Teil 2)
Der
noch einen weiteren und sehr fatalen Tatsachenkomplex völlig außer Acht
läßt, ja gar nicht kennt. Nämlich den, daß volkswirtschaftlich gesehen -
nicht nur auf einzelne Unternehmen - die Einschaltung weiterer
Mechanismen (=Maschinen), und das geschieht bei allem, was auch Krall
hier nennt: Digitalisierung etwa, auch ein Mehr an Energie und damit an
Arbeit bringt. Denn JEDER Mechanismus, jede Maschine verbraucht mehr
Energie (=Arbeit), als sie liefert! Maschinen können also nur
Teilbereiche "verbessern", bringen aber in anderen Bereichen ein Mehr an
Arbeit. Das man leisten wollen kann, gewiß, etwa weil eine Einzelarbeit
zu mühsam war, Gesundheitsschäden verursachte, etc. etc., und man lieber
die leichteren, quantitativ aber zahlreicheren Umwege (als
Energieverbrennungsmomente) bevorzugt. Aber man muß es in einer
gesamtwirtschaftlichen Betrachtungsweise berücksichtigen.
Und
da ist auch der Grundfehler bei der "Angst vor der Digitalisierung",
die davon ausgeht, tatsächlich davon ausgeht, daß die Gesamtarbeit eines
Volkes, die es dann zu leisten gilt, WENIGER wird. Stimmt nicht! Sie
schichtet sich nur um! Sie schichtet sich sogar bestimmbar und konkret
auf bestimmte andere, sogar neue Tätigkeitsbereiche um. Man denke an
Programmierer, an Computerpfleger, oder an niedrigqualifizierte Arbeiter,
die den Facharbeiter ersetzen, weil sie nur noch bestimmte Handgriffe an
einer Maschine tun müssen ohne recht zu wissen, was sie überhaupt tun.
(Was der Forderung nach mehr Migration, die ursprünglich - man vergißt
zu leicht! - auch eine Forderung der liberalistischen Kapitalisten war.
War? Nein, es oft sogar auch heute ganz offen ist. Digitalisierung
(bleiben wir bei diesem Beispiel) bringt nicht WENIGER an Arbeit,
sondern mehr, aber ganz bestimmte Arbeiten. Clevere, Rationalisten und
Minderqualifizierte werden bevorzugt. Das wirkliche Fachwissen aber
verschwindet damit noch rascher.
Diese
Tatsache wird deshalb nicht gleich erkennbar und generell verschleiert,
weil dieser Mehraufwand UMVERTEILT wird, von den Unternehmen weg, hin
zu Konsumenten und öffentlichen Bereichen, also dem
mütterlich-kümmernden Staat. Auch der Liberalismus erzeugt also (wie
jeder Irrtum) genau das, was zu bekämpfen er vorgibt: Zentralstaat und
Sozialismus. Sage der Leser das aber einem begeisterten Anhänger des
Kapitalismus. Er wird auf eine vitale Mauer des Leugnens und der
Irrationalität stoßen. Denn die Frage, wie wir wirklich leben WOLLEN und
SOLLEN, kennt er nicht einmal, will er nicht zulassen. Sein Wollen und
Sollen reicht. Und eigentlich hofft er ja, daß er selber zu den Siegern
zählt. Den Begriff des Gemeinwohls, das mehr ist als liberalistische
"Harmonie", die seltsamerweise nie eintritt, sondern immer Sieger
und Verlierer kennt, kennt der Liberalist nicht. Denn er ist eben
Evolutionist, und diese These macht den Mangel an Ethik und vor allem
Liebe - zum Nächsten, zum Produkt, zur Schöpfung - so herrlich bequem,
ja spricht ihn sogar heilig.
Natürlich
irrt die EZB, weil sie Wirtschaft als Mechanismus sieht. Natürlich ist
der Aufbau von Bürokratie, die Regulierungswut etc. etc. ein
Krebsgeschwür, das allen Lebensprozessen den Saft aussagt und
Schmarotzerdienste leistet. Natürlich dient alles nur der
Politikerkaste, die (s.o.) nur eines kennt, das Gesetz der Macht und des
Erhalts von Stellung und Ansehen (mit neuen Anerkennungs- und
Meritenkriterien, die sie extra dafür aufgebaut hat). Natürlich ist es
unerträglich geworden, das Handeln der Menschen bis ins Letzte zu
regulieren und "gut" zu machen, also gleichförmig auf ein rein
mathematisches Gesamtgeschehen auszurichten, per Zwang.
Aber Krall übersieht, daß dahinter auch ganz massive liberale (!), kapitalistische Interessen stecken. Daß diese Regulierung von globalen Konzernen gewünscht und angeregt wird, um die unliebsame kleine Konkurrenz aus dem Feld zu stechen. Die Regulierungswut welt- und wirklichkeitsfremder Beamter dient dem Kapitalismus, nicht dem kleinen Bürger. Nicht dem kleinen Unternehmer, der sein Unternehmen führt, wie er es immer tat, und seine Leute beschäftigt, die in einem gewissen Maß ihre Arbeit verrichten.
So könnte man also den geringen Anteil an Unternehmenspleiten gar nicht als "künstliche Streckung" durch EZB-Fehler sehen, sondern als Luft, die gesunden, sehr gesunden Mittelstandsunternehmen blieben, weil die Zinsen so niedrig waren. In einem Durchschnitt an Pleiten steckt also ein gehöriges Quantum an Zynismus. Wo alles Heil einer "innovativen Wirtschaft" in Technik und Digitalisierung gesehen wird. Ja, so stellt man es sich vor, aber ist es wirklich so? Ist es notwendig so? Ist es gut so?
