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Sonntag, 3. Mai 2020

Corona - Die große Zustimmung (2)

Teil 2) Es geht uns etwas an: 
Das wahre Ziel der Massenuniversität


Bei der Massenuniversität heutigen Ausmaßes und Stils (das ist der Sinn von PISA: Autoritätsdefinition weil -etablierung) dient die daraus folgende Akademisierung der Bevölkerung nicht "der Wissenschaft" oder der "Innovation" etc., sondern der Gleichrichtung der Bevölkerung. 

Einer Gleichrichtung auf die Erkenntnisse einer Wissenschaft hin, deren Kriterien sich verändert haben. Und zwar so, daß es zu einer Dichotomie gekommen ist, die die Kritik sachlich noch schwieriger macht, weil sie mit einer Schizoidität konfrontiert ist: EIN Begriff, aber zwei Interpretationen, zwischen denen jederzeit hin- und hergesprungen werden kann.

Die Massenuniversität bedeutet auf jeden Fall Massen-"Verschulung". Sodaß Mannen an "autorisierter Gescheiter" ("Akademiker") produziert werden. Die aber gar keine gesellschaftliche Ebene finden, auf der sie gebraucht werden, die also dem Fach, das sie studiert haben, entspricht. Sie sind auch für die Wissenschaft völlig unerheblich, also unglaubliche Ressourcenverschwendung: 90 Prozent aller Dissertationen und Studien werden NIE VON JEMANDEM GELESEN. Die Arbeit ist also ohne jeden Nutzen und auch innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinde ohne jede Relevanz. 
Dennoch - eine immer größere Schichte an formalen Akademikern entsteht. Deren geistige Elite mangels öffentlicher Stellung nur noch darin besteht, gelernte - das heißt: für die Prüfung gelernt, dann kann alles auch wieder vergessen werden - Stehsätze als "Wahrheit" und einzige verbliebene Institution der Wirklichkeitsinterpretation in ihr schlichtes persönliches Umfeld weiterzutragen. Daß dies mit gehöriger persönlicher Emphase, mit Ehrgeiz und Eifer geschieht, ist schon durch die Unzufriedenheit garantiert, die eine hochstehende Ausbildung bedeutet, die auch "Anspruch auf Geltung" bedeutet, die aber nie Anerkennung und formal wie sachlich Resonanz findet. 
Wobei wir hier gar nicht erst auf die Folge dieser Vermassung der universitären Ausbildung (schon die Formulierung "Ausbildung" ...!) eingehen, die in einem notwendigen Absenken des Niveaus liegt. Viele universitäre Studiengänge (Human- und leider auch Geisteswissenschaften ("Genderstudien", die  gesamte Psychologie², die hier prominent und besonders unheilbringend zu nennen ist, oder auch Wirtschafts"wissenschaften" sind davon am meisten betroffen) bewegen sich heute deshalb weithin auf dem Niveau simpelsten, ja kaum zu glaubenden Laientums, deren Wissenschaftlichkeit durch ein "Arkanum" und/als "Formelwissen" vorgetäuscht wird.**
Gleichzeitig ist wegen dieser Dichotomie s. o. der sachliche Inhalt der Akademikerausbildung der Willkür der formalisiert Autorisierten (Titelträger) ausgeliefert. Bei der es nur noch um Ausübung der Autorität geht, nicht um Sachlichkeit oder schon gar, schon gar! ... Wahrheit. Die spielt überhaupt keine Rolle mehr, ist durch akademisch-formalisierte "Richtigkeit" ersetzt. Die nur über oft winzige Teilstrecken, Details aussagbar ist und rhetorisch auch so benutzt wird. 

Das alles noch dazu getragen von einer dogmatisierten Unsinnsideologie, daß es so etwas wie "Begabung" gäbe, aus der sich dann zwingend "ergibt", WAS jemand sei oder sein könne. Talent ist aber leer. Talent ist in bestimmten Situationen abgerufene Problembewältigungskraft, und deshalb ZUERST vom Sein, von der Identität, vom Ort bestimmt, nicht umgekehrt. Das konkrete Tun, und ob und wie man es bewältigt, ist deshalb eine Frage des Gehorsams, die Anforderungen des Ortes zu erfüllen. Und eine Frage, ob der Ort (der Ort!) gemäß ist. Gott beruft (und stellt) an einen Ort, nicht zu einem Tun. Begabung kann deshalb nur insofern etwas aussagen (und ist immer pluripotent), als sie auf einen Ort verweist.
Der Wunsch nach sozialer Differenzierung ist umso stärker ausgeprägt, als sich durch Abbau aller formalen Schranken (die man durchaus mit Höflichkeit beschreiben könnte; sie ist völlig durch "lockere Pfeif-auf-die-Etikette" ersetzt) diese Differenzierung (als Differenzierung von Orten - und jeder Ort ist ANDERS als ein anderer) in anderen Kriterien ausbilden muß. Wir sprechen hier über eine tief persönliche Wirklichkeit, die sich in diesen formlosen Zeiten (und das heißt: kulturlos) andere Wege sucht. Beim Akademiker: Durch "Recht haben" und Eifer, sich in jedem Disput - und sei es in der Diskussion um Hartwurst beim Fleischer - durchzusetzen.

