 

Will er, der Mann, leben und Leben in die Welt tragen, muß er sich zu ihr durchkämpfen, sie erobern, und sich an die nunmehr als Lohn des Preisgeldes Hingebungsbereite hingeben. Die Frau ist dabei die, die als Leib "einfach da" ist. Darin liegt ihre Kostbarkeit, und darin liegt auch ihre Pflicht, diese Gabe, die sie "ist", durchaus zu verteidigen, also mit einem Preis zu versehen.*

So, in dieser Auslieferung ans Unbekannte, das durch Initiation gehen muß, als Schritt die eigene Basis als Ausgangspunkt zu festigen, zu "erhärten", ist auch der Raum für die Begegnung mit Gott eröffnet. Und zwar zu Gott in seiner mit der Erde, dem Menschen verbundenen Realität! Insofern ist Gott der "in der Mitte", nicht "der andere selbst". Der einem durchaus auch das ganze Leben, selbst in langer Ehe, fremd bleiben kann, wenn nicht sogar soll. Diese Fremdheit gilt es aber durchzuhalten. Was dem heute so oft anzutreffenden Wahne widerspricht, mit dem anderen "zu verschmelzen", "eins" zu werden. 

In diesem Sinne gibt es dieses "Einswerden" gar nicht, sie ist eine sogar gefährliche Illusion. Die Frau wird dem Manne nämlich immer fremd bleiben, und sie muß das sogar. Nicht, weil sie etwas verheimlicht, sondern weil sie anders "ist". Und zwar mehr, als umgekehrt, weil der Mann weit eher nach der Logik der Welt aufgebaut ist. Es ist somit pathologisch, dieses Unergründliche ausschöpfen zu wollen, etwa durch Techniken und Methoden, die "restlose Offenheit" bewirken sollen.** Die in jedem Fall eine Illusion ist, die auch dem, der angeblich "restlos offen" ist, eine innere Fessel anlegt, die er kaum mehr erkennen kann. Es muß also genügen auf diese Unergründlichkeit zu pochen!

Wenn Gerl-Falkovitz also von der Fremdheit als "Salz in der Suppe" spricht, so darf man das nicht als rein pragmatischen Tip verstehen, sondern es ist sogar das, was die Anziehung der Geschlechter in der Erotik (sic!) ausmacht. Die von einer andeutenden Verhüllung lebt, nicht von der anatomischen Reservelosigkeit.

Auch die Vertrautheit, diese wunderbare Frucht der Verbindung von Mann und Frau, gedeiht nur auf dem Boden dieses Respekts vor dem letzthinnigen Geheimnis, das mir im anderen gegenübersteht. Sie gedeiht, wenn der andere sich der Verläßlichkeit sicher sein kann, daß der andere den Moment der Ungeschütztheit, den ich ihm in der Partnerschaft biete, auch respektiert, ja schützt. (Im alten Bürgerlichen Gesetzbuch galt deshalb die Bloßstellung und Indiskretion als Grund für schuldhafte Entlassung bzw. Scheidung.) Das Miteinander von Mann und Frau ist als Ganzes ein Geheimnis, ein "Heim", in dem jeder der beiden wohnen kann.² Das mit der Zeit immer mehr wachsen kann, in dem sich mit der Zeit mehr und mehr Räume auftun können, beschreibt es Gerl-Falkovitz. 

Wo aber ein Geheimnis auftritt, das noch dazu das Geheimnis des Lebens einbegreift, spricht man in allen Kulturen und Traditionen von "Heiligem". Denn es geht um weit mehr als um menschliche Begegnung. Es geht um das Einschließen des Geheimnisses der Welt, in dem sich das Transzendente, das Göttliche der Erde schöpferisch zuneigt und das deshalb nicht machbar, das nur erflehbar ist.

Morgen Teil 2)


*Es ist also interessant, daß die "käufliche Liebe" im entsprechenden Gewerbe diese natürliche, in ihrer Natur natürlich "andere" Konstellation von Mann und Frau so täuschend lebensecht nachspielt.

