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Sonntag, 14. Juli 2024

Krieg als Dauerzustand

Die innere Sicherheit, mit der die NATO einen offenen Krieg mit Rußland anstrebt, macht nachdenklich. Was kann das sein!? Ethische Ziele können es nicht sein, niemand glaubt den bestimmenden Klassen dieses Argument, zu oft und zu leichtfertig wurde gegen jede Moral verstoßen, wenn es nützlich schien.
Oder ist es wirklich so einfach, ist es wirklich nur die Biden-USA, mit allen Annahmen, die "Verschwörungstheorien" setzen? Noch mehr sehe ich das Auseinanderdriften von Regierungen und ihren Völkern in dieser Frage, denn das wollen wirklich nur die Politiker. Ein paar Eliteschädel dazugerechnet. Der Beamtenschweif, die Klientel (und Grüne sind eigentlich entweder Beamte oder Klienten der Politik.) Und Medien, natürlich, auch sie fressen ja politikabhängiges Brot. Und dies ist schon seit Jahren, in den letzten Jahren aber immer stärker, eine wirkliche Angst, die ich regelrecht VOR der Politik etc. habe. Sie wollen etwas, das so überhaupt nicht das ist, was ich will! Sie wollen etwas, das mein Leben immer radikaler stört oder gar abbricht. Und das kann NIEMALS gesunde Politik sein!

Politik muß zum mindesten Respekt vor der realen Lebensweise der Menschen haben. Das ist das Allererste und -mindeste. Es kann nicht sein, daß da Leute sitzen, die von den Menschen eine radikale Änderung ihres Lebens verlangen, nein, sie ihnen aufzwingen. Denn "fordern" kann man das noch, meinetwegen. Aber aufzwingen? Niemals. Das darf sich auch nicht, ja schon gar nicht die Mehrheit in einer Demokratie der Minderheit gegenüber leisten. Nichts braucht so viel Konsens wie eine Demokratie! Sonst gerät sie in einen Kriegszustand.
Es sei denn - und das ist seit Jahrzehnten der mehr und mehr aufgebaute Popanz - es gehe um ALLES ODER NICHTS. So haben wir ihn denn - den dauerhaften Kriegszustand.
Kriege gegen alles. Waldsterben. Ozonloch. Ölknappheit. Terror. Klima. Seuche. Islam(ismus). Rußland. Und die weiteren Beispiele sind fast zahllos, viele davon scheinbar klein, aber die Terminologie ist dieselbe. Von welchem Frieden wird denn noch gesprochen, wenn jetzt davon geredet wird? Wann gab es diesen Friedenszustand? Wo wir doch seit Jahrzehnten pausenlos im Krieg sind, das heißt: Alles diesem jenem einen Ziel untergeordnet werden muß, was jeden normalen Lebensvollzug unmöglich macht.

Und dann gibt es noch einen Krieg, der sich aus einem anderen obersten Ziel ergibt - der Sendung der USA, ja deren Existenz und deren Lebensweise, was immer die auch sein mag. Denn bisher hat deren Export nur Chaos und Krieg bewirkt. Kein Land, das von den USA zu deren Lebensweise befreit worden ist, existiert defacto noch. Sie sind dafrü ausgeöscht, existieren bestenfalls noch als Plattform für die USA. 
Doch wird man den Eindruck nicht los, daß diese Interessen der USA, die sie mit Weltsendung und Missionsauftrag noch heute und keineswegs hinter verschlossenen Türen bezeichnet (dabei doch meist nur ganz anderes und ganz offensichtlich camoufliert), die ganze Welt in jenen Ausnahmezustand versetzt, den alleine existentielle Not erbringen darf - den einer gewaltsamen und beliebigen Änderung sowie einer ganz oder teilweisen Niederschlagung der Lebensweise. Mittlerweile nehmen wir sogar auf uns, unsere Volkswirtschaften zu ruinieren, also unsere gesamte Lebensbasis zu zerstören, um ein von den USA vorgegebenes "Ziel" zu erreichen. Bei dem es um "alles oder nichts" geht. 

