(Flatternde Kladde) - Börsensturz überall. Und die Medien sagen die Totalkrise an. Sie tun es routiniert, und wie eine feste Aufgabe verküneden sie den Weltuntergang, auf den ohnehin alle warten. Wieder einmal haben auf Youtube die Crash-Ankünder Hochsaison. Die sich zwar ständig getäuscht haben (aber viel Aufwand betreiben, das Gegenteil zu beweisen), aber wieder so tun, als stünden wir jetzt - diesmal aber sicher - vor der ultimativen Krise.
Kein Wunder aber, daß jetzt passiert was passiert. Nachdem die Geldzuführung der letzten Jahre Blasen geschaffen hat, weil man das viele Geld irgendwo unterbringen muß, mit dem die Volkswirtschaften seit Jahren geflutet wird. Dazu die niedrigen Zinsen, mit denen man eine Wirtschaft anschieben wollte, die darauf aber nicht reagiert hat. Sogar die Banken habe Geld gehortet, weil nicht mit Krediten zu verdienen war.
Jetzt weiß man nicht, was als nächstes passiert, und damit noch weniger, was man tun soll, weil vor allem der Staat so nicht verharren kann. Ihm fehlen vorhersehbar die Steuereinnahmen. Der Inflationseffekt ist zu rasch verpufft, und man fürchtet seien Unpopularität. Zinserhöhungen sind also zwar passender, Zinssenkungen aber wahrscheinlicher. Aktien werden ja auch oft auf Kredit gekauft, und von Aktienkursen hängen Investitionen und positive Erfolgsbilanzen ab, und vom Vertrauen der Märkte der Realitätswert von Vermögen.
Dazu kommt der Segen der KI, die - eiderdautz - Trends auf eine Weise verstärkt, die alles noch unberechenbarer macht.
Und dazu gesellt sich die schon jahrelang (durch die Geldflutung) vertuschte Rezession. Natürlich geht es da auch den virtuellen Werten an den Kragen.
Berechenbarkeit braucht Substanz. Substanz ist heute aber Mangelware. Und zwar in jedem Bereich. Es ist sogar, als wäre die wirkliche Wirklichkeit immer weniger in der Welt abgebildet, also "vorhanden".
Sodaß (wie es ein Mystiker sah) die moderne Welt immer mehr ein Theater amorpher, eiförmiger (denn die Potenz drängt nach wie vor nach Verleiblichung), kurz vor dem Verschwinden stehender, verstümmelter Gestalten ist. Torsi, denen die zu ihrem Wesen gehörenden Organe und Gliedmaßen fehlen, um in der Welt zu handeln, deren Formenspiel materialiter zu entfalten. Wie es ihrem inneren "Wollen" (das ein Sollen ist) entspräche.
(Wer die Welt begreifen will muß sie deshalb immer auch als Theater des Andrängens geistiger, unsichtbarer Formen (Ideen) sehen. Was alle Gestalten mit innerer Spannung der übrigen Welt gegenüber erfüllt, die im Zueinander mit den übrigen Gestalten, die als "nicht ich" entgegen stehen - was beim Krebs nicht besteht, das nur nebenbei - in steter Aktivität immer in der Spannung einer nie erschöpfbaren Potenz stehen, in der die Welt jeden Augenblick neu als Ganzes geboren wird.
Eine stehende, petrifizierte Welt wäre deshalb eine tote und ins Nichts fallende Welt, die entweder stets neu aus der Ideenwelt hervorquillt, sich wie "hereinzwängt", oder vergeht, wenn auch im Mangel des Umgebenden als Aufruf an die Idee "bleibt". Was geboren werden will, aber nicht geboren wird, hinterläßt deshalb nicht nur eine Lücke, sondern einen ahnungshaften Schatten, der auf sie verweist. Die Unterwelt wurde in der Antike nicht zufällig als "Schattenwelt" verstanden, die jammer- und sehnsuchtsvoll auf die Welt sieht.)
