Teil 6) Amerika war von allem Anfang an nur eine Idee,
wie man Geld verdienen konnte
Am
Anfang stand einfach die Idee einiger englischer Geschäftsleute, daß
man gegen den wirtschaftlichen Niedergang Englands im 16. Jahrhundert etwas tun
müsse. Der König (Heinrich VIII.; Anm.) hatte das gesamte
Kircheneigentum (das immer Gemeineigentum war, dessen Nutzung also allen
offenstand, die Basis des zuvor legendären Wohlstands der Engländer
über viele Jahrhunderte) konfisziert. Die Folgen waren katastrophal. Es
gab erstmals Massen von Elenden und Arbeitslosen (von der vertriebenen,
in die Städte flüchtenden Landbevölkerung), die Wirtschaft war am Boden.
Man bräuchte Märkte, man brauchte neue Expansionsgebiete. Da kam 1584
erstmals schriftlich gefaßt die Idee auf, daß man doch in Amerika die
Möglichkeit hätte, Kolonien zu gründen. Dort bestünde die Möglichkeit,
Bauernhöfe, Städte etc. etc. zu gründen. Es waren also private
Gruppierungen, die nach Amerika gingen, und dazu die Zustimmung des
Königs hatten, um Siedlungen, Kolonien einzurichten. In denen es nur um
eines ging: Geld. Es ging nur darum, Geld zu verdienen, das war die
Initialidee für Amerikas Besiedelung durch Engländer!
Das
machten die Siedler nicht nur durch Handel (Pelze und so weiter), sondern
indem sie auch das Land kultivierten. Dazu brauchte es menschliche
Arbeitskraft. Also zog es viele Engländer dorthin, denn England war
mittlerweile ein armes Land geworden. Diese Idee breitete sich nicht nur
in Europa aus. So kamen Menschen von überall her, mit allen möglichen
Religionen, und mit dem unterschiedlichsten ethnischen, rassischen
Hintergrund. Und alle kamen, um Geld zu verdienen. Für sich, für die Investoren, für die englische Krone.
Zur
selben Zeit begann die Diskussion zwischen dem englischen König und
katholischen Theologen, wie eine Gesellschaft organisiert sein muß. Denn
mit der Exkommunikation von Elisabeth I. begann die Aufteilung von
Kirche und Staat. Da war die Katholische Kirche, mit ihren Anforderungen
an Katholiken, wie sie zu leben hatten, und da war die Königin oder der
König mit ihren Anforderungen, was sie meinten zu brauchen. Dabei stand
der englische König (Königin) in der Situation, daß sie als
Exkommunizierte nicht auf die Loyalität der Katholiken zählen konnte.
Kein Katholik war verpflichtet, einem exkommunizierten König zu
gehorchen, im Gegenteil. Der katholische Bann über einen Monarchen
befreite alle Untertanen von der Gehorsamspflicht. Selbst Eide waren
nicht mehr gültig. Eine Tatsache, der Heinrich IV. im Gang zu Canossa vierhundert Jahre zuvor bereits Tribut zollen hatte müssen.
Das
war der historische Hintergrund, vor dem die amerikanischen Kolonien
gegründet worden. In einer Situation der Spaltung von Kirche und Staat
kamen Leute nach Amerika, die einfach nur Geld verdienen wollten, und
denen die Kirche nichts mehr zu sagen hatte. Als man sich auch noch des
Königs 1776f. entledige, entstand die radikale Idee der Gleichheit aller
wie sie sich in Präsident Lincoln dann endgültig herauskristallisierte.
So wird es zumindest offiziell erzählt.
Aber der
Hintergrund des Sezessionskrieges von 1861/65 war wirtschaftlicher
Natur. Der Süden hatte eine völlig andere ökonomische Struktur. Sie
basierte auf Plantagen, auf dem Prinzip, daß man von Dingen lebte, die
die Natur hervorbrachte. Es war weniger der Handel (außer der mit selbst
hergestellten Produkten), es war nicht wie im Norden die
Finanzwirtschaft, der Süden hatte im Boden sein Kapital. Der Süden hatte
damit vor allem eine völlig andere Sicht, wie eine Gesellschaft
aufgebaut sein müsse. Nicht die Idee der Gleichheit aller war
bestimmend, sondern der Süden - in stärkerer Einbindung in die Natur,
von der man abhing - war eine Gesellschaft, die die Ungleichheit der
Bürger als gottgewollt und naturgegeben ansah.
Das
widersprach der Gleichheitsideologie, die für den von Anfang an auf
Finanzwirtschaft aufgebauten Norden aber notwendig war. Er war von
Anfang an weit mehr in Geldwirtschaft und Handel involviert. Sämtliche
Industrien, die dort entstanden waren, bauten auf die Verarbeitung von
Produkten auf, die aus dem Land gewonnen, aber von anderen produziert
worden waren. Im besonderen auf Produkten, die dem Land "abgepreßt"
wurden. Wie Felle, Fischfang, Rohstoffe. Er war viel mehr auf abstrakte
Lohnarbeit und Maschinen konzentriert. Das verlangte Kapital, das
verlangte nach einer Finanzindustrie, nach Banken.
Das
war eine völlig andere Ausrichtung als der mehrheitlich agrarisch
basierte Süden, dem es darum ging, daß seine Ernten gelangen, und er die
Früchte daraus in Übersee verkaufen konnte. Das hing mehr als im Norden
von menschlicher Arbeit ab. Der Norden war da flexibler weil
wurzelloser, hatte das Arbeitskräftepotential der großen
Einwanderungshäfen, und konnte sich viel rascher Veränderungen auch auf
Überseemärkten anpassen. Produzierte man heute Rohre, stieg man am
nächsten Tag auf Knopfhülsen um, wenn es der Markt erforderte. Und in
alle dem stieg der Einfluß der Juden. Bis er nach 1945 explodierte, denn
niemand wagte noch ein kritisches Wort.
Morgen Teil 7) Durch Geld und Ruhm gefügig gemacht