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Sonntag, 31. Mai 2020

Vielleicht wollten alle nur noch lachen (2)

Teil 2) Man kann es natürlich auch ganz simpel sagen: 
Stell Dir vor, ein ganzes Volk, ja die halbe Erde 
lebt in einer riesigen Komödie. 
Und warum tut sie das? Weil es niemand merkt!
Dabei ist es so offensichtlich!


Eines hatten aber Aristophanes und Menander sicher sowieso gemeinsam, und alle Komödiendichter seither: Beiden haben mache Zeitgenossen so manche ihrer Komos-odeion, dieser Gesänge der Zecher, nicht verziehen. Weil sie Ernst als Stimmung verlangten, aber etwas völlig anderes ernteten: Weil alle die Jahrhunderte und Jahrtausende später die Menschen herzlich über diesen "Ernst" lachten. 
Deshalb ist die Komödie immer eine Erscheinung, die der Philosophie folgt. Diese wiederum ist eine Folgeerscheinung auf den Zerfall einer Gesellschaft hin. Weil Philosophie immer der Versuch ist, eine heile, vollkommene Welt zu rekonstruieren. 
RE-konstruieren. Sie sucht also nach dem Anfang, nach dem Früher. Der Philosoph ist seiner Natur nach streng reaktionär, sozusagen, rückwärtsgewandt, von Sehnsucht nach dem Anfang zerfressen, daß er nichts tut als ihn in Gedanken suchen. Nicht arbeiten. Nicht nutzangewandt leben. Denken. Und das ist ein Suchen nach dem Anfang.
Ist der Philosoph (diese Vorstufe zum Dichter, den er nicht erreicht, denn der Dichter HAT den Anfang, aber das ist eine andere Geschichte) das nicht, also reaktionär, sehnsüchtig nach dem Früher, ist er Ideologe. 
So ist die Philosophie gleich der Frage, warum etwas nicht mehr so wie früher funktioniert, so einfach so selbstverständlich wie früher. Sondern warum es nun konstruiert werden muß. Was die Ideologie auf den Plan ruft. Die Philosophie ist die Antwort auf die Ideologie, sozusagen, die zeitgleich auftritt. 
Dieser (eigentlich sehr ernste, existentielle, als Notruf zu verstehende) Ernst wird aus der Natur der Philosophie, die im Unausschöpfbaren endet, in der Dauer überzogen. (Was die Ideologie als direktes Beispiel sogar vor Augen stellt: Die Ideologie ist immer lächerlich.) 
Deshalb folgt der Philosophie die Komödie. Wie gesagt: Lachen, weil der Ernst zu lange dauert und diese Dauer mit unerträglicher Intensität zu tun hat. Dazu ein andermal sicher noch mehr.
Herrschaften, so sehr lachten sie damals, so sehr lachen wir auch diesmal, daß wir allzu gerne vergessen, daß alles das, worüber wir lachen, an irgendeinem Punkt der Geschichte eben einmal ERNST genommen worden war. Und daß das, was wir heute ernst nehmen, von dem einen oder anderen schon jetzt, von der Geschichte aber auf jeden Fall, irgendwann, als das erkannt wird, was es ist: EIN WITZ.
Den Komödiendichter unterscheidet von seinen Zeitgenossen nämlich nur eines: Sie sind Schelme. Weil sie den wahren Charakter ihrer Zeit erkennen, während andere das nicht tun. Ohne deren Ernst gäbe es keine Komödie! Das müssen wir wissen, wollen wir noch lachen können und nicht selbst am Ernst, der gar keiner ist weil er diese Etikettierung nicht verdient, ersticken. 
Während also ihre Zeitgenossen Ernst zu sehen meinten wußten diese wenigen, daß das so gar nicht stimmte. Solche Schelme waren dieser Aristophanes und dieser Menander, wobei über die Wirkung des einen auf den anderen streiten Philologen bis heute, streiten also darüber, wer von beiden wirklich ernst zu nehmen ist, und wer ein Witz ist.

Aber über einen gibt es nichts zu streiten, nämlich über den wahren Helden wie wahren Schelm der Welt und der Geschichte. Von dem auch Aristophanes und Menander abgekupfert haben. Denn der steckt in den Dingen selbst, weil er sie überhaupt erst Dinge sein läßt: Der steckt im LOGOS.
Sinn in den Dingen, weil deren innerster, Sinn aus und über den Dingen, weil zugleich deren äußerster, äußerlichster Charakter - ihr Sein als Seiende. Der durchwirkt von diesem logos ist, diesem Sinn von und in allem. Kompliziert? Vielleicht. Aber nur ein bißchen. Dem Heiteren, lieber Leser, und das vergesse er nicht, dem Heiteren ist alles leicht! Also lache er. Dann wird es sich ihm erschließen.
Jedenfalls ... dieser logos nutzte wie Aristophanes und Menander die Realität der Entscheidung einer Mehrheit der Bevölkerung Österreichs. (Zu welcher Entscheidung ihr die übrigen deutschen Völker herzlichst und berauscht gratulierten, immerhin war Wien seit einem Jahrtausend fast der Kopf dieser Völker, sodaß sie schon aus nicht erlahmender Gewohnheit hinblickten.)

Im Blick auf eine Bevölkerung ihren geheimen Willen zum Witz und zur Lächerlichkeit, diesen Vater so großer Dichter wie Johann Nestroy oder Karl Kraus (beide Seher des Wirklichen als Witz ihrer Zeit weil in völligem Gegensatz zu der geläufigen Erzählung) umsetzte. Einer Bevölkerung. Denn von Volk läßt sich hier nur bedingt sprechen. Das ist der Grund, warum der Österreicher lieber eine Komödie lebt, weil immer so tut, als sei das, was er tut, nicht ernstzunehmen. Zumindest distanziert er sich in jedem Fall davon. Außer es hat Erfolg und wird von den deutschen Völkern angesehen.

Diese Bevölkerung tat diesen Willen kund, indem sie eine an sich schon lächerliche Gruppierung aus lauter Etikettenschwindlern (Österreicher eben), mit einem lächerlichen Kanzlerjungen an der Spitze, zu Regierenden wählte. Und dann etwas erlebte, mit dem sie nicht gerechnet, das sie aber so gewünscht hatten. Was sich schon in der kurz zuvor getroffenen, seltsamerweise nahezu kontradiktischen Wahl zum Ausdruck gebracht hatte. Sodaß also ÖVP-FPÖ flugs ins Gegenteil, in ÖVP-Grüne rutschte.

Welch Beweis, daß Geschichte die Geschichte eines Seins ist, WEIL es dauert, und in der Dauer, die eine Aufeinanderfolge von Erkenntnissen ("Dingen") ist, seinen logos zeigt, seinen wahren Sinn.


Morgen Teil 3) Und stelle Dir vor, wir leben in einer Komödie. 
Und tun so, wie Kinder beim Spiel, als sei das tief ernst. 
Stelle, werter Leser, Dir das nur vor - mußt Du da nicht lachen?
Und ist das nicht auffallend leicht? Was hat uns das zu sagen?



*140520*

Eine dicke fette Lüge nach der anderen (2)

Nachtrag vom 30. Mai 2020: Interessanterweise ist die englische Version auf Youtube nicht mehr abrufbar. Dafür gibt es nun eine deutsch synchronisierte Version (unten)! 

Wenn der Leser dieser Zeilen also an einem Film interessiert ist, dann sollte er sich beeilen. Wer weiß, wie lange es diese Quelle noch gibt. Wo ein Linker die von manchem sehr aufwendig verschleierte Geldgier getriebene Ökologie-Energie-Lügen der Linken so auseinandernimmt - mit dem Phantasma der "Grünen Energie, vulgo Erneuerbaren" allem voran - daß diese mit den Zähnen knirschen, aufschreien und alle Hebel in Bewegung setzen, diesen Michael Moore, der eine ihrer Ikonen war (und sich selber noch so versteht!), nun zu verleumden und als unzuverlässig zu entkräften. 

Dabei ist Moore links und wird immer links bleiben. Daß wir hier auf seinen Film hinweisen heißt also keineswegs, daß wir seine Positionen generell gutheißen. Im Film kommt auch Haarsträubendes zum Vorschein, wie die Haltung zur Weltbevölkerung. Aber Moore treibt eine Sorge, die wir ihm im Rahmen der linken Vorstellungen der Ökologie abnehmen. 

Denn er hat bei seinen Recherchen entdeckt, daß gerade die ökologischen Schäden der sogenannten "nachhaltigen Energieformen" so groß sind, daß sie jeden Nutzen weit übersteigen und als glattes Lügen in den eigenen Sack bezeichnet werden müssen. (Wir erlauben uns hier noch einmal auf die umfassende Studie des Grazers Diplom-Ingenieurs Jürgen Weigl hinzuweisen, die jede Aufmerksamkeit verdient!) Noch dazu aber, und das treibt die Linken ja so auf die Palme, zeigt Moore, daß die Erneuerbaren Energien immer den ... Kapitalisten (und Faschisten ...) dient. 

Auf EIKE ist jene Quintessenz des Films von Michael Moore "Planet der Menschen" (2019/20; Dauer 1  3/4 Stunden), auf die es uns ankommt, so dargestellt: 
Erneuerbare Energien sind teuer, wirken sich auf die Umwelt verheerend aus, reduzieren nicht den Verbrauch fossiler Treibstoffe, reduzieren nicht irgendwelche CO2-Emissionen; sie töten Vögel und Fledermäuse, ruinieren Landschaften, plündern die Natur, bereichern einige Wenige auf Kosten der durchschnittlichen Energieverbraucher usw.
Aber was den Film zu so einer tödlichen und effektiven Waffe gegen die Grün-Bewegung macht, ist, daß er nicht von einem der erklärten Feinde der Bewegung stammt, sondern von einem ursprünglichen Verbündeten.


Teil 2) Die Umweltbewegung wurde 
von den Kapitalisten übernommen. 
War sie nicht überhaupt deren Kind, von Anfang an? 


Bestenfalls kann man noch einer ungeheuren Naivität zuschreiben, die "gut gemeint" nicht vom Gegenteil, dem "gut gemacht" unterscheiden kann. Hinter jeder Solaranlage, hinter jeder Windanlage steht eine fossile Anlage, so ist das ganz einfach. Ohne fossile Rohstoffe, die jeden "Ökoeffekt" locker in die Tasche stecken, wortwörtlich, geht rein gar nix. Die Grünenergie-Fake-Hysterie ist sogar direkt dafür verantwortlich, daß mehr (und zusätzliche) fossile Verbrennung stattfindet denn je.
Von Grüner Energie auch nur zu sprechen, ist schlicht und ergreifend absurd. Schein, Fake, Lüge, Dummheit - mehr kann man dazu nicht sagen. Spricht man die Befürworter von Green Energy auf die Widersprüche an, auf das Kontraproduktive hinter der ganzen Idee, auf die Widersprüche in ihren eigenen Aussagen, wissen die oft nicht einmal mehr etwas zu sagen.
Und Moore läßt sie reden. Sagt wenig dazu. Der Zuseher sieht es selber. Sieht, wie sich die in ihren eigenen Fallen fangen. Und sie reden unbefangen, lassen die sonst so übliche Vorsicht fallen. Denn Moore nehmen sie ja das Grüne ab. Das wirkt manchmal fast heimtückisch. Ohne es zu sein. Es ist einfach, wie es ist! Und der Zuschauer soll es selbst entdecken.