**Der VdZ hat sich an dieser Stelle deshalb schon mehrmals sehr ablehnend gegen auch in katholischen Kreisen so beliebte Methoden wie "Marriage Encounter" gewandt. Die nur den Spielraum der Freiheit bei den Partnern einengen und determinieren, aber kein innigeres "Miteinander" als Ganzheit bringen.

²Das trifft auch für den Fall der "Pathologie" zu, die wie die Sünde als Abwendung von Gott (wenn auch in anderer Schuldkonstellation) eine Entfernung vom eigentlichen ontologischen Geschehen bedeutet. Lesbar im (nach heutigem Maßstab) psychologischen Sinn ist immer nur die abgrenzbare Pathologie! Nur sie beugt sich einem nachvollziehbaren Mechanismus. Dennoch (sic!) ist der wahre Andere, der wirkliche Mensch der er ist, dasselbe Geheimnis geblieben, das nur verschütteter, verborgener bleibt, auch im Affiziertwerden durch das allem unterliegende, wirklich wirkliche Geschehen, und durch die Pathologie verdrängt wird. Aber das ändert nichts am Geschehen weil am Ort, an dem jemand steht.



*101019*

Wort wirkt weiter

Wieder + Konrad Fischer, der Architekt, der sich kein Blatt vor den Mund nahm. Sein Wort wirkt weiter. In dem er mit vielen Ausflügen auch in die Baupraxis und -theorie zeigt, wie rasch "Gewußtes" zu einer Spielart des Wahnsinns wird.







Mittwoch, 27. November 2019

Was soll das denn?

Leider hat das unten angeführte beziehungsweise verlinkte, "gutgemeinte" Video, das auf den Seiten von EIKE (und von diesem offenbar produziert) die Kinder und Jugendlichen aufrütteln soll, einen gravierenden Fehler. Es ist Unsinn! Weil es mit demselben Unsinn daherkommt, wie er die Unmündigen dazu treibt, auf die Straßen zu gehen und für mehr Steuern und glitschigere Meerschweinchenpomade zu hüpfen. Es macht Mißbrauch nicht besser, wenn er "für die gute Sache" dient, wo die eine "gute Sache" so gar nicht gut ist, die andere aber schon.

Das Hauptargument gegen Fridays for Future ist nicht (nicht auf dieser Ebene), daß die Sache falsch ist, sondern daß Unmündige, die (einfach formuliert) eine vollumfänglich entscheidungsfähige Vernunft noch nicht in Vollgestalt haben können, für Ziele eingesetzt werden, die sie nicht beurteilen können. Und dazu von Erwachsenen geschickt "motiviert" und "imprägniert" werden. 

Das Hauptargument gegen Fridays for Future ist, daß ihnen von oben, von den Autoritäten, den Erziehern und den stummen Erziehern (also der Lebensumgebung, vom Handy bis zu Kinofilmen und Gleichaltrigen über gruppendynamische Effekte) Handlungen angeboten oder gar aufgetragen werden, die sie nie aus eigener Verantwortung entscheiden KÖNNEN. Nie.

Dieses Video vermittelt also lediglich eine Art Pathos der Selbständigkeit, die sie erhalten sollen, wenn sie dieses Vorbild, diese Manipulation für sympathischer als die andere halten. Was für Kinder und Jugendliche aber bestenfalls das Wechseln der Pferde bedeutet, die demselben Ziel zustreben: Für Zwecke der Erwachsenen instrumentalisiert und damit mißbraucht zu werden. Und das ist in jedem Fall schäbig.

