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Freitag, 27. September 2019

Wie das geschehen sein könnte

Und wie soll das dann gelaufen sein? Wie soll man eine Mondlandung, von der es doch so viele Filmaufnahmen gibt, vortäuschen?

Wer den Film "Operation Avalanche" ansieht, bekommt eine Ahnung, wie so etwas gegangen sein könnte. Könnte. Der Film ist gut gemacht, auf jeden Fall also als Thriller sehenswert, wenn man seine Inhalte nicht für stichhaltig genug hält, daß sie die Realität abbilden sollten. Psychologisch gut motiviert, bieten zwei ehrgeizige, findige Jungfilmer den obersten Behörden an, eine Mondlandung über eine verfilmte Mondlandung vorzutäuchen. So müßte niemand das Gesicht verlieren. Denn sie haben durch Zufall Wind bekommen, daß die technischen Schwierigkeiten für eine Mondlandung viel zu groß sind, um sie durchzuführen. 

Die NASA weiß also, daß die weltweit groß angekündigte "Mondlandung" gar nicht stattfinden kann. Für diesen, aber auch alle weiteren Fälle - wenn also der schlimmste anzunehmende Fall eintritt, und die Mondlandung tatsächlich nicht möglich ist oder geplant oder ungeplant schiefgeht - arbeiten die jungen Männer ein Konzept aus, wie man eine Mondlandung im Studio drehen kann. Nun muß die NASA nur noch die so angefertigten Photos und Filme zwischen dem Kontrollzentrum in Houston und dem Raumschiff ins Übertragungsnetz dazwischenschieben. Und das geschieht in dem Moment, wo das Raumschiff auf der Rückseite des Mondes von jedwedem Funkverkehr abgeschirmt eine halbe Stunde stumm ist. In der Zeit kann man den Film so schalten, daß er bei deren Wiederauftauchen die Welt mit künstlich angefertigten Bildern beliefert.

Das geht auch tatsächlich gut. Die USA hat damit (zumindest in den Augen der Welt, auch in den Augen der UdSSR) den Vorsprung in der Mondtechnik wieder zurückerobert. Ja, sie ist vollgepumpt mit Optimismus und Selbstvertrauen, so daß sie mit Vollgas in die 1970er startet. Nur haben die beiden Filmemacher nicht mit der Humorlosigkeit des CIA gerechnet. Sie begreifen erst nach und nach, daß sie nun zu einem Sicherheitsrisiko geworden sind, das die CIA nicht akzeptieren kann. Es geht um Leben und Tod.

Eine glaubwürdig konstruierte, spannende Geschichte, die optisch geschickt auf den Stil der späten 1960er getrimmt ist. Ob sie den tatsächlichen historischen Ereignissen entspricht? Wer weiß. Zumindest ist sie dann gut erfunden und ziemlich glaubwürdig. Daß das so glaubwürdig ist, sagt zumindest etwas über das Bild aus, das wir von den USA gewonnen haben. Mit so einem Image würde man selbst wohl normalerweise nach Moraroa oder in ein Dorf in Neuseeland auswandern und hoffen, daß einen nie mehr jemand findet.






*060819*