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Sonntag, 3. November 2019

Bravo, einfach nur Bravo!

Wir haben doch darüber berichtet, daß Gillette mit seinem Schwenk auf den supersoften, politisch korrekten, windelweichen moralischen Mann, den Mann, der nur Liebe, Grießschmarrn, Völkerverständigung und Kuschelwuschel will und seine Söhne zu Windeldauerträgern macht, einen kapitalen Bock geschossen hat. Die Verkaufs- und Gewinnzahlen des Unternehmens (das zu Procter & Gamble gehört) brachen zusammen, Gillette mußte 2018 schon acht (mittlerweile hört man, es seien sogar zwölf) Milliarden Dollar abschreiben.

Wenn es aber etwas Gutes, etwas Phantastisches an der (freien) Wirtschaft gibt, dann, daß sie nicht Moralpropheten spielen kann, sondern genug Gewinne machen muß, um zu überleben, alle Mitarbeiter zu zahlen, und nicht ohne Strom und Mittagskantine dazusitzen. Unternehmen - RICHTIGE Unternehmen - sind an die Wirklichkeit angepreßt. Und nur die Stände, nur die Menschengruppen, nur die Völker sind überhaupt fähig, Gott zu erkennen, die an die Wirklichkeit angepreßt sind. Echte Arbeiter. Echte Unternehmer. Echte Bauern. Das Satanische zielt deshalb ja genau danach: Die Wirklichkeitsanbindung zu kappen. Durch Subventionswirtschaft (Etatismus), durch Sozialstaat, und so weiter.

Aber alle diese "echten" Gruppen, alle diese echten Männer (und damit - damit! - Frauen, und umgekehrt) sind auch die einzige sinnvolle Zielgruppe für das Katholische, das die einzige Wirklichkeitsrezeption ist, die in alle Ebenen trägt und überall durchhält. Garantiert ideologiefrei. All die Sesselbreitfurzer, all die Sozialabsahner mit ihren mürbgesessenen Arschbacken, all die doppelt und dreifach Gesicherten, all die Mitschwimmer - scheißt auf die. Die sind für den Abtritt. Die tragen keine Wirtschaft, die sind nur für Sonderanstalten geeignet. Was die Kirche braucht, was die Welt braucht, was das Paradies will, was wirkliches Terrain fürs wirklich Wirkliche ist, ist der realistische Mensch, ist der Wirklichkeitsgestählte, der Seemann im Mast, ist der Held auf dem Pferd mit dem Schwert in der Hand.

All die Mieselsüchtigen der Weltrettung kann man buchstäblich vergessen, und sie werden auch vergessen werden, drum sind sie ja so laut. Und penetrant wie Fliegen am Abtritt. Die Frauen gehören den Kämpfern gegen die Feinde, den Feuerwehrmännern, die sich täglich den Arsch versengen. Und dazu, jawohl, dazu erst braucht es ein Kinn das so glatt ist, wie es nur ein Gillette Fünffachschälkopf mit Highdrive-Nachputzer zu glätten vermag. Auch noch nach fünf Uhr Nachmittag, weil in der Nacht des Todeskampfes mit dem Inferno. Und das, das gibt es nicht für zweineunundneunzig. Jeder Mann weiß das. Und seine Frau, die das Zeug im Supermarkt kauft, sowieso. Auch sie will einen Helden, dem es Kränze zu flechten gilt.

Das hat auch endlich Gillette (hier Gillette Australien) wiedererkannt, weil erkennen müssen. Erkannt, daß sie schleunigst umschwenken müssen, wenn sie nicht ab übermorgen Sozialmarken kleben wollen. Denn wenn Gillette plötzlich nicht mehr für Männlichkeit steht, wofür steht es dann? Dann kann jeder auch zu einem viel billigeren Ersatzprodukt greifen. Seien wir Männer uns doch ehrlich, ob man mit Gillette Superpower, Set mit fünf rasch verschlissenen Ersatz-Hightech-Klingen um 35,90 Euro, rasiert oder mit Bic-Billigklinge, zehn Stück um 2,99 Euro, ist (fast, nicht ganz) egal. Mein Gott, den kleinen Unterschied ertragen wir mannhaft. Glatt rasiert ist irgendwie immer glatt rasiert.

Aber jetzt gibt es wieder Männlichkeit. Und der VdZ hat regelrecht aufgejauchzt, als er die neuesten Werbespots sah. Ja! Und mit ihm heben sich die Auditoriumsgäste zum begeisterten Applaus, ja, genau so ist es! Der Mann als der Held, der Kämpfer, der Kraftlackel, den die Tochter bewundert und anhimmelt. Und Gott (und wir alle) wissen, wie bedeutend das für die geistige Gesundheit auch dieses Mädchen sein wird. Köstlich, herrlich, wie diese Szene in Bild gesetzt ist! Wer mit Kindern gedreht hat (wie der VdZ häufig) weiß ja, wie schwierig das ist. Denn natürlich kann ein Kind nicht "produzieren", nicht "spielen", es muß in seinem Spiel einfach im richtigen Moment erwischt, abgefilmt werden. Dazu sind oft ganz schöne Tricks erforderlich ;-)

Bravo, einfach bravo! Schon lange nicht mehr so entspannt und amüsiert eine Werbung gesehen. Die ohne Ideologie auskommt, sondern einfach die Wahrheit und Wirklichkeit erwischt, selbst wenn das nur intuitiv geschehen sein mag. Denn Philosophie- und Metaphysikseminare werden die Herren von den Werbeagenturen ja nicht gerade besucht haben. Das hätte früher bestenfalls Pitralon hinbekommen, das eine ganze Generation von Männern gelehrt hat, daß der Mann sich sogar ranziges Getriebeöl ins Gesicht schmieren kann, und trotzdem Frauen anzieht wie Motten das Licht.

Genießen Sie, werter Leser, genießen Sie! Gillette. Der Rasierer für Helden, für Väter, für Töchter. Man muß so froh sein, wenn heute wenigstens irgendwas irgendwo noch normal ist. Hätte der VdZ nicht einen Bart, als Wahrzeichen gewissermaßen, er würde sich sofort wieder nur mit Gillette rasieren. Aber, werte Damen, wie wäre es mit einem Damenbart, der ohne schlechtes Gewissen zu entfernen ist, auf daß wenigstens ein Gillette ihre Backen streichelt, während der Held weg ist, weil er gerade wieder irgendwo ein Leben retten muß?