Dieser Mann ist in Israel äußerst populär. Man kann ihn wohl dem ultra-orthodoxen Flügel des Judentums zurechnen, und seine zahlreichen Videovorträge, die man im Netz abrufen kann, werden von Zehntausenden gesehen. Es ist der Rabbi Zamir Cohen. Der mit seinen Auslegungen der Torah, also des Alten Testaments nach christlichem Verständnis, einen Einblick gibt, wie Juden die Welt sehen, oder zu sehen haben. Gewiß, viele Rabbis werden ihm widersprechen, denn eine einheitliche Auslegung der Torah gibt es nicht, weil es kein institutionalisiertes, hierarchisches Lehramt gibt, wie es die katholische Kirche in der episkopalen Struktur, mit dem Papst an der Spitze, hat.
Der VdZ möchte nur auf ein paar Punkte eingehen, der Vortrag ist zu lang und umfassend, als daß man auf alles reagieren könnte. Vielleicht genügt es zu sehen, wie wörtlich die Juden die Heilige Schrift auslegen. Nicht nur wörtlich, sondern sie gehen von der strikten Geschichtlichkeit aus. Die uns Katholiken in gewisser Hinsicht auch guttun würde, das nur nebenbei. Wir haben uns zu sehr die Unart angewöhnt, das Alte Testament nur noch symbolisch oder metaphorisch zu sehen, ein schwerer, ein sehr schwerer Fehler.
Cohen - das bleibt zu Beginn mal das Interessanteste - erklärt, daß keine Prophezeiung der Schrift, keine Vorhersage Gottes unabänderlich so kommen muß, wie sie da steht. Das Beispiel des Propheten Jona zeigt, daß Gott eine angekündigte Drohung auch zurücknimmt. Vorausgesetzt, das Volk (der Nicht-Juden) bekehrt sich. Deshalb hängt das Kommen einer Apokalypse auch (sic!) von den Nicht-Juden ab.
Wenn diese bereit sind, die 256 positiven, und die 365 negativen Ge-/Verbote zu beachten, dann ist es gerettet, dann wird die Apokalypse, die Schlacht bei Armageddon, die Schlacht von Gog und Magog, nicht stattfinden.
Aber wenn man das Beispiel der Ägypter hernimmt muß auch klar sein, daß Gott zwar die Vernichtung der Ägypter nicht direkt wollte - alle Menschen sind nach seinem Abbild geschaffen, er will alle, jeden einzelnen - aber daß er ihren Tod in Kauf nahm, weil es die Selbstverteidigung der Juden als sein auserwähltes, bevorzugtes Volk so verlangte.
Eines muß trotz allem aber klar sein: Die wirklichen Feinde des Judentums sind die Christen und die Muslime. Sie werden kommen, und Jerusalem an sich reißen wollen. Die letzte Schlacht, Armageddon, wird zwischen Juden und diesen beiden Religionen stattfinden. Sie sind Gog und Magog. Nur wenn diese sich zum Judentum, zu den Geboten und Verboten der Torah bekehren, kann diese letzte Schlacht ausbleiben. Die ansonsten auf Punkt und Beistrich - sagt Rabbi Cohen - anzunehmen und zu befolgen sind. Gott wird alle Völker (Gog und Magog; die asiatischen Völker sind damit nicht gemeint) um Jerusalem sammeln, aber er wird den Becher Jerusalem für seine Feinde mit Gift füllen. Das sagt Rabbi Cohen.
Aber der Abfall der Juden in Israel selbst, der Abfall von den Gesetzen der Torah, ist eines der sichersten Zeichen, daß die Endzeit nahe ist. Und zwar nur, weil die Herrschaft der Juden über Jerusalem, über das versprochene Land, die dazu nötige Bedingung ist. Israel wendet sich heute gegen die Torah. Auch das ist ein Vorzeichen. Aber dann, nach Armageddon, wird die Zeit des Messias anbrechen. Das ist der Sinn der gesamten Geschichte. Sie soll nur an diesen Punkt kommen. (Man stelle sich nun also vor, was wäre, wenn der Messias in Jesus Christus tatsächlich schon vor 2000 Jahren gekommen wäre ... .)
Die Kulmination der Geschichte in Armageddon ist aber der eigentliche Sinn der Geschichte. Weil danach das messianische Zeitalter ausbrechen wird. Und Armageddon ist notwendig, weil man sonst, ohne Zeichen, die Herabkunft des Messias nicht bemerken würde. Dazu braucht es deutliche Zeichen. Und es war immer Aufgabe Israels (also der Juden), die Zeichen der Geschichte in dieser Hinsicht zu deuten.
