Na klar, und jetzt geht es ruckzuck ... Die neuen Machthaber (in Wahrhehit Marionetten in der Hand der USA und Israels) lockern die Sanktionen gegenüber Syrien. Also das, womit sie den vorigen Amtsträger, den "blutrünstigen Diktator alAsad", lange und geduldig stranguliert hatten. Bis der - Reiter eines völlig zerrüteten Staatsvolkes, mit einer kaum noch staatsrelevanten Wirtschaft, also auch keinen Steuereinnahmen (sogar das Öl in den "kurdischen" Gebieten hat man ihm entzogen) - nicht einmal mehr durch Drogenhandel genug Geld auftreiben konnte, um seine Soldaten zu bezahlen.
Sodaß die dann angesichts dieser in geeintem Vorgehen von der Türkei, Israel und den USA großgezogenen, absolut gewaltbereiten Rebellionen die Waffen wegwarfen, und sich entweder ergaben, oder ins Ausland flohen. So, wie vor ihnen die Hälfte der Syrer ins benachbarte Auslande oder nach Europa floh, ja fliehen mußte, das muß man einfach einmal sagen. Weil WEGEN DIESER SANKTIONEN in Syrien einfach nicht zu überleben war.
Also auch das Teil einer Strategie, die nun aufgegangen ist: Syrien ist als Staat, der israelischen Interessen im Vorderen Orient entgegenstehen könnten, auf alle Zukunft ausgeschaltet. So wie Libyen, Libanon, Jordanien, Irak, und bald wohl auch der Iran.
Was für ein mieses, von langer Hand geplantes wie abgekartetes Spiel, das alles doch gewesen ist. Ich glaube, was ich vorgestern geschrieben habe (über die Hintergründe der IS, wo man an allen Ecken und Enden auf die USA und Israel, den CIA und den Mossad, trifft, die diesen "Islamismus" regelrecht erfunden haben, um ihn dann je nach Bedarf für ihre Interessen einzusetzen) trifft absolut zu. Die Vorgänge in Syrien sind ein Erfolg der USA und Israels, von dem die Türkei ein wenig mitnaschen konnte, um Ruhe zu geben.
Wobei ich noch etwas ergänzen wollte: Erstmals seit langem hat sich die amerikanische Strategie der Stellvertreterkriege nun doch begonnen auszuzahlen. So einfach lassen die Amerikaner also nicht von der Hegemonialstellung in der Welt verdrängen. Mit dem Erfolg in Syrien haben sie sich kräftig auf diesem Kampfplatz, von dem mancher sie schon voreilig verwiesen wähnte, zurückgemeldet.
Denn die Amis lassen immer andere völker gegeneinander ihr Blut vergießen, indem sie überall Chaos und Zwietracht entfachen. Dann warten sie. Und hier haben sie Ru in so viele Auseinandersetzungen verwickelt (nicht nur Ukr; es war doch kein Zufall, daß ausgerechnet in den letzten Wochen Georgien so aufgekocht ist), daß die Ru sich zurückgenommen haben, um das Nähere vor dem Weiteren zu bevorzugen, sich aus den mehr globalen Agenden zurückzuziehen. Dasselbe macht ja China, aber konsequenter als Ru. Amerika hat China ja nicht nur in diese beiden Fast-Kriege verwickelt - Taiwan und südchinesisches Meer - sondern im letzten Jahr einen Gürtel im Süden fast geschlossen. Indem sie in Thailand, Philippinen, Myanmar (und nicht auch Pakistan? Ich hab das nicht mehr ganz parat, was sich dort getan hat) durch innere Eingriffe und Unruhen gegen China aufgestellt haben. Also ist China auch nicht bereit, mehr zu riskieren, beschränkt sich auf die zwei Kernkonflikte, Taiwan und südchinesisches Meer.