Und tatsächlich scheint diese nächste Generation, also die "nach mir", eine Kriegsgeneration zu sein. Eine Generation, die im Krieg geboren und aufgezogen wurde. Die sich so verhält, als ginge es um "alles oder nichts". Die so ungnädig ist, als stünde ihre Existenz auf dem Spiel, sobald etwas nicht nach ihren Vorstellungen verläuft. Denn alles muß ja so verlaufen, wie sie es "spüren", und das heißt "wollen". Jedes Hindernis ist der Feind im Krieg, sie befinden sich also ständig im Krieg und sortieren ständig aus, was im Wege steht, stoßen es aus ihrem Lebenskreis. Seltsam, so will es mir erscheinen, daß sie nur einen Nichtkrieg kennen - den der dann alle jene umfaßt, mit denen sie sich treffen, und die gleichermaßen nur ein Ziel kennen: Das, was sie spüren. 

Seltsam, so will es mir erscheinen, aber ich habe den Eindruck, daß ihre Toleranz dann eine absolut kalte Gleichgültigkeit ist. Als wäre es eine Art Nicht-Beziehung, in die sie treten.
Noch seltsamer aber, so will es mir erscheinen, daß ich den Eindruck habe, daß sie ohnehin alle einer Meinung sind, ihr Denken ohnehin völlig gleich ist. Wie im Krieg ordnen sie sich einer Haltung unter, in der man einem gemeinsamen, existentiellen Feind begegnen muß.

Was kann diesen Krieg jemals wieder beenden? Was kann Frieden geben, der mehr ist als Abwesenheit von Krieg und Feindseligkeit? Denn ein solcher Friede ist um nichts weniger Krieg, nur verändern sich die Mittel. Und Friede kann nur durch beidseitige Anerkennung von Recht und Gerechtigkeit werden. Was auch und vor allem heißt, daß mindestens einer - in der Regel der Unterlegene - die Bereitschaft zur Sühne haben muß. Die von irdischer Gerechtigkeit unabhängig ist. Ohne die Kriege aber nie enden können.

Aber warum wollen die USA so leichtfertig und so offensichtlich Krieg? Man sagt Straflosigkeit bringt Keckheit, Keckheit aber Ausschweifung. Haben die USA nicht seit Jahrzehnten den Durchmesser und die Geschwindigkeit ihrer Spirale der Gewalteskalation (in Kriegen) verengt und gesteigert? WOLLEN sie an eine Wand stoßen, um endlich die schon so vehement gewünschte Strafe zu erhalten? Immerhin statten sie sich ja schon fast auffällig, ja provokant mit einer Führung aus, die - egal, wen man als Alternative nimmt - den Anforderungen der Welt so gar nicht mehr entspricht. Wo es an jeder Vision fehlt, und die nur noch von einem geringeren Übel zum nächsten stolpert. 

Und wie viele gibt und gab es, die uns ständig und mit gesteigerter Vehemenz zum Krieg drängen, uns in einen solchen treiben wollen. Man muß sich fast fragen, ob es noch eine Politik gibt, die weiß, was sie will, wenn sie NICHT im Krieg ist, der ihr das Handeln aufzwingt, ihr zugleich aber auch die mächtigsten Mittel überhaupt in die Hand gibt. Die keine Grenzen mehr kennen, und die Empathie mit der Lebensweise des Volkes kraft des Notstands, des "alles oder nichts" verbietet.

Wobei ... fehlt es nicht jeder Politik unserer westlichen Welt an Vision? Was will man aber in einer Welt, in der man nichts mehr will? Nichts mehr wollen darf, weil sie im Zustand dauerhaften Krieges ist, der jedes Ziel vorgibt und mit mächtigem Zeigefinger diktiert? Und will nicht der, der nichts will, Krieg, um wenigstens etwas wollen zu können, das heißt in einen Willen eingespannt zu sein, um so wenigstens die Illusion eines Willens zu haben? Wieviele Kriege sind nämlich der Langeweile zu verdanken. Weit mehr, als wir glauben. Unglaublich viele mehr.

Und wann hatten wir in unseren Ländern das letzte mal Frieden? Wann standen wir nicht zumindest am Rande einer offenen Auseinandersetzung? Ich vermag mich gar nicht mehr zu erinnern. Kann es sein, daß ich Frieden gar nicht kenne? Daß wir alle Frieden gar nicht (mehr) kennen?