Nach dem Hören dieses Vortrags ist der VdZ nicht mehr sicher, ob nicht das, als das sich das Judentum heute präsentiert, eine Psychopathologie ist. Denn was ist es für eine Haltung, die davon ausgeht, daß es überhaupt möglich sei, auf "die Zeichen der Geschichte" zu achten, um zu erkennen, wie weit es noch zu Armageddon und dem Messias ist, ohne zu meinen, daß man selbst an dieser Geschichte seinen Anteil hat, sodaß sie sich grundsätzlich in ihrem Gewand ändern könnte? Steht man damit nicht auf seltsame Weise "außerhalb der Zeit", ja außerhalb der Geschichte? Der man sich nur als Richter und Beurteiler gegenübersieht, als wäre sie nur von den anderen bewegt?
Das ist aus katholischer Sicht heidnisch, ganz einfach. Heidnisch. So betrachtet kein Katholik die Geschichte. Denn er glaubt nicht, daß der Mensch die Geschichte irgendwie aus der Hand Gottes, der mit der Welt eine Maschine geschaffen hat, die wie ein Uhrwerk abläuft (freilich, da und dort kann man noch was ändern), und man muß nur zuschauen. Der Katholik glaubt vielmehr, daß die Ereignisse der Geschichte direkt mit seinem Verhalten zu tun haben. Daß also die Geschichte die Kontur eines Dialogs mit Gott ist, der auf menschliches Verhalten reagiert. Nur weil der Mensch in sich eine tödliche Neigung zur Sünde hat, ist ein Ende der Geschichte, eine Apokalypse, wie in der Offenbarung des Johannes angekündigt, tatsächlich absehbar. Und sie war es schon für die alttestamentarischen Propheten, ob Zacharias oder Daniel oder Jesaja. Aber wann das passiert ist niemandem bekannt, nicht einmal Jesus war sie bekannt.
Noch etwas wird bei diesem Video klar. Die Juden machen alles vom Verhalten abhängig. Auch das ist ein fundamentaler Unterschied zum Katholischen. Denn das Katholische ist eine Seins-Religion. Das heißt, daß alles vom Sein abhängt, nicht vom (äußeren) Verhalten. Wenn es heißt, daß man den Menschen an "seinen Früchten" erkennen wird, so heißt das nicht, daß damit "gutes Verhalten" (also eine Form von Gutmenschentum) ist! Agere sequitur esse, gewiß. Das Handeln folgt dem Sein. Aber die Realität menschlicher Existenz ist viel komplexer. Und Gott will nicht Menschen, die sich wohlverhalten. Er sieht die Menschen nicht einmal! Er sieht nur den Erlöser, Jesus Christus, und in ihm die, die ihm zugehören. Das ist das Wesen der Eucharistie, des vielleicht apokalyptischen Moments, den jeder Katholik erfahren kann.
Dem Katholiken ist klar, daß der sündige Mensch immer ein Problem für Gottes Geduld ist. Ihm ist klar, da der Moment des Endes, der Wiederkunft Christi als Weltenrichter, jeden Augenblick stattfinden kann, wie das Beispiel der fünf und fünf Jungfrauen zeigt. Der Bräutigam kann jederzeit kommen. Aber die fünf säumigen Jungfrauen haben eben ... auf Zeichen gesetzt. Die anderen auf geistige Wirklichkeiten. Die Juden wirken wie die fünf Jungfrauen, die erst Öl kaufen, wenn ihnen jemand sagt, daß es heute Nacht sein könnte, daß sie das Öl brauchen. Der Katholik ist der, der jederzeit mit dem Ende rechnet. Deshalb hält er jederzeit seine Lampe gefüllt. Was den Heiden fehlt, was den Juden damit fehlt, ist, daß sie die nie sichtbare Wirklichkeit sehen. Das kann eben nur der Christ, als der Mensch "bonae voluntatis", als der Mensch guten Willens. "Meister, was braucht es?" "Ein gutes Herz. Liebe Gott liebe Deinen Nächsten. Darin sind alle Gebote enthalten."
Sowohl die Kaballah wie der Talmud, das Auslegungskompendium der Juden, alle sonstigen Schriften eingeschlossen, wirken wie die Versuche, etwas extrem wortreich zurechtzubiegen, das durch eine Grundentscheidung nicht zurechtzubiegen IST. Also muß man viel Denken umgehen, es wäre zu verräterisch. Die Ablehnung von Jesus Christus, den fleischgewordenen Sohn Gottes, hat auch das jüdische Denken kastriert und zu einer in sich drehenden Maschinerie gemacht. Die von einer Grundmotivation begleitet ist, die leider viel zu oft erkennbar ist: Haß. Und Angst.