Man muß sich also fragen, was EIKE da geritten hat ... "Selbst denken", für das im Video eingetreten wird, kann es nicht gewesen sein. Denn diese Botschaft ist hirnlos. Sie richtet sich ganz genauso wie Fridays for Future lediglich an Affekte, und wie in diesem Fall vielleicht an Charaktere, die Abgrenzungsbedarf zur Massenhysterie des FfF hat, warum auch immer. Denn die Gründe dafür können vielseitig sein, und auch gerechtfertigt, nicht nur falsch. Aber nicht primär, weil der eine "denkt" und der andere nicht! Wo und wieweit Denken nicht immer ein posthoc-Produkt der Rationalisierung ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Also eine menschliche Verhaltensweise, die lediglich der Gesamthaltung eines Menschen dienlich sein kann, im Urteil, im Beurteilen, im Wählen, aber nicht einfach erste Ursache für Verhalten ist. Was man daran erkennt, daß man manchmal auch Entscheidungen gegen das "innere Wollen und Neigen" trifft oder "(leider) treffen muß, weil der Verstand es sagt." Was trifft dann die Entscheidung? Der Verstand? Eben nicht. Etwas, das diesem übergeordnet ist beziehungsweise darunter liegt, aber mächtiger ist.

Deshalb braucht es, um überhaupt so etwas wie "Denken" zu können, eine reife, erwachsene, sittliche Persönlichkeit. Zu richtigem Denken muß man erzogen und geprägt werden.

Dieses Anti-aufklärerische Wahre über den Menschen anzuspielen ist höchst an der Zeit. Denn was bedeutet "selbst denken" in Zusammenhang mit Klimawahn? Ja, gut, das Aufzeigen der abstrusen A-Logik der Klimaapokalyptiker, hier, dort. Gut. Wichtig. Aber welcher Bürger ist wirklich in der Lage, eine "wissenschaftliche Auseinandersetzung" zu dem Thema zu führen? Der, der ab und zu EIKE liest oder Vorträge hört? Reicht das? Ist das der Weg, wie Entscheidungen getroffen werden? Ist das der Weg selbst bei Klimawissenschaftlern?

Eben nicht! Auch dort ist es zuerst die aus allen möglichen persönlichen Gegenden und Haltungen stammende Intuition, die dem eigenen Fragen die Richtung vorgibt. Auf dieser nicht rationalen, sondern persönlich getroffenen Vorentscheidung baut dann das "Denken" auf, das nach der Logik sucht. Das muß so sein, das verlangt die Redlichkeit, und das muß auch den Gesetzen der Logik gemäß erfolgen, richtig. Aber Denken heißt auch hier aufweisbar in jedem Fall "Teilhaben am Logos der Welt", also an einer Vernünftigkeit der Welt, die unsere subjektive Vernünftigkeit (schon gar, wenn sie als "Denken" reduktiv vorgestellt wird) weit übersteigt, immer aber dieser vorausgeht. Damit ist auch erkennbar, wie sehr die eigene Vernunft auf persönlicher Haltung basiert. Denn es ist diese Haltung, die uns offen für die Vernunft macht, oder nicht. Dann "sind" wir vernünftig.

Das ist sogar der Boden der Wissenschaft, die davon ausgehen muß, daß der Welt eine Logik zugrunde liegt beziehungsweise unterliegt, die zu finden der eigentliche Gegenstand der Wissenschaft ist. Die Wissenschaft sucht also jenes Gedachte, das die Erde trägt, um dann diesem Gedachten "nach-zu-denken". DAS ist dann "selbst denken", als Aufgabe der Freiheit, sich diesem ersten, allem vorausgehenden Denken zu öffnen! Eine Haltung, eine Charaktereigenschaft, die viel mit Sittlichkeit zu tun hat, nicht mit "denken". Logik ist lediglich ein Anspruch, den wir haben, warum auch immer (und nur über dieses Warum nachzudenken lohnte, denn es lieferte schon alleine den Schlüssel zu so vielem!)