Was sich natürlich speziell in der Alltagsrede wiederspiegelt. Bei der ich meist nur noch mit aufgestellten Haaren davonlaufe, und wie ein Hund leide. Und wenn ich wie in der U-Bahn oder im Café nicht vermeiden kann, zuzuhören, möchte ich mich zum Verhaltensautisten entwickeln. Tendenzen dazu stelle ich bereits fest.
Nicht nur in der U-Bahn. Sondern es mehren sich die Bereiche, wo ich verärgert schon den Hut draufhaue. Wie bei Youtube, das in Beiträgen übelster, dummer Quasselei und oberflächlichsten Getues von "Tiefgerede" schier ersauft.
Wo ich immer länger suchen muß, bis etwas halbwegs Erträgliches meine Zeit am Klo oder während des Geschirrabwaschs - in der Medienbranche kennt man dazu den Begriff des "Bügelfernsehens", wobei man aber ohnehin immer die Situation mitdenkt, in der der Adressat einer Medienproduktion steht (sodaß ich mich beim heutigen Radio frage, welche Lebenssituationen sich die Produzenten der Sendungen vorstellen, daß dort also die große Diskrepanz liegen muß, weil mir so gut wie nichts mehr hörbar ist, ich nicht nur das Fernsehen, sondern sogar das Radiohören gänzlich eingestellt habe) - wenigstens mit jenem Nachdenken füllt, das im unbeteiligten, figurlosen Beobachten des Faktischen noch möglich sein sollte. Denn das normale, richtiges Leben kann man in den Berichten auf solchen Kanälen kaum noch antreffen.
Dafür sehe ich mich mit allen möglichen, immer aggressiveren Versuchen konfrontiert, mich zu binden, mich in Meinungen zu "engagieren". Jemand beschrieb es deshalb einmal so, daß die Meinungsfreiheit ein Zwang zur Meinung wurde. (Wurde? Nein, nicht anders werden konnte, weil das im Wesen dieses Mediums liegt. Social media sind Kriegsschauplätze, keine Orte, die Einheit stiften können. Zumalen Einheit nicht mit Gleichheit der Meinungen zusammenfällt.
Die so gerne bemühte Meinungsfreiheit geht also völlig am Thema - Freiheit, die Voraussetzung für Einheit als das vielleicht erste Streben alles Lebens, ja der Schöpfung überhaupt - vorbei. Die eine Frage der Wahrheit ist, und nicht die eines "Selbstdenkens", das ohne Wahrheit und damit ohne Sittlichkeit - als Anähnlichung an Gott - gar kein Selbstdenken ist.
Welche Verirrung bei sogenannten alternativen Medien sogar besonders auffällt, und nicht zufällig. Die eben nicht einfach objektiv (verstanden als voraussetzungslos, schon das ein Irrtum) berichten, wie sie vor sich her posaunen. Sondern von jedem verlangen, sich in eine Schlachtordnung einzureihen. Sodaß man - ehe man sich's versieht - nur noch als kämpfende Truppe durchs Leben läuft, im Dauerkrieg steht, in dem das eigene Verhalten dem eines Parteimitglieds gleicht. Der jeden SChritt wohlkalkuliert setzt, auf daß er nicht die Position dieser eigenen Partei schwächt.
Und das ist der sicherste Weg, die eigenen Gedanken zum Werkzeug, ja zur Waffe zu machen, nicht mehr zu einem geistigen Abbild der Wirklichkeit - womit wir endgültig bei der Wahrheit angelangt sind. Nicht das Gewollte ist solcherart "die Wahrheit", sondern das Abbilden - die Gestalt.
Was zwar die Evolutionsschädel notorisch behaupten, die einen Menschen im Dauerkrieg postulieren ("survival of the fittest"). Worin sie aber kräftig irren. Der oberste Wille des (also jedes) Menschen ist Abbilden des Wirklichen, wozu er lieben - also vertrauen - muß. Das ist zugleich der Motor des ständigen Willens zum Wachstum. Agere sequitur esse - das Handeln folgt dem Sein. Weil die Wirklichkeit unendlich ist, ist es damit auch das Handeln, also auch das Wirtschaften. Das Handeln stockt, wenn die Wirklichkeit beschränkt ist, die der Mensch abbildet.