Und so entdeckt man auch staunend den riesigen psychodynamischen Wirkfaktor hinter der heutigen Ökobewegung. Die allen Ernstes glaubt, daß es in "ihrer" Zukunft eine Welt, wie die heutige geben wird, die nur sauberer, ökologischer und so weiter ist. Alleine das ist eine einzige Illusion.
Die heute getroffenen, oft so weitreichenden Entscheidungen, die das bringen sollen, sind vor diesem Hintergrund nur noch als tragisch zu bezeichnen. Sie wollen das Gute, das sie meinen zu kennen, und werden das Gegenteil bewirken. Weil sie in der derzeitigen Gestalt das trojanische Pferd für einen ungeheuer verlogenen, dabei äußerst cleveren Kapitalismus sind. Der Gesichter hat, der Namen kennt. Namen und Gesichter wie die der Brüder Koch. Wie die von Bloomberg. Wie das von Elon Musk.  
Und nicht zuletzt, ja an den Anfang, gehören Namen von David  Blood und Al Gore. Die Umweltbewegung wurde von den Kapitalisten übernommen! Und die Klimarettung, die Al Gore mit seinem Film (der eine regelrechte Kompilation von direkt falschen oder halbwahren, also dadurch falschen Behauptungen ist) so entscheidend anstieß - sie schaut aus diesem Blickwinkel wie eine riesige PR-Aktion aus, mit der Al Gore und seine Kumpane riesige Investitionen in die Gewinnzone schoben. Um sie dann auf den Cayman Islands "zu versteuern".
Moore zeigt Zusammenhänge auf, die verblüffen können. Zeigt simple Lügen auf, mit der Grünbewegte in ihre Phantasien gehoben und ausgenützt werden! "Die Welt will belogen werden." 
Und will sich selbst belügen. Die Ökobewegung, die sich auf dogmatisierte Schlagworte wie "Grüne Energie" eingeschworen hat, richtet deshalb heute einen riesigen Schaden nach dem anderen an der Umwelt an, und schließt hilflos und ratlos die Augen, während sie weiter an jener Katastrophe arbeitet, die abzuwenden sie ausgezogen ist. Das steigert sich wie in Spiralen hoch, weil die Schäden manchmal natürlich bemerkt werden. Aber alles was geschieht, um sie zu beheben, vergrößert die Katastrophe nur noch mehr.
Diese Tragödie ist die These, unter der Moore auch in "Planet of the Humans" die Ökobewegung untersucht. Und er zeigt vor dem Hintergrund der ersten Hälfte, in der zweiten des Films das Ausmaß der Tragödie. Die erschreckend monströs vor Augen kommt, und sich über die erste Hälfte stülpt. Das macht den Film wirklich interessant, gut gemacht, und auf jeden Fall originell.
Denn Moore sagt keineswegs, daß die Ideale der Ökologisten alle falsch und dumm sind. Er glaubt selber auch an eine Neue Welt, die ohne Kapitalismus besser und ökologisch ist. Er beklagt nur, daß diese seine Utopie SO nicht zu erreichen sein wird. Der immer kontroverse, bislang um keinen Streit verlegene Filmemacher rüttelt deshalb in den letzten Jahren so emphatisch an den Grundfesten der heutigen Ökobewegung, die sich in die Green Energy verbissen hat, weil er traurig geworden ist. Weil er meint, daß man dringend die Vorgehensweisen und Sichtweisen ändern muß, will man nach vierzig Jahren Wüste schließlich doch noch ins Gelobte Land einziehen.
Widerlich, was? Na gut, was kann von so einem ungustiösen Fettsack, der schon alleine durch seine Ausdünstungen wahrscheinlich mehr giftige Abgase ausstößt wie halb South Bend in Indiana, schon Smartes (also der Weltrettung Hilfreiches, Cleveres) kommen. Obwohl er ohne Bart (und mit ein paar Kilo weniger?) schon etwas manierlicher aussieht als noch vor etlichen Jahren.

Ehe wir aber schon wieder vom Thema abkommen, bringen wir endlich den Film. Der sollte ohnehin für sich sprechen. Und wünschen gute Unterhaltung. 






*250420*

Die Friedensbringer sind zum Fürchten

Es zielt auf Revolution ab. Ganz offen. Und wer sich dieses Video über, nein, VON Extinction Rebellion ansieht, bekommt es mit der Angst zu tun. Das ist eine Revolutionsbewegung, und nicht nur das. Es ist eine Bewegung, die keine Gewalt scheut als winzige Minderheit (die davon ausgeht, daß 3,5 Prozent genügen) die Mehrheit zu überwältigen. 

Teilweise ist es, als hörte man Auszüge aus dem "Roten Buch" von Mao Tsê-tung, dieser kleinen Handreichung für Revolutionäre, die so große geschichtliche Wirkung hatte. 
Wir werden uns notwendig mit der Exekutive anlegen müssen. Aber wir sollten dieses Opfer nicht überschätzen. Insbesonderst aber sollten wir neue Polizeigesetze kritisch hinterfragen und zu verhindern trachten. Gesetze, mit denen sich die Gesellschaft gegen uns wappnen könnte.
Aber noch etwas fällt auf. Wieder sind es Jugendliche, die sich anmaßen zu wissen, wo der Weg langzugehen habe. Und ihre Grammatik ist marxistische Ideologie.





*120320*

Samstag, 30. Mai 2020

Vielleicht wollten alle nur noch lachen (1)

Was ist der Witz? Streng zu unterscheiden von Heiterkeit, und auch nicht dasselbe wie Humor, lebt das Witzige aus der ... Zeit. Aus dem Nach- und Hintereinander, und dabei also von der Dauer. Es ist die Dauer, die aus ernster Regel den Witz und gar die Lächerlichkeit ergibt, ja macht. Welche beide erst wirkliche Schwestern sind. Machen, schaffen im Sinne der menschengebundenen Welt läßt sich aber nur, was bereits in den Dingen selbst angelegt war. Nichts läßt sich deshalb so wenig "erfinden", aus dem "Nichts" schaffen, wie der Witz.

Daß die in Wahrheit nie ernste, nur ernstgemachte und erst in den Folgen schwerwiegende, fatale und oft genug tödliche "Corona-Krise" nicht nur jedes Zeitmaß überzogen hat, sondern welcher Art sie von Anfang an war, zeigt sich deshalb im Charakter der Lächerlichkeit, den sie von Beginn an hatte, mittlerweile aber so deutlich erkennbar angenommen hat, daß man fast meinen müßte, sie bettele darum, endlich aus dem Verließ des Ernstes entlassen zu werden, und in ihre wahre Natur ausbrechen zu können - die der Lächerlichkeit, des Witzes. 
Freilich, was alles (und an durchaus Ernstem) sich daraus schließen läßt, daß die Bevölkerung so bereitwillig und in so überwältigem mehrheitlichen Ausmaß dieser Lächerlichkeit, diesem Programm des Witzes, zustimmte, läßt viel an Deutung zu. 
Aber auch die eine: Vielleicht wollten alle, ausgehungert vom langen trüben Winter, endlich nur noch lachen, wagten es aber nicht? Vielleicht setzten die Menschen ihren innersten Willen also auf eine Weise um, die wahrlich dem Wesen Gottes entspricht: Seinem Wesen als logos, der sich wieder einmal in der Geschichte in Zeit und Dauer als Meister des Hintersinns erwies, und dem Bösen, das stets das Böse will, das Gute entlockte weil dazu zwang: Auch das Böse kann sich nur deshalb als Welt zeigen, weil es in sich Sein, also ein Gutes trägt, das sie aber in ein anderes Licht stellt. 

Und wir sind es, die durch dieses Licht sehen. Nicht das Sein in den Dingen ist deshalb gut oder schlecht, es ist immer ein Gut. Aber Zeit und Dauer sind Elemente des Lichts, sie gehören nicht einer Essenz zu: Zeit hat kein Wesen, sie "isset" nicht, sie ist nur ein Element in der Sphäre des Geistes. Und also eines des logos. Also des "auf - zu", des Sinnes sohin.

In einer geschichtlichen Realität, in der sich der Witz als die uns bis ins letzte Knöchelchen beherrschende Bewegung erweist und etabliert, zeigt sich somit logos. Der sich in diesen Tagen und Wochen und Monaten so deutlich artikuliert, daß man es an prominenter Stelle den Archiven anvertrauen muß, die in fünfzig Jahren reiche Lieferungen an die Komödien- und Kabarett-Bühnen sein werden. 

Und dann zeigen, welche wirkliche Wirklichkeit hinter diesem Gespenst stand, das uns heute beherrscht, und uns "Ernst" entlocken will, der je länger er dauert und je mehr er sich damit entfaltet, seine wahre Bestimmungsart beweist: Den Witz. 
Er tut es so, wie es Aristophanes einst vorbildlich weil mimetisch abguckte, daß er zum Maßstab für den Witz seit dem 5. vorchristlichen Jahrhundert wurde, sodaß alle Komödien seither nur noch Plagiate sind. 
Der olle Grieche wußte wie alle Griechen, daß der Mensch nichts "ex nihilo schaffen" kann, sondern immer nur den logos, das in und hinter allem stehende Prinzip des Wortes, "imitieren" kann. Witz bedient sich also immer eines Seienden. 
Witz ist deshalb nie eine Frage des Seins, des Dings gewissermaßen, des Etwas, sondern der geschichtlichen Dimension alles Seins - dem, "was" etwas "für" und "in" einer geschichtlichen Zeit "bedeutet".
So schuf Aristophanes, dieser Meister des Faches, wie ihn jeder Altphilologe und jeder Liebhaber des Sommertheaters an lauen, grillenbezirpten Abenden nennen wird, seine Komödien.

Die wiederum selbst von jemandem abgeguckt waren, nämlich von dem in den Augen des VdZ wahren Genies der Komödie, von Menander. Von dem aber leider, und wirklich leider keine ausgeführte Komödie überliefert ist. Nicht ganz, bis auf eine; aber wichtiger in dem Fall, weil sie beweisen, wie sehr alle von ihm abgekupfert haben, sodaß man Menander fast als den Erfinder der Komödie bezeichnen könnte: Bis auf einige kleine Fragmentstückelchen.

Welch erschütternden archäologischen Befund wir dem für unsere eigene Geistesgeschichte so schrecklichen Brand der Bibliothek von Alexandria zu verdanken haben. Aber das ist eine andere Geschichte. Allah, der Allerbarmer, möge diese Bösewichte in die tiefste Hölle stoßen.

Auf welche Menander sich aber alle späteren Komödiendichter, die die Geschichte kennt, mehr oder weniger ehrenhaft weil mehr oder weniger demütig bezogen, oder dieses geistigen Diebstahls (der nur unehrenhaft ist, wenn sie ihn so gar NICHT erwähnt haben) überführt werden können. Wenn, nennen sie vor allem ... Aristophanes. Allah der Allerbarmer möge sich seiner Dichterseele erbarmen, den Dichterseelen sind Diebesseelen. Leider. Selbst Menander hat also nur abgekupfert, davon können wir ausgehen. Von wem? Gleich dazu.

Morgen Teil 2) Man kann es natürlich auch ganz simpel sagen: 
Stell Dir vor, ein ganzes Volk, ja die halbe Erde 
lebt in einer riesigen Komödie. 
Und warum tut sie das? Weil es niemand merkt!
Dabei ist es so offensichtlich!



*140520*

Brandopfer für den Gott des Irrsinn (2)

Zu welch allem wir nur in der Lage sind, weil wir von einem Wohlstand zehren, den wir nie mehr selbst erarbeiten könnten, sondern den wir diesen Energiedichten verdanken, die wir heute in einem wahren Massenrausch mit lächerlich niedrigen Energiedichten und primitiven (soll heißen: barbarischeren) Energieformen vertauschen. Die unsere Umwelt als Lebensraum erst recht erledigen.