Aber nur, weil sich im Kopf ein Wortgewusel abspielt (und Denken die Gestalt von Sprache hat), "denken" wir noch nicht im Sinne einer Leistung. Und nur weil sich das in UNSREM Gehirn abspielt, STAMMT es noch lange nicht von uns. Auch Gehörtes "geht im Kopf rum".* Bis etwas anderes es ordnet. Auch gehörte, über andere Helferlein im Kopf getragene "richtige Gedanken", die dann für alle spätere Zeit des Heranwachsens und Erwachsensein in einem ziemlich hierarchischen Aufbau (deshalb ist das, was Kinder und Jugendliche hören, so wichtig: Es legt die Urteilsgrundlage für alle späteren, darauf errichteten Gebäude!) das Gerüst für "Denken" liefern, als Urteilen, ob das eigene Urteil wahr oder falsch ist. Ein Urteil, das aber aus anderen Regionen stammt, dem das Denken freilich zur Seite steht, das Haltungen hinterfragen lassen kann, etc. etc. Ein komplexes Spiel.

Diese Haltungen (und Neigungen) sind aber wiederum keineswegs einfach autonom-subjektiv getroffene Urteile und gesetzte Eigenschaften. Sondern sie sind maßgeblich und vor allem (sic!) durch unsere Kultur, unsere Herkunftssozietät geprägt, und sie sind geprägt durch unsere Erziehung, Lebensweise, und vor allem und zu allererst durch den Kult, also die Religion. Darin liegen die ersten Urteile bereits vor, nach denen wir uns in Prägung und Einfügen und Imitieren (siehe Kinder!) so formen, daß in unserer Körpergestalt gewissermaßen bereits die Urteile für die höhere Mathematik liegen.

Fehlt dieser Kult, um das nur anzudeuten, haben wir genau das, was FfF treibt: Einen Ersatzkult, der gewisse Stufen durchläuft, auf die wir in allernächster Zeit noch eingehen werden. Denn sie führen ... zu Heidentum und Menschenopfer. Aber dieses Faß machen wir heute nicht mehr auf.

Wir bleiben für heute bei der Feststellung, daß der Anspruch, man könne alles "selbst denken" nicht einmal von den Wissenschaftlern erfüllt wird, deren Fragen nicht einfach aus der Denklogik stammt, sondern aus persönlichen Ansätzen, zum einen, und deren Wissen in erster Linie ein "Glauben" ist. Denn kein Wissenschaftler "weiß", schon gar nicht alles. Auch er glaubt. Jemandem und an etwas. Und darüber gilt es zu allererst, sich Rechenschaft zu geben. Ehe man mit leeren Phrasen wie "selbst denken!" daherkommt, als verdanke man sich nur sich selbst. Herrschaften und D'mseln, so einfach ist das nicht.

Wenn wir heute mit so viel Wahnsinn konfrontiert sind, so nicht, weil "wir nicht selbst denken". Sondern, weil die kulturelle Geprägtheit, die Haltungen der Wahrheit zuwiderstehen. Und uns in Haltungen entwickeln, die ein soziales und psychologisches, gesundes Gedeihen und Leben permanent hindern. Wir müssen erst einmal "gut leben", dann können wir vielleicht auch einmal "selbst denken".





*Wir haben an dieser Stelle bereits vor geraumer Zeit darüber gehandelt, wie symptomatisch und pathologisch es ist, heute permanent mit jungen Menschen zu tun zu haben, die alles, was sich in ihrem Kopf bewegt, für "ihr originär hervorgebrachtes Eigentum" zu halten, nur weil sie Materia der Bewegung sind. Die also zwischen eigener Bewegtheit und Ursache für Bewegung nicht mehr scheiden können. Das ganze Problem des geistigen Eigentums, alle Urheberrechte etc. (und deren häufige, ja systematische Verletzung durch social media) hängen direkt damit zusammen. Aber eben auch das Geschichterl vom "eigenen Denken", das der Jugend heute von überall aufgedrückt wird. Das in Wahrheit nur verbergen soll, daß man sie schlimmstens mißbraucht.



