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Donnerstag, 14. Mai 2020

Mut zur Wahrheit

Es wird Zeit, daß auch die Katholiken, noch mehr die superkatholischen Katholiken, ihre eigene Genese realistisch reflektieren. Was hier so hart klingt, ist einfach wahr. Und das läßt sich vermutlich nicht umschiffen. So sehr man diese amerikanische Selbstoffenbarung ablehnen mag.

Die Kraft der Körperlichkeit wird völlig unterschätzt. "Mit jeder körperlichen Begegnung entsteht eine geistige Bindung!" Auch der Körper schafft eine geistige Disposition, eine Geneigtheit des Geistes, die sich natürlich in Sprache = Denken auswirkt.

Die sexuelle Betätigung führt - völlig im Widerspruch zur heutigen Auffassung! zu den heute herumgeisternden Lehren und "Wahrheiten" - so sehr ihre eigene Sprache, daß sie in der Lage ist, das klare Denken, die Vernunft, abzuschalten weil zu verdrängen.
Der Mensch ist ein Ganzer. Und jede seiner Ebenen ist eine Ebene der Weltwerdung der Vernunft. Aber nicht nur das. Sie ist hierarchisch geordnet. Sich ERST körperlich zu betätigen, nicht also von der Vernunft auszugehen, nicht also - im gegenständlichen Fall - von der Wahrheit und Wirklichkeit der körperlichen Begegnung selbst, und das ist ... DIE EHE, als Grundbestimmung des Menschen, also als seine tiefe seinsmäßige Wirklichkeit - ist ein sicherer Weg in die Selbstverfehlung. Und zwar im ganz konkreten, individuellen Leben!
Der Eifer, mit dem manche Katholiken "predigen", ist oft genug die wirkliche Sorge. Die Sorge, die der eigenen Erfahrung, die dem wirklichen Wissen um die Wirklichkeit der körperlichen Begegnung entstammt. Diese Wahrheit ist heute dermaßen verfehlt, dermaßen verbogen, dermaßen verleugnet, daß ein gewisser Eifer durchaus verzeihbar weil ... angebracht ist. 
Der Mann im Vortrag ist ehrlich. Er ist wahrscheinlich zu offen sogar. Aber diese Offenheit tut uns not! Auch wenn sie eine Frage des internen Forums ist. Der junge Mann beschreibt aber damit wirkliche Vorgänge, die jeder kennt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Und das ist der Kern - wer von uns hat sie nicht, in der einen oder anderen Form, auch schon gemacht? Wen haben sie nicht genauso verwirrt? 

Wen hat das, was er in den 1970ern erlebt hat, so verwirrt, daß wir es hier in den Schätzungen des VdZ mit einer ganzen Generation zu tun haben, die verwirrt IST, und erst allmählich, langsam, sehr langsam, aufwacht? Zu sich selbst aufwacht? Also zum Geist aufwacht! Und das kann nur, wer seine Getriebenheit aus dem Körperlichen heraus, aus den Untugenden, ja aus dem Laster heraus, abstellen kann, der somit zu sich selbst kommt.

Es ist das genaue Gegenteil zu den heutigen Sichtweisen! Die vom Primat des "eigenen Gefühls" ausgeht, ohne auch nur zu kennen, wie vermischt, wie verworren das sein kann? In welche Richtungen das ziehen kann, die von sich selbst, vom vorgeblichen Ziel nämlich - genau das zu erreichen, "was man will" - wegführen?! Die also das Lebensziel verfehlen lassen? 
Und das ist das Schicksal der gesamten 68er Generation, und der von diesen geprägten nachfolgenden Generationen. Die Folgewirkungen sind enorm, sie sind katastrophal. Gerade weil sie sich mittlerweile institutionalisiert haben. Unsere Kultur, unsere Gesellschaft ist sogar zu einer Rampe in die Selbstverfehlung geworden. In der Bildung, in der Pädagogik, in den Medien, im Alltagsleben ... WO NICHT?
Der VdZ würde niemandem diese Selbstentblößung raten, die wir auf diesem Video dokumentiert sehen. Die Schäden sind enorm! Und dem jungen Mann kann man nur wünschen, daß er sich davon regeneriert, auch wenn das fast unmöglich ist. 

Der VdZ würde aber jedem wünschen, daß er die hier sichtbaren Vorgänge in sich selbst erkennen und reflektieren möge. Daß er diese Offenheit aber nicht öffentlich mache, sondern in sich selbst findet. Als Mut zur Wahrheit!

Stattdessen haben wir eine neue Tugend vorschweben. Die zwar eine gewisse Wahrheit hat, aber für die Gegenwart nicht angebracht ist. Denn unsere historische Situation ist anders. Heute MUSZ darüber anders berichtet werden. Heute muß man den Menschen mit Verantwortung sogar nahelegen, auf diese Wahrheit um die Sexualität zu drängen.

Die Erklärungsmodelle der 68er, mit denen wir dabei oft genug belastet werden - Prüderie, ungerechtfertigte Scheu, ja Körperfeindlichkeit, ja gnostischer Manichäismus, also der letztlich unvereinbare und nur durch Gewalt (Wille/Voluntarismus) regulierbare Dualismus von Geist und Leib - sind völlig unangebracht und in jeder Hinsicht überholt. Die heutigen Vertreter der "sexuellen Befreiung" als Maßstab des Verhaltens sind in einem Ausmaß "rückständig", das zu erkennen sie schockieren würde.

Zumal sie sich auf eine "Wissenschaft" (als oberste Instanz der Weltinterpretation) berufen, die selbst nach heutiger "Wissenschaftsdefinition" lächerlich falsch sind. Und sich auf Proponenten (Kinsey, Reich, Kolle, usw. usf.) berufen, die mittlerweile, wenn nicht gar als pure Scharlatane (Kinsey), dann zumindest als wissenschaftlich disqualifiziert erkannt wurden.




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