Das Groteske ist, daß wir Europäer uns dabei einer Schwäche der Amerikaner bedienen. Einer charakterlichen Schwäche, die mit den Dispositionen der vor allem aus Europa Zuwandernden zusammenhängt. Und die diese nie bemerken mußten und müssen, weil ihr neues Jerusalem, die USA (in diesem Fall muß man Kanada dazuzählen), nach wie vor sehr dünn besiedelt ist, aber extrem reiche Land- und Umweltreserven hat. Sodaß es lange (und sogar Jahrhunderte lange) nicht auffällt, wenn Raubbau betrieben wird. 
Amerika wurde zum allergrößten Teil nie kultiviert. Wie es der Auftrag des Menschen wäre, der mit Liebe und Sorgfalt die vorgefundenen Ressourcen nutzen und hegen soll. Amerika wurde zum allergrößten Teil einfach benutzt und dann weggeworfen wie ein Dreckfetzen. Auch der Druck zur Kultur, wie er durch hohe Bevölkerungs- und Familiendichte entsteht (welch letztere bedeutet, daß sich innere Qualität in einer Kultur entwickelt), hat dort nie bestanden. Auch weil er - wo er bestand - brutal aus dem Weg geräumt wurde.
Jährlich fallen deshalb riesige Waldflächen Nordamerikas der Hackschnitzelproduktion anheim, die Brennstoffe für die europäische Energieversorgung liefert. Die Absurdität wird noch erkennbarer, wenn man nun bedenkt, daß Brennstoffe mit äußerst niedriger Energiedichte und Verarbeitungsniveau, die also riesige Lagerflächen brauchen, über fünftausend Kilometer per Schiff transportiert werden. Um dann in Europa in "ökologischen Präferenzprojekten wie Hackschnitzelöfen" verbrannt zu werden. 

Oder ist dem Leser noch nicht aufgefallen, daß heute jeder Supermarkt handliche, komprimierte Hackschnitzel konsumentennah anbietet? Dieses Angebot ist in den letzten Jahren enorm gewachsen, so hat es zumindest der VdZ beobachtet. Vielleicht sollte der Leser einmal nachsehen, woher diese oft erstaunlich billigen, immer aber sehr bedienerfreundlich abgepackten und portionierten Brennstoffe kommen. 

Vielleicht sollte er dann noch dazu bedenken, daß die Verbrennung dieser Holzprodukte die Luft nicht nur durch Abgase, sondern durch sehr hohe Feinstäube belastet. So sehr, daß es Ökologen gibt, die der Meinung sind, daß die in den letzten Jahren beobachtbare Zunahme dieser Feinstäube (auch am Land!) zur Gänze auf Kosten dieser Hackschnitzel- und Holzverbrennung zurückzuführen ist. Und damit NICHT auf Autos etc.

Was die Umwelt weiter extrem belastet, denn der Schiffsverkehr allein ist für ein Drittel der Abgase der Welt verantwortlich, die in die Luft geblasen werden, und nur rentabel, wenn das auch so bleibt. Und daß das so bleibt, dafür sorgt die - richtig! - Globalisierung. Die auf Schiffsverkehr beruht.
Die Lüge der Ökologisten und Klimapaniker als Weltretter, die sich so sehr auf "grüne Energie" konzentrieren (und frechen Mundes auch noch behaupten, ihr Irrsinn würde "Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft ankurbeln" wozu man das Wiederaufstehen der Wirtschaft nach dem künstlich herbeigeführten Zusammenbruch mißbrauchen will), ist so offensichtlich, so niederträchtig, daß einem fast der Atem stockt. 
Und geht bis in letzte Details. Wußte der Leser etwa, daß für "grüne" Holzkraftwerke, um die nötige Temperatur zu erreichen, aller möglicher Industrieabfall (wie alte Autoreifen etc.) eingesetzt werden? Wir erwähnen es nur, es wurde bereits andernorts ausgeführt.
Der Film (30 min.) fügt sich in die Reihe ein, die hier zuletzt angeboten wurde und sich der Tatsache widmet, daß unter dem Etikett der "Weltrettung" genau dieser, angeblich zu rettenden Umwelt, Schäden zufügen, die ein Ausmaß erreicht, das historisch einmalig ist. Ja, genau mit diesen Weltrettungsmaßnahmen wird die Umwelt in einem beispiellosen Maß zerstört.
Die Weltretter, die Klimaretter, die Guten - sie alle sind die Bösen. Sie sind die, die das bewirken, das zu bekämpfen sie angeblich auszogen, und das zu erreichen sie kein Mittel scheuen, um die bestehende Kultur zu zerstören. Deshalb muß und kann man nur eines sagen, es ist ein Urteil, das sich aufzwingt: Hinter der Weltrettungsbewegung auf allen Ebenen steht ein Welt-, Lebens- und Menschenhaß, wie er noch nie gesehen ward. 
Die Weltrettung, die ein Schema heutigen politischen und gesellschaftspolitischen Agierens ist - "vom Klima zur Gesundheit" - ist in Wahrheit die effizienteste, bösartigste Bewegung der Weltzerstörung. Betrieben von Menschen voller Haß und dem Haß entstammenden, aber diabolisch-luzid "cleveren" Dummheit.
Der Film "Burned" ist bei VIMEO kostenlos abrufbar, kann aber technisch hier nicht eingebettet werden. Wir haben deshalb nur einen Ausschnitt zu bieten, den wir auch brav einfügen.





*Es ist ohnehin so, daß eine Veränderung hin zu geringerer Effizienz auf der Tatsache aufbaut, daß der wahre Umfang dessen, was man als Gut besitzt, nicht erkannt wird. MAN WEISZ NICHT, WAS MAN MIT DEM HAT, WAS WIR HEUTE HABEN. WIR TÄUSCHEN UNS HEUTE VÖLLIG IN DER BEWERTUNG DESSEN, WAS UNS DIE VÄTER ÜBERGEBEN HABEN. 

Die Ablehnung der Väter (und damit die respektvolle Übernahme und Weiterführung der Tradition) beruht also vor allem auf einer (buchstäblichen) Nichtkenntnis und Ignoranz dessen, was wir von ihnen geerbt haben. Damit verspielen wir das, was wir haben, zugunsten dessen, was wir "gerne einmal hätten". Am Ende werden diese heutigen Generationen deshalb mit leeren Händen dastehen, das kann mit absoluter Sicherheit gesagt werden.



*080520*

Freitag, 29. Mai 2020

Strafe soll eine Rückkehr in Gottes Willen bewirken

Als sich einige wenige Kardinäle und Bischöfe zur Corona-Krise in einem Aufruf meldeten, in dem sie ihre größten Bedenken äußerten, ja Warnungen abgaben, daß sich in der sogenannten Corona-Krise in den Maßnahmen, die (wirkliche oder angebliche, in jedem Fall zum Verhaltensgebot ausgerufene) Pandemie zu bekämpfen, eine Struktur zeige, die die in den jeweiligen Landesgesetzen niedergeschriebenen und garantierten Freiheitsrechte der Menschen außer Kraft setze, und Regeln festlege, die frappierende Ähnlichkeiten mit diktatorischen, unterdrückerischen Staatstrukturen zeigten, distanzierte sich unter anderem die Deutsche Bischofskonferenz sofort davon. 

Unter vielen weiteren Reaktionen fand die von dem orthodoxen Rabbiner Jehoschua Ahrens eine der von den deutschen (und hier vor allem kirchlichen) Medien am meisten Beachtung. Interessanterweise, wenn auch nicht wirklich überraschend, begrüßt er nicht nur die distanzierende Haltung der Deutschen Bischofskonferenz, sondern Ahrens ortet nächste antisemitische Tendenzen darin. Und reiht die Warnungen der Bischöfe ins Fach der Verschwörungstheorien ein, denen jeder Bezug zur Realität fehle.

Weniger Beachtung, und auch das ist nicht überraschend (und man könnte sich doch zumindest auch fragen, warum das so vorhersagbar ist) fand dann die Reaktion eines der Proponenten des besorgten Schreibens, Erzbischof Viganò. Dabei sollte sie doch Beachtung finden, weil sie pointiert auf einige Fragen antwortet, die immer wieder aufflammen, und immer wieder von offizieller kirchlicher Seite auszutreten versucht werden. Doch wurde seine Stellungnahme auf Ahrens' Angriff erstens kaum wo erwähnt, und zweitens wenn, dann nicht vollumfänglich abgedruckt.

Daß der Mainstream dieses sehr wünscht, muß nicht extra erwähnt werden. Denn wer möchte schon gerne hören, daß Gott auch Strafen senden könnte? Aber das tut er. Ob und in welcher Form die Corona-Pandemie eine solche ist, oder ob die Strafe Gottes nicht eher in der Zulassung der Unterdrückungsstrategien der Regierungen liegt, ob bewußt oder unbewußt spielt dabei gar nicht die wesentliche Rolle, steht auf einem anderen Blatt Papier. 

Doch wollen wir hier die wesentlichen Teile dieser Antwort Viganòs in deutscher Übersetzung (als Übertragung einer englischen Übersetzung aus dem Italienischen) bringen. Sie ist lesenswert. Und man sollte nicht nur auf die Bischöfe schimpfen (worin man leider meist Recht hat), wenn es um ihr Verhalten in dieser Corona-Krise geht, sondern ab und an auch Bischöfe erwähnen, die wenigstens versuchen, sich ehrenvoll und achtbar in dieser geistigen Schlacht gewaltiger Dimension, mit der wir es heute zu tun haben, zu schlagen. 

Ferner hat derselbe Viganò in eben unseren Tagen den sehr wahren Satz geäußert, daß jede Diktatur zu allen Zeiten nur deshalb aufkommt, weil es zu wenige Gegenstimmen gibt. Daß sie also stets deshalb aufkommt, weil sie nicht gesehen, von den wesentlichen gesellschaftlichen Autoritäten und Kräften kleingeredet, unterschätzt und damit zugelassen wird. Heute wird insbesonders nicht gesehen, wie viele Dinge bereits auf eine Weise zusammenhängen, daß man von sehr real existierenden, mindestens vorbereiteten lückenlosen und umfassenden Strukturen sprechen muß, die durch die technischen Möglichkeiten der Gegenwart auf eine historisch einmalige Knechtung der gesamten Weltbevölkerung hinauslaufen. 

Zumindest die Möglichkeit muß man deshalb doch sehen. Und die Frage stellen, was überhaupt noch zwischen der bloßen Möglichkeit einer solchen Totaldiktatur und dem eingetretenen Anwendungsfall steht. Oder ob diese Kluft nicht schon überwunden ist - und zwar durch beziehungsweise in dieser Corona-Krise, als dem Schlüssel zum Tor eines globalen Totalitarismus, der dem Seelenheil der Menschen mehr als gefährlich ist.

[...]