Und diese abgebildete Wirklichkeit erstarrt und verliert das Leben, wenn das Denken - jedes Denken, also jedes Sprechen - Ideologie wird. (Der Priester setzt sich. Harfensequenz, dann minutenlang Stille.)
Nimmt man dann auch noch die immer zahlreicheren KI-Beiträge, die rapide zunehmen und den Eindruck vermitteln, als wären bald vier Fünftel der social media künstlich generierter Schwachsinn, bleibt nur noch die Flucht zu guter Literatur. Denn im persönlichen Gegenüber ist ohnehin Schweigen meist schon die passendste Konversation.
Social media können die Wirklichkeit nicht abbilden. Nicht "mangelhaft", sondern gar nicht. Weil sie der Komplexität der Wirklichkeit nicht entsprechen. Jedes Werkzeug aber muß dem Wesen des damit Behandelten entsprechen. Stattdessen transformieren social media alles in Ideologie. Selbst, wenn sie Kunst "abbilden", ist es nicht Kunst, sondern mehr oder weniger beschränkter Verweis auf Kunst, nicht mehr. Social media SIND bzw. tragen eine Wirklichkeit, die aber nicht wesenhaft dem Etikett - der Sprache - entspricht. Sie können nur auf Wirklichkeit verweisen, die aber außerhalb ihrer Darstellungsmöglichkeit liegt, greifen aber als eigene Wirklichkeit in die Welt ein.
Mit ihnen überhaupt umzugehen verlangte einen so hohen Stand von Sittlichkeit (die einem Abstraktionsvermögen gleichkommt), wie er den meisten Menschen nicht möglich ist. Als Mittel des Alltags sind sie sui generis ungeeignet. Sie behaupten Wirklichkeit, sind aber eine hinter ihnen stehende Wirklichkeit, die auf anderer Handlungsebene liegt wie der behaupteten.
Daß sie so fanatisch (möchte man sagen) benützt werden zeigt nicht, daß sie (direkt) eine große Rolle im realen Leben (dort nur indirekt) spielen, sondern sie gleichen dem Einschlagen der Menschen auf ein totes Holz, das nicht und nicht liefert, was man sich vorstellt, weshalb man noch fanatischer darauf einschlägt. Deshalb erhöhen sie die Frustration, mit der man dem Leben gegenübersteht, je mehr man sie vor die Augen udn damit zwischen sich und die begegnende Welt schiebt.
In der jeder - und das begründet die Würde des Einzelnen, der immer Selbstzweck, nie Mittel ist - einen Ort und damit eine nur von ihm zu erfüllende Beziehung in der wirklichen Wirklichkeit aufgetragen bekommen hat. Fehlt dieser Wirklichkeit der ihr zukommende erste Rang innerhalb der Lebensführung, schwächt sich als Folge und zuerst die Beziehung zu Gott, dem das Reale "in der Welt sein", also seine Geschichtlichkeit nicht mehr zugemessen wird. Gott wird bestenfalls zu einem Abstraktum.
Und weil es kein Abstraktum gibt, das nicht real ist, wird Gott mit irdischen Akzidentien ausgestattet (und damit verirdischt.) Er wird zur "Energie", zur "Kraft", zu einer physikalischen Tatsache unter anderen physikalischen Tatsachen, zu einer jedem verfügbaren Entität. Und weil das nun genau NICHT das ist, was "ein" Gott ist, verschwindet Gott überhaupt, geht aus dem Leben wie im Nebel.
Nach nun doch fast 25 Jahren Internetnützung und -beobachtung erhärtet sich sogar die Sicht, daß social media in der landläufig genützten Form in ihrem Wesen anti-katholisch, also einschränkend und ideologisierend sind. Wobei zwar nicht uneingeschränkt die Rede von TECHNISCHER Nutzung der einen oder anderen Möglichkeit ist, aber IMMER von der Tatsache begleitet, daß sie ein VERLUST ist. Denn Welt ist Ritus, ist leibliches Spiel, ist Fleisch, und das ist eine unumstößliche und erste Aussage über die Welt.
