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Sonntag, 24. Mai 2020

Wer Eigentum vernichtet, vernichtet das Ich (2)

Teil 2) Warum Freiheit ein höheres Gut ist als Gesundheit


Wilhelm Schmidt schreibt in seiner Untersuchung "Das Eigentum in den ältesten Stufen der Menschheit": 
"Diese unmittelbare oder mittelbare Verbindung einer Sache mit dem Körper des Besitzers bezeichnet eben, daß er den Besitz seines Ich über seinen Körper hinaus auch auf diese Sache der Außenwelt erstreckt. Die Possessivbezeichnung, womit er dieses Verhältnis benennt, ist genau dieselbe wie diejenige, womit er den Besitz der eigenen Seele und des eigenen Körpers benannte; "mein Bogen", "meine Hand"; beides war jetzt in den Willens- und Tätigkeitsbereich des Ich hineinbezogen worden. Das Eigentum ist in der Tat nichts anderes als die Erweiterung der Willens- und Kraftsphäre über den Bereich der eigenen Seele und des eigenen Körpers hinaus auch in die Außenwelt hinein.
Man muß das Ich vernichten, um das Eigentum zu vernichten. (Was in anderer Weise, aber nicht weniger gravierend, auch umgekehrt stattfindet; Anm.)
In der Tat geht die Vernichtung des Privateigentums immer Hand in Hand mit Theorien kollektivistischer Psychologie, die den Einzelmenschen auslöscht und ihn als bloßes Produkt der Masse hinstellt. Andererseits ist die Entwicklung schrankenlosen und rücksichtslosen Privateigentums immer verbunden mit der ideologischen Atomisierung einer Gesellschaft durch Liberalismus und Individualismus, die nur zusammenhanglose - oder höchstens in der obersten Einheit eines Staates zusammenhängende - Ichs gelten läßt, von denen jedes im unbegrenzten Kampfe aller gegen alle rücksichtslos sich durchzusetzen versuchen kann. Da sowohl die eine wie die andere Auffassung des Menschen mit der Wirklichkeit in Konflikt kommt, so tritt dieser Zusammenstoß auch bei ihren beiderseitigen Eigentumsbegriffen ein."
Vielleicht erkennt der Leser nun endlich den Zusammenhang mit der aktuellen geschichtlichen Situation. Das Be-greifen (auch das ein Eigentumsakt, sic!) vom Eigentum ist einer der Bausteine, die uns klarmachen sollten, was Freiheit bedeutet, und was Beraubung von Freiheit bedeutet: Es ist eine Zerstörung des Ich. Und geht über jede Gesundheitsgefährdung (ob real oder nicht) weit hinaus, geht deshalb immer einer "Gesundheit" vor: 
Freiheit ist ein höheres Gut als Gesundheit! Deshalb haben sich oder wurden in der Geschichte bei Epidemien etwa DIE KRANKEN isoliert, im Sinne von (erst) ausgeschlossen, und isoliert nur bei Zustimmung (etwa in Krankenhäusern) weil dann auch gepflegt. Niemals aber wurden DIE GESUNDEN quarantäniert.
Wer deshalb da meinet, daß die Beschränkungen in der Corona-Krise, die den Menschen auferlegt wurden und werden, einfach so ohne Spuren bleiben, der hat sich um eine wirkliche Dimension getäuscht. Sowohl im Schaden an den Menschen, am Volk, an den Gesellschaften aller Ebenen, als aber auch im Schicksal der Regierenden vor Gott. Der Leser sei an dieser Stelle aufgerufen, das persönliche Schicksal der heute Herrschenden genauer zu verfolgen. Denn die haben sich auch in dieser Sache mit Gott angelegt. 
Weil derjenige, der jemanden anderen der Freiheit beraubt, das Eigentum über diesen im Worte anmeldet.



*270420*