*081019*

Die Einschläge kommen näher

Ein britischer Krankenpfleger wurde 2018 entlassen. Er hatte sich geweigert, einen Mann mittleren Alters, 180 groß, kräftig und mit Vollbart, als "Sie" beziehungsweise "Frau" anzusprechen, wie von diesem gefordert worden war. Daraufhin hatte der Pfleger geklagt und auf Genesis 1,27 hingewiesen. Gott habe den Menschen in zwei Geschlechtern, als Mann und Frau geschaffen. Geschlecht ist also nicht einfach wählbar. Er könne es deshalb mit seinem Gewissen nicht verantworten, die Unwahrheit zu sagen, und lehne (Trans-)Genderismus aus religiösen Gründen ab.

Das Gericht gab dem Krankenhaus Recht. Der Bezug des Klägers auf Religionsfreiheit, Respekt vor der Freiheit des Gewissens und damit seiner Sprache und Meinungsfreiheit, sei unstatthaft. Weil der Glaube der Bibel der menschlichen Würde widerspräche, verdiene er keinen Respekt.




Dienstag, 26. November 2019

Was die Welt wirklich bewegt

"Meine ganze Stärke liegt in Gebet und Opfer. Das sind meine unbesiegbaren Waffen. Sie können Herzen viel besser bewegen als Worte, das weiß ich aus Erfahrung."

"Wenn ich sterbe, werde ich einen Regen von Rosen auf die Erde senden. Indem ich meinen Himmel herschenke, tue ich Gutes auf Erden."

"Versäume keine Gelegenheit, ein kleines Opfer zu bringen. Hier durch ein kleines Lächeln, dort durch ein freundliches Wort, immer dadurch, daß man auch das Kleinste sorgfältig macht, um der Liebe wegen."

"Es stimmt, ich leide sehr - aber leide ich richtig? Das ist die Frage."


Worte der Hl. Therese von Lisieux







Rettet die Welt



Gesehen auf Twitter





Montag, 25. November 2019

Eine einfache Wahrheit

Es stimmt halt, was der junge Mann da sagt. Jede Form von CO2-Steuer wird vom einfachen Konsumenten bezahlt werden. Sie wirkt sich auf sämtliche Wirtschaftsvorgänge aus, vom Energieverbrauch in den Läden und Fabriken und Bauernhöfen, bis zur Verteuerung des Verkehrs, damit auch zum Transport der Güter des Bedarfs jedes Bürgers. Es ist eine Lüge so zu tun, als wären von einer solchen Steuer nur Unternehmen und "Reiche" betroffen. Kein Unternehmen kann diese Steuern aus irgendwelcher Substanz bezahlen, es muß sie als Kosten an den Kunden weitergeben.

Eine spezielle CO2-Steuer ist also überhaupt nichts Neues. Sie ist nur ein neuer Name für eine flächendeckende weitere Besteuerung des einfachen Bürgers, die ihn diesmal aber von allen Seiten trifft. Und zwar zusätzlich zum Umstand, daß CO2-relevante Produkte (Benzin, jede Form von Energie) ohnehin bereits jetzt extrem hoch besteuert sind. Deshalb stimmt die Aussage sehr wohl, daß es vor allem die treffen wird, die ohnehin schon wenig Einkommen haben. Sie wird also die Armut verstärken, und bestenfalls durch neue Sozialleistungen auszugleichen sein, die wiederum die Abhängigkeit vom Staat erhöhen und die Fähigkeit weiter reduzieren, aus eigener Kraft zu überleben.

Noch eine geläufige Vorstellung wird demontiert. Nämlich die, daß solch eine Steuer in jedem Fall "dem Klimaschutz" (das heißt wohl in erster Linie all dem Unsinn, der sich mit der "Energiewende" verbindet) zugute käme. Das tut sie nicht, weil es in Deutschland keine zweckgebundenen Steuern geben darf. Sie erhöht also nur die allgemeinen Einnahmen des Staates. Wofür der sie verwendet steht auf einem ganz anderen Blatt. Wobei eines feststeht: Der Aufwand des Staates für Verwaltung und Bürokratie wird durch die Verwaltung solcher Budgets alleine schon weiter wachsen.