Wer die Wirklichkeit dieser Welt sucht, wird sie deshalb im Ritus finden weil erfahren, vorausgesetzt er SIEHT sie - weil er im Geiste erkennt, also dafür offen und ausgerichtet ist. (Wieder: Das Erkennende erkennt nur im Modus des Erkannten. Ohne die empfahensausgerichtete Demut, die der Begegnung mit dem König der Könige entspricht, entzieht sich also die Erkenntnis Gottes.)
Denn man sieht nur, was man im Geiste hat (=ist; haben ist eine Weise des seins, kein Gegensatz, wie seit Fromm als wertendes Urteil üblich ist. Hier aber eine Dichotomie zu sehen fällt unserer Kultur gerade auf den Kopf.) Man hat deshalb zwar nur in Gedanken, was in der Welt ist (Thomas v. A. - "Nihil est in intellectu quod non erat in sensuu") und über die Sinn deshalb ihre Repräsentanz vermeldet, aber es entscheidet der Geist, was die Sinne wahrnehmen. Denn Wirklichkeit ist eine Kategorie des Geistes, und damit als sie selbst den Sinnen nicht wahrnehmbar.
Auch die Sprachdecke unserer Gesellschaften ist (nicht zuletzt aus eben genanntem Gründen, vor allem aus dem defiziösen, reduktiven Ritus) schon ein so komplexes Ding geworden, daß man sie am besten durchsteigt, als würde man im Fluß Steine suchen, auf die man seinen Fuß setzen kann, um nicht in die kalten und wirren Fluten zu stürzen. Sprich - die Decke ist bereits sehr dünn, und man durchbricht sie zu rasch. Ein winziger falscher Schritt genügt.
Woraufhin man erschrickt, weil sich beinahe bei jedem der Mitbürger ein unfaßliches Wirrwarr an Unsinn offenbart, in dem die Menschen aber Halt suchen.
Die man doch lieben sollte! Und dieses Wohlwollen kann sich ja nur auf das Wirkliche beziehen! Man kann nichts lieben, das unwahr und ohne Substanz ist. Aber diese Substanz muß man suchen. Das ist Liebe. Selbstverständlich ist das aber nicht mehr.
Ohne diese EINE Kultur, in der man im bloßen Durchatmen solch eine Einheit vertrauensvoll genießen kann, ist das Leben deshalb sehr sehr mühsam geworden.
Mit einem Wort fehlt uns die Entspannung, die Ruhe, das selbstverständliche Vertrauen, sobald ich den Fuß auf die Straße setze. Sodaß ich die Öffentlichkeit, den Platz, den Park schon deshalb suche und will, ja brauche, weil ich mich selbst aufgefangen erleben will.
Weil kein Mensch ohne eine Atmosphäre leben kann, in der er sich nicht ständig erklären muß. (Was man Heimat nennt.) In der er nicht ein Gegenüber hat, das wie ein Ertrinkender unendwegt darum kämpft, den anderen unter (sich) zu tauchen.Aber wie schwer fällt es heute meist, das wirklich Wirkliche im Gegenüber zu sehen, und sich nicht auf die Ebene dieser Schüttboxen des Sprachlichen einzulassen, zu der alle geworden scheinen, und die nur noch entzweien, die kaum jemand so loszulassen vermag - wie einen Luftballon, den man losläßt - um dann im Wirklichen zu stehen. In dem alleine Einheit möglich ist.
Wie selten sind zufällige Gespräche geworden, die über eine Einleitung hinauskommen, in der man dem anderen seine Weltsichten panoramaartig vorstellt und Bestätigung sucht. Und überrascht ist, wenn man sie findet, weil man eigentlich zugeben muß, daß das gar nicht so selten wäre.
Warum also glaubt man dennoch nicht an einen einenden Grund? Oder liegt es tatsächlich am Finden von Gesprächsthemen, wie es mir manchmal erscheinen will? Und damit an der Lebensweise, die sich kaum noch mit jemandem zu decken scheint, und zwar oft genau dort, wo meine Art zu leben noch in meiner Kindheit völlig normal weil allgemein war.
