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Donnerstag, 26. September 2019

Eine auseinandergebrochene Lebens- und Rechtsordnung

Fast kann man es darauf reduzieren, aber der Sinn eines Staates als Organisationsform einer Gesellschaft (die sich als Volk auffaßt), ist die Manifestation einer bestimmten Rechtsordnung. Die wiederum nur möglich ist, wenn sie auf einer Wertordnung beruht, die allen Bürgern eines Staates mehr oder weniger gleich und wertvoll ist. Splittert sich diese immanente Wertordnung auf, bricht ein Staat aus sich heraus zusammen, denn nie ist ein Staat in der Lage, durch seine Kräfte ein Volk in einer Rechtsordnung, weil in einem Rechtsempfinden zu halten, die nicht angenommen oder gegen die ständig verstoßen wird. 

Deshalb ist ein Staat immer nur dann (potentiell) dauerhaft existenzfähig, wenn seine Rechtsordnung auch dem natürlichen Gesetz entspricht, dem Naturrecht sohin. Denn Ziel und Aufgabe eines Staates muß ja sein, ein normales, ruhiges alltägliches Leben zu ermöglichen, das dem Bürger ohne viel darüber nachdenken zu müssen auf selbstverständliche Art möglich macht zu leben, wie er immer gelebt hat und leben möchte.

Genau diese Ordnung aber ist das Ziel einer Methode, die zwar nicht neu ist, aber in letzter Zeit einen Begriff gefunden hat, der da "Accelerismus" (accelerate = beschleunigen) heißt, wie Hadmut Danisch berichtet. Was ist damit gemeint? Bürger, die mit bestimmten Zuständen oder Ordnungen nicht einverstanden sind, zwingen das Gemeinwesen (den Staat, seine Ordnungskräfte) aus Notwehr Maßnahmen zu ergreifen, die ein normales Leben nicht mehr möglich machen. Weil um des Ganzen willen Maßnahmen ergriffen werden müssen (zum Beispiel Einrichtungen, Maßnahmen, die einem Polizeistaat entsprechen).

Erstmals kam dieser Begriff in die breite Weltöffentlichkeit, als ihn der Attentäter von Christchurch in Neuseeland in seinem langen Manifest anwandte. Der mit seinem Angriff auf eine Moschee konkret vorschlug, den Staat zu Maßnahmen zwingen zu wollen, die ein ruhiges, normales Leben nicht mehr möglich machen. Der Staat muß zukünftig also Muslime besonders beschützen, ihre Versammlungen nahezu privilegieren, und wird damit unzufriedene Reaktionen in der übrigen Bevölkerung auslösen. 

War der Attentäter von Christchurch aber noch deklariert "rechts" (was immer das für ihn bedeutet haben mag), so fällt bei den Attentaten, den "shootings", die in den USA am Wochenende vom 3. auf den 4. August 2019 auf, daß sie ganz offensichtlich von Tätern aus dem Lager der "Antifa" beziehungsweise der Linken stammen. Die in zwei (von drei!) Fällen aber mit Taten, die man Rechten zuschreibt - und damit ist in der Regel nichts anderes gemeint als eine bestehende Ordnung - Reaktionen provozieren wollten, die bei der Bevölkerung Bereitschaft schaffen sollen, politische, rechtliche Maßnahmen anzunehmen, die eine ganze Rechtsordnung nach links verschieben.  (Oder an ihrer Rechtslastigkeit ersticken, sie also zum Deibel wünschen, auch das ist eine Denkmöglichkeit.) Und sei es das den Amerikanern ansonsten heilige Recht auf Selbstverteidigung und damit Freiheit beschränken, selbst automatische Waffen zu besitzen.

Bislang hat man das als "false flag"-Operation gekannt. Man tut etwas, und schiebt es anderen in die Schuhe. Aber es mehren sich die Indizien, daß diese Vorgangsweise zur regelrechten politischen Methodik wird. Weil allen die Geduld ausgeht, sozusagen, soll angeschoben werden, den erwünschten Zustand der Gesellschaft auf andere Weise zu erreichen.

Im Fall der Antifa und radikalen Linken heißt das nichts anderes als Chaos anzurichten. Das einen Staat bestenfalls sogar in einen "failed state" verwandelt, das heißt einen Staat, der nicht mehr in der Lage ist, eine Rechtsordnung und ein normales Leben zu gewährleisten. So daß sich die Bürger einen anderen Staatszustand wünschen. Einen Staat, der alles, wirklich alles kontrolliert. Schon unter dem Motto "Terrorbekämpfung" hat man weltweit eine Freiheitsbeschränkung, Steuerung und Überwachung einfach so akzeptiert, die beispiellos ist.

Einfach weil zu viel passiert, als daß das noch handhabbar wäre. Ein wenig sind wir ja schon so weit, man denke an die Vorsichtsmaßnahmen rund um Weihnachtsmärkte, oder die in Österreich zumindest bemerkbar erhöhte Präsenz von Polizei im Alltagsbild der Städte. Das - eiderdautz, warum denn das? - von größten Teilen der Bevölkerung begrüßt wird. Die hat man also schon so weit, auf einen Polizeistaat zuzugehen, weil der noch besser ist als ... ja, als was? 

Als ein Leben in einer Gesellschaft, als Teil eines Volkes, das mehr oder weniger in einem Rechts- und Werteempfinden geeint ist. Und das ist der signifikanteste Punkt. Denn die Frage erhebt sich schon seit längerem, ob unsere Völker das überhaupt noch sind!?

Oder ob nicht klammheimlich in den letzten Jahrzehnten durch eine Politik, durch eine Rechtssetzung, die NICHT mehr dem Naturrecht entspricht, aber auch durch Massenzuwanderung eine innere Spaltung eingeleitet wurde, die sich heute bereits so manifest äußert, daß viele nicht ganz zu Unrecht von einer "gespaltenen" sprechen. Ja, man muß es fast schon "fragmentierte" (also in zahlreiche inkompatible Wertegesellschaften zerfallene) Gesellschaft nennen. Von denen einige Teile nun den totalen Zerfall herbeiwünschen, und diesen Zerfall beschleunigen. Accelerieren.





*070819*