Nun steht ja im Raum, daß aus diesem Grund die Niedrigverdiener eine Gutschrift erhalten sollen, damit sie nicht zusätzlich belastet werden. Was zur Frage führt: Wird sich eine CO2-Steuer überhaupt auf den Ausstoß von CO2 auswirken (was immer das bringen soll), was ja ihr vorgegebenes Ziel ist?* Nein! Der Besserverdienende wird sie kaum spüren, also wird er seine Lebensgewohnheiten kaum einschränken. Der Niedrigverdiener, der - so die Pläne - diese Zusatzsteuer als Gutschrift erstattet bekommt, wird seine Lebensgewohnheiten also auch nicht ändern, wozu auch, er hat ja keine höheren Kosten. 






*Das immer wieder zitierte positive Beispiel Schweden, wo es eine solche Steuer bereits seit zwanzig Jahren gibt. Der dort erfolgte Rückgang des CO2-Ausstoßes hat ausschließlich mit der Errichtung weiterer Atomkraftwerke zu tun, die die Elektrizität liefern. In den ersten Jahren nach der Einführung dieser Steuer kam es sogar zu einer Erhöhung des Ausstoßes, weil die Menschen ihre Lebensgewohnheiten gar nicht änderten, die sozialen Folgen durch weitere Umverteilung abgepuffert wurden, die Betriebe weiter produzierten, und die Besserverdienenden ohnehin darauf husteten. Bis die neuen Kraftwerke in Betrieb gingen, und diese Steigerung auffingen. Für hoch energieintensive Betriebe gab es Förderungen, oder sie gaben gleich den Standort Schweden auf (was natürlich auch eine Maßnahme ist, die den CO2-Ausstoß vermindert, zugleich aber, um die Arbeitslosenzahlen zu schönen, zu einem weiteren Aufblähen der Sektoren mit Scheinbeschäftigung im Verwaltungs- und Sozialbereich führt.) 

Den gerne behaupteten positiven CO2-Effekt auf Schweden durch eine solche Steuer gibt es aber auch aus einem anderen Grund nicht. Daß Schweden speziell nach dem Crash 2008 immer noch gut dasteht und auch diese Zusatzsteuer verkraftet hat, hat seinen Grund darin, daß es zum einen seine Währung gegenüber dem Euro abwertete ("beggar-thy-neighbour" nennt man das), was den Export ansteigen ließ, und einen ungeheuren Zufluß von Kapital hatte, weil viel Geld aus Euro und Dollar in einen hoffentlich sichereren Hafen floh. Sodaß die Investitionen trotz der Steuerbelastung stiegen. Als Beispiel für eine "gelungene CO2-Steuer-Einführung" ist Schweden also völlig ungeeignet.






Weit weg, Hauptsache unsichtbar

Dieses weitere Gespräch von Michael Mross, diesmal mit Patrick Moore, ist im Grunde gar nicht so interessant, es erzählt nichts Neues. Es benennt nur pointierter als meist, wenn es Greenpeace als Schmarotzer an den Gesellschaftskörpern bezeichnet. Vor allem festigt es gegen die Propaganda eine Tatsache. Die die angebliche Verseuchung der Meere durch Plastik anbetrifft. Moore weist nämlich darauf hin, daß es die gigantische Insel aus Plastikmüll im Pazifik gar nie gab. Sie war nur ein nächstes Schreckgespenst, das Greenpeace an die Wand malte, um die Bevölkerung in Angst und vor allem in Schuldgefühle zu treiben, auf daß die Spendenkassen kräftiger klingeln. Denn Greenpeace ist ein gigantisches Unternehmen geworden, von dem viele viele Aktivisten recht ordentlich leben. Und das soll sich nicht ändern.

