Diese Statistik spielt eine große Rolle. Sie zeigt den Verlauf der Spanischen Grippe im Herbst des Jahres 1918 in den beiden Städten St. Louis und Philadelphia. Und die spanische Grippe dieser Jahre wird ja gerne als Blaupause des Verlaufs einer Pandemie herangezogen.
In letzterer Stadt verlief die Epidemie besonders "dramatisch": Binnen zweier Wochen schnalzten die Todesfälle nach oben. Um dann - eiderdautz! - ebenso schlagartig wieder abzufallen.
In letzterer Stadt verlief die Epidemie besonders "dramatisch": Binnen zweier Wochen schnalzten die Todesfälle nach oben. Um dann - eiderdautz! - ebenso schlagartig wieder abzufallen.
Anders in St. Louis. Wo ein junger, dynamischer, führungsstarker Bürgermeister führungsstark reagiert. Er schloß alles. Schulen, öffentliche Ämter, Geschäfte, alles. Mit durchschlagendem Erfolg. Zumindest behauptet das auch Lesch in diesem Video. Die Zahlen der Toten wären wesentlich "flacher" verlaufen.
Aha. Flacher. Man hat in St. Louis alles geschlossen. Das gesamte soziale Leben kam zum Erliegen. Für zwei Monate. Der Erfolg? Die Epidemie- beziehungsweise die Totenzahlen in St. Louis verliefen flacher.
Mit welchem Sinn? Der gesamtgesellschaftliche Schaden war enorm. St. Louis kam für zwei Monate völlig zum Erliegen. Die Gesamtzahl der Toten? Sie unterschied sich am Ende fast nicht von der in Philadelphia. Das nichts gemacht, aber nach wenigen Wochen alles überstanden hatte.
Der Gesamtschaden in beiden Städten? Der Leser soll es sich selbst überlegen. Auch, welcher Bürgermeister die bessere Publicity hatte.
Der Gesamtschaden in beiden Städten? Der Leser soll es sich selbst überlegen. Auch, welcher Bürgermeister die bessere Publicity hatte.
Honi soit qui mal y pense. Oder so.
Aktueller Nachtrag vom 8. Mai 2020: Auch das sollte erwähnt werden, wenngleich es ein schwaches Glimmen ist. Einige (internationale) Kardinäle ("die üblichen Verdächtigen", man muß es so sagen), Bischöfe (Schneider, Laun etc.), Priester, Journalisten etc. haben eine Petition ausgefertigt und unterzeichnet, in der sie die Aufhebung der Beschränkungen für Gottesdienste fordern, und auf die Gefahren hinweisen, die durch Corona-Maßnahmen für Freiheit und Gemeinwohl entstanden sind. Es wurde die Infrastruktur für einen Totalitarismus geschaffen, der eine wirkliche Gefahr für die Menschheit darstelle.
Natürlich folgten wieder und leider so typisch offizielle Distanzierungen: Kardinal Sarah, der als Unterzeichner angeführt wird, hat mittlerweile richtiggestellt, daß er zwar manche Bedenken, die in der Petition geäußert werden, teile, aber das Dokument aus bestimmten Gründen nicht unterzeichnet habe.
Noch eine Bemerkung am Rande: Es ist eine gefährliche Irreführung wenn die Regierung behauptet, eine Corona-App, die eine jederzeitige Ortsüberwachung - vulgo "Tracking" oder "Tracing" - des Inhabers ermöglicht, wäre immerhin freiwillig. Wer das nicht wolle, könne sich also ausklinken.
Das spielt in der Praxis nicht die geringste Rolle, und wird, weil man mit so einer App bestimmte Absichten hat (Qualifizierung von Kontakten und Orten), keine Rolle spielen. Denn mit dem Auswerten von Daten, die nicht geliefert werden - also mit dem Rekonstruieren von "Datenlöchern", sprich: dem Konstruieren der Konturen jener Bürger, die solch eine App nicht benützen - läßt sich auch für solche Fehlenden alles Gewünschte herausfinden, ja sogar besser als mit einer installierten App, wenn eine halbwegs hohe Datendichte der Umgebung vorhanden ist.
Einfach illustriert: Wenn fünf Freunde zum Kaffee kommen, und vier von ihnen haben eine App, Sie aber nicht, hat eine Überwachungsinstitution auch die Bewegungsdaten von Ihnen.