Ich muss Ihnen sagen, Dr. Ahrens, daß ich von Ihren Worten nicht wenig überrascht bin, wenn Sie sagen: „Wir wissen seit einiger Zeit, daß es in den Kirchen Menschen gibt, die sich an solche Theorien halten. Aber jetzt haben sie den Mut, diese Meinungen noch offener zu äußern.“ 

Ich denke, es ist die Pflicht eines jeden von uns seine Besorgnis über eine Situation zum Ausdruck zu bringen, die unter Ausnutzung der Covid-Krise weit über angemessene Sicherheitsmaßnahmen hinausgeht und ganzen Nationen den Entzug der verfassungsmäßigen Freiheiten auferlegt. Dies trifft vielleicht nicht auf Deutschland zu, aber es ist ganz sicher in vielen anderen Ländern passiert.
Ich frage Sie, lieber Rabbi Ahrens: Ist es Ihrer Meinung nach noch zulässig, sich frei zu äußern, oder gibt es Themen, die nicht mehr zivil diskutiert werden können? Wenn Sie Ihre Ablehnung des Inhalts des Aufrufs zum Ausdruck bringen können, warum sollten „Menschen in den Kirchen“ nicht berechtigt sein, sich ebenfalls frei zu äußern? Und warum glauben Sie müsste man dazu „besonderen Mut haben“, als wäre es eine bloße Beschimpfung ohne Bezug zur Realität? 
Diese Bedenken - die darüber hinaus von seriösen Persönlichkeiten geäußert wurden - als „Verschwörungstheorien“ abzulehnen, scheint mir keine konstruktive Haltung zu sein. Insbesondere dann, wenn man nicht den Verdienst hat, das zu widerlegen, was als unwahr angesehen wird. Ich frage Sie daher: Inwiefern stimmen Sie dem Wortlaut der Beschwerde nicht zu? Was in der Berufung ist für Sie ein „Schock“? 
Glauben Sie mir: Ich hätte nie gedacht, daß der Appell Sie beleidigen könnte. Heute frage ich mich freilich schon, warum sich ein Rabbiner kritisiert fühlen sollte, wenn man von der Neuen Weltordnung spricht? 
Auch der Messias, auf den Israel wartet, ist doch ein Rex pacificus, Princeps pacis, Pater futuri saeculi [König des Friedens, Prinz des Friedens, Vater der kommenden Welt]. Und kein Tyrann ohne Moral, der die Welt beherrscht, indem er die Menschen zu Sklaven macht. Dies gilt eher für den Antichristen. 
Kommen wir nun zur spirituellen Bedeutung von Covid. Im Alten Testament gibt es viele Beispiele für Strafen, die Gott dem auserwählten Volk gesandt hat. Die Propheten warnten oft die Juden, den Götzendienst aufzugeben und kein Heidentum aufzugreifen. Sondern dem einen wahren Gott treu zu bleiben. Ich erinnere hier an die Worte des Propheten Jeremia nach der Verbrennung Jerusalems durch babylonische Heere im Jahre 585 v. Christus: „Ihre Bedränger triumphieren, ihre Feinde sind glücklich. Denn der Herr sandte ihr Kummer ob ihrer zahllosen Sünden.“(Klgl 1, 5). 
Diese Vision, die die Kirche Christi anerkennt, zeigt uns einen gerechten und barmherzigen Gott, der das Gute belohnt und die Gottlosen bestraft. Nur wer wie ein liebender Vater seine ungehorsamen Kinder auch bestraft, bringt sie zurück, um seinem heiligen Gesetz zu folgen. Sie wird dann auch erreicht, daß „das Negative in das Positive, einen Fluch in einen Segen verwandelt“ werden kann. Indem man erkennt, daß man eine Sünde begangen hat, daß man den Bund mit Gott gebrochen hat, und daß man dafür eine Strafe verdient hat. Dann wird die Epidemie auch zu einer Gelegenheit, zum Herrn zurückzukehren, ihn in seinem heiligen Tempel anzubeten und seinen Vorschriften zu folgen. 
Es gab eine Zeit, in der eine höllische Diktatur mit dem Gehorsam der Massen ein sehr schweres Verbrechen angestellt hat. Weil die Menschen sich so für die Deportation und den Tod von Millionen unschuldiger Menschen allein aufgrund deren Glaubens und derer Abstammung verantwortlich machten. Auch damals lobten die Massenmedien die Machthaber und schwiegen über ihre Verbrechen. Auch damals liehen Ärzte und Wissenschaftler ihre Arbeit einem wahnhaften Herrschaftsplan. Auch damals wurden diejenigen, die es wagten, ihre Stimmen zu erheben, der „Verschwörungstheorien“ bezichtigt. Man mußte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs warten, um mit Entsetzen die Wahrheit zu entdecken, über die so viele geschwiegen hatten.
Ich bin sicher, daß diejenigen, die heute den Appell als Ausdruck von „Verschwörungstheorien“ delegitimieren, die wirklichen Gefahren, denen die gesamte menschliche Familie ausgesetzt ist, nicht erkennen. Aber ich bin auch sicher, daß sowohl Katholiken als auch alle Menschen guten Willens - und ich denke, ich kann alle Kinder Abrahams hier mit einbeziehen - im Herzen die größere Herrlichkeit Gottes, den Respekt für die Würde des Einzelnen und die Freiheiten der Völker haben. Beatus populus, cujus Dominus Deus ejus. Selig das Volk, dem solches zu eigen, selig das Volk, dessen Gott der Herr. (Ps 143: 15).  
+ Carlo Maria Viganò, Erzbischof, Apostolischer Nuntius
22. Mai 2020, Fest der Himmelfahrt unseres Herrn




*270520*

Brandopfer für den Gott des Irrsinn (1)

Auf noch einen Film wollen wir hinweisen, der sich mit dem Aberwitz des sogenannten Klimaschutzes befaßt, der sich vor allem in der "Green Energy" so deutlich zeigt. Wo der Klimawahn nicht nur den größten Schaden anrichtet, sondern auch das meiste Geld (phantastische Summen!) kostet. In "Burned - Is wood the new Coal?" gehen Umweltbewegte mit bemerkenswertem Willen zur Wahrheit der Tatsache nach, daß auf offizielle Empfehlung hin das Verbrennen von Holz als "grüne Energie" betrachtet wird, und zwar weltweit, und deshalb immer weiter verbreitete Anwendung findet.

Schon heute werden deshalb in den USA mehr Wälder abgeholzt, als nachwachsen können. Hier läßt sich also nicht nur ein Ende vorhersagen, sondern auch, daß wir auf verwüstete Landschaften zusteuern. Das Ausmaß der Waldvernichtung vor allem in Süd- und Mittel-USA, das Satellitenbilder vor Augen stellen, ist erschreckend.

Es sind jedoch Bäume, nein, Wälder (der natürliche Ort des Baumes, auf den er zustrebt, auf den alles in seinem Verhalten abgestellt ist) die Klima, das immer Klein- und Lokalklima ist, stabilisieren und in allen Schwankungen und Anforderungen konstant halten können. Im Namen der Ökologie werden heute aber schon schlimmste und rasant zunehmende Umweltschäden angerichtet. Und das alles wird von den Klimabewegten nicht nur mit Emphase gutgeheißen, sondern mit viel Steuergeld regelrecht zugeschüttet.
Die Klimaökologie, mit der wir es heute zu tun haben, ist eine gigantische Lüge. Mehr ist dazu fast nicht mehr zu sagen.
Die Sachlage ist einerseits sehr einfach und für jeden mit Hausverstand auch sofort erkennbar. Sie ist in der Praxis freilich komplex, verschachtelt, weil alles verborgen werden muß, sodaß alles in Verlogenheit und Absurdität endet. Wie eigentlich alles, was die Klimaretter auf die Waagschale bringen. 
Wie überall, erreichen Sie auch hier das Gegenteil von dem, was sie vorgeben erreichen zu wollen. Und wie immer wollen sie es nicht sehen, und andere hindern, es zu sehen.
Der Film geht der Tatsache nach, daß im Bestreben, "fossile Brennstoffe" aus dem industriellen wie privaten Verbrauch zu eliminieren, vor allem Öl (als DER und universale Gottseibeiuns der Gegenwart) durch "sustainable", also "nachhaltige" Brennstoffe ersetzt werden sollen. Das hat dazu geführt, daß in Europa Kohlekraftwerke zu Dutzenden entweder stillgelegt oder auf andere, auf "nachhaltige" Brennstoffe umgerüstet werden. 

Zu denen auch ... Holz gehört. Was wirklich absurd ist. Riesige Waldflächen mit einem Baumbestand, der über Jahrhunderte gewachsen ist, werden gerodet, und wo wenigstens aufgeholzt durch "Fichtenplantagen" ersetzt. Nicht zuletzt der Artenreichtum wird dadurch dramatisch reduziert. Gerade auf diesen Punkt stützen sich so viele Ökologieapostel - um ihn SELBST zu erzeugen. Aber auch die Auswirkungen auf menschliche, bereits einmal kultivierte Lebensräume, auf Dörfer und Kleinstädte, auf lokale Siedlungen und landwirtschaftliche Tätigkeiten, sind enorm. Man kann heute aber ohnehin nur noch den Kopf schütteln über den Wahnsinn dieser Zeit.
Diese groteske Sachlage nennen die Ökologieidioten aber tatsächlich "nachhaltiges Wirtschaften". Und rechnen sich dabei ihre in Wahrheit haarsträubenden Umweltbilanzen froh.
Diese (in der Wertdichte so niedrig stehende) Verwendung von Holz ist für das, was sich heute in Europa (und weltweit) an Verblödung abspielt, nicht nur insofern typisch, als es zivilisatorischen Rückschritt (samt Wohlstandsvernichtung) bedeutet, weil hohe Energiedichte gegen niedrige Energiedichte getauscht wird. Sondern es ist noch dazu politisch und (angeblich) gesellschaftlich GEWOLLTER Rückschritt. Zumal die Verbrennung von Holz so ziemlich zum dreckigsten Verbrennungsprozeß gehört, der uns möglich ist. 
Hohe Kultur ist immer mit hoher Energiedichte verbunden. In jeder Form, und (sinngemäß) in allen Gebieten menschlichen Lebens.
Auch hier hat also die Verwendung von Kohle, und in einem nächsten Qualitätssprung von Öl und Gas (in gewisser Hinsicht muß man auch Atomkraft dazuzählen), enorme und kaum ausreichend quantifizierbare Verbesserungen gebracht. Die wir nach und nach verspielen. 
Biomasse ist der rücksichtsloseste, verächtlichste Umgang mit natürlichen Ressourcen, der denkbar ist. Er degradiert die Natur zu einem bloßen Energielieferanten. Alle übrigen Aspekte eines Lebensraumes werden ignoriert, oft genug mit "wissenschaftlichen Gewißheiten" garniert, und mit Füßen getreten. Das Leben selbst wird dabei mit Füßen getreten.

Morgen Teil 2)



 *080520*

Donnerstag, 28. Mai 2020

Ein Selfie mit Geschichte

Ein Selfie macht Geschichte. Weizsäcker - Reagan - Schmidt auf einer Sighseeing-Fahrt durch Berlin im Juni 1983. Reagan ist am Bild noch mit einer einfachen Kodak-Ektrachrome (hier ohne den beliebten Blitzwürfel) zu sehen, die seine Frau Nancy kurz zuvor am Kiez erstanden hatte. Schmidt, als Mann des Weitblicks bekannt, hatte diese Art des Selbstphotographierens schon damals für lächerlich gehalten. Er machte zwar gute Miene zum bösen Spiel, um das Naheverhältnis der Bundesrepublik mit den USA nicht zu belasten, wollte aber auf keinen Fall mit aufs Bild.

Aber auch sonst hatten die drei Männer in jenem Tag, wie man hört, viel Spaß. Der in einer Kneipe in Alt-Mariendorf beim Skat endete. Reagan soll angeblich bis zum Abschluß der Runden nicht gewußt haben, wie die Regeln lauteten, und in jenen Stunden fünf Gläser Schultheiß getrunken (und acht Mark vierzig verloren) haben, Schmidt konsumierte vier Weiße mit Schuß (sein Gewinn vor Steuern hatte sich, wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise vermelden, auf gut 10 Mark belaufen).

Weizsäckers Getränkekonsum an diesem historischen Abend ist nicht überliefert, man munkelt aber von sage und schreibe zwei Portionen Currywurst, was der Konzentration auf dieses sein Lieblingsspiel nicht so ganz dienlich gewesen sein dürfte. Denn nach Adam Riese (und der im Netz abrufbaren Steuererklärung für jenes Jahr) hat der Herr Bundespräsident rund zwei Mark verloren, die er als "Werbekosten" absetzte.