Nicht zu unterschätzen, nein, gar nicht zu unterschätzen ist aber die Gesamtgestalt der schulischen Ausbildungswege, also auch der vor-universitären Schulen. Die heute auf "höhere, höchstmögliche Abschlüsse" ausgerichtet ist, und dafür eine direkte Ausrichtung auf die Universität hat. 
Heute haben in unseren Ländern 60 Prozent der 19jährigen Matura (=Abitur; Anm.), und das Ziel der "Bildungspolitik" ist noch weit höher. Man beachte die Billigmatura am Weg der Abendschulen etc., oder Studienberechtigungsprüfungen als Massenerscheinung. Die die Idee der Matura endgültig pervertieren und lächerlich machen. 
Diese direkte Ausrichtung nach oben - jeder Abschluß darunter ist nur wie eine nicht vollkommene Bildung, die erst mit einem akademischen Titel abgeschlossen ist, so ist zumindest das allgemeine Verständnis von Bildung geworden - bringt mit sich, daß die Ideale der Akademie auch für den unteren Schulgang entscheidend und maßstäblich werden. Niemand, der heute eine Hauptschule abschließt, hat damit noch das Siegel über eine Autorität, einen Stand, sondern er ist nur "drunter". 

Damit strahlt auch der Rationalismus und Scheinakademismus der Massenuniversität nicht nur nach unten aus, sondern zieht auch fast die gesamten Schulen in den Bannstrahl einer akademischen Identität. Deren Autorisierung damit in jeden Bereich hinein ausstrahlt. Man bemerkt das am deutlichsten in der Geringschätzung, die das Handwerk heute GEGEN JEDEN WIRKLICHEN GESELLSCHAFTLICHEN WERT "genießt". 
Praktisch ist das etwa auch an einem sicher auch dem Leser bekannten Verhalten bemerkbar: Wenn man einem Akademiker ZUSTIMMT, nimmt man an dessen Stellung (und Identität) teil.
Die Bevölkerung selbst - und zwar direkt, nicht indirekt wie im Ordo- und Standesdenken - ist also die Zielgruppe dieser Massen-Akademisierung, die die Kriterien des "Wissens" in der Bevölkerung, im engsten Kreis, den Erfordernissen des Rationalismus (als Grundlage der Massenmanipulation, über Autorität) anpaßt. Damit wird die Vernunft, die wirkliche Vernunft (auch hier: welche Begriffsverwirrung ...) aus dem Leben ferngehalten. Kirche, Glaube, damit die Grundlage allen Wissens! allen Denkens! die in der Sittlichkeit, nicht in formalem, technisiertem Wissensinhalt" und "-abruf" liegt: Jeder wäre an sich berufen, weise zu sein, damit also mit jedem Akademiker gleichstehend, ist nun chancenlos.


*Heilung könnte hier nur von Kreisen innerhalb der Akademien kommen. Es bräuchte Akademiker, Wissenschaftler, die bereit und entschlossen sind, sich den Mißständen mit klaren Worten, die keine Konfrontation vermeiden, entgegenzustellen. Stattdessen sind - um den eigenen Stand und dessen gesellschaftliche Geltung und hohe Ansehung (was für eine Versuchung!) nicht zu gefährden - Akademiker fast ausschließlich "höfliche Verteidiger" von Kollegen, egal was die für unwissenschaftlichen Unsinn verbreiten. 

Wie das aussehen könnte, zeigt ein Blick über den großen Teich, zu dem em. Professor und Wissenschaftler William M. Briggs nach New York. Der offen sagt, daß jeder, der Bildung möchte, wirkliche Bildung, Universitäten MEIDEN sollte. Daß die universitären Titelvergaben durch eine unabhängige Institution aus wirklich Gebildeten" eine Bewertung bräuchten, die auch klar macht, welche Titel von welchen Universitäten "nichts wert" sind. Weil die meisten Universitäten geistig bereits am Boden liegen. Er fragt sogar, ob man nicht neue Universitäten aufbauen müßte, weil kein Ausstieg aus dem derzeitigen Betrieb möglich scheint, dieser aber sicher zum Ruin führt. Oder nehme der Leser die mutigen Stellungnahmen der Professoren Ioannidis oder Bhakdi mitten in dieser völlig irrationalen, unwissenschaftlichen Corona-Hysterie (obwohl sich die Politik auf Wissenschaftler bezieht!).

²Das kann sich durchaus - rein persönlich betrachtet - mischen. Wie hier bei Raffael Bonelli, der auf eine Weise zwar immer wieder Hausverstand beweist, aber im Ganzen gesehen eine "Küchenpsychologie" (noch dazu auf einem für einen vorgeblichen und autorisierten "Fachmann", der sich also auf das wovon er spricht spezialisiert hat, erbärmlichen Reflexionsniveau) vertritt, was er durch die notorische Verwendung von autoritativen Namen wie "Freud" aufzuputzen sucht, die einem die Haare zu Berge stehen läßt. Schon gar, wenn man sich vorstellt, daß das als "Wissenschaft" tatsächlich durchgeht, wo es doch als Sonntagsplauderei schon über die Grenze des Erträglichen geht.



*010520*