Und eine hohe Datendichte wird der Fall sein. Eine solche ist sogar schon jetzt gegeben. Schon jetzt kann man perfekte Bewegungsprofile der gesamten Bevölkerung anfertigen, und man tut das auch. Nur wird es dann leichter und schneller personalisierbar, darauf kommt es ja bei so einer App an. Das Gequatsche von garantierter Anonymität ist also Sand in die Augen. Und vom völlig sinnbefreiten Gerede, "man werde natürlich wachsam sein, daß kein Mißbrauch geschieht," wollen wir gar nicht erst reden.
Umfragen sagen, daß über 60 Prozent der Bevölkerung eine Corona-App installieren würden. In Österreich wie in Deutschland wie in der Schweiz. Was bei den immer noch sehr hohen Zustimmungsraten zu den Regierungsmaßnahmen in allen diesen Ländern glaubwürdig ist. Wenn die Regierung nicht weiß, daß das für ein Tracking/Tracing der Gesamtbevölkerung völlig reicht, ist es bedenklich. Wenn sie es aber weiß und dennoch so spricht, ist es verlogen und niederträchtig.
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Aktueller Nachtrag vom 8. Mai 2020: Auch das sollte erwähnt werden, wenngleich es ein schwaches Glimmen ist. Einige (internationale) Kardinäle ("die üblichen Verdächtigen", man muß es so sagen), Bischöfe (Schneider, Laun etc.), Priester, Journalisten etc. haben eine Petition ausgefertigt und unterzeichnet, in der sie die Aufhebung der Beschränkungen für Gottesdienste fordern, und auf die Gefahren hinweisen, die durch Corona-Maßnahmen für Freiheit und Gemeinwohl entstanden sind. Es wurde die Infrastruktur für einen Totalitarismus geschaffen, der eine wirkliche Gefahr für die Menschheit darstelle.
Natürlich folgten wieder und leider so typisch offizielle Distanzierungen: Kardinal Sarah, der als Unterzeichner angeführt wird, hat mittlerweile richtiggestellt, daß er zwar manche Bedenken, die in der Petition geäußert werden, teile, aber das Dokument aus bestimmten Gründen nicht unterzeichnet habe.
Noch eine Bemerkung am Rande: Es ist eine gefährliche Irreführung wenn die Regierung behauptet, eine Corona-App, die eine jederzeitige Ortsüberwachung - vulgo "Tracking" oder "Tracing" - des Inhabers ermöglicht, wäre immerhin freiwillig. Wer das nicht wolle, könne sich also ausklinken.
Das spielt in der Praxis nicht die geringste Rolle, und wird, weil man mit so einer App bestimmte Absichten hat (Qualifizierung von Kontakten und Orten), keine Rolle spielen. Denn mit dem Auswerten von Daten, die nicht geliefert werden - also mit dem Rekonstruieren von "Datenlöchern", sprich: dem Konstruieren der Konturen jener Bürger, die solch eine App nicht benützen - läßt sich auch für solche Fehlenden alles Gewünschte herausfinden, ja sogar besser als mit einer installierten App, wenn eine halbwegs hohe Datendichte der Umgebung vorhanden ist.
Einfach illustriert: Wenn fünf Freunde zum Kaffee kommen, und vier von ihnen haben eine App, Sie aber nicht, hat eine Überwachungsinstitution auch die Bewegungsdaten von Ihnen.
Und eine hohe Datendichte wird der Fall sein. Eine solche ist sogar schon jetzt gegeben. Schon jetzt kann man perfekte Bewegungsprofile der gesamten Bevölkerung anfertigen, und man tut das auch. Nur wird es dann leichter und schneller personalisierbar, darauf kommt es ja bei so einer App an. Das Gequatsche von garantierter Anonymität ist also Sand in die Augen. Und vom völlig sinnbefreiten Gerede, "man werde natürlich wachsam sein, daß kein Mißbrauch geschieht," wollen wir gar nicht erst reden.
Umfragen sagen, daß über 60 Prozent der Bevölkerung eine Corona-App installieren würden. In Österreich wie in Deutschland wie in der Schweiz. Was bei den immer noch sehr hohen Zustimmungsraten zu den Regierungsmaßnahmen in allen diesen Ländern glaubwürdig ist. Wenn die Regierung nicht weiß, daß das für ein Tracking/Tracing der Gesamtbevölkerung völlig reicht, ist es bedenklich. Wenn sie es aber weiß und dennoch so spricht, ist es verlogen und niederträchtig.
*050420*