Wer der vierte Mann im Spiel gewesen war ist jedoch nicht überliefert. Warum? Was es wirklich nur der Chauffeur? Oder der Wirt? Oder nicht doch ein "zufälliger Kneipengast" namens Heini Lehmann? Die Gerüchte, daß es sich dabei um einen Stasiprovokateur gehandelt haben soll, der die deutsche Wirtschaftskraft schwächen sollte, wollten später jedenfalls nicht verstummen. Sein Gewinn kann allerdings nicht sehr hoch gewesen sein.





*150420*

Wenn Motoröl an Corona stirbt gilbt es nicht

Wir mögen sie ja sehr, unsere Freunde aus Afrika. Aber wer in einer Papaya oder im Motoröl Corona testet, und seine Ziege unter Quarantäne stellen will, weil sie ebenfalls von diesem tödlichen Virus befallen ist (und nach wie vor frech am Salzstein leckt, ohne Rücksicht, daß die nächste Ziege ... man wagt gar nicht, sich das vorzustellen), der muß irgendwas an den Corona-Tests nicht verstanden haben. 

Herr Präsident, das gilt doch nur für Lebende! Und auch da nur für Kartoffeln. Wie das geht? Fragen Sie einen Frutarier.

Also - fünf Papayas, elf Ziegen, sieben Kaninchen ... macht 23 Corona-Tote in Tansania.

Na lang wird es das Video nicht auf Youtube geben. Denn die WHO wird nicht sehr erfreut darüber sein. Deshalb hier ein Sicherheitslink, wo man den köstlichen Ausbruch immer noch anschauen kann.





*070520*

Mittwoch, 27. Mai 2020

Da muß wieder was sein

Keine Gegenwart ohne Vergangenheit. "I'm into Something Good" von den Herman's Hermits. Es gibt Momente, die Aspekten gehören, in denen eine Vergangenheitslinie pur, wie einer der Stränge des Leitungsbündels der Gegenwart, nach vorne drängt. 

Das vernünftige Existieren ist nicht die Abwesenheit mancher Stränge. Es ist vielmehr ein Austarieren innerhalb eines Bündels von Strängen, der Objektivität gemäß. In der Wahrheit also, die ein dialogisches, persönliches Geschehen ist. 

Das Schwelgen "egal worin, weil es einfach da ist", ist zwar, für sich gesehen, ein Nachgeben, ein Zurücksinken. Doch auch das muß manchmal sein, um die Kraft zum Austarieren zu finden. Deshalb braucht es die Intimität, die Diskretion, den gesellschaftlichen (also rechtlichen) Schutz des Persönlichen.

Man schaut, man meint, man sei auf der Suche nach etwas, sei es innerhalb eines Themas - da bricht ein Ton auf, der etwas herauszieht, das in diesem Augenblick enthalten war, ohne daß man es ahnte. Der VdZ hat ja immer gemeint, daß er (und jeder) in der Lage sei, ein gesamtes Musikstück aus einem einzigen Ton in dessen Umgebung zu erkennen.

So erging es ihm hier. Die Platte hatte er dereinst in Vinyl. Jugend in den 1960ern und 1970ern. Herman's Hermits. "I'm into something good" Irgendetwas sagt mir, daß es mir ziemlich gut geht. 

Heute sieht er den ganzen Text. Wie eine giftige Schlange hinter süßem Kaktussirup. Die Schlange hinter dem letzten Bühnenbild einer verloren gehenden Zeit. Einer Zeit, die sich selbst in den Abgrund reißt. 

Süße einer Zeit, Süße einer Kultur, der man doch zugehört. Herre, laß es nicht sein. Laß die Süße, die Freude echt sein. Parce nobis, Domine. 






*010520*

Dienstag, 26. Mai 2020

Man muß Barbar sein, um zu denken (2)

Teil 2) Warum Bürger zu sein bedeutet, Sklave zu sein


Nun, in der Neuzeit kam es bei uns, also in den von den Habsburgern beherrschten Ländern, unter (in den Augen des VdZ völlig zu Unrecht) so hochgelobten Frau Kaiser (denn Kaiser war immer noch ihr Mann, der Herzog von Lothringen - DER wurde gewählt, DER wurde in Frankfurt zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt) Maria Theresia zu einer Rechtsreform. Das war in den 1760er, 1770er Jahren. 

Wo mit einem Schlag und per kaiserlicher Verordnung jedes der zahlreichen, historisch gewachsenen, mit dem in einer Region lebenden Volk und seiner Ordnung und Struktur (die sich trotz des hohen Anteils an Zuwanderungsbevölkerung über Jahrhunderte mal mehr, mal weniger gebildet hatte) verwurzelten, regionalen Rechte außer Kraft traten und durch EIN Rechtskonstrukt ersetzt wurden. Über die fatalen Folgen (und noch mehr langfristigen Folgen) für die natürlichen sozialen Ordnungen ließen sich nächste Traktate ausarbeiten.

Damit aber war der römische Rechtsgrundsatz durchgesetzt, der da heißt: Gleichheit. Gleichheit aber (nun sind wir wieder zurück im alten Rom) ist aber eine Eigenschaft, die nur Sklaven eigen ist. Nur Sklaven können und dürfen nicht "für sich" denken, sondern ihr Denkergebnis steht im Wesentlichen bereits im Vorhinein fest. 
Es gibt nur die eine Wahl: Wollen wir gleich sein und nicht denken, oder wollen wir frei sein und denken
Was bedeutet das? Es bedeutet, daß wir ohne es näher zu bemerken in einem Zustand der Versklavung leben! Und zwar deshalb, weil wir Bürger sind und sein wollen. Somit die Ruhe dem wirklichen Denken und seinen nicht immer vorhersagbaren Ergebnissen vorziehen. Seien wir doch ehrlich - ist es nicht das, was wir wirklich wollen und auf jeden Fall vorziehen? Das heißt, daß das Denken von Bürgern IMMER mehr oder weniger dem der Regierung, die es hat (und von der es mit der Zeit eine reine Illusion diesbezüglich pflegt, diese Regierung auch selbst gewollt, neuerdings auch selbst sogar "gewählt" zu haben), gleicht, weil anpaßt, fügt. 

Das können wir drehen und wenden, wie wir es wollen. Es ist so. Nicht nur theoretisch, sondern wir können es jeden Tag beobachten. Und daraus schließen, daß wir auch davon "befallen" sind. Weil wir dazugehören wollen. Weil wir die Bequemlichkeitsvorteile der Anstrengung vorziehen, uns mehr zu individuieren. 

Wenn wir das zusammenfassen, können wir also mit Fug und Recht sagen, daß wirkliches Denken nur von dort kommen KANN, wo der Zustand des Barbarentums herrscht. Nur von dort, wo Menschen im Zustand "des Andersseins" leben. 

So, und nun ziehen wir endlich den Bogen zur Aussage, die ganz am Anfang dieses Versuchs (=Essay) stand. Die da lautete, daß der wahre Untergang Roms nicht, wie das Vorurteil, das in den Schulen seit Jahr und Tag gelehrt wird, dem Einströmen der Barbaren zu verdanken ist. Mitnichten und -neffen! Diese Barbaren waren es sogar, die mit ihrer ganzen Mannes- und Denkkraft das römische Reich erhalten wollten, dafür sogar ihr Leben gaben. 

Warum aber kam es dann doch zum Zerfall dieser Truppen, dieser militärischen Kraft, was Rom schließlich 476 (mit der Absetzung von Romulus Augustulus) nach der verheerenden Niederlage gegen die barbarischen Vandalen den Gnadenschuß gab. Aber das Ende kam nicht, WEIL barbarische Völker, auf ihrer Flucht vor dem Chaos in Massen den Rhein und die Donau überquerten. Die zuvor zu Feinden erklärt wurden. Dabei hatten alle diese Völker immer noch die Ordnung und Lebensweise Roms gesucht. (Erst die Langobarden, einige Jahrzehnte später, waren bewußte Schöpfer einer neuen Ordnung, aber recht sicher auch schon nur deshalb, weil es keine römische Ordnung mehr gab.) 

Diese Hinzukömmlinge (was alles wir "Völkerwanderung" nennen) waren zu Feinden erklärt worden. Dabei waren die gar nicht feindlich gesinnt, nicht wirklich zumindest. Aber einmal zu Feinden erklärt, mußten sie sich so verstehen. Das Ende ist bekannt. Es war das definitive Ende Roms, das Ende der römischen Strukturen.

Ohne Zentralmacht, ohne zentral durchgehaltene, geforderte Ordnung zerfiel die große Ordnung (wie das Militär) in jene Ordnungen und Hierarchieebenen, die noch funktionierten. Und das waren die militärischen Einheiten und Abteilungen. Die von einem Rex (regs) beherrscht wurden. DARAUS hat sich dann ... der König* entwickelt, der ursprünglich das war, was wir neudeutsch mit "warlord" bezeichnen könnten. Ein Kriegsherr, der über eine Ordnung innerhalb einer nicht mehr bestehenden römischen Ganzordnung herrschte. 

Daraus hat sich dann in einem mehr oder weniger komplexen Spiel von Interessen, Persönlichkeiten, Macht und Lebensanforderungen ein enorm facettenreiches Gebilde von Teilordnungen etabliert, die barbarischen Ursprungs und barbarischer Gesinnung waren. (Noch einmal: Barbarisch heißt: Jeder dachte für sich. Und das verträgt sich nicht mit dem Bürgerstatus, der ab einer bestimmten zeitlichen Entwicklung, vor allem ab einer bestimmten Größe, ab der das individuelle Dasein, das individuelle Denken immer mehr kompromittiert wird.) Und voilà - wir haben den Zustand Europas im 5. Jahrhundert.

Ein Zustand, der all diesen Barbaren und Barbarenvölkern mehr oder weniger ZUGEFALLEN war. Zum überwiegenden Teil ohne, daß sie es je so gewollt hätten! Denn nur ein starkes Rom hätte sie so vor den asiatischen Räuber- und Plündervölkern (die nie auf Land aus waren, sondern deren "Reich" nicht größer als der Rücken ihrer Pferde war) beschützt, wie sie sich das gewünscht und erhofft hatten. 

Zugefallen, weil die Dekadenz und das nicht mehr vorhandene Selbstsein, der Wille zur Selbstbehauptung der Römer deren Staat und Ordnung aus sich heraus aufgelöst hatte. Still und heimlich, und über jahrhundertelange Prozesse. Wo sich der Caesar, der Kaiser, aufgelöst hatte, sodaß das in alle möglichen "Parallelgesellschaften" zerfallene Volk mehr oder weniger notgedrungen in "Königreiche" zerfiel. Regiert von den Warlords, den Regis, den Regenten, den Königen. 

Von dieser Warte beleuchtet, ohne jedes neu erfundene oder ge-fundene Detail also, erzählt uns plötzlich das Ende Roms viel mehr über den Zustand unserer Gegenwart und damit über das Stadium, in dem wir uns befinden. Als Punkt auf einem Weg in den Verlust der Ordnung, in der wir leben, und die wir so ungemein stabil halten, daß wir alles daran setzen, sie zu erhalten. Und dabei lieber das Denken aufgeben, weil es den zentralen Mächten überlassen. Von denen wir uns erhoffen (und deshalb übergeben wir ihnen ja unser Denken, das der Ordnung gefährlich werden könnte), daß sie uns vor den Barbaren schützen.