Außerdem haben China und Ru - das glaube ich schon - gar keine so globalen Agenden mehr (anders als in der UdSSR-Zeit) und halten sich militärisch eher zurück. Sie haben eh genug mit den ehemaligen Sowjetrepubliken zu tun. Man darf ja nicht vergessen, daß da gut 20-30 Millionen ethnische Russen in diesen Staaten leben, die (wie in Kazachstan) unbedingt eine permanente Rückenstärkung durch Moskau brauchen, weil sie sonst wirklich ernsthaft unter Bedrückung kommen. Die baltischen Staaten sind vor allem dabei nicht zu vergessen, die ja ganz frech sind, das vergißt man ja fast. (Und wirklich verteidigen will die NATO diese Staaten sicher nicht, das ist strategisch-logistisch gar nicht möglich.)
Soweit ich sehe, haben nur in Usbekistan die dort lebenden Russen verläßlich Ruhe, verhält sich der Staat verläßlich und nicht bedrohlich ihnen gegenüber. Ich habe dazu kürzlich eine sehr interessantes Buch über die Lage der Russen in den post-UdSSR-Staaten gelesen. Die 1989/91 (und so wie sie entstanden sind) ohne jede historische oder soziale Fundierung, fast willkürlich und gar absurd geschaffen wurden. (Gorbi hat z. B. ohne Rücksicht auf ethnische Tatsachen - z. B. in Kazachstan lebten damals m Russen als Khazachen, die nun aber Kazachisch sprechen mußten - den "Indigenen" das Recht auf Dominanz als Leitkultur zugesprochen, samt indigener Sprachregelung.)
Dazu kamen aberwitzige Vermögensgeschenke durch Rußland, sodaß Moskau nach 1991 schon deshalb so vermögensschwach war. Gorbi hat sich damals extrem naiv und illusorisch verhalten. Denn diese Staaten haben sich NICHT so verhalten, wie zur Sowjetzeit, schon gar nicht waren sie für diese Geschenke dankbar. Plötzlich waren sie sogar Gegner. Auch die moralische Schuld für die Verbrechen hat Moskau "auf sich genommen" - und das hat keineswegs der historischen Wahrheit entsprochen.
Diese Staaten waren meist völlig überrascht. Dann hat sofort der Kampf um Rechtfertigung der zugefallenen Macht begonnen, und mit einem mal war für alles, was jemals schlecht war, Ru verantwortlich. So hat in diesen Staaten sofort eine antirussische Strömung eingesetzt, die schon rein psychologisch aus der Rechtfertigung dieser praktisch willkürlichen Identität hervorgegangen ist. Denn meist waren das VOR der russischen Eroberung (in der Zeit der Zaren!) gar keine eigenen Staaten, hatten also gar nie eine entsprechende Tradition.
Die "Staaten" aus der Sowjetzeit waren somit in den meisten Fällen willkürlich erfunden - siehe Ukraine. In dieser Zeit wurden sie noch dazu "verhätschelt", und alles Russische war schon in dieser Zeit quantité negligeáble. Mit dem Westen verglichen, hatte Ru aber nie ein Kolonialproblem. (Mit Ausnahmen, aber historisch alles sehr komplex.) DENNOCH wurde nach 1991 von diesen Staaten so getan.
Wie ich immer sage: Man hüte sich vor denen, denen man viel schenkt, die sich also eigentlich in eines Schuld befinden. Also mehr schenkt, als ihnen zukommt bzw. als ihrer Entwicklung entspricht. Sie sind nicht dankbar, sondern werden zu gefährlichen Feinden.
(Macht muß immer mit dem realen Persönlichkeitsstand zu tun haben. Sonst setzt eben dieser "Rechtfertigungsmechanismus" ein, der im anderen jene Schuld sucht, die dem ZUVIEL, das man nun hat, ein moralisches Recht zuspricht. So gut wie immer, indem man dem anderen das Existenzrecht schmälert oder ganz abspricht, mit Schuld belädt.)