Was mir deshalb am meisten auffällt ist, daß jeder so "individuell" lebt, daß es keinen allgemeinen Lebensstil mehr zu geben scheint. Wobei die Fremden, die Zugewanderten, in diese Kategorie ganz besonders gehören, mit denen sich so gut wie keine Lebensart deckt.
Aber damit fehlt die Selbstverständlichkeit des Verhaltens. Der Alltag wird zum Dauerstress, zur ständigen und kraftraubenden Vorarbeit für jenes Leben, das dann aber nicht mehr kommt, weil die Zeit abgelaufen ist.
Jetzt rüsten die Großanleger - durch Verkäufe an sich guter Aktien, wo sie Gewinne vom letzten Kurzsturz mitnehmen - und bauen operative Geldmengen auf, um am Tiefstand zuzuschlagen, weil sich dann grandiose Gewinne einfahren lassen.
Ich halte die Börsen schon längst für wirtschaftsschädigend. Etliche Einzelanleger sind zu mächtig. Als kleiner Mann muß man davon ausgehen, daß man bestenfalls ein bissel mitsurfen kann, wenn man Glück hat, aber mit großer Vernunft haben die Kurse kaum noch etwas zu tun. Ich würde nach wie vor und wie immer nur in kleine, sehr reale Unternehmen investieren - eben: Investieren.
Aber der Durchschnittsbürger ist ja auch dem Wahn verfallen, Börse wäre "Spekulation", und reagiert ständig und nervös. "Dummes Geld" nennt man das.
Und der Sozialstaat (seit den 1970ern) hat genug solches Geld, ja überhaupt diese Anlegerklasse geschaffen, die regelmäßig von den Großanlegern und Marktmanipulanten abgeschöpft wird. Wenn ich mir dann noch anschaue, wie der Gold- und Edelmetallmarkt manipuliert wird ... grauslich. Das ist reines Glücksspiel.
Real und in Kaufwert ist Gold ja auch seit vielen Jahren stabil und inflationsbereinigt unverändert. Seit Jahren fällt halt auf, daß v. a. die asiatischen Staaten Gold zukaufen. Aber das halte ich auch für weitgehend normal, weil ja auch die Geldmengen in diesen Volkswirtschaften real durch das Wirtschaftswachstum stark mitgewachsen sind. Wenn man bei einem Wirtschaftswachstum von 6 oder 7 oder 8 Prozent eine kleine (und mehr ist es ja eh nicht) Golddeckung halten will, muß man eben auch entsprechend zukaufen.
Und das tut ja China und Rußland, wobei letzteres ja eh selber so viel Gold abbaut daß ich mir vorstellen kann, daß die gar nicht viel zukaufen müssen. Und es doch tun, um die Geldüberschüsse in Dollar vor allem abzubauen. Von der Vorstellung der kleinen Maxeln, "nur Gold wäre Geld" u. ä. Dummheiten möge etwas halten wer will, ich schüttele nur den Kopf.
Für echte Übergangskrisen nach echten Zusammenbrüchen, bis sich lokale Märkte wieder stabilisiert haben (und das geht rasch, wie man auch in Argentinien gesehen hat), setze ich lieber auf Damenbinden, Klopapier, Konservenvorräte und Zigaretten.
Eigentlich ist es unverständlich, daß man bei jeder Krise wieder so tut, als wäre das ein einmaliger Fehler und unvorhersehbar gewesen. Währungen sind Schuldverhältnisse, das ist ihr Wesen, und deshalb ab einem gewissen Komplexitätszustand - wie er sich seit 80 Jahren aufgebaut hat - sichere Kandidaten für relativ kurzfristige Fundamentalkrisen.
Das heißt, Krisen sind Normalzustände.