*Etymologisch ist (sehr reduziert) das Wort König aus dem indogermanischen Zusammenhang von Zeuger, Geschlecht (im Sinne von "Haus"; vgl. "(k)-ung/-ing" in der Bedeutung von "stammen von"; vgl. ferner die sprachlichen Zusammenhänge "Kun(g)" - k-un (mächtig, s. "kön-nen") - g-un (von Macht stammend, ihr zugehörig) - g (ch/h, vgl. dazu sprachgeschichtlich bei Grimm der Gebrauch von "g/k/ch" als "mächtig" im Sinne von "von einer Art" - "Rei-k/ch" - "-ring/-rijk/-reik" - "Reg(s)"=Leiter, Anführer, vgl. auch die selbige Wurzel von Reich und Reg), als Herr (Vorsteher), Anführer heraus zu verstehen; vgl. dazu "k" im Sinne von "fran-k"=frei sein/freie, von Freiheit/-en stammend=frei sein, sowie das "k" generell in seinem Zusammenhang mit "-k(c,g)-ko/co", Himmel (Erdgewölbe ebenso wie spirituell; vgl. "caeli" sprich [kö]), aber das führt hier zu weit.

Bleibt noch der Hinweis, daß von der inneren Bedeutung her einer für alle, pars pro toto, also der Stellvertretergedanke (!) mitschwingt. Es hilft mitzudenken, daß sprachgeschichtlich das primus inter pares im Spiel ist, über das sich immer mehr das "Einer für ..." zu "Erster von ..." herausbildete (wie z. B. Kluge schreibt), möglicherweise (wie der VdZ denkt) aber genau im umgekehrten Sinn im Sprachsein des Menschen verankert ist.



*130520*

Alltag als Notstandsgebiet

Eisbärenmangel, obwohl es nicht weniger Eisbären gibt denn zu besten vergangenen Zeiten, und Straßburg beschließt Klimanotstand per Mehrheitsbeschluß, obwohl (oder: weil) das Wetter tut, was es immer getan hat. Normalerweise ist Notstand eingetreten, ehe er ausgerufen wird. Man erkennt ihn posthoc. Er setzt die üblichen, offiziellen Procedere außer Kraft, um einem Übel abzuhelfen. Nachdem die Klimapaniker eine Minderheit sind, überrunden sie so die Demokratie, ja überhaupt unsere Staaten. Und das auf nicht absehbare Zeit. Heutige Notstände aber berufen sich auf ... Projektionen, auf Zukunft, auf Prognosen. Auf Prognosen in Systemen, die nicht prognostizierbar sind. Wie jedes nicht lineare, wechselwirksame, chaotische System. Jede Gestalt ist aber so ein unvorhersagbares System.

Weil wir Gestalten ablehnen, neue nicht finden, weil Gestalten nur empfangen, aber nicht gegeben werden können, wird die Welt zum Notstand. Notstand wird zum üblichen Erscheinungsbild des Alltags. 

Notstand deshalb überall, ob im Bildungssystem, in der Gleichberechtigung, in allen linken Agenden ...

Es ist die Ernte der Versuche, die Welt neu zu begründen. Sie nicht mehr zu empfangen, sondern nach eigenen Vorstellungen zu schaffen. Die Ernte ist schrecklich. Kein Ding scheint mehr zu funktionieren.

Gegen den logos hat eben nichts Aussicht auf Erfolg. 

Der Wechsel müßte radikal sein. Er müßte von einem autonomen Selbstbestimmen zu einem bittenden, also dankerfüllten Empfangen gehen. Das ist die Totalumkehr, die es bräuchte. Nun wissen wir, warum die Welt ist, wie sie heute ist. Sie leidet am Mangel an Sittlichkeit, am Mangel an der rechten Haltung. Und das würde einen radikalen Wechsel der inneren Haltung verlangen. Einer Haltung, die auf einem Vertrauen dem Sein gegenüber beruht. Dieses Vertrauen aber will und kann niemand mehr aufbringen.

Also werden Wege außerhalb des logos gesucht. Revolutionäre Wege, denn genau das tun Revolutionen. Nur in diesem Fall wird das totale Scheitern der Politik, ja der Eliten, des gesamten Vernunft- und Verstandesgebäudes proklamiert, das nicht mehr reicht, um Wünsche und Ziele zu erreichen. Überall in unserem Alltag haben wir deshalb mittlerweile Notstandsmechanismen etabliert. 

Ob in der Gendergerechtigkeit, in der Migrationsfrage, in der Erziehung durch Schulen (statt Familien), in der Ehe, an Universitäten, bei Aufnahmeprüfungen, Kraftfahrzeuge und Antriebsarten, Heizung und Energieverbrauch, an den Arbeitsstätten bei Löhnen, sozialem Umgang (Mobbing oder "offensive Sprache"), Moral (selbst in der Kirche), Essen (nach Gesundheits- oder Klimaaspekten statt nach Geschmack und Tradition) ... die Liste will nicht mehr enden, beginnt man sich ernsthaft mit einer auseinanderzusetzen. Es ist eine Liste der Abwehr von vorausgehend Empfangbarem, als Abwehr einer geschaffenen Welt, die vom Sein selbst, von Gott, im Sein gehalten wird, wenn das Seiende es nicht ablehnt, wenn das Seiende darum bittet, auf daß es vom Sein erfüllt (und damit seiend) ist.

Wo man auch hinsieht, haben wir es deshalb mit ausgerufenen Notständen zu tun. Was früher galt, gilt nicht mehr, die neuen Regeln müssen von allen gelernt werden, und nicht nur das, sie müssen überhaupt erst erfunden werden, und dazu gehört, daß sie ständig angepaßt werden müssen, weil sie seltsamerweise nie so richtig passen.

Wo man auch hinsieht, versagen angeblich alle die normalen Lebensregeln, auf denen wir unsere Gesellschaften aufgebaut haben. Überall wurden und werden neue Regeln implementiert, die dem Einzelnen das Handeln aus der Hand nehmen, und von oben her diktieren. Überall werden neue Regeln erfunden, weil die alten angeblich nicht mehr ausreichen.

Der ganz gewöhnliche Alltag ist zum Notstandsgebiet geworden, darauf läßt sich verkürzen, was sich heute abspielt. Und weil diese Etikette kaum von jemandem noch angezweifelt wird, wird Notstand auch unsere Zukunft prägen. Die Regierungen haben längst darauf reagiert, und dankend neue Möglichkeiten etabliert. Notstand aber heißt immer, es mit der wirklichen Macht in einer Gesellschaft zu tun zu bekommen.



*120320*

Montag, 25. Mai 2020

Man muß Barbar sein, um zu denken (1)

Man soll sich nur nicht über die wahre Ursache des Zerfalls des römischen Imperiums täuschen, schreibt Ianto Watt in seinem großartigen Buch "The Barbarian Bible". 

Das von der simplen Tatsache ausgeht, daß um zu erkennen, in welchem Stadium sich eine (also: unsere) Kultur befindet man betrachten muß, wo sie einmal gewesen ist. Nur aus dieser Zeitlinie läßt sich der gegenwärtige Zustand erkennen. Deshalb befaßt sich sein Buch, in dem er, der Großvater, die Welt seinen Enkeln erklärt, mit Geschichte. Aber nicht, indem es "bisher geheim gehaltene Tatsachen" auf den Tisch legt, wie so manche ähnliche Bestrebungen, sondern indem es einfach nachfragt, und Begriffe klärt. Und dabei einen Aha-Moment nach dem anderen auslöst, auch beim VdZ. Der deshalb die Lektüre jedem nur dringendst ans Herz legen kann. Er selber "fällt" gewissermaßen von einem Absatz zum nächsten in ein regelrechtes Lichtbecken nach dem anderen. 

Um zu illustrieren, wie das gemeint ist, nehmen wir nur ein Beispiel heran, das des Begriffs "König" - Rex, regis usw. Denn dieser Begriff (darum auch der Titel des Buches, dazu später, es ist schon diese Erklärung ein Lesegenuß) Rex/König ist kein Deszendent von "Caesar", Kaiser, also dem Herrscher über ein Imperium. Sondern es war ursprünglich die Bezeichnung für den Befehlshaber einer Kohorte. Diese Kohorten aber waren in der Kaiserzeit zunehmend von "Barbaren" gestellt. 

Weil die Römer immer weniger in der Lage waren, selbst Männer mit Mut und Tugend hervorzubringen, die die Verteidigung des Landes und ihrer Heimat bewerkstelligen hätten können. Sie waren zu verweichlicht, geistig abgehalftert, und schließlich - nach einer jahrhundertelangen Phase des Turbokapitalismus (mit dem heutigen vergleichbar, und auch das ein beständiger Weg nach unten, gerade im Zusammenspiel mit der Politik) - gab es nicht nur zu wenige Männer überhaupt, und zwar durch Empfängnisverhütung und generellen Niedergang des Willens zum Nachwuchs. 

Überraschung: Das war hauptsächlich durch den Zerfall der Ehe bedingt, die schon unter Augustus begonnen hatte; nein, viel früher, durch die faktische, nach heutigem Begriff erstaunlich feministisch-emanzipierte Stellung der Ehefrau, aus der heraus die Ehe und Familie in einer Kettenreaktion ins Chaos versank begonnen hatte, sondern in einem direkten Zusammenhang auch zu wenig Geld. Und deshalb (sic!) irgendwann  zu wenig Kredit. Denn auch das hängt zusammen, und auch das zeigt den Zustand unserer Gegenwart, die sich in immer astronomischer Höhe verschuldet. 

Das hat dazu geführt, daß sich die eigentlichen Römer diese Fremden, die bald ausschließlich übernommen hatten, wozu sich kein Römer mehr bereit fand, auch nicht mehr leisten konnten.

Es gab also nicht nur zu wenige römische Bürger (Civitates - Zivilisation - Citoyens). Die jene Gruppen, der in einem Land lebenden Menschen sind, die sich mit dem Staat identifizieren, die mehr oder weniger kritiklos für diesen stehen, ihn vertreten, also für die Ordnung stehen, die er repräsentiert und ebenso schafft wie erhält. Es gab bald auch keine Barbarentruppen mehr, die sich Roms Bürger leisten konnten. 

Aber auch das war nur eine Folge, ein Puzzlestei, eine einem ganz anderen, unten ausgemalten Bild ... wobei wir vorerst noch einige weitere Denkfundamente durch Begriffsauflüftung neu legen wollen.
Denn in gewissem Maß ist somit auch gesagt ist, daß Bürger jene Menschen sind, die ihr Denken freiwillig und durch Habitus (also übertragen, als Brauch unhinterfragt übernommen und danach geformt) beschränken. 
Weil unter die Maxime stellen, daß ihr Reden (=Denken) die Prämisse trägt, daß sie einem Zweck untergeordnet ist: Den Staat zu erhalten, zu stützen, zu verteidigen. Freies Denken und Bürgerschaft sind also in gewisser Hinsicht ein Widerspruch. Frei können, wenn man es so betrachtet, nur Barbaren sein. Und Barbaren sind keine Idioten, sondern einfach die, die "nicht zum Staat gehören", die Fremde sind, die "anders" sind. 

Sie sehen schon ein wenig, geneigter Leser, was Watt meint, und was der VdZ meint, wenn er sagt, daß der Walliser nichts "Neues" erfindet, sondern die Dinge einfach neu ordnet, zusammensetzt, und einmal in Ruhe für sich nimmt. Mit der für unseren alltäglichen Sprachgebrauch oft so überraschenden Erkenntnis, daß die Dinge, wenn man sie einmal einfach für sich stehen läßt, ein völlig neues Zueinander ergeben. 

