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Montag, 16. September 2019

Die Wüsten verschwinden

Der deutsche Wüstenforscher Stefan Kröpelin berichtet in einem Podcast über einige Ergebnisse seiner 40jährigen Forschungstätigkeit in den trockensten Bereichen der Sahara, dem Osten. Nicht nur weist er darauf hin, daß die Wüste über die Jahrtausende kam und ging, sondern daß der allgemeine Stand des Wissens in der Öffentlichkeit seinen Befunden widerspricht.

Denn keineswegs dehnen sich die Wüsten aus, wie es im Zuge des Klimawandelnarrativs gerne heißt, sondern er findet klare Indizien dafür, daß die Wüsten sich verkleinern und ergrünen. Seiner Einschätzung nach wird sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte die Sahara um ein Drittel VERKLEINERN, also an Siedlungsfläche für die Afrikaner zur Verfügung stehen. Überall nehmen die Niederschläge zu, und es ist verwunderlich, daß man darüber bei uns nicht oder sogar falsch berichtet.

Es gibt Desertifikation, ja, aber sie hat nie etwas mit Klimawandel zu tun, sondern ist auf die enorm angestiegene Bevölkerungsdichte in manchen Gebieten zurückzuführen. Trinkwasser und Landwirtschaft benötigen dann auch mehr Wasser. Dabei ist es gerade die Erwärmung, die menschlichen Lebensräumen zugute kommt. Überall. Ein kühleres Klima wäre für weite Teile der Welt erst tatsächlich ein schweres Problem.

Was er sieht ist, sollte uns also viel gelassener werden lassen, das ist seine Botschaft. Denn er sieht im Buch der Landschaften und deren Geschichte mit den Menschen, die sich in der Wüste in so reichem Maß studieren läßt, daß sich klimatische Bedingungen immer verschoben und geändert haben. Er hält es für unverantwortlich und außerdem wissenschaftlich nicht geboten, Panik zu schüren. Dafür besteht kein Grund, und es führt zu falschen Entscheidungen. Die Menschen haben immer in einem Dialog mit Umweltveränderungen gelebt, und warum sollte das plötzlich anders sein? Was kümmert uns sogar, sagen wir, ein Meter Meeresspiegelanstieg, bei 4.000 Metern durchschnittlicher Meerestiefe? Bauen wir halt Dämme, wenn es wo notwendig wird.
 
Sein Fazit aus der überaus reichen Erfahrung in ganz Afrika? Es gibt bis heute keinen einzigen Klimaflüchtling! Davon zu sprechen ist Unsinn. Den Afrikanern ist es schlicht und ergreifend egal, ob es heute 40 oder 40,5 Grad Außentemperatur hat. Das kümmert niemanden. Wenn, dann adaptiert man sich einfach ein wenig, so wie man es seit tausenden von Jahren gemacht hat. Alle Auseinandersetzungen, alle Gründe zu Wanderungen haben politische und wirtschaftliche Gründe.

Kröpelin wendet sich damit vor allem gegen die panische Berichterstattung. Wo jede Serie von Hitzetagen, jeder Sturm oder jeder Hurricane zur Katastrophe hochgespielt wird. Noch vor vierzig Jahren haben wir das nicht einmal bemerkt, weil das Leben immer einen gewissen Wandel bedeutete, ein solcher einfach "normal" war! Nichts von dem, was wir heute erleben, ist eine Erfindung der Neuzeit, das hat es alles schon immer gegeben. Man könnte da durchaus von der Gelassenheit der Wüstenbewohner, ja überhaupt von deren Haltungen lernen, die Abstand von den Scheinproblemen lehren, mit denen wir uns täglich auseinandersetzen.

Daneben sind seine Schilderungen des afrikanischen Winters interessant. Denn zwar gibt es weniger Niederschläge als bei uns, aber nachts enorme Kälte. Minus 15 Grad, bei starken Winden, werden manchmal zu einem Problem. Aber die Wüste ist halt ein Extremlebensraum, so wie Hochgebirge, in dessen Mächtigkeit man sich sehr aufmerksam verhalten muß, will man überleben. Aber es ist auch ein ungeheurer Freiheitsraum, und die Bewohner dieser Zonen lieben und genießen diese Freiheit, in der sie ohne Steuerbehörden und Autoritäten leben können.




*010819*