Es sollte sich auch nicht ändern, als sich einige auf die Suche machten - wir haben bereits einmal ausführlich davon berichtet - um diese Plastikinsel in der Größe Londons zu suchen. Sie alle fanden nichts. Also versuchte die NASA, sie per Satellit zu finden. Auch sie blieb erfolglos. Daraufhin änderte Greenpeace die Argumentation. Die Plastikinsel sei deshalb nicht sichtbar, weil sie sich einige Zentimeter unter der Meeresoberfläche befinde. Zum Beleg kursierten und kursieren Photos, wo sich irgendwo ein Wal (bevorzugtes Objekt der Panik, denn daß die als Art ums Überleben kämpfen, ist nicht nur der japanischen Vorliebe für Sushi zu verdanken) in ein Fischernetz verfangen hat. Denn diese werden tatsächlich immer wieder mal verloren, weil sie sich verheddern oder sonstwie reißen. Am besten mit einem Taucher, der sie dann mit einem Messer davon befreit, woraufhin die Wale dankbare Blicke auf ihn werfen, um wieder in den Tiefen des Ozeans zu verschwinden. (Haben sie mit ihrer Flosse nicht noch zum Abschied gewinkt? Es sah so aus.)

Aber dennoch hat man diese Plastikinsel nicht gefunden. Da kam die nächste Stufe, die war auch anderweitig gut verwertbar. Jaaa, das Plastik sei so weit aufgearbeitet, daß es zu Mikroplastik würde. Das sei nur im Mikroskop sichtbar. (Und tatsächlich, da sieht man es.)

Weit weit weg, zum einen, nicht sichtbar zum andren. Das macht noch gefährlicher! Das öffnet die Spendenbeutel der schuldbeladenen Bürger, die gerade bei Aldi waren um ihren Einkauf in Kunststofftüten zu verpacken, weiter zu öffnen. Denn ein Greenpeace-Sammler (übrigens eine hervorragende Verdienstmöglichkeit für Studenten) ist - anders als der Pazifik - sicher nicht weit.









Sonntag, 24. November 2019

Warum Europäer dumm, Chinesen aber klug sind

Chinesen sind nicht dumm. Dumm sind wir, die Europäer, die im Modernismus ersoffenen Westler. Chinesen wissen jedoch, daß Kultur an den Gegenständen "klebt". Deshalb kann man in China von einer "Kulturrevolution" sprechen, weil immer mehr (reiche) Chinesen in die Lage kommen, alte, dereinst (im 19. Jahrhundert systematisch) geraubte Kunstgegenstände wieder für ihr Land und Volk, für ihre Kultur zurück kaufen. Sie sitzen bei Sotheby's, in London oder Paris, und ersteigern und kaufen, was sie für die Kultur ihres Landes als wichtig erfassen. Und das ihnen vor allem im 19. Jahrhundert geraubt wurde. 

Warum sie das tun?

So viel Klugheit macht fast neidisch. Chinesen wollen nicht Konfuzianisten oder Buddhisten oder Weiß-der-Deibel was sein. Sie wollen einfach zu Chinesen (wieder) werden, als Stufe zum Chinese-SEIN, also Chinesen WERDEN. So ist, geahnt, nicht gewußt, das Prinzip des Seins auch in den Chinesen lebendig. Was ist, muß sein wollen, legitimiert, also sollen, sonst ist es nicht.

Der Mensch ist utopisch, schreibt Ortega Y Gasset einmal. Und er meint damit, daß alles Seiende, alles somit was ist ("isset", tätig, aktiv, "actu" gemeint) ein "Auf - zu" ist. Ein auf eine Idee, ein Bild zu bedeutet. IN diesem Ergreifen liegt das Seiende, also das Sein, also die Welt selbst, sie "hat" es nicht ein für allemal, nie. Sein ist Akt, nicht Zustand.