Oh ja, es wird einem viel klar, wenn man diesen Vortrag (oder andere von Rabbi Zamir Cohen) hört (bzw. in den Untertiteln mitliest.)
Das ist aus katholischer Sicht heidnisch, ganz einfach. Heidnisch. So betrachtet kein Katholik die Geschichte. Denn er glaubt nicht, daß der Mensch die Geschichte irgendwie aus der Hand Gottes, der mit der Welt eine Maschine geschaffen hat, die wie ein Uhrwerk abläuft (freilich, da und dort kann man noch was ändern), und man muß nur zuschauen. Der Katholik glaubt vielmehr, daß die Ereignisse der Geschichte direkt mit seinem Verhalten zu tun haben. Daß also die Geschichte die Kontur eines Dialogs mit Gott ist, der auf menschliches Verhalten reagiert. Nur weil der Mensch in sich eine tödliche Neigung zur Sünde hat, ist ein Ende der Geschichte, eine Apokalypse, wie in der Offenbarung des Johannes angekündigt, tatsächlich absehbar. Und sie war es schon für die alttestamentarischen Propheten, ob Zacharias oder Daniel oder Jesaja. Aber wann das passiert ist niemandem bekannt, nicht einmal Jesus war sie bekannt.
Noch etwas wird bei diesem Video klar. Die Juden machen alles vom Verhalten abhängig. Auch das ist ein fundamentaler Unterschied zum Katholischen. Denn das Katholische ist eine Seins-Religion. Das heißt, daß alles vom Sein abhängt, nicht vom (äußeren) Verhalten. Wenn es heißt, daß man den Menschen an "seinen Früchten" erkennen wird, so heißt das nicht, daß damit "gutes Verhalten" (also eine Form von Gutmenschentum) ist! Agere sequitur esse, gewiß. Das Handeln folgt dem Sein. Aber die Realität menschlicher Existenz ist viel komplexer. Und Gott will nicht Menschen, die sich wohlverhalten. Er sieht die Menschen nicht einmal! Er sieht nur den Erlöser, Jesus Christus, und in ihm die, die ihm zugehören. Das ist das Wesen der Eucharistie, des vielleicht apokalyptischen Moments, den jeder Katholik erfahren kann.
Dem Katholiken ist klar, daß der sündige Mensch immer ein Problem für Gottes Geduld ist. Ihm ist klar, da der Moment des Endes, der Wiederkunft Christi als Weltenrichter, jeden Augenblick stattfinden kann, wie das Beispiel der fünf und fünf Jungfrauen zeigt. Der Bräutigam kann jederzeit kommen. Aber die fünf säumigen Jungfrauen haben eben ... auf Zeichen gesetzt. Die anderen auf geistige Wirklichkeiten. Die Juden wirken wie die fünf Jungfrauen, die erst Öl kaufen, wenn ihnen jemand sagt, daß es heute Nacht sein könnte, daß sie das Öl brauchen. Der Katholik ist der, der jederzeit mit dem Ende rechnet. Deshalb hält er jederzeit seine Lampe gefüllt. Was den Heiden fehlt, was den Juden damit fehlt, ist, daß sie die nie sichtbare Wirklichkeit sehen. Das kann eben nur der Christ, als der Mensch "bonae voluntatis", als der Mensch guten Willens. "Meister, was braucht es?" "Ein gutes Herz. Liebe Gott liebe Deinen Nächsten. Darin sind alle Gebote enthalten."
Sowohl die Kaballah wie der Talmud, das Auslegungskompendium der Juden, alle sonstigen Schriften eingeschlossen, wirken wie die Versuche, etwas extrem wortreich zurechtzubiegen, das durch eine Grundentscheidung nicht zurechtzubiegen IST. Also muß man viel Denken umgehen, es wäre zu verräterisch. Die Ablehnung von Jesus Christus, den fleischgewordenen Sohn Gottes, hat auch das jüdische Denken kastriert und zu einer in sich drehenden Maschinerie gemacht. Die von einer Grundmotivation begleitet ist, die leider viel zu oft erkennbar ist: Haß. Und Angst.
Oh ja, es wird einem viel klar, wenn man diesen Vortrag (oder andere von Rabbi Zamir Cohen) hört (bzw. in den Untertiteln mitliest.)
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