Es ist das Bankenmodell selbst, das - meistens - krank ist. Weil es von Zinsen lebt. Wovon sonst sollte eine Bank leben? Eben. Sie muß vom Risiko auf Gewinn leben, wie der Unternehmer, dem sie Geld leiht, wie der Häuslebauer, der Zeit überspringen will (und quasi Miete spart), das sie mitträgt, indem sie Geld in jemanden oder etwas investiert, der etwas riskiert, so schaut es aus. Dann hat sie ein Existenzrecht. Macht der Unternehmer (etc.) Gewinn, an dessen Unternehmen sich die Bank beteiligt, als Makler, als Geldeigentümer (so haben ja Banken begonnen, mit dem Eigenkapital einiger Reicher, die meist aus dem Textilgeschäft heraus zu Geld kamen).
Das Unmoralische an Banken ist, daß sie das Risiko des Kreditnehmers nicht mitträgt, sondern dem realen Leben voller Wechselfälle eine mathematische Zwangslogik aufpreßt, die dort nichts zu suchen hat und deshalb immer "gewinnen" wird. Denn Mathematik wird nicht krank, erleidet keinen Unfall, läßt sich nicht scheiden, oder verschätzt sich auch sonst mal.
Sonst leben die meisten (nicht alle nämlich!) Banken tatsächlich von Unmoral. Von der Unmoral, die Schwäche und Bedürftigkeit eines anderen auszunützen, machen wir uns doch nichts vor. Und das ist durch die Globalisierung noch schlimmer geworden, ist zum Giganten angewachsen. Was wir mit dem riesigen Berg an Banken machen, die heute auf einem falschen Geschäftsmodell beruhen, ist deshalb eine ganz andere Frage. Die Krall wie alle Liberalen aber gar nicht stellt. Kredite ersetzen das Sparen, weil man Zeit verkürzen will. Das will vor allem einer: Die Politik. Die Emporkömmlinge unter den Politikern, also quasi alle Politiker.
Aber Krall übersieht, daß dahinter auch ganz massive liberale (!), kapitalistische Interessen stecken. Daß diese Regulierung von globalen Konzernen gewünscht und angeregt wird, um die unliebsame kleine Konkurrenz aus dem Feld zu stechen. Die Regulierungswut welt- und wirklichkeitsfremder Beamter dient dem Kapitalismus, nicht dem kleinen Bürger. Nicht dem kleinen Unternehmer, der sein Unternehmen führt, wie er es immer tat, und seine Leute beschäftigt, die in einem gewissen Maß ihre Arbeit verrichten.
So könnte man also den geringen Anteil an Unternehmenspleiten gar nicht als "künstliche Streckung" durch EZB-Fehler sehen, sondern als Luft, die gesunden, sehr gesunden Mittelstandsunternehmen blieben, weil die Zinsen so niedrig waren. In einem Durchschnitt an Pleiten steckt also ein gehöriges Quantum an Zynismus. Wo alles Heil einer "innovativen Wirtschaft" in Technik und Digitalisierung gesehen wird. Ja, so stellt man es sich vor, aber ist es wirklich so? Ist es notwendig so? Ist es gut so?
Es ist das Bankenmodell selbst, das - meistens - krank ist. Weil es von Zinsen lebt. Wovon sonst sollte eine Bank leben? Eben. Sie muß vom Risiko auf Gewinn leben, wie der Unternehmer, dem sie Geld leiht, wie der Häuslebauer, der Zeit überspringen will (und quasi Miete spart), das sie mitträgt, indem sie Geld in jemanden oder etwas investiert, der etwas riskiert, so schaut es aus. Dann hat sie ein Existenzrecht. Macht der Unternehmer (etc.) Gewinn, an dessen Unternehmen sich die Bank beteiligt, als Makler, als Geldeigentümer (so haben ja Banken begonnen, mit dem Eigenkapital einiger Reicher, die meist aus dem Textilgeschäft heraus zu Geld kamen).
Das Unmoralische an Banken ist, daß sie das Risiko des Kreditnehmers nicht mitträgt, sondern dem realen Leben voller Wechselfälle eine mathematische Zwangslogik aufpreßt, die dort nichts zu suchen hat und deshalb immer "gewinnen" wird. Denn Mathematik wird nicht krank, erleidet keinen Unfall, läßt sich nicht scheiden, oder verschätzt sich auch sonst mal.
Sonst leben die meisten (nicht alle nämlich!) Banken tatsächlich von Unmoral. Von der Unmoral, die Schwäche und Bedürftigkeit eines anderen auszunützen, machen wir uns doch nichts vor. Und das ist durch die Globalisierung noch schlimmer geworden, ist zum Giganten angewachsen. Was wir mit dem riesigen Berg an Banken machen, die heute auf einem falschen Geschäftsmodell beruhen, ist deshalb eine ganz andere Frage. Die Krall wie alle Liberalen aber gar nicht stellt. Kredite ersetzen das Sparen, weil man Zeit verkürzen will. Das will vor allem einer: Die Politik. Die Emporkömmlinge unter den Politikern, also quasi alle Politiker.
Morgen Teil 3)
*280919*
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