Und der Schlüssel dazu ist die unhinterfragte, also väterliche Anbindung an die Tradition der Kultur. Die uns in den Hinterlassenschaften die konkreten Bilder übermittelt hat. Das, so ahnen die Chinesen offenbar (und anders als wir, was alles über das Stadium unserer Verrottetheit aussagt), macht sie (wieder) stark.

Und schon gar stärker als die matriarchatistischen Westler, die sich ins Chaos auflösen, und gedankenlos alles zerstören und defunktionalisieren, was ihre Kultur aufgebaut hat. (Kein Chinese würde die Kirche bekämpfen, denkt man es umgekehrt. Dazu braucht es eine Kultur der Geistesgestörtheit, wie die der Protestantismen.) Die nicht einmal mehr wissen, was diese - sogar noch heute! - trägt.

Und sie tun es, indem sie westliche Methoden (Kapitalismus) nutzen, um sich zu holen, was ihnen zusteht. Und sie tun es ungemein höflich. Wie man von ihnen immer sagte.

Deshalb ist heute die Zeit Chinas. Sie müssen nicht mehr mit Armeen einmarschieren. Sie müssen nur geduldig - und höflich lächelnd - warten, Stück für Stück höflich lächelnd mit durch die Schwächen des Westens verdientem Geld zurückholen, bis sich der Westen endgültig selbst auflöst.

Der VdZ ist seit einiger Zeit mit einem Chinesen bekannt. Der in Hamburg lebt, und im Zuge der Kulturrevolution als kleiner Bub schon in den späten 1960ern mit seiner Familie auf dramatische Weise über Vietnam nach Deutschland floh. Und heute wieder oft nach China fliegt. Er hat immer wieder betont, daß die Freiheit und Unbeschränktheit, die in China herrscht, die Unbekümmertheit, mit der dort geredet und gehandelt wird, für Deutschland undenkbar wäre. Er, der dereinst Verfolgte, fühlt sich im heutigen China freier als in unseren Landen.

Nein, uns sollte nicht vor den Chinesen angst und bange werden. Uns sollte vor unserer eigenen Jugend und damit Zukunft angst und bange werden. Die ihre Nichtsnutzigkeit auch noch zum Lebensstil hochlügen möchte. Um zu verbergen, daß sie fürs Leben ganz einfach zu blöd weil zu faul ist. Denn irgendwo, meint sie aus Erfahrung, kriegt sie immer noch ihre Lustkekse. Man muß nur laut genug schreien.

Nein, Chinesen sind nicht intelligenter oder gebildeter oder gescheiter. Sie sind einfach pragmatischer, realitätsbezogener. Aber schon das gibt ihnen einen ungeheuren Vorsprung. Und macht sie den Römern der Antike verblüffend ähnlich. Es ist deshalb für uns in Europa allerhöchste Zeit, konsequent zurückzuschlagen.

Wir, die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge, sagen Euch, wo Ihr steht. Im Nichts. Ihr seid Schmarotzer an Strukturen, die wir aufgebaut, finanziert und gehalten haben. Nun schaut, wo ihr bleibt. Und verdient Euch endlich die ersten Körner Salz in jener Suppe, die wir Euch immer noch kochen müssen, weil ihr es aus Lasterliebe und Faulheit nicht könnt.

Man kann über die Chinesen alles Mögliche denken. Vieles davon ist berechtigt. Aber sie schaffen sich mit ihrem ungerechten Mammon Freunde. Das können Sie. 

Dazu ist unsere Jugend aber viel zu faul. Sie will zwar den ungerechten Mammon, und etwas anderes kennt sie gar nicht mehr, aber sie will ihn, um faul bleiben zu können. Und ihre Moralität vorzutäuschen, indem sie die Lüge als Basis der Existenz etabliert. Das fällt einem Chinesen nicht ein. Wer die Welt und den Platz in ihr besitzen will, muß die Wirklichkeit suchen.