Der Bürgerbegriff geht dabei von einer seltsamen Maxime aus. Auch die wird heute unreflektiert übernommen. Sie besagt, daß das Recht nach heutigem Begriff (der römischer Tradition entspringt) als "fortschrittlich" und der Entwicklung des Abendlandes (Europas) so zuträglich gesehen wird.

In Wahrheit war der römische Rechtsbegriff nur praktisch, für den Staatsbegriff römischer Art nützlich. Denn die Römer waren ja überhaupt die größten Pragmaten, die man sich vorstellen kann, deshalb waren sie ja im Aufbau des Reichs, in dessen Erhalt und politischer Stärke so "effizient".

Dieser Rechtsbegriff geht von GLEICHHEIT aus. Deshalb kann ein universales Recht über alle drübergelegt werden. Damit ist das gemeint, was seit der Renaissance und dem sich daraus entwickelnden Zustands absoluter Herrschaft auch bei uns mehr und mehr eingeführt. In Österreich durch die theresianische Rechtsreform. 

Die natürlich Rechtsstudierten ein wahrer Gaumenschmaus ist. Die häufig nur "gelernte Anwender eines technizistischen Gesetzesbegriffs" sind, für die die Gesetze also eine Art Bedienungshandbuch, technische Beschreibung sind, was zwar auf eine Weise auch mitspielen muß, aber absolut genommen absolut tödlich für die jedem Recht zugrundeliegenden Gerechtigkeitsforderung ist. Wir erleben das ja heute. 

Morgen Teil 2) Warum Bürger zu sein bedeutet, Sklave zu sein



*130520*

Kent State - Der Tag, ab dem geschossen wurde

Es wird sich kaum noch jemand daran erinnern, nicht bei uns zumindest. Aber am 4. Mai 1970 eröffnete die US-Nationalgarde das Feuer auf einige Dutzend Studenten, die am Campus der Kent State University gegen den Vietnamkrieg demonstriert hatten. Das war der Anfang vom Ende der "Studentenunruhen", die in immer höherem Tempo ihre Energie nach innen ablenkten, auf Sex und Drogen und Musik, in der sie vom Protest träumten, und sich die Wohlgefühle auf Kosten der Selbstverkonsumierung in einer lächerlich umgedeuteten Freiheit holten.

Auch wenn dem Anschein nach die Proteste fortan eskalierten - es war nur Schein, während sich die Aggression gegen die innere Substanz wendete, mit einem neuen Feind vor Augen. Familie. Kirche. Ehe. Und ... Staat.

Denn das waren die Auswege, die nicht nur großzügig gestattet, sondern die sogar unterstützt wurden. Von eben diesem Staat, den zu okkupieren und dessen Instrumente für ihre Zwecke zu nützen das Ziel der wirklichen Feinde war. Weil sie halfen, den eigentlichen Feind auf dessen innerster Linie zu bekämpfen.

Die Verweigerung ging nach innen, auf die engsten sozialen und verbindlichen Verhältnisse, die damit aufgelöst wurden, die aber alleine einem Staat Stabilität und Freiheit geben, der auf Ernst und Verantwortung der Bürger beruhen muß. Auf Familie, Ehe, Kirche. Nur sie können die nötige Einheit als wahre Grammatik seiner Bürger geben. Der Staat als Tor zur Macht war Beute und Frucht, die reif wurde, wenn ihre Säulen fielen, und der fortan leicht zu kassieren war.

Kent State wirkte fort. In den nächsten zwei Wochen kam es im Mai 1970 folgerichtig zu zwei weiteren Schußübungen auf Studenten, denen auch halbe Kinder und zufällige Zuseher zum Opfer fielen. Insgesamt gab es zehn Tote und Dutzende Verletzte. Die Protestierer waren schockiert. Damit hatte niemand gerechnet.
Aber dieser Schock war beabsichtigt. Allen späteren Diskussionen zum Trotz, wer dafür verantwortlich, ob nicht sogar alles ein großes Mißverständnis einzelner übernervöser Soldaten gewesen sei. Wenn der Staat, der immer über Strukturen wirkt, seine Taten verbergen möchte, sucht er eben Einzeltäter. 
Aber es war die Politik hinter und in der Politik. Die mit einem Markstein - Soldaten schossen auf eigene Bürger - erfolgreich eine mögliche Gefahr im Kampf gegen eine andere mögliche Gefahr bekämpft hatte. Heute ist es die Angst vor dem nächsten Corona-Ausbruch, damals war es die Angst vor dem nächsten Erfolg der Kommunisten,* die in der Auslage standen, mit dem Etikett "Feind" darauf. Mit exakten Bildern, wie dieser Feind aussah, damit sie sich jeder einprägen konnte.

So wurde eine Angst vor einem Feind geschürt, die es damals rechtfertigte (und die es heute rechtfertigt), neben anderen auch eines der bedeutendsten Grundrechte, das die US-Verfassung garantiert, außer Kraft zu setzen. Das Versammlungsrecht, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Der Staat hatte gezeigt, daß er bereit war, Krieg auch gegen die eigene Bevölkerung zu führen, sollte er sein oberstes Ziel "Sicherheit" ("Gesundheit") in Gefahr sehen.
Das Beispiel war maßstabsetzend, und die Bürger verstanden die Botschaft. Die Partei der Freiheit fand keine Streiter des Willens mehr.  Die USA aber weiteten den Krieg aus, bezogen nun sogar Kambodscha ein.
Wer aber ist der wahre Feind? Das mußte damals und das muß heute beantwortet werden. Damals fand man die Antwort nicht, damals täuschte man sich, und jede Täuschung wird vom wahren Feind sofort genützt. Der wahre Feind wurde wie die Natter an der Brust weiter genährt, weil er unsichtbar blieb.**

Und heute? Ist es wirklich das Gespenst Corona, das wie ein Geist mal hier, mal dort auftaucht, und den Staat zu Maßnahmen aufstachelt, die eine Gesellschaft strukturieren, die nur noch seelenlos funktioniert, und jederzeit bis in die intimsten Ecken hinein gesteuert und entkernt werden kann? Oder ist es nicht vielmehr alles, was uns diese Intimität, diese Verantwortung weil Freiheit nimmt, und uns somit unserer schöpferischesten Kräfte (weiter) beraubt?
Aber vielleicht haben wir in der Corona-Krise diese Antwort bereits gegeben. Und sie ist auf die entscheidende Weise dieselbe wie damals nach Kent State. Sie bedeutet das Ende der Freiheit in einer Gesellschaft. Deren wahre Herren uns als Entgelt für unsere Freiheit Sex und Drogen und Rock'n Roll gewähren. 
Wie? Ach so, nein. Das nennt man heute anders. Man nennt es Gesundheit. Nan nennt es Weltrettung. Man nennt es Rettung von Leben.

***

Sie deuten Freiheit also um. So läßt sich Illusion "gerechtfertigt" an die Stelle der Wirklichkeit setzen. Heutige Studenten demonstrieren also friedlich und virtuell, weil es um die "Gesundheit" geht, die Staatsmaxime. Gegen letztere niemand mehr zu protestieren wagt, sonst wird er auf die eine oder andere Weise fertiggemacht. Also wird über Facebook und Twitter gestreikt, daß die Erde bebt. Heutige Protestierer sind besser als die Bösen. 

Angeblich sollen sich in einer nächsten Eskalation Dutzende Studenten mit Filzstift "Streik" auf die Stirn gemalt haben. 
Ärzte warnen vor den gesundheitlichen Folgen und Greenpeace vor den Auswirkungen auf das Klima. Woraufhin die Hälfte der Protestierer den virtuellen Streik abbrachen und sich die Stirne sauber rubbelten. 
Nur die Kanzler von Österreich und Deutschland stellten sich auf die Seite der Demonstranten, stellten Waschpaste "koste es was es wolle" zur Verfügung, und wiesen auf das Recht auf freie Meinungsäußerung hin, das immer noch Vorrang habe, solange keine Gefahr für Ansteckung mit Corona-Viren bestünde. 

Im Gegensatz zu Demonstranten in Berlin und Wien, deren Protestaufmärsche gegen die Einschränkungsmaßnahmen der Regierung freilich gar nie "verboten" wurden. Sondern deren Proponenten schlicht deshalb mit Polizeigewalt entfernt worden waren, weil sie sich zu einem nicht unbeträchtlichen Prozentsatz nicht an gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen - Maskentragepflicht und 1,50 Meter Mindestabstand - gehalten hatten. Wogegen die Protestierer protestierten, denn sehr wohl hatten sie sich daran gehalten.

Anfragen der Opposition in fünf Fällen wurden als demokratiegefährdend zurückgewiesen: Auch 1,32 Meter Abstand (wie bei den fünf gemessen) sind zu wenig, um eine mögliche Ansteckung der Bevölkerung mit möglichen Viren zu verhindern.

Remember Kent State!




*Damals hat der Staat die Schlacht gewonnen, aber sie war irrelevant. Denn der Krieg fand woanders statt, und diesen Krieg hat er verloren. Weil der wahre Feind und die wahre Kampfszenerie nicht erkannt worden war. Die gewonnene Schlacht war auch damals vielmehr eine Entblößung des Staates, sodaß man fragen muß, wer diese Schlachten überhaupt geführt hat, ob nämlich nicht schon der wahre Feind. 

Diese Verwirrungsspiele im Hinweis auf einen angeblichen Gegner, während der wahre Gegner bereits die Befehlshierarchien durchdrungen hat, finden aber auch heute statt. Wir "kämpfen gegen Corona", und reißen in Wahrheit alle Barrieren gegen die Unfreiheit ein. In Zukunft kann jeder die nunmehr akzeptierten Instrumente der Knechtung der Bürger benutzen, sie sind etabliert und warten auf ihre nächsten Einsätze.

**Wir nennen ihn hier "das Imperium". Es steht im Fall der USA damals wie heute gegen die Rückbesinnung auf die Nation. Und wenn es jemandem beliebt, die Corona-Krise von heute zu vereinfachen, ist auch dafür diese Gegeneinandersetzung zutreffend. Mit der die National-Kräfte im jederzeitigen Shutdown unwirksam gemacht, umgelenkt, ausgeschaltet werden können.



*070520*

Sonntag, 24. Mai 2020

Aus mancher Beklemmung hilft nur die Flucht ins Absurde

Auch dieser Hinweis auf ein Filmchen stammt von einer Leserin - Dank an Leser R! - und soll hier nicht fehlen. Bodo Wartke zeigt darin jenen Humor, den der VdZ so liebt. Mit einer Absurdität, die auf den ersten Blick nicht so deutlich zu sehen sein mag, sich aber in einem "seltsamen" Gefühl ankündigt. 

Denn ein Loblied auf den Virologen Christian Drosten ist es natürlich nicht. In seiner Aufarbeitung ist das Boogie-Stück sogar zu einer herrlichen Kritik an der gesamten Corona-Panik geworden, wie sie uns erfaßt und niedergezwungen hat.

Wir wurden dabei von einem Gespenst erfaßt. Das macht alles, was sich in den letzten Monaten abgespielt hat, so unheimlich. Auch Wartke deutet an, wie ihn dieser ganze Irrwitz lange gepackt gehalten hatte, sodaß es ihm die Kehle zuschnürte, und er nicht "schöpferisch" damit umgehen konnte.

Aber dieser Befreiungsschlag gelang ihm nun. Wie von ihm gewohnt mit einem Boogie, der auf jeden Fall Ihre Stimmung heben wird, werter Leser. Also - anhören, und mitswingen.