Aber die Politik hat seit langem - weil eben laute Amateure da oben sitzen, überall, bis zur Nationalbank, die eben auch nur nach Kronen Zeitung-Schlagzeilen handeln und so tun, als fühlten sie etwas - so getan als wäre es ihre Aufgabe, jede Krise sofort niederzutreten. Ein fataler und kindischer Fehler. Auch ein Unternehmen geht von Krise zu Krise, der Markt ändert sich ständig, weil sich alle ändern, so ist die Welt, so ist das Leben.
Das muß aber durchgestanden werden, nicht ständig geglättet.
Bis man so alle Spannungen unterdrückt, sodaß aus vielen kleinen eine große Krise wird, die evtl. Volkswirtschafen wirklich nicht mehr verkraften, ohne - unnatürlich - zusammenzubrechen. Vor eine welchen Krise man immer panischere Angst hat, siehe EZB-Verhalten, das ja gegen jeden Vertrag der EU läuft. (Die EU/EZB selbst hätte NIEMALS eigene Geldmengen aufbauen dürfen. Die hauen auf jede Volkswirtschaft drauf.)
Es ist halt auch grenzwertig, wenn wie jetzt die Unternehmen - und viele kleine Unternehmen, denk nur an die Gastronomie - die völlige Verwirrung der einfachen Leute durch den Coronawahnsinn, durch den jedes Gefühl für Normalität und auch Preisadäquatheit verloren gegangen ist, ausgenützt haben, und die Preise hochgeschnalzt haben, um endlich endlich wieder abzusahnen. Denn nichts anderes ist es. Das hat m. e. weit mehr Schäden an der Wirtschaftsseele angerichtet, als sich durch die bloße Inflation ausdrückt.
Das ist doppelt schlimm, weil Wirtschaft nur brummt, wenn alle vertrauen. Und wenn man eines nicht herbeimanipulieren kann, dann ist das ... Vertrauen.
So werden Krisen immer schlechter durchgestanden, weil der gesunde Optimismus fehlt. (Den auch dieses Gerede vom Wirtschaftswachstum, das schlecht wäre, sowieso schon schwer belastet hat.) Es fehlt dieser unbewegliche Kern des allgemeinen Vertrauens, der die eigentliche Substanz jeder Volkswirtschaft ist. Wenn die aufgelöst ist und durch Angst und Panik ersetzt wird, ist wirklich Mattäi am Letzten.
Ich hab da einen 1000seitigen Wälzer (noch dazu auf Englisch ...), der aber ausgezeichnet untersucht, wie in der Psyche der Menschen in den 1920ern das Gesamtvertrauen zerstört war. Und wie dadurch die Krisen so fundamental wurden, daß man sich in den 1930ern eigentlich nicht mehr zu helfen wußte.
Niemand hat schließlich noch daran geglaubt, daß er sein Leben durch sein eigenes Verhalten und Arbeiten bestimmen, und die Misere verändern kann.
So haben alle auf den Messias gewartet. Roosevelt, Hitler, Stalin, überhaupt dieser Etatismus, der auch heute schon so weit gediehen ist, daß auch unsere Politkasperl sich so verhalten zu müssen meinen. Weil (tatsächlich) "starke" Politiker, die "handeln und alles in der Hand haben" gewollt werden. Kein König mehr, sondern Diktatoren, das halten alle dann für richtig (weil sie es ja sowieso immer so gewollt hätten.) Wie bei Corona übrigens auch bereits sichtbar wurde. Die hohen allgemeinen Zustimmungsraten zu so viel Unsinn und sogar Verbrechen halte ich ja für das eigentlich Beängstigende daran. Mit diesem Schwachsinnswort "Pandemie" drückt sich genau das ja aus: Nicht einmal mehr die eigene Gesundheit liegt noch in meinen Händen - so glauben es schon so viele - oder hat überhaupt mit mir etwas zu tun. Es braucht dann die großen Vorschlaghämmer, die irgendwo irgendwer verhängt, weil ja auch meine Gesundheit von irgendwo und irgendwem bestimmt wird, sodaß die Vernünftigkeit gar nicht mehr mir unterliegt. Dann hängen sich alle Bekenntnislappen vor die Goschen, und erschlagen jeden, der sich gegen den Wahnsinn wehrt.