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Donnerstag, 21. November 2019

Was wirkliche Extremwetter sind

Der Alpenexperte Günther Aigner, den wir hier schon mehrfach vorgestellt haben, weil seine an den realen Beobachtungen orientierten Befunde so wohltuend sachlich sind, hat einen nächsten Vortrag erstellt. In dem er der Frage nachgeht, was Extremwetter waren und sind.

Das Resultat seiner Untersuchungen zahlreicher Chroniken und Berichte ist für manche vermutlich überraschend. Denn wir werden heute zwar täglich und stündlich mit der Behauptung geohrfeigt, daß wir in einer Periode ständiger und immer dramatischerer Extremwetter leben. Aber das fällt wohl eher unter die Kategorie "Glückliches Vergessen" ... das leider zu Verwirrung und fatalen Fehleinschätzungen führt, wenn es einer Haltung entspringt, die nicht mehr in der Lage ist, von der Gegenwart zurückzutreten um erst so, eingebettet in die Erinnerung, beurteilen zu können, was momentan wirklich passiert.

Ein Blick in die Geschichte der letzten tausend Jahre lehrt, daß das, was wir heute und in den letzten hundert Jahren erleben, daß also das, was wir als Schreckgespenst Klimawandel angeblich erleben, nicht einmal annähernd diesen Begriff verdient. Es ist nur belangloses Oszillieren in einem völlig normalen Ereignisrahmen, den nur unsere narzißtische Verstörtheit zum Extrem macht. In der wir hypochondrisch jede Minute zum Thermometer greifen, um mit schreckensweiten Augen zu gucken, wie es jetzt um unsere Temperatur steht. Um dann hysterisch in eine Katastrophe hinein zu extrapolieren. Denn nur eine Katastrophe ist diesem heutigen Narzißten angemessen. Erst ein "einmaliges Geschehen" macht uns zu etwas Besonderem, wie "Götter es eben verdienen", und vor allem das wollen wir doch sein. Also gilt alles, was wir bei immer noch näherer Betrachtung finden, als Indiz für diese Besonderheit.

Statt zu sehen, was wirklich ist, phantasieren wir uns somit in eine Vorstellung von Normalität als stets gleichbleibende Wetterumstände, die pathologischen Charakterdeformationen entspringt, die den Blick auf sich selbst lenken und damit dem Tode zutreiben. Denn was tot ist wandelt sich freilich nicht.

Vielleicht steckt also sogar das hinter dem Klimawandelwahn - der verzweifelte Versuch, einen Wandel zu (er)finden, während alles in jene reglose "Konstanz" versinkt, die unseren inneren Zuständen entspringt. Die uns politische wie moralische Systeme hat schaffen lassen, die in Riesenschritten auf einen Zustand zusteuert, in dem alles was sich bewegt, alles was uns zur Bewegung herausfordert, zur Bedrohung wird. Jede abweichende Meinung, jede abweichende Haltung wird zum Schrecken, weil sie uns aus unserer Acedia reißen könnte. Denn dann wird es mühsam, wenn wir das tun müssen, was wir zu tun hätten, nicht das, das uns in Scheinaktivität Tätigkeit vorgaukelt. (Und wie viel tut der Mensch, um das nicht tun zu müssen, was er zu tun hat! Er powert sich dafür sogar aus.) Also muß alles, sogar das Wetter kalmiert werden, um unsere zusammengekrümmte Haltung im Mutterleib zu beschützen.

Man stelle sich einmal vor, was bei den von Aigner erzählten Extremwettern der Vergangenheit los wäre, würden sie heute passieren! Vermutlich würde die UNO eine Sondersitzung einberufen, und die Grünen Panzereinsatz fordern, um Klimaskeptiker und CO2-Moleküle totzuschießen und alle zu zwingen, Sojaschnittchen zu essen und Elektroautos mit Kobold im Tank zu kaufen.

Jede Normalität ist eine Idee, nicht mehr. Die uns freilich jenen Anker- und Zielpunkt bildet, wohin wir uns ständig zu wandeln haben, ohne ihn je zu erreichen. So ist das Normale zwar das Wichtigste und Erste, aber zugleich das gar nie dinghaft bestehende. Es ist nur eine Haltung des Abstands zu Augenblicksregungen, die uns erst zur Vernünftigkeit befähigt.

Was immer existiert, was immer gar lebt, existiert und lebt nur durch den Wandel und im Wandel. Und was uns das Wetter beschert, liegt wie alles, was uns am meisten bestimmt, nicht in unserer Hand. Der Klimawahn ist also ein ganz klarer Auswuchs eines Kampfes gegen Gott, der aus der Welt hinauskomplementiert werden soll. Was uns aber immer bestimmt, ist das Resultat eines gigantischen, uns unendlich übersteigenden Gesamtgeschehens, dessen Ausgang dem Spiel Gottes anheimliegt, das die Welt für ihn ist. Weil für ihn anderes zählt als unsere momentanen Befindlichkeiten und kurzschlüssigen, reduktiven Gedankenlächerlichkeiten, in denen wir die Welt zu einer Maschine gemacht haben, die unserer Kontrolle unterliegt.

Es ist somit klar, daß der Mensch in einer Welt, in der er Gott nicht mehr sieht, also blind ist, alles unter seine Kontrolle bringen möchte, und sich vormacht, das zu können, weil er sonst vor Angst verzweifeln müßte. Und jeden bekämpft, der eine gewissermaßen ergebnisoffene Welt vertritt weil diesem Bunker, in dem wir sitzen, immer wieder die Türen öffnet.

Unser Leben auf der Welt ist somit eher einem Rodeo-Ritt zu vergleichen, bei dem wir nicht wissen, in welche Richtung der Stier, auf dem wir sitzen als nächstes springen wird. Der uns deshalb sogar immer wieder abwirft, weil wir den Wandel ab und zu nicht mehr bewältigen. Aber solche Abwürfe schauen anders aus als das, was wir in den letzten Jahrzehnten an Wetter erleben. Für das wir eigentlich nur dankbar sein können - und müssen! Weil es uns wirkliche Extreme erspart hat, wie ein ein Blick in die Geschichte zeigt. Oder wollen wir wieder eine "Magdalenenflut" wie im Juli 1342, die geschätzt ein Drittel des gesamten Humus Europas ins Meer gespült hat? Auf die hin die Landwirtschaft weithin von Acker- auf Viehwirtschaft umsteigen mußte, weil es viele Anbauflächen nicht mehr gab und nur Tiere (vor allem Schweine) den Rest nutzen konnten.

Aigner sagt deshalb völlig richtig, daß es absurd ist, sich das Ideal eines "vorindustriellen Klimas" zu wünschen. Denn die Wetterereignisse vor 1850 sind alles andere als "normal verlaufen." Dort sind vielmehr Tragödien passiert, die wir uns lieber nicht wünschen sollten.

Diesen Gedanken kann man sogar weiterführen, wie wir hier immer wieder versucht haben. Weil die Konstanz des Wetters, die wir im großen geschichtlichen Rahmen gesehen für die letzten hundert Jahre konstatieren müssen,  ein Hinweis darauf sein könnte, daß die Dichte der Besiedelung der Welt diese immer mehr den menschlichen Kulturleistungen unterwirft, wie es uns bei der Schöpfung aufgetragen war. Die Zunahme der Weltbevölkerung ist also ein Segen, und nicht Ursache für eine Katastrophe, wie uns dauernd vorgemacht wird. Denn jeder Mensch ist in Gottes Hand geschrieben. Jeder. Aber es liegt an ihm, Gott, der ihm das Sein mitteilt weil sein Sein will, zu antworten.