*060520*

Wer Eigentum vernichtet, vernichtet das Ich (2)

Teil 2) Warum Freiheit ein höheres Gut ist als Gesundheit


Wilhelm Schmidt schreibt in seiner Untersuchung "Das Eigentum in den ältesten Stufen der Menschheit": 
"Diese unmittelbare oder mittelbare Verbindung einer Sache mit dem Körper des Besitzers bezeichnet eben, daß er den Besitz seines Ich über seinen Körper hinaus auch auf diese Sache der Außenwelt erstreckt. Die Possessivbezeichnung, womit er dieses Verhältnis benennt, ist genau dieselbe wie diejenige, womit er den Besitz der eigenen Seele und des eigenen Körpers benannte; "mein Bogen", "meine Hand"; beides war jetzt in den Willens- und Tätigkeitsbereich des Ich hineinbezogen worden. Das Eigentum ist in der Tat nichts anderes als die Erweiterung der Willens- und Kraftsphäre über den Bereich der eigenen Seele und des eigenen Körpers hinaus auch in die Außenwelt hinein.
Man muß das Ich vernichten, um das Eigentum zu vernichten. (Was in anderer Weise, aber nicht weniger gravierend, auch umgekehrt stattfindet; Anm.)
In der Tat geht die Vernichtung des Privateigentums immer Hand in Hand mit Theorien kollektivistischer Psychologie, die den Einzelmenschen auslöscht und ihn als bloßes Produkt der Masse hinstellt. Andererseits ist die Entwicklung schrankenlosen und rücksichtslosen Privateigentums immer verbunden mit der ideologischen Atomisierung einer Gesellschaft durch Liberalismus und Individualismus, die nur zusammenhanglose - oder höchstens in der obersten Einheit eines Staates zusammenhängende - Ichs gelten läßt, von denen jedes im unbegrenzten Kampfe aller gegen alle rücksichtslos sich durchzusetzen versuchen kann. Da sowohl die eine wie die andere Auffassung des Menschen mit der Wirklichkeit in Konflikt kommt, so tritt dieser Zusammenstoß auch bei ihren beiderseitigen Eigentumsbegriffen ein."
Vielleicht erkennt der Leser nun endlich den Zusammenhang mit der aktuellen geschichtlichen Situation. Das Be-greifen (auch das ein Eigentumsakt, sic!) vom Eigentum ist einer der Bausteine, die uns klarmachen sollten, was Freiheit bedeutet, und was Beraubung von Freiheit bedeutet: Es ist eine Zerstörung des Ich. Und geht über jede Gesundheitsgefährdung (ob real oder nicht) weit hinaus, geht deshalb immer einer "Gesundheit" vor: 
Freiheit ist ein höheres Gut als Gesundheit! Deshalb haben sich oder wurden in der Geschichte bei Epidemien etwa DIE KRANKEN isoliert, im Sinne von (erst) ausgeschlossen, und isoliert nur bei Zustimmung (etwa in Krankenhäusern) weil dann auch gepflegt. Niemals aber wurden DIE GESUNDEN quarantäniert.
Wer deshalb da meinet, daß die Beschränkungen in der Corona-Krise, die den Menschen auferlegt wurden und werden, einfach so ohne Spuren bleiben, der hat sich um eine wirkliche Dimension getäuscht. Sowohl im Schaden an den Menschen, am Volk, an den Gesellschaften aller Ebenen, als aber auch im Schicksal der Regierenden vor Gott. Der Leser sei an dieser Stelle aufgerufen, das persönliche Schicksal der heute Herrschenden genauer zu verfolgen. Denn die haben sich auch in dieser Sache mit Gott angelegt. 
Weil derjenige, der jemanden anderen der Freiheit beraubt, das Eigentum über diesen im Worte anmeldet.



*270420*

Samstag, 23. Mai 2020

Leben als Prozeß eines Weges nach Hause (3)

Teil 3) 
Unsere Wurzeln liegen nicht in "Deutschland". 
Sie liegen in unserer Verwobenheit in unser jeweiliges Volk



Auch das sollten wir also endlich von anderer Warte zu sehen versuchen. Als Antwort auf die Frage, was es sein könnte, das in diesen und jetzigen Generationen die Ablehnung des Eigenen so massiv gemacht hat. Die meisten Erklärungsversuche, bis hin zur "Gehirnwäsche" nach 1945, reichen viel zu kurz, und sind unzulänglich, um das Phänomen wirklich zu verstehen. Ja, sie sind meist nichts anderes als ein sturköpfiges Festhalten an einem Irrtum. Als der falsche Versuch zu prolongieren, was versagt hat, fundamentales Versagen somit zu rechtfertigen, weil auf andere, aber irrtümlich als solche identifizierte Ursachen zurückzuführen.

Vielleicht kommt also dieser so lange Irrweg unserer Gesellschaften, exemplarisch in dieser Frau sichtbar, eben genau daraus. Aus dem Verleugnen und Ignorieren einer Wurzelkultur, die bei Menschen dieser Generation zumindest noch im Fleisch, sonst nur noch in den Ruinen und Museumslandschaften, die unsere Orte bestenfalls geworden sind, in Erinnerungen und Erzählungen somit noch vorhanden ist.

In jenen Generationen, die bald gehen weil sterben werden. Die aber noch ein Hessisch- oder Fränkisch- oder Rheinländisch- öder Kölnisch- oder Düsseldorfer-sein erfahren haben, das heute schon so verblaßt ist, daß man meinen könnte, es gäbe das gar nicht mehr.

Als wäre alles Wurzelhafte bereits der globalen Amerikanismus-Konsum-Unkultur zum Opfer gefallen, die nach 1945 so endgültig alles überlagert hat. Die damit aber ein Zerstörungswerk vollendet hat, das 1870/71 mit dem Ausrufen eines neuen "Deutsch-seins" begonnen hat. Das in Wahrheit die Verdinglichung eines bloßen Begriffs, keiner ontologischen Wirklichkeit war, die für sich selbst Realität werden könnte. (Wir sind umso mehr deutsch, aber auch erst dann deutsch, wenn wir Kölner, Wiener, Münchner oder Dingelfurther sind. Ja, erst dann sind wir sogar ... Menschen.)

Dieser neue Deutschland-Begriff (übrigens: Das hier Gesagte gilt, bitte, sinngemäß genauso für das, was wir heute Österreich nennen!) hat die realen Verwurzelungen bereits im 19. Jahrhundert aufzulösen begonnen. Hellsichtige Personen wie König Ludwig II. von Bayern, nicht zuletzt, haben das sofort erkannt, und sich deshalb so gut sie es vermochten (und das war nicht viel) dagegen gewehrt.

Ohne Erfolg. Der Wunsch nach liberalistischem Leben und kapitalistisch-gierigen Wohlstand war zu verführerisch, zu phantastisch und vielversprechend, zu mächtig. Es mußte ein Deutschland werden, um diese Gier so vieler in einer Zeit des sich überschlagenden Liberalismus (et) Kapitalismus, zu befriedigen.

Identität "Deutsch" - Bildquelle
So wurde eine künstliche, daherphantasierte, irrationale (als rationalistische) Identität als Wunsch und Ziel in die Welt gesetzt, die sich, wie die Geschichte zeigte, nicht und nicht erfüllt hat. (Man könnte auch sagen: Das war der Endsieg des Lutherismus über den Katholizismus.)

Sodaß die Bereitschaft der jungen Generationen der Gegenwart, sich widerstandslos und sogar bereitwillig Massen an Menschen anderer, fremder Kulturkreise ins Land zu wünschen, auf diese Enttäuschung und Leere, die das Unerfüllbare, diese Karotte vor der Nase, hinterlassen hat, zurückzuführen ist. Daß sich dieses Deutsch-sein als "Kultur", das heißt als reale, gestalthafte Identität der Lebensführung, gar nicht erfüllen läßt. Daß es sogar ein und dasselbe wie der amerikanistische, liberalistische Konsumkult ist.

Die letzten Sequenzen des Films zeigen deshalb etwas, das bedeutend ist. Die Frau ist ruhig geworden. Mit einem deutschen Partner (was im Film aber nicht ausgesprochen wird), der in diesem Alter mehr Freund ist als jener "Partner", wie er heute meist verstanden wird, sitzt sie bei einer Art Volksfest, mit bodenständiger Musik im Hintergrund (die man noch als "hiesig" erkennen kann, warum kann man gar nicht wirklich sagen), und spricht über ihre Vergangenheit aus einer inneren Distanz, als wäre sie endlich endlich zur Ruhe gekommen, die sie so lange gesucht hat.

Und dieser Friede lag vor ihrer Haustür. Sie ist aber jetzt erst, in so hohem Alter, nach langer Suche, draufgekommen. Jetzt erst ist sie heimgekommen. Aber sie ist heimgekommen. Nicht nur sie. Auch nämlich ihr afrikanischer Partner. Was hieß ... sie trennten sich.

O ja, wir können viel aus dem Film lernen. Denn wir sollten nüchtern werden, und endlich aufhören, uns dumme Illusionen zu machen, wie und ob eine "Integration" fremder Kulturen möglich wäre. Das ist nicht der Fall! Worein sollte es integriert werden? In etwas, das es gar nicht gibt?
Die Welt ist stattdessen voll von Wurzellosen, die auf der Suche nach einer Heimat sind, die sie vor Jahrhunderten und Jahrtausenden verlasen haben. 
Wir sollten aber auch keine Illusionen haben, was und wie noch "zu retten" wäre. Dafür - und auch das vermittelt der Film! - dürfen wir vertrauen weil hoffen, daß da tief in uns allen etwas liegt, das wie Dornröschen darauf wartet, wieder wachgeküßt zu werden. Wir sollten aber aufhören zu glauben, der Prinz wäre ein wie auch immer geartetes "Deutschland", das selbst bereits eine finalisierte Entwurzelung war, die uns unserer Identität beraubt hat. Nein. Der Prinz kommt aus dem Unbekannten, wir kennen ihn noch nicht. Aber er kann das Dickicht, das uns umgibt, durchbrechen und uns wachküssen, wenn wir dazu bereit sind, es zuzulassen. Zuzulassen, daß es so ganz anders aussieht, als wir meinten.

Das wird nicht "Deutschland" sein. Jenes magische Bild der Versuchung von Macht, Geld und Geltung, geschaffen von selbst Entwurzelten, die aus ihrer existentiellen Verzweiflung, ohne Aussicht auf Boden und Ort, ein willkürliches, phantastisches Ziel aufgerichtet haben, das im Wahn einer Weltschöpfung unverwirklichbar und unerreichbar so viel Schaden angerichtet hat. (Es ist somit kein Wunder, daß der kategorische Imperativ als angeblicher Weltethik in ... Preußen geboren wurde.) Weil es eine Pseudo-Geschichte schuf, die angeblich "unsere" wäre. Das ist sie nicht.

Die Geschichte Deutschlands seit 1871, die angeblich seither unsere Identitätsgeschichte ist, hat in Wahrheit zwar mit uns und unserer Identität zu tun, aber sie IST es nicht. Sie ist vielmehr die Geschichte eines Irrtums, der unsere Gehirne hundertfünfzig Jahre vernebelt hat, und der sich nun auflöst. Gegen welches Auflösen aber sich die einen so, die anderen so wehren.

Wenn wir heimkommen wollen, dann müssen wir deshalb jeden Freimut aufbringen zu jener Ehrlichkeit durchzustoßen, in der wir all unseren Gefühlen und Ahnungen Raum geben, und die uns deshalb erst wahrlich befreit. Dann erst erhalten wir die Antwort, wo das liegt und läge, was uns jenen Frieden des Daheimseins zu geben vermöchte, den wir so verzweifelt suchen. Dieser Ort liegt nicht in einer inneren oder geographischen Ferne. Er liegt in jeder Hinsicht vor unseren Füßen. Dort liegt unser Zuhause.






*060520*