Berchtesgaden, Obersalzberg - Der Führerbunker |
Wer die Geschichte des Dritten Reiches
betrachtet, dem wird (wenn er es denn sehen will oder kann) auffallen,
daß sich seine Geschichte je länger es dauerte umso mehr in Bunker
zurückzog. Das ist kein Zufall, wie schon Paulo Virilio meinte, es ist
vielmehr symptomatisch für den Rückzug aus der Wirklichkeit, der dem
gesamten Regime von Anfang an als Schicksal auferlegt, gegen sein Ende
zu aber notwendig zu vollziehen wurde. Bunker, die - wie im Fall des
Führerbunkers in Berchtesgaden bis heute besichtigt werden können -
bestens aufmagaziniert und mit Fernmeldeeinrichtungen ausgestattet
waren, und eine Behandlung der Welt gestatteten, die alles auf
rationale, vorgestellte Abläufe reduzierte. Tiefe Einsamkeit, völlige
Depravierung von direkten, persönlichen Kontakten ist ihre Ursache. Der
Hitlerismus ist genau darauf angelegt, und gerade in seiner Berufung auf
Propaganda zeigt er ein prophetisches Bild der Zukunft.
Denn
wir steuern heute genau darauf zu. Auf die Situation, in der die
Menschen in ihren Bunkern leben (oft genug fast wörtlich: als Merkmal
einer Generation, die in den Kellern der Eltern, wie E. Michael Jones es
in diesem Gespräch über Irland auf die Spitze bringt) und nur noch über
social media und Internet mit der "Außenwelt" kommunizieren. Die in
Wahrheit eine Separatwelt ist, eine Zweitwirklichkeit, die selbst schon
jeden Kontakt mit der wirklichen Wirklichkeit verloren hat.
Wozu
sie ihre existentielle Situation auch befähigt. In der Form einer
Dotierung durch Eltern, die in der Regel sogar einer Versklavung der
Familienernährer gleichkommt, spezifische Förderungsmechanismen, auch
von nicht staatlicher Seite, und nicht zuletzt den Sozialstaat. Man muß
heute zu den meisten Ämtern nicht einmal mehr persönlich gehen, man kann
alle Amtsgänge über Internet erledigen, was als Fortschritt gefeiert
wird.*
Masturbation als Einbunkerung des Menschen
Wir
leben zunehmend in Bunkern, wie in den letzten Tagen des Dritten
Reiches. Das auch hier den modernen Menschen, die moderne Gesellschaft
vorwegnahm.
Aber
Jones weist noch auf etwas hin. Indem er an eine Aufklärungsbroschüre
anknüpft, die in Irland nun als für Schulen verpflichtend eingeführt
wurde. Zu der man sagen muß, daß sie den Menschen völlig verkennt. Und
wenn sogar dem VdZ das eine oder andere Mal (übrigens: wie der Kirche)
vorgeworfen wird, er sei zu sehr auf das Thema "Sexualität" fixiert, so
muß er dagegenhalten, daß das in der Intensität bei weitem nicht der
Realität gleichkommt. Diese übertrifft selbst die kühnsten
Vorstellungen, und das zeigt sich in der Sexualerziehung an den
Erziehungseinrichtungen der Gegenwart, nicht nur in Irland, auch in
Österreich und Deutschland.
Dieser
vom Staat verordnete systematische Mißbrauch schon der Kinder und
Jüngsten bringt nämlich eine extreme Fixierung auf Sexualität mit sich.
Er bindet die Menschen an Leidenschaften und Begierden, die sie zu
Sklaven ihrer eigenen "Bedürfnisse" machen, denen auch tatsächlich die
leitende Kraft (siehe Liberalismus, Evolutionismus, die gesamte heutige
materialistische Anthropologie) in ihrem Leben überantwortet wird, ja
werden muß. Denn diese Programme, die den schlimmsten
Umerziehungsprogrammen der Geschichte gleichkommen, sind längst
verpflichtend.
Die
Folgen sind vor allem im Sozialverhalten der Menschen erkennbar. Und
hier sind sie auch heute schon deutlich sichtbar. Und zwar wie im
Dritten Reich - durch Verbunkerung der Existenz. Die Menschen werden
immer unfähiger, noch reale zwischenmenschliche Begegnungen
aufrechtzuhalten. Jede Frucht, die aus dieser realen Begegnung erwachsen
könnte, wird "selbst" (scheinbar) hervorrufbar. Und sie tut es in
diesem Fall durch die Anleitung zur Masturbation als "natürliches
Sexualverhalten", das in den Augen vieler sogar zu einer "gesunden
Persönlichkeitsentwicklung" dazugehört.
Aber
die Masturbation (noch dazu gestützt von Pornographie, die heute jedem
mit einem Handy zugängig ist, in den meisten Fällen damit auch schon
Kindern) vereinsamt. Es wirkt gerade beim Heranwachsenden katastrophal,
weil es bereits im Entstehen von Haltungen prägend wirkt. So wie es
jedes Sexualverhalten tut, das nicht auf das Insgesamt des Menschen als
Vernunftwesen - und alles ist und will so sein, wie seine höchste
Möglichkeit es zeigt - ausgerichtet ist. Und bewirkt nicht, wie es eine
gesunde Persönlichkeitsentwicklung (die gerade in der Pubertät,
konfrontiert von einem erst in die Vernunft, in die Persönlichkeit zu
integrierenden physischen Angetriebensein, das nach Form, nach
Informierung lechzt), die Offenheit zu sozialen Kontakten, sondern eine
Einbunkerung des Menschen. Diese Bunkerwelt wird für ihn sogar zur
ausreichenden sozialen Welt, "bereichert" noch durch Videospiele, die
immer "realitätsnäher" werden, und das, was jeden Jugendlichen
auszeichnet - Abenteuerlust, Entdeckungsfreude - auf Schein- und
Ersatzwelten lenkt.
Das
Bild, das unsere ehemalige "Kultur" (die uns nur noch wie Kulissen, wie
ein Ruinenfeld umgibt) bietet, könnte nicht erschütternder sein. Es
sind Bunkerräume, dicht abgeschottet, mit installierten Kameras, in
denen jene, die diese Bunkerwelten bauten, mit verführerischen Lockkäsen
und Genußvorräten ausstatteten (die Bunker in Berchtesgadens Berghof
hatten riesige Vorräte an Champagner und sonstigen Luxuslebensmitteln
gelagert), und nun beherrschen, haben jede lästige Menschheit von sich
ferngehalten. Und bedienen sie wie Rattenverliese, die sie bis zum
letzten Blutstropfen ausbeuten, um sie dann achtlos wegzuwerfen. Dazu
haben sie ganze Geographien der Bunkerlandschaft konstruiert.
Morgen Teil 2) Aber Jones irrt leider
*Die Querverbindungen zu den immer wieder auftauchenden Fällen von Menschen, die eine auf die eine oder andere Weise durchgezogene Isolation durch Rückzug in Keller/Bunker, kann der Leser gewiß aus eigener Überlegung herstellen. Man muß kein Prophet sein um vorherzusagen, daß diese Fälle immer häufiger auftreten beziehungsweise ans Tageslicht kommen werden. Wobei es keine buchstäblichen Bunker sei müssen, die Wohnungszellen selbst, in die wir zunehmend eingeschlossen sind, sind längst dieser Funktion gewidmet. Die Wohnung, das Heim wird heute nicht mehr zur Burg, die im Grunde ein Kommunikationsort mit dem unbekannten, unberechenbaren Außen